Sternstunden Österreichs - Gerhard Jelinek - E-Book

Sternstunden Österreichs E-Book

Gerhard Jelinek

4,4

Beschreibung

Gerhard Jelinek beleuchtet in seinem neuen Buch Österreichs historische Wendepunkte - denn "Sternstunden" sind Ereignisse, Entscheidungen, Entdeckungen, manchmal auch Träume. Und sie tragen Wichtiges bei zum menschlichen Fortschritt. Sie sind die helle Seite der unserer Geschichte. Aus dem Inhalt: 1193 - 24 000 Kilo Silber für den englischen König 1683 - Wiens Befreiung von der Türkenbelagerung 1793 - Mozarts Requiem erklingt erstmals 1818 - Das Lied "Stille Nacht!" wird erstmals gesungen 1854 - Die erste Hochgebirgsbahn der Welt wird eröffnet 1895 - Sigmund Freud enthüllt das Geheimnis des Traums 1898 - Der erste Porsche fährt elektrisch 1920 - Der erste Gemeindebau des "roten Wien" wird eröffnet 1920 - Mit dem "Jedermann" beginnen die Salzburger Festspiele 1943 - Die Moskauer Erklärung als Geburtsurkunde der Zweiten Republik 1955 - Kaprun wird Symbol für den Wiederaufbau Österreichs 1956 - Toni Sailer siegt: Dreimal Gold bei Olympia u. v. a. Mit zahlreichen Abbildungen

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Gerhard Jelinek

Sternstunden Österreichs

GERHARD JELINEK

Sternstunden

Österreichs

DIE HELLE SEITEUNSERER GESCHICHTE

Mit 38 Abbildungen

AMALTHEA

Besuchen Sie uns im Internet unter: www.amalthea.at

© 2015 by Amalthea Signum Verlag, Wien

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Elisabeth Pirker, OFFBEAT

Umschlagfoto: © Lothar Rübelt/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com

