Geißel der Galaxie (Schattenwelt der Sterne 3) - Jens Fitscher - E-Book

Geißel der Galaxie (Schattenwelt der Sterne 3) E-Book

Jens Fitscher

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Beschreibung

Die Weltraumstation OUTSET I, die neue Heimat von Thor Logan und seinen Leidensgenossen, wird angegriffen. Samuel Kricket flüchtet in einem havarierten Beiboot. Er erreicht ein nahegelegenes Sonnensystem mit letzter Kraft. Dort gibt es einen bewohnten Planeten. Erst viel zu spät bemerkt er, dass es sich dabei um einen Sauerstoffplaneten handelt, der für seinen neuen, umgewandelten Körper, absolut lebensfeindliche Bedingungen aufweist. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Samuel muss sich seinem Schicksal anvertrauen und darauf hoffen, dass ihn die Bewohner des Planten helfen werden.

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Seitenzahl: 85

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Schattenwelt der Sterne

Band 3

Geißel der Galaxie

Jens Fitscher

© 2025 Jens Fitscher

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Vertrieb: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

2.Auflage

ISBN:978-3-565113-91-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

eBook to Go S. Verlag JG® ist eine eingetragene Marke. (Az.: 30 2016 104 436)

Als Schattenwelt der Sterne sind erschienen:

Bd.1: Dunkle Invasoren

Bd.2: Die Mutation

Bd.3: Geißel der Galaxie

Bd.4: Die neue Menschheit

Das Glück ist auf deiner Seite, wenn du dich dem Unwirtlichen anvertraust. Selbst in ausweglosen Situationen wirst du niemals versagen, sondern durchstarten und auferstehen wie ein Phönix.

INHALT:

Prolog

Der Höllenplanet

In den Händen der Iffta

Rebellen gegen die Namenlosen

Flucht

Erneute Metamorphose

Der Späher

Die Namenlosen

Bomben über TERSLAR

Prolog

Die wenigen Schalter der Pilotenkonsole flackerten gemeinsam in einem hektischen Licht. Es sah fast so aus, als wollten sie gemeinsam eine rhythmische Melodie anstimmen.

Dafür hatte Samuel Kricket im Moment jedoch wenig Interesse. Er blickte durch das transparente Sichtfenster und konnte gerade noch ein davonfliegendes Stück Metall erkennen.

Das Trümmerstück hatte das kleine Beiboot im Heckbereich getroffen.

Hastig versuchte er das einsetzende Trudeln des Schiffes zum Stillstand zu bringen.

Die Steuerdüsen funktionierten nur noch eingeschränkt. Er konnte zwar den Kurs nicht mehr verändern, aber durch vorsichtiges Manövrieren der Gegenschubdüsen war es ihm nach bangen Minuten möglich, die Drehbewegung wieder zu neutralisieren.

Das Raumboot setzte seinen einmal begonnen Flug geradlinig fort. Samuel ließ sich in den Pilotensessel fallen.

Das nervöse Blinken der Schalter zeigte ihm deutlich, dass sein weiteres Schicksal wohl nicht mehr in seinen Händen lag. Wäre er doch bloß auf der Raumstation geblieben.

Vehement meldete sich jetzt wieder sein Magen und ließ ihn wissen, dass seit seiner letzten Mahlzeit schon einige Zeit vergangen war. Er fletschte kurz seine beiden Schneidezähne und ein leises Knurren kam ihm über die Lippen.

Früher, in seinem alten Leben auf der Erde, war er fast schon ein Gourmet gewesen. Er ging in den hinteren Bereich der Kabine.

Dort lag der Kadaver des Tieres, das er im Biotop des Raumschiffes der Namenlosen Invasoren erlegt hatte und das ihm als sogenannte Wegzehrung dienen sollte, bis er das nächstgelegene Sonnensystem mit einem bewohnbaren Planeten erreichen würde.

