Tabulose Verdorbenheit - Die Lust der Sklavin | Erotischer SM-Roman - Angelique Corse - E-Book

Tabulose Verdorbenheit - Die Lust der Sklavin | Erotischer SM-Roman E-Book

Angelique Corse

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 168 Taschenbuchseiten ... Als Katja entdeckt, dass ihr Mann sie betrügt, liegt ihr Leben in Scherben. Doch schon nach kurzer Zeit gibt sie sich immer häufiger ihren dunklen Fantasien hin - Fantasien von Schmerz und Züchtigung. In einem verruchten Sexclub trifft sie auf die Brüder Sean und Konrad und findet sich wieder in einem Strudel aus Sex, Lust und Gier, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Tabulose Spiele treiben sie schier in den Wahnsinn. Wird sie sich darin verlieren? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 220

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum:

Tabulose Verdorbenheit - Die Lust der Sklavin | Erotischer SM-Roman

von Angelique Corse

 

Schon von Kindesbeinen an galt Angeliques größte Leidenschaft dem Schreiben. 2015 begann sie, unter verschiedenen Pseudonymen vielseitige Werke zu veröffentlichen. Mit »Sünde in Schwarz« legt sie ihr Debüt im Erotik-Genre vor.Was für sie den Reiz an SM-Erotika ausmacht? »Der Kontrollverlust und die absolute Hingabe. Außerdem das Verruchte, Verbotene.«

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2025 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © agnadevi @ depositphotos.com © onzon @ depositphotos.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750756090

www.blue-panther-books.de

Prolog

Als die weit entfernte Kirchturmuhr Mitternacht schlug, riss sie wie auf ein geheimes Zeichen hin die Augen auf. Dabei herrschte in ihrem Schlafzimmer eine geradezu bedrückende Stille. Mit einem leichten Seufzer schwang die junge Frau ihre Beine über die Bettkante und stand anschließend auf. Die wenigen Schritte bis zur Tür waren schnell genommen. Doch beim Schließen achtete sie darauf, kein Geräusch von sich zu geben. Nur ihr leises Atmen zerschnitt die trügerische Ruhe und selbst das hätte sie am liebsten abgestellt.

Aber Menschen sind nun einmal keine Maschinen, sondern Individuen mit Gefühlen.

Dieser Gedanke begleitete sie auf dem Weg ins Wohnzimmer. Das erschien wie eine Ewigkeit. Obwohl sich niemand sonst in der Wohnung aufhielt und die Einsamkeit bereits ein Vertrauter geworden war, fühlte es sich diesmal an, als läge ein Stein auf ihrem Rücken.

Vielleicht stimmt es sogar bis zu einem gewissen Grad.

Ein Schauer, der bis in die kleinsten Adern vordrang, kroch über ihren Rücken. Obgleich keine Notwendigkeit bestand, schloss sie die Wohnzimmertür hinter sich und ließ sich auf das Sofa fallen. Wie automatisch glitt ihr Blick auf das Mobiltelefon neben ihr auf dem Tisch. Auf den ersten Blick wirkte es unscheinbar, doch bei näherem Hinsehen erkannte man, dass es mit silbern glänzender Farbe überzogen war, die schon den kleinsten Lichteinfall reflektierte. Hier und jetzt wirkte es wie eine Schlange, die zum tödlichen Biss ansetzte.

Im Grunde bin ich selbst schuld.

Von einer Sekunde zur nächsten zitterte sie so stark, als stünde ihr Körper unter Storm. Die tiefblauen Augen klebten regelrecht an dem Telefon, welches nach wie vor keinen Laut von sich gab. Eine starke Erleichterung durchströmte sie. Vielleicht hatte er heute Nacht keine Lust oder vergnügte sich anderweitig. Ihr sollte es egal sein, oder nicht? Aber das war es nicht. Im Gegenteil, ein Teil ihres Herzens zog sich schmerzhaft zusammen und vibrierte unruhig.

Das kann doch nicht wahr sein.

Sie wandte den Blick vom Tisch ab und richtete ihn stattdessen auf die Wand. Dort hing ein Foto, dessen Anblick ihre Seele regelrecht in Stücke riss und die Gefühle liefen Amok.