Herstellung und Satz: VerlagsService Dietmar Schmitz GmbH, Heimstetten

Gesetzt aus der 11/13,84 Pt. Chaparral Pro

ISBN 978-3-99050-003-3

eISBN 978-3-902998-91-0

Inhalt

Vorwort

1156

»Zwei Fahnen für ein Herzogtum«

Die Geburtsstunde Österreichs

1193

»Wertvoller noch denn Gold und Edelgestein«

24 000 Kilo Silber für den englischen König

1515

»So erklären wir hiemit Euer Liebden eine Königin«

Die Doppelhochzeit zu Wien

1683

»Never victory of so great importance cost so little blood«

Wiens Befreiung von der Türkenbelagerung

1793

»Gewiss, man hat mir Gift gegeben!«

Mozarts Requiem erklingt erstmals

1797

»Die Vernunft wird Gesetz«

Josef II. und seine Reformen – das Westgalizische Gesetzbuch

1809

»Sie haben die Österreicher nicht gesehen, also haben Sie gar nichts gesehen.«

Erzherzog Karl siegt bei Aspern über Kaiser Napoleon

1813

»Ich bin nur der Sohn des Glücks«

Fürst Metternich trifft Kaiser Napoleon in Dresden

1815

»Jeder Menschen hat schon durch die Vernunft einleuchtende Rechte«

Der Wiener Kongress schafft den Sklavenhandel ab

1818

»Aller Welt Schonung verhieß«

Das Lied »Stille Nacht!« wird erstmals gesungen

1823

»Daß er mir aber keine Schand’ macht, heut Abend!«

Die Erfindung der Sachertorte

1844

»Aus diesem Leichenbefunde geht hervor …«

Die Grundlagen der modernen Medizin werden in Wien gelegt

1854

»Der Semmering ist kein Maulwurfshügel«

Die erste Hochgebirgsbahn der Welt wird eröffnet

1855

»Lebenskraft für weitere dreißig Jahre«

Die Gründung der ersten modernen Großbank

1861

»Das Schicksal hat mich zum Vertreter der Wahrheit erkoren«

Ignaz Semmelweis entdeckt die Ursache des Kindbettfiebers

1895

»Es geht darin zu wie in Österreich«

Sigmund Freud enthüllt sich das Geheimnis des Traums

1898

»Immer lebendig«

Der erste Porsche fährt elektrisch

1902

»Nicht jeder ist ein Genie, weil er abgelehnt wird«

Klimt gestaltet den »Beethovenfries« für die Secession

1905

»Frieden ist die Grundlage und das Endziel des Glückes«

Bertha von Suttner erhält den Friedensnobelpreis

1918

»Durch die Gefahren des tiefen Flugs nicht abhalten lassen«

In Wien startet der erste reguläre Linienflug der Welt

1920

»So flieg’, du flammende, du rote Fahne!«

Der erste Gemeindebau des »roten Wien« wird eröffnet

1920

»Eine Triumphpforte österreichischer Kultur!«

Mit dem Jedermann beginnen die Salzburger Festspiele

1935

»Ein monumentales Friedenswerk«

Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße

1936

»So, Hund, du verfluchter, jetzt hast du es!«

Aufstieg und Ende der »wissenschaftlichen Weltauffassung«

1943

»Österreich ist in mehrfacher Hinsicht der Schlüssel für die Zukunft Europas«

Die Moskauer Erklärung als Geburtsurkunde der Zweiten Republik

1945

»Ich kann Euch nur bitten, glaubt an dieses Österreich!«

Leopold Figls Weihnachtsansprache

1955

»Österreich ist frei!«

Der Staatsvertrag wird im Schloss Belvedere unterzeichnet

1955

»Jetzt heißt es in die Fäuste spucken und arbeiten«

Kaprun wird Symbol für den Wiederaufbau Österreichs

1956

»Er gleitet und schwebt, zwischen Fallen und Flug«

Toni Sailer siegt: Dreimal Gold bei Olympia

1965

»Das Österreich-Bild in der Welt wird geprägt«

The Sound of Music hat Premiere

1966

»Ein Dankeschön an die Frauen«

Udo Jürgens siegt beim Grand Prix de la Eurovision

1994

»Brüssel hat uns nicht wollen«

Österreich tritt der Europäischen Union bei

Das muss gesagt werden

Literatur

Bildnachweis

Personenregister

Vorwort

Stefan Zweig macht es sich leicht. In seinem Buch Sternstunden der Menschheit diskutiert der große österreichische Literat nicht lange, was eine »Sternstunde« ist. Er beschreibt geschichtliche Momente mit selbstverständlicher Autorität. Er weiß: »Solche dramatisch geballten, solche schicksalsträchtigen Stunden, in denen eine zeitüberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute zusammengedrängt ist, sind selten im Leben eines Einzelnen und selten im Laufe der Geschichte.«

Zweig definiert in seiner Sammlung von vierzehn Essays nicht, er legt seine Maßstäbe nicht offen, und er begründet nicht. Er hat recht. Er nennt sie Sternstunden, weil sie »leuchtend und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen«.

»Sternstunden Österreichs« zu identifizieren, scheint im historischen Rückspiegel des begonnenen 21. Jahrhunderts doch ein wenig schwieriger. Vieles ist eine Frage der Definition. Was ist eine »Sternstunde«? In welchem Zeitraum sollen Ereignisse als »Sternstunden« beschrieben werden? Wo beginnen? Gibt es Österreich mit Gründung des »Kaisertums Österreich« im Jahr 1804? Oder gar erst ab November 1918, der Gründung der Republik? Oder doch schon mit der ersten überlieferten Erwähnung des geografischen Begriffs »Ostarrichi« in einer Urkunde des Klosters Freising aus dem Jahr 996? Seit wann gibt es »Österreich« als einheitliches Herrschaftsgebiet mit klaren Grenzen? Und ist Österreich überhaupt durch Abgrenzung zu beschreiben, wo doch das Grenzüberschreitende typisch ist?

Österreich macht es einem nicht leicht.

Meinen wir einen geografischen Ort – wo waren dann Österreichs Grenzen im Verlauf der Geschichte, wo sind sie heute? Reden wir von einem dynastischen Begriff – dem »Haus Österreich«? Von einer Nation? Gar von einer Idee? Österreich entzieht sich vielen dieser Definitionsversuche.

Weder (deutsche) Sprache noch Herkunft beschreiben »den Österreicher« umfassend oder gar ausschließlich. Natürlich war Wolfgang Amadeus Mozart Österreicher, obwohl sein Geburtsland Salzburg erst elf Jahre nach seinem Tod zum Kaisertum Österreich kam und er selbst sich als »deutscher« Komponist verstand – so wie Kaiser Franz Joseph, der nostalgische Inbegriff des »Österreichischen«, in seiner Selbstdefinition ein »deutscher Fürst« war. Österreichs erfolgreichster Feldherr Prinz Eugen wiederum stammte aus einer in Frankreich ansässigen Nebenlinie des italienischen Herzogsgeschlechts der Savoyer. Er schrieb Französisch und signierte seiner übernationalen Sendung gemäß dreisprachig: »Eugenio von Savoy(e)«. Und natürlich war der in Bonn geborene Ludwig van Beethoven bei seinem Tod Österreicher und der größte deutsche Komponist zugleich.