Samuel schlug gierig seine Zähne in das tote Tier. Sein neuer, veränderter Körper benötigte Energie.

Die Essensaufnahme war kein Genuss mehr, so wie früher.

Es gab in sechs Lichtjahren Entfernung ein Sonnensystem, das über mehrere Planeten verfügte.

Samuel konnte nur hoffen, dass der einmal eingeschlagene Kurs auch wirklich zu diesem System führte.

Das kleine Boot war tatsächlich, wie zuvor programmiert, in Überlicht gewechselt. Das war auch schon alles.

Jetzt konnte Samuel nur noch hoffen, das Beten hatte er auf der Erde gelassen, so wie seine halbe Menschlichkeit.

Sein Leben hing an Messers Schneide, das wusste er nur zu gut. Die Wahrscheinlichkeit, dass das kleine Beiboot der EXXTR#L genau auf einen Planeten zu fliegen würde, war sehr gering. Dass dieser Planet auch noch in der habitablen Zone einer Sonne lag, war noch unwahrscheinlicher.

Samuel versuchte sich zu entspannen, was nicht wirklich gelang.

Er befand sich in einer hoffnungslosen Lage und das Schlimmste dabei war, er hatte sich selbst dorthin gebracht. Sein Körper lag entspannt auf der einzigen Liege des Beibootes, aber sein Geist begann, die Gedanken in Kapriolen durch seinen Kopf zu jagen.

Wäre er doch auf der Raumstation OUTSET I geblieben. Aber das war für ihn unmöglich geworden.

Amanda und Thor sowie Carla und Festus hatten sich als Paar gefunden und er war der letzte Mann der Menschheit gewesen, ohne das entsprechende Pendant dazu. Es war für ihn nur folgerichtig, sich von den anderen zu trennen.

Die Angehörigen der neuen Spezies, der Samuel nun angehörte, hatten eine klare Vorstellung von zwischenmenschlichen Beziehungen und er passte leider nicht mehr dazu.

Er hatte sich nach seinem Mahl kurz auf die Liege im hinteren Raum gelegt, als auch schon das akustische Signal, das das Verlassen der Überlichtphase ankündigte, durch die offene Cockpittür erklang.

Er wusste, es würden noch genau zehn Minuten vergehen, dann würde sich der Überlichtantrieb selbstständig deaktivieren.

Er beherrschte die Technologie der Namenlosen fast nahezu perfekt.

Samuel erinnerte sich nur zu gut daran, als sie die Weltraumstation OUTSET I erobert hatten und in der Zentrale vor dem mitten im Raum auf einem kleinen Podest stehenden elektrischen Stuhl standen.

Es war natürlich nicht wirklich ein Todesstuhl, so wie er früher auf der Erde Verwendung gefunden hatte.

Nein, es war vielmehr fast schon das Gegenteil gewesen. Samuel musste bei dem Gedanken grinsen.

Tatsächlich hatte es sich dabei um ein Indoktrinations- und Wissensgebungsgerät der Namenlosen gehandelt.

Schnell war ihm und seinen Begleitern klar geworden, was dies bedeutete. Sie hatten die einmalige Chance, sich das ganze Wissen der Namenlosen Eroberern anzueignen und damit jedem Menschen, der jemals auf der alten Erde gelebt hatte, um Jahrhunderten, wenn nicht sogar um Jahrtausende, voraus zu sein.

Natürlich zählte das jetzt nicht mehr, da es keine Menschheit mehr gab. Aber es war schon ein erhebender Augenblick gewesen, als er nach der Wissensaufstockung sich von dem Stuhl geschwungen hatte und nicht nur die Bedeutung der blinkenden Schalter, Displayflächen und Maschinen auf einmal verstand, sondern auch deren Funktionen begriff.

Eine neue Welt hatte sich in diesen Minuten für ihn aufgetan. Hätte er über dieses fantastische Wissen bereits vor der Invasion der Erde verfügt, wäre es überhaupt nicht erst dazu gekommen.

