Sternenschiffe (MATARKO Schiff der Sterne 6) - Jens Fitscher - E-Book

Sternenschiffe (MATARKO Schiff der Sterne 6) E-Book

Jens Fitscher

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Beschreibung

Ein fremdes Schiff kreuzt MATARKOS Kurs. Es liegt im Sterben. Franz Xavier vernimmt seine letzten Worte: "Ich werde nicht mehr lange leben. Ich habe nicht mehr die Kraft, mich dem männlichen Schiff, das du MATARKO nanntest, zu offenbaren. Höre du mir deshalb zu. Es gibt eine Gefahr in den Weltraumtiefen, die uns lebende Schiffe vernichten will. Damals, als die Bacab verschwanden und wir auf uns alleine gestellt waren, dachten wir, wir würden frei sein und bis in aller Ewigkeit frei leben können."

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Seitenzahl: 93

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Sternenschiffe

MATARKO

SCHIFF DER STERNE

Band 6

Jens Fitscher

© 2025 Jens Fitscher

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Vertrieb: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

2.Auflage

ISBN:978-3-565105-55-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

INHALT:

Die Lebenden Schiffe der  Bacab

Das Planetensystem der Horus

Die Serien-Bände:

Bd.1 Pilot der Einsamkeit

Bd.2 Prinzessin der Extreme

Bd.3 Sternenkampf

Bd.4 Reich der HORUS

Bd.5 Freischärler und Raumpiraten

Bd.6 Sternenschiffe

Bd.7 Schiff der Sterne SALVA

Wenn immer du eine Veränderung planst, rechne damit, dass du dabei Übernatürliches zu leisten hast, damit auch nur ein Bruchteil davon eintritt. Insbesondere dann, wenn du dir deiner Verantwortung voll bewusst bist.

Die Lebenden Schiffe der  Bacab

Als sich dann noch MATARKO meldete und stolz verkündete, dass die Schriftzeichen auf dem Artefakt entschlüsselt werden konnten, kam wieder neuer Schwung in Franz Xavier.

„Sind es Raumkoordinaten oder nicht. Nun rück schon raus mit der Sprache.“

„Es sind Koordinaten. Mit Bestimmtheit lassen sie sich jedoch nicht auf ein bestimmtes Planetensystem festlegen. Dazu fehlen einige Bezugspunkte. Aber anhand meiner Sternenkarten wurden drei mögliche Sternenkonstellationen errechnet. Hier könnten wir ansetzen.“

Franz Xavier wälzte sich in seinem Bett herum. Trotz der anhaltenden Traumphase versuchte sein Unterbewusstsein immer wieder den Körper zu übernehmen.

Auch tauchte die Regentin Sala’hmantra ver T’hale immer wieder in Einzelepisoden in den Träumen auf.

Franz hatte sich wieder verliebt und wurde bitter enttäuscht.

So ganz war die kurze Romanze noch nicht vergessen.

„Was würde John Starbug, der Romanheld in einer ähnlichen Situation wohl machen?“

MATARKO hatte einen neuen Kurs gesetzt. Aufgrund der erhaltenen Raumkoordinaten hatten sie beide sich ein neues Ziel gesteckt: „Wir suchen die Bacab“, hieß es.

Die Szene wechselte. Franz Xavier starrte schweigend auf das gleißende Flimmern von unzähligen Sonnen, die mitten in der tiefen Schwärze des Raums standen.

Er befand sich in der Zentrale des Raumzyklons MATARKO und sie hatten soeben die Überlichtphase beendet.

Das Raumschiff hatte nur noch eine Geschwindigkeit von 1000 Kilometer/Sek. und bewegte sich somit sehr langsam durch den Raum.

Auf dem gestochen scharfen, dreidimensionalen Bildschirm wurden zwei Himmelskörper sichtbar.

Der erste Himmelskörper war unzweifelhaft die Erde, so wie Franz sie von früher kannte. Der andere Planet hatte eine mehr dunkle und irgendwie verworrene Aura.

Er wirkte nicht so blau und hell erleuchtet, wie die Erdkugel.

Eher bedrohlich und fremd. Beide Planeten bewegten sich nebeneinander durch das All. Franz Xavier blickte mehr als verwundert auf das Duo und wollte gerade MATARKO über den Teilsektor seines Gehirns ansprechen und nach näheren Daten fragen, als der Alarm ihn aus seinem Traum riss.