Sigmund Freud war Wiener, obwohl er aus Böhmen stammte und als englischer Staatsbürger starb. Das gilt auch für Oskar Kokoschka und Sir Karl Popper.

Die Geburtsorte »österreichischer« Dichter, Gelehrter, Musiker, Erfinder, Architekten, Diplomaten, Feldherren und Schauspieler definieren das »Österreichische« kaum. Die Frage, ob »Österreich« eine Nation ist, bewegte jahrzehntelang die Diskussion im vorigen und vorvorigen Jahrhundert und wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts je nach Deutung des Nationenbegriffs beantwortet.

Im Kulturbereich fällt es offenbar weniger schwer eine »Nation« zu definieren, obwohl damit meist die »deutsche« gemeint ist. Immerhin wird das Wiener Hofburgtheater schon 1776 zum »Nationaltheater« erhöht und damit der Vorrang der deutschen Sprache festgeschrieben.

Kaiser Josef II. beantwortet in einem amtlichen Rundschreiben anno 1783 die Frage, was Beamte des Kaiserreichs als ihr »Vaterland« zu empfinden haben: »Das Vaterland für Beamte ist die Monarchie, da alle Provinzen der Monarchie nur ein Ganzes ausmachen.« Einheit aus Vielfalt, immerhin.

Vom »Vaterland« – es war natürlich immer auch »Mutterland« – wird schon seit der frühen Zeit der Markgrafen und Herzöge aus dem Geschlecht der Babenberger gesprochen. Die zerstreuten Ländereien, Besitzungen und Weiler im Osten des bayerischen Herzogtums wachsen zu einer einheitlichen Rechtsgemeinschaft zusammen, werden ein Land und ein Heimatland: lateinisch patria. Bis zur »österreichischen Nation« wird es noch einige hundert Jahre brauchen. Immerhin verwendet schon Kaiser Franz II. den Begriff »österreichische Nation« im propagandistischen Gegensatz zu Napoleon und seiner französischen Staatsnation.

Im Vielvölkerstaat des 18. und 19. Jahrhunderts tun sich die Habsburger mit der Nation recht schwer. Das Reich muss ja definitionsgemäß mehr sein als ein Dutzend dynastisch durch Heirat und/oder Kriegführung erworbener Landstriche samt Bevölkerung unter einer Herrschaft. Der Wiener Kongress 1814/15 versucht das Rad der Zeit zurückzudrehen, und es gelingt ihm immerhin für drei Jahrzehnte. Statt einer Nation gibt es »Nationalitäten«. Das sind viele Minderheiten, politisch und kulturell von einer knappen Mehrheit dominiert: den Deutschen. Immerhin wird 1816 nach den Napoleonischen Kriegen als Folge eines Beinahe-Staatsbankrotts die »Österreichische Nationalbank« gegründet.

Das Ringen um die Gleichberechtigung der »Nationalitäten« nimmt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Dramatik zu, es prägt den politischen Diskurs in der Monarchie, wächst zur Existenzfrage, die nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Auseinanderbrechen einer obsolet gewordenen Staatsform beantwortet wird. Was das »alte« Österreich war, das wird Millionen durch den Verlust bewusst. Was das »neue« Österreich sein soll, muss in ideologischen Konflikten – auch blutig – erstritten werden, bis ein gebürtiger Österreicher den Begriff selbst ausradiert, die Nennung des Namens gar unter Strafe stellt.

Und doch ist irgendwie immer klar: wer, was, und wo Österreich ist.

Das Unbestimmbare wird zum bestimmenden Element.

Dieses Buch versucht historische Ereignisse und ihre nachhaltige Wirkung zu beschreiben. »Sternstunden« leuchten am Himmel, strahlen zur Erde, sie verändern den Lauf der Geschichte und bedeuten für Menschen Wichtiges, Gutes, manchmal auch Schönes.

