Starke Schwächen - Nancy Irene Klapsia - E-Book

Starke Schwächen E-Book

Nancy Irene Klapsia

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Beschreibung

Wieso haben wir Angst davor, schwach zu sein oder Fehler zu machen? Es wird Zeit, sich der Tatsache zu stellen, dass du nicht perfekt bist. Und das ist in Ordnung. Gott weiß das schon längst. Er sagt, er ist in deiner Schwachheit mächtig! Gibt es große Herausforderungen in deinem Leben? Gott ist größer! Solange du weißt, wer Er ist und wer du bist, sind dir keine Grenzen gesetzt. Vertrau Gott. Er ist stark genug. Dieses Buch soll ermutigen, biblische Wahrheiten im Alltag zu leben und die Schwächen zu nutzen, um zu wachsen.

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Seitenzahl: 173

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. (2. Korinther 12,9)

Dank

Mein Dank gilt Gott, der über das Erbitten und Erdenken hinaus beschenkt (Epheser 3,20).

Mein Dank gilt meiner Familie, meinem Freund und meinen Freundinnen, die mich unterstützen und ermutigen, zu dem Leben, wozu Gott mich berufen hat. Vor allem meinem Bruder Thomas Jacob Klapsia danke ich, der bis zum Schluss an mich geglaubt, gegengelesen und bei der Gestaltung geholfen hat.

Besonderer Dank gilt Tobias Krämer, der selbstlos in Geduld und Genauigkeit gegengelesen und durch seine Anmerkungen meinen Horizont erweitert hat.

Bedanken möchte ich mich auch bei allen, die Gott mir auf den Weg gestellt hat, durch die ich wachsen durfte.

Nancy Irene Klapsia

Starke Schwächen

Wie Dich Deine Schwächen stark machen

© 2016 Nancy Irene Klapsia

Autor: Nancy Irene Klapsia

Umschlaggestaltung: © Thomas Jacob Klapsia, www.teejaykay.eu

Bibeltext der Schlachter

Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft

Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN:

978-3-7323-7945-3(Paperback)

978-3-7323-7946-0(Hardcover)

978-3-7323-7947-7 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Eingesteckt

Gott ist König

Keine Überraschung

Warum über Schwächen reden?

Perfekt

Fehler, Schwäche, Sünde

Schwäche ist nicht Sünde

Mut

Angst vor Fehlern

Wozu das alles?!

Angst vor Schwächen

Das Wesentliche

Christus ähnlicher werden

Enge zur Freiheit

Vergiss nicht, wer du bist

Umgang mit unseren Schwächen

Wie ein Adler

Wie eine Katze

Die Gefahr in unseren Stärken

Bis zum Ende

Unsere Schwächen im Licht der anderen

Tankstelle

Eingesteckt

I ch nahm den Staubsauger und legte los. Das Foyer war ziemlich groß, weshalb ich bereits begann, während die Musik noch lief. Es tanzten sogar noch einige. Die Musik war ziemlich laut, wodurch ich den Staubsauger nicht hören konnte. Menschen stiegen über das Kabel vom Staubsauger, während ich am Saugen war. Das nächste Lied klang langsam aus und es wurde still. Es waren nur noch die letzten leisen Töne des Liedes zu hören. Einen Moment lang genoss ich die Ruhe, bevor ich feststellte, dass ich auch den Staubsauger nicht hörte. Ich ging um die Ecke und tatsächlich, er war ausgesteckt. Ich wusste nicht, wie lange ich „gestaubsaugt“ hatte mit einem Staubsauger, der nicht lief.

Manchmal tun wir Dinge im Leben und merken wegen der vielen Ablenkung nicht, dass wir eigentlich ausgesteckt sind, von der Lebenskraft, von dem Fokus für unser Leben, von Gott selbst. Ich glaube, unsere Schwächen können uns helfen, sicherzustellen, dass wir in Gott eingesteckt sind. Wenn all die Musik, die sonst in unserem Leben läuft, stehen bleibt, dann merken wir, wie sehr wir Gott brauchen.

Danke Gott, dass Du uns hilfst, den Fokus zu bewahren.

Gott ist König

W ir sind Erben. In welcher Situation du auch bist, Gott möchte dir sagen:„Ich bin immer noch Gott und König und du immer noch mein Kind“. Gott möchte dich versorgen – in allen Bereichen. Und wir? Wir wollen doch Wunder sehen! So wie Mose, der trockenen Fußes durch das Meer ging mit einem ganzen Volk floh (2. Mose 14). Wir möchten erleben, wie Gott die Unmöglichkeiten, die vor uns stehen, wie das Meer vor Mose, dass Gott sie aus dem Weg räumt. Wir wünschen uns, dass er uns einen Weg bahnt. Ich möchte Wunder erleben in meinem Leben. Ich möchte sehen, wie Gott eingreift und Unmögliches möglich macht. Wie er Situationen komplett umdreht, Lösungen schenkt und seine Kraft zeigt und sich verherrlicht.

