Sol - Melody Adams - E-Book

Sol E-Book

Melody Adams

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Beschreibung

Als Leiter der East-Colony ist Sol nicht besonders beliebt, doch das kümmert ihn nicht. Die Geister der Vergangenheit, die er seit über einem Jahrzehnt mit sich rumschleppt, sind seine einzige Gesellschaft, und er bevorzugt, dass alles so bleibt, wie es ist. Doch als sich die neue Tierärztin für die Kolonie als seine Gefährtin entpuppt, versucht Sol alles, sich dem Schicksal entgegenzustellen. ********** Für Mariama geht ein Traum in Erfüllung, als sie den Job als Tierärztin auf Eden bekommt. Ihr Willkommen auf Eden ist jedoch alles andere als herzlich. Der Leiter der Kolonie scheint ein regelrechter Griesgram zu sein. Entschlossen ignoriert sie die Gefühle, die er trotz seines unfreundlichen Auftretens bei ihr auslöst und stürzt sich stattdessen mitten ins Leben der Kolonie mit seinen freundlichen Bewohnern. Doch eine Enthüllung ändert plötzlich alles. Ist Sol eine verlorene Sache, oder gibt es Hoffnung für den Breed, der ihr mehr unter die Haut geht als ihr lieb ist?

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 100

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Contents

Titel

Copyright

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Epilog

Sol

Alien Breed Series Buch 60

Melody Adams

Science Fiction Romance

Sol

Alien Breed Series Buch 60

Melody Adams

Deutsche Erstausgabe 2024

Love & Passion Publishing

www.lpbookspublishing.com

[email protected]

copyright © 2024 by Melody Adams

[email protected]

© Cover Art by CMA Cover Designs

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Alle Personen und Gegebenheiten in diesem Buch sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit noch lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Kapitel 1

Sol

BC228 atmete schwer. Ich erhob mich von meiner Bank und ging zu dem Gitter, welches meine Zelle vom Flur trennte. Die Zelle von BC228 war schräg gegenüber. Ich konnte den vorderen Teil seiner Zelle sehen, doch nicht die Bank, auf der er lag.

„BC228!“, rief ich. „Ist alles okay?“

„Ich… ich glaub… diesmal…“ rasselnder Atem folgte den heiseren Worten meines Bruders.

„BC228?“, rief ich panisch.

„Schaff es… nicht. Zu… schwach.“

„Wachen!“, brüllte ich, wie ein Wilder gegen die Eisenstangen boxend, um Lärm zu machen. „Wachen!“

„Ich glaub nicht, dass jemand kommt“, sagte BC109 vom anderen Ende des Flurs. „Ich höre Schüsse. Etwas geht vor sich.“

„Fuuuuck!“, brüllte ich. „FUCK!“

„BC228 blutet wirklich schwer“, berichtete BC908 von der Zelle neben mir.

„Ich weiß“, knurrte ich. „Ich kann es riechen, verdammt noch mal!“

„Vielleicht ist es besser so“, sagte BC908 leise. „Wenn er stirbt, dann hat er es hinter sich. Manchmal wünsch ich mir, dass die verdammten Bastarde mich umbringen. Es einfach endlich zu Ende bringen.“

„Sag das nicht“, erwiderte ich. „Gib die Hoffnung nicht auf.“

BC908 lachte.

„Träumst du immer noch davon, dass wir es eines Tages aus diesem Loch raus schaffen? Und was dann? Wir wissen nicht einmal, was da draußen auf uns wartet. Mehr von diesen – Menschen?“

Das letzte Wort spuckte BC908 mit Verachtung aus. Sie lachte erneut.