Du bist schuld, dass ich überhaupt in diese Situation gekommen bin.

Schon im nächsten Moment protestierte ihre Vernunft. Ihrem Mann allein die Schuld zu geben, war schlicht und ergreifend falsch. Sicher … er hatte durch die Vernachlässigung seinen Teil dazu beigetragen, aber die Entscheidungen hatten am Ende allein bei ihr gelegen.

Ich habe jeden Schritt bewusst getan, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Kälte stieg in ihr auf. Die schlanken Beine zitterten wie Espenlaub. Trotzdem schaffte sie es, zum Fenster zu gehen und nach draußen zu schauen. Das Panorama war nach wie vor faszinierend, obwohl es ihr seit den Vorfällen eine Gänsehaut über den Körper jagte. Am Anfang war sie sich der finsteren Seiten der Stadt nicht bewusst gewesen, nun schien die Dunkelheit an jeder Ecke zu lauern.

Eine sanfte und gleichzeitig melancholische Melodie ließ sie zusammenzucken. Von einer Sekunde zur anderen traten Schweißperlen auf ihre Stirn. Ihr Verstand riet mit Nachdruck, den Klingelton und das aufleuchtende Display zu ignorieren. Doch sie trat wie automatisch vom Fenster zurück und griff nach dem Telefon. Nicht nur Angst vor den möglichen Folgen einer Verweigerung, sondern auch plötzliche Lust zwangen die junge Frau regelrecht dazu, das Telefon zu entsperren und die Nachricht zu lesen.

»Ich bin nicht verschwunden, mein Kätzchen. Auch wenn du das vielleicht geglaubt hast. Nach wie vor beobachte ich jeden deiner Schritte und wache über dich. Du gehörst mir … vergiss das nicht. Und jetzt zieh dich aus und komm wieder ans Fenster! Ich möchte deinen wunderschönen Körper sehen.«

In den nächsten Sekunden fiel ihre Kleidung auf den Boden.

Kapitel 1

Wie entspannend doch eine warme Dusche sein kann.

Katja schloss die Augen und glitt mit den Händen über ihren Körper. Zuerst über die Schultern, dann über ihren Oberkörper. Den Brüsten widmete sie sich nur kurz, obwohl ein Teil von ihr danach verlangte, sich selbst zu berühren. Auch zog ein kurzes Zucken durch ihre Beine, dessen Ursprung nicht natürlich zu sein schien.

Es ist viel zu lange her, seit mein Mann und ich das letzte Mal miteinander intim waren.

Schweren Herzen nahm Katja die Hände von ihrem schlanken Körper und vergrub sie stattdessen in den langen Haaren. Die natürlich rote Pracht war ihr ganzer Stolz, obwohl ihr dadurch eine gewisse Wildheit, verbunden mit Zauberkraft, nachgesagt wurde. Dabei war sie die treueste Ehefrau, die man sich nur wünschen konnte. Und das wusste ihr Mann genauso wie sie selbst.

Natürlich war nichts dabei, sich selbst Lust zu bereiten. Im Gegenteil, in letzter Zeit hatte Katja diese Möglichkeit sehr oft in Anspruch nehmen müssen. Für ihren Geschmack ein wenig zu oft. Traurigkeit zeichnete ihr herzförmiges Gesicht, während sie sich abtrocknete und anschließend einen Blick in den wieder aufgeklarten Spiegel warf.

Schlecht sehe ich eigentlich nicht aus, oder?

Für den Bruchteil einer Sekunde bildete sich ein Kloß in ihrem Hals, welcher nur langsam verschwand. Noch vor ein paar Wochen hätte Katja die Frage bejaht und gleichzeitig ihren Körper verflucht. Dabei war sie fit und besuchte regelmäßig das örtliche Fitnessstudio. Auch in Sachen Ernährung übte sie ein gewisses Maß an Sorgfalt, ohne dabei zu übertreiben. Eine sogenannte Salatzicke war für niemanden angenehm, nicht einmal für die betreffende Person selbst. Auf den ersten Blick sah man ihr nicht an, dass sie in zwei Jahren die Vierzig erreichte. Und wenn Katja ehrlich zu sich selbst war, fühlte sie sich auch nicht wie Ende dreißig.

