Soll ich ... oder soll ich nicht? - Aveleen Avide - E-Book

Soll ich ... oder soll ich nicht? E-Book

Aveleen Avide

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Beschreibung

Diese Geschichte wurde entnommen aus dem Band «Samtene Nächte». Verführerisch. Kaum jemand weiß, wo Svenja wirklich arbeitet – dabei liebt sie ihren Job. Zu strippen ist ein sinnliches Erlebnis für sie. Der Moment, wenn sie das schummrig beleuchtete Etablissement betritt und die Musik einsetzt, ist für sie jedes Mal neu. Besonders wenn Adir ihr zuschaut und nur Augen für sie hat, genießt sie ihren Auftritt. Schon lange fragt sie sich: Wer ist dieser dunkelhäutige Fremde? In Aveleen Avides prickelnden Erzählungen nehmen sich Frauen, was sie begehren.

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Seitenzahl: 28

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Aveleen Avide

Soll ich ... oder soll ich nicht?

SOLL ICH… ODER SOLL ICH NICHT?

Immer wenn jemand Svenja fragte, was sie arbeite, antwortete sie: «Ich möchte in meiner Freizeit nicht von der Arbeit sprechen.» Bohrte jemand weiter, dann sagte sie: «In einer Fabrik, in der Nachtschicht.»

Das war natürlich eine glatte Lüge. Aber wer hakte schon nach, wenn man einen solchen Beruf angab?

Würde sie Model oder Journalistin sagen, wären ihr interessierte Nachfragen gewiss. In diesem Fall müsste sie richtige Lügengespinste aufbauen, das war viel zu anstrengend, und je komplizierter das Lügengebäude konstruiert wurde, desto leichter verirrte man sich darin und wurde beim Lügen ertappt.

Svenja wurde oft nach ihrem Beruf gefragt, denn bei ihrem Äußeren und ihrem Hüftschwung erregte sie schnell Aufmerksamkeit, besonders bei Männern. Gerade deshalb war es wichtig, nicht die Wahrheit zu sagen.

Für Svenja wurden ihre Lügen erst dann schlimm, wenn ihr ein Mann gefiel oder sie sogar hoffte, es könnte mehr daraus werden.

Heute hatte sie einen freien Tag, und deshalb genoss Svenja den herrlichen Sonnenschein an Deck eines Ausflugsschiffes, das über die spiegelglatte Alster schipperte. Den Erklärungen des Touristenführers, die aus den Lautsprechern schallten, schenkte sie keine Aufmerksamkeit. Stattdessen hatte sie die Augen unter ihrer großen, modernen Joop-Sonnenbrille geschlossen und hielt ihr hübsches Köpfchen in die Sonne. Für sie war es ein perfekter Tag.

Keine Frage, sie genoss ihren Job als Luxusstripperin für eine zahlungskräftige Klientel, aber zum Ausgleich brauchte sie immer wieder das normale Leben um sich herum. Oder – so wie heute – einige entspannende Stunden auf einem Ausflugsdampfer, auf dem Familien mitfuhren oder Touristen, die Hamburg einmal vom Wasser aus erleben wollten. Für Svenja war es unglaublich entspannend, sich in «ihrer» Stadt wie eine Touristin zu verhalten und Ausflüge zu unternehmen. Da reichten einige Stunden, und sie hatte das Gefühl, eine ganze Woche Urlaub genossen zu haben.

Bereits sehr früh hatte Svenja gemerkt, dass sie nicht in einem normalen Beruf arbeiten wollte. Schon immer hatte sie sich gern vor anderen ausgezogen. Selbst im Freibad hatte Svenja Aufsehen erregt, weil sie sich nicht einfach nur ausgezogen, sondern das Entkleiden regelrecht zelebriert hatte. Wann und wo auch immer sich eine Möglichkeit zum Ausziehen geboten hatte, Svenja hatte die Chance genutzt und eine Vorführung daraus gemacht.

Seit sie alt genug war, um als Stripperin arbeiten zu dürfen, arbeitete sie in diesem Gewerbe, und damit ihre Eltern davon nichts mitbekamen, war sie von Utrecht in den Niederlanden nach Hamburg gezogen.

Zu strippen war ein sinnliches Erlebnis für sie, und sie liebte es, wenn sie Musik hörte und jeden einzelnen dieser Töne in Bewegungen verwandelte, mit denen sie die Männer verführte, ihnen den Kopf verdrehte. Die Männer sollten ins Träumen geraten, sich wünschen, Svenja berühren zu können, sie ganz für sich zu haben.