„Du bist ein Trottel, BC328“, sagte sie. „Auf uns wartet keine Freiheit. Nur die Freiheit, die mit dem Tod kommt.“

Ich schüttelte die Erinnerung ab. Fast zwei Jahrzehnte war es nun her, dass man uns aus den Zellen von DMI befreit hatte, doch diese eine Erinnerung konnte ich bis heute nicht abschütteln. BC228 hatte im selben Moment seinen letzten Atemzug genommen, als die Soldaten in den Zellenflur stürmten, um uns zu befreien. BC228 hatte den Moment unserer Befreiung nicht mehr miterleben können. Für ihn hatte es keine Rettung gegeben. Bis heute konnte ich das Gefühl von Schuld nicht abschütteln. Ich lebte. In Freiheit, weit weg von der Erde, die so schlechte Erinnerungen barg. Warum war ich nicht gestorben? Warum BC228? Es war nicht recht, dass wir ein Leben in Freiheit auf Eden genossen, wenn so viele unserer Brüder und Schwestern es nie geschafft hatten. Für sie war jede Hilfe zu spät gekommen. BC228 war nicht der einzige Breed gewesen, der am Tag der Befreiung oder kurz davor oder danach gestorben war. Und doch, viele meiner Brüder und Schwestern schienen vergessen zu haben, dass unsere Freiheit vielen Breeds das Leben gekostet hatte. Manche der DMI Wachen waren auf Anordnung der Leitung von DMI herum gegangen und hatten Breeds exekutiert, um zu verhindern, dass sie in die Hände der Soldaten vielen, welche das Gebäude gestürmt hatten. Als man mich aus meiner Zelle befreit hatte, war ich sofort zu BC228 Zelle gestürmt, auch wenn ich gewusst hatte, dass er tot war. Ich würde nie den leeren Blick in seinen Augen vergessen. Die Blutlache, die sich unter seiner Liege gebildet hatte. Der Geruch war noch immer in meiner Nase. Wie oft hatte ich BC228 versprochen, dass wir eines Tages frei sein würden. Dass ER eines Tages frei sein würde. Ich hatte versagt. Mein Versprechen war nicht wahr geworden. Ich war frei. Doch BC228 und so viele andere waren tot. Für immer gegangen. Ich glaubte nicht an ein Leben nach dem Tod. Breeds glaubten an keinen Gott, an Himmel und Hölle und all diesen Unsinn. Wenn wir starben, dann war es das. Wir hörten einfach auf zu existieren. Es gab kein freudiges Wiedersehen an einem besseren Ort mit denen, die wir verloren hatten. Manchmal hasste ich die anderen Breeds dafür, dass sie ihr Leben genossen, Partys feierten und sich Gefährtinnen nahmen und scheinbar unsere Toten vergessen hatten. Ich hatte BC228 geschworen, dass ich ihn nie vergessen würde. Ich dachte an ihn jeden Morgen, wenn ich in den Spiegel schaute. Abends, wenn ich in meinem Bett lag. Jede freie Minute, in der ich nicht abgelenkt war. Das war einer der Gründe, warum ich den Job als Leiter der East-Colony angenommen hatte. Um mich zu beschäftigen und nicht vollkommen in Depressionen zu verfallen. Es gab eine Menge bescheuert klingender Wörter, die meine Therapeuten nach der Befreiung genutzt hatten, um mich zu beschreiben. Störungen, an denen ich angeblich litt. Warum mussten die Menschen für alles eine Bezeichnung haben und es als krank oder unnormal ansehen. Überlebenden Syndrom. Depression. Posttraumatische Belastungsstörung. Bla. Bla. Machte es irgendetwas besser, wenn man diesen Gefühlen Namen gab? Fühlte ich mich weniger schuldig? Machte es den Schmerz besser? Gab es mir mehr Freude am Leben? – Nein! Nichts konnte ändern, wie ich mich fühlte. Nichts hatte, und nichts würde etwas ändern.

