Strandgut - Jodokus Rauschebart - E-Book

Strandgut E-Book

Jodokus Rauschebart

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Beschreibung

Gestatten, ich bin der Strandvogt und möchte Dich durch dieses Buch führen. Begleitet mit "Mach Dir ein paar schöne Stunden", einem typischen Strandvogt-Spruch. Und vielleicht kann Dich die Lektüre ja auch zum Träumen, Nachdenken oder Nachmachen verführen. Ach wäre das nicht wunderbar ? Also begib Dich auf interessante Reisen zu deutschen Eilanden in der Nordsee, von denen der Strandvogt so sehr schwärmt, um zwischendurch Tausende Kilometer entfernt zu genussvollen Wanderungen in den kanadischen Rocky Mountains aufzubrechen, aber auch um im Harz in der Brockenregion zu wandern. Und erfahre auch noch quasi nebenbei etwas über die Produktionen des Strandvogts auf Plattformen im Internet, die seine dortigen Freundinnen und Freunde so sehr mögen. "Auf Wiedersehen und -lesen" in diesem oder einem anderen Buch von Jodokus Rauschebart, darüber freut sich dann auch der Strandvogt.

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Seitenzahl: 96

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1 : Inselglück (Föhr)

Kapitel 2 : Inselfreuden (Föhr)

Kapitel 3 : Strandvogts Sprüche

Kapitel 4 : Wandergenuss (Johnston Canyon)

Kapitel 5 : Wanderfreuden (Lake Louise)

Kapitel 6 : Strandvogts Texte

Kapitel 7 : Inselvergnügen (Hooge)

Kapitel 8 : Inselerleben (Hooge)

Kapitel 9 : Strandvogts Reime

Kapitel 10 : Wanderglück (Lake Minnewanka)

Kapitel 11 : Wandererlebnis (Grassi Lakes Trail)

Kapitel 12 : Gesammeltes Strandgut

Kapitel 13 : Inselsehnsucht (Langeoog)

Kapitel 14 : Inseltraum (Langeoog)

Kapitel 15 : Treibgut

Kapitel 16 : Wanderbegeisterung (Heart Creek Trail)

Kapitel 17 : Wandervergnügen (Quarry Lake)

Kapitel 18 : Lebenswichtige Fragen

Kapitel 19 : Wandertraum (Brockenabstieg)

Kapitel 20 : Wandersehnsucht (Schierke)

Epilog

Quellen/Über den Autor

Prolog

Gestatten, ich bin der Strandvogt und möchte Dich durch dieses Buch führen. Ich erzähle Ereignisse aus meinem realen Leben, die bereits im Internet mal hier, mal da veröffentlicht wurden. Einige davon werden hier in diesem Buch zusammengeführt.

Bitte frage nicht, wer denn der Strandvogt genau ist. Darauf würden sich in meinem Mund viele Muskeln zu einem Lächeln zusammenziehen und als Antwort würdest Du eine Passage aus der Oper Lohengrin von Richard Wagner hören, nicht in der originalen Stimmlage, sondern in meiner dazu transponierten Bass-Stimmlage : „Nie sollst Du mich befragen!“

Aber Du darfst gerne fragen, was denn ein Strandvogt genau ist. Und da bekommst Du hier den Begrüßungstext zu lesen, den ich auf einem Internetprofil geschrieben habe :

„Liebe Profilbesucher, vor allem liebe Freundinnen, Freunde und alle, die mir hier gewogen sind. Ich freue mich, dass Ihr den Weg zu diesem Profil gefunden habt und sage “Herzlich willkommen”. Schaut Euch in aller Ruhe um.

Strandvogt ist die Bezeichnung für eine Person, der im Bereich der Küste besondere Rechte und Pflichten übertragen sind. Die Rechtsgrundlagen, Aufgaben und gesellschaftliche Einordnung haben sich im Laufe der Jahrhunderte und abhängig vom Ort häufig geändert. An den Küsten von Nord- und Ostsee waren Deichvögte für den Zustand der Deiche und Strandvögte für die Bergung von gestrandetem Schiffsgut zuständig. Manchmal hatten Strandvögte auch beide Aufgaben. Heute sorgen Strandvögte, meist im Auftrag der Seebäder, für die Einhaltung der Strandordnung.