Doch halt mal. Wirklich? Wer spielt die Hauptrolle in meinem Leben? Oft bin ich nicht dazu bereit, Gott die Hauptrolle zu überlassen. Oftmals halte ich mich selbst für klüger, habe ich das letzte Wort und traue ich Gott nicht zu, Gott zu sein. Und schon gar nicht, mein König. Ich traue Gott nicht zu, in meiner Schwachheit stark zu sein. Stattdessen versuche ich alles Mögliche aus eigener Kraft zu retten.

Dabei sagt Gott in 2. Korinther 12,9: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen. Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne.“ Ehrlich gesagt möchte ich mich oft lieber meiner Stärken rühmen. Ich möchte stolz auf den Erfolg in meinem Leben zeigen und sagen, dass ich selbst klug war, stark war, ausdauernd und ich einfach so toll bin. Gott widersteht den Hochmütigen. Er möchte die Hauptrolle. Der Tausch ist klar: ich gebe ihm mein Leben, und er kümmert sich darum. Er ist der Hauptverantwortliche, er gibt den Weg vor und er zeigt, wie es läuft. Er hat die Hauptrolle. Wenn er die Hauptrolle hat, gibt es nur einen Superhelden – ihn selbst. Wenn ich die Hauptrolle habe, gibt es keinen Superhelden. Ich möchte Zeichen und Wunder sehen, wie Jesus sie tat und noch größere! So wie es sein Wort verspricht.

In Epheser 1,3 heißt es: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat, vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.“ Gott sagt, dass wir alle Segnungen der Himmelswelt haben! Gott ist großzügig! Wir haben so oft ein falsches Bild von Gott. Er hat Großzügigkeit erfunden! Er schenkt, wenn wir nichts geben können, er versorgt, wir verdienen es nicht, er liebt, obwohl wir versagen, er stellt sich zu uns, auch wenn wir feige sind. Er will uns beschenken! Er hat uns Jesus geschenkt, was sollte er uns vorenthalten? Was sollte er uns nicht geben? Er gab sein Leben! Es ist keine Schwierigkeit für ihn, dir Freunde zu geben, dir Gunst zu geben, dir Gesundheit zu geben, er hat es bezahlt, er macht es möglich und er will, dass du in dem Segen lebst.

Wir sind Erben (Galater 4). Stell dir vor, du erbst ein altes fürstliches Haus. Auf dem Haus steht neben der Eingangstür in die Mauer gemeißelt: Erbaut von Herzog Friedrich. Das Haus ist riesig und wunderschön. Es ist komplett ausgestattet, Möbel, Gardinen, Kronleuchter, hohe Wände sind mit großen Spiegeln bekleidet. Du ziehst ein. Es kommt ein Freund vorbei. Du führst ihn durch das Haus. Mit was kannst du angeben? Mit was kannst du dich rühmen? Du freust dich am Haus, du strahlst. „Schau hier, schau da…“ „Und hast du das gesehen?“ Aber ihr beide wisst, du hast nichts dafür getan, um dieses Haus zu bauen. Du hast es einfach bekommen. Genauso ist es mit Gott. Als Erben bekommen wir alles und sollen es verwalten.

Ich glaube, wir wollen oft als Erben, als Kinder Gottes, dass wir alles bekommen und dann noch, dass unser Name auf dem Haus draufsteht. Ich will alles Gute bekommen von Gott. Aber dann will ich zusätzlich noch, dass mein Name auf dem Schild steht, dass ich sagen kann, ich bin toll. Insgeheim wünsche ich mir, dass Menschen mich bewundern.

Aber, darum geht’s nicht! Wir sind Erben! Wir verwalten, was wir bekommen haben! Und wir multiplizieren es! Wir haben es einfach bekommen. Er hat die Hauptrolle! Er allein!

