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Möchten Sie sich genauer mit der Technischen Analyse, auch Chartanalyse genannt, beschäftigen? In diesem Buch lernen Sie zunächst Grundbegriffe wie Widerstand, Unterstützung oder Trendkanal kennen und die Werkzeuge der Technischen Analyse nutzen. Und da beim Trading das richtige Timing (fast) alles ist, erfahren Sie, wie Sie aus Chartverläufen die richtigen Schlüsse für Kauf oder Verkauf ziehen können. Lernen Sie, das Marktverhalten am Wertpapiermarkt anhand der Balken und ihrer Positionen auf dem Chart einzuschätzen und im richtigen Moment zu reagieren, um so an der Börse erfolgreich zu sein.
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Seitenzahl: 590
Veröffentlichungsjahr: 2022
Technische Analyse für Dummies
Der Kursbalken ist der grundlegende Baustein der Technischen Analyse. Er beschreibt und definiert die Trading-Aktion in einem Wertpapier für eine gegebene Zeitspanne. Eine Trading-Aktion umfasst alle Transaktionen, die während dieser Zeitspanne ausgeführt worden sind. Wenn der Balken lang ist, fand ein Kampf zwischen Käufern (Bullen) und Verkäufern (Bären) statt. Wenn der Balken kurz ist, war es eine Kissenschlacht.
Betrachten Sie einen Standardkursbalken:
Die meisten Marktindikatoren sind nicht mehr als eine arithmetische Manipulation der vier Komponenten des Kursbalkens. Die Komponenten sind einfach zu lernen und auch leicht zu interpretieren, wenn Sie deren Bedeutung verstanden haben:
Eröffnungskurs (Open): Die kleine horizontale Linie oderTick-Markeauf der linken Seite ist der Eröffnungskurs.Höchstkurs (High): Das obere Ende der vertikalen Linie definiert den Tageshöchstkurs.Tiefstkurs (Low): Das untere Ende der vertikalen Linie definiert den Tagestiefstkurs.Schlusskurs (Close): Die Tick-Marke auf der rechten Seite ist der Schlusskurs.Kaufen Sie das Wertpapier, wenn Sie eine Kursreihe aus höheren Höchstkursen und höheren Schlusskursen erkennen. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage für das Wertpapier das aktuelle Angebot übersteigt. Es gibt also mehr Käufer als Verkäufer. Auch das Gegenteil ist der Fall. Niedrigere Tiefstkurse und niedrigere Schlusskurse bedeuten, dass Sie sich zum Verkaufen bereit machen sollten, weil die Verkäufer die Käufer überrennen.
Was ist, wenn die Kursbalken nicht dauerhaft höhere oder niedrigere Schlusskurse anzeigen? Diese Situation nennt sich Congestion und Sie sollten mit dem Traden des Wertpapiers abwarten, bis Sie einen Trend erkennen.
Candlesticks unterstreichen die Eröffnungs- und Schlusskurse einer Aktie an einem bestimmten Tag. Viele Candlesticks (auch als Kerzen bezeichnet) sind einfach anzuwenden und zu interpretieren und erleichtern daher Einsteigern, sich in der Technischen Analyse zurechtzufinden. Selbst erfahrenen Tradern eröffnet die Candlestick-Analyse neue Einblicke.
Sie sollten wissen, was die Bezeichnungen bei den Candlesticks zu bedeuten haben:
Eröffnungskurs (Open)Höchstkurs (High): TageshöchstkursTiefstkurs (Low): TagestiefstkursSchlusskurs (Close)Körper (Real Body)
Die Farbe des Körpers zeigt den Kampf zwischen Käufern und Verkäufern:
Weißer Körper: Der Schlusskurs ist höher als der Eröffnungskurs. Ein weißer Körper ist bullisch. Je länger der Körper ist, desto positiver ist die Stimmung. Ein langer weißer Kerzenkörper zeigt an, dass der Schlusskurs weit über dem Eröffnungskurs lag.
Schwarzer Körper: Der Schlusskurs ist niedriger als der Eröffnungskurs. Ein schwarzer Körper ist bärisch. Je länger der Körper ist, desto schlechter ist die Stimmung. Ein langer schwarzer Kerzenkörper zeigt an, dass der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs und in der Nähe des Tiefstkurses lag. Die Verkäufer waren während der gesamten Sitzung in der Überzahl.
Was ist, wenn der Candlestick den Eröffnungs- und Schlusskurs auf etwa derselben Höhe anzeigt? Diese Konfiguration bedeutet, dass Sie bei dieser Kerze Nachfrage und Angebot nicht ablesen können und daher das Wertpapier nicht auf Basis der Chartanalyse traden sollten.
Schatten: Das ist die dünne vertikale Linie oben und unten vom Körper, die den Höchst- und Tiefstkurs anzeigt (auch als Docht und Lunte bezeichnet).Technische Analyse für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
3. Auflage 2022
©2022 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Original English language edition © 2019 by Wiley Publishing, Inc.
All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe © 2019 by Wiley Publishing, Inc.
Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: denisismagilov / stock.adobe.comKorrektur: Johanna Rupp, Walldorf
Print ISBN: 978-3-527-71931-0ePub ISBN: 978-3-527-83699-4
Barbara Rockefeller hat sich als Autorin auf Themen der internationalen Wirtschaft und Finanzen mit Schwerpunkt Devisenhandel spezialisiert. Außerdem handelt sie auf dem Devisenmarkt und gibt einen täglichen Newsletter für den Devisenmarkt heraus, The Strategic Currency Briefing. Darin verbindet sie technische und fundamentale Beobachtungen miteinander. Darüber hinaus veröffentlicht sie täglich die Berichte »Trader's Advice« für Devisenhändler auf den Spot- und Futuresmärkten. Zu den Abonnenten ihres Newsletters gehören Zentralbanken, Investitionsbanken, Hedgefonds, multinationale Unternehmen, Investmentmanager und Einzelpersonen. Außerdem erstellt sie als Beraterin Charts für Einzelpersonen und Institutionen.
Bevor Barbara Rockefeller anfing, Newsletter herauszugeben, arbeitete sie bei mehreren US-amerikanischen Banken, darunter Citibank und Brown Brothers Harriman, in den Abteilungen für Kreditvergabe, Devisenhandel und Risikomanagement. Als bei Brown Brothers der Versuch scheiterte, mit der konventionellen Wirtschaftstheorie zuverlässige Vorhersagen über die Entwicklung des Devisenmarktes zu erstellen, wechselte sie zu Citibank und arbeitete dort an der Entwicklung eines Chartanalyse-Systems mit. Das war 1980, lange bevor die Chartanalyse ein etabliertes Instrument wurde, zu einer Zeit, als sie noch von vielen als Spinnerei angesehen wurde.
Barbara Rockefeller hat einen B.A. in Wirtschaft vom Reed College in Portland, Oregon, und einen M.A. in International Affairs von der Columbia University. Als Mitarbeiterin von Citibank bereiste sie die Welt und unterrichtete Angestellte und Kunden in den Grundlagen des Devisenhandels, der internationalen Wirtschaft und des Risikomanagements. Ihr Lieblingsland? Türkei. Die gewieftesten Trader? Hongkong.
Tobias Thöne ist seit über einem Jahrzehnt als Technischer Analyst tätig und setzt sich insbesondere für die Vermittlung der Technischen Analyse ein. In seiner Anfangsphase erkannte er schnell, dass die Technische Analyse das Instrument für ein erfolgreiches Trading ist. Aufgrund seiner juristischen Ausbildung hinterfragt und überprüft er objektiv ständig die Gegebenheiten und lernte dadurch die Vorteile der Technischen Analyse zu schätzen.
Stefan Salomon ist seit Mitte der 1990er-Jahre Technischer Analyst. Seine beruflichen Stationen: Leiter der Technischen Analyse der Wallstreet:Online AG, Financial Advisor der Hornblower Fischer AG, Chartanalyst BörseGo AG, Vorstandsmitglied und Regionalmanager der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Stefan Salomon gilt als der Spezialist in Deutschland für Candlesticks. Er veröffentlicht täglich Handelseinschätzungen zu den internationalen Devisen-, Anleihen- und Aktienmärkten auf www.wallstreet-online.de. Seine langjährigen praktischen Erfahrungen gibt er gern weiter. Hierzu führt er ein bis zwei Workshops im Jahr durch und ist als Coach aktiv. Kontakt: www.candlestick.de.
Martina Hesse-Hujber hat ihr Übersetzerdiplom am FASK Germersheim der Universität Mainz für die Sprachen Englisch und Spanisch in der Fachrichtung Wirtschaft abgelegt. Sie übersetzt bereits seit 1994 für Wiley-VCH. Zu Beginn lag ihr Schwerpunkt vorwiegend bei Computerbüchern der … für Dummies-Reihe, heute gehören immer mehr auch Wirtschaftsthemen zu den von ihr übersetzten Büchern. Mit ihrer Kollegin Norma Kessler hält sie Seminare zum Fachbuchübersetzen und veröffentlicht Artikel in Fachzeitschriften und Handbüchern.
Susanne Katharina Hemschemeier ist promovierte Mikrobiologin. Sie arbeitete nach dem Studium in Bielefeld lange als Postdoc an der UCLA (Los Angeles) und der JLU Gießen, bevor Sie in den E-Learning-Sektor der Biochemie an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz wechselte. Seit 2002 ist sie als freiberufliche Übersetzerin, Fachkorrektorin und Lektorin unter anderem für Wiley-VCH tätig.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autorin
Über den Fachkorrektor der 1. Auflage
Über den Fachkorrektor der 2. und 3. Auflage
Über die Übersetzerinnen
Einleitung
Über dieses Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Der »Werkzeugkasten« der Technischen Analyse
Kapitel 1: Einführung in die Technische Analyse
Der Aufstieg wissenschaftlicher Methoden
Die Sprache der Chartanalysen
Der Trend ist Ihr Freund
Das Untersuchungsfeld der Chartanalyse
Warum Chartanalysen funktionieren und was schiefgehen kann
Warum die Chartanalyse zu Unrecht einen schlechten Ruf hat
Eine Ordnung erkennen
Was Sie zu Beginn brauchen
Kapitel 2: Das Wesen der Marktbewegung erkennen
Das konventionelle Angebot-