»Sternstunden« sind Ereignisse, Entscheidungen, Entdeckungen, manchmal auch Träume. Sie leiten einen zivilisatorischen Fortschritt ein und sind daher für ihre Zeit relevant. Der Sieg einer österreichischen Fußballnationalmannschaft im argentinischen Córdoba gegen Deutschland gilt als »Sternstunde«, war aber eher eine »Sternschnuppe«. Der knappe Erfolg in einem bedeutungslosen Spiel verfehlt unsere strengen Aufnahmekriterien. Hans Krankls Tor hat den Stürmer berühmt gemacht, aber nichts nachhaltig verändert.

Ist der Erfolg des Travestiekünstlers Thomas Neuwirth in seiner zweiten Identität als »Conchita Wurst« beim Eurovision Song Contest eine »Sternstunde« für Österreich, gar eine Lehrstunde für Toleranz? Wir werden es in ein, zwei Jahrzehnten wissen.

Meist wird die Geschichte eines Landes und/oder seines Volkes entlang von Krisen, Konflikten, Kriegen in der Kategorie von Siegen und Niederlagen erzählt. Das ist ein Teil der Wahrheit.

Wenn wir heute, weitgehend unwiderlegbar, in der besten aller Welten – und zwar für die größte Zahl von Menschen auf allen Kontinenten – leben, dann muss uns der Weg dahin nicht nur durch eine unüberschaubare Folge von Katastrophen geführt haben. Es muss auch eine zumindest ebenso große Folge kleinerer und größerer Schritte und Weichenstellungen zum »Besseren« gegeben haben. Wir Optimisten behaupten das. Entgegen einer weitverbreiteten Stimmungslage: Nie haben mehr Menschen so lange in Frieden, Sicherheit, Wohlstand und Freiheit gelebt wie heute. Dieser zivilisatorische Fortschritt wurde langsam zwar, quälend langsam und immer wieder mit katastrophalen Rückschritten und ungeheuren menschlichen Opfern erkauft, aber er ist da.

Dieses Buch beschreibt die helle Seite unserer Geschichte. Dunkle Seiten gibt es ohnehin genug.

Knapp drei Dutzend historische Ereignisse – wichtigere und scheinbar weniger bedeutende – leuchten in diesem Buch auf. Es sind »Sternstunden Österreichs«, die gar nicht selten auch zu »Sternstunden der Menschheit« wurden.

Wenn Ignaz von Semmelweis den Zusammenhang von Hygiene und Kindbettfieber erforscht, dann rettet seine Entdeckung das Leben von Millionen Frauen, erspart Leid und Tod. Wenn Sigmund Freud in der kühlen Luft des Wiener Cobenzl schläft und beim Frühstück seinen nächtlichen Traum analysiert, dann schafft er eine Grundlage der Psychoanalyse. Wenn der Kochlehrling Franz Sacher am Hofe des Fürsten Metternich ein Rezept für eine Schokoladentorte erfindet, versüßt er Millionen das Leben und mischt Wahrheit und Legende zu einer »typisch« wienerischen Melange. Wenn der Mathematiker Kurt Gödel in einem Café neben dem Rathaus einen mathematisch-logischen Beweis zur Existenz Gottes führt, dann blitzt ein heller Strahl menschlichen Genies auf, auch wenn er selbst nicht an seine Beweisführung glaubt. Und wenn in einer kleinen Kapelle in Oberndorf an der Salzach ein Pfarrhelfer und ein Volksschullehrer in einer kalten Weihnachtsnacht des Jahres 1818 auf ihrer Gitarre die ersten Akkorde des Weihnachtsliedes »Stille Nacht« anstimmen, dann kommt eine Harmonie in die Welt, die im Herzen von Hunderten Millionen Menschen auch zweihundert Jahre später noch nachschwingt.

Und für ein paar »Stern(en)minuten« Wärme spendet.

1156

»Zwei Fahnen für ein Herzogtum«

Die Geburtsstunde Österreichs

Österreichs Geburtsstunde ist eine Niederlage. Es ist der Spatz in der Hand statt die Taube auf dem Dach. Am 8. September des Jahres 1156 verzichtet Markgraf Heinrich II. Jasomirgott auf das mächtige Herzogtum Bayern. Jahrelang hat der Babenberger mit dem Welfen Heinrich, Beiname »der Löwe«, um das Herzogtum gerittert. Der Welfe siegt und herrscht in der bayerischen Landeshauptstadt Regensburg. Heinrich Jasomirgott weigert sich, seine untreue Hauptstadt auch nur zu betreten. Er, seine byzantinische Frau Theodora und das Gefolge schlagen ihr Lager rund drei Kilometer östlich der Mauern von Regensburg auf. Die Stadt im Blick. Ein Herzogtum verloren. Ein Herzogtum in Aussicht.

