Sterben Lernen - Falco Tarassaco - E-Book

Sterben Lernen E-Book

Falco Tarassaco

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  • Herausgeber: WS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Dieses Buch ist allen gewidmet, die jeden Augenblick ihres Lebens gelassen und bewusst leben möchten. Der Tod ist Teil des Lebens, genau wie die Liebe, der Kampf für die Dinge, an die wir glauben, wie die Träume, die wir als junge Menschen haben und die Zweifel, die wir als Erwachsene hegen.




“Sterben Lernen” erklärt uns wie wir uns auf den Moment des Todes vorbereiten können – damit wir eines Tages bereit dazu sind, ihm mit Leichtigkeit zu begegnen, und bereits jetzt wissen, wie wir Freunden und geliebten Menschen helfen können, wenn sie auf ihn treffen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 89

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STERBEN LERNEN

Falco Tarassaco (Oberto Airaudi)

ISBN: 978-8-89-965266-1

1. Italienische Auflage: „Imparare a Morire“– Edizioni Horus, 1978

1. Deutsche Auflage: Mai 2018

Devodama srl, Vidracco (TO), Italien

COPYRIGHT 2018 © FRANCA NANIA

Übersetzung: Vultura Pisello (Sabine Braun-Müller)

Umschlag: selfisches Gemälde von Falco Tarassaco, Mai 2000.

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form reproduziert werden, mit Ausnahme kurzer Auszüge zu Zwecken von Rezensionen.

Sterben Lernen

Vorwort

„Sterben Lernen“ befasst sich ausführlich mit dem Leben und dem Tod. Falco Tarassaco, Oberto Airaudi, hat es 1978 veröffentlicht. Das war sein erstes Buch, nachdem er Damanhur gegründet hatte.

Es ist ein Buch, das voller Hoffnung steckt: die Hoffnung, dass unser Leben immer würdevoll sei, voller Bedeutung und dass es wert sei, gelebt zu werden; die Hoffnung, dass jeder von uns sich vollkommen darüber bewusst sei, was er oder sie wirklich als menschliches und spirituelles Wesen darstellt. Die Erfahrungen, die Meditationen und die Ratschläge, die auf diesen Seiten enthalten sind, handeln von einer sehr einfachen Wahrheit: Der Tod ist Teil des Lebens und zu lernen, ihn zu akzeptieren, ist eines der Ziele unserer Existenz. Es ist unsere Aufgabe gut zu verstehen, wie er geschieht, da wir auf diese Weise gut zu sterben wissen werden. Gut zu leben, in Freude, in der Bewusstheit der eigenen Entscheidungen ist das Recht und die Pflicht eines jeden und der Mensch tut gut daran, das Glücklichsein zu suchen – auch wenn es sich in den Falten von Ereignissen versteckt, die anspruchsvoll zu meistern sind.

In der Lehre Falcos geschieht Wachstum durch Lächeln, positive Gedanken, Neugierde dem Leben gegenüber und Erstaunen. Auch dieses Buch möchte uns in diese Richtung leiten.

Jenseits des Lebens ist der Tod, also wieder Leben, sagt Falco.

Vom Tod zu reden, bedeutet vom Leben zu reden. Wir beginnen uns in dem Moment, in dem wir geboren werden, dem Tod zu nähern. Von einem Schritt zum nächsten.

Die Kindheit und dann das Jugendalter helfen uns, uns auf die Selbstständigkeit vorzubereiten, auf das Erwachsensein, das „wahre Leben“. Aber wann, in welcher Lebensphase, bereiten wir uns auf den Tod vor? Wer lehrt uns das?

Dem Tod muss man sich im Leben stellen, er muss gekannt werden, als wichtiges Element unserer Existenz erkannt werden, und zwar, wenn wir noch keine direkten Verbindungen zu ihm haben, also wenn wir gesund und jung sind, wenn wir noch nicht das Leiden eines geliebten Menschen, der uns verlässt, in uns tragen. Zu lernen, den Tod inmitten der Gedanken zu verstehen, ist nicht schwer – es genügt, die grundlegendste Wahrheit des Lebens zu akzeptieren: Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Und das Ende ist sicherlich nicht weniger wichtig als der Anfang, im Gegenteil!

Niemand hatte je Spaß daran, die Nähe des Todes in Betracht zu ziehen: Daran hindern uns der Sinn des Unbekannten, das Anhaften am Körper, an Dingen, der Verlust geliebter Menschen. Aber das, was Falco rät, ist nur, den Gedanken an den Tod nicht auszuschließen, seine Gegenwart nicht zu leugnen. Und weiterhin, den Instinkt machen zu lassen.

