Splitter im Auge - Norbert Horst - E-Book
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Splitter im Auge E-Book

Norbert Horst

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Beschreibung

Thomas Adam, 50, genannt Steiger, ist Mitglied des Einsatztrupps der Dortmunder Polizei. Vor kurzem untersuchte er den Sexualmord an einem jungen Mädchen. Der Täter war schnell gefasst und durch eindeutige Spuren überführt. Trotzdem hat Steiger Zweifel. Zum Ärger seiner Dienststelle ermittelt er weiter und stößt auf zwei ähnliche Fälle. Handelt es sich um einen Serienmörder? Und wie kommen die Spuren an die Tatorte, die auf andere Täter hinweisen? Die Wahrheit ist so ungeheuerlich, dass der Fall selbst dem abgebrühten Steiger an die Nieren geht.

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Seitenzahl: 441

Veröffentlichungsjahr: 2011

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NORBERT HORST

Splitter im Auge

Buch

Thomas Adam, genannt Steiger, Anfang fünfzig, geschieden, ist Mitglied des Einsatztrupps der Dortmunder Polizei. Steiger hat oft eigensinnig gehandelt und ist jetzt auf dem Abstellgleis gelandet – das heißt, er hat fast nur Spät- und Nachtdienst und muss Aufträge anderer Kommissariate erledigen. Vor zwei Monaten war Steiger Mitglied einer Mordkommission, die den Sexualmord an einem jungen Mädchen aufzuklären hatte. Der Täter war schnell gefasst: ein Mann aus Burkina Faso, der durch die DNS seines Spermas überführt wurde. Trotzdem hatte Steiger Zweifel, vor allem passte die Aussage einer Zeugin nicht ins Bild, die allerdings spurlos verschwunden ist. Der Mann wird jedoch wegen Mordes verurteilt.

Als Steiger eines Nachts einen jungen Mann wegen Diebstahls verhaftet, sieht er im selben Haus zufällig die Zeugin und redet mit ihr. So erfährt er neue Details, die seine Zweifel bestätigen, und nimmt die Ermittlungen wieder auf. Als in der Dienststelle ruchbar wird, dass er weiter ermittelt, erntet er heftige Ablehnung, denn der Fall ist für die Kollegen abgeschlossen. Bei seinen Recherchen stößt Steiger aber auf zwei alte Fälle, die Parallelen zu dem aktuellen Fall aufweisen. Wurden die Morde von ein und demselben Täter ausgeführt? Und wieso finden sich an allen Tatorten Spuren, die scheinbar eindeutig auf andere Täter hinweisen? Die Wahrheit ist so ungeheuerlich, dass der Fall selbst dem abgebrühten Steiger an die Nieren geht.

Autor

Norbert Horst ist im Hauptberuf Kriminalhauptkommissar bei der Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen. Als Mitglied eines MK-Pools hat er in zahlreichen Mordkommissionen ermittelt. Heute arbeitet er als Pressesprecher. Der Autor ist verheiratet und hat zwei Kinder. Für seinen ersten Roman, »Leichensache«, erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis, für »Todesmuster« wurde er mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.

Von Norbert Horst außerdem bei Goldmann lieferbar:

Leichensache. Roman (45230) · Todesmuster. Roman (45912)Sterbezeit. Roman (47487)

Norbert Horst

Splitterim Auge

Kriminalroman

1. AuflageOriginalausgabe August 2011Copyright © 2011 by Wilhelm Goldmann Verlag,München, in der Verlagsgruppe Random House GmbHBH · Herstellung: Str.Satz: DTP Service Apel, HannoverISBN: 978-3-641-06088-6www.goldmann-verlag.de

Für meine Frau Elke

Erklärung

Die Schauplätze der Geschichte in diesem Buch sind real, die handelnden Personen und die Handlung dagegen reine Fiktion. Das gilt insbesondere für die im Buch genannten Angehörigen der verschiedenen Polizei- und Strafverfolgungsbehörden, die ausnahmslos erfunden und auch ausdrücklich niemandem nachempfunden sind.

Sollte es dennoch Parallelen oder Ähnlichkeiten geben, sind diese zufällig und nicht gewollt.

1

1983

Der Kopf seines Bruders steckte auf der rostigen, dünnen Stange, und ganz langsam begann dessen Blut, daran herabzulaufen. Es sammelte sich an der Stelle, an der das Eisen aus dem lang gezogenen Betonfundament ragte, der Fleck wurde kriechend größer, und die Langsamkeit, mit der er sich auf dem Grau ausdehnte, gab ihm etwas Lebendiges.

