2,49 €
»Er verkauft die Erde an die Kyphorer – und rettet sie dadurch ungewollt!« Der Bund von Dhuul-Kyphora hat die Erde überrannt. Ihr Schicksal steht auf Messers Schneide. Wird die Menschheit ausgelöscht? Auf dem Höhepunkt der Ereignisse nach der erfolgreichen kyphorischen Invasion geschieht das Unerwartete: William Maverick ("Der Verräter") springt heimlich via SG von Phönix zum Erdmond und gerät dort in eine Falle der Kyphorer, womit seine Karriere beginnt, die ihn später zur Rechten Hand vom Chef der Besatzer The-Faro machen wird. Gleichzeitig machen sich Clint Fisher und Franco Sabaldi im zerstörten Detroit auf den Weg nach Süden, zu Frascatis ehemaligem Landhaus... ___ DIE HAUPTPERSONEN: William Maverick – Wie schafft es der Verräter, Phönix zu verlassen, trotz strengster Überwachung des Phönix-SG? Denn man muss auf Phönix fürchten, dass die Kyphorer diese letzte Enklave der Menschheit ausfindig machen und genauso überrennen... Clint Fisher – ist nicht nur der ehemalige Sicherheitschef des einstig mächtigen und inzwischen im Zuge der Invasion zerschlagenen Konzerns Mechanics Inc., sondern er hat nichts verlernt, was das eigene Überleben betrifft. Mehr noch: Er hat große Ambitionen, noch wesentlich mehr daraus zu machen. Wird er zum Gegenspieler von Maverick? Franco Sabaldi – als er auf Clint Fisher trifft, steigen nicht nur seine eigenen Chancen. ________________________________________ Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original: Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld. Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by Hary-Production Diesen Roman gibt es auch in gedruckter Fassung! Diesen Roman gibt es auch als Hörbuch!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2014
STAR GATE – das Original - 27
Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original:
Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de
Diese Fassung: © 2011 by HARY-PRODUCTION ISSN 1860-1855
Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken * Telefon: 06332-481150 * www.HaryPro.de * eMail: [email protected]
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.
Coverhintergrund: Anistasius * Logo: Gerhard Börnsen
Miguel de Torres
Der Verräter
Er verkauft die Erde an die Kyphorer – und rettet sie dadurch ungewollt!
Der Bund von Dhuul-Kyphora hat die Erde überrannt. Ihr Schicksal steht auf Messers Schneide. Wird die Menschheit ausgelöscht?
Auf dem Höhepunkt der Ereignisse nach der erfolgreichen kyphorischen Invasion geschieht das Unerwartete: William Maverick ("Der Verräter") springt heimlich via SG von Phönix zum Erdmond und gerät dort in eine Falle der Kyphorer, womit seine Karriere beginnt, die ihn später zur Rechten Hand vom Chef der Besatzer The-Faro machen wird. Gleichzeitig machen sich Clint Fisher und Franco Sabaldi im zerstörten Detroit auf den Weg nach Süden, zu Frascatis ehemaligem Landhaus...
William Maverick – Wie schafft es der Verräter, Phönix zu verlassen, trotz strengster Überwachung des Phönix-SG? Denn man muss auf Phönix fürchten, dass die Kyphorer diese letzte Enklave der Menschheit ausfindig machen und genauso überrennen...
Clint Fisher – ist nicht nur der ehemalige Sicherheitschef des einstig mächtigen und inzwischen im Zuge der Invasion zerschlagenen Konzerns Mechanics Inc., sondern er hat nichts verlernt, was das eigene Überleben betrifft. Mehr noch: Er hat große Ambitionen, noch wesentlich mehr daraus zu machen. Wird er zum Gegenspieler von Maverick?
Franco Sabaldi – als er auf Clint Fisher trifft, steigen nicht nur seine eigenen Chancen.