Der Tod ist ein Gefährte unseres Lebens, scheint er zu sagen, so wie die Liebe, die Hoffnung, der Hunger und die Neugier. Lasst ihm eine Tür einen Spalt weit offen, damit nicht er, sondern ihr selbst, wenn der Moment gekommen ist, ohne Scham hindurchgehen könnt.

Falco hat dieses Buch vor vierzig Jahren angeboten: vor vielen Jahren, wenn wir das Durchschnittsalters eines Buches heutzutage betrachten; vor wenigen, wenn wir die Ewigkeit des Themas bedenken. Er bietet Gedanken und Überlegungen, die uns dabei helfen können, aufzuhören, diesen Moment zu fürchten, der im Leben unserer Lieben sicher ist und schlussendlich auch in unserem.

Wie? Indem wir darüber nachdenken, wie „Sterben Lernen“ es uns vorschlägt. Wir werden hier keine tiefgehenden Abhandlungen über die Phänomenologie des Todes finden – Unfall, Freitod, Sterbehilfe und auch Verbrennen oder Beerdigung... – und zwar nicht, weil das nicht wichtig ist, sondern weil das, was am meisten zählt, das Wiedererlangen der Gelassenheit und der Würde ist, mit denen wir unseren Tod begleiten und somit auch unser Leben. Auf den folgenden Seiten werden wir praktische Hinweise dafür finden, wie wir uns darauf vorbereiten können, bewusst und gelassen zu sterben und wie wir die Menschen, die wir lieben, unterstützen und begleiten können, während und nach ihrem Übergang. Mit Leichtigkeit, Humor und Intensität, so wie es das Leben uns rät.

Stambecco Pesco

Weshalb das Thema Tod?

Wenn du dich fragst, warum wir über den Tod sprechen, kann ich es damit begründen, dass wir uns alle für den Tod interessieren, da wir alle sterben müssen. Vor allem haben wir alle Angst davor. Ob wir es wollen oder nicht, jeder von uns hat die eigene Stunde gezeichnet – als ob im selben Moment, in dem wir geboren werden, in ein Buch Tag und Stunde geschrieben würden, an dem wir sterben müssen.

Der Tod ist die einzige Konstante aller unserer Inkarnationen: Mit jedem Tod durchleben wir eine neue Erfahrung, anders als die vorhergehende, einzig in ihrer Art.

Im Westen haben wir Angst vor dem Tod. Wir haben Angst davor, die eigene Individualität zu verlieren, nicht mehr das eigene Selbst zu sein, nicht mehr sagen zu können: „Ich!“

Im Osten dagegen wird der Tod generell als Teil eines sehr viel weitreichenderen Bildes angesehen, in dem jedes Wesen, einzig in seiner Art, auch wieder verschwinden muss, denn solange noch etwas vom Ego da ist, wird sich der Große Baum der Menschheit nicht weiterentwickeln.

Dies will daher ein Gespräch sein, das dich auf einen Moment deines Lebens vorbereiten soll, dem du ganz sicher einmal entgegentreten musst.

Ich persönlich glaube an die Wiedergeburt, auch weil ich mich an meine vergangenen Leben erinnere. Dabei handelt es sich aber um eine persönliche Überzeugung, mit welcher ich niemanden beeinflussen will. Ich schreibe diese Aufzeichnungen nicht, um zu überzeugen, sondern um meinen kleinen Beitrag zum Verständnis eines sehr wichtigen Themas zu geben – paradoxerweise das wichtigste unseres gesamten Lebens. Wir leben, um sterben zu lernen.

Ich erinnere mich im Zusammenhang mit meinen Leben auch an meine Tode, nicht immer sehr angenehm, und ich möchte vermeiden, dass andere die Fehler begehen, die ich in der Vergangenheit beging. Ich weiß nicht, ob das Erinnern in diesem Fall ein Glück ist oder nicht. Aber wenn mir die Erinnerung gegeben ist, damit ich sie anderen mitteilen und weitergeben kann, akzeptiere ich diese Aufgabe.

Der Leser hat seine eigene religiöse Überzeugung, und ich habe absolut nicht vor, in deren Kern einzutreten.

In diesem Sinne interessiert mich die Religion von jemandem oder die Art, mit der andere den Tod betrachten, nicht. Ich möchte lediglich einen Rat geben. Jeder wird selbst entscheiden, ob er ihm folgen wird oder nicht. Ich möchte beim Leser eine Spur hinterlassen, die mir hilfreich scheint. Mit dieser Arbeit, die zudem ziemlich begrenzt ist, will ich lediglich technische Daten vermitteln und praktische Ratschläge geben. Mir ist klar, dass ich eine ziemlich überraschende Ansicht des Problems aufzeige… aber dies ist meine Erfahrung.