Strandgut ist erst dann herrenlos, kann also vom Finder rechtmäßig angeeignet werden, wenn der bisherige Eigentümer auf das Eigentum verzichtet, den Besitz der Sache aufgegeben hat. (§ 959 BGB)

Meist wird bei Strandgut jedoch davon auszugehen sein, dass der Eigentümer den Besitz nicht aufgegeben hat, denn Strandgut gilt zunächst als „auf hoher See verloren“. Der Finder muss daher Strandgut in ein Fundbüro bringen.

Meldet sich der Eigentümer, hat der Finder Anspruch auf Finderlohn. (§ 971 BGB).

Meldet sich der Eigentümer nicht, erwirbt der Finder nach sechs Monaten Eigentum am Strandgut; allerdings hat der frühere Eigentümer einen bereicherungsrechtlichen Herausgabeanspruch gegen den Finder. (§ 977 BGB).“

In diesem Sinne „Herzlich willkommen“ gefolgt von einem typischen Strandvogt-Spruch „Mach Dir ein paar schöne Stunden“ hier bei der Lektüre dieses Buchs, durch das Dich der Strandvogt führt, vielleicht ja auch zum Träumen, Nachdenken oder Nachmachen verführt. Ach wäre das nicht wunderbar? Also begib Dich mit dem Strandvogt auf genussvolle Wanderungen in die kanadischen Rocky Mountains, in den Harz, auf lohnende Reisen zu deutschen Inseln in der Nordsee, von den der Strandvogt schwärmt, und erfahre zwischendurch etwas über die Produktionen des Strandvogts auf Plattformen im Internet.

1. Auflage als Buch und E-Book, neubearbeitet und erweitert nach der 6. Auflage des gleichnamigen E-Books

Im Strandkorb 241 an Strandvogts Strand im Jahre 2025

Kapitel 1 : Inselglück Föhr – eine der Lieblingsinseln vom Strandvogt

Wer glaubt denn, auf einer Insel in der Nordsee zu sein, wenn er aus seinem Fenster solch einen Blick hat? Oder dass er sich in einer kleinen Stadt befindet? Ich kenne die Insel Föhr von vielen Aufenthalten. Bei diesem Bild war ich zur Reha in der Kurklinik in Wyk auf Föhr, direkt am Strand gelegen, und hatte ein Zimmer im 4. Stock mit Blick in den Mühlenpark.

Einige Schritte aus der Klinik Richtung Inselinneres, und die Mühle und der sie umgebende Park sind zu sehen. Der Park lädt zum Verweilen und Beobachten ein, vor allem den Wasservögeln und den Störchen zuzuschauen.

Schaut man auf der anderen Seite der Klinik aus einem Fenster

oder geht einige Schritte auf der Strandpromenade und schaut dann über die Strandkörbe auf die Mittelbrücke, wird es schon klarer. Man siegt Strandkörbe, eine Fähre, manchmal noch mehr Schiffe, im Hintergrund Warften auf den Halligen. Da kann man sich schon eher vorstellen, wo man ist. Aber es wird deutlicher, wenn man sich, wie ich es auch jeden Tag während meiner Aufenthalte getan habe, auf ein Fahrrad setzt und kreuz und quer über die Insel fährt. Föhr ist eine Insel, wo sich Radfahrten lohnen, es gibt genug Abwechslung. Mal geht es über die Geest, mal durch die Marsch, mal auf dem Deich, mal in Dünennähe, mal durchs Naturschutzgebiet am klitzekleinen einzigen Süßwasserfluss der Insel, der Godel. Es gibt elf Inseldörfer neben der Inselhauptstadt Wyk. Irgendwann kommt man immer an Stellen, wo das Meer zu sehen ist.

