Soul Places Schottland - Die Seele Schottlands spüren - Sandra Wickert - E-Book

Soul Places Schottland - Die Seele Schottlands spüren E-Book

Sandra Wickert

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Beschreibung

Die wilden Highlands mit ihren majestätischen Bergen und Lochs, mystische Kapellen, Steinkreise und Kirchen, die von reicher Geschichte und Kultur erzählen, endlose, windgepeitschte Küsten von rauer Schönheit, Whisky-Brennereien und pulsierende, kreative Metropolen: In jedem dieser Orte findet sich die schottische Seele mit ihrer Vielfalt von Natur, Kultur und Geschichte. Autorin Sandra Wickert hat 80 Soul Places in Schottland aufgespürt, die das Zeug zu neuen Lieblings- und Sehnsuchtsorten haben – von einem besonderen Garten mit alten Apfelsorten über ein Öko-Café mit Delfin-Watching bis zur Übernachtung in einem 900 Jahre alten, familiengeführten Herrenhaus. Jeder dieser Soul Places lädt dazu ein, in das Leben vor Ort einzutauchen, es mit allen Sinnen zu spüren und sich mitreißen zu lassen von der unerwarteten Vielfalt des Landes. Soul Places Schottland ist eine Inspiration für Kenner:innen und ein Wegweiser für alle, die das Land neu für sich entdecken wollen. Soul Places: Inspirierend, einzigartig, aus dem Reise Know-How Verlag

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Seitenzahl: 156

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Schottland

SOUL PLACES

Sandra Wickert

Fàilte!

Wo findet man die Seele Schottlands? Auf den majestätischen Bergen der Highlands, an den weißen Sandstränden der Äußeren Hebriden, auf Edinburghs legendärer Royal Mile, in den beschaulichen Fischerdörfern von Fife oder gar tief auf dem Grund von Loch Ness? Schottland ist nicht umsonst ein Sehnsuchtsort für viele. Doch die spektakulär schöne Natur, jahrtausendealte Geschichte und die spannenden Sehenswürdigkeiten machen nur einen Teil des Zaubers aus.

Für mich ist Schottland ein Gefühl, das sich tief in mein Herz geschlichen hat, seitdem ich das erste Mal schottischen Boden betreten habe. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie die vage Vorstellung eines Landes, das ich bisher nur aus Filmen und Erzählungen kannte, plötzlich zur Realität wurde: mitten in Glasgows Einkaufsstraße Buchanan Street, als selbst ein urplötzlich einsetzender Platzregen den Dudelsackspieler nicht davon abhalten konnte, „Flower of Scotland“ zum Besten zu geben.

Überhaupt, der Regen: „Ist doch gutes schottisches Wetter, der Regen fällt fast senkrecht, nur ganz leicht von der Seite“, stellt William Wallace in Braveheart fest. Recht hat er, und „der Regen von heute ist der Whisky von morgen“, wie ein altes schottisches Sprichwort sagt.

Auf der Suche nach der Seele Schottlands bin ich auf bekannten und weniger bekannten Pfaden gewandelt und habe 80 Orte ausgewählt, die nicht nur für mich echte Soul Places sind. Sie sind mir per Zufall begegnet, sie wurden mir von Freunden, Blog-Lesern oder den Menschen, die ich unterwegs kennengelernt habe, empfohlen. Die Plätze könnten unterschiedlicher nicht sein: von mystischen Steinkreisen auf den Äußeren Hebriden über eine viktorianische Markthalle in Inverness bis hin zum atemberaubenden Dunnottar Castle in Aberdeenshire und kulinarischen Entdeckungen auf der Isle of Skye.

Kommen Sie mit auf eine Entdeckungsreise, ganz egal, ob Sie zum ersten Mal nach Schottland reisen oder immer wieder. Denn eins ist sicher: Wer einmal die Seele Schottlands gefühlt hat, den lässt dieses Land nie mehr los.

Jeder Soul Place in diesem Buch hat eine ganz besondere Atmosphäre:

Menschen treffen, Abenteuer erleben und Schottland mit allen Sinnen genießen

Sich treiben lassen, Ruhe finden, entspannen und die Natur entdecken

Den eigenen Geist öffnen für Kultur, Architektur, Religion und Kunst

Im Anschluss an das Inhaltsverzeichnis gibt es weitere inspirierende Assoziationen zu den drei Kategorien.