Der restliche Körper rührte sich nicht mehr und lag verrenkt auf der lehmigen Erde, die den Beton umschloss und in der die Spuren der groben Profile von Bauarbeiterschuhen zu sehen waren. Der linke Fuß war noch in einer der Leitersprossen verhakt und so verdreht, dass die rote Sohle des Turnschuhs zu sehen war.

Er blickte von oben auf das Bild hinab, und einen Moment war es, als hätten sich seine Augen von seinem Körper getrennt, den das alles nichts anzugehen schien, was er sah, denn er war nicht imstande, sich zu bewegen oder zu schreien.

Sie hatten seit dem Morgen im Wald gespielt wie schon den ganzen Sommer, waren zu zweit durchs trockene Laub gerannt und hatten an den Felsen Steine in den Spalt geworfen, um deren Aufprall zu hören.

Als sie zum Haus zurückkamen, hatte er das Gerüst an der Rückseite der Villa gesehen, und weil heute Sonntag war und sie keine Arbeiter störten, war es seine Idee gewesen. Noch nie war er in solchen Situationen als Erster gegangen, weil sein Bruder nicht nur der Ältere, sondern auch der Mutigere, der weniger Vorsichtige war. Aber heute, zum ersten Mal, war er vorangegangen, hatte sich oben umgedreht, die Holme der Aluminiumleiter, die von der Nachmittagssonne ganz warm waren, festgehalten und das lächelnde Gesicht seines Bruders unter sich gesehen, wie es zu ihm heraufblickte. Dieses Gesicht, das dem des Vaters so sehr ähnelte. Er hatte seinen Bruder beobachtet, wie er ihm entgegenstieg und übermütig Faxen machte, sich nach hinten lehnte und so tat, als ließe er los, dabei aber immer näher kam und ihn fast erreicht hatte, so nah, dass er das Gefühl hatte, auch sein Bruder müsste es hören können.

Aber dann war das Lachen gewichen, und der Körper hatte sich von ihm fortbewegt, wie von einer unsichtbaren Kraft gezogen, als würde er fliegen. Er hatte den aufgerissenen Mund gesehen und den Schrei vernommen, der mit einem Geräusch endete, wie er es noch nie gehört hatte.

Das Hausmädchen, das am Sonntag frei hatte und sich auf der Wiese hinter dem Haus in die Sonne legen wollte, war die Erste, die es sah und sofort zu schreien begann. Dann kamen sie alle. Die Mutter, der Fahrer, die Köchin und als Letzter der Vater. Sie knieten und beugten sich über die leblose Gestalt und wirkten hilflos wie Kinder, weil keiner wagte, den Kopf anzufassen. Er hörte die Köchin wimmern, und das einzige Wort, das er verstand, war »tot«.

»Was ist passiert?«, schrie sein Vater ihn an, und zum ersten Mal in seinem Leben sah er diesen Mann die Kontrolle über sich verlieren. »Was ist passiert?«, schrie er wieder, und in seinen Augen war Angst.

»Ich weiß es nicht«, sagte er.

2

2010

Steiger fiel das blaue Holzmesser ein.

Er trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch und fluchte. Es war immer dasselbe, entweder sie schliefen, oder sie wurden hektisch. Das aufgesetzte Blaulicht zuckte für Sekundenbruchteile auf glotzende Gesichter in Seitenscheiben, das Martinshorn jaulte mit Mühe den Weg frei. Er überholte rechts, links, wieder rechts, hatte endlich freie Fahrt, aber nur bis zur nächsten Ampel. Zwei Meter, bevor er sie erreichte, schlug sie auf Rot. Steiger rauschte in die Kreuzung, ein Lkw von links bremste hart, Steiger sah im Rückspiegel, wie der Fahrer hinter ihnen herbrüllte. Jana Goll auf dem Beifahrersitz krallte sich am Griff über ihrem Kopf fest, sie schwieg.

Die Konradstraße war verstopft, er bog ab, rammte den Bordstein, jagte mit Vollgas die Automatik durch alle Gänge, erwischte die nächste Ampel wieder bei Rot, aber endlich waren keine Rücklichter mehr vor ihnen.

Auf der Einfahrt zur Residenz brach der Wagen aus, das Hinterrad fräste einen fein gezirkelten Bogen in den Rasen. Steiger bremste, Steinchen flogen, er stolperte hinaus.

