Sternstunden des Humors - Felix Dvorak - E-Book

Sternstunden des Humors E-Book

Felix Dvorak

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Beschreibung

"Sternstunden des Humors" ist ein außergewöhnliches Witzlexikon. Felix Dvorak, der siebzehn Jahre lang die wöchentliche Rundfunksendung "Humor kennt keine Grenzen" moderierte, sammelte dafür die lustigsten Pointen und komischsten Witze und ließ sich dabei von Prominenten unter die Arme greifen. Nach dem Motto "Sage mir, worüber du lachst und ich sage dir, wer du bist" können Sie nun selbst überprüfen, wie unsere Promis einzuschätzen sind. Etwa 150 Menschen des öffentlichen Lebens lassen uns an ihren Lieblingswitzen teilhaben. Darunter finden Sie auch Klassiker von Maxi Böhm, Rudi Carrell, Gerhard Bronner, Karl Farkas, Michael Häupl, Michael Heltau, Karl Hohenlohe, Christian Konrad, Johann Lafer, Helmut Lohner, Georg Markus, Fritz Muliar, Hugo Portisch, Erwin und Sepp Pröll, Otto Schenk, Werner Schneyder, Helmut Zilk ...

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Felix Dvorak

STERNSTUNDENDES HUMORS

FELIX DVORAK

STERNSTUNDENDES HUMORS

Worüber die Österreicher lachen

Meinemältesten Enkelsohn Mathiasgewidmet.

ERZÄHLE MIR EINEN WITZ,UND ICH SAGE DIR, WER DU BIST.George Bernard Shaw

SAGE MIR, WORÜBER DU LACHSTUND ICH SAGE DIR, WER DU BIST!Ernst Waldbrunn

Ich bin nicht sicher, ob diese Feststellungen berechtigt sind. Gusto und Ohrfeigen sind ja bekanntlich verschieden und jeder lacht auf seine Weise. Humor kommt aus dem Herzen und ist ein angeborenes Talent. Es soll sogar schon Delinquenten gegeben haben, die unter dem Galgen laut lachten. Daher stammt anscheinend der Begriff »Galgenhumor«.

Irgendwo habe ich gelesen: »Humor ist, was man nicht hat, sobald man ihn definiert!«

Ich bin auch nicht sicher, ob diese Feststellung berechtigt ist. Der Dichter Friedrich Hebbel meinte: »Der Humor ist nie humoristischer, als wenn er sich selbst erklären will!« Was mich zur Erkenntnis drängt, dass Hebbel zumindest ein sehr seltsames Empfinden für Humor hatte.

Woanders heißt es: »Wer Humor hat, hat auch Witz.« Aber wer einen Witz erzählt, muss nicht Humor haben. Es gibt ja weit mehr Witze, die humorlos sind.

Wenn man dann über so ein Humorvakuum nicht pflichtschuldigst lacht, kann es passieren, dass einem von so einer selbsternannten Humorkanone der eben erzählte Witz auch noch erklärt wird. Manche Witze-Erzähler wissen nämlich nicht, dass man einen Witz nicht erklären darf und, sobald man das tut, der Witz zur Tortur wird.

Peter Ustinov sagte: »Witz ist das, was es nicht gibt, sobald man es definiert.«

Ich hatte 17 Jahre lang in ORF-Regional eine wöchentliche Rundfunksendung mit dem Titel »Humor kennt keine Grenzen«. Darin erzählte ich Witze. 17 Jahre lang. Man sollte meinen, da gehen einem irgendwann die Witze aus. So war es aber nicht. Denn ich sammelte sie überall. Waldbrunns These »Sage mir, worüber du lachst, und ich sage dir, wer du bist« wollte ich ein wenig folgen und habe bekannte und von mir geschätzte Personen gebeten, mir ihren Lieblingswitz zu erzählen.

Ihrem Geschmack und Ihrem Humorverständnis überlasse ich die Beurteilung der folgenden Witze.