Das Handtuch rieb über ihren Körper und reizte die von Natur aus bleiche Haut. Dabei achtete Katja erneut darauf, sich nicht zu intensiv zu berühren, obwohl die Versuchung sehr groß war. Schließlich war ihr Sex trotz des zunehmenden Alters noch immer sehr wichtig. Nur kam der in letzter Zeit sehr viel zu kurz. Die Trauer drückte auf ihr Gemüt und Katja versuchte, diese mit einer Kopfbewegung zu vertreiben.

Heute Nacht wird alles anders… ganz bestimmt.

Sie schlüpfte in einen Bademantel, der mehr von ihrem Körper zeigte als verhüllte und verließ, ohne einen Blick zurück, das Badezimmer. Ein kurzer Blick auf die Uhr im Flur verriet, dass sie noch zwei Stunden Zeit hatte. Das perfekte Timing, welches jedoch nur mit der indirekten Deadline zusammenhing, die sie sich selbst an diesem Abend auferlegt hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde schwankte die Stimmung und ein trauriger Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht.

Wird mein Vorhaben gelingen? Oder ist wieder alles nur heiße Luft?

Katja legte die Hand auf ihre Brust. Doch die Schwere ihres Herzens ließ sich nicht vertreiben. Lange Zeit hatte sie versucht, die Augen vor der bitteren Realität zu verschließen, Ausreden zu finden oder sich die Wahrheit schönzureden. Das hatte einige Monate funktioniert und ermöglicht, den Alltag zu überstehen. Schließlich bedeutete eine Ehe nicht nur Zweisamkeit, sondern auch Verpflichtungen. Der Haushalt musste erledigt und Rechnungen bezahlt werden. Daran führte kein Weg vorbei und dass das Leben als Paar dabei mitunter ein wenig zu kurz kam, passierte häufiger. Aber das, was sie gerade erlebte, ging weit darüber hinaus.

Noch sichtlich bedrückt verließ Katja das Badezimmer und ging stattdessen ins Schlafzimmer. Dabei schaffte sie es nicht, den Kopf zu heben. Im Gegenteil, dieser senkte sich mit jedem Schritt mehr, sodass die roten Haare wie ein Schleier in ihr Gesicht fielen.

Meine sündige Hexe.

Einen Moment lang schien es ihr, als könnte Katja die Stimme ihres Ehemannes hören. Genauso hatte Axel sie oft genannt, und wenn er es tat, dauerte es nicht lange, bis alles in wildem Sex mündete. Schon die Erinnerung reichte aus, dass sich sämtliche Härchen ihres Körpers aufstellten und sie eine Gänsehaut bekam. Dabei lag das letzte Mal eine gefühlte Ewigkeit zurück … Leider.

Ein Seufzen sprang über Katjas Lippen, als sie vor den Kleiderschrank trat, um die geheimen Dessous aus den Tiefen zu holen. Schon vor einigen Wochen hatte sie sich Reizwäsche im Internet bestellt, in der Absicht, ein wenig Schwung in ihre Ehe zu bringen. Zwar zeigte Axel durch kleine Gesten, dass er sie nach wie vor liebte und gern mehr Zeit mit ihr verbringen würde. Aber praktisch ließ es sich nicht realisieren.

Seine Arbeit als Manager eines großen Unternehmens nahm ihn vollkommen in Beschlag, sodass alles andere verblasste. Schon sehr oft hatte Katja versucht, mit Axel darüber zu sprechen. Doch entweder hörte er ihr nicht zu oder man fand keine Lösung. Das Geld wurde gebraucht, weswegen eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit nicht infrage kam. So lauteten seine Erklärung und Katja hätte sie ihm sehr gern geglaubt. Aber ein Teil von ihr verweigerte strikt, sich damit zufriedenzugeben, sondern lenkte die Gedanken mehr in Richtung einer Affäre. Möglichkeiten gab es genug und es wäre eine Antwort auf alle ihre Fragen.

Katja machte eine Kopfbewegung, um diese Gedanken zu verdrängen. Es gab keine Beweise für ihre Vermutung, also wollte sie darüber nicht weiter nachdenken. Heute Abend galt es, Axel zu gefallen, und wieder einmal heißen Sex zu haben. Schon beim Gedanken daran fing ihr Körper an zu kribbeln. Plötzlich hatte Katja es ziemlich eilig, in die neue Reizwäsche zu schlüpfen. Beim Kauf hatte sie sorgfältig darauf geachtet, die Lieblingsfarbe ihres Mannes zu treffen. Was nicht so einfach gewesen war.

