Steirische Berggorillas - Sonja Kollegger - E-Book

Steirische Berggorillas E-Book

Sonja Kollegger

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Beschreibung

Selbstgemachte Pommes Frites schmecken einfach köstlich, vor allem wenn der Kühlschrank gähnend leer ist. Meine Mama war die beste Köchin! Bei einer Zugfahrt über den Semmering haben wir Ausschau nach den berühmten und seltenen Berggorillas gehalten. Das ist eine meiner Erinnerungen, die ich gerne mit Dir teilen möchte. Bei uns in der wunderschönen grünen Steiermark geht es immer recht lustig und locker zu. Alle Kurzgeschichten sind echte Geschichten, die alle in meiner Heimat so oder auch ein wenig anders passiert sind.

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Seitenzahl: 52

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„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt, Phantasie aber umfasst die ganze Welt“

(Albert Einstein)

Inhalt

Laonghoorschimmlkas mit Pözmountl

Selbstgemachte Pommes Frites

Katze namens Katze

Die Zauberfolie

Rohbau und Eierspeis

Heißluftballon-Gruß von Oben

Urgroßmutter und ihre Hühner

Mein Onkel und der Geyer

Bea und der Bär

Im Turnsaal eingesperrt

Lausbubenstreich in der Klosterschule

Du Kuh du!

Alles ist gut

Nina beim Check-in

I bin ka Schmugglwor!

Die verruchte Versicherungs-vertreterin

Ein Aktenkoffer voller Geld

Baron Poldi

Shoppen mit 4

Parallelwelt-Tod

Mama auf an Kaffee

Der freche Ministrant

Steirische Berggorillas

Laonghoorschimmlkas mit Pözmountl

In St. Kathrein am Hauenstein unternahmen wir eine Wanderung zur Bioziegenkäserei. Belohnt wurde die Gruppe mit einem wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Berge und einen strahlenden Himmel. Die Bäuerin ist ein echtes steirisches Unikat. Sofort habe ich sie mit ihrer unverblümten und humorvollen Art in mein Herz geschlossen.

Sie zeigte uns die Ziegen im Stall und begann mit einem Ziegenquiz. Bernadette zeigte uns die Melkmaschine und erklärte: “Das Gerät wird rauf gegeben, da entsteht ein Vakuum und das ist nicht so stark, sonst wäre gleich die ganze Ziege weg!“

Jo untereinander sind sie ned so nett. Wenn sie nicht zur Gruppe gehören, dann kann es schon einmal passieren, dass es aufgeschlitzte Bauchdecken und blutige Euter gibt. - „Ihr habt ja Raubkatzen!“, kommentierte ich den rauen Umgang der Ziegen untereinander.

„Wie viele Zitzen haben die Ziegen?“, wollte Bernadette wissen. „Genau 2“

„Wie viele Mütter und Väter gibt es?“, erkundigte sich Mohamed. „Wie in einem Harem: Wir haben 140 Mütter und 6 Väter“, gab die Jungbäuerin preis.

„Kunibert war wüd schirch aber super. Des wor mei erster Ziegenbock und der wor echt ka Schenheit, aber er wor so super. I hob a Freundin gobt, die hot ihn ned megn und des hot mir taugt. Wal i hob sie ned megn“, erzählte uns die Ziegenspezialistin.

"Di Kotz hot a Glokal uma, wal sie so vüle Schwolbn gfressn hot! Dey is a Feinspitz. Sie is untam Fensta gstaundn, und die Schwalben san einigflogn in den Stol. Do hot er si nur runta fangen brauchen!"

„Ahh, also nicht Running-Sushi, sondern Flying-Birds!“, kommentierte ich.

Wir setzten uns an einen Tisch zusammen, der im Schatten eines Nussbaumes steht. Die liebevolle angerichtete Käseplatte lachte uns an, denn sie hat alle möglichen Varianten des steirischen Ziegenkäses zu bieten.

Da gibt es Weichkäserollen mit Paprika, Knoblauch, Kürbiskerne und Pfeffer, dann gibt es einen Camembert, einen Natur-Fetakäse sowie einen richtig lang gereiften Rauchkäse. Sara, ein siebenjähriges Madl, die mir schon sehr ans Herz gewachsen war, meldete sich zu Wort:

„Das schaut schön aus. Da sind ja Blumen drauf. Kann man die essen? Hast du sie auch gewaschen?" Schlagfertig äußerte Bernadette: “Ja, gewaschen und geföhnt!“ Die Käsebeauftragte erklärte uns die Herstellung des Käses und meint:" Wenn der Kas flauschig ist, dann ist er fertig!"