Der Babenberger vor der Stadt, sein Rivale hinter den Mauern. Beide Herren warten auf die Ankunft des Kaisers. Friedrich I. Barbarossa will den Streit zwischen Lehensmännern endlich schlichten. Während der vergangenen Monate haben seine Berater einen Kompromiss ausgearbeitet. Der Welfe soll sein angestammtes Bayern zurückbekommen, der Babenberger mit dem neu zu schaffenden »Herzogtum Österreich« abgefunden werden. Die Markgrafschaft ist nicht viel mehr als der östliche Teil des Herzogtums Bayern, ein Grenzland: Teile des heutigen Oberösterreichs und Niederösterreich. Den Kompromiss haben der Kaiser und die deutschen Fürsten auf dem Hoftag zu Regensburg beraten, verhandelt und schließlich beschlossen. Kaiser Friedrich I. Barbarossa ist an einem Ausgleich der Spannungen interessiert. Heinrich der Welfe und Heinrich der Babenberger haben beide gute Argumente für ihre jeweilige Rechtsposition. Es wird eine salomonische Lösung gefunden, die beiden Streitparteien einen gesichtswahrenden Ausstieg ermöglicht.

Besiegelt soll der Friedensschluss für alle sichtbar mit einer lehensrechtlichen Zeremonie werden: Samstag, der 8. September 1156, wird zum Geburtstag Österreichs.

Die Teilung des Herzogtums Bayern wird öffentlich erfolgen. Bischof Otto von Freising, ein Sohn des österreichischen Markgrafen Leopold III. aus dem Hause der Babenberger und der salischen Kaisertochter Agnes, Zisterziensermönch und größter Geschichtsschreiber der salisch-staufischen Zeit, ist der Chronist von Österreichs Geburtsstunde als eigenständiges Herzogtum. In seinen Gesta Friderici I imperatoris beschreibt er als Augenzeuge das Ereignis: »Mitte September kamen die Fürsten in Regensburg zusammen und erwarteten die Ankunft des Kaisers. Als dann die Begegnung des Kaisers mit seinem Oheim stattfand – dieser blieb nämlich zwei Meilen vor der Stadt in einem Zeltlager – wurde in Gegenwart aller Vornehmen und Großen die Vereinbarung, die man seit geraumer Zeit geheim gehalten hatte – veröffentlicht.« Das große Fürstentreffen findet im Lager Heinrichs »Jasomirgott« statt, der sich mit seinem Gefolge in den Barbinger Wiesen breitgemacht hat. Markgraf Heinrich empfängt seinen Onkel, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, vor seinem Zelt. Im Gefolge des Kaisers sind alle deutschen Fürsten aus der Stadt ins Lager geritten. Sie bilden die bunte Kulisse eines mittelalterlichen Staatsaktes: Otto Bischof von Freising ist ebenso anwesend wie sein Amtsbruder Eberhard, Bischof von Salzburg, und der Patriarch von Aquileja. Die weltliche Macht ist durch den Kärntner Herzog Heinrich, Konrad, den Bruder des Kaisers, und Dutzende Markgrafen des Reiches vertreten.

Heinrich »Jasomirgott« übergibt dem Kaiser als Lehensherrn sieben Fahnen, die die Grafschaften Bayerns symbolisieren. Dieser reicht fünf Standarten an Heinrich den Löwen weiter, zwei gibt der Kaiser dem Babenberger Heinrich »Jasomirgott« zurück. Die Sensation des Augenblicks wird von den anwesenden Fürsten mit Erstaunen registriert: Nicht nur der zum Herzog beförderte Markgraf darf die Lehensfahnen berühren, Kaiser Friedrich I. übergibt die Insignien der Macht auch an Heinrichs Gattin Theodora.

Bayern verloren, aber Österreich gewonnen: Markgraf Leopold und Herzog Heinrich »Jasomirgott« aus dem Geschlecht der Babenberger formen Grafschaften der »Ostmark« zu einem selbstständigen Herzogtum.

