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Was gibt es Besseres, als schwere Zeiten mit klugen Worten zu überstehen? Rüthers Aphorismen eignen sich ideal, um unfassbare Entwicklungen und Zustände zu begreifen und manchmal schlichtweg zu vergessen. Doch er widmet sich nicht nur den ernsten Dingen dieser Zeit, er wendet sich auch den heiteren Seiten des Lebens zu. In launigen Passagen geht es um Liebe, Freude und Genuss. Durchaus nicht zart besaitet, trifft der Autor auch mal einen rüden Ton, was aber der Tiefe der Gedichte keinen Abbruch tut. Unverblümt bringt Rüther die Dinge auf den Punkt. Keine blumige Poesie, keine Lautmalereien – direkt und geradeheraus wird formuliert.
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Seitenzahl: 59
Inhalt
Impressum 3
Widmung 4
Zum Geleit 5
2019 8
JANUAR 8
FEBRUAR 12
MÄRZ 17
APRIL 19
MAI 23
JUNI 29
JULI 31
AUGUST 32
SEPTEMBER 33
OKTOBER 35
NOVEMBER 36
DEZEMBER 39
2020 43
JANUAR 43
FEBRUAR 44
MÄRZ 47
APRIL 51
MAI 53
JUNI 56
JULI 61
AUGUST 68
SEPTEMBER 75
OKTOBER 78
NOVEMBER 86
DEZEMBER 96
2021 102
JANUAR 102
FEBRUAR 108
MÄRZ 117
APRIL 144
MAI 149
JULI 158
AUGUST 162
SEPTEMBER 165
OKTOBER 172
NOVEMBER 181
DEZEMBER 187
Impressum
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich.
© 2022 united p. c. Verlag
ISBN Printausgabe: 978-3-7103-5260-7
ISBN e-book: 978-3-7103-5304-8
Umschlagfoto und Innenabbildungen: Eckart Rüther
Umschlaggestaltung, Layout & Satz:united p. c. Verlag
www.united-pc.eu
Widmung
Für
Maximilian
Zum Geleit
Haben Sie heute Abend schon über die Fülle der Erlebnisse des Tages nachgedacht, spüren Sie die Atmosphäre, in der Sie heute gute und schlechte Erfahrungen gemacht haben?
Konnten Sie den Tag beim Übergang zur Nacht abschließen, sodass der Schlaf wirklich erholsam sein wird? Dämmerung erleichtert neue Sichtweisen.
Hierfür bieten die „Sundowners 2019–2021“ als Ergänzung der „Morning Glory“ Aphorismen* Anregungen und Lösungsmöglichkeiten für viele am Tag erscheinende Fragen und Probleme. Sie sind Kristallisationen von Erinnerungen des Tages und der Nacht. Jedes Erleben kann zum Ausgangspunkt einer freudigen Stimmung und der Wirklichkeit von Träumen werden.
Zufällig umfassen die Aphorismen das Jahr vor (2019) sowie während der ersten Welle (2020) und das Jahr nach der Entstehung der weltweiten Covid-Pandemie (2021). Die erheblichen Verunsicherungen in der Bevölkerung haben deutliche Auswirkungen auf die dichterische Atmosphäre der Aphorismen. Poesie als Seismograph der gesellschaftlichen Angst, die sich in Gewalt und Aggression äußert. Die Aphorismen mögen hier auch heilend wirken.
Feldafing im August 2022
Angelica Gruber-Rüther
Eckart Rüther
*Eckart Rüther: Morning Glory 2008–2018, BoD, Norderstedt, 2019
2019
JANUAR
Trennung von Geist und Gemüt
Endet im Jenseits verfrüht
Sonne und Herbst sind bekannt
Sind gemeinsam ums Leben gerannt
Mengen erfahren ein sicheres: Halt!