Die automatische Glastür öffnete sich so langsam, dass er sie mit der Schulter rammte und fast aus der Laufschiene riss. In der Eingangshalle hinter dem kleinen Tresen saß eine Frau, die er kannte, deren Namen er aber vergessen hatte. Als sie ihn kommen sah, trat sie nach vorn, stand ihm gegenüber, und von ihr ging diese Stille aus, die er befürchtet hatte. Er war nur ein paar Schritte gelaufen, aber atmete schwer. Die Frau ging auf ihn zu und fasste ihn am Arm auf eine Art, die auch den letzten Zweifel beseitigte.

»Zu spät, ja?«, fragte Steiger.

Ihr Gesicht über dem weißen Kragen blieb bewegungslos, der Blick war weich und ohne Furcht. Ein paar Sekunden wischten noch die Intervalle des Blaulichts über ihre Züge, dann erlosch es.

»Verflucht.« Steiger schnaufte und schmolz mit jedem Atemzug ein wenig in sich zusammen. »Es war kein Durchkommen, das Übliche, die A40, dieser verdammte Verkehr, jetzt zum Feierabend, und all die Idioten, die … ach, eben alles«, sagte er.

»Sie wären eh zu spät gewesen, Herr Adam. Als wir ihn fanden, schlug sein Herz schon nicht mehr. Wir haben noch alles versucht, aber … Meine aufrichtige Anteilnahme.« Sie sagte es geübt, aber nicht ohne Wärme. »Sie wollen ihn jetzt sicher sehen, oder?«

Ihre Hand löste sich von seinem Arm, Steiger folgte ihr. Er kannte die Flure von seinen Besuchen, den Geruch nach scharfen Putzmitteln und würzigem Essen, die leeren Rollstühle in den Ecken, die Kinderzeichnungen an den Türen. Auf der obersten Stufe der Treppe blieb sie stehen und drehte sich ihm zu.

»Sie waren schon länger nicht mehr hier, oder? Aber Sie kennen sich ja aus. Wir haben ihn schon ein wenig hergerichtet.«

Steiger nickte, seine Schuhe quietschen auf dem Kunststoffboden, und vor einer Tür ohne Zeichnung blieb er stehen. Behutsam drückte er die Klinke nach unten, ging dann doch zügig hinein. Im matten Licht der Nachttischlampe lag sein Vater da, wie sie daliegen, die Toten, wenn man sie hergerichtet hat. Gerade, den Kopf ausgerichtet, die Hände artig auf der Brust gefaltet. Mit einem weißen Tuch hatten sie ihm den Unterkiefer hochgebunden, es erinnerte Steiger an alte Zeitungswitze, in denen Figuren mit großen Nasen mit Zahnschmerzen in Wartezimmern saßen und leidende Gesichter hatten. Das Gesicht seines Vaters war nicht leidend, es war tot. Sie sehen tot aus, nicht schlafend, schon bei seiner ersten Leiche hatte er das gedacht. Tot und ruhig und weit weg, wenn sie nicht gerade auf die Idee gekommen waren, sich mit dem falschen Gift die letzten Minuten zur Hölle zu machen.

Durch den Fensterspalt bewegte der Wind die Gardinen. Mit kleinen, wackeligen Schritten ging Steiger zum Bett, blickte auf die käsige Gesichtshaut, die fleckigen Hände und nahm ihm die Witzfigurenbinde ab. Zu spät. Er sah nach oben und suchte die Decke ab.

Bist du da noch irgendwo? Das sagen sie doch alle, die Zurückgekommenen, dass sie sich von oben gesehen haben, wie sie daliegen mit all den Leuten drum herum. Na?

Die Vorstellung war ihm immer kindisch vorgekommen, jetzt hätte sie etwas Linderndes gehabt, was ihn wunderte. Zögernd und mit leichtem Zittern fasste er die kalten Hände an, streichelte sie erst, knetete sie dann. Das Nagelbett war an einigen Stellen gerissen und wurde schon blau. Aber es war sauber, nicht mehr schwarz wie früher, wenn er vom Pütt nach Hause gekommen war. Das Holzmesser hatten diese Hände geschnitzt und es hinterher angepinselt. Den Griff mit einem Rest blauer Farbe aus dem Schuppen und die Klinge mit Silberbronze, dass es fast echt aussah. Na ja, fast eben. War bei den Jungen in der Siedlung eine große Nummer gewesen, das Ding. Nur Henners Gewehr hatte noch mehr Eindruck gemacht mit dieser alten Haltestange vom Treppenläufer, die aussah wie ein echter Lauf. Und geschlagen hatten diese Hände ihn, dreimal geschlagen. Einmal wegen eines geklauten Kaugummis beim Kaufmann die Straße runter, der deswegen einen Affenaufstand gemacht hatte. Die beiden anderen Gründe hatte Steiger vergessen. Aber das war alles lange her. Jetzt lagen sie hier gefaltet und wurden nicht warm, solange er sie auch rieb und drückte.