Dennoch verzogen ihre Mundwinkel sich zu einem verführerischen Lächeln, als Katja den Bademantel auf das Laminat gleiten ließ und sich stattdessen den sehr knappen Tanga überstreifte. Jener zeigte mehr, als dass er verhüllte, und besonders ihren gut geformten Po setzte er ausgezeichnet in Szene. Das Anbringen der Strapse nahm einige Versuche in Anspruch, dennoch schaffte Katja es.

Zufrieden drehte sie einmal um die eigene Achse und betrachtete sich im Ganzkörperspiegel des Kleiderschranks. Der Text auf der Website hatte nicht übertrieben, als er verkündete, dass allein das Tragen solcher Kleidung ein vollkommen neues Körpergefühl hervorrief. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte Katja sich nicht mehr nur als Hausfrau, welche sich um alle wichtigen Angelegenheiten kümmerte, sondern als eine lebendige, attraktive Frau, die begehrt werden und Lust erleben wollte.

Das Gefühl verstärkte sich, als sie den BH anzog. Im Stillen dankte Katja dem Himmel, dass ihre Brüste mittelgroß und straff geblieben waren. Was längst nicht bei allen Frauen ihres Alters der Fall war. Im Gegenteil, die frühen Wechseljahre setzten einigen von ihnen ohne Erbarmen zu, während Katja selbst nichts davon merkte. Das regelmäßige Training zahlte sich aus. So anstrengend es manchmal auch war.

Der Satinstoff mit rosaroter Spitze schmiegte sich zärtlich an die empfindliche Haut. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss Katja die Augen und ließ ihre Finger über den Oberkörper gleiten, während sie einige sinnliche, tänzerische Bewegungen vollführte. Schon als junges Mädchen hatte Katja diesen Stoff geliebt, obwohl ihr Umfeld dafür nicht immer Verständnis hatte. Leider hatte auch die kleine Vorliebe sich im Alltag verloren, doch auf einmal stand der Entschluss fest, sich in Zukunft ein wenig mehr Seide zu kaufen. Diesen Luxus würde sie ebenso gönnen wie diese neue Reizwäsche. Obwohl diese in erster Linie für Axel bestimmt war, aber das bedeutete ja nicht, dass sie diese nicht ebenfalls lieben durfte, oder?

Wie auf ein geheimes Zeichen fuhr ein Schauer durch ihren Körper und die Brustwarzen stellten sich auf. Katja musterte sie in einer Mischung aus Verwunderung und Faszination. Diesen Anblick hatte sie schon beinahe vergessen gehabt, und es fiel schwer, den Impuls zu unterdrücken, sich selbst zu befriedigen. Es war noch recht viel Zeit, bis Axel von der Arbeit nach Hause kam. Ausreichend, um ihrem Körper die notwendige Erholung zu gönnen, und trotzdem …

Nein, rief Katja sich zur Ordnung und versuchte, ihre Lust durch ein Kneifen in die Oberarme zu ersticken. Selbstbefriedigung hast du in den letzten Wochen und Monaten reichlich gehabt. Jetzt ist es mal wieder Zeit für Spaß zu zweit und dafür musst du fit sein.

Das stimmte. In letzter Zeit hatte Katja sich, wenn überhaupt, nur selbst Lust bereiten können. Weil Axel zu erschöpft für etwas anderes war und ihm im Bett sofort die Augen zufielen. Am Anfang hatte dies einen besonderen Reiz ausgeübt, denn sie konnte sich endlich mal wieder selbst entdecken und spüren. Außerdem öffneten ihre Fantasien die Pforten für neue Dinge, welche sie sehr gern mit Axel ausprobieren wollte. Vorausgesetzt, er war dafür zu haben.

Aber irgendwann war es langweilig geworden und die Sehnsucht nach ihrem Mann wuchs mit jeder Nacht.