Noch besser ist ein Rundflug mit einem Flugzeug. Den sollte man bei Sonnenschein unbedingt machen, wenn Niedrigwasser ist, weil dann die Einzelheiten der Priele im Watt besonders plastisch hervortreten. Das wird dann ein Erlebnis, das sich einprägt. Auf dem Bild ist Föhr zu sehen und das Ende von Hallig Langeness oben links.

Es gibt magische Momente, die man nicht versäumen sollte. Da ist der Sonnenaufgang wie hier auf dem Bild vom Hafen in Wyk oder sonst von allen Stellen am Sandwall oder der Strandpromenade zu sehen, die einen Blick nach Osten hin gestatten.

Und natürlich darf ein Sonnenuntergang nicht fehlen. Hier sollte man im Inselwesten nach Dunsum an die Stelle am Deich fahren, wo der Wattenweg zur Nachbarinsel Amrum abgeht oder endet, je nach Sichtweise. Hier hat man einen phantastischen Blick auf die Südspitze von Sylt mit Hörnum wie auf dem Bild und auch auf die Nordspitze von Amrum, die Amrum Odde. Da die Sonne jeden Tag je nach Jahreszeit etwas weiter Richtung Sylt oder Richtung Amrum untergeht, ist es besonders an den Tagen interessant, wenn sie genau zwischen diesen beiden Inseln hinter dem Seegatt, das die beiden Inseln trennt, in der offenen Nordsee „versinkt“. Und wenn dann noch ein Segelschiff im Licht der untergehenden Sonne zu sehen ist, dann ist das Glück vollkommen. Tja, man wird ja noch von solch wenig wahrscheinlichen, extrem seltenen Zufällen träumen dürfen. Es gibt magische Orte, die man unbedingt aufsuchen sollte.

Da sind die drei Kirchen St. Laurenti in Wyk-Boldixum,

St. Johannis, der Friesendom, in Nieblum und

St. Laurentii in Süderende, sehenswerte Orte, in denen man das Innere erkunden, den Schmuck bewundern und zur Ruhe kommen kann, sowie auch ihre Friedhöfe mit den „sprechenden“ Grabsteinen, einer Besonderheit auf den nordfriesischen Inseln und Halligen. Hier erfährt man viel über die Geschichte.

Im Bild ist der Grabstein vom glücklichen Mathias (Mathias Petersen) auf dem Friedhof in Süderende zu sehen, auf dem in Worten (Latein, der meines Wissens einzige Stein dieser Art, dessen Inschrift in dieser Sprache verfasst ist) und Symbolen die Lebensgeschichte dieses berühmt gewordenen Walfängerkapitäns beschrieben wird mit der Inschrift : „Matthias Petersen Nat: Oltsumi D: 24 Dec: 1632 Denat: D: 16 Sept: 1706, Rei Nauticae, in Gronlandiam peritissimus, ubi incredibilli successu 373 Balenas cepit, ut inde omnium suffragio nomen ‚Felicis Adeptus sit; et coniuxInge Matthiessen Nat: D. 7 O’ct: 1641 Den: D: 5 April 1727 Securus morte est, qui seit se morte renasci mors ea non dici, sed nova vita potest.“

Übersetzung: „Matthias Petersen geb: in Oldsum den 24 Dec: 1632 gest: den 16.Sept: 1706, Er war in der Schiffahrt nach Grönland sehr kundig, wo er mit unglaublichem Erfolg 373 Wale gefangen hat, sodass er von da an mit Zustimmung aller den Namen „Der Glückliche“ annahm; und dessen Frau Inge Matthiessen geb: den 7 Oct: 1641 gest: den 5 April 1727 Ruhig im Tode ist der, welcher weiß, dass er aus dem Tode wiedererstehen wird; Tod kann das nicht genannt werden, sondern ein neues Leben.“

Da ist der Deich im Norden, wo man stundenlang alleine im Gras liegen/sitzen und mit einem guten Fernglas über das Vorland die Züge beobachten kann, die in der Ferne auf dem Hindenburgdamm nach Sylt fahren oder von dort kommen.