Irgendwann ließ er sie los, ganz plötzlich, schob dem Alten das Tuch wieder unter das Kinn und verließ das Zimmer, ohne sich umzudrehen.

Im Foyer saß die Frau mit dem weißen Kragen wieder hinter der kurzen Theke, sie stand auf, als sie ihn kommen sah. Er unterbrach kaum seinen Gang, alles Weitere konnten sie auch morgen früh regeln, telefonisch, natürlich. Bei ihren letzten Worten war er schon durch die Glastür.

Jana Goll hatte den Ford in eine Parklücke gefahren und das Blaulicht wieder unter dem Sitz verstaut. Sie stand an den Kotflügel gelehnt und rauchte. Als sie Steiger kommen sah, bekam ihre Haltung etwas Starres, und sie sah ihn mit banger Scheu an. Er setzte sich hinters Steuer, lehnte den Kopf einen Moment an die Stütze. Jana trat ihre Kippe aus und stieg ein. Er hatte die Hände aufs Lenkrad gelegt, blickte geradeaus durch die Scheibe ins Leere.

Nach einer Woche hatte er das Messer verloren, damals. Vielleicht war es ihm auch geklaut worden, vielleicht sogar von einem der Jungen aus der Siedlung, waren schon einige dabei, denen er es zugetraut hätte. Jedenfalls war es weg, nicht mehr auffindbar, obwohl er wie ein Idiot danach gesucht hatte. Wochenlang war der Alte mit Anklagegesicht rumgelaufen damals, sobald er das Haus nach der Arbeit betreten hatte. Kaum ein Wort und ständig dieses Gesicht.

»Ist er tot?«

Jana reichte ihm den Schlüssel, ihr Atem roch angenehm nach Nikotin.

»Ja.«

Er sagte es, ohne sie anzusehen.

Dann startete er den Wagen und fuhr los.

3

Für den Rückweg nach Dortmund hatten sie die 42 genommen, da lief es meistens besser. Obwohl sie ein paar Haftbefehle dabeihatten, waren sie danach ohne Ziel durch die Stadt gefahren, es war zum Glück auch sonst eine tote Nacht. Bis kurz nach eins im Westfalenpark zwei Betrunkene von drei Jugendlichen abgezogen worden waren. Einer der beiden Saufkumpane hatte gemeint, sich wehren zu müssen, und war jetzt mit einer Stichwunde auf dem Weg ins Krankenhaus. Der andere Trinker hatte am Hals des Stechers eine Tätowierung gesehen, eine dreiköpfige Schlange, die etwas spie. Nicht viel, aber Steiger hatte es gereicht.

»Wir stehen jetzt bei Wenzel.« Jana wartete die Quittung der Einsatzleitstelle ab, legte das Mikrofon in die Schale zwischen den Sitzen und löste den Sicherheitsgurt erst, als der Wagen stand. Es hatte angefangen zu regnen. Steiger ließ das Seitenfenster ein kleines Stück nach unten fahren, riss den roten Schwefelkopf an der Reibefläche entlang. Die kleine Flamme fingerte um das Ende des Zigarillos, in der Stille war das leise Knistern zu hören. Wie ein Flaschengeist zwängte sich der Rauch durch den zwei Finger breiten Spalt ins Freie. Steiger warf das Streichholz hinterher, es landete in einer Pfütze.

Janas blonder Bubikopf lehnte am Seitenfenster der Beifahrertür. Sie blinzelte durch die Schlieren auf der Windschutzscheibe, der abfließende Regen ließ die drei Straßenlaternen zu undeutlichen Lichtklecksen verschwimmen, die sich ständig bewegten.

»Lief es gut mit euch beiden?«

Steiger war seit der Rückkehr aus Gelsenkirchen still gewesen, stiller als sonst. Sie hatte es verstanden und ihn gelassen. Jetzt, fand sie, war genug geschwiegen worden.

»Was ist schon gut?«

Mit aufeinandergepressten Lippen blies er einen endlosen dünnen Rauchfaden in die feuchte Wärme des Wagens.

