Soziale Betreuung: endlich klar! - Marie Krüerke - E-Book

Soziale Betreuung: endlich klar! E-Book

Marie Krüerke

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Beschreibung

Sie wollen die soziale Betreuung Ihrer Senior:innen kreativ und individuell planen und organisieren? Sie suchen Impulse und frische Ideen? Dann greifen Sie zu diesem Grundlagenwerk. Denn es ist so bunt und kreativ wie strukturiert und umfassend! Im ersten Teil geht es um Organisatorisches: Welche Angebote sind z.B. für welche Zielgruppen geeignet? Wer ist für Organisation und Durchführung zuständig? Klären Sie insbesondere als Leitung der Sozialen Betreuung verschiedenste Fragen mithilfe dieses Leitfadens. Im Team und ganz individuell für Ihre Einrichtung. Dabei profitieren Sie von vielen konkrete Anregungen zur Umsetzung in die Praxis und meistern zielgerichtet und zufrieden Ihren Alltag. Im zweiten Teil finden Betreuende einen jahreszeitlich orientierten Ideenschatz zur Planung von Festen, Ausflügen und Projektwochen. Mit vielen nützlichen Tipps, Checklisten, Material- und Planungstabellen. Und zum guten Schluss noch etwas zum Schmunzeln: Lesen Sie im dritten Teil mehr zu humorvollen Erlebnissen aus einer Seniorenresidenz.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 348

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Marie Krüerke

Soziale Betreuung: endlich klar!

Kreativ und individuell planen und anleiten

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet.

Der Verlag und der Autor können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen.

© VINCENTZ NETWORK, Hannover 2022

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Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.

Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen.

Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen

Foto Titelseite: AdobeStock_simone (coposing Hanna Reznichenko)

ISBN 978-3-7486-0638-3

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Zur Anwendung

Teil 1 · Wie organisieren wir die soziale Betreuung?

Das Zirkuszelt

Das Kassenhäuschen

Das Publikum auf den Rängen

Die Manege

Die Zirkusdirektion

Das Orchester

Die Jongleurin

Die Peitsche

Der Zirkuswaggon

Die Raubtiere und Ziegen

Der Streichelzoo

Der Popcorn-Verkauf

Der Besen

Die Scheinwerfer

Applaus!

Teil 2 · Praktische Tipps für Gruppen & Einzelangebote

So gelingt die Jahresplanung

Beliebte Bausteine im Jahreslauf

Gruppen für alle Bedürfnisse

Feste: Der Höhepunkt im Quartal

Ausflüge: Kleine Auszeit vom Alltag

Gestaltung von Projekttagen und -wochen

Teil 3 · Geschichten aus der Seniorenresidenz

Geschafft!

Unter dem Zipfel der Verschwiegenheit

Einführung

Die soziale Betreuung hat sich in den letzten Jahrzehnten umfassend entwickelt und gewandelt: Ein ganzer Berufszweig ist entstanden und als wichtiger Bestandteil jeder Senioreneinrichtung anerkannt. Bis heute fehlt jedoch ein klar strukturierter Ausbildungsweg, sodass viele Abteilungen sich aus Quereinsteiger:innen unterschiedlicher Branchen zusammensetzen. Für welche Schwerpunkte und Arbeitsbereiche die soziale Betreuung in Abgrenzung zu anderen Abteilungen zuständig ist, sorgt immer wieder für Diskussionen in den Betrieben.

So hat sich eine große thematische Bandbreite innerhalb der Seniorenbetreuung etabliert: Die Angestellten sind im Kerngeschäft für Gruppenangebote, Einzelbetreuungen, Veranstaltungen und Kontakte zu den Angehörigen zuständig. Oft erledigen sie parallel die Betreuung der Ehrenamtlichen, sind für das Monatsprogramm, die Pressearbeit und die jahreszeitliche Dekoration der Räume zuständig. Auch die Organisation, wann welche Räume durch interne und externe Nutzer:innen belegt werden, liegt häufig in den Händen der sozialen Betreuung. Obendrauf kommt in manchen Häusern die Erwartung, dass auch das Miteinander im gesamten Kollegenkreis durch „die Sozialen“ gesteuert wird, so soll die Abteilung das Sommerfest planen oder Geschenke für alle Angestellten der Einrichtung besorgen und zuverlässig Glückwunschkarten schreiben.

Kurz: Die Liste der geforderten Aktivitäten ist lang, die Zahl der Mitarbeiter:innen bestürzend gering. Strukturelle Fragen, wer in welchem Bereich die Verantwortung trägt und woher dafür die nötigen Arbeitsstunden und finanziellen Mittel kommen, werden oft zu wenig behandelt oder den Mitarbeiter:innen überlassen. Daraus entstehen oft Konflikte, die immer wieder für Unruhe sorgen oder im Hintergrund zusätzliche Anspannung schaffen.

Wer hilft uns, strukturiert und fokussiert all die Erwartungen zu ordnen und erfolgreich abzuleisten? Dieses Buch möchte zum Nachdenken einladen und Prozesse der Klärung anstoßen. Nur das, was wir beobachten, durchdenken und gemeinsam diskutieren, können wir beeinflussen und sinnvoll gestalten. Damit es den Senior:innen und Angehörigen gut geht – aber auch, damit wir Angestellten ein gesundes Arbeitsklima erleben und unsere Kräfte gebündelt einsetzen, ohne auszubrennen.

Für den Alltag in der sozialen Betreuung habe ich als Metapher das Bild eines Zirkus gewählt, weil dort verschiedene Akteure zusammenkommen, die täglich gemeinsam daran arbeiten, durch ein gelingendes Miteinander eine bunte Vorstellung in der Manege zu erschaffen:

Ganz unterschiedliche Charaktere treffen als Bewohner:innen einer Senioreneinrichtung, als Mitarbeitende und Ehrenamtliche aufeinander. Die Wünsche und Anforderungen sind so breit gefächert, dass sie nur dann zufriedenstellend erfüllt werden können, wenn alle wie in einer Zirkusfamilie Hand in Hand zusammenarbeiten. Dabei soll die oder der Zirkusdirektor:in im Programm für jedes Interesse einen passenden Auftritt anbieten, während in den Rängen Senior:innen mit verschiedenen Erwartungen sitzen: Lebhaftes, Nachdenkliches, Akrobatisches und Gemütliches wird gefordert. Schwierig genug!

Plötzlich bricht Chaos aus, weil einzelne Anwesende wie ein entlaufener Tiger eine Gruppenstunde sprengen. Während andere Senior:innen und Angehörige, wie eine freche Herde Ziegen, mit ihren guten Ideen mehr Verwirrung stiften, als hilfreich zu sein.

Parallel schnellt die Peitsche über die Köpfe der sozialen Betreuung, weil die Leitung neue Regeln aufstellt und das Tempo anzieht. Im Gewusel der Manege müssen wir aufpassen, dass die leisen Teilnehmenden nicht wie die Kaninchen im Streichelzoo völlig untergehen.

In der Probe des Orchesters stellt sich jedes Mal neu die Frage, wer den Takt angibt, und wer die Hintergrundmusik spielt: Wie gleichberechtigt oder hierarchisch arbeiten wir als Team?