ANITA AMMERSFELD

Sängerin, Schauspielerin und Eigentümerin des Stadttheaters Walfischgasse

Auf dem Heimweg nach einer jüdischen Hochzeit kollabiert Herr Kohn. Er hat sich an den schweren jüdischen Spezialitäten einfach überfressen und windet sich zuerst mit einer Kolik im Straßengraben. Dann verliert er das Bewusstsein. Ein eilig herbeigerufener Pfarrer beugt sich über Kohn und fragt: »Mein Sohn, soll ich dir die letzte Ölung geben?«

Kohn schlägt die Augen auf und sagt mit letzter Kraft: »Nein, nein! Jetzt nur nix Fettes mehr!«

JOACHIM ANGERER

Ehemaliger Abt von Stift Geras

Ein gut aussehender, graumelierter Herr in mittlerem Alter kommt zum Pfarrer beichten.

Er beginnt mit einem frommen Kreuzzeichen, um dann sein Sündenbekenntnis zu sprechen und beginnt mit: »Hochwürden, ich bin fünfundzwanzig Jahre verheiratet …«

Der Pfarrer unterbricht ihn: »Mein lieber Sohn, das musst du nicht beichten, das ist doch keine Sünde.«

Es folgt eine kleine Schrecksekunde und dann kommt die Antwort: »Aber bereuen möchte ich es schon!«

FRANZ ANTEL 1913–2007

Legendärer Filmregisseur

Zwei Filmstarletts liegen am Strand in der Sonne. Die eine blättert in einem Modejournal und fragt die andere: »Kennst du schon die neuesten Pariser Modelle?«

Antwortet die andere, ohne aufzuschauen: »Nein, ich mag keine Gummis. Ich nehm die Pille.«

ARMIN ASSINGER

Ehemaliger Skiläufer und TV-Moderator

Bei einer Studie ist die Uni Wien draufgekommen, dass Ehepaare, die schon länger als zwanzig Jahre miteinander verheiratet sind, auf extrem ausgefallenen Sex stehen:

Montag ausgefallen!

Dienstag ausgefallen!

Mittwoch …

REINHOLD BILGERI

Musiker, Literat, Drehbuchautor und Filmemacher

Bundeskanzler Faymann fällt durch eine Reihe von Wahlniederlagen vor der nächsten entscheidenden Wahl, die einen bösen Rechtsruck ahnen läßt, ins Wachkoma. Nach Wochen schaffen es die Ärzte mit ihrer Kunst, den Kanzler wieder ins Leben zurückzuholen.

Kanzler: »Und? Wie ist es ausgegangen?«

Arzt: »Wir haben zwei Nachrichten für Sie, Herr Faymann, eine gute und eine schlechte. Welche wollen Sie zuerst hören?«

Kanzler: »Die schlechte.«

Arzt: »Strache ist Bundeskanzler«

Faymann: »Und die gute?«

Arzt: »Rapid ist deutscher Meister!«

MICHAEL BIRKMEYER

Ehemaliger Solotänzer der Wiener Staatsoper und Intendant

Ein Jude kommt in die Hölle. Der Teufel an der Rezeption ist einigermaßen verwirrt und fragt den Juden, ob er sich sicher sei, dass er hier richtig ist.

»Aber natürlich«, antwortet der Jude, »mir wurde doch gesagt, ich soll zum Teufel gehen!«

»Nun, wenn das so ist«, sagt der Teufel, »dann müssen wir erst einmal drei grundlegende Dinge im Bezug auf deinen Aufenthalt bei uns klären. Erstens, wie möchtest du wohnen?«

Der Jude fragt erstaunt: »Wie meinst du das?«

»Na ja, Altbauwohnung, Jugendstilvilla oder modernes Penthouse?«

»Das kann ich mir aussuchen?«

»Na klar! Was hast du denn gedacht? Du bist in der Hölle!«

»Nu, wenn das so ist, nehme ich gerne die Altbauwohnung.« »Bestens«, meint der Teufel, »die nächste Frage wäre, wie und was möchtest du speisen?«

»Was meinst du damit?«

»Ich will wissen, ob du gerne selber kochst oder lieber eine Köchin hättest? Und ob du Vegetarier bist oder ob du ein paar Mal die Woche auswärts essen möchtest?«

»Was? Das kann man sich aussuchen?«

»Aber Kruzitürken, ja! Du bist in der Hölle! Was soll die blöde Fragerei?!«

»Nu, dann möchte ich gerne von allem ein bisschen.«

»Sollst du haben«, sagt der Teufel, »so und jetzt die letzte Frage: Lebst du lieber monogam, oder möchtest du jeden Tag eine andere Frau?«