Gleichzeitig vernahm er die gedankliche Stimme von MATARKO per online Modus in seinem Kopf: „Ich störe nur ungern, Kommandant, aber ein fremdes Schiff hat gerade keine zehntausend Kilometer von unserem Standort entfernt seine Überlichtphase beendet und ist sofort auf Parallelkurs eingeschwenkt. Es ist fast so, als hätte es uns hier erwartet.“

Es dauerte mehr als eine Minute, bis Franz Xavier soweit erwacht war und seinen Traum abgeschüttelt hatte, um das eben Gesagte folgerichtig zu verarbeiten.

„Ich nehme an, du hast alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen bereits eingeleitet!“

„Negativ, ich habe nichts dergleichen getan. Ein Gefühl in mir will keine aggressiven Handlungen zulassen.“

Jetzt war Franz mit einem Mal sehr wach.

„Was soll das heißen? Ein vollkommen fremdes Schiff ist fast schon Wand an Wand zu dir und du hast noch nicht einmal eine einfache Schutzschirmstafflung aufgebaut?“

„Positiv.“

Franz sprang aus dem Bett. „Was machst du, wenn wir beschossen werden?“

„Meine Scans zeigen mir an, dass in dem Schiff keine größeren Energieerzeuger laufen. Wenn Sie auf meine Interfaceprogramme Zugriff nehmen würden, könnten Sie sich selbst davon überzeugen.“

Überhaupt, was hatte MATARKO damit gemeint, als er von „Gefühl“ sprach.

Franz Xavier zwängte sich in seine Montur und stolperte zum Schott hinaus. Er wollte sich auf der Brücke selbst von dem merkwürdigen Rendezvous mit einem Fremdschiff überzeugen, bevor er ein ernstes Wörtchen mit MATARKO reden musste.

Als er auf dem weichen Kommandantensessel saß und das Schiff auf dem Zentralbildschirm sah, überkam ihm auch ein merkwürdiges Gefühl. Es war so, als wüsste er, dass ihnen nichts Böses drohte.

Franz Xavier nutzte die Interface Verbindung zu seinem Schiff und konzentrierte sich auf den Strukturscanner.

Sofort tauchte er in das interne Verbundsystem von MATARKO ein und sein Geist übernahm die Funktion des Scanners.

Er spürte regelrecht, wie er sich auf das fremde Schiff zubewegte, das sich jetzt nur noch fünftausend Kilometer von ihrem Standort entfernt befand und sich weiter annäherte.

Sämtliche Versuche, es über verschiedene Funksysteme anzusprechen, waren bisher gescheitert.

Die verschiedensten Daten entstanden in seinem Geist: „Länge 1550 Meter, Breite 1120 Meter. Es hatte eine eher glatte Form, ohne irgendwelche Ecken oder Kanten.

Die Energiewerte des Antriebs und aller weiteren Systeme lagen bei plus minus zehn Prozent. Aktive Waffensysteme waren keine erkennbar.

Sollten solche Systeme überhaupt vorhanden sein, so waren sie sehr gut getarnt oder schlummerten hinter verborgenen Luken im Inneren.

„Vorschläge, wie wir weiter vorgehen sollen, MATARKO?“

Es dauerte einige sehr lange Nanosekunden, bis MATARKO sich äußerte. „Von der reinen Logik her gesehen gibt es nicht so viele mögliche Aktionen unsererseits. Wir können weiter versuchen, per Funksignale Kontakt herzustellen; der Kommandant Franz Xavier könnte versuchen hinüberzuwechseln und in das Schiff einzudringen; ich könnte das Schiff in meinen Hangar hereinziehen!“

„Mehr fällt dir nicht dazu ein? Wieso sprachst du eben von einem Gefühl? Ist dir das Schiff schon einmal begegnet? Hast du irgendwelche Unterlagen darüber in deinen Altspeichern. Jetzt antworte doch endlich.“

„Negativ.“

Franz Xavier war fast am Verzweifeln. So kannte er MATARKO noch nicht. Das Schiff schien wirklich hilflos zu sein.

Was für eine Ironie, ein Raumzyklon und hilflos. Er musste kurz auflachen.

„Ich werde hinübergehen und nach dem Rechten sehen. Wie weit ist das Schiff jetzt von uns entfernt?“

Entfernung singt ständig, eben noch waren es dreitausendachthundert Kilometer.“

„Hole es mit dem Gravostrahl näher heran und reduziere seine Geschwindigkeit auf null. Wollen mal sehen, ob es nicht doch irgendeine Reaktion zeigt.“

Es dauerte nur wenige Minuten, dann lag das fremde Schiff keine fünfzig Meter an der Backbord Seite.