Aber so war es eben nicht gewesen und im Nachhinein war es vertane Zeit, weiter darüber nachzudenken.

Auf dem Zentralbildschirm, der sich direkt vor ihm befand, konnte man bereits einen kleinen, hellen Punkt erkennen, der sichtbar größer wurde.

Am linken, oberen Rand des Bildschirms erstrahlte die Sonne dieses Systems als riesiger Ball.

Samuel aktivierte sämtliche noch zur Verfügung stehende Instrumente. Zwei Bereiche der Pilotenkonsole blieben jedoch schwarz. Die Displays zeigten nicht mal einen Schimmer von Energie.

Jetzt wurde er doch etwas nervös. Die Entfernung zum Planeten sank minütlich.

Die Steuerdüsen konnte er getrost vergessen. Die Gegenschubdüsen liefen jetzt an, nachdem er die notwendigen Befehle dazu eingegeben hatte.

Ein piependes Geräusch ließ in aufhorchen. Es kam von links unterhalb des Pilotenpults. Samuel hatte einiges an Kenntnissen über die Technologie der Namenlosen Eroberer übermittelt bekommen, jedoch konnte er sich überhaupt nicht an solch eine Geräuschquelle erinnern.

Tatsächlich blinkte ein sehr helles Licht direkt neben einem klobigen Schalter, welcher von der Pultabdeckung verdeckt im unteren Bereich der Pilotenkanzel angebracht war. Sein linkes Knie stieß fast dagegen.

Die Form des Schalters war zwar typische für die angewandte Technik der Namenlosen Eroberer, aber so sehr er sich auch anstrengte, ihm fiel nicht ein, wozu er dienten konnte. Das immer noch hektisch blinkende Licht ließ ihm aber keine Wahl.

Es wurde von ihm eine klare Entscheidung gefordert, entweder er betätigte den Schalter oder nicht. Die Auswirkung seines Handelns würde er erst danach erfahren.

Samuel kam sich mit einem Mal vor, als müsste er eine Bombe entschärfen und säße vor einem roten und einem blauen Draht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass er den richtigen Draht durchschnitt, um die Bombe zu entschärfen, betrug fünfzig Prozent; so ähnlich war es auch mit dem Schalter.

Der einzige Unterschied bestand darin, dass er hier aber nicht wusste, was er mit dem Betätigen überhaupt auslösen würde und was geschah, wenn er nichts tat.

Samuel saß immer noch unentschlossen vor dem Steuerpult, als mit einem Mal das ständig schneller werdende Blicken des Lichts neben dem Schalter erlosch.

Er hielt spontan die Luft an und blickte sich gehetzt um, konnte aber zunächst keine Veränderungen wahrnehmen.

Samuel konnte nicht wissen, dass der im Schiff vorhandene Notfallpilot anhand der eingespielten Fehlermeldungen, deren Anzahl mittlerweile über der Toleranzgrenze lag, der Meinung war, dass Hilfe angefordert werden müsse.

Er gab dem Piloten dazu jedoch noch die Möglichkeit, dies zu verhindern, indem er den Schalter neben dem Alarmlicht betätigte. Sollte er es nicht tun, lag für ihn definitiv ein Notfallszenario vor.

Der automatische Notsender hatte sich selbstständig aktiviert, nachdem Samuel den Schalter nicht betätigt hatte. Der Notruf wurde in regelmäßigen Abständen von fünf Minuten gesendet und forderte jedes Schiff der Namenlosen Eroberer auf, sofort zu Hilfe zu kommen.

Davon konnte Samuel nichts ahnen, da es sich bei dem Notfallpiloten um ein völlig neuartiges Instrumentarium handelte, dass zurzeit des Wissenstransfers auf der Weltraumstation OUTSET I noch nicht angewandt worden war. Samuel wurde aus seinen düsteren Gedanken abgelenkt.