Katja schreckte zusammen, als das Klingeln des Telefons sie aus ihren Gedanken riss. Sofort waren alle Freude und Euphorie verschwunden. Stattdessen erfüllten Angst und Enttäuschung Katjas Inneres.

»Nein… das kann jetzt nicht sein.«

Diesen Satz wiederholte sie immer und immer wieder, während sie den endlos scheinenden Flur entlangeilte, um den Anruf entgegenzunehmen. Zwischendurch gelang es Katja auch, sich ein wenig zu beruhigen. Schließlich konnte es auch jemand ganz anderes sein. Doch dieser Zustand dauerte nur wenige Sekunden und verschwand ganz, als sie das Gespräch entgegennahm.

»Hallo?«

»Schatz?«

Sofort wich sämtliche Farbe aus Katjas Gesicht. Die Stimme am anderen Ende der Leitung gehörte ohne Zweifel ihrem Ehemann. Ihre Schultern senkten sich kaum merklich. Es war Axel und er rief bestimmt nicht, um vor seinem Feierabend noch mit ihr zu plaudern. Dennoch zwang Katja sich, ruhig und freundlich zu bleiben.

»Hallo Schatz. Wie geht es dir?«

»Ganz gut.« Ein Schlucken unterbrach seine Antwort. Katja nahm an, dass Axel nebenbei entweder Wasser oder Kaffee trank. Sie hoffte auf Ersteres. »Aber es ist verdammt viel zu tun. Das kannst du mir glauben.«

Unwillkürlich umklammerten Katjas Hände den Hörer ein wenig fester, während in ihren Augen die Tränen aufstiegen.

Komm schon, sag es! Erzähl mir, dass du schon wieder später oder gar nicht nach Hause kommst.

Am liebsten hätte sie die Worte in den Hörer geschrien, riss sich aber zusammen. Ihre Zähne gruben sich in die Unterlippe, bis ein wenig Blut hervorquoll.

»Hör zu, Katja! Es tut mir leid.« Einen Moment lang klang es, als würde Axel selbst anfangen zu weinen. »Ich weiß, ich habe es versprochen und mir ist auch klar, dass die Situation dich belastet. Aber es geht einfach nicht anders. Das Projekt muss fertig werden und deshalb …« Er machte eine Pause, in der Katja das Gespräch am liebsten beendet hätte. Wie oft hatte es in den letzten Monaten ähnliche Unterhaltungen gegeben? Viel zu häufig. Und langsam war sie es leid. »… muss ich heute im Büro schlafen. Ich komme erst morgen früh nach Hause.«

Katja stieß die Luft aus. »Und wann musst du dann wieder arbeiten?«

»Um 16 Uhr.«

Das reichte gerade mal für ein paar Stunden Schlaf, den Axel dringend benötigte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dabei zum Sex kam, war gering. Was Katja ihm nicht einmal verübelte. Bei der Arbeitsbelastung war es ein Wunder, dass Axel noch nicht zusammengebrochen war. Aber ihre Ehe litt trotzdem darunter und die jetzige Enttäuschung machte es nur noch schlimmer. Mit letzter Kraft verabschiedete Katja sich von ihrem Ehemann, der sich immer wieder entschuldigte. Aber sie wollte das schon nicht mehr hören, sondern sich stattdessen in der Einsamkeit verlieren.

Wie in Trance ging Katja ins Schlafzimmer zurück. Tränen rannen ihr über die Wangen, obwohl sie vor Enttäuschung noch lieber aufgeschrien hätte. Da hatte sie alles so schön geplant und jetzt? Nur knapp unterdrückte sie den Impuls, sich die Reizwäsche auf der Stelle vom Körper zu reißen. Die wirkte plötzlich billig und vor allem überflüssig. Axel würde sie niemals darin sehen. Und die Erkenntnis schmeckte bitterer als Hustensaft.

»Was bin ich eigentlich noch für ihn?«, fragte Katja sich, während sie sich auf das Doppelbett fallen ließ.

Ihre Tränen waren mittlerweile versiegt, jedoch nicht der Schmerz. Mehr denn je verstand sie, wie die Charaktere in ihren Lieblingsserien sich fühlten, wenn ihre Männer mit ihrer Arbeit verheiratet waren und die Frauen nicht selten komplett vergaßen.

Oder ist es doch eine Affäre? Und ich bin nur zu blind, es zu sehen?