Jeder weiß, dass Leben lernen nicht einfach ist.Wir müssen in der Lage sein, „sich leben zu lassen“. Das bedeutet nicht, auf das Handeln zu verzichten, sondern jedes Ereignis als natürlich anzunehmen und sich nicht übermäßig aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Es muss gelernt werden, nicht Sklave des Geldes, der Kleider usw. zu sein.

Wir sollten zudem in der Lage sein, unsere Gefühle im Griff zu haben, ohne ängstlich von ihnen abhängig zu sein. Schließlich ist es notwendig, sich mit jedem Teil seines Selbst an jedem Moment der Erdexistenz zu beteiligen, das heißt, im Jetzt zu leben. Denk nach! Beginne zu fühlen, dass du existierst: Du wirst in genau diesem Moment geboren!

Tod. Ein Wort mit einem eigenartigen Geschmack, der in einigen Angst hervorruft, in anderen Erstaunen, Leere, Erinnerungen an Personen, die man gekannt hat und dann an sein Elfenbeinweiß verloren hat.

Erinnert ihr euch? Als Kinder, wenn ein älterer Mensch uns verließ, wunderten wir uns darüber, dass wir weniger Schmerz empfanden als die anderen, die geschwollene und rote Augen hatten, und wir strengten uns an zu weinen, aus Angst, dass uns jemand beschuldigen könnte, ungezogen zu sein, weil wir nichts fühlen konnten…

Vielleicht spürten wir mit unserem Kinderverstand, dass es nicht wahr war, dass der Opa tot ist im Sinne von verschwunden, sondern er hatte nur die Wohnung gewechselt. Weisheit? In der Arglosigkeit der Kleinen ist oft viel davon versteckt… Auf unklare Weise spürten wir, dass der Opa in jedem Moment, in dem wir ihn gebraucht hätten, gekommen wäre, um uns zu helfen, uns zu trösten, uns für den Rest unseres Lebens zu unterstützen.

Wären wir alle weiterhin so sensitiv geblieben oder wären wir es durch die Weiterentwicklung dieser Möglichkeit geworden, hätten wir anderen sterben helfen können, hätten wir ihnen helfen können, aus ihrem Körper zu treten, die Spinnweben ihres Körpers abzuwerfen, aus dem Kokon zu schlüpfen...

Wenn wir damals als Kinder von unseren Intuitionen getrennt und vielleicht belächelt wurden – jetzt lernen wir diese Dinge neu. Wir sprechen von Astralreise, vom Tod, von Existenzebenen und den Körpern des Menschen.1

Lernen wir zu sterben – dann werden wir gut zu leben wissen!

Im Tod steckt eine beträchtliche Dosis Humor. Ist es nicht vielleicht lächerlich, sich tagaus, tagein, ja ein Leben lang abzurackern, um seine eigene Persönlichkeit zu bestätigen, um Wichtigkeit und Wert zu erlangen und dann, gerade wenn es am schönsten ist… zu sterben wie der letzte Wurm? Auf dieselbe Weise, in der fast unschlagbaren Überzeugung der Unsterblichkeit der eigenen Sache?

Auch wenn du deinen Körper für lange Zeit konservierst, wirst du nicht ewig werden. Er ist nur ein Kleid, und du kannst dich nicht mit einem Kleid identifizieren, du bist nicht dein Kleid. Ich würde gerne auf meine eigene Art ein altes Sprichwort umschreiben: „Kleider machen Leute.“ Auch viele andere Dinge können den Menschen ausmachen, je nach Intelligenz und Überzeugung des einzelnen: Geld, Macht usw. Aber ich würde gerne sagen: „Es ist der Mensch selbst, der den Menschen ausmacht; es ist der Tod, der den Menschen ausmacht, es ist die Liebe, die den Menschen ausmacht. Letzten Endes ist es der Humor, der den Menschen ausmacht!“ Man sagt, dass Gott, der große Humorist, den Menschen nach seinem Bilde schuf. Gibt es eine lustigere Idee als diese? Es ist doch so: Wenn wir herzhaft über etwas lachen, dessen göttlich komische Seite wir erahnen, gerade in diesem Moment gefallen wir der Gottheit.

Wenn wir krank werden, neigen wir dazu, an Dinge zu denken, die wir normalerweise vernachlässigen. All jene Masken, die getragen wurden, um inmitten der anderen herauszuragen, lösen sich auf, wenn das Alleinsein stärker wird; Sie zerbröckeln und rutschen aus dem Gesicht.