Inhalt

Sommersonnenwende: Die Calanais Standing Stones.

Uist. Natur, Köstlichkeiten und ein Cèilidh.

The Three Chimneys: Schottische Kulinarik on Point.

Kampf der Riesen. Wanderung zum Old Man of Storr.

Kultmode gemischt aus Schottland und Sri Lanka.

The Exchange: Eine Galerie, die zum Austausch einlädt.

Eine Insel voller Schafe, Fischotter und viel Whisky.

The Plock: Paradies für Mensch und Tier.

Hafen von Mallaig: Schlemmen und Seehunde.

Live-Musik, Scones und Meerblick in Tobermory.

Expedition in eine Meereshöhle auf der Isle of Staffa.

Isle of Iona: Keine Autos, dafür umso mehr Geschichte.

Dinieren im nostalgischen Zug. Glenfinnan Station.

Glen Nevis: Zum Wasserfall mit dem Berg im Blick.

Auf dem West Highland Way bis zur Wanderer-Statue.

Oban: Der Himmel auf Erden für Fischliebhaber.

Sprechende Grabsteine. Friedhof mit Geschichten.

Mal kurz über den Atlantik fahren – zur Insel Seil.

Die Weltmeisterschaft des Steinhüpfens auf Easdale.

In WildSuites nächtigen und die Natur erkunden.

Trinken und Schmausen mit Geistern. The Drovers Inn.

Das Nationalheiligtum der Schotten: Loch Lomond.

Ausflug ganz nah zum Schiffswrack The Sugar Boat.

Die Stadt der Bücher. Wigtown feiert das Lesen.

Die Scottish Borders: Authentisch und unaufgeregt.

Umgeben von duftenden, exotischen Pflanzen.

Nostalgie und Innovation in Glasgows West-End.

Orgelkonzerte im Museum. Dazustellen und lauschen.

Whisky-Tasting in der Clydeside Distillery in Glasgow.

Glasgow: Tee dort trinken, wo ein Imperium startete.

Vintage-Paradies inmitten Glasgows. Barras Market.

Graffiti-Kunstwerke in ganz Glasgow verteilt.

Die Nekropolis von Glasgow: Die vergessenen Frauen.

Mit dem Rad am Forth & Clyde Canal entlang.

Gräber aus vielen Zeitaltern und eine lebende Statue.

Culross: Wo das Mittelalter lebendig bleibt.

Wassergeister und Arbeitspferde: Die Kelpies.

Symbiose zwischen Schottland und Afrika.

Eine Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth.

Bei Ebbe auf die Cramond Island zu den Drachen.

Opulenz hat einen Namen – das Lauriston Castle.

Ein ländlicher Ort inmitten von Schottlands Hauptstadt.

Auf der Royal Mile von Edinburgh gibt‘s für alle was.

Auf den Hund gekommen.

Arthur‘s Seat: Ein Ausblick auf ganz Edinburgh.

Kegeln im ältesten Pub Schottlands. Sheep Heid Inn.

Auf dem Fife Coastal Path bis zu Crails Tearoom.

Golf in einer Universitätsstadt spielen. St. Andrews.

Perth. Die aufregende Reise des Stone of Destiny.

Wenn die Lachse die Treppe hochspringen: Pitlochry.

The Fife Arms – ein Hotel als lebendes Kunstwerk.

Kurort für die Royals. Wandern durch Kiefernwälder.

Schottischer Käse: Von der Herstellung bis auf den Teller.

Die schottischen Kronjuwelen in Dunnottar Castle.

Eine Wette, die zu einem Kultgericht führte. The Carron.

Delfine vom Café in Aberdeen aus beobachten.

Old Aberdeen: Nobelpreisträger und Philosophen.

Die Robbenkolonie am Newburgh Seal Beach.

Mit den Mönchen beten, die Seele in Einklang bringen.

Rentiere in Schottland in den Cairngorm Mountains.

In die Vergangenheit der einfachen Bevölkerung blicken.

Neben Nessie schlafen. Glamping in Torness.

Inverness. Einkaufen in viktorianischer Pracht.

Das Velocity Café in Inverness: alles rund ums Rad.

Leidenschaft für Bücher. Leakey‘s Bookshop.