Franz Xavier spürte, dass sich zwei Laser Zwillingslafetten auf den Rumpf des Schiffes ausrichteten.

Also hörte MATARKO doch nicht nur auf sein Gefühl, sondern achtete immer noch auf eine gewisse Absicherung.

Er klinkte sich aus dem online Modus aus und begab sich auf Deck II zur Einmannschleuse. Dort waren verschiedene Raummonturen in speziell dafür vorgesehenen Wandschränken verstaut.

Franz Xavier wählte die Leichteste unter ihnen. Auf Waffen verzichtete er gänzlich.

Im Notfall konnte er ein Wurmloch generieren, das ihn sofort mit MATARKO verband und durch das er direkten Zugriff auf alle Schiffsfunktionen hatte.

Nur kurz erinnerte er sich, wie er mehr unbewusst als bewusst, diese Funktion in einer Halle ausgelöst hatte, als durch ein versuchtes Attentat die Prinzessin Sala’hmantra ver T’hale fast getötet worden wäre.1

Anstatt dessen wurde durch seine neue Gehirnfunktion ein durch das Schiffsgeschütz ausgelöster Laserstrahl mit einem Durchmesser von drei Metern über Strukturscan mit Lichtgeschwindigkeit auf den Attentäter abgeschossen und rettete damit zwar das Leben der Prinzessin, aber verwüstete das gesamte Regierungsgebäude.

Für die noch junge Beziehung zwischen ihnen beiden bedeutete es jedoch das Ende.

Sala’hmantra sah anscheinend in ihm eine Art mutiertes Ungeheuer oder etwas Ähnliches.

Jedenfalls war er als Partner damit für sie untragbar geworden.

Er verzichtete auf die Begleitung von Kampfrobotern, die ihm das Schiff natürlich angeboten hatte.

Nur kurz hatte Franz ein Déjà-vu, er war nämlich  schon einmal in einer ähnlichen Situation gewesen, als sie damals das manövrierunfähige Schiff von Fulivieraus Lenktarotumiliteis, kurz genannt Fuller, geborgen hatten. Irgendwie vermisste er ihn, diesen Vielfraß und seine kleine Tochter Meradis.

Sie waren ihm damals schon ans Herz gewachsen gewesen.2

Als sich das Außenschott der Schleuse öffnete, erwartete Franz Xavier ein riesiges dunkles Etwas zu erblicken.

Das fremde Schiff hatte eine Länge von 1550 Metern und in einer relativen Nähe von nur 50 Meter Abstand musste es wie ein dunkler Moloch wirken.

Er wurde aber positiv überrascht. MATARKO hatte mehrere große Außenscheinwerfer eingeschaltete, die jetzt die gesamte Seite des Schiffes beleuchteten.

So konnte er auch sofort das doppelflügelige Schott ihm gegenüber erkennen. Es lud ihn geradezu zum Einstieg ein. Etwas misstrauisch nahm er Kontakt zu MATARKO auf.

„Liegen neue Werte der Energiemessung von dem Schiff vor?“

„Negativ. Wenn überhaupt, laufen sämtliche Maschinen im Notmodus.“

Franz Xavier bewegte sich langsam auf das Schott zu. Seine Sinne waren angespannt.

Er hatte bereits wieder die online Verbindung zu MATARKO aktiviert und konnte in Sekundenschnelle auf die überall vorhandene schwarze Materie Zugriff nehmen.

Er erreichte das Schott des fremden Schiffes ohne Mühe. Eine faustgroße Vertiefung an der rechten Seite lud geradezu ein dagegen zu drücken. Sofort öffnete sich eine Schotthälfte.

Franz hangelte sich hinein. Licht gab es nicht, dafür aktivierte sich die Beleuchtung seiner Raummontur.

Er befand sich in einer Schleuse. Als sich das Außenschott nicht automatisch schloss, setzte er manuell nach und zog es zu.

Die Anzeichen mangelnder Energie schienen nichts Gutes zu verheißen. Hoffentlich funktionierte wenigstens die Belüftungseinrichtung der Schleuse.

Anhand der anzugseigenen Messinstrumente konnte er jedoch einwandfrei erkennen, dass sich langsam eine Atmosphäre aufbaute.

