'Sprutz'. In den Fängen der NVA. - Peter Tannhoff - E-Book

'Sprutz'. In den Fängen der NVA. E-Book

Peter Tannhoff

4,5

Beschreibung

Dieser spannend erzählte Bericht schildert die Erlebnisse des 18jährigen Wehrpflichtigen Tannhoff in der Nationalen Volksarmee, drei Jahre vor dem Fall der Mauer. Der Autor hat als Zeitzeuge die Lebensverhältnisse in einer streng geheimen Raketeneinheit kennengelernt; Verhältnisse, die selbst vielen ehemaligen DDR-Bürgern schwer vorstellbar sind. Psychoterror und methodische Persönlichkeitsausschaltung waren an der Tagesordnung, nicht selten gehörte Körperverletzung zum Alltag. Der anderthalbjährige Freiheitsentzug gipfelte für Tannhoff in einem vierwöchigen, gefahrenreichen Manöver in der Steppe Kasachstans.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 243

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,5 (28 Bewertungen)
20
3
5
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Peter Tannhoff

Sprutz

In den Fängen der NVA

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung

und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

8., überarbeitete Auflage

© 2011 by Verlag Ludwig

Holtenauer Straße 141

24118 Kiel

Tel.: +49-(0)431-85464

Fax: +49-(0)431-8058305

[email protected]

www.verlag-ludwig.de

ISBN 978-3-86935-153-7

Erwachen in Gefangenschaft

Die Sprutze Appich und Kluschewski landeten in der berüchtigten Stabsbatterie im zweiten Stock. Von dort oben hörte ich letzte Nacht gräßliche Schreie, die mir tief unter die Haut bis ins Mark fuhren.

Man hatte die beiden in eine Soldatenbude mit sechs Entlassungs-kandidaten(E) gesteckt. Gleich nach der Ankunft befahl ihnen einer der E’s: »Heh, ihr Springschweine! Schnappt euch jeder zwei Eimer und holt von draußen jede Menge Schnee, aber etwas zügig! Und macht gefälligst Ballett!!!«

Appich und Kluschewski taten, wie von ihnen verlangt. Als sich der Schneematsch in der Bude schon zu einem ansehnlichen Haufen türmte, brüllte der gleiche E: »So, und jetzt etwas zackig einen Schneemann gebaut! Betrieb!!! Ihr Springbeutel braucht Betrieb!!

Nach einer Weile nahm die Figur auch Form an, wobei ein Stahlhelm als Hut herhalten mußte. Die E’s bogen sich vor Lachen und traten schließlich das Kunstwerk übermütig entzwei. Mit dem restlichen Schneematsch veranstalteten sie im Raum eine Schneeballschlacht, bis alles schwamm. Dann herrschten sie die beiden Neuen an: »Los, aufwischen!«

Das war selbst für den geduldigen Appich zuviel. Er weigerte sich und entgegnete, sie sollten ihre Schweinerei doch selbst wegmachen. Daraufhin fackelten sie nicht lange, packten den »ungehorsamen« Sprutz und fesselten ihn mit zwei Koppeln ans Bett. Zu fünft hielten sie ihn fest, während ihm der Wortführer die Uniformjacke vom Leib riß. Unter der Drohung, ihm das Wort »Sprutz« in die Brust zu ritzen, setzte er martialisch das Messer an. Aber Appich glaubte wohl nicht daran, daß die E’s wirklich Ernst machen würden und keuchte: »Laßt mich los! Ihr seid ja wahnsinnig, ihr Idioten!!!« Doch als er sein eigenes Blut bis zum Bauchnabel laufen sah, bäumte er sich verzweifelt auf und schrie um Hilfe. Da packten ihn die E’s und schleppten ihn zum Fenster. Einer öffnete es, und die anderen hoben den sich heftig wehrenden Appich an den Koppeln über die schmale Fensterbank nach draußen. Sie drohten, ihn fallen zu lassen, wenn er nicht sofort ruhig sei. Plötzlich, Kluschewski sah es genau, brach ein Koppelschloß. Durch den starken Ruck und die höhere Belastung riß sofort auch das zweite ab, noch ehe die E’s reagieren konnten. Appich entglitt ihren Händen und fiel aus dem zweiten Stock nach unten. Die E-Fete fand ein jähes Ende. Schwerverletzt, mit gebrochenem Arm, Prellungen und Kopfverletzungen landete Appich im Militärkrankenhaus. Kluschewski wurde unter massiven Drohungen zum Schweigen gebracht und schließlich die Sache von oben vertuscht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!