Die Herrschaft Österreichs wird gleichberechtigt Mann und Frau übertragen. Diese symbolische Handlung ist keine Laune des Augenblicks. Im Mittelalter haben öffentliche Gesten der Macht eine entscheidende Bedeutung. Mit der Erhebung der Grafschaften der einstigen bayerischen Ostmark zum eigenständigen Herzogtum hat sich der Babenberger Heinrich eine Reihe von Privilegien herausverhandelt. Eines davon: Seiner Familie wird die männliche und weibliche Nachfolge zugebilligt. Sollte er ohne männlichen Nachfolger sterben, fällt damit das Herzogtum nicht als Lehen an den Kaiser zurück.

Die Umwandlung der Mark in ein Herzogtum war das Ergebnis mehrjähriger schwieriger diplomatischer Verhandlungen. Friedrich I. Barbarossa war bemüht, den für ihn lästigen Konflikt seines Vaters mit dem Welfen Heinrich dem Löwen durch die Rückgabe des Herzogtums Bayern zu beenden. Das angestammte »Familiensilber« war den Welfen strafweise entzogen und Markgrafen aus dem Geschlecht der Babenberger zur Verwaltung übergeben worden. Aber weder Leopold IV. noch Heinrich II. hatten sich in Bayern und bei den bayerischen Ständen wirklich durchsetzen können. Die betrachteten es als Affront, dass Heinrich II. seine Residenz von Regensburg nach Wien, an den östlichsten Rand des Herzogtums, verlegt hatte. Aber jetzt brauchte Barbarossa dringend die Truppen des »Löwen« für seinen Italienzug. Und überdies hatten im Oktober 1155 alle bayerischen Grafen Heinrich dem Löwen die Treue geschworen. Sein Namensvetter Heinrich »Jasomirgott« hatte keine guten Karten, er weigerte sich jedoch beharrlich, das einmal übertragene Herzogtum wieder abzutreten. Bayern war eine Macht; die Gegend, die »Ostarrichi« genannt wurde, waren Grafschaften an der Grenze des Reichs: nicht besonders groß, nicht besonders reich, nicht besonders bedeutend.

Auf vier Hoftagen, zu denen der römisch-deutsche Kaiser die Fürsten zur Beratung geladen hatte, versuchten die Herrschaften eine Lösung des Problems zu finden. Vergeblich. Der Babenberger spielte auf stur, ignorierte die Einladungen des Kaisers mit erfundenen Ausreden und blockierte damit eine Entscheidung, die nicht zu seinen Gunsten ausfallen würde, wie er ahnte. Friedrich I. Barbarossa hatte in der Zwischenzeit Wichtigeres zu erledigen. Er ließ sich in Rom vom Papst zum Kaiser krönen und kehrte erst 1155 in seine deutschen Lande zurück, um nach dem Rechten zu sehen. Geheimdiplomatie führte schließlich zu einem Übereinkommen mit seinem Neffen Heinrich »Jasomirgott«. Die beiden trafen einander Anfang Juni anno 1156 heimlich bei Regensburg und verhandelten den Kompromiss. Auf dem Hoftag zu Regensburg wurde dann am 8. September 1156 der feierliche Akt der Umwandlung Österreichs in ein Herzogtum möglich.

Die schriftliche Ausfertigung des Vertrages dauerte dennoch neun Tage. Erst am 17. September erhielten Heinrich und Theodora ihr Herzogtum buchstäblich mit Brief und Siegel. Der Vertragstext war von einem gewieften Notar verfasst worden, alle Rechte für die Babenberger waren darin penibel aufgezählt: Das Privilegium minus wird die amtliche Geburtsurkunde des Herzogtums Österreich. Ihr lateinischer Text beschreibt die Ausgangslage des politischen Zanks klar: »Daher möge die gegenwärtige Generation und die künftige Nachwelt aller Getreuen Christi und unseres Reiches wissen, dass wir unter Mitwirkung der Gnade dessen, von dem der Friede vom Himmel auf die Erde gesandt wurde, als wir auf dem allgemeinen Hoftag zu Regensburg das Fest der Geburt der heiligen Maria feierlich begingen, in Gegenwart vieler gottesfürchtiger und rechtgläubiger Fürsten den Rechtsstreit um das Herzogtum Bayern, der zwischen unserem liebsten Oheim, dem Herzog Heinrich von Österreich, und unserem teuersten Vetter, dem Herzog Heinrich von Sachsen, lange Zeit hindurch hin und her wogte, in der Weise beendet haben, dass der Herzog von Österreich uns das Herzogtum Bayern aufgelassen hat mit allem ihrem Recht und mit allen Lehen, die einst Markgraf Leopold vom Herzogtum Bayern innehatte. Damit aber dadurch die Ehre und der Ruhm unseres geliebtesten Oheims in keiner Weise gemindert erscheinen, haben wir nach dem Rat und dem Spruch der Fürsten, wobei der erlauchte Herzog Vladislav von Böhmen das Urteil verkündete, und mit Billigung aller Fürsten die Mark Österreich in ein Herzogtum umgewandelt und dieses Herzogtum mit allem Recht unserem genannten Oheim Heinrich und seiner allerdurchlauchtigsten Gattin Theodora zu Lehen gegeben.«