»Wenn ich mirs aussuchen darf, dann möchte ich natürlich jeden Tag eine andere Frau.«

»Gut! Dann wären ja alle Formalitäten erledigt«, sagt der Teufel und bittet den Juden, ihm zu seiner neuen Bleibe zu folgen. Auf dem Weg dorthin müssen die beiden durch einen schmalen, finsteren Gang. Dem Juden wird ganz unbehaglich zumute und er fragt sich, ob er da nicht einem bösen Scherz erliegt, den sich der Teufel mit ihm macht. Als sie an einem schweren Gittertor vorbei kommen hinter dem man markerschütternde Schreie hört und man schemenhaft erkennen kann, wie Menschen auf die abscheulichste Art gefoltert werden, fragt der Jude den Teufel mit zitternder Stimme: »Und was ist mit denen da?«

Und der Teufel kichert: »Die da? Ach weißt du, so stellen sich die Christen die Hölle vor!«

KARL BLECHA

Bundesminister a. D. und Präsident des Österreichischen Pensionistenverbandes

Aus der Fülle dutzender Lieblingswitze, einer der zu meiner Funktion passt:

»Welcher Beruf ist der Gefährlichste?«

»Na?«

»Pensionist! Den hat noch keiner überlebt.«

MAXI BÖHM 1916–1982

Schauspieler und »Witzepräsident«

Herr Hasenöhrl sitzt mit seinem halbwüchsigen Sohn Karli im »Schweizerhaus« im Prater.

Da setzt sich ein jüngerer Mann dazu. Man beginnt zu plaudern. Hasenöhrl sagt:

»Sie sind aber nicht aus Wien, net wahr!«

»No, ich bin Amerikaner. Ich bin die erste Mal in Wien.« Hasenöhrl: »Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner is das erschte Mal in Wien!«

»Ja, ja, ich bin jetzt in Salzburg gewesen.«

»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner war vurher in Salzburg!«

Und zu dem Fremden: »Wo habens denn da gewohnt?«

»Oh, ich haben gewohnt in die Pension Mozart.«

»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner hat in der Pension Mozart gwohnt! Na, dann kennen Sie ja sicher a den Besitzer, den Herrn Pointweber?«

»Oh yes, ich haben kennen Mister Pointwiber.«

»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner kennt a den Herrn Pointweber! Und sei Tochter, de Rosi? Kennen Se de a?«

»Oh, natürlich, ich kenne auch die Rosi.«

»Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner kennt a de Rosi Pointweber! Na, wann Se de Rosi kennen, werdens ja ihr Freindin a kennen, de Hannelore?«

»Natürlich«, grinst der Amerikaner, »wer kennt die Hannelore nicht. Mit der hat ja ganz Salzburg geschlafen!«

Und Hasenöhrl sagt begeistert zu seinem Sohn: »Siehgst das, Karli, der Herr Amerikaner kennt a die Mama!«

ALFRED BÖHM 1920–1995

Kammerschauspieler und Publikumsliebling

Es läutet an der Haustüre. Frau Blaschek öffnet. Draußen steht ein Mann und sagt bescheiden: »Bitte, ich sammle für die Trinkerheilanstalt.«

Darauf erwidert Frau Blaschek: »Des is sehr guat! Kummans in ana halben Stund wieder. Dann is mei Mann da – den kennans glei mitnehma!«

DIETER BÖTTGER

Ehemaliger Fernseh-Unterhaltungschef des ORF

Unterhalten sich ein Pole, ein Perser, ein Amerikaner und ein Österreicher. Sie diskutieren, weshalb sie auf ihre Heimat stolz sind. Sagt der Pole: »Ich bin stolz auf Polen! Wir haben die schönsten Frauen der Welt! Nicht umsonst wird in der Operette ›Der Bettelstudent‹ gesungen ›Der Polin Reiz ist unerreicht!‹.«

Darauf der Perser: »Ach was! Unsere Frauen knüpfen die schönsten, edelsten und kostbarsten Teppiche der Welt!« Poltert der Amerikaner: »Shit! So stolz, wie ich auf die USA kann keiner sein! Weil wir haben den besten Geheimdienst der Welt, den CIA, dem nichts, aber schon gar nichts, was auf der Welt passiert, entgeht …«