Ihre Haare umgaben sie wie ein Fächer und die Satinbettlaken spendeten ein wenig Trost. Außerdem spürte sie wieder bewusst die Seide, die ihre Brustwarzen nach wie vor hart werden ließ.

Eigentlich wollte ich ja nicht, aber… Ach, was solls.

Spielerisch glitten ihre Hände unter den weichen Stoff, während sich ihre Augen schlossen und den Weg für Träume freigaben.

»Na … hast du auf mich gewartet?«

Katja schrak zusammen und hob den Kopf. Die Stimme war unbekannt, jagte ihr allerdings einen Schauer über den Nacken.

»Wer ist da? Wer bist du?«

Ein leises Lachen war die Antwort. »Ist das so wichtig?«

Schritte näherten sich und ein Zucken schoss durch Katjas Glieder, als der Fremde auf dem Bett Platz nahm. Sein Oberkörper war nackt und sie konnte die kräftigen Brustmuskeln deutlich erkennen, obwohl der Raum nur von einem fahlen Licht erhellt wurde. Die sonstige Kleidung war schwarz, ebenso wie die langen Haare, welche sein Gesicht fast vollkommen verdeckten. Dennoch spürte sie seinen Blick, der sie von Kopf bis zu den Füßen regelrecht abtastete.

Katjas Herz machte einen Sprung und auf einmal bemerkte sie, dass nicht einmal mehr die Reizwäsche ihre Blöße verhüllte. Eilig wollte Katja die Arme um ihren Körper schlingen, aber der Fremde hielt sie zurück.

»Nein … das ist nicht nötig.« Sanft nahm er ihre Arme zur Seite und seine dunklen Augen trafen ihre. »Mir gefällt, was ich sehe. Und es macht mich sehr geil.«

Tatsächlich zeichnete sich in der Lackhose eine deutliche Beule ab, welche die Röte in ihre Wangen trieb. Bevor Katja etwas sagen konnte, verschloss der Fremde ihre Lippen mit einem Kuss. Nach einer kurzen Schreckenssekunde erwiderte sie ihn und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Behutsam teilte er ihre Lippen, erforschte die Mundhöhle, während sie ihn immer näher an sich zog.

»Du suchst Leidenschaft, nicht wahr?«, fragte er, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.

Katja nickte zögernd, obwohl dies nicht ganz der Wahrheit entsprach. Eigentlich liebte sie Axel von ganzem Herzen, doch… er schien sie nicht zu sehen.

»Dann lass mich für dich da sein!«

Bevor Katja etwas erwidern konnte, küsste der Fremde sie erneut und ließ ihren Körper auf das Bett zurückgleiten. Plötzlich waren seine Hände und Lippen überall, an ihrem Hals, den Schultern und auf den Brüsten, wo sie die Nippel erst leicht zwirbelten und anschließend sanft mit der Zunge umkreisten.

»Ah …«

Katja warf den Kopf in ihren Nacken und beugte sich dem Fremden entgegen. Dieser lächelte verführerisch und fuhr mit seinem Spiel fort, bis sie fast schrie. Schließlich waren Katjas Brüste eine ihrer empfindlichsten Zonen und wenn man diese genug reizte…

Der Fremde grinste dreckig und arbeitete sich Stück für Stück weiter nach unten, ohne die Hände von ihren Brüsten zu nehmen. Katja stöhnte auf, als er seine Zunge in ihre Feuchtigkeit tauchte. Niemals zuvor hatte es sich so angefühlt. Zuerst ließ der Fremde seine Zunge hin und her tanzen, ehe er sie sacht in sie schob, aber viel zu kurz, um sie zu befriedigen. Als Katja nach mehr betteln wollte, hob er den Kopf und schaute sie durchdringend an. Katjas Herz schlug wieder schneller, zumal seine Hände mit ihren Brüsten spielten.

»Du bist so feucht und schmeckst herrlich gut«, raunte er und küsste verspielt ihren rasierten Venushügel. »Ich kann es gar nicht erwarten, in dir zu sein.«

»Dann tue es!«, verlangte Katja und spreizte ihre Beine noch ein klein wenig mehr. »Nimm mich.«

Glücklicherweise ließ der Fremde sich das nicht zweimal sagen. Mit einer einzigen festen und gleichzeitig schnellen Bewegung drang er in Katja ein und füllte sie ganz aus. Ein kehliges Stöhnen war ihre Antwort darauf, und als er anfing, sich zu bewegen, bäumte sie sich auf und krallte ihre Fingernägel in seinen Rücken.