»Also lief es nicht gut?«

Er sah sie an, selbst in diesem Zwielicht leuchtete ihre helle Iris, als sei dahinter eine glimmende Lichtquelle. Das war eine dieser Situationen. Unzählige Male hatte er das in zweiunddreißig Dienstjahren erlebt, und er wusste immer noch nicht, woran es lag. Solche Fragen kamen immer in solchen Situationen. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass man Tage und Nächte nebeneinander durch die Welt fuhr, dasselbe im Auge, den Geruch des anderen in der Nase, die gleiche Müdigkeit im Innern. Vielleicht damit, dass man so viele Menschen in Momenten erlebte, in denen das Leben sie von den Füßen geholt hatte und sie meistens am wahrhaftigsten waren. Er hatte keine Ahnung, aber es schien eine Nähe herzustellen, die manche nicht einmal im Bett miteinander erlebten, wenn man nachts in einer Blechkiste auf irgendetwas wartete, Löcher in die Dunkelheit stierte und nur als gemeinsamer Rufname existierte.

»Er hat mir mal übel genommen, dass ich zur Polizei gegangen bin«, sagte er.

»Gott, das muss ja Ewigkeiten her sein. Und seitdem lief es mies?«

»Ich hatte das Gefühl, es war manchmal kurz davor, dass es hätte besser laufen können …«

»Aber …«

»Es kam immer irgendwie was dazwischen.«

Sie schreckte auf, zuckte mit dem Kopf nach vorn, ihr Blick war plötzlich wach. Steiger ließ den Scheibenwischer laufen.

»Nicht unser Mann, zu groß«, sagte er und rauchte weiter.

Die dunkle Gestalt vor dem Haus auf der anderen Straßenseite kam gemächlich von rechts ins Bild, blieb stehen, wartete, bis der fette, kleine Hund noch eine Markierung gelegt hatte, dann verschwanden beide steifbeinig zwischen den Autos. Jana sank wieder zurück, der kleine Adrenalinstoß hatte ihre Müdigkeit vertrieben. Aber nur einen Moment.

»Was war er von Beruf, wenn er keine Polizisten mochte?«

»Er war Bergmann. Einer der letzten Steiger auf Zeche Hugo in Gelsenkirchen.«

Sie machte ein Aha-Gesicht und lächelte zaghaft. »Daher dein Name?«

»Daher der Name.«

»Sie nennen dich echt ›Steiger‹ wegen deines Vaters?« Ihr Blick wanderte wieder nach vorn. »Warum fährst du nicht nach Haus an so einem Tag?«

»Was soll ich da?«

»Trauern, vielleicht?«

»Es gibt Schlechteres zum Trauern als den Dienst.«

Im Funk ein kurzes Rauschen und Pfeifen, dann waren wieder nur der Rhythmus des Regens und Steigers Atemgeräusche beim Inhalieren zu hören. Als die Scheibe beschlug, startete er den Motor und stellte das Gebläse auf drei. Die warme Luft trieb den trüben Saum langsam nach oben und erinnerte ihn an die Computergrafik eines Eroberungsfeldzuges.

»Noch ’ne halbe Stunde, dann brechen wir ab. Wenn er dann nicht nach Haus gekommen ist, pennt er irgendwo anders.«

Er stellte den Motor ab, nahm noch einen letzten Zug und schnippte den halben Tabakstängel nach draußen. Der rollte ein Stück und endete qualmend neben dem Streichholz.

»Das ist er«, sagte Steiger und beeilte sich auszusteigen.

Aus dem Dunkel des Parks bewegte sich eine Gestalt mit schnellen Schritten auf das Haus zu, sah sich vor der Tür noch einmal um, die Kapuze des Shirts teilte sein Gesicht in hell und dunkel. Sie rannten los, Steiger wollte etwas rufen, aber die Gestalt war schon im Haus verschwunden. Die Tür fiel ins Schloss, das Treppenhauslicht erleuchtete die kleinen Fensterquadrate bis in den fünften Stock. Steiger klingelte Sturm in der Wohnung unten links, Jana flüsterte in ihr Funkgerät, brachte die Einsatzleitstelle und die anderen Fahrzeuge auf Ballhöhe. Nichts tat sich.

»Halb zwei, ist doch für die Gegend hier keine Zeit«, sagte er. »Eigentlich pennen die doch alle tagsüber und müssten jetzt so langsam den zweiten Kasten Union in Angriff nehmen, normalerweise.«

Zuerst war der Summer zu hören, dann ein Klacken, und die Tür öffnete sich. Na also. Durch den Spalt der Wohnungstür links erwarteten die beiden zwei misstrauische, verquollene Augen unter einer zerstörten Frisur. Die Frau hielt den Bademantel unterm Kinn zusammen, blaue Blumen auf Rosa.