Für einen Wunsch Stofffetzen an Bäume hängen.

Endlose Sandstrände und Ruhe in Nairn genießen.

Idyllische Halbinsel und düsteres Edinburgh.

Eine Open-Air-Galerie als Hommage an die Stadt.

Eine Treppe hinunter zum Hafen. Die Whaligoe Steps.

Auf einen Absacker an der kürzesten Straße der Welt.

Das imposante Castle Sinclair Girnigoe besuchen.

Mit dem Zug durch Schottland. Natur rauscht vorbei.

Thurso East: Ein Ort für hartgesottene Surfer.

Schlafen wie die Royals. Das Schloss Queen Mums.

Vom Leuchtturm in den Himmel schauen.

Auf zum Hexenhut. Wandern zu den Duncansby Stacks.

Am Ende Schottlands trinkt man Whisky!

Ein Steinzeitdorf und mystische Steinkreise. Orkney.

The Orkney Furniture Maker: Handgearbeitete Möbel.

Leidenschaft ist immer siegreich.

Theodor Fontane

Es gibt keine richtige Art, die Natur zu sehen. Es gibt hundert.

Kurt Tucholsky

Der Geist spricht zum Geist und nicht zu den Ohren.

Giacomo Girolamo Casanova

1 ISLE OF LEWIS, CALANAIS STANDING STONES

Ein 5000 Jahre alter Steinkreis und ein Ritual zur Mittsommernacht.

Obwohl man sie in der schwachen Dämmerung des anbrechenden Tages kaum sehen kann, spürt man ihre Präsenz. Als sich der Morgennebel lichtet und sich der Himmel zartrosa färbt, sind sie plötzlich sichtbar: Vier Reihen alter Steine, die einen Ring bilden und in alle Himmelsrichtungen kreuzförmig ausstrahlen. In ihrer Mitte ragt ein fast fünf Meter hoher Monolith hervor.

Wenn der Kuckuck ruft …

Die Calanais Standing Stones bei Sonnenaufgang zu besuchen, ist besonders magisch. Wer das zur Sommersonnenwende tut, kann diesen mystischen Moment mit anderen Menschen teilen. Laut der Legende soll an jenem Tag The Shining One erscheinen, angekündigt durch den Ruf des Kuckucks. Der Brauch, zur Sommersonnenwende die Steine zu besuchen, um das Wesen zu begrüßen, dauerte selbst dann an, als die Kirche es verbot – es wurde einfach im Verborgenen weiter getan.

Von Heimlichtuerei ist heute nichts mehr zu merken. Die Leute, die sich hier am Morgen der Summer Solstice versammelt haben, warten mit Gesang und Trommeln darauf, dass das überirdische Wesen erscheint. Vielleicht warten sie auch einfach darauf, ein gutes Foto zu schießen, denn die meisten haben erwartungsvoll ihre Handys gezückt.

Das gute Auge des Sir Matheson

Auch ohne einen Hang zu alten Legenden sind die Calanais Stones auf der Hebrideninsel Isle of Lewis eine Sehenswürdigkeit, die man auf keinen Fall auslassen sollte.

Wie die Stones of Stenness auf Orkney (Soul Place 79) sind sie wahrscheinlich die ältesten von Menschen geschaffenen Bauwerke in Schottland, sogar älter als die Pyramiden in Ägypten und das berühmte Stonehenge. Warum sie gebaut wurden, weiß keiner so genau, es wird aufgrund ihrer Ausrichtung vermutet, dass sie mit einem Mondkult in Verbindung stehen könnten.

Hätte Sir James Matheson, der die Isle of Lewis Mitte des 19. Jahrhunderts als Wohnsitz erwarb, nicht im Hochmoor die Spitzen einiger Steine gesehen, wüssten wir wohl nichts über sie. Schicht für Schicht ließ er die Torfdecke abtragen und legte so die größte bekannte Steinformation der Megalithkultur auf den Britischen Inseln frei.

Wo?

Isle of Lewis HS2 9DY

Wann?

Die Calanais Standing Stones können ganzjährig kostenlos besichtigt werden. Das Besucherzentrum wird momentan renoviert und ist geschlossen.

Wichtiges

www.calanais.org; während man im Englischen von den Callanish Standing Stones spricht, lautet die gälische Bezeichnung, die auch die Einheimischen verwenden, Calanais

2 ÄUSSERE HEBRIDEN, UIST

Der Reiz der Abgeschiedenheit: Durchatmen auf Uist.