Ein Ton von meinem Computer riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte eine E-Mail bekommen. Vom Büro der ABU auf der Erde. Wahrscheinlich wegen der Position als Tierarzt, die ich neu zu besetzen hatte, nachdem unsere Tierärztin mit einem der Gha’gor auf und davon gerannt war. Die Gha’gor. Ich wusste nicht, wie ich fühlen sollte, wenn es um die Aliens ging, deren DNA durch meine Adern floss. Indirekt waren sie schuld daran, dass wir Breeds existierten. Wenn nicht eines ihrer Shuttles auf die Erde gestürzt wäre, dann hätten die Menschen nie ihre Hände an Gha’gor DNA bekommen hätten, dann hätten sie niemals Alien Breeds kreieren können. BC228 hätte nie existiert und wäre demzufolge nie gestorben. Und ich würde nicht existieren mit dieser Schuld und diesem Schmerz. Seufzend klickte ich die Email an und las. Man hatte mir drei Kanditatenvorschläge für die Position geschickt. Ich könnte einfach blind einen der drei Folder anklicken und damit auswählen. War es nicht egal, welchen der drei Kandidaten ich aussuchte? Sie waren bereits vom Jemandem im Büro der ABU aus allen Bewerbern ausgesucht, also hatten sie alle die nötigen Qualifikationen. Jeder der drei Kandidaten war so gut wie der andere. Auch wurden Bewerber gründlich auf ihren Hintergrund untersucht, um zu verhindern, dass sich Alien Breed Hasser nach Eden schummeln konnten. Die ABU nahm unsere Sicherheit sehr ernst. Es war also ziemlich egal, welchen der drei Kandidaten ich auswählte.

„Ene, Mene Muh“, murmelte ich, meinen Finger über die drei Folder schweben lassend.

Ohne weiter nachzudenken, tippte ich auf dem Screen auf den mittleren Folder, und er öffnete sich. Das Erste, was mir ins Gesicht fiel, war das Foto oben rechts auf dem Dokument der Bewerbung. Der Kandidat, den ich ausgewählt hatte, war kein Kandidat, sondern eine Kandidatin. Ebenmäßige, dunkle Haut; große, intelligente Augen, die mich herausfordernd anschauten; volle Lippen mit einem schimmernden Lipgloss und dunkle, lockige Haare, die über ihre Schultern fielen. Ich konnte nicht sehen, wie lang die Haare waren, da das Foto die Frau nur bis zum Ansatz der Brust zeigte. Etwas veränderte sich tief in meinem Inneren, als ich das Foto anstarrte. Eine seltsame Unruhe. Mein Biest? Es hatte sich in all den Jahren seit unserer Befreiung nie gerührt. Die Frau war offensichtlich afroamerikanisch. Nein! Wie ich nach Überfliegen ihrer Bewerbung herausfand, stammte sie tatsächlich aus Afrika. Einem Land mit Namen Gambia. Keine Ahnung, wo das war, doch es hieß hier, dass es in West Afrika war. Ich wusste nur wenig über die Länder der Erde, doch ich wusste, dass die Menschen in Afrika, welches ein großer Kontinent sein sollte, über lange Zeit als unterlegen angesehen wurden. Eine Weile waren sie sogar als Sklaven in Amerika gehalten worden. Doch in den letzten zwei Jahrzehnten hatten die Länder in ihrer Entwicklung aufgeholt und einige Länder waren wegen ihrer Rohstoffe sogar sehr reich geworden. Rohstoffe, die zuvor von den weißen Menschen einfach geraubt worden waren. Menschen waren ein seltsamer Haufen. Nicht nur, dass sie uns wie Tiere behandelt hatten, nein, sie hatten sich sogar gegenseitig wie Tiere behandelt. In der Bewerbung hieß es, dass die Frau ihr Studium in UK absolviert hatte und die beste ihres Jahrgangs gewesen war. Ihr Name war Mariama Jobe. Sie war achtundzwanzig Jahre alt. Die Notizen der ABU besagten, dass Miss Jobe von ihren Professoren und anderen Studenten als ehrlich, ehrgeizig, fleißig, hilfsbereit und überdurchschnittlich intelligent charakterisiert worden war. Jedoch auch als argumentativ, wenn ihr etwas nicht gefiel. Nicht unbedingt eine Eigenschaft, die ich hier gebrauchen konnte. Das Letzte, was ich brauchte, war eine Frau, die sich ständig bei mir beschwerte. Ich schloss den Folder und öffnete den nächsten. Der Mann der nächsten Bewerbung hatte wie erwartet alle Qualifikationen, doch etwas an seinem Bild gefiel mir nicht. Er war ein gut aussehender Mann Anfang dreißig, und er besaß ein offenes Lächeln, doch mein Instinkt sagte mir, dass er ein Frauenheld war. Auch nichts, was ich in der Kolonie gebrauchen konnte. Also inspizierte ich den letzten Kandidaten. Der junge Mann schien gut genug, also entschied ich mich für ihn. Da manchmal Bewerber absprangen, wurde von mir erwartet, dass ich eine Reihenfolge erstellte, welchen Kandidaten ich am liebsten wollte, welchen als zweite Wahl und letzte Wahl. Ich machte mich daran, die E-Mail zu beantworten und gab den jungen Mann mit dem Namen Jonas Polman als meinen Favoriten an, gefolgt von Mariama Jobe, und den Frauenhelden als letzte Wahl. Dann sandte ich die E-Mail ab und warf einen Blick auf die Uhr. Ich hatte noch eine Stunde, bis ich mein Büro schließen und nach Hause gehen würde. Seufzend griff ich nach einem Stapel von ‚Verbesserungsvorschlägen‘, welche stetig in meinem Büro eintrudelten. Ich wusste jetzt schon, dass ich keinen dieser unsinnigen Vorschläge annehmen würde, doch das bedeutete nicht, dass ich sie einfach ignorieren konnte. Ich würde sie lesen und mit passender Begründung ablehnen. Basta!