Und deswegen keine Angst, wenn du in Schwierigkeiten steckst, wenn du Probleme in der Familie, Arbeit, Schule… hast – stütz dich auf Jesus! Wenn dein Leben Gott gehört, wenn SEIN Name auf deinem Leben steht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn er kümmert sich um das, was ihm gehört. Er kümmert sich! Er kümmert sich mit göttlichen Lösungen, Wegen und Perspektiven um dein Leben. Es geht um ihn! Und er wird dich segnen. Er wird! Das ist sein Herz, das ist sein Wesen! Er kann nicht anders. Nur wir wollen manchmal in unserer kleinen Hütte bleiben, wir treten nicht das Erbe an. Sondern oft bleiben wir in unserer kleinen Holzhütte und wir wollen dann den riesigen Kronleuchter aus dem großen fürstlichen Haus in unsere Hütte holen, aber das hält nicht. Wenn wir mit Gott leben wollen, dann müssen wir in das Haus einziehen, wo vorne drauf steht: Erbaut von Gott!

Bist du bereit, dass Gott die Hauptrolle spielt?

Keine Überraschung

M ose, ein Held in der Bibel, führt das Volk Israel aus Ägypten. Bevor wir ihn allerdings als Helden kennenlernen, sehen wir auch seine Schwächen. Als er einen Ägypter sieht, der schlecht mit einem Israeliten umgeht, erschlägt er ihn (2. Mose 2,12). Dann flieht Mose in die Wüste. Er kommt an einen Brunnen an dem Hirten schlecht mit jungen Hirtinnen umgehen. Mose kämpft für ihr Recht – ohne zu töten. Später heirate er eine der Frauen am Brunnen. Mose war doch ein Mörder – und gleichzeitig einer der für Gerechtigkeit einstand. Für uns unvorstellbar, dass der Held, der das Volk Gottes aus der Sklaverei führte, zuvor getötet hatte. Für Gott war es kein Zufall, Gott wusste genau, wie Mose war. Moses Stärke, für Gerechtigkeit zu kämpfen, wurde zu einer Schwäche in Ägypten, als er den ägyptischen Aufseher tötete, in seiner Stärke konnte er allerdings auch sehr viel Gutes ausrichten, den Hirtinnen helfen und später eine Nation retten. Er hatte einen starken Sinn für Gerechtigkeit. Manchmal werden unsere Stärken zu Schwächen. Das hast du wahrscheinlich selbst schon mal festgestellt. Menschen, die zu geduldig oder zu gutmütig sind – es gibt sie tatsächlich – lassen beispielsweise alles mit sich machen und werden von vielen dann nicht ernst genommen. In meinem eigenen Leben war es eher die Stärke des Mitgefühls, die zu meiner Schwäche werden konnte. So habe ich mich einmal beinahe selbst in Trauer verloren als ich eine gute Freundin in einer tragischen Phase ihres Lebens begleitet hatte. Meine Freundin war ziemlich einsam, es gab keine Familie, kaum Freunde und dann starb ihre Mutter. Bei der Beerdigung waren nur fünf Leute da. Fünf. Die nächsten zwei Wochen waren für mich brutal anstrengend, ich dachte, ich könnte mein Leben nicht genießen, wo sie doch niemanden hatte. Ich versuchte ihr so gut wie möglich beizustehen. Doch abends wenn ich dann allein Zuhause war, weinte ich oft. Ich konnte kaum mehr klar denken, sobald mir ihre Situation einfiel, hatte ich weinen können. Ihr Leid und mein Mitleid lähmten mich beinahe.

Gott möchte uns in unseren Stärken und Schwächen schulen, richtig mit ihnen umzugehen. Mose hatte es innerhalb kurzer Zeit gelernt, wie er mit seiner Stärke, dem Sinn für Gerechtigkeit, richtig umgehen sollte. Und er tötete nicht mehr, wenn Ungerechtigkeit von statten ging (beispielsweise am Brunnen).

In dem Buch geht es nicht darum, Stärken und Schwächen zu identifizieren, aber sollten wir doch klar für uns unterscheiden können, welche unserer Charaktereigenschaften „ungeschulte Stärken“ sind, und welche wahre Schwächen. Moses Schwäche war vielleicht Selbstbeherrschung, weshalb er den Ägypter tötete. Aber den Sinn für Gerechtigkeit, den wollte Gott auf jeden Fall gebrauchen, und dieser war ein riesiger Katalysator für Mose, das Volk Gottes aus der Herrschaft Ägyptens befreien zu wollen.

Warum über Schwächen reden?

