Spur zum Fjord - Claudia Rath - E-Book

Spur zum Fjord E-Book

Claudia Rath

4,4

Beschreibung

Amelie, Lebenskünstlerin und Frau für alles in einem kleinen Werbebüro, wird von ihrer Partnerin Christa verlassen. Ausgerechnet jetzt verliebt sich ihre beste Freundin Dagmar nach langem Single-Dasein in die mysteriöse Susanne und bricht mit der neuen Liebe sogleich zu einem Traumurlaub nach Norwegen auf. Von dort erreichen Amelie wenig später höchst rätselhafte und beunruhigende SMS-Botschaften ... "Mein absoluter Krimi-Favorit: Claudia Rath, die durch ihre ›Midland‹-Saga bekannt wurde, gelingt es in diesem Roman auf grandiose Weise, Spannung und Grusel durchgehend mit trockenem Humor zu verknüpfen, der auch vor Selbstironie nicht Halt macht. Nebenbei bietet sie auch noch eine Liebesgeschichte, für die andere Autorinnen ein eigenes Buch gebraucht hätten. Unbedingt lesen!" So die Empfehlung von Wolfgang Kramer von Buchhandlung Frauenschwarm im Männerschwarm, Hamburg, der sich die Verlegerinnen gern anschließen.

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FRAUEN IM SINN

 

Verlag Krug & Schadenberg

 

 

Literatur deutschsprachiger und internationaler

Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,

historische Romane, Erzählungen)

 

Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen

rund um das lesbische Leben

 

Bitte besuchen Sie uns: www.krugschadenberg.de.

Claudia Rath

Spur zum Fjord

Roman

K+S digital

Ich möchte mich an dieser Stelle für die fachlich fundierten Auskünfte der Mitarbeiter aus dem Wuppertaler Zoo und dem Insektarium des Löbbecke Museums in Düsseldorf herzlich bedanken.

Dieser Roman ist eine rein fiktive Geschichte. Die Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen sowie Wandelnden Ästen und Blättern und Gruppen, Organisationen oder Sekten, reinkarnierten Erzengeln, Channeling-Anhängern sowie jenen, die Unmengen von Geld mit Botschaften aus dem Himmel, der Hölle, dem Jenseits oder von anderen unnachweisbaren Orten verdienen, ist unbeabsichtigt, aber ein vielleicht nicht ganz so großer Zufall, obwohl es ja bekanntlich Leute gibt, die behaupten, es gäbe keine Zufälle. Das zu beurteilen obliegt allerdings nicht der Autorin.

1Kontakt

Es muss einfach funktionieren. Diese Anzeige wird die wichtigste, nein, die allerwichtigste Anzeige meines Lebens werden.

Vor mir auf dem Tisch verströmt die dampfende Teekanne erfolgsorientierte Behaglichkeit. Leise murmelnd lese ich noch einmal den Textentwurf durch:

»Welche Sie möchte zukünftig mit mir gemeinsam die von niedrigen Hecken gesäumte Straße des Lebens bewandern? An ihren Schwellen und Gräben wird es funkeln aus unzähligen kleinen Rinnsalen, deren leise beruhigendes Gegurgel uns begleitet. Die Blüten… (wie gut, dass mir dieser romantische kleine Schlenker noch eingefallen ist)… die Blüten der Hecke duften, wie es sich gehört, und im Herbst werde ich uns aus den Hagebutten der Wegrosen einen Tee kochen, dessen Duft sich in die warme Stube kräuselt, während der Wind den Regen gegen die Fensterscheibe treibt und…«

Zugegeben, das ist ein ziemlich ungewöhnlicher Text für eine Kontaktanzeige, aber ein richtiger Eye-Catcher, wenn ich sie farblich – vielleicht in Rosa– unterlegen lasse. Allerdings zähle ich über 500Anschläge und die dürften, was die Kosten betrifft, ungefähr die Hälfte meiner privaten Renteneinlage verschlingen.

Aber was ist das schon gegen die Liebe?

Beim Nachdenken über diese Frage gerate ich unvermutet ins Stocken, weil ich sie doch nicht so spontan und schnell beantworten kann wie angenommen.

Der Text verliert hingegen leider an Gehalt und romantischer Wirkungskraft, sobald ich ihn auf finanziell verträgliche Länge kürze:

Welch.Sie.mö.mi.mi.zuk.gem.d.v.niedr.Heck.ust.Str.d.Leb.bewand.,Heckro.Blü.Rinns.u.Gegurg.inkl.Hagebu.tee n.ausgeschl. bi. u.Sze.zweckl.

Nein, nein, nein. So geht es nicht. Außerdem ist es generell noch viel zu früh für einen solchen Schritt. Immerhin ist es wirklich noch nicht lange her, dass…

Und: Welche Sie würde schon auf eine Kontaktanzeige antworten, in der von Hagebutten, Heckenrosen, Schwellen, Gräben und Rinnsalen die Rede ist? Eine Garten- und Landschaftsarchitektin vielleicht, eine Fachfrau für Bewässerungsanlagen und Kanalisationstechnik oder eine Agraringenieurin? Das ist zwar immer noch besser, als gar keine Antwort zu bekommen, aber wäre ich wirklich gern mit einer Bäuerin liiert? Unwillkürlich muss ich an Leiterwagen denken, auf denen sich gefährlich hoch das Heu stapelt und mittendrin im Heu wir beide, die Bäuerin und ich, eine sehr schöne, etwas androgyne Bäuerin mit einem schief aufgesetzten blauen Käppi. Natürlich besitzt sie entfernt Ähnlichkeit mit U. F., meiner angebeteten Lieblingskommissarin aus dem Tatort. Der Leiterwagen rumpelt unter einem strahlend blauen Septemberhimmel über holprige Feldwege dahin, geradezu ins Glück hinein.

Andererseits – ich kann nicht umhin, die Augen bei dieser Vorstellung zu schmalen Schlitzen zusammenzukneifen– wenn die unbeschwerten Tage des Glücks irgendwann einmal gezählt sind, werde ich morgens um vier dem Transporter hinterherwinken, in dem die Schweine zur Schlachterei fahren, was ich als Vegetarierin für politisch unkorrekt halte und rein menschlich, eben aus Sicht der Schweine betrachtet, schlichtweg für eine Katastrophe erachte.

Das Telefon klingelt, und schon springe ich auf, lasse mich nur allzu gern ablenken, weil und obwohl ich im Grunde gar keine Hoffnung habe, dass es noch einmal etwas wird mit der ganz großen Liebe, an die höchstens noch die Übernaiven glauben, die der Romantik verfallenen Deppinnen und die Unbelehrbaren. Ich mag nicht darüber nachdenken, zu welcher Kategorie ich wohl gehöre. Und außerdem wird mir in diesem Augenblick endgültig klar, dass das Formulieren meiner Kontaktanzeige nichts weiter ist als das klassische Ausweichmanöver in einer Trennungsdepression. Natürlich will/kann/darf ich mich ausgerechnet jetzt nicht wieder neu verlieben.

Etwas unsicher melde ich mich mit: »Ja?«

»Hallo, Amelie!« ruft Dagmars Stimme am anderen Ende der Leitung. »Kannst du mich hören?– Hier ist immer Funkloch!«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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