Wenn der Lärm des Alltags mal wieder zu viel wird, ist es an der Zeit, die Lautstärke runter zu drehen. Es gibt nicht viele Orte auf dieser Erde, an denen das so gut möglich ist wie auf Uist. Das Archipel der Äußeren Hebriden besteht aus sechs bewohnten und einigen weiteren unbewohnten Inseln.

Fernab der Massen

Die unberührte Landschaft, das Gefühl, wirklich weit weg von allem zu sein und der viel zitierte Gemeinschaftssinn unter den Inselbewohnern verändert etwas in den Besuchern. Wer einmal auf Uist gewesen ist, kann dies nachempfinden.

Nicht wenige der auf Uist lebenden Menschen sind Crofter, was man in etwa mit Kleinbauern gleichsetzen kann: Sie halten Schafe oder Kühe, pflanzen Kartoffeln an oder stechen Torf. Die jüngere Generation gründet Unternehmen, wie Jonny Ingledew und Kate MacDonald, die wieder in ihre Heimat zurückkehrten, um dort die North Uist Distillery zu eröffnen.

Das maritime Erbe der Inseln ist allgegenwärtig. Die frisch gefangenen oder nachhaltig vor der Küste gezüchteten Fische und Meeresfrüchte werden teilweise exportiert, teilweise vor Ort verarbeitet und zum Verzehr angeboten. Das Hebridean Smokehouse auf North Uist ist für seinen torfgeräucherten Lachs berühmt, auf der Karte des Namara Seafood Café stehen hebridische Langusten und in Charlie’s Bistro auf der Isle of Benbecula gibt es Seeteufel-Fish and Chips.

Gälische Traditionen werden hier noch gelebt: Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt an einem traditionellen Tanzabend, genannt Cèilidh, teilnehmen. Die Schritte lernt man nach ein wenig Beobachtung recht schnell.

Maximale Wassertemperatur: 15 °C

Wem das zu viel an Entertainment ist: Die Strände von Uist zählen zu den schönsten und einsamsten der Welt. Der Kilpheder Beach in South Uist ist über 32 Kilometer lang und mit Machair gesäumt, der speziellen Art von Dünenweide, die man nur in Schottland findet. Auf der Insel Berneray befindet sich mit dem West Beach ein weiterer Bilderbuchstrand – mit seinem türkisfarbenen Meerwasser kann er es locker mit jedem Karibikstrand aufnehmen.

Wo?

North Uist Fährhafen: HS6 5AA Benbecula Flughafen: Balivanich, Benbecula HS7 5LW

Wann?

Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und Juni.

Wichtiges

Die Fähre fährt ab Uig auf Skye und legt in Lochmaddy in North Uist an. Im Sommer fährt die Fähre von Mallaig nach South Uist, im Winter ab Oban.

Flüge nach Benbecula ab Glasgow und Inverness

3 COLBOST, THE THREE CHIMNEYS

Der Geschmack von Skye: Ein kulinarisches Erweckungserlebnis.

„Und dann kam das Essen – Essen, das zeigte, dass der Koch eine wahre und schöne Gabe hat, bei dessen Kochen es nicht darum geht, Beifall zu ernten, sondern um die Freude an der Sache.“ Wenn man solche Lobeshymnen über sich lesen darf, kann man sicher sein, bei der Berufswahl die Augen ganz weit geöffnet gehabt zu haben. Besonders, wenn sie von niemand Geringerem als Nigella Lawson stammen, der mehrfach ausgezeichneten britischen Fernsehköchin.

Frischer geht’s nicht

Diese lobenden Worte gelten Scott Davies, der von 2015 bis 2024 das Three Chimneys als Küchenchef leitete – und die Küche des Restaurants damit auf ein ganz neues Level hob. Das Restaurant liegt vor der dramatischen Kulisse der Halbinsel Duirinish, an den Ufern des Loch Dunvegan und zählt zu den besten Adressen in Schottland.

Die meisten Zutaten für die Gerichte stammen direkt aus der Region, seien es Jakobsmuscheln aus Sconser, Algen aus Wick oder Krabben und Langusten aus Dunvegan. Unter den Lieferanten sind passionierte Experten wie Jeff, der seine Pilzsammelstellen zwar niemandem verrät, seine gesammelten Schätze aber gerne an das Three Chimneys weitergibt.