Von Zeit zu Zeit bekommt man „Besuch“ von dort weidenden Schafen, im Volksmund liebevoll „Trippelwalzen“ genannt. Durch ihr Trippeln verfestigen sie den Deichboden, vertreiben so Maulwürfe und Wühlmäuse und sorgen auf diese Weise für die Deichsicherheit. Außerdem fungieren sie als lebende Rasenmäher und halten das Gras auf der Deichnarbe kurz.

Da ist die Lembecksburg mitten auf der Insel, die so gar nichts mit einer Burg nach unseren Vorstellungen gemeinsam hat. Es ist eine kreisförmige Ringwallanlage (Durchmesser rund 95 Meter mit 8 bis 10 Metern Höhe) aus dem 10./11. Jahrhundert. Einige Forscher führen ihren Ursprung sogar bis in die Eisenzeit zurück. Auf diesem grasbewachsenen Ringwall lässt sich gut in der Sonne ruhen und den weiten Blick über Geest und Marsch genießen. Auf dem Bild ist in der Ferne der Kirchturm des Friesendoms in Nieblum zu erkennen. Meine Auswahl an magischen Orten ist rein subjektiv und recht unvollständig. Jeder Besucher, der sich länger auf dieser Insel aufhält, wird je nach Interessenlage sicher noch andere magische Orte entdecken.

Mittwochs probt die Kantorei St. Nicolai, bei der Gäste als Mitsänger willkommen sind. Auf dem Weg dorthin komme ich an einem typischen Friesenhaus vorbei, dessen Typ sich in den Friesendörfern der Insel, vor allem in Nieblum findet, hier im Inselstädtchen aber die große Ausnahme ist. Es befindet sich auch nicht am Strandwall, der meist sehr bevölkerten Hauptpromenade für Gäste und Touristen, sondern in einer ruhigen Seitenstraße. Auf dem nächsten Bild eine Aufnahme aus dem sehr erfreulichen Bericht der Inselpresse über das Pfingstkonzert in St. Nicolai, das mir der Fotograf der Inselpresse geschenkt hat.

Zum Schluss der Leitspruch/Lebenskompass mit einer Interpretation für das tägliche Leben, den mir meine nordfriesischen Freunde mit auf den Weg nach Hause gegeben haben :

„Rüm hart – klåår kiming“

Ein altes Motto aus Nordfriesland, das auf hochdeutsch heißt – „Weites Herz – klarer Horizont“. Statt Horizont sagten die friesischen Seefahrer „Kimme“ – das ist die Linie zwischen Meer und Himmel, ein magischer Ort, an dem sich bei klarer Sicht das Irdische und das Himmlische berühren. Meine friesischen Freunde haben mich ermuntert, diese Worte auch auf andere Lebensbereiche, ja auf mein Leben, zu übertragen : Offen sein für andere Menschen und andere Kulturen, ein großes Herz haben, aber dabei nie das Ziel aus den Augen zu verlieren. Man kann „Klåår kiming“ auch mit „klarer Verstand“ übersetzen; denn wenn der Verstand klar ist, sieht man den Weg, vor allem den eigenen, deutlich vor sich. Dieser wunderbare Leitspruch der Friesen begleitet mich schon lange in meinem Leben und weist mir den Weg. Er kann auch Dein Leitspruch werden.

Kapitel 2 : Inselfreuden

Föhr – was ich noch ergänzen möchte

Wer morgens in der Rehaklinik ein Zimmer mit Blick nach Osten hat, wird so wie auf dem Bild den Sonnenaufgang erleben. Wer Atemtherapie direkt am Strand schon vor dem Frühstück hat, wird solch ein Ereignis auch erleben, und noch mehr.

„Früher Vogel fängt den Wurm“, lautet ein Sprichwort. Wie wahr; denn um die frühe Tageszeit wird man am Strand Störche sehen, die