Vor den Toren der Reichsstadt Regensburg: Am 8. September 1156 schlägt die Geburtsstunde Österreichs. Heinrich »Jasomirgott« und seine Frau Theodora erhalten aus der Hand des Kaisers zwei Fahnen als Symbole des neuen Herzogtums – eine Sternstunde.

Als Preis für den Verzicht auf seine – ohnehin nur theoretisch durchzusetzenden – Ansprüche an Bayern verhandelt Heinrich sehr geschickt Sonderrechte für sein neues Herzogtum. Sollte er kinderlos sterben, darf das Land an wen immer weitergegeben werden. Dieser Passus war auf die Situation von Heinrich und Theodora maßgeschneidert. Das Paar hatte – möglicherweise aufgrund der engen Blutsverwandtschaft – keine Kinder. Heinrichs Brüder Otto von Freising und Konrad von Passau waren zwar mächtige und reiche Bischöfe, konnten aber aufgrund ihrer geistlichen Profession keine – zumindest keine legitimen – Kinder haben. Der Staufer Friedrich Barbarossa war am Überleben des Babenberger-Geschlechts höchst interessiert. Sie sollten ihm als Gegengewicht zum stets streitlustigen Welfen-Herzog in Bayern dienen. Als weiteres Privileg ließ sich der neue »Herzog von Österreich« verbriefen, Hoftage nur im nahen Bayern besuchen zu müssen. Auch für Feldzüge des Kaisers musste der Herzog keine Soldaten finanzieren. »Er soll auch keine Heeresfolge schuldig sein außer diejenige, die der Kaiser etwa gegen die Österreich benachbarten Königreiche und Länder anordnet.« Auch das war im Interesse von Friedrich und Heinrich. Der Kaiser plante ohnehin nur militärische Aktionen in Italien, und da war die Grenzmark Österreich zum Mittun verpflichtet.

Gezeichnet wird die Pergamenturkunde mit »Friedrich, des unbesiegtesten Kaisers der Römer in Christus glückbringend, Amen«.

Das alles können wir auf einem in Packpapier eingewickelten Pergament, das sich in einer schlichten Metallschublade im Haus-, Hof- und Staatsarchiv am Wiener Minoritenplatz befindet, lesen. Dieser erste »Staatsvertrag« Österreichs ist freilich nur eine Abschrift – wie auch der Staatsvertrag des Jahres 1955 nur als Kopie in Wien lagert. Die älteste Überlieferung findet sich im Codex 929 der Stiftsbibliothek Klosterneuburg und wurde wohl ein Jahrhundert nach der Ausfertigung des Originals geschrieben.

Das ursprüngliche Pergament wurde im Auftrag von Herzog Rudolf IV. irgendwann um die Jahreswende 1358/59 vernichtet – wahrscheinlich. Sicher wissen wir es nicht. Es galt, die Spuren einer frechen Fälschung zu verwischen. Die Tat ist erwiesen. Das Motiv ist bekannt. Der Anstifter bleibt straffrei. Die Vorgeschichte reicht sieben Jahrzehnte zurück: Rudolf I., der erste Habsburger auf dem Thron der römischen-deutschen Könige, hatte nach dem kinderlosen Aussterben der Babenberger ihren Besitz eingezogen und 1282 seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den österreichischen Ländern belehnt. Es war Nepotismus pur. Damit katapultierte sich das eher bescheidene Grafengeschlecht aus dem schweizerischen Aargau in die erste Liga der mittelalterlichen Aristokratie. Es ist der Beginn der Habsburger Herrschaft in Österreich, die erst nach 636 Jahren, im November 1918, enden sollte.