Der Nahbereichsscanner gab Kollisionsalarm. Ein kleineres Display wurde auf dem Pilotenschirm eingeblendet. Das kleine Schiff hielt tatsächlich auf eine Anzahl von Objekten zu, die sich mit relativ wenig Eigengeschwindigkeit direkt zwischen ihm und dem immer größer werdenden fremden Planeten befanden.

„Entfernung zu den Objekten 100.000 Kilometer fallend“, gab die Sensorik des Kollisionswarners bekannt.

Vergessen war das Licht und der Schalter. Samuel musste sofort handeln. Aber was konnte er tun?

Die Steuerdüsen waren ausgefallen.

Er saß mehrere kostbare Sekunden starr in seinem Sessel und in seinem Geist schien eine bodenlose Leere zu herrschen. Seine Augen fixierten die Steuerkonsole, als müsste sie ihm sagen können, was zu tun war.

Der Gegenschub lief auf volle Touren, das konnte er jedenfalls an den Anzeigen ablesen. Bei den näherkommenden Objekten handelte es sich um Asteroiden, jedenfalls konnte der Scanner nichts anderes feststellen.

Es waren elf Gesteinsbrocken mit einem Gesamtvolumen von nicht mehr als 500 m³. Sein kleines Schiff würde lediglich einen seitlichen Impuls von weniger als 0,0005 N.s benötigen, um an ihnen vorbeizufliegen.

Samuels Blick wanderte weiter über die Steuerkonsole. Auf dem Schirm war bereits ein hell strahlender Punkt mit bloßem Auge zu erkennen.

Die Gesteinsgruppe wurde von der Systemsonne angestrahlt und ihre Umrisse wuchsen bedrohlich schnell.

Der Gedanke hatte sich noch nicht richtig konsolidiert, da reagierte Samuel bereits. Mit beiden Händen kippte er gleichzeitig alle zehn Schalter um, auf denen sein Augenpaar seit geraumen vier Sekunden ruhte.

Ein kurzer Ruck ging durch die Pilotenkabine, mehr nicht, aber für ihn bedeutete dieser Ruck sein Weiterleben.

Er hatte sich noch rechtzeitig daran erinnert, dass auch dieses Beiboot über eine Bewaffnung verfügte.

Normalerweise gab es beim Abschuss einen Gegenschubausgleich. Dieser war aber, wie so viele andere elektronische Komponenten, bereits nach dem Start ebenfalls ausgefallen. Er hatte sämtliche zur Verfügung stehenden Waffensysteme an der Längsseite des Schiffes ausgelöst, die der Asteroidengruppe gegenüberlag.

Der damit ausgelöste Impuls hatte genügt, um das Schiff von seiner einmal eingeschlagenen Bahn um wenige Bogensekunden abzubringen. Samuel blickte gebannt auf den Pilotenschirm und sah, wie die Asteroiden immer größer wurden und es tatsächlich immer noch so aussah, dass sie direkt mit dem Schiff kollidieren würden. Dann schossen sie so schnell an ihm vorbei, dass er es mit den Augen nicht mehr wahrnehmen konnte.

Der Höllenplanet

Erste Messergebnisse wurden auf dem kleinen Display der Pilotenkonsole sichtbar. Die bodennahen Luftschichten des Planeten setzten sich im Wesentlichen aus 69,058 % Stickstoff, 21,148 % Sauerstoff sowie verschiedene Edelgase und Spurengase wie Kohlenstoffdioxid, Methan, Ozon, Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Schwefeldioxid und Stickstoffverbindungen.

Soweit sich Samuel an seine Schulzeit erinnern konnte, entsprach diese Zusammensetzung in etwa der ursprünglichen Erdatmosphäre, bevor die Namenlosen Invasoren gekommen waren und dies radikal änderten.

Die Geschwindigkeit des kleinen Bootes war noch viel zu hoch, doch das störte Samuel im Moment wenig.