"Es ist ein Langhaarschimmelkäse, der hat einen Pelzmantel an", grinste Robert, der gerade ein Stück davon probierte.

"Der Langhaar taugt ma mehr als der Kurzhaar!", stellte Maria, eine Mutter, fest, die gerade ein Stück Käse verdrückt hat.

Die Ziegenmilch wurde in Becher gegossen und an uns verteilt. Wir ließen sie uns schmecken und ein genüssliches „Mh“ ging durch die Runde. „Die schmeckt ja richtig gut!“, rief Marcel.

„Die Schafsmilch ist fettreicher als die Ziegenmilch. Wenn du eine Schafsmilch trinkst und mit der Zunge über den Gaumen fährst, dann schlogt die Zungen glei so hin und her!“, fachsimpelte die Bäuerin.

Selbstgemachte Pommes Frites

Oft hatten wir am Ende des Monats einen leeren Kühlschrank, leider war das Portemonnaie meiner Eltern ebenfalls gähnend leer.

„Bald ist der erste des kommenden Monats, dann haben wir wieder Geld. Die vier Tage müssen wir irgendwie durchkommen!“, war die Ansage meiner Mutter. Das war ich gewohnt und motivierte mich, wenn das Geld da ist, gibt es wieder allerhand Süßigkeiten und einen halbwegs vollen Kühl- und Vorratsschrank.

Ich war gerade mal sechs Jahre alt als mein Onkel Peter, der Bruder meines Vaters, uns einen Besuch abstattete. Es war Ende des Monats und wir waren nicht auf Besuch eingestellt. Ich denke auch, dass für meinen Onkel der Ausdruck „Ende des Monats“ bedeutete, knapp bei Kasse zu sein. Aber meine Mutter war eine begnadete und leidenschaftliche Köchin und konnte quasi aus Nichts etwas zaubern.

„Sonja, lauf runter in den Keller und hole ein paar Kartoffeln rauf. Nimm aber die großen!", forderte mich meine Mutter auf.

Wir wohnten in einer alten Villa gegenüber der Papierfabrik. Am Abend war es in den alten Gemäuern recht gruselig, besonders im Keller.

„Mama, ich habe Angst.“

Mit den Worten „Aber jetzt lauf schon, ich mache uns leckere Pommes.“, versuchte es meine Mutter erneut.

Natürlich lockten mich die knusprigen Kartoffelstäbchen, aber der uralte Keller jagte mir Angst ein.

„Geh jetzt endlich. Das Öl wird schon heiß!“, befahl sie mir eindringlich und drückte mir einen Korb in die eine Hand und den Schlüssel in die andere. Augen zu und durch dachte ich mir, und lief die Stufen hinunter. Hastig sperrte ich das Vorhängeschloss auf und öffnete die Tür zu unserem Kellerabteil. Schnell schaufelte ich die Kartoffeln in den Korb und rannte wieder die Stufen zur Wohnung hinauf.

"Die erste Partie ist gleich fertig!“, äußerte sie, während sie das Gitter mit den schwimmenden Fritten aus dem Topf holte. Sie ließ es zuerst abtropfen und dann schüttete sie die Kartoffeln auf den Teller, der mit Klopapier austapeziert war. Das war 1985 und die Küchenrolle war noch nicht erfunden oder einfach viel zu teuer.

Zum Schluss noch eine Prise Salz draufstreuen und eine Portion Ketchup dazu. Das beste Essen aller Zeiten war angerichtet! Ich hatte die Ehre, die ersten Pommes zu bekommen, nachdem ich die Kellermission erfolgreich ausgeführt hatte.

Meine Mutter wusch die erdigen Kartoffeln ab, schälte sie und schnitt sie zuerst in Scheiben und dann in Stifte. Ich beobachtete sie und fand es großartig, wie sie aus so wenig so eine tolle Speise zauberte. Innerhalb der nächsten Stunde frittierte sie so viele Pommes Frites der Reihe nach. Mein Vater und mein Onkel genossen sie