Unterbricht der Österreicher: »Österreich is ma wurscht! I bin stolz auf mi! Weil gestern hab i a wunderschöne Polin auf an kostbaren Perser geliebt, aber der CIA weiß bis heut nix davon!«

GERHARD BRONNER 1922–2007

Komponist und Kabarettist

Ein Urlauber aus Europa steht am Tiberiasee (aus der Bibel als See Genezareth bekannt) und möchte gerne ein Boot mieten. Er fragt den arabischen Bootsverleiher: »Was kostet eine Fahrt über den See?«

Der Fährmann antwortet: »Für Sie 50 Euro.«

»Was, 50 Euro? Das ist aber übertrieben teuer!«

»Bedenken Sie, mein Herr, welch geschichtliche Bedeutung dieser See hat. Über dieses Wasser ist Jesus zu Fuß gegangen.«

Meint der Urlauber: »Kein Wunder, bei den Preisen!«

RUDOLF BUCHBINDER

Konzertpianist und Intendant des Musikfestivals Grafenegg

Als im New York der 60er-Jahre das Musical »Fiddler On The Roof« herauskam, wurde es schlagartig ein sensationeller Kassenerfolg. Es war auf Monate hinaus ausverkauft und Eintrittskarten waren nur zu Phantasiepreisen im Schleichhandel erhältlich. Das Ehepaar Safranski ergatterte endlich zwei Karten für eine Nachmittagsvorstellung und setzte sich erwartungsvoll in den ausverkauften Theatersaal. Da merkten sie, dass in der Reihe vor ihnen ein Platz leer blieb, was ihnen völlig unverständlich schien. Sie nahmen an, dass der Inhaber dieser Karte später kommen würde, doch als der Platz in der Pause noch immer unbesetzt war, konnte Herr Safranski seine Neugier nicht länger bezähmen. Er fragte die Dame neben dem leer gebliebenen Platz nach dem Grund: »Das ist der Sitz meines verstorbenen Mannes«, sagte sie traurig. Herr Safranski war peinlich berührt und entschuldigte sich entsprechend. Doch einigen Minuten des Schweigens wandte er sich wieder an die Dame: »Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe noch eine Frage: Es ist doch wahnsinnig schwer für diese Vorstellung Karten zu bekommen – es ist beinahe eine Sünde, so eine Karte verfallen zu lassen! Haben Sie nicht irgendeinen Freund oder Verwandten, den Sie hätten einladen können?«

»Natürlich habe ich Freunde und Verwandte«, erwiderte die Dame, »aber die sind alle beim Begräbnis!«

ANDREA BUDAY

Journalistin und Society Lady

Ein Brite und ein Inder treffen einander am Morgen im Lift ihres Wohnhauses. Der Inder erzählt dem Engländer freudig: »Meine Tochter gehen in dieselbe School wie Ihr Sohn! Wir sind also same-same!«

Der Brite schaut den Inder nur kurz abfällig an, nimmt seine »Times« aus der Tasche und liest.

Am nächsten Tag stehen die beiden wieder nebeneinander im Lift und der Inder versucht erneut ins Gespräch zu kommen: »Sir, wir fahren beide eine 7er BMW. Sogar dieselbe Farbe. We are same-same!«

Der Brite murmelt mürrisch irgendwas und liest seine Zeitung. Am übernächsten Tag meint der Inder stolz: »Listen! I am better than you!«

Nun sieht der Engländer den Asiaten erstaunt an und der Inder erklärt: »Ich haben eine Nachbar, was ist eine British Gentleman! Sie haben Nachbar, was ist Inder!«

ERHARD BUSEK

Ehemaliger ÖVP-Bundesparteiobmann und Vizekanzler

Masochist trifft Sadist. Sagt der Masochist zum Sadisten: »Schlag mich! Beiß mich! Kratz mich!«

Und der Sadist antwortet: »Nein, nein!«

RUDI CARRELL 1934–2006

TV-Show Legende

Ein sehr altes Ehepaar, beide um die Neunzig, ist über sechzig Jahre verheiratet. Jeden Abend gehen sie gemeinsam ins Bett. Und jeden Abend legt er seine Hand auf ihre Hand und so schlafen sie ein. Eines Abends legt er wieder seine Hand auf ihre und sie sagt: »Heute nicht! Ich habe Kopfschmerzen!«