Mariama

Die Gesichter meiner Freundinnen waren erwartungsvoll. In Gambia war es bereits neun Uhr abends, und es war dunkel um Awa und Adama. Nur das Licht einer Solarlampe erleuchtete die Gesichter der Zwillinge, mit denen ich zusammen aufgewachsen und zur Schule gegangen war.

„Jetzt spann uns nicht länger auf die Folter“, sagte Awa. „Wie war das Vorstellungsgespräch?“

„Hast du den Job?“, wollte Adama wissen.

„Das Gespräch lief gut, denke ich“, erwiderte ich.

„Und?“, riefen Awa und Adama gleichzeitig.

„Was hat der Mann vom Büro für ABU-Angelegenheiten gesagt?“, wollte Adama wissen.

„Er denkt, dass ich alle Qualifikationen habe und dass er eine Empfehlung an den Leiter der East-Colony weitergeben wird“, sagte ich. „Aber ich weiß nicht, wie viele andere Kandidaten er noch empfehlen wird, und ich wollte das auch nicht fragen. Am Ende liegt es in den Händen des Leiters der Kolonie.“

„Und wann weißt du, ob du den Job bekommen hast?“, fragte Adama.

„Keine Ahnung.“

„Hast du den Mann von der ABU nicht gefragt?“, rief Awa ungläubig.

„Nein“, erwiderte ich. „Ich wollte nicht aufdringlich erscheinen.“

„Du bist zu weich“, urteilte Adama. „Du musst lernen, dich besser zu verkaufen und mehr Informationen herauszukitzeln.“

„Nicht jeder ist ein Elefant im Porzellanladen wie du, Adama“, sagte Awa.

„Ich bin ein Elefant im Porzellanladen?“, rief Adama aufgebracht und zog ihrer Schwerster die Perücke vom Kopf.

Die Zwillinge rangelten und beschimpften sich gegenseitig.

„Leute!“, rief ich. „Hört auf mit dem Unsinn! – Awa! – Adama! – Urgh, wenn ich da wäre, würde ich euch beiden eine um die Ohren hauen.“

Awa und Adama waren wie viele Zwillinge ein Herz und eine Seele, doch manchmal rauften sie wie kleine Kinder, anstatt sich wie Erwachsene zu benehmen. Immerhin waren sie wie ich bereits achtundzwanzig Jahre alt und sollten wirklich mit diesem Unfug aufhören.

Awa und Adama hörten auf zu rangeln und wandten sich wieder mir zu.

„Pute“, murmelte Adama.

„Elefant“, murmelte Awa.

„Wenn ihr nicht endlich aufhört zu streiten, dann beende ich den Videoanruf“, warnte ich. „Und dann werde ich euch nicht informieren, wenn ich Neuigkeiten habe.“

„Was?“, kreischten die Zwillinge.