»Adam, Kripo Dortmund.« Steiger hielt ihr seinen Ausweis hin. »Wir wollen nur ins Haus, Frau, weiterschlafen.« Auf dem Klingelschild hatte kein Name gestanden.

Sie verschwand ohne ein Wort. Die beiden stiegen die Stufen nach oben, im nächtlichen Treppenhaus klang jedes Geräusch störend und laut und fremd.

»Ganz oben?« Selbst Janas Flüstern zischte scharf über die Stockwerke.

Steiger blieb auf halber Treppe zum fünften Stock stehen, schnaufte. Das funzelige Licht glänzte auf seinen Geheimratsecken, zog die Falten in seinem Gesicht nach.

»Natürlich ganz oben, wo sonst?« Er stützte sich mit den Händen am Geländer ab. »Alter Hartz-IV-Adel. Schon Oppa Wenzel hat von der Stütze gelebt, wie alle in diesem Rattennest. Wenzel junior hab’ ich zum ersten Mal mit vierzehneinhalb hoppgenommen, als er seit fünf Monaten strafmündig war. Da haben wir ihm knapp dreißig Einbrüche nachgewiesen.« Seine Erinnerung kam wieder, er blickte geradeaus an die schmierige Wand. »Schon ein paar Jahre her. Komm!«

Vor der Tür tippte er mit der Fußspitze auf drei Tropfspuren und feuchte Schuhabdrücke auf dem Grau der Fliesen. Er nickte seiner jungen Kollegin zu, klopfte heftig an die Tür.

»Polizei, aufmachen!«

Fünf Sekunden später dröhnte es erneut über alle Etagen, es dauerte nur einen Moment, bis eine Frau mit jungen Augen und altem Gesicht die Tür öffnete.

»Gott zum Gruße, Frau Wenzel, Adam, Kripo Dortmund, Sie erinnern sich?«

Steiger ließ ihr keine Zeit zum Erinnern, drückte die Tür auf, und sie standen in einem düsteren, stickigen Flur. Jana hatte die Hand an der Waffe. Im trüben Licht einer 25-Watt-Birne war zu erkennen, dass von dem Raum fünf Türen abgingen. Die direkt neben ihnen stand auf, im Dunkel war undeutlich ein Bett zu erkennen, auf dem etwas lag.

»Wir suchen Ihren Sohn Benni, Frau Wenzel, er hat …«

»Vorher muss ich Sie noch belehren«, sagte Jana, »dass Sie nichts aussagen müssen, Frau Wenzel, wenn Sie Ihren Sohn damit belasten sollten. Sie können sich einen Anwalt nehmen.«

Sie sah dabei ihren Kollegen an. Dessen Blick ruhte weiter auf dem müden Gesicht der Frau.

»Das weiß Frau Wenzel, hat sie schon öfter gehört, den Spruch, stimmt’s?«

Frau Wenzel ignorierte Steigers Frage mit stillem Trotz.

»Wir suchen Ihren Sohn, weil er wahrscheinlich Scheiß gebaut hat. Und wir wissen, dass er zu Hause ist. Sein Zimmer war doch da hinten rechts, richtig?«

Als es an der Wohnungstür schellte, ließ Jana ein uniformiertes Pärchen herein. Man kannte sich, und sie brachte die beiden mit zwei Sätzen auf den neuesten Stand.

Steiger ging zur Tür hinten rechts und klopfte. »Benni Wenzel, hier ist Thomas Adam von der Kripo Dortmund. Wir kennen uns.«

Es tat sich nichts.

»Ich komme jetzt rein.«

Jana war mit zwei schnellen Schritten hinter Steiger, zog ihre Waffe, in dem Augenblick öffnete sich die Tür, und ein dunkelblonder Bursche in Unterhose und T-Shirt kam heraus, nicht besonders groß, aber drahtig und mit muskulösen Armen. Er kratzte sich am Kopf, tat verschlafen, aus dem weißen Kragen kroch an der linken Seite des Halses eine dreiköpfige Schlange, die etwas spie.

»Guten Morgen, Benni«, sagte Steiger. »Na, neuerdings bei der evangelischen Laienspielschar Aplerbeck?«

»Hä?« Benni Wenzel machte ein dämliches Gesicht.

»Oder willst du uns ernsthaft erzählen, du hättest gepennt?«

Steiger ging an ihm vorbei, machte Licht im Zimmer und hob die Klamotten auf, die vor dem Bett lagen. Er reichte sie Jana und einem der Uniformierten. Der Stoff war kühl und feucht. Aus einer der Hosentaschen pulte er ein paar Geldscheine, aus der anderen ein Handy.