Die beiden Sonnen schwebten nun dicht über dem wie mit einem Lineal gezogenen Horizont und tauchten die uralte Landschaft in ein gleißendes, feuerrotes Licht. Eknar stand am Panoramafenster seines Büros im Historischen Institut und beobachtete das nur alle zweieinhalb Umläufe stattfindende Schauspiel des doppelten Sonnenuntergangs. Eigentlich erlaubte seine Arbeit nicht einmal diese kurze Zeit der Entspannung, doch dieser Moment hatte seit seiner Kindheit etwas Erhabenes, beinahe Magisches an sich für den stellvertretenden Leiter des Instituts. Und die Geschichte, die er heute zu schreiben beginnen würde, konnte auch noch ein bisschen länger warten. Schließlich hatte sie sich vor beinahe fünfhundert Jahren zugetragen, und alle an ihr Beteiligten waren mit Sicherheit längst tot, ausgelöscht vom unbarmherzigsten Feind allen Seins – der Zeit. Ihre Spuren hatten sich im Dunkel der Jahrhunderte verloren.
Jetzt waren die beiden Sonnen bereits zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden; die Landschaft, auf die Eknar hinabblickte, der »Platz der Denkmäler«, war bereits in purpurne Düsternis getaucht. Nur die Spitzen der drei höchsten Stelen, darunter diejenige für den Gründer des Historischen Instituts, glühten noch in dunklem Rot.
Die meisten der Denkmäler auf dem weiten Areal, rekapitulierte Eknar, waren Wissenschaftlern gewidmet, die viele Leben gerettet hatten, und Politikern, die viele Leben vernichtet hatten. Einige der Stelen verewigten auch Komitees, die große Reformen vorgeschlagen hatten, die natürlich niemals verwirklicht worden waren – außer solchen, die die Orthographie betrafen.
Doch es gab keine Denkmäler für Verräter...
Eknar schrak auf. Plötzlich, in dem Moment, als die beiden Sonnen exakt gleichzeitig verschwunden waren und das Land unter ihm in tiefe Finsternis versenkt hatten, war dieser Gedanke in einem seiner beiden Gehirne entstanden.
Es gab keine Denkmäler für Verräter...
Unwillig wedelte Eknar mit einem seiner vier Arbeitstentakel. Der Gedanke stand natürlich in engem Zusammenhang mit seiner derzeitigen Arbeit, der er sich nun endlich wieder zuwenden musste. Natürlich gab es keine Denkmäler für Verräter! So ein Unfug!
Obwohl, wenn man es genau nahm ... In der bereits Milliarden von Jahren währenden Geschichte der Galaxis hatte es bestimmt viele Verräter gegeben, die ein Denkmal verdient hätten, und der Mann – der Mensch –, über den Eknar zu schreiben gedachte, war einer von ihnen. Natürlich nicht um edler Motive oder gar eines makellosen Charakters willen...
Der Historiker wandte sich vom Fenster ab. Die Magie des seltenen Naturschauspiels war verflogen; mit einem Mal befand er sich wieder in der nüchternen Umgebung seines Büros. Ein halbes Dutzend dreidimensionaler Projektionen von Texten stand im Raum – Texte, die jüngst in einem verschütteten Archiv eines der weniger wichtigen Planeten des Bundes ausgegraben und sorgfältig restauriert worden waren. Texte, die Geschehnisse beschrieben, die sich vor beinahe fünfhundert Jahren auf diesem Planeten, dessen einzigem Mond sowie einem anderen Planeten, der noch nicht hatte identifiziert werden können, zugetragen hatten.
Texte, in denen es um einen Mann ging, der an seinem eigenen Volk zum Verräter geworden war, zum Judas ... Dieser Ausdruck – Judas – hatte sich im Laufe der letzten drei- oder vierhundert Jahre über die ganze Galaxis verbreitet und war als Lehnwort zum Synonym für den Begriff »Verräter« geworden. Stammte dieser Begriff vielleicht sogar von jenem Planeten, um den es bei dieser Geschichte ging? Es war mehr eine Ahnung als eine Erinnerung, die dem alten Historiker diesen Gedanken eingab. Er nahm sich vor, dies zu überprüfen. Wenn es tatsächlich zutraf, wenn dieser Begriff von dem gleichen Planeten stammte wie der Mann, um den es in seiner Geschichte ging, würde das eine interessante Fußnote ergeben – und es würfe ein bezeichnendes Licht auf den Charakter der Einwohner dieses Planeten...
»Schreiber!«, sagte Eknar leise.
»Ich warte«, antwortete eine dunkle Stimme, der man es nicht anhörte, dass sie künstlich erzeugt worden war, ebenso leise.