Wenn Essen zur Kunst wird

Die Gerichte sind mit Bedacht kreiert, um die Insel Skye samt den Highlands zu repräsentieren. Kostprobe gefällig? Wie wäre es mit einem Snack wie Dunlop-Käse-Mousse mit Tomatenelixier und Erdbeeren, gefolgt von Loch Dunvegan Langusten als Vorspeise, gebackenem Ricotta mit geräuchertem Artischockenpüree als Hauptgericht und schließlich einer Auswahl an schottischem Käse zum krönenden Abschluss?

Nach fast 10 Jahren gibt es nun wieder einen Wechsel im Three Chimneys: Chef Davies zieht zurück auf das schottische Mainland, um näher bei seiner Familie zu sein. Sein Team führt seine innovativen Ideen weiter und auch unter neuer Ägide gilt: Im Three Chimneys essen zu gehen ist eine Entscheidung für Genuss auf höchstem Niveau, die die Skye-Erfahrung um einen kulinarischen Höhepunkt erweitert. Dafür muss man natürlich etwas tiefer in die Tasche greifen als beim Pub um die Ecke: die mehrfach prämierte Küche hat ihren Preis.

Wo?

Colbost, Dunvegan, Colbost, Isle of Skye IV55 8ZT

Wann?

Täglich um die Mittagszeit, dann wieder abends von 18 bis 21.30 Uhr

Wichtiges

Reservierung unbedingt empfohlen: www.threechimneys.co.uk

4 SKYE, OLD MAN OF STORR

Kleine Wanderung ganz groß – und oben wartet der Riese.

Zu einer Zeit, als die Riesen die Insel Skye bewohnten, kam es oft zum Kräftemessen zwischen den Giganten. Nach einem denkwürdigen Zweikampf musste sich ein besonders großer Riese seinem Widersacher geschlagen geben: Er ging zu Boden und wurde von diesem alsbald verschluckt. Lediglich die Finger seiner gewaltigen Hand blieben zurück, recken sich heute noch als zerklüftete Felsen empor und sind als The Old Man of Storr berühmt.

Interpretationssache

Das zumindest ist die jugendfreie Variante der Sage – in einer pikanteren Version handelt es sich um ein anderes, eher intimes Körperteil, das durch Versteinerung heute zu einer der markantesten Attraktionen auf der Insel Skye geworden ist.

Etliche weitere Legenden und Mythen ranken sich um die Entstehung der Felsformation, es ist die Rede von zerbrochenen Herzen, von freundlichen, aber auch hinterhältigen Fabelwesen. Und dann gibt es noch die wissenschaftliche Perspektive, die davon ausgeht, dass der 55 Meter hohe Basaltfelsen ein Überbleibsel eines über 2,8 Millionen Jahre alten Lavastroms ist, der sich bei einem Vulkanausbruch gebildet hat.

Gänsehautfeeling

Ob man lieber dem Mythos glaubt oder sich an Fakten hält, sei jedem selbst überlassen – Tatsache ist, dass die Wanderung zum Old Man of Storr auf der Halbinsel Trotternish zu den schönsten zählt, die man in Schottland unternehmen kann. Bereits nach einem vergleichsweise kurzen Aufstieg zum Fuß des Felsens offenbart sich dem Betrachter, sofern das schottische Wetter es zulässt, ein atemberaubendes Panorama: die Gipfel des Torridon-Gebirges, die sich aus dem Meer zu erheben scheinen, die Inseln Raasay und Rona sowie die felsige Gebirgslandschaft der Cuillin Hills.

Die Strecke mit knapp vier Kilometern ist in einer guten Stunde zu schaffen, aber warum eilen, wenn es doch so viel zu entdecken gibt? Der Trotternish Ridge, ein Bergrücken, dessen höchster Gipfel der Old Man of Storr ist, wurde als spezielles Schutzgebiet ausgewiesen und beherbergt seltene Gräser, Bussarde, Falken und sogar majestätische Steinadler, die hoch oben ihre Kreise ziehen und am Boden nach Beute Ausschau halten.

Wo?

Skye IV51 9HX, Halbinsel Trotternish, entlang der A855 zwischen Portree und Uig

Wann?