Nach quälenden zehn Minuten öffnete sich endlich das innere Schott. Die Beleuchtung schien auf das Minimalste reduziert zu sein und es lag etwas Düsteres und Beklemmendes in der Luft.

Franz Xavier fühlte sich mit einem Mal gar nicht mehr wohl in seiner Haut.

„MATARKO, gibt es etwas Besonderes zu berichten?“

„Negativ!“

Franz ging den geraden Korridor entlang. Nach etwa zehn Metern stand er vor einem verschlossenen Innenschott.

Irgendwie kam ihm hier auf einmal alles so vertraut vor. Er beäugte das Schott skeptisch uns schaute an den Rändern entlang. Hier hatte es die gleichen Zierstreifen wie die Schotte es gewöhnlich ebenfalls innerhalb von MATARKO.

Auch die manuelle Öffnungsmechanik an der rechten Seite sah ähnlich aus.

Er drückte mehrmals darauf, aber nichts tat sich. Wie auch, es gab im ganzen Schiff keine Energie mehr.

Gerade wollte er wieder umkehren, um woanders sein Glück zu versuchen, als ein winziger Spalt zwischen den beiden Schotthälften entstand. Sichtlich erstaunt versuchte er mit den Händen die Hälften weiter auseinanderzudrücken. Es gelang tatsächlich.

Vor ihm tat sich ein ovaler Raum auf, dessen Wände vom Boden bis zur Decke vollkommen als Bildschirm fungierten.

Jetzt waren sie deaktiviert und strahlten mit ihrem schwarzen Hintergrund eine düstere Atmosphäre aus.

Franz Xavier ging einige Schritte weiter und stand fast genau in der Mitte des Raumes. Eine dumpfe Helligkeit schien von der Decke zu kommen und belegte den Raum mit eigenartigen Schattengebilden, die von den zwei hufeisenförmig angeordneten Steuerpulten reflektiert wurden.

Diese standen sich genau gegenüber, jeweils dem Wandbildschirm zugewandt. Franz Xavier meinte, ein leises Flüstern und Scharren zu vernehmen, als er den Anzugshelm jetzt zurückfahren ließ.

Die Luft war stickig, aber wie seine Anzugsanzeige bereits vorher bestätigt hatte, einwandfrei atembar.

Er schritt zu einem der Pulte und starrte auf die vielen toten Anzeigen, Skalen und Displays. Über den online Modus in seinem Gehirn wollte er gerade wieder Kontakt zu MATARKO aufnehmen, als eine Art Schatten sich dazwischen schob.

Es geschah nicht im sichtbaren Bereich. Franz Xavier hatte den Eindruck, dass jemand einfach einen Schalter umlegte und damit die Verbindung zu MATARKO kappte oder besser gesagt, umleitete.

Verwirrt blinzelte er. Auf dem Pult vor sich bewegte sich etwas. Ein kleines, rundes Display schien etwas Farbe bekommen zu haben und es leuchtete ganz leicht von innen heraus.

Franz beugte sich darüber und drückte ganz vorsichtig, fast schüchtern, darauf. Das Wispern in seinem Geist wurde lauter und deutlicher. Dann konnte er einzelne Worte verstehen: „Keine Energie, kein Leben!“

„Ist da wer?“ Franz drehte sich einmal um sich selbst.

„MATARKO, lass den Unsinn!“ Er war sich fast sicher, die innere Stimme seines Schiffes gehört zu haben.

„VESKA spricht. Oh, es ist wunderbar, dass ich noch vor meinem endgültigen Ende Kontakt aufnehmen kann!“

Franz Xaviers Körperhaltung erstarrt. „Wer bist du, VESKA und wieso kann ich dich hören?“

Er kommunizierte jetzt in der gleichen Art und Weise über das Interfaceprogramm, wie er es tagtäglich mit MATARKO tat.

„Ich bin VESKA. Du bist in mir! Ich habe euch gefunden. Ich spüre die Anwesenheit eines lebendigen Raumschiffes neben mir. Wie habe ich dies Jahrhunderte lang ersehnt und jetzt muss ich kurz davor aufgeben.“

Franz Xavier holte tief Luft. Wenn er das jetzt richtig verstanden hatte, war dieses fremde Schiff MATARKO sehr ähnlich.

„Du kennst das Volk der Bacab?“

„Ja, sie haben mich erschaffen und beseelt.“