»Du zeichnest alles auf, was ich sage, nicht wahr?«
»Wie stets, Eknar. Kein Wort, keine Silbe wird der Nachwelt verloren gehen.«
»Gut.«
Der Historiker wandte sich wieder dem Fenster zu. Mittlerweile war der Horizont nur noch als dünne, rote Linie erkennbar. Vom »Platz der Denkmäler« war nichts mehr zu sehen.
Nein, dachte er noch einmal, während er die Gedanken seiner beiden Gehirne auf seine Geschichte konzentrierte, es gab keine Denkmäler für Verräter...
»So höre denn, Schreiber«, hob Eknar schließlich an. »In der Zeitrechnung des betreffenden Planeten schrieb man den dritten Oktober des Jahres 2063, als...«
... ein hochgewachsener Mann mit strähnigem, blondem Haar und herumirrenden Augen in einem nicht allzu großen, nüchtern eingerichteten Raum unruhig hin und her ging. Vor nunmehr genau zwei Tagen war er mit den anderen Wissenschaftlern um Dr. Trayce hierher auf den Planeten Phönix gelangt, nachdem es John Trayce und zweien seiner Leute praktisch im letzten Moment gelungen war, den Stationscomputer des Star Gates auf dem sogenannten »Planeten der Götter« dahingehend zu manipulieren, dass sie nach Phönix zurückkehren konnten.
Seither saß er, William Maverick, Software-Experte von Mechanics Inc., auf diesem Primitivplaneten fest.
Er stieß ein unwilliges Knurren aus, als er bemerkte, dass ihn seine Wanderung gegen seinen Willen wieder an den Spiegel geführt hatte, der neben der Eingangstür hing. Die Spuren der sieben Krallen eines der »Sonnenkinder« zeichneten sich noch deutlich in seinem Gesicht ab. Dank der modernen Medizin würden keine Narben zurückbleiben; dennoch musste die vollständige Heilung mehrere Wochen dauern. Tanith Callahan und die anderen beiden Frauen der Gruppe, die mit ihm auf dem »Planeten der Götter« gewesen waren, hatten ihn seit ihrer Rückkehr nicht mehr angesehen. Bestimmt war dies auf die entstellende Wunde zurückzuführen – worauf auch sonst?
Wegen dieser Krallenspuren hatte Maverick sich in den letzten beiden Tagen fast ausschließlich in dem kleinen Fertighaus aufgehalten, das man ihm nach seiner Ankunft zugewiesen hatte. Siebzig mickrige Quadratmeter für ihn, William Maverick, Software-Spezialist von Mechanics! Und nicht einmal einen privaten Swimmingpool gab es! Sein weit überdurchschnittliches Einkommen erlaubte es ihm, in einem geräumigen Haus in einem Vorort von Detroit zu leben, dessen Grundstück von hohen Hecken umsäumt war und ihm somit auch in der Großstadt die Wahrung seiner Privatsphäre erlaubte – und hier steckte man ihn in eine Art zusammengedrängter Reihenhaussiedlung, wo man keinen Schritt aus dem Haus tun konnte, ohne anderen Leuten über den Weg zu laufen. Leuten, fügte er in Gedanken hinzu, die sich gerne auf dieser Primitivwelt aufhielten.
Leuten, die eine Aufgabe hatten!
Eigentlich hätten er und die anderen Wissenschaftler um Dr. Trayce nicht lange nach ihrer Ankunft zum Erdmond weitergeschickt werden sollen, doch es hatte plötzlich nicht mehr funktioniert – die Verbindung zum Star Gate in der Mechanics-Niederlassung der Mondstation hatte nicht aufgebaut werden können. Seither arbeiteten die Professoren Holmes und von Wylbert mit ihrem Team an diesem Problem. Immerhin hatten sie mittlerweile festgestellt, dass die Störung auf dem Mond liegen musste und nicht hier auf Phönix. Doch wie lange es dauern würde, bis die Verbindung wieder stand, war im Moment völlig offen.
Und so lange war er, William Maverick, hier auf diesem Planeten gefangen, dessen pygmäengroße Bewohner für ihn aussahen wie Affen und die zudem auf einer Kulturstufe standen, gegen die sich das irdische Mittelalter fortschrittlich ausnahm. Hinzu kam, dass auf diesem Planeten der Tag nur etwa neunzehn Stunden dauerte und Maverick sich noch nicht an den abweichenden Lebensrhythmus gewöhnt hatte – sich daran auch gar nicht gewöhnen wollte.
Er hasste diesen Planeten!