D u musst nicht mal genau deine Schwächen kennen. Es geht um Unvermögen, das merkt man meist erst in der jeweiligen Situation. In der Situation, in der mein Vertrag in der Arbeit ausläuft und ich noch nicht übernommen wurde und plötzlich sehr ungeduldig bin, da kommt meine Schwäche „Ungeduld“ hervor. Wir müssen diese dadurch ausgleichen, dass wir sie erstens erkennen und zweitens ihr angemessen begegnen: wir gehen vor Gott, wir füllen das aus, was wir „von Natur aus“ nicht sind, das, was wir nicht in uns haben, das füllen wir durch seine Gegenwart, Kraft und seinen Frieden aus. Dann können wir mit Petrus sagen, wir können alles durch den, der uns stark macht. Egal, ob wir Hunger leiden, Krankheit, Bedrängung, Freude, Verfolgung, Erfolg, … wir können alles, nicht aus uns, sondern weil wir wissen, manches würde uns sehr schwer fallen und das, was uns eigentlich unserem Charakter nach schwerfallen würde, das füllen wir auf mit Christus, bis wir es durchstehen können. Gott hat nie gemeint, ihr könnt alles tun, wenn ihr einfach nur an mich glaubt. Denn schauen wir einmal, wie viele Menschen glauben an einen Gott. Viele Christen gehen durch Schwierigkeiten und können nicht mit Paulus sagen: „ich vermag alles, durch den, der mich stark macht“. Seien wir einmal ehrlich, wir selbst sind doch oft genug in Situationen, in denen wir das nicht sagen können. Dann gehen wir Kompromisse ein, um die Zeit der unangenehmen Situation zu verkürzen, oder wir reagieren falsch, unfreundlich, nicht angemessen, eben im Fleisch, statt im Geist. Warum, wenn wir doch lesen, dass Gottes Kraft mächtig wird in unserer Schwäche und wir alles können, durch ihn? Wir zitieren den Satz, Freunde schreiben uns ihn in Karten. Doch wo leben wir ihn wirklich?

Philipper 4,13: „Ich vermag alles, durch den, der mich stark macht, Christus“. Wie macht Gott uns stark? Ganz einfach in seiner Gegenwart. Das bedeutet, wir müssen auf die Knie, ins Gebet, in den Lobpreis, in sein Wort. So einfach, so klar, ein offenes Geheimnis, das praktiziert werden muss. „Der mich stark macht“ – das bedeutet, ich treffe diese Person. Es ist ein Prozess, das bedeutet ein tägliches Stark-machen, nicht nur einmal. Paulus konnte nicht einen Schiffbruch ohne Trauma überleben, weil er an die Begegnung mit Jesus auf dem Weg nach Damaskus nachdachte, sondern er musste eine neue Begegnung mit seinem Heiler, Befreier, Erlöser haben. In jeder Situation musste er neu zu Jesus kommen, damit dieser ihn stark machen konnte. Lange Zeit habe ich gedacht, wir können alles, weil Jesus in uns lebt. Und ja, das stimmt auch, aber das greift dennoch zu kurz. Denn sonst wären wir wieder im alten Bund – ohne Beziehung. Denn wir hätten ja dann eine Begegnung mit Gott, würden ihn in unser Leben einladen und damit wären wir Super-Mario und könnten über Mauern springen, fliegen und alle sonstigen Extras, die es bei diesem Spiel gibt. Aber das stimmt nicht. Wir brauchen Gott mehr als zuvor. Der Heilige Geist lebt in uns, das heißt, wir müssen ihn ernähren.

Die Tatsache, dass wir errettet sind, macht Begegnungen mit Jesus nicht weniger notwendig. Eine Hochzeit sollte nicht dazu führen, dass sich das Paar weniger sieht, aber öfter. Also wenn wir nun Jesus in uns haben, dann müssen wir mit dem Bewusstsein und in dem Bestreben noch mehr Zeit mit ihm verbringen zu wollen, als jemals zuvor unseren Alltag gestalten. „Betet ohne Unterlass“ (z.B. 1. Thessalonicher 5, 17) – ob du einen Parkplatz suchst, ob du zum Bus rennst, ob deine Familie gerade eine schwierige Situation durch macht, oder du auf eine Förderung wartest, ob du gekündigt worden bist, vom besten Freund verraten, oder gerade im siebten Himmel schwebst, weil deine Traumfrau ja gesagt hat, beten, beten, beten. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus der Beziehung heraus. Beten bedeutet doch mit Gott reden. Ich hoffe, Ehepartner sprechen nicht aus Pflichtgefühl miteinander, sondern weil sie sich lieben. Wenn wir also beten, dann können wir alles, dann ist Gott in unserer Schwachheit mächtig, wenn wir das, was uns fehlt, mit Göttlichem auffüllen. Daher müssen wir über Schwierigkeiten, Schwächen und unser Unvermögen sprechen, damit wir das nächste Mal in solch einer Situation angemessen handeln: beten, und wissen, dass nur Gott das ausgleichen kann, was unserem Vermögen bzw. Unvermögen fehlt.