DIETER CHMELAR

Journalist und Satiriker

Zwei Freundinnen unterhalten sich. Sagt die eine: »Weißt du schon das Neueste? Dein Mann betrügt uns!«

Die Geliebte des verheirateten Mannes flüstert verliebt: »Ich hätte so gern ein Kind von dir.«

Antwortet der Fremdgeher: »Ich glaube aber nicht, dass meine Frau eins hergibt!«

Am Grab der verstorbenen Frau stehen der Ehemann und der langjährige Hausfreund. Während der Ehemann ruhig und gefasst wirkt, kann sich der Hausfreund nicht halten.

Er schluchzt und es beutelt ihn vor Schmerz: »Das darf doch nicht wahr sein! Warum muss das passieren!«

Das legt der Ehemann den Arm um die Schultern des Trauernden und sagt: »Karl, tröst’ di! I werd ja wieder heiraten!«

GEORGE DIMOU

Sänger und Wirt der »Schwarzen Katze«

Als Grieche möchte ich einen ganz besonderen Griechen zu Wort kommen lassen. Nämlich den großen Dichter Äsop:

Eine Fliege kam in eine Vorratskammer. Dort war Honig verschüttet, worauf sich die Fliege gleich stürzte. Als sie aber genug genascht hatte, bemerkte sie, dass sie mit ihren Füßen festklebte. Da sprach sie im Angesicht des nahenden Todes: »Ich Unglückliche! Nun muss ich wegen einer kurzen Nascherei das Leben lassen!«

Diese Fabel lehrt, dass für sehr viele Leute die Naschsucht die Quelle großen Unglücks war.

RUDOLF EDLINGER

Bundesminister für Finanzen a. D. und Ehrenbürger der Stadt Wien

Graf Kunibert und Gräfin Adelgunde sind seit Jahrzehnten liiert. An einem gemütlichen Abend fragt die Gräfin: »Sag doch, mein lieber Kunibert … meinst du nicht, wir sollten heiraten?« Und Kunibert antwortet maliziös: »Hab ich mir auch schon gedacht. Aber wer nimmt uns denn heut noch?«

PAUL CHAIM EISENBERG

Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Österreichs

Nach vielen tausend Jahren des Wartens kommt der jüdische Messias endlich auf die Erde. Nachdem alle Rabbiner ihn auf Herz und Nieren geprüft haben und einstimmig zur Erkenntnis kamen, dass er es wirklich ist, wurde eine große Begrüßungsfeier in Jerusalem angesetzt, zu der ALLE Juden eingeladen waren. Als der Messias zu Beginn der Feier nachfragte, ob auch wirklich ALLE da seien, sagte der Zeremonienmeister: »ALLE sind da, bis auf einen. Leider fehlt noch Jankele Rosenblatt. Sollen wir ihn holen lassen?«

Darauf der Messias: »Ich werde ihn selbst holen.«

Der Messias macht sich auf den Weg zu Rosenblatt und stellt ihn zur Rede: »Jankele! Wann kommst du endlich? Alle Juden warten schon lange auf dich. Das gehört sich doch nicht!«

Darauf entgegnet Rosenblatt: »Grad von dir muss ich mir das nicht sagen lassen!«

ELISABETH ENGSTLER

TV-Moderatorin

Ein Mann sitzt in einem überfüllten Flugzeug. Nur der Platz neben ihm ist noch frei. Da kommt durch den Gang eine wunderschöne Frau und setzt sich neben ihn. Der Mann kann es kaum aushalten: »Entschuldigen Sie«, sagt er, »warum fliegen Sie nach Berlin?«

Sie schlägt die Augen nieder: »Ich fliege zum Sex-Kongress.«

»Oh, zum Sex-Kongress?«

»Ja, ich werde dort einen Vortrag halten und dabei mit einigen Vorurteilen aufräumen. Viele Leute glauben zum Beispiel, die Schwarzen seien besonders prächtig ausgestattet, dabei sind es eher die amerikanischen Ureinwohner, die Indianer, bei denen es sich so verhält. Und viele glauben, die Franzosen sind die besten Liebhaber. Dabei bereiten die Griechen ihren Frauen den meisten Spaß am Sex. Aber ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das alles erzähle. Ich kenne ja nicht einmal Ihren Namen.«

Der Mann streckt die Hand aus: »Winnetou«, sagt er, »Winnetou Papadopoulos!«

WALTER ESELBÖCK

Haubenkoch und Besitzer des »Taubenkobel« in Schützen am Gebirge

Wieso waren Adam und Eva garantiert keine Chinesen?