Die Habsburger hatten viel vor, planten zielstrebig und mit Glück den Ausbau ihrer Hausmacht. Die zum Herzogtum umgewandelte Grenzmark hatte sich unter den Babenbergern fein entwickelt. Die Steiermark und Krain waren erworben worden. Mit Österreich war schon Ende des 13. Jahrhunderts ein Staat zu machen. Herzog Rudolf IV. strebte nach mehr. Das Privilegium minus als staatsrechtliche Gründungsurkunde (der Begriff wird erst im 19. Jahrhundert von der Geschichtswissenschaft erfunden) sollte kräftig aufgebessert werden. Rudolf befiehlt eine Fälschung. In seiner Kanzlei entsteht der »große Freiheitsbrief« oder das Privilegium maius. Der Habsburger Rudolf IV. maßt sich in dieser Fälschung ähnliche Rechte an, wie sie die sieben Kurfürsten, denen in der »Goldenen Bulle« das Vorrecht der Wahl des römisch-deutschen Kaisers zugestanden wurde, innehatten. Wenn er schon kein Kurfürst ist, dann verlangt der Habsburger wenigstens Sonderrechte und lässt eine diesbezügliche Urkunde fälschen. Das Schriftbild, äußere Merkmale und weite Textpassagen des echten Privilegiums aus dem Jahr 1156 werden in das neue Dokument eingearbeitet und die originale Bulle von Kaiser Friedrich Barbarossa an das neue Pergament kunstvoll angebracht. Die Herzöge aus dem Hause Habsburg nennen sich fortan unter Berufung auf das Privilegium maius »Erzherzoge«, was ja noch besser als »Kurfürst« klingt.

Historische CSI-Ermittler haben den königlichen Kaplan Albert von Sponheim als Täter ausgeforscht. Die relativ plumpe Fälschung wird von dem italienischen Dichter und Gelehrten Francesco Petrarca entlarvt, dem zwei beigelegte Urkunden – eine vorgeblich von Caesar persönlich und die andere vom römischen Kaiser Nero – doch eher suspekt erscheinen. So dauerte es fast hundert Jahre, ehe der habsburgische Kaiser Friedrich III. die gefälschte Urkunde doch noch als echt anerkennt. Ein Habsburger kratzt dem anderen kein Auge aus, und »echt« ist eben, was machtpolitisch durchgesetzt werden kann.

1193

»Wertvoller noch denn Gold und Edelgestein«

24 000 Kilo Silber für den englischen König

Der Pilger hat eine weite Reise hinter sich. Drei Tage vor dem Weihnachtsfest des Jahres 1192 macht ein Engländer mit seinen Begleitern Rast im sogenannten »Jägerhaus«, einem Nebengebäude eines größeren Meierhofs vor dem mittelalterlichen Wien. Der Weiler, nahe einem Arm der Donau, die die Ebene vor Wien durchströmt, wird von der Bevölkerung hier »Erpurch« genannt. Das Gut gehört dem Babenberger Herzog Leopold V., der hier seine Jagdhunde mit eigens für sie gebackenem Brot füttern lässt. Es ist ein unfreundlicher Tag. Entlang des großen Flusses hält sich feucht-kalter Nebel. Der Reisende aus dem Heiligen Land will für sich und seine Knappen eine geheizte Stube und Labung. In seinem dicken Lederbeutel klingen Münzen. Ein Kreuzfahrer erregt Aufsehen. Der noble Pilger schickt einen Weggefährten in die nahe Stadt. Die Jäger, Bauern und Knechte haben noch nie byzantinische Goldmünzen gesehen. Sein deutsch sprechender Begleiter soll in Wien das wertvolle Goldstück in kleinere Silbermünzen wechseln und Lebensmittel einkaufen. Dieser Handel wird teure Folgen haben.

Die Ankunft eines offenbar reichen ausländischen Ritters, der aus dem Morgenland mit einem Goldschatz zurückkehrt, spricht sich herum. Auch der Herzog in seiner Burg erfährt von dem geheimnisvollen Reisenden – wenn er ihn nicht schon über Wochen bespitzeln hat lassen. Er lässt Soldaten in die Vorstadt marschieren. An einem Dienstag, den 22. Dezember 1192, wird Englands König Richard Löwenherz aus dem Geschlecht der Plantagenets gefangen genommen. Zeitgenössische Berichte über die Festnahme sind nicht überliefert. Richard wird sich den österreichischen Soldaten wohl sofort zu erkennen gegeben haben. Er wird höflich behandelt. Im Inneren eines Hausflurs in der Wiener Erdbergstraße erinnert eine Marmortafel die Hausbewohner an diese Sternstunde Österreichs. Sternstunde? Wir werden sehen!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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