Du sagst, das ist zu einfach? Ja, Jesus hat gesagt, dass sein Königreich den Kindern gehört, die sind ganz klar, machen keine komplizierten Sätze, Regeln, Aufgaben. Wenn du alles kannst, durch den, der dich stark macht, dann solltest du alles tun, um mit ihm zusammen zu sein, denn nur dann kann er dich stärken, und dann kannst du auch alles tun: Wow. Simpel. Es kann schwierig sein, dann auch wirklich auf Gott zu hören, auf sein Reden, auf seinen Frieden, sein Führen zu warten. Und dann umzusetzen, was er sagt. So kam es, dass Mose zu Gott sprach: „Was soll ich tun, mit diesem Volk, es ist viel zu schwierig, es zu führen. Wir stehen vorm Roten Meer, die ägyptische Armee hinter uns. Wir können weder nach vorne noch nach hinten, links und rechts, wir haben keine Chance.“ (2. Mose 14, umformuliert durch Autorin).

Das stimmt. Doch in ihrem Unvermögen, ist Gott mächtig und spricht zu Mose: „Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israels, dass sie aufbrechen sollen! Du aber hebe deinen Stab auf und strecke deine Hand über das Meer und zerteile es. Damit die Kinder Israels mitten durch das Meer auf dem Trockenen gehen können!“ (2. Mose 14,15). Gott sagt zu Mose, teile das Meer. Das ist doch wirklich verrückt. Wer kann das Meer teilen? Bis zu heutigem Tag haben die Wissenschaftler nichts dergleichen unternommen. Alles, was Mose hatte, war diese Ausrüstung: der Stab und der Geist Gottes. Wenn wir nichts haben, außer dem Geist Gottes und unsere Arbeitsausrüstung, das genügt. Denn mach dir bewusst, Moses Stab teilte nicht das Meer, es war der Geist Gottes und Moses Gehorsam, die das Meer teilten. Wir brauchen beides, Gott gibt uns Dinge in die Hand und möchte, dass wir sie nutzen. Manchmal gibt er uns konkrete Anweisung, manchmal nicht. Eine Anweisung, so simpel sie auch zu sein scheint, vergessen wir dabei aber meist: das Gebet. In diesem Buch geht es vorrangig darum, wie unser Unvermögen uns ins Gebet, in die Gegenwart Gottes treiben soll. Keinesfalls möchte ich das Gebet auf den „ersten Hilfe Kasten“ beschränkt definieren, zu dem man in Schwierigkeiten greift. „Das Gebet sollte unser Steuerrad und nicht unser Ersatzrad sein (Corrie ten Boom1). Gebet ist Kommunikation von Mensch zu Gott und andersrum. Diese besondere Art von Kommunikation ist wie das Einstellen der Segel. Es ist immer wichtig, es bestimmt maßgeblich die Richtung unseres Lebens. In rauer See ist es umso wichtiger, die Segel richtig einzustellen. Wenn die See ruhig ist, oder Windstille herrscht, ist die richtige Einstellung der Segel nicht weniger wichtig, nur fällt sie nicht so sehr auf und fällt sie leichter. Denn der Widerstand ist gering. Wenn der Wind schon stark ist, fällt es uns schwer, die Segel richtig einzustellen. Aber dann sind wir uns dessen mehr bewusst, dass wir auf die richtige Einstellung angewiesen sind. Wenn wir selten beten und dann in unserem Lebenssturm plötzlich versuchen die Situation „durchzubeten“ mag das geistlich klingen, aber nur selten tatsächlich gelingen. (In Gottes Gnade, ist alles möglich.) Wir optimieren aber unser Gebet dadurch, in dem wir immer, wie Paulus schreibt, im Gebet sind. „Seid ausdauernd im Gebet und wacht darin mit Danksagung. Betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort, um das Geheimnis des Christus auszusprechen, um dessentwillen ich auch gefesselt bin, damit ich es so offenbar mache, wie ich reden soll.“ (Kolosser 4,2-4). Gebet ist das Fundament, Gebet ist wie das Paddeln eines Bootes. Es ist ein Kampf, wie bei Mose, als Aaron und Hur seine Hände im Gebet hielten, dann führte das Volk Israel den Krieg (2. Mose 17,11-16).

1http://liebevoll-wei.se/Corrie_ten_Boom_-_Zitate.pdf

Perfekt

G ott spricht zu uns in Jeremia 29,11: „Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“ Wir wollen doch diesen Plan leben – oder?