Wenn keine Grenzen erstellt,
ist strenges Gebiet eingedellt
Die Unterschiede erfreuen uns bald
Der Strauß ist filigran und voller Wicken
Der Reim ist klar gerichtet auf das einzige Entzücken
Doch wer den Reim bereits genossen,
Hat diese Wahl IN Ewigkeit gegossen
Jeder will lachen und hat keine Lust
Lache nicht, wenn Du mal lachen musst
Hänge die Freude Dir nicht in die Brust,
Wenn Du nicht wirklich mal lachen musst
Wenn wir durch unsre Welten streifen
Die Welten sich an uns vergreifen
Sie wollen uns als Feinde sehen
Wir lassen nur die Siegesfahnen weh’n
Schatz’l, Schatz’l, Schatz’l, Schatz’l
Gib mir des Glückes Platzl
Muss ich noch lange warten,
Verwurzle ich in Deinem Garten
Der Morgen ist gefüllt mit Sorgen,
Die unsre Träume lieblos aufgedeckt
Wir lassen sie im Traum vergessend zugedeckt
Und laufen los, uns Fröhlichkeit zu borgen
Der Himmel hat die Farben,
Nach denen unsre Sinne darben
Schick sie in unsre Fantasie
Und wandle sie in Poesie
Ich bin so gern ein Satellit
Und sehe dich als Punkt auf unsrer kleinen Erde
Die Sehnsucht reist ja immer mit,
Damit aus uns kein Schwarzloch werde
Wir lieben den Orkan Sabine,
Als ob er uns’rem Fühlen diene
Zur Sammlung meiner Energie,
Um Dich zu lieben wie noch nie
Und willst Du Stürme überleben,
Den Böen musst Du Dich ergeben
FEBRUAR
Will denn wirklich jetzt die Sonne
Sich bequemen
Mich beschämen
Frühlingshaft mit Gauklerwonne
Dein Platz ist neben mir im Bette
So unbewohnt und leer, als hätte
Der Frühling Sturm Dich weggefegt
Und Dich danach auf Eis gelegt
Wir dichten durch die ganze Nacht
Und schlafen tief in Poesie
Versunken, was am Morgen hat’s gebracht
Ist wackliger als unser Knie
Schwarz sind Mohn und Schokolade
Kuchen schmeckt wie Speck der Made
Doch der Alpen herrlich Weiß
Ist für uns kein Speiseeis
Weißt Du, wie gut „mein Schatz’l“
Sich reimt mit meinem Katz’l
Doch für den Namen Schecky
Kein Reim, es sei denn MECKY
Der nutzt das Messer scharf
Mein Schatzl das nicht darf
Durch Deine Welten ruhig eile
Bist Du doch nur der Welten Gast
Bedenke, dass des Tages Last
VERSCHWINDET nach der letzten Meile
Die Nacht war eng und bange
Lag ich um vier Uhr wach und lange
Wart ich auf Schlaf und Ruh
Doch brennt’s mir in dem Reiseschuh
Lass mich mit Dir nach Ungarn reisen
Wir werden alle Viren-SCHLUCK verspeisen
Die ersten kleinen Spitzen unsrer Herzen
Durchbrechen mühsam Wintererde
Auf dass die Hoffnung in uns werde,
Dass bald die rosa Pumpen scherzen
„Morning“, flüstre ich im Bett dir zu
Klar mit traumbesetzten Augen schaust mich an
Bedeckt des Traumes hocherregte Ruh
„Morning Glory“ hat seine Schuldigkeit getan
Die Mütter, die sind immer da
Wir Männer sind nichts ohne sie
Wir tun so groß, als wäre nie
Der Mütter ewig lobend JA
Die Klinik ist mir egal
Die kriegt von mir ’nen fetten Aal
Doch Du, mein Schatz,
Bekommst den rechten Schmatz
Vom Frühstück bleiben viele Blaus
Die bauen uns ein Liebeshaus
Der See, der Himmel zärtlich angehaucht mit Weiß
Die Berge ebenso mit blauem Speise Eis
Ach, könnt ich nur helfen dem Kleinen
Das Fieber ist ein böser Bube
Es fesselt den Maxim in seine Stube
Doch der ist lieber draußen mit den Seinen
Wenn Dein Schlaf mich stimuliert,
Sind wir beide schon zu viert
Denn der Schlaf ist die Person,
Dessen Liebe unser Lohn
Sieh meine nächtlich immer wieder aufgeweckte
Fantastisch aufgemotzte Aggression bezweckte
Dich herzu zwingen als lebendig Bild,
Das dann als schönste Wirklichkeit mir gilt
Meine kleinen Fäden spulen
Fäden in den Modderkuhlen
In des Raubenvogels Fängen,
Wenn Gebete endlich hängen
MÄRZ
Begriffe lassen ihre Köpfe hängen
Die Fleischeslust gewinnt um Körperlängen
Den einzig wertgeschöpften Geistespreis,
Von dem der Sieger lange Zeit nichts weiß
Wer teilt mit mir die kleine Spur?
Wer schreitet mit mir weiter: Nur
Ein ungewollter derber Zungenkuss
Weiß, was im Frühling er mal leisten muss
Im Frühling die Toskana singt
Das Grün in allen Tönen
Ein’ jede Blume aus der Erde springt
Muss sich am Ton gewöhnen
In allen Erden-Himmel Spalten
Sind weiche Linien bereit
Sie können sich bemessen halten
Zum Ton der Himmelszeit
Schließ keine Augen, mache auf das Ohr
Lass hören, was Dir die Natur
Im Spektrum die Musik, der Chor
Der grünen Vielzahl gibt, genieße nur
APRIL
In Siena rauf und runter
Catherinen jung und munter
Und der Dom wird immer bunter
Campo populo nicht rund(t)er
Wenn Prosecco wieder schmeckt
Werden Würste aufgedeckt
Auch Oliven fehlen nie
Tosca-Wein: Genieße sie
Wir steigen den Berg hinan
Jeder so schnell er kann
Wir denken an frühere Kraft
Und an den Rebensaft
Das Grün ist tausendfach gestuft
Wie deine Liebe mich im Frühling ruft
Ich will mich nicht mehr hinter Manneshecken
Vor dir aus Angst im Märchenwald verstecken
Mein ganzes Leben hab’ ich an andere gedacht
Am Tage sicher aber auch zur Nacht
Jetzt denk ich immerzu an Dich
Und dadurch sicher auch an mich
Wir denken an uns beide
Und tun uns nichts zu leide
Wenn morgens alles im Nichts