Der Alltag in unserem Zirkus der Seniorenbetreuung ist bunt, anstrengend, lustig, irritierend und befriedigend. Wie schaffen wir es, dass die einzelnen Mitglieder unserer Zirkusfamilie zufriedenstellend zusammenarbeiten? Wie behalten wir den Überblick? Und wie sorgen wir selbst dafür, zwischen den jeweiligen Tagesordnungspunkten innerlich ruhig zu bleiben und am Feierabend zufrieden den Vorhang fallen zu sehen?

Dieses Buch möchte ein Begleiter durch den wuseligen Alltag der Seniorenbetreuung sein. Dabei geht es nicht darum, von der Fülle unseres Arbeitsalltags abwertend als „Affentheater“ zu sprechen: Das Bild des Zirkus ist positiv gemeint – bunt, wuselig, manchmal auch chaotisch, aber immer voller Leben! Doch wie die Zirkusfamilie nur mit einer klaren Aufgabenverteilung und dem Fokus auf die Talente der Einzelnen erfolgreich sein kann, brauchen auch wir einen zuverlässigen Leitfaden durch die Stolperfallen der sozialen Betreuung.

Einen solchen Ratgeber möchte dieses Buch bieten, mit vielen Fragen und großem Spielraum für Antworten: Denn so ähnlich die Anforderungen in den einzelnen Einrichtungen sind, so unterschiedlich lassen sich die eigenen und gemeinschaftlichen Bedürfnisse erfüllen. Dabei bin ich sicher, dass die richtigen Fragen automatisch die passende Auftaktmusik für eigene Lösungen erklingen lassen. Wir alle haben ein gutes Gespür dafür, was notwendig und was verzichtbar ist – durch Anforderungen von außen verlieren wir lediglich manchmal den Fokus und verbiegen uns, um immer noch mehr scheinbar Notwendiges möglich zu machen.

Der Leitfaden eignet sich ideal, um ihn etappenweise in Team-Besprechungen anzuwenden. Stück für Stück untersuchen wir das Alltagschaos, um die Potenziale unseres Zirkus‘ zu entdecken und Störenfriede zu entschärfen.

Dabei wollen wir nicht das perfekte Bühnen- oder Betreuungsprogramm etablieren: So, wie die Zirkustruppe von Stadt zu Stadt reist, ist auch im Team und unter den Senior:innen ständig alles im Fluss. Viel ist schon gewonnen, wenn wir uns auf unsere Schokoladenseiten besinnen: Was sind die Stärken unseres Teams? Was sind die Talente der Einzelnen? Welches Motto könnten wir uns geben, wie können wir unser Angebot klar erkennbar bündeln und präsentieren?

Kaum ein Zirkus hat die gefährlichsten Raubtiernummern und gleichzeitig die dynamischsten Artist:innen und zusätzlich die lustigsten Clowns. Die meisten Showtruppen konzentrieren sich auf eine solide Basis mit einer Auswahl an Highlights im Bereich der eigenen Möglichkeiten. Perfektionismus und der Anspruch, allen Wünschen immer gerecht zu werden, führen zu unnötigem Stress und Zerreißproben in der Abteilung.

Daher lade ich dazu ein, eine ehrliche Bestandsaufnahme zu machen. Oft absorbiert der Alltag und das Klein-Klein der Routine ein Gefühl für das große Ganze. So bemerken wir gar nicht, dass unser Angebot einseitig wird, wir bestimmte Gruppen aus dem Blick verlieren oder selbst den falschen Ansprüchen hinterherlaufen.

Der Zirkus soll Raum geben, damit alle ihre Rolle finden können: Die Wilden wie die Zaghaften, die Löwen wie die Hamster, die Clowns wie die Popcornverkäufer. Das gilt für die Bedürfnisse der Senior:innen genauso wie für unsere eigene Persönlichkeit:

Welche Rollen wollen wir ausfüllen?

Welche Verpflichtungen wollen wir reduzieren oder abgeben?

Wohin wollen wir uns entwickeln?

Was können wir verändern?

Was sollten wir verabschieden?

Ja, der Alltag in der Seniorenbetreuung fühlt sich oft bruchstückhaft, zerrissen oder hektisch an. Aber es gibt auch viele Höhepunkte, lautstarke Überraschungen und leise Sternstunden. Hier eine gesunde Balance zu etablieren, die mit der täglichen Dynamik Schritt halten kann, möchte dieses Buch versuchen.

Marie Krüerke, August 2022

Zur Anwendung

Das Buch kann von einzelnen Angestellten oder der Leitung der sozialen Betreuung gelesen werden, um ausgewählte Impulse ins Team zu geben.

Wer langfristig das eigene Arbeiten klären und Veränderungen anschieben möchte, sollte die Fragen gemeinsam in der Abteilung durchdenken: Pro Thema könnte eine Teambesprechung zur Vorstellung der Aufgabe benutzt werden. Für die weitere Klärung, einen Prozess der inneren und äußeren Findung und die eigentliche Umsetzung sollten mehrere Wochen angesetzt werden. Die darauffolgenden Besprechungen dienen dann der Lösung von Fragen, die im tieferen Nachdenken entstehen, und der Entwicklung kreativer Ideen zur Veränderung von Routinen, die sich als nicht sinnvoll entpuppt haben.

Erst wenn ein Großteil der entdeckten Problembereiche identifiziert und entschärft wurde, sollte das nächste Kapitel angegangen werden.

Ebenso ist es möglich, locker durch das Buch zu blättern und den Themen auf die Spur zu kommen, die plötzlich ins Auge springen. Es lohnt sich, ein extra Notizheft für den eigenen oder gemeinsamen Prozess anzulegen.

An jedes Kapitel schließt sich „Sternenstaub“ für die Praxis an: Lauter Ideen, die sich als Anleitung oder Inspiration für eigene Schritte in die Umsetzung anbieten. Viele werden aus den Fragen bereits naheliegende Umsetzungsmöglichkeiten für den eigenen Arbeitsalltag entwickeln. Wer ins Nachdenken gekommen ist, aber eine gute Steilvorlage für die Anwendung wünscht, wird hier fündig.

Im zweiten Teil halte ich einen vollgepackten Ideenkoffer bereit, aus dem sich die Leserin und der Leser bedienen können: So wie eine Zauberin eine Taube aus dem Ärmel des Kleids flattern lässt und ein Zauberer Goldstücke aus den Ohren eines Kinds im Publikum zieht. Auf der Grundlage der vorher beantworteten Fragen und mit einem zugespitzten Ziel, was meine Aufgabe in der Abteilung ist, kann ich mich hier am bunten Buffet bedienen.

Ich präsentiere Konzepte zur allgemeinen Jahres- und Monatsplanung von Veranstaltungen ebenso wie konkrete Anleitungen für einzelne Gruppen und Einzelbetreuungen.