Weil sie sonst anstatt des Apfels die Schlange gegessen hätten.

CHRISTOPH FÄLBL

Schauspieler und Kabarettist

Herr Neumann geht, man schreibt das Jahr 1942, auf der Kärntnerstraße.

Wie vorgeschrieben trägt er den Stern an der Brust. Ecke Weihburggasse kommt ihm ein SS-Mann entgegen, hält ihn an und sagt: »Jude!«

Und Neumann antwortet: »No na, Sheriff!«

RICHARD EYBNER 1896–1986

Kammerschauspieler und Theaterlegende

Ein Nerz steht an der Himmelstüre und zieht an der Einlassglocke. Petrus öffnet und sagt: »Na, komm nur herein, mein liebes Tierchen! Du bist hier im Himmel sehr willkommen! Und weil die Menschen euch Nerze auf Erden so schlecht behandelt haben, hast du jetzt einen Wunsch frei.«

Und der Nerz sagt, ohne lange zu überlegen: »Ich wünsch mir einen Mantel aus dicken, reichen Weibern!«

KARL FARKAS 1893–1971

Kabarett-Altmeister

Abeles und Mandelbaum treffen einander nach vielen Jahren wieder. Früher waren sie beide bettelarm. Jetzt ist Abeles sichtlich reich. Fragt ihn Mandelbaum: »Wieso bist du zu Geld gekommen?«

»Ach«, meint Abeles, »ich bin Bordellbesitzer.«

»Und damit verdient man so gut?«

»Jetzt schon! Aber der Anfang war furchtbar schwer, denn da waren wir nur zu dritt: Meine Frau, meine Schwiegermutter und ich!«

EVA FIALIK-FRITSCH

Autorin und Direktorin der Höheren Lehranstalt für Produkt-management in Mödling

Der Lehrer möchte mit den Kindern seiner Volksschulklasse »Schätzen« üben und fragt: »Maria, schätz einmal, wie lang ist unser Klassenzimmer?«

Maria denkt nach und sagt zögerlich: »Ich schätze so 8 Meter 50.«

»Gar nicht schlecht«, meint da der Pädagoge, »tatsächlich ist das Zimmer 9 Meter lang. Also die nächste Aufgabe: Schätzt einmal, wie breit unsere Fenster sind.«

Peter meldet sich: »Ich glaube, jedes Fenster ist 1 Meter 30 breit.«

»Sehr gut«, sagt der Lehrer, »die Breite beträgt 1 Meter 50. So, und nun zur letzten und schwierigsten Schätzübung. Ich frage euch, wie alt schätzt ihr mich?«

Schweigen und Ratlosigkeit. Plötzlich schnellt die Hand von Fritzl in die Höhe. »Na, Friedrich, was vermutest du? Wie alt bin ich?«

»44«, sprudelt es hervor.

Der Lehrer ist völlig baff: »Also so was! Das stimmt genau, was du gesagt hast. Nächste Woche werde ich 44. Das hast du sehr gut geschätzt. Aber wie hast du das gemacht?«

Fritz strahlt: »Das war ganz einfach: Mein Bruder ist 22 und ein Halbtrottel!«

EDI FINGER JUN.

Sportjournalist und Radiomoderator

Im Himmel trifft der Neuankömmling Herbert Prohaska seinen alten Spezi Hans Krankl. Gleich erkundigt sich Prohaska: »Sag, Hansi, hast du ein paar Tipps für den Himmel?«

»Aber gern, Schneckerl. Da is alles super! Immer herrliches Wetter, wunderbares Essen, traumhaft schöne Frauen … Dazwischen halt a paar weiße Tauben. Ich kann dir sagen, wirklich gottvoll. Aber pass auf die weißen Tauben auf!«