»Du bist ein kleines Biest.«

Auch der Fremde warf genießerisch seinen Kopf in den Nacken, während Katja seinen Hals küsste. Während der gemeinsame Höhepunkt über sie hinweg rollte, musterte der Fremde sie in einer Art und Weise, die Katja nicht zu deuten vermochte.

Kapitel 2

»Schatz, ich bin zu Hause. Wo bist du denn?«

Mittellaute Schritte drangen an Katjas Ohr und ihre Augenlider flatterten.

Wer ruft mich da? Und… wo bin ich überhaupt?

Sie legte den Arm über ihre Augen, obwohl kein Licht brannte, und stieß einen unwilligen Laut aus. Ihr Gehirn wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war und auch nicht, wie lange sie geschlafen hatte.

»Schatz… bitte antworte! Es tut mir leid.«

Das Timbre klang verzweifelt und Katja setzte sich auf. Als ihr Blick durch die halb geöffnete Zimmertür fiel, kehrte ihre Erinnerung schlagartig zurück.

Ich wollte meinen Ehemann mit ein wenig erotischer Zweisamkeit überraschen. Doch er hat mich versetzt, wie so oft in letzter Zeit. Daraufhin bin ich ins Schlafzimmer gegangen und habe mir selbst Lust bereitet… inklusive eines sehr heißen Traums.

Beim Gedanken daran lief Katja dunkelrot an und kurze kleine Hitzewellen tanzten über ihren Körper. Einen so heftigen und gleichzeitig befriedigenden Orgasmus hatte sie lange nicht mehr gehabt. Dabei war sie die ganze Zeit über allein gewesen, oder? Erschrocken stellte Katja fest, dass ein Hauch von Zweifel in ihr aufstieg. Konnte eine Fantasie so dermaßen real sein? Mit einem Kopfschütteln vertrieb sie den Gedanken.

Jetzt reiß dich zusammen! Es war ein Traum … nicht mehr und nicht weniger. Vergiss ihn am besten so schnell wie möglich!

Das war leichter gesagt als getan. Obwohl die Bilder langsam verblassten, sah sie das verführerische Antlitz des Fremden noch immer vor ihrem geistigen Auge und ihr Herz fing an zu rasen. Für den Bruchteil einer Sekunde ertappte Katja sich bei dem Wunsch, ihm in der Realität zu begegnen.

Sofort lachte sie freudlos auf. Natürlich gab es besonders attraktive Männer. Das ließ sich nicht abstreiten. Doch diese waren mit Sicherheit nicht für sie bestimmt. Das war so gewiss wie das Amen in der Kirche. Außerdem ging es ihr in erster Linie darum, ihre Ehe zu retten. Denn so konnte es beim besten Willen nicht weitergehen.

Anstatt Axel zu antworten, trat Katja auf Zehenspitzen an die Tür. Dass sie die Reizwäsche noch trug und somit fast nackt war, verdrängte sie so gut wie möglich. Im Flur sah Katja die Silhouette ihres Mannes. Auf den ersten Blick schien Axel noch derselbe zu sein wie vor fünfzehn Jahren, als sie sich beide das Ja-Wort gegeben hatten. Katja dachte gern an diesen Tag zurück, obwohl es sich mittlerweile bittersüß anfühlte. Damals war alles unbeschwert und romantisch gewesen. Im Gegensatz zu heute, wo sie manchmal sogar an Axels Liebe zweifelte.

Den Gedanken verdrängend trat Katja von hinten an ihn heran und umarmte Axel. Er roch nach dem Aftershave, welches er jeden Morgen auftrug, bevor er das Haus verließ. Eine Steinlawine fiel Katja von der Seele. Wahrscheinlich hatte sie sich diese vermeintliche Affäre nur eingebildet. Axel wirkte viel zu erschöpft für außereheliche Aktivitäten. Zumal es keinen ausreichenden Hinweis dafür gab. Jedoch versteifte sich seine Haltung.