Im dritten Teil folgt ein Bonbon zur Abrundung: Meine Erlebnisse aus dem Alltag in der Senioren-Residenz, notiert „unter dem Zipfel der Verschwiegenheit“. Hier darfst du dich zurücklehnen und den Trubel sowie die Sorgen in der Betreuung von einem Ehrenplatz aus erleben. Alle Namen sowie Details, die Rückschlüsse auf betroffene Personen zulassen würden, wurden selbstverständlich geändert.

Zum Schluss ein Wort zur Auswahl des Schauplatzes: Ich habe den Zirkus als Symbol für einen dynamischen Alltag gewählt, der sich ständig im Wandel befindet und wo großartige Momente erlebt werden können.

Ich persönlich besuche aus Prinzip keinen Zirkus, der Tiere präsentiert, weil ich die Unterbringung und den Umgang mit den Tieren für Quälerei halte. In diesem Band möchte ich den harten Alltag eines echten Zirkus nicht romantisieren, sondern verwende lediglich Symbole aus der Welt der Schausteller, um sie mit meinem eigenen Inhalt zu füllen. Daher treten nur Tiere auf, wenn sie als Sinnbild wirklich notwendig sind und dem Verständnis der Leser:innen dienen. Grundsätzlich lehne ich es ab, Tiere mit fragwürdigen Methoden zu trainieren und zum Vergnügen von Menschen zu präsentieren.

Das Zirkuszelt

Wie ist unsere Außenwirkung?

Sternenstaub für die Praxis

Wenn es viele fitte Bewohner:innen gibt, haben sie vielleicht Lust, unter Anleitung eine „Redaktion“ zu eröffnen und in einem Monatsheft selbst einen Blick hinter die Kulissen zu präsentieren? So kann einerseits eine Interessengruppe entstehen, die sehr alltagsnah kognitive Aktivierung bietet. Gleichzeitig wird die Öffentlichkeitsarbeit dadurch weniger ein Projekt der Geschäftsleitung, sondern demokratisch und authentisch ein Teil der wöchentlichen Kleingruppen.

Die Redaktionssitzung braucht natürlich eine entschlussfreudige Leitung, die moderieren und motivieren kann. Wenn es im eigenen Team keine passende Person gibt: Wer kennt Student:innen der örtlichen Journalistenschule? Oder eine pensionierte Autorin, die gern ihr Wissen weitergibt?

Schon aus der Ferne weckt das Zirkuszelt Erwartungen: Aus dem Bauch melden sich Aufregung, Vorfreude und Interesse an den Darbietungen. Erinnerungen an Zirkusbesuche als Kind steigen auf, wir meinen schon, dass uns der Duft von Popcorn und Sägespänen in die Nase steigt. Sobald wir uns dem Zelt nähern, finden wir zunehmend Plakate, die das Programm präsentieren und Informationen über die Vorstellung geben. Unsere ersten Assoziationen können wir mit dem abgleichen, was uns auf den Tafeln präsentiert wird: Die Plakate zeigen spannende Attraktionen und Höhepunkte des Bühnenprogramms, listen Uhrzeiten und Preise auf. Nun wissen wir, wann welche Show stattfindet und ob wir dafür pünktlich an der Kasse stehen wollen – oder ob uns der Ausblick auf die Vorstellung nicht begeistert und wir den Abend stattdessen lieber nach eigenem Geschmack verbringen wollen.

Auch die soziale Betreuung hat eine Außenwirkung: Eine inoffizielle, die sich daraus ergibt, was die Senior:innen Angehörigen und Freund:innen über die Angestellten und das hausinterne Angebot erzählen. Und eine offizielle über die Website der Einrichtung, Anzeigen im örtlichen Wochenblatt oder das gedruckte Magazin des Hauses.

Was erzählen die Bewohner:innen über uns?

Welches Feedback geben sie uns am Ende einer Gruppenaktivierung oder im Nachklang einer Veranstaltung?

Wenn wir mit Angehörigen sprechen, welche Rückmeldungen erhalten wir dann direkt und indirekt?

Empfinden wir die Bemerkungen, ob nebenbei oder direkt an uns gerichtet, als passend?

Stoßen uns bestimmte Bewertungen negativ auf, fühlen wir uns abgewertet oder oberflächlich und falsch beurteilt?

Welches Feedback freut uns besonders?

Wie auffällig oder unauffällig tritt die soziale Betreuung in Hausprospekten, der Informationsmappe zum Einzug oder der Website auf? Wird sie überhaupt genannt?

Entspricht das dort präsentierte Bild uns und stellt uns adäquat dar? Oder werden Aussagen gemacht, die nicht zu uns passen und Erwartungen wecken, die nicht erfüllt werden können?

Wie nehmen Außenstehende uns wahr?

Sind wir als soziale Betreuung ein fast unsichtbares Rädchen im großen Getriebe oder präsentieren wir uns und unsere Angebote klar und einladend?

Möchten wir bewusst sichtbar sein oder passt es uns ganz gut, primär Einzelbetreuung zu leisten und die größeren Veranstaltungen mit externen Künstler:innen zu besetzen?

Nicht jede:r mag es, mit Namen und Foto online präsentiert zu werden.

Dennoch sollte die Transparenz im Haus gewährleistet sein: Innerhalb der Bewohnerschaft sollte sichergestellt werden, dass alle unsere Namen und Gesichter kennen und in größeren Häusern die Durchwahl bekannt ist.

Heute wird in den meisten Unternehmen ein Mindestmaß an Öffentlichkeitsarbeit erwartet, auch wenn oft unklar bleibt, wer dafür zuständig ist. Spätestens, wenn die Geschäftsleitung meint, das Haus solle im Stadtteil präsenter sein, entsteht ein großer Wirbel in der Manege, der nur aufgewirbelte Sägespäne und große Fragezeichen bei allen angesprochenen Angestellten hinterlässt. Ein klarer Handlungsplan, eine zuständige Person für die Pressearbeit und explizit zusätzliche bezahlte Arbeitszeit werden häufig nicht deklariert.

Dabei kann eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit viel Positives für die soziale Betreuung bewirken: Interessierte, die sich als Ehrenamtliche melden. Praktikant:innen, die auf das Haus aufmerksam werden und mit Projekten die Vielfalt der Gruppenangebote erhöhen. Künstler:innen, die sich für eine stundenweise Honorartätigkeit oder für Auftritte vorstellen. Schulen und Kindergärten, die generationenübergreifend Gruppen starten möchten. Unternehmen, die später direkt als Sponsoren aktiviert werden können, da sie die Einrichtung von außen bereits positiv wahrgenommen haben.

Daher macht PR nicht nur Arbeit, sondern kann gezielt dazu genutzt werden, in unserem Sinne produktiv zu sein. Das gelingt, wenn Fotos und Texte authentisch sind und den typischen Alltag der Betreuung darstellen. Beispielbilder aus Fotodatenbanken mögen auf den ersten Blick seriöser erscheinen, aber verglichen mit individuellen Schnappschüssen bleiben sie in der Wirkung flach und langweilig. Natürlich werden nur Personen abgebildet, die eigenständig eingewilligt haben und bei denen dies schriftlich in der Bewohner- oder Mitarbeiterakte hinterlegt wurde: Die Datenschutzverordnung sollte unbedingt eingehalten werden.