In diesem Moment kommt der Pepi Hickersberger mit einer abgrundhässlichen Frau daher. Der Schneckerl nimmt Hickersberger zur Seite und fragt: »Sag Pepi, was is los mit dir? Du hast do immer nur wunderschene Frauen ghabt.«

Hickersberger murmelt deprimiert: »Ja … i bin leider auf a weiße Tauben treten.«

Am nächsten Tag trifft Krankl wieder Herbert Prohaska, an dessen Seite sich eine Hollywood-Schönheit befindet. Fassungslos fragt Krankl: »Schneckerl, wia is den des zuagangen?«

Da stöhnt die Beauty auf: »Na, i bin auf a weiße Tauben treten!«

KURT FREITAG

Europameister der Magie

Eine Lehrerin versucht ihre neuen Psychologiekenntnisse in den Unterreicht einzubauen. Sie beginnt die Stunde mit den Worten: »Ein jeder von euch, der denkt, dass er dumm ist, steht jetzt auf.«

Die Schüler schauen sie verwundert an. Nach kurzem Zögern steht der kleine Hansi auf. Daher fragt ihn die Lehrerin: »Und Hansi? Du denkst also, dass du dumm bist?«

Und der Bub antwortet: »Nein, Frau Lehrerin! Es hat mir einfach leidgetan, wenn Sie so allein dastehen!«

JOSEF FRÖHLICH

Gastwirt und Wirtschaftsbündler

In einer vollbesetzten Wiener Straßenbahn. Eine noble alte Dame steigt ein, niemand steht auf und macht Platz. Sie sagt sehr spitz und laut: »Es gibt keine Kavaliere mehr!«

Ein Mann, der vor ihr bequem sitzt, meint darauf: »Kavaliere scho, oba kane Sitzplätz!«

GERTRUDE FRÖHLICH-SANDNER 1926–2008

Bundesministerin und Ehrenbürgerin von Wien

Hitler, Stalin und Churchill wurden vor dem Jüngsten Gericht nach ihren Kriegszielen befragt. Der »Führer« knurrte: »Mein Ziel ist die absolute Vernichtung des Bolschewismus!«

Stalin sah mit Verachtung auf Hitler und brummte: »Mein Ziel ist die absolute Vernichtung des Nationalsozialismus!«

Und Churchill sagte lächelnd: »Ich schließe mich gerne den Worten meiner Herren Vorredner an!«

PRINZESSIN STEPHANIE ZU FÜRSTENBERG

Herrin auf Schloss Weitra

Zwei Schnecken treffen sich im Wald. Die eine hat ganz verbogene Fühler, ein blaues Auge und ein eingedrücktes Schneckenhaus. Fragt die andere Schnecke: »Oh, was ist denn dir passiert?«

»Na, weißt du, so a Pech! I düs’ gestern durchn Wald. Plötzlich schiaßt vor mia a Schwammerl ausm Boden – und i hobs nimmer dabremst!«

ERNEST GABMANN

Landeshauptmann-Stv von Niederösterreich a. D. und Vorstandsdirektor der Flughafen Wien AG

Ein Herr möchte für ein Geburtstagsdinner mit seiner Frau einen Tisch in seinem Lieblingsrestaurant reservieren. So sagt er: »Guten Tag, ich heiße Peter Ehrenhuber und möchte gerne morgen um 19 Uhr zu Ihnen kommen. Haben Sie noch einen Tisch für zwei Personen frei?«

Darauf der Restaurantbesitzer: »Wir haben noch einen Tisch! Bitte buchstabieren Sie mir Ihren Namen!«

Darauf Herr Ehrenhuber: »Emil, Heinrich, Richard …«

Da unterbricht ihn plötzlich der Wirt: »Nur den Familiennamen bitte, Ihren Vornamen brauche ich für die Reservierung nicht!«

JAZZ GITTI

Sängerin und Schauspielerin

Krakauer hat eine sehr hübsche, junge Dame kennengelernt und hat sie für Samstag ins Restaurant »Do&Co« am Stephansplatz eingeladen. Sie gehen die Kärntnerstraße entlang. Vor einem Juweliergeschäft bleiben sie stehen. Krakauer erklärt der Schönen: »Das ist das beste Juweliergeschäft in Wien. Einen schöneren Schmuck finden Sie nirgends. Wissen Sie, ich möchte Ihnen etwas Schönes kaufen. Kommen Sie!«