»Katja, wo kommst du denn her?« Während er sprach, wandte Axel sich um und starrte seine Ehefrau an. »Und warum bist du… so angezogen?«

»Ich wollte dich mit ein wenig erotischer Zweisamkeit überraschen«, erwiderte Katja kleinlaut. Ihre Enttäuschung kehrte zurück, obwohl Axel sie nicht losließ. »Aber du hast mich wieder einmal versetzt. Deine Arbeit war wichtiger.«

Wie automatisch senkte Katja den Kopf. Axel sollte nicht sehen, wie traurig sie deswegen war. Katja hörte, wie er ausatmete und sie noch fester in seine Arme zog.

»Es tut mir so leid.« Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und seine blauen Augen fixierten sie regelrecht. »Ich habe schon geahnt, dass du besonders auf mich wartest. Wobei ich damit…« Er musterte Katja in einer Mischung aus Verwunderung und Belustigung, als er ihre Nacktheit sowie den an ihrem Arm hängenden BH bemerkte. »War das etwa für mich?«

»Ja …« Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme von einem leichten Schluchzen begleitet wurde. »Wie gesagt, ich wollte dich überraschen, aber du … kamst einfach nicht.«

Ohne ein weiteres Wort nahm Axel sie in die Arme und strich ihr über den Rücken. Er sagte nichts mehr, Worte waren überflüssig. Auch Katja ließ ihren Tränen endlich freien Lauf und es verging eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sich voneinander lösten. Beide schnappten nach Luft und Axels Erregung war nicht zu übersehen.

»Ja«, sagte er mit einer Stimme, welche Katja sehr vermisst hatte und die ihr gleichzeitig eine Gänsehaut bescherte. »Ich bin scharf auf dich und das, obwohl ich gerade von der Arbeit komme und müde bin.« Er lächelte traurig und seine große Hand legte sich auf ihren Po. »Bist du dir denn sicher, dass du es willst? Oder sollten wir vielleicht erst mal reden?«

»Nein!«, antwortete Katja herrischer, als es ihre Absicht gewesen war. »Ich will es jetzt… Alles andere kommt später. Außerdem …« Sie zwinkerte verschwörerisch, während ihre Finger sich in Axels Hemd krallten, um es ihm vom Leib zu reißen. »…soll ich diese wirklich schöne Wäsche …« Verspielt fuhr Katja über den Bund ihres Slips. Alles in ihr hoffte, dass Axel nicht merkte, dass dieser nach unten hin offen war. »…wirklich umsonst gekauft haben?«

»Du bist wirklich eine Hexe.«

Auch er verlor die letzten Hemmungen und presste seine Lippen hungrig auf Katjas. Ihr Herz fing an zu hüpfen, obwohl sich für den Bruchteil einer Sekunde das Antlitz des Fremden dazwischenschob. Axels Küsse schmeckten rau und beschützend, die des Unbekannten süß und verführerisch. Fast wie die verbotene Frucht aus dem Paradies.

Jetzt hör aber mal auf, rief Katja sich selbst zur Ordnung und stellte erleichtert fest, dass Axel ihre kurze innere Anspannung nicht bemerkte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sie zu sich zu ziehen und ihr Gesicht sowie den Hals mit Küssen zu bedecken. Es war ein Traumbild und mehr nicht. Es ist absoluter Schwachsinn, sich in irgendetwas zu verrennen, was nicht real ist. Angesehen davon liebst du Axel und willst bei ihm bleiben.

Katja kicherte kurz, als ihr Ehemann sie hochhob und zielsicher Richtung Schlafzimmer trug. Die Szene hatte etwas von klassischer Verführung… abgesehen davon, dass es das erste Mal war, dass er sie so behandelte.

»Was… Was tust du?« Leicht unsicher schlang sie den Arm um seinen Nacken, um einen besseren Halt zu bekommen.

»Ich mache mich bereit, der Hexe zu verfallen.« Seine Worte begleiteten ein leises Lachen und Katja grinste.

»Dann brauche ich diesmal wohl keinen Liebeszauber.« Schelmisch zeichnete sie die Konturen seines Gesichtes nach. »Wenn du mir schon freiwillig verfallen willst.«