Die Wanderung ist zu allen Jahreszeiten schön, im Winter kann es jedoch etwas rutschig werden.

Wichtiges

Es gibt einen kostenpflichtigen Parkplatz sowie gratis Toiletten am Ausgangspunkt der Wanderung.

5 SKYE, SKYE BATIKS

Leute machen Kleider: Die kunterbunte Welt von Therssy und Gavin.

Zwei Inseln, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Die eine ist ein eigenes Land im Indischen Ozean mit einer Bevölkerung von über 22 Millionen Menschen, während die andere lediglich die größte Insel der Inneren Hebriden ist. Trotz dieser Gegensätze verbindet Sri Lanka und Skye jedoch mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde: das gemeinsame nationale Heißgetränk Tee – und die Mücken, die hier wie dort die Menschen plagen.

Mehr als ein Urlaubsflirt

Als der junge Fischwirt Gavin Major in den 1980er-Jahren von seinem Unternehmen für ein paar Monate nach Sri Lanka entsandt wurde, ahnte er noch nicht, dass er bald für neue Synergien zwischen den beiden Inseln sorgen würde. Er verliebte sich in eine junge Frau namens Therssy, die seine Gefühle erwiderte. Der Rest ist Geschichte – und hält bis heute an: Gemeinsam gründeten die beiden Skye Batiks – ein Textilunternehmen, das die sri-lankische mit der schottischen Textiltradition verbindet.

Im Ladengeschäft in Skyes Hauptstadt Portree riecht es nach Räucherstäbchen, die Kleiderständer biegen sich unter der Last von farbenfrohen Hemden, Röcken und Schals. Ein traditionelles srilankisches Fischerboot schwebt von der Decke herab, und mitten im Geschehen steht Gavin. Er erzählt von den Anfängen sowie der Gegenwart und zeigt Fotos aus der Werkstatt in Sri Lanka, in der die handgefertigte Batikkleidung entsteht.

Kultkleidung

Ebenfalls im Sortiment: die gewebten Baumwollkittel, die hier unter dem Namen Guga angeboten werden. Sie werden sowohl auf der Isle of Skye als auch in Sri Lanka von Hand genäht.

Die Kreationen von Gavin und Therssy sind auf Skye allgegenwärtig, und wenn man eines ihrer Kleidungsstücke trägt, kann man sicher sein, dass man darauf angesprochen wird – Skye Batiks ist längst Kult, und das bereits seit über drei Jahrzehnten. Einen schottischen Klassiker gibt es mittlerweile auch im Sri-Lanka-Style: Die midges, jene Stechmücken, die im Sommer in den Highlands ihr Unwesen treiben, sind in der handgewebten Version glücklicherweise völlig harmlos.

Wo?

The Green, Portree IV51 9BY

Wann?

Geöffnet täglich außer Sonntag

Wichtiges

www.skyebatiks.com

6 ISLE OF RAASAY, THE EXCHANGE

Ein Ort für den Austausch: Café, Galerie und Treffpunkt in einem.

Der weiße Sand und die Farbe des Wassers, die selbst an einem trüben Tag unwirklich schön ist: Die Strände von Harris sind schuld daran, dass Leonie sich in die schottischen Inseln verliebte. Dass sie mittlerweile aber nicht auf den Äußeren Hebriden lebt, sondern auf einer noch kleineren Insel der Inneren Hebriden, hat sie der Liebe zu einem Mann zu verdanken.

Inselliebe

Genauso schnell wie ihr Mann, der hier geboren und aufgewachsen ist, ihr Herz erobert hat, hat es auch die Insel Raasay geschafft: „Ich bin seit drei Jahren hier und merke immer wieder, dass es meine Lieblingsinsel ist. Der Süden ist grün, es gibt Wald und – immerhin – Steinstrände, der Norden ist flach und karg. Dort hat man manchmal das Gefühl, ganz alleine auf der Insel zu sein.“

Verbindungen schaffen – damals wie heute

Das ehemalige Telefonhäuschen von Raasay diente in den letzten Jahrzehnten verschiedenen Zwecken. Als die letzte Betreiberin, eine Goldschmiedin und Leonies Schwägerin, von der Insel wegzog, übernahm Leonie ihr Atelier – und den Schmuck gleich mit. The Exchange