Sylt - Elisabeth Ippen - E-Book

Sylt E-Book

Elisabeth Ippen

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Beschreibung

Sylt, eine Insel mit einem ganz eigenen Charme, den durch Texte und Bilder zu erfassen hier auf sehr persönliche Weise unternommen wurde.

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EPUB

Seitenzahl: 45

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Elisabeth Ippen, geboren 1951, studierte Pädagogik für Sonderschulen, lebte dreißig Jahre in Bonn, zunächst als Mutter und Hausfrau, schrieb dann nebenher Jugendbücher und hielt an verschiedenen Bildungseinrichtungen Vorträge über Erziehung. Seit 2011 lebt sie als Autorin im Chiemgau. Seither erschienen:

Ganz unverblümt. Sprüche und Aphorismen 2011

Zum Glück in Prien. Ein Neubeginn 2013

Der Weg ist das Ziel. Unterwegs in Süddeutschland 2014

Hanne – eine Rheinländerin im Chiemgau 2015

Ganz unverblümt 2. Sprüche und Aphorismen 2016

[email protected]

Inhaltsverzeichnis

Westerland

Promenade

Friedrichstraße

Wäldchen und Haine

Café Wien

St. Niels

St. Nicolai

St. Christophorus

Wenningstedt

Friesenkapelle

Kampen

Listland

List

Keitum

St. Severin

Bauernland

Morsum

Rantum

Hörnum

Die Odde

Buhnen

Wetterkapriolen

Kliiffs

Watt

Leuchttürme

Strandmorgen

Strandabend

Wind- und Wasserspiele

Quallen

Gehen…

Brandung

Lichtstraße

Sonnenuntergang

Farbenhimmel

Vorwort

Sylt, die Insel, die so viele Menschen in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt. Was ist das Besondere an ihr?

Es war Oktober, ich war zum ersten Mal dort und wollte es wissen. Ich streifte durch Westerland, fuhr mit dem Bus erst in den Norden der Insel, dann in ihren Süden, lief einen Teil der Küsten ab, dann auch noch viele Kilometer über Land, immer wieder staunend über die Vielfältigkeit der Landschaft und ihre permanent in Veränderung begriffenen Farben.

Natürlich lässt sich eine so große Insel wie Sylt nicht in nur wenigen Tagen erkunden. Und so musste ich im Juni darauf denn ein zweites Mal herkommen. Und im Jahr danach ein drittes Mal. Und es sieht so aus, als würde es weitere Male geben, denn bei jedem Besuch gibt es Neues zu entdecken, wird bereits Bekanntes mit anderen Augen und in einem anderen Licht gesehen. Letztendlich erlag ich wohl ebenfalls dem Zauber dieser Insel, die ich allerdings zugegebenermaßen durch die etwas getönte „Brille“ einer unverbesserlichen Romantikerin sehe.

Je mehr dieser Zauber wirkte, desto weniger konnte das Gesehene und Erlebte jedoch auf die übliche Art beschrieben werden. Immer öfter fehlten die Worte, wurden aus Beschreibungen Betrachtungen, konnten auch Fotos die Schönheit und den Reichtum dieser Insel nur unvollkommen wiedergeben. Die kann man nur erleben, wenn man hinfährt und selber schaut und erlebt. Wenn man vielleicht auch wie ich einfach losgeht mit Kamera, Notizheft und Bleistift, und seine Eindrücke festzuhalten sucht. Wenigstens für eine kleine Weile.

Westerland

Eine Stadt wie jede andere? Altes neben Neuem, fein Herausgeputztes neben weniger Feinem?

Oder ist Westerland irgendwie doch auch anders? Wo sonst würde man es wagen, direkt vor dem Bahnhof schreiend grüne Plastikriesen aufzustellen? Wo sonst könnte eine nackte Brunnengestalt namens Wilhelmine mit ihren prallen Rundungen so viel Heiterkeit und Lebensfreude versprühen, dass, wer sie wirklich angeschaut, lächelnd weitergeht? Wo sonst könnte man sich, nur wenige hundert Meter entfernt von der modernen Innenstadt um Bahnhof und Fußgängerzone, nahe der alten Kirche St. Niels plötzlich an einem verwunschenen Ort wiederfinden, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, in dem man auf stillen Straßen und schmalen Pfaden staunend vorbeigeht an romantischen alten Häusern?

Westerland steht zu seinen Gegensätzen. Oder zelebriert es sie sogar? So manches hochgelobte Restaurant befindet sich zwar inmitten reizloser städtischer Bebauung, ist aber untergebracht in einem wunderbar restaurierten alten Friesenhaus, das offensichtlich der Abrissbirne entkommen konnte und nun Lust macht auf ein Kennenlernen auch seines Inneren. Gute Köche haben einen guten Geschmack. Manchmal auch in Bezug auf die Mauern, innerhalb derer sie ihre Kunst ausüben und anbieten. Die Gäste sollen schließlich auf ihre Kosten kommen, was sie sich auf Sylt auch gerne etwas kosten lassen.

Nicht nur gute Köche, ganz Westerland nimmt Rücksicht auf den individuellen Geschmack seiner Urlauber und so ist auch das richtige, nämlich das gewohnte, Bier für jeden Gast eine Selbstverständlichkeit. Bier ist nicht nach jedermanns Geschmack, den treffen eher Gosch und Blum mit Fisch und anderem Meeresgetier und deshalb ist es in und vor diesen Lokalitäten meist sehr voll. Und weil Fisch bekanntlich schwimmen will, betreibt Gosch neben seinem Fischgeschäft auf der Friedrichstraße auch eine Kneipe. Was es hier außer Königs Pilsener wohl noch gibt? Das kann nur erfahren, wer reingeht. So wie auch Westerlands Vielfalt nur erfahren kann, wer nicht ausschließlich in der Friedrich- oder Strandstraße auf und ab flaniert, sondern sich auch einmal auf Abwege und Umwege begibt.

Westerland, keine Stadt wie jede andere auch, sondern eine, die einmal ganz von vorne anfangen musste. An einem neuen Platz. Den alten hatte 1436 die Nordsee derart ramponiert, dass er unbewohnbar geworden war. Stadt war Westerland damals noch nicht, allerdings bereits die größte Siedlung der Insel namens Eidum, und erst nach der Neugründung hunderte von Metern weiter landeinwärts bekam sie den Namen Weesterlön (hochdeutsch Westerland). Ihre Bewohner lebten mehr schlecht als recht von Landwirtschaft und Fischfang und besserten im 18. Jahrhundert, wie die übrigen Insulaner, ihr Einkommen mit dem Walfang auf.