Welchen Eindruck macht die Website des Unternehmens oder der interne Hauskurier auf den ersten Blick? Dazu gerne Freundinnen und Familienmitglieder befragen, da uns selbst wahrscheinlich viele Aspekte gar nicht mehr auffallen! Nach einigen Jahren sind wir oft von Betriebsblindheit betroffen, ohne dies selbst wahrzunehmen.

Inwieweit wollen wir als soziale Betreuung sichtbar sein?

Im Haus mit einer Fotowand und den Namen und Durchwahlnummern an der Bürotür beispielsweise?

Oder mit einem Artikel und Bildern auf der Website?

Wie viel Arbeit wäre das für uns?

Was erhoffen wir uns davon?

Wer von uns kann sich mündlich und schriftlich gut ausdrücken und hat Lust, sich um die Pressearbeit zu kümmern? Ist sie auch dafür geeignet, vor Ort mit anderen Unternehmen Kontakt zu halten, oder hat jemand anderes Lust auf das Pflegen eines Netzwerks? Diese Aufgabe kann auch von einer Angestellten der Verwaltung übernommen werden und die soziale Betreuung liefert nur die Texte und Bilder.

Die Zuständigkeit sollte klar in den Tätigkeitsbereich aufgenommen und mit einer eindeutigen Zahl an Arbeitsstunden festgehalten werden. Sonst fehlt vielfach die Zeit, sich konzentriert und zuverlässig zu kümmern, und die Öffentlichkeitsarbeit verschwindet bald wieder aus der allgemeinen Aufmerksamkeit.

Weiterer Sternenstaub für die Praxis

Jeden Monat veröffentlichen wir ein Schlaglicht aus dem Betreuungsalltag im örtlichen Wochenblatt des Stadtteils. Wir stellen neue Aktivitäten vor, lassen an der Weisheit von diamantenen Hochzeitspaaren teilhaben und geben den Praktikant:innen die Möglichkeit, ihr Projekt vorzustellen. Das schenkt unaufdringlich Einblicke in den Alltag des Hauses und kann sowohl für Senior:innen erhellend sein als auch Ehrenamtliche animieren, sich bei uns zu melden.

Social-Media-Kanäle lassen sich von Auszubildenden bespielen, die Spaß an der Technik haben und gern die ältere Generation einweihen. Die Ergebnisse können ein wenig wild ausfallen, aber auch die jüngere Generation hat in der Zirkusfamilie ihren Platz und darf sich im Rahmen gewisser Grenzen austoben.

Wenn der große Theatersaal regelmäßig leer steht, lässt er sich an die örtliche Kirche, die Volkshochschule oder die Familienbildungsstelle „ausleihen“. So erfüllt einerseits Leben die Einrichtung, andererseits können sich gemeinsame Projekte ergeben.

Wenn Vereine die Bühne für Auftritte nutzen, können die SeniorInnen kostenlos zuschauen und der Stadtteil nimmt fast von allein am Leben im Haus teil. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten!

Eine mobile Stellwand im Gruppenraum oder in einer ungenutzten Ecke im Flur kann zur Präsentation von Fotos genutzt werden: Hier zeigen wir Bilder, wie in die Beete rund um die Terrasse ein bienenfreundlicher Duftgarten von Senior:innen und Angehörigen gepflanzt wurde. Oder dokumentieren die einzelnen Aktionen einer Projektwoche, die primär in Kleingruppen stattfand: So erhalten alle einen Einblick, auch wenn sie gar nicht teilnahmen.

Auch Besucher:innen können durch die Berichte der Senior:innen einen lebhaften Eindruck gewinnen, dabei dienen die ausgestellten Fotos der Unterstützung der Erinnerung. Auf diese Weise kann der oft zähe Smalltalk zu Beginn eines Treffens zwischen den Generationen deutlich aufgelockert werden.

Das Kassenhäuschen

Wie begrüßen und integrieren wir neue Bewohner:innen und Tagesgäste?

Sternenstaub für die Praxis

Statt Wünsche für neue Aktivitäten genervt in der Rubrik „Das hat mir gerade noch gefehlt!“ abzulegen, eröffnen wir ein Wunschbuch. Es hängt an einem Band mit Kugelschreiber am schwarzen Brett, sodass alle ihre Vorschläge eintragen können: Senior:innen ebenso wie Angehörige und Besucher:innen. Dabei gibt es keine Garantie auf eine Umsetzung, aber vielleicht entdecken wir auf diesem Weg eine passende Inspiration, bei der wir so richtig Lust auf eine neue Gruppe bekommen?

Wer den Zirkus besuchen möchte, hat bereits einen Weg hinter sich: Sie oder er wurde schon vor einiger Zeit durch eine Anzeige angesprochen, hat spontan interessiert auf ein Plakat reagiert oder vorher bewusst eine Veranstaltung für das Wochenende recherchiert. Sie haben den Weg zum Zirkus kalkuliert und über die Parkplatzsituation oder die nächste Bushaltestelle nachgedacht. Wer den Pfad zwischen den Wagen hindurch über das sonnenverbrannte Gras zum Eingang genommen hat, sammelte währenddessen schon erste Eindrücke. Nun wird der Gast am Kassenhäuschen begrüßt – manchmal mit viel Gedränge von allen Seiten, manchmal ganz entspannt und bewusst.

Dieser erste Kontakt mit der Zirkusfamilie stellt oft die Weichen für die folgenden Erlebnisse:

Fühle ich mich willkommen geheißen?

Wird nach meinen Wünschen gefragt?

Wie routiniert oder herzlich erlebe ich das Abwickeln des Ticketkaufs?

Werde ich als Individuum wahrgenommen?

Merke ich, dass ich sofort zum Kauf bestimmter Produkte animiert werde?

Die ersten Tage in einer Seniorenresidenz, einer Pflegestation oder einer Tagesbetreuung fühlen sich sehr ähnlich an. Die Senior:innen haben Erwartungen, von denen sie nicht wissen, ob sie sich zufriedenstellend erfüllen lassen. Alles ist neu und aufregend. Das kann wie beim Zirkusbesuch verheißungsvoll sein. Aber so wie manche Kinder Angst vor dem Messerwerfer und dem Feuerschlucker in der Manege haben, bringen viele hochaltrige Menschen Befürchtungen mit:

Wie sehr muss ich mich an die Regeln einer Institution anpassen?

Wie stark werde ich in meiner Freiheit und meinen persönlichen Eigenheiten eingeschränkt?

Werde ich mich gut einleben können? Werde ich bald Kontakte knüpfen?

Wie geht das Personal mit mir um?

Wie sehr werde ich mein Zuhause vermissen? Werden Menschen aus meinem bisherigen Umfeld mich tatsächlich regelmäßig besuchen, oder wird sich dieses Versprechen bald in Enttäuschung auflösen?

Starke Gefühle ringen miteinander, überlagert von Verwirrung und Müdigkeit, weil vertraute Routinen fehlen und all die Veränderungen viel Kraft in der Verarbeitung brauchen.