»Ist das deins?«

Benni ließ sich Zeit mit der Antwort, tat gelangweilt.

»Natürlich ist das meins. Müssen Sie mich nicht siezen?«

»Sonst noch was? Siezen … Ich hab’ dich schon beim Scheißebauen erwischt, da hast du noch in die Windeln gekackt, wenn welche im Haus waren. Also …«

»Äh, ich weiß überhaupt nicht, was ihr von mir wollt.«

»Okay, zieh dich an, du bist festgenommen wegen gefährlicher Körperverletzung und schwerem Raub.«

»Wegen des dringenden Tatverdachtes darauf«, sagte Jana und steckte ihre Waffe ins Holster am Hosenbund. Jetzt sah Steiger sie an, aber er schwieg. Während Benni sich anzog, durchsuchten die anderen das Zimmer, aber außer einem uralten Autoradio unterm Bett war nichts zu finden, auch das Messer nicht.

Als der Junge wenig später im Flur vor den Augen seiner Mutter Handschellen angelegt bekam, konnte Steiger sehen, dass das Gesicht der Frau müde, aber ohne Schmerz war.

»Was iss’n da los, Scheiße?«

Die Stimme kam aus dem Dunkel des Zimmers gleich neben dem Eingang. Dem Zungenschlag nach tippte Steiger auf etwa zwei Promille, die kurzen Atemzüge klangen nach zweihundert Kilo und zwanzig Reval, mindestens.

»Die Polizei ist hier. Sie holen deinen Sohn.«

Aus dem Loch kamen ein gleichgültiges Grunzen und das kurze rhythmische Wippen einer Matratze, das entsteht, wenn sich jemand umdreht. Dann war es wieder still. Steiger sah, wie der Kollege in Uniform den Kopf schüttelte, aber er war auch der Jüngste.

Als sie ihren Sohn hinausführten, stand Frau Wenzel mit verschränkten Armen da und schwieg, nur aus der Höhle kam noch ein Laut, der nach »Ruhe« klang.

»Ihr habt’s auch immer auf dieselben abgesehen, was?«, fauchte sie Steiger schließlich an, der als Letzter die Wohnung verließ. Er blieb stehen und sah sie an. Ihre Augen waren tatsächlich jung, aber das lag vielleicht auch am Zorn.

»Wir sind nicht die Bösen, Frau Wenzel«, sagte Steiger und blieb ganz ruhig dabei. »Aber ist doch ’ne alte Weisheit: Die erste Hälfte des Lebens versauen einem die Eltern, die zweite die Kinder.«

Ein rotziges Zischen war alles, was sie für ihn übrighatte, bevor die Tür ins Schloss fiel.

Das Treppenhaus war zum Leben erwacht, aus einigen Türspalten schoben sich Gesichter und sahen der Prozession mit einer Mischung aus Feindseligkeit und Solidarität zu, aber außer einem anonymen »Scheißbullen« blieb die Feindseligkeit stumm.

In der zweiten Etage streifte sein Blick im Vorbeigehen einen jungen Kerl mit arabischem Aussehen, der in Unterhose und rotem T-Shirt am Türrahmen lehnte und die Tür dann gemächlich hinter sich schloss. Erst dachte Steiger, es sei der fast künstliche Glanz der Haut oder ihr schöner Kontrast zu der leuchtenden Farbe des Stoffes gewesen, der ihm aufgefallen war, aber zwei Treppen weiter wusste er es. Es war das Gesicht im Halbdunkel des Flures hinter dem Araber. Er kannte dieses Gesicht. Es gehörte einer Zeugin in einer Mordkommission Monate zurück, und sie war damals nicht zu einem Termin erschienen. Eine süchtige Fünfzehnjährige vom Drogenstrich war tagelang verschwunden und später übel zugerichtet gefunden worden. Er ging zurück und schellte, selbst der Name fiel ihm wieder ein. Der Araber öffnete, und Steiger hielt ihm seinen Ausweis hin.

»Adam, Kripo Dortmund. Ich hätte gern Frau Svenja Thon gesprochen.«

Der Mann zog eine Miene, als habe er nicht verstanden. Steiger trat einen halben Schritt näher heran.

»Mein Herr, es ist mitten in der Nacht, ich bin müde, draußen ist es kalt, es regnet, und ich habe keinen Bock auf Spielchen. Ich habe sie eben hier gesehen, also. Svenja!«

Den Namen rief er dicht am Kopf des Arabers vorbei in die Wohnung. Svenja Thon kam Sekunden später mit lautlosen kleinen Schritten, murmelte beschwichtigendes Zeug.

