Spieleinsatz - mein halbes Leben - Sabine J. - E-Book

Spieleinsatz - mein halbes Leben E-Book

Sabine J.

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Kein Rezeptbuch, wie man nach 30 Ehejahren einen neuen Lebensweg einschlägt und seine eingestaubte Ehe verlässt, sondern mein Weg, der sich überraschend für mich auftat, den ich genommen habe, konsequent bis zum letzten Schritt. Vielleicht für viele hoffnungsvoll, ich denke aber auch für manche abschreckend. Entscheiden muß jeder für sich selbst.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 42

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sabine J.

Spieleinsatz - mein halbes Leben

Die Versuchung und die Folgen - Tatsachenbericht

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Flucht aus dem Alltag

Zufall oder Fügung?

Herzklopfen kostenlos

Kommissar Zufall

Silvester und das letzte Mal

Alles auf eine Karte

Kälte schützt vor Glück nicht

Wie sag ich's meinem Manne

Verletzt, gekränkt und schwere Zeiten

Durchatmen und Verzeihen

Augen zu und durch

Schwiegermonster, oder?

Der Abschied und die Folgen

Ich bereue nichts

Impressum neobooks

Flucht aus dem Alltag

Nun meine lieben Altersgenossinnen um die Fünfzig. Haben sie auch schon die Silberhochzeit gefeiert? Wie läuft die Ehe, immer noch verliebt wie am ersten Tag, wie beneidenswert. Oder ist es die sogenannte eingefahrene Kiste? Jede Woche läuft ab wie die Andere und ein Familiengeburtstag wird schon als Großereignis gewertet? Wo sind die außergewöhnlichen Tage geblieben, die aufregenden Unternehmungen, von den man noch in einer tristen Arbeitswoche zehren kann?

Mit fast fünfzig habe ich mir diese Frage auch gestellt.Dreißig Ehejahre waren bereits geschafft. Enkel waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Anmarsch, obwohl mein Sohn vom Alter durchaus schon Vater hätte sein können, aber man kann es als Kind einem ja nie so recht machen. Ist es zu früh und ungeplant, schlagen die künftigen Großeltern die Hände über den Kopf zusammen, und wird das liebe Kind immer älter und es passiert in dieser Richtung nichts, kommen ein schon als Mutter die Fragen, was da nicht stimmen könnte.

Mein Wochenalltag war also nicht gerade abwechslungsreich.

Wir hatten uns arrangiert, es lief und lief und lief. Aber war das die Richtung in die ich wollte? Der Plan war nicht, einen neuen Mann zu suchen. Ich konnte mir eher nicht mehr vorstellen, mich als fast 50-jährige auf eine neue Liebe einzulassen. Wieder alles von Vorne beginnen? Man kennt ja das Sprichwort, neue Besen kehren gut, aber alte wissen wo der Dreck liegt. So tat ich Gedanken in dieser Richtung immer wieder ab.

Wie es trotzdem dazu kam und ich einen steinigen Weg nahm, um mein Leben in meinen Augen, wieder lebenswerter zu machen, versuche ich in den nächsten Zeilen zu erzählen.

Um mal etwas Ablenkung zu bekommen, meldete ich mich auf einer Spielseite im Internet an. Es war nicht nur ein stupides Spiele spielen, sondern man konnte während des Spielens auch mit den Mitspielern kommunizieren. So lernte ich, während ich würfelte, zockte, Karten spielte, Männchen wie Weibchen aus allen Himmelsrichtungen kennen. Es waren zum Teil vergnügliche Stunden, die sich hier boten. Der Wahrheit folgend muss ich aber auch gestehen, dass es auch viele verrückte Typen im Chat gab. Die Anmache von sich unwiderstehlich haltenden Männern war auf der Tagesordnung. Zuerst geschockt, lernte ich mit der Zeit damit umzugehen. Ergab sich doch daraus auch manch vergnüglicher Smalltalk. Die Devise war, nur nicht alles zu ernst nehmen.

So kam es aber auch dazu, dass ich zu einem Mann aus Bayern einen fast täglichen, freundschaftlichen Kontakt pflegte. Die Gespräche waren erfrischend und auch das Flirten kam nicht zu kurz. Es tat mir gut in eine Scheinwelt abzutauchen, denn die war es für mich, denn mir wäre es nie in den Sinn gekommen, mich mit diesem Mann zu treffen. Unsere Wohnorte lagen so weit auseinander, dass wir durch das halbe Land hätten fahren müssen, um uns zu treffen. Diese Entfernung hielt mich also ab, eventuell Dummheiten zu machen.

Zufall oder Fügung?

Dann kam der Tag, als mein abendliches Unterhaltungsprogramm unterbrochen wurde, da mein „Flirtpartner“ für zwei Wochen in den Urlaub flog. Ich wusste, dass mir etwas fehlen wird.

Später musste ich einsehen, dass es gut war, dass er in den nächsten Wochen nicht jeden Abend auf meinem Computer erschien.

Natürlich spielte ich weiter, es war schon zum täglichen Abendprogramm geworden.

Zu diesem Zeitpunkt merkte ich bereits, angeregt durch das harmlose Flirten, dass sich etwas in mir tat. Eine Distanz zu meinem Mann tat sich auf. Ich musste mich arg zusammen reißen, um einen normalen Tagesablauf zu absolvieren.

Der ganze Tag war geprägt von der Vorfreude, abends wieder in meine Welt abzutauchen.

Meinen Mann interessierte es herzlich wenig. Er verbrachte Abend für Abend auf seiner geliebten Couch und schaute, mehr als oft, die 99. Wiederholung von irgendwelchen Filmen.

So spielte ich wiedermal Blasen zerschießen, als sich ein neuer Mitspieler einloggte. Brav begrüßte er mich und es folgte ein nettes, aber belangloses Gespräch. In den nächsten Tagen wiederholte sich diese Prozedur. Inzwischen hatten wir uns Freundschaftsanfragen geschickt, so dass man gleich sehen konnte, ob der andere gerade online ist. Es war vergnüglich und wir schrieben immer mehr über uns.

Die Gespräche wurden immer intensiver, so dass wir tatsächlich manchmal das Spielen vergaßen.

So vergingen zwei Wochen. Wir wussten inzwischen schon fast alles voneinander. Und durch diesen intensiven Gedankenaustausch bauten wir eine gewisse Nähe auf. Er erzählte mir, wie seine letzten Jahre so verlaufen sind und ich schüttete ihm mein Herz aus. Ich spürte Verständnis und er wurde mir immer vertrauter. Der Wunsch seine Stimme zu hören wurde in mir immer stärker.