Dabei geben sich die Betreuer:innen in den ersten Tagen viel Mühe, die Eingewöhnung zu erleichtern. Doch schon nach kurzer Zeit wird unbewusst oft erwartet, dass sich der Neuzugang eingliedert und mit den anderen mitschwimmt.

Wie realistisch ist diese Erwartung?

Gehen wir regelmäßig und eigeninitiativ auf die Neuen zu, um sie einzubinden und näher kennenzulernen?

Stellen wir uns in Gruppenstunden mehrfach mit allen Namen vor oder meinen wir unbewusst, einmal müsste reichen?

Setzen wir gezielt Personen zusammen, von denen wir annehmen, dass sie miteinander harmonieren könnten? Stimmt an dieser Stelle unser Bauchgefühl oder gehen wir dabei zu sehr von eigenen Bewertungen aus?

Gehen wir aktiv gegen Cliquenbildung vor und fördern eine abwechslungsreiche Sitzordnung? Oder etablieren die Senior:innen schnell eine interne Hierarchie und weichen nicht davon ab?

Werden Zugezogene von Alteingesessenen konsequent abgewiesen?

Was können wir selbst für eine offene Grundhaltung aller Anwesenden tun und wie können wir die Sitzordnung dynamisch halten?

Wenn wir in einer großen Einrichtung arbeiten:

Gibt es Gruppentreffen explizit für neu Eingezogene, die Informationen bieten und Kontakte erleichtern?

Haben wir fitte Bewohner:innen, die als Paten fungieren und sich gern um die Neuen kümmern?

Halten wir in Listen fest, wer sich als Bezugsbetreuer:in um welche:n Senior:in kümmert und wie der Prozess der Eingewöhnung gelingt? Oder kann es sein, dass uns Einzelne durchrutschen?

Versuchen wir neue Bewohner:innen bewusst in Gruppen zu integrieren, die ihren Interessen entsprechen? Oder setzen wir sie tendenziell eher in einen Kreis, von dem wir meinen, dass er zu wenig Besucher:innen hat?

Viele Häuser erheben biografische Daten, um zielgerichtet zu Angeboten einladen zu können. Dabei passiert es immer wieder, dass Angehörige von Hobbys erzählen, die längst vergangen sind und die betroffene Person heute gar nicht mehr interessieren. Was sagen die Senior.innen selbst dazu, worauf sie Lust haben?

Manchmal ziehen zufällig mehrere Personen mit ähnlichen Interessen kurz hintereinander ein. Zusammen mit einigen Alteingesessenen lohnen sich plötzlich Kurse, für die es vorher nicht genügend Interessierte gab. So entsteht kurzfristig eine Skatgruppe oder eine Gartengruppe, sehr zur Freude derer, die schon lange im Haus wohnen und bisher allein mit ihren Vorlieben waren.

Sind wir aufmerksam und flexibel genug, solche neuen Angebote zu ermöglichen?

Weiterer Sternenstaub für die Praxis

Regelmäßige Infonachmittage, in denen die Einrichtung, die Abteilungen und Gruppen vorgestellt werden, eignen sich sowohl für interessierte Externe (Senior:innen und Angehörige) als auch für neu eingezogene Bewohner:innen. Besonders in großen Häusern, wo es eine längere Zeit braucht, um sich zurechtzufinden, lohnt sich ein entsprechender Nachmittag pro Quartal.

Gibt es im Haus verteilt einladende Sitzecken, in denen die hochaltrigen Menschen auf dem Weg zum Appartement oder Zimmer kurz verschnaufen und miteinander ins Gespräch kommen können? Sind sie alle gleich gestaltet, was oft beliebig und verwirrend erscheint, oder individuell eingerichtet? Mit einem einladenden Bücherregal in der Mitte oder einer Auswahl gepflegter Topfpflanzen oder einem Schaukelstuhl zur Auflockerung? So lassen sich die scheinbar überall gleich aussehenden Gänge schön differenzieren, was deutlich bei der Orientierung hilft: „Erst muss ich durch den Gang mit dem Ohrensessel, dann an den drei Palmen vorbei, mein Zimmer ist neben der Vitrine mit den zwanzig Kaffeekannen.“

Eine gute Beschilderung, die klar erkennbar und lückenlos ist, hilft nicht nur den Senior:innen und Gästen: Auch neue Mitarbeitende und Praktikant:innen profitieren davon, wenn sie sich schnell und übersichtlich orientieren können!

Sich in den ersten Wochen ständig zu verlaufen, nervt alle Generationen gleichermaßen.

Oft reicht es nicht, wenn sich alle einmal vorstellen: Die Namen werden zu leise genannt und die Vielzahl fremder Namen kann sich auf die Schnelle niemand merken. Ein schönes Ritual ist es, immer wieder eine Begrüßungsrunde durchzuführen. Sie wird jahreszeitlich angepasst: Im Frühling sagen alle nach der Nennung des eigenen Namens, was sie in der wieder erwachenden Natur am liebsten mögen: Vogelgesang am Morgen, springende Lämmer, auch der süße Osterzopf ist ein Grund zur Freude. Im Sommer verraten alle neben ihrem Namen ein Urlaubsland, das sie gern bereist haben. Im Herbst teilt jede Person mit, was sie gern ernten würde. Und im Winter sammeln wir die liebsten Plätzchen und Kekse, von Lebkuchen bis Zimtstern.

Charmante Tricks lockern die oft fest etablierte Sitzordnung in Gruppen auf:

An der Tür werden alle begrüßt und dürfen sich ein Bonbon nehmen. Dabei haben alle Bonbons unterschiedliche Farben, jede Farbe ist zweimal vorhanden. Nun sollen sich diejenigen, die die gleiche Farbe haben, zusammensetzen. Das Bonbon versüßt den eventuell vorhandenen Schmerz, nicht mit der liebsten Nachbarin zusammen zu sitzen …

Auch Spiele, bei denen die Anwesenden mit den um sie herum Sitzenden kooperieren, helfen, die Sitznachbarn bewusst wahrzunehmen. Egal, ob es sich dabei um Rätsel handelt, die gemeinsam gelöst werden, oder Kreativaktionen, für die vier Hände eingesetzt werden müssen: Gemeinsam sind wir stark!

Kleine Ämter wie das Gießen von Blumen, das Füttern der Fische im Aufenthaltsraum oder gemeinsames Gassigehen geben ebenfalls Halt und Struktur. Wenn sich dabei ein Tandem aus einer neuen und einer ansässigen Bewohnerin gegenseitig unterstützt, können freundschaftliche Verbindungen entstehen und das erste Heimweh gelindert werden.

Auch für Ehrenamtliche kann das Leiten einer Willkommensgruppe sehr motivierend sein. So können sie einerseits eigenverantwortlich eine Gruppe betreuen, brauchen sich aber andererseits kein Programm auszudenken. Das Konzept ist ideal für extrovertierte Personen, die gern auf Fremde zugehen und schnell eine heitere Atmosphäre etablieren können, aber wenig Interesse an langfristigen Bindungen mit einzelnen Senior:innen haben.

Wenn im Haus regelmäßig Gottesdienste oder Andachten stattfinden, können auch in diesem Rahmen die Neuankömmlinge begrüßt und wertgeschätzt werden. Traditionell wird immer der Verstorbenen gedacht, umso schöner ist es, wenn die Neuen ebenfalls Aufmerksamkeit erfahren. Dadurch entsteht oft eine vertrauensvolle Basis für seelsorgerliche Einzelgespräche mit der Pastorin, die in der Eingewöhnungszeit Halt und Trost gibt.

Sehr interessiert sind fitte Bewohner:innen daran, einen Blick hinter die Kulisse der Einrichtung werfen zu dürfen. So fand in unserem Haus bereits mehrfach eine Führung durch die Küche statt: Der Chefkoch erklärte die unterschiedlichen Stationen und Geräte, während alle Fragen stellen und ihre Neugier stillen konnten. Dabei erhalten Neuzugänge und Alteingesessene gemeinsam interessante Eindrücke, die zu Gesprächen untereinander anregen können.

Das Publikum auf den Rängen

Was sind unsere Zielgruppen?

Sternenstaub für die Praxis

Ende der neunziger Jahre gab es gefühlt in jeder sozialen Einrichtung einen „Snoezelen“-Raum. Er diente dazu, Entspannung und Wohlgefühl zu bieten, hervorgerufen durch eine indirekte Beleuchtung, Lichtspiele und leise Klänge. In den letzten Jahren habe ich schon lange keine „Snoezelen“-Räume mehr gesehen.

Ein Ort zum Abschalten ist für alle wichtig, ganz besonders für die Introvertierten. Gibt es einen Raum, der bisher planlos mit diversen Dingen vollgestellt wird und stattdessen sinnvoll genutzt werden könnte? Oder kann ein kleiner Gruppenraum an zwei Nachmittagen pro Woche für ein Entspannungsangebot mit wechselnden Bewohner:innen genutzt werden?

Im Eingang stauen sich die Besucher:innen, nur schrittweise geht es zu den Sitzplätzen voran. Ein lilafarbener Luftballon tanzt gasgefüllt über den Köpfen. Ein Dackel windet sich zwischen den Füßen durch und ein kleiner Junge kippt seiner großen Schwester im Gedränge die Limonade auf die Jacke. Währenddessen haben zwei Verliebte nur Augen füreinander, die erste Jugendliebe sorgt für derart verwirrende Gefühle, dass die Reize des Zirkus fast zu viel sind. Eine Frau mit grauem Pagenkopf schiebt ihren Mann mit einem Rollstuhl die Rampe zu den Rängen hinauf.

Ein bunt gemischtes Publikum trifft sich im Zirkus: Menschen, die Abenteuer mögen, genauso wie Ästheten, die die Choreografie der Artist:innen bewundern. Kinder, Jugendliche, Pärchen und Senior:innen kommen hier zusammen. Menschen, die regelmäßig einen Zirkus besuchen, versammeln sich heute genauso wie solche, die seit Jahrzehnten nicht mehr dort waren.

Manche genießen die Aufregung, die Dynamik, die Lautstärke und die übertriebenen Ansagen des Direktors. Andere sind froh, wenn sie später in die stille, kühle Nachtluft hinaustreten und das Gewusel hinter sich lassen können.

Die lebhaften und die leisen Persönlichkeiten unterstützen

Wie introvertiert oder extrovertiert eine Person ist, bleibt im Laufe des Lebens relativ stabil. Wir finden es naheliegend, dass wir für die unterschiedlichen Interessen verschiedene Gruppen anbieten. Aber achten wir auch darauf, dass sowohl „die Stillen“ als auch „die Lebhaften“ zu ihrem Recht kommen?

Gerade, wenn die soziale Betreuung nur aus uns selbst und vielleicht einer weiteren Kollegin besteht, hängt viel davon ab, wie wir persönlich ticken. Ob wir eher im introvertierten oder im extrovertierten Bereich unterwegs sind. Denn es braucht beide: die, die zum Nachdenken anregen und auch einmal hinter die Fassade schauen. Und die, die mit ihrer Dynamik alle mitreißen und Lebensfreude verbreiten. Die, die gut im Einzelgespräch sind, genauso wie die, die zur Weihnachtsfeier alle beim Lied „O du fröhliche“ zum Mitsingen animieren.

Je nachdem, wie wir selbst gepolt sind, werden wir uns gern mit passenden Senior:innen umgeben und für sie angemessene Angebote leiten. Wenn wir als „Leise“ krampfhaft laut sind oder uns als „Laute“ ständig zensieren, verschenken beide Personengruppen ihr Potenzial.

Wer von uns mag Einzelbetreuungen, Entspannungsangebote oder Themen, die die großen Lebensfragen berühren?

Wer von uns ist am glücklichsten, wenn der Raum aus allen Nähten platzt, die Stimmung steigt und nebenher noch improvisiert werden muss?

Wer fühlt sich relativ in der Mitte und kann sich mit beiden Lagern identifizieren?

Gibt es bei uns derzeit ein Ungleichgewicht, sodass wir primär die Extrovertierten oder die Introvertierten bedienen? Besonders wenn ich allein die soziale Betreuung leiste und andere Temperamente fehlen? Wie kann ich für Ausgleich sorgen?

Wenn wir uns die Senior:innen anschauen:

Wer schaut zu und bleibt still?

Wer schaut zu und lobt? Welche Wirkung hat das auf uns?

Wer schaut zu und beschwert sich? Welche Wirkung hat das auf uns?

Welche Entscheidungen treffen wir dadurch? Setzen sich die Lautstarken mit ihren Wünschen durch, vielleicht auf Kosten der Leisen?

Oder bewerten wir im Team unbewusst die Aktivitäten der spontanen, lebhaften Kolleg:innen als „wertvoller“ oder „spektakulärer“ als die Angebote der geplanten, ruhigen?

Körper, Seele und Geist ansprechen

Viel Aufwand wird für eine aktive Alltagsgestaltung betrieben: Die Senior:innen sollen körperlich und geistig angeregt werden und Abwechslung erfahren. Ich habe oft den Eindruck, dass die emotionalen Anteile der Persönlichkeit dabei übersehen werden: Was bieten wir für die Seele an? Natürlich tut ein bunter Liedernachmittag dem Gefühlsleben gut, aber er ist kein zielgerichtetes Angebot für die Psyche.

An welcher Stelle können Emotionen ausgedrückt und aufgefangen werden?

Bieten wir Unterstützung, um seelische Altlasten aufzuarbeiten? Wenn wir uns dafür nicht kompetent fühlen: Stehen wir mit der örtlichen Kirchengemeinde ebenso in Kontakt wie mit Beratungsstellen oder einer kompetenten Psychologin?

Gibt es in unserem Alltag Raum für Spiritualität?

Ist eine von uns Angestellten beispielsweise offen für ein gemeinsames Abendgebet am Bett mit bestimmten Bewohner:innen?

Oder gibt es eine ruhige Ecke mit einem Kreuz, einem batteriebetriebenen Licht, einigen Gebeten zum Mitnehmen und ermutigender Literatur? Wir müssen nicht jedes Bedürfnis persönlich abdecken – manchmal reicht ein offenes Angebot, um den Sehnsüchten der Senior:innen Raum zu geben.

Wie gehen wir mit Abschieden und dem Tod um?

Handeln wir ihn professionell ab, weil er für uns alltäglich geworden ist, oder finden wir persönliche Worte? Wer aus dem Team hat dafür am ehesten ein Händchen und Lust, in solchen Momenten Gespräche anzubieten? Können wir für verstorbene Bewohner:innen eine Fahrt im Kleinbus zur Beerdigung organisieren?

Auch Männer wollen beachtet werden

Bisher sind die meisten Bewohner:innen einer Senioreneinrichtung weiblich, parallel dazu besteht auch das Personal primär aus Frauen. Ganz natürlich werden die meisten Angebote von Frauen für Frauen konzipiert. An Gymnastik und Gedächtnistraining nehmen die Herren meist ebenso gerne teil wie die Damen, aber danach wird das Wochenprogramm oft schon dünn für männliche Interessen. Umso mehr, da Rollenbilder und bestimmte Erwartungen an die Geschlechter in dieser Generation noch stark verankert sind.

Bieten wir für Männer bewusst ein passendes Programm an?

Oder integrieren Aktivitäten, die bewusst körperlich sind, in unsere Gruppenstunden?

Gibt es neben Bastelnachmittagen und Handarbeitskreis auch eine Holzwerkstatt oder andere Aktivitäten, die mit geringem Aufwand betrieben werden können und für die Herren attraktiv sind?

Wenn die soziale Betreuung komplett weiblich besetzt ist:

Welcher männliche Angestellte aus Pflege, Verwaltung, Küche oder Haustechnik hat Lust, einmal pro Woche ein bewusst maskulines Angebot zu gestalten?

Oder lassen sich männliche Ehrenamtliche rekrutieren, die sich abwechselnd um ein passendes Programm kümmern?

Auch Studenten aus pädagogischen Hochschulen könnten für ein „Testosteron-Team“ gewonnen werden: Sie sammeln auf diese Weise Erfahrungen oder bekommen Zugang zu einer Gruppe freiwilliger Herren, die sich für ein Semesterprojekt zur Verfügung stellen.

Theoretisch ist das Leben der Senior:innen wie ein nie endender Hotelaufenthalt: Sie sind für nichts verantwortlich, von den Mahlzeiten bis zum Putzen passiert alles von allein. Durch das enge Zusammenleben einer Zufallsgemeinschaft haben aber viele hochaltrige Menschen Stresssymptome, besonders unter Betroffenen mit demenziellen Veränderungen kommt es regelmäßig zu Konflikten.

Was bieten wir stattdessen denjenigen an, die eine Auszeit aus dem durchgetakteten, fremdbestimmten Alltag einer Pflegestation wünschen?

Weiterer Sternenstaub für die Praxis

Auch begleitete Spaziergänge schenken Senior:innen, denen alles zu laut und zu unruhig wird, eine Atempause. Temperaturen, Lichtverhältnisse, Wind und Geräusche draußen regen auf sanfte Art alle Sinneswahrnehmungen an. Das Erleben der Jahreszeiten schenkt Orientierung und Bodenhaftung. Besonders depressive oder apathisch wirkende Personen kehren nach den indirekten, aber natürlichen Reizen der Umwelt deutlich wacher, interessierter und fröhlicher in die Einrichtung zurück. Dieser Effekt entsteht auch, wenn die Person lediglich im Rollstuhl geschoben wird. Ebenso geeignet sind natürlich Spaziergänge in langsamem Tempo mit dem Rollator, eine Fahrt mit einem Dreirad oder einer Rikscha.

Ein gemütlicher Platz im Freien lädt ebenfalls zum Luftschnappen und Ausruhen ein: Eine überdachte Terrasse, ein Balkon mit Strandkorb, eine Oase an der warmen Hausmauer. Wichtig ist, dass der Ort regengeschützt und weitgehend windstill ist, damit er das ganze Jahr über genutzt werden kann. Für den Sommer ist ein Sonnensegel wichtig, um Überhitzung und Sonnenbrand vorzubeugen. Immergrüne Pflanzen und Gräser sowie saisonal blühende Stauden schaffen eine Umgebung, die wohltuend auf sämtliche Wahrnehmungskanäle wirkt.

Wenn die Extrovertierten sich langweilen, weil das Programm primär ruhig und entspannend ist, sollte es zumindest ein Angebot pro Woche geben, das richtig Radau macht: Eine Sportstunde mit dynamischer Musik, eine Tanzstunde, eine Showgruppe, eine musikalische Runde mit besonders frischen Melodien.

Bei Gesprächen mit Ehrenamtlichen sollte ebenfalls bewusst darauf geachtet werden, welche Einsatzmöglichkeiten ihrer Persönlichkeit entspricht. Dabei kann eine ruhige Ehrenamtliche eine introvertierte Angestellte unterstützen, oder es werden bewusst bunte Teams gebildet: Eine intro- und eine extrovertierte Betreuung können einander im Tandem schön ergänzen, wenn sie dies bewusst und wertschätzend tun.

Projektwochen sind ideal, um temporär eine größere Bandbreite an Interessen abzudecken. Hier können bewusst Profis aus der Nachbarschaft auftreten, um eine Aktivität für diejenigen anzubieten, die sonst wenig Beachtung finden:

In der Herbstwoche „Rund um die Kartoffel“ können die Herren Schnaps brennen oder zumindest dabei zusehen und ihre Expertise beim Verkosten anwenden. Ein Spaziergang in den Wald ist mit einem Jäger gleich viel spannender, und auch am Grill tun sich Männer gern mit ihrem Wissen hervor.

Ebenso kann eine Projektwoche „Vor hundert Jahren“ alte Handwerkstechniken thematisieren, sodass beim Korbflechten oder Weben Senior:innen auf ihre Kosten kommen, deren Interesse am Handwerk sonst unbeantwortet bleibt.

Es muss nicht in jeder Einrichtung die volle Bandbreite aller Angebote geben. Aber doch zumindest einen breiten Querschnitt, damit alle Senior:innen zumindest eine Gruppe haben, die ihren Interessen entspricht und in der sie Geborgenheit und Freude erleben.

Bei Fortbildungen oder Netzwerktreffen lohnt es sich, die Kolleg:innen aus anderen Häusern anzusprechen:

Worauf seid ihr stolz? Was läuft bei euch so richtig gut?

Welche Veränderungen habt ihr eingeleitet, was habt ihr dadurch gelernt?

Was könnt ihr auch anderen empfehlen?

Wir müssen nicht jede:r allein und in jedem Team das Rad neu erfinden.

Alle Menschen sprechen gern über ihre Erfolge und über die Momente, wo Eigeninitiative und gute Ideen zum Erfolg geführt haben. Solche Erfolgsgeschichten inspirieren, regen zum Träumen an, pushen uns positiv!

Die Manege

Wie sortieren wir die Vielfalt unserer Angebote?