»Svenja? Thomas Adam, Kripo Dortmund, du erinnerst dich?«

Sie zog an ihrer Zigarette. »Seh’ ich so aus, als ob ich Alzheimer hätte, oder was? Natürlich erinnere ich mich. Müssen Sie mich nicht siezen?«

»Sechzehnjährige siez’ ich nicht …«

»Siebzehn, ja?«

»Siebzehnjährige auch nicht. Warum bist du damals nicht gekommen, wir hatten einen Termin im Präsidium vereinbart, weil du mir was erzählen wolltest?«

»Ich konnte nicht an dem Tag. Ist mir wahrscheinlich irgendwas dazwischengekommen, keine Ahnung.«

»Warum hast du nicht angerufen?«

»Herrgott, keine Ahnung, das ist Monate her. Außerdem hattet ihr den Kerl doch nach zwei Tagen. Ja, genau, haben doch alle erzählt damals. Warum sollte ich da noch kommen, hab’ ich mir gedacht.«

»Als ich dich auf der Straße gefragt habe, hast du gesagt, du hättest Caroline mit einem Kunden gesehen, an dem Abend, als das Gewitter war.«

»Weiß nicht mehr so genau, kann schon sein. Ja, genau, an dem Abend, es fing schon an zu regnen.«

»War das ein Schwarzer?«

»Nein, hab’ ich doch damals schon gesagt. Ich weiß heute nicht mehr genau, wie der aussah. Irgendwie normal wahrscheinlich, aber es war kein Schwarzer. Sie ging nie mit Schwarzen, kaufte auch keinen Stoff bei denen. Caro hasste Schwarze.«

»Nicht mehr genau …«, sagte Steiger, »Weißt du es noch ungefähr?«

»Nein, Herrgott«, sagte sie, war genervt, überlegte aber trotzdem einen Moment. »Größer war der, glaub’ ich, und trug eine Mütze.« Sie zog an ihrer Zigarette.

»Und du bist sicher, dass es Caroline war, die du gesehen hast?«

»Natürlich. Sie hatte doch wieder ihr Dirndl an. Da standen sie drauf, und manche zahlten extra dafür. Und wenn man mit fünfzehn schon solche Titten hat, kann man das auch tragen.«

Steiger strich sich mit der Hand durchs Gesicht, nahm seine Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger und machte ein paar Schritte zurück in den Flur. Am Abend des Gewitters. Er wandte sich wieder Svenja zu. »Und du wohnst jetzt hier? Schon länger?«

»Ist ’ne Wohnung von ’ner Freundin. Kann ich benutzen, solang ich will. Oder wollen Sie mich wieder ins städtische Heim bringen.«

»Da haust du ja doch wieder ab.«

»Worauf Sie sich verlassen können.«

Steiger verabschiedete sich wortlos und ging.

»Ach ja.« Er war schon ein paar Stufen nach unten gegangen, als sie hinter ihm herrief. Sie kam ein Stück aus der Tür und blieb am Geländer sehen. »Sie hat den Abend auch noch eine SMS geschickt, das hab’ ich hinterher gehört. Nicht mir, aber der Nicki.«

»Wer ist Nicki?«

»Sie heißt Nicola und mit Nachnamen Ahlers, glaub’ ich. Ich kenn’ sie nur von der Szene im Westpark.«

»Und was stand da drin?«

»Keine Ahnung. Sie hat es nur mal erwähnt, als wir darüber sprachen.

»Wo wohnt Nicki?«

»Keine Ahnung. Habe sie jetzt auch schon länger nicht gesehen.«

Wenn sie noch einmal »keine Ahnung« sagt, nehm’ ich sie fest, dachte Steiger, verabschiedete sich ein zweites Mal und ging.

Draußen hatten sie Benni Wenzel schon auf dem Rücksitz des Ford verstaut. Steiger sprach sich kurz mit den beiden Kollegen ab, dann setzte er sich daneben, und sie fuhren los.

4

Um fünf vor elf am nächsten Morgen ging Steiger im Landgericht vor Saal 17 a auf und ab, um die Müdigkeit zu vertreiben. Er wartete seit zwei Stunden darauf, seine Aussage zu machen. Die beiden anderen Kollegen aus der Mordkommission Brache waren schon früh hereingerufen worden, er war der Letzte. Damit war auch die Chance auf einen Zigarillo in der Raucherecke am Eingang dahin, wenn er seinen Aufruf nicht verpassen wollte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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