Sie betreten das Geschäft und Krakauer sagt zum Chef: »Hören Sie, ich möchte dieser wunderschönen Frau ein schönes Schmuckstück kaufen! Was haben Sie Schönes?«

Beflissen zeigt der Juwelier einen besonders schönen Ring her. Krakauer fragt: »Was soll der Ring kosten?«

»Für Sie fünftausend Euro.«

»Was? Fünftausend Euro? Haben Sie nichts Kostbareres?«

Er zeigt auf die junge Dame: »Schauen Sie sich doch diese Frau an! Für die muss es etwas viel Kostbareres sein!«

Der Juwelier zeigt ganz exklusive Ohrringe her. Krakauer fragt: »Was sollen die kosten?«

»Elftausend Euro.«

Krakauer verzieht sein Gesicht: »Hören Sie, was soll das sein? Haben Sie nichts Besseres?«

Der Geschäftsinhaber geht aufgeregt in seinen Safe und kommt mit einem glanzvollen Brillantcollier. Der jungen Dame fallen die Augen heraus. Krakauer fragt: »Nu, was kostet das?«

Der Juwelier sagt vorsichtig: »Das ist das schönste Stück, das ich je in der Hand gehabt habe.«

»Na, sagen Sie schon, was soll es kosten?«

»Das würde neunundzwanzigtausend kosten.«

Krakauer sieht seine Begleiterin an: »Nu, gefällt Ihnen das?« Die junge Dame stammelt: »Tja, das ist schön … unfassbar schön!«

Krakauer sagt entschlossen zum Juwelier: »Gut! Dann nehmen wir das!«

Er zieht seine Brieftasche heraus und meint: »Oh, jetzt habe ich meine Kreditkarte zu Hause liegen gelassen. Aber das macht nichts, ich gebe Ihnen einen Scheck!«

Der Juwelier sagt entschuldigend: »Oh, die Banken haben jetzt schon geschlossen … ich … kann Ihnen das Collier erst am Montag verkaufen … würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich es Ihnen montags ins Haus liefern würde … wie Sie zahlen ist ganz egal, ob mit Scheck oder Kreditkarte …«

Krakauer sieht die Schöne an und sagt zum Juwelier: »Aber das macht doch nichts! Dann liefern Sie mir am Montag das Collier. Hier haben Sie meine Visitenkarte! Aber bitte rufen Sie mich an, bevor Sie kommen.«

Die junge Dame drückt Krakauer einen feurigen Kuss auf die Wange und beide gehen. Am Montag ruft der Juwelier an: »Herr Krakauer, kann ich jetzt mit dem Collier kommen?«

»Oh, danke! Das ist nicht mehr notwendig. Aber ich danke Ihnen sehr für das wunderschöne Wochenende!«

NORBERT GOLLINGER

ORF-Landesdirektor

Der kleine Franzi spielt im Wohnzimmer mit der Eisenbahn. Seine Mutter steht nebenan in der Küche, kocht und hört Franzi dabei beim Spielen zu. Franzi ruft: »Achtung! Achtung! Zug fährt ab! Die g’scheiten Leute steigen vorne ein, die depperten steigen hinten ein!«

Die Mutter geht ins Wohnzimmer und ermahnt ihn: »Franzi, das kannst du nicht sagen! Es gibt keine depperten Leute! Überleg dir das.«

Sie geht zurück in die Küche und hört wieder: »Achtung! Achtung! Zug fährt ab! Die g’scheiten Leut steigen vorne ein, die depperten steigen hinten ein.«

Sie geht wieder zu ihrem Sohn: »Franzi! Ich hab dich ermahnt! Sowas darf man nicht sagen! Es gibt keine depperten Leute. Aus Strafe stellst du dich jetzt fünf Minuten in die Ecke und denkst darüber nach.«

Nach fünf Minuten erlaubt sie dem Buben wieder weiter zu spielen und hört bald darauf Franzi sagen: »Achtung! Achtung! Zug fährt ab! Die g’scheiten Leute steigen vorne ein, die nicht so g’scheiten Leute steigen hinten ein. Und wegen der Depperten in der Küche haben wir jetzt fünf Minuten Verspätung!«

MICHAEL HÄUPL

Bürgermeister der Stadt Wien