Mit einem donnernden Trommelwirbel wird der nächste Auftritt angekündigt. Der Scheinwerfer zuckt durch die Manege, das Orchester spielt eine schrille Melodie, die Aufregung verspricht. Der Vorhang flattert, öffnet sich aber nicht. Bis der Scheinwerfer in der Mitte der Manege stehen bleibt und strahlend die Artist:innen sichtbar macht, die im Dunkeln lautlos Aufstellung genommen hatten. Die Kostüme glitzern an den spannungsbereiten Körpern, das Publikum empfängt den neuen Auftritt mit einem Applaus.

Die Manege ist das Herzstück des Zirkusses: Hier tobt die Nachmittags- und Abendshow, hier wird trainiert, geflucht und bei Fortschritten gefeiert.

Für jeden Geschmack ist eine Shownummer dabei: lustige Clownereien, romantische Seiltänze, spannende Zaubernummern, heitere Auftritte der Ziegen. Die Präsentation soll alle Generationen begeistern und jeden Wunsch erfüllen. Dieses ist im Zirkus ebenso wenig erfüllbar wie in der sozialen Betreuung, zeigt aber das Ideal, dem wir nacheifern.

Der Clown: Wie viel Raum geben wir dem Thema „Humor“?

Sternenstaub für die Praxis

Sogenannte Klinik-Clowns spezialisieren sich teilweise für Senioreneinrichtungen. Kann uns probeweise ein Clown besuchen und wir lassen uns von den Reaktionen der Senior:innen überraschen?

Vielleicht können Personen, die kaum Appetit haben, durch den Besuch eines Clowns während einer Mahlzeit positiv animiert werden?

Der schwere Samtvorhang ruckelt und beult sich aus. Unten am Saum wird Bewegung sichtbar, wer mag sich da auf seinen Auftritt vorbereiten? Einige Kinder im Publikum zeigen mit dem Finger voll Vorfreude auf das, was sich undeutlich anbahnt. Dann bläht sich der Vorhang am unteren Rand deutlich mehr, und es geht los:

Bertil krabbelt rückwärts unter dem Samt hindurch in die Manege. Dabei wackelt sein Po, den er dem Publikum entgegenstreckt, mit seinen roten Flicken auf der blauen Sitzfläche grotesk. Seine Locken stehen durch das Reiben am Vorhang zu allen Seiten wirr und elektrisch ab. Er kriecht rückwärts bis in die Mitte der Manege, drückt die Hände in die Sägespäne, schiebt den Hintern in die Luft und schaut zwischen seinen Knien das erste Mal das heutige Publikum an. Staunend blinzelt er und nimmt die Spannung der wartenden Menge in sich auf. Alle heißen ihn kichernd willkommen.

Der Clown ist der absolute Klassiker im Zirkus. Wenn wir an die auftretenden Künstle:rinnen denken, fällt er uns oft als Erstes ein.

Doch wie fühlt sich die Stimmung bei uns im Haus an? Wie viel Dynamik, Lachen und Überraschungen gibt es dort?

Wer aus dem Team findet die Förderung von Humor wichtig und möchte sich aktiv dafür einsetzen?

Bieten wir Lach-Yoga an oder eine bunte Quiz-Runde mit Scherzfragen?

Bekommen die Senior:innen die Möglichkeit, im Rahmen der Gruppen eigeninitiativ zu werden und spontan kleine, lustvolle Aktionen zu erleben?

Leiten wir zu spielerischen Ausdrucksformen wie einem Schattentheater hinter dem Bettlaken an?

Fördern wir alle Sinneskanäle mit Aufgaben zum Hören, Riechen, Schmecken, Tasten?

Was könnte zu unseren Senior:innen passen?

Laden wir Kinder ein: Für gemeinsame Sportstunden, Spaziergänge zum Spielplatz, Musizieren oder Handwerken?

Dürfen Musikschulen unsere Bühne zum Proben und Aufführen benutzen, um die Generationen miteinander in Kontakt zu bringen?

Bieten wir den Versammlungssaal an freien Abenden der Theatergruppe im Stadtteil an oder laden die Teilnehmenden eines Impro-Theater-Kurses zu einem Auftritt ein?

Dürfen auch Themen wie Sinnlichkeit oder Sexualität ihren Platz haben? Oder finden wir derartige Angebote lächerlich? Wie sind die Bedürfnisse der Bewohner:innen? Wer von uns aus dem Team hätte das nötige Selbstbewusstsein und die innere Ruhe, sich als Ansprechpartner:in zur Verfügung zu stellen?

Weiterer Sternenstaub für die Praxis

Viele Städte haben Ausbildungsstellen sowohl für soziale als auch für künstlerische Berufe. Die Studierenden freuen sich über Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln oder für Projektarbeiten eine kooperierende Einrichtung zu finden.

Können wir uns vorstellen, dass angehende Pädagog:innen und Schauspieler:innen bei uns ihre erste Schritte ausprobieren? Sowohl im direkten Kontakt mit den Senior:nnen bei gemeinsamen Themenwochen als auch auf der Bühne als Auftritt?

Ein Sommerfest ist der ideale Rahmen für ein buntes Zirkusprogramm: Jonglage, Zaubertricks, Dosen werfen, Äpfel angeln, Geschicklichkeitsspiele, Ballon-Modellieren. Viele der Show-Acts können durch anleitende Videos im Internet auch von motivierten Angestellten übernommen werden. Dann braucht das Budget nur für einen offiziellen Auftritt einer Bauchtänzer-Gruppe oder eines Zauberers aufgewendet werden, alle anderen Tricks sind die bunte Begleitung vor und nach dem Hauptauftritt.

Damit hat das Sommerfest die Chance, tatsächlich auch von interessierten und amüsierten Angehörigen besucht zu werden, die sonst Feste der Senior:innen primär öde finden.

In der Karnevalszeit kann sich eine Mitarbeiterin als Clown verkleiden und plötzlich beim Mittagessen auftauchen: Das sorgt für einen Stimmungsboost und bringt ganz neue Gesprächsthemen an die Tische! Wenn die Station vorrangig kognitiv eingeschränkte Personen beherbergt, kann diese Aktion parallel zur Mahlzeit allerdings sehr irritierend und erregend wirken – dann sollte der Clown lieber zu einer Tageszeit in einem anderen Rahmen auftreten, um Ablenkung und Verwirrung zu vermeiden.

Wir können am Informationsbrett auch einen „Witz der Woche“ in großer Schrift aufhängen.

Die Artist:innen: Wie viel Platz nimmt bei uns Bewegung ein?

Sternenstaub für die Prais:

Können wir unseren Fundus an Bällen, Seilen und anderen Sportmaterialien im Freien einsetzen?

Ein sommerlicher Spielenachmittag mit Boccia, Krocket, Dosenwerfen oder Slalomfahren bringt lustvolle Abwechslung. Ebenso möglich ist ein Zirkeltraining, an dem verschiedene Materialien an unterschiedlichen Stationen verwendet werden: Hier werden Bälle in einen großen Reifen geworfen, dort unter einem Seil hindurch der Rollator geschoben, drüben ein Ball an die Hausmauer gekickt. Wer nur im Rollstuhl sitzen bleiben möchte, kann mit Seifenblasen die Atmung trainieren oder sich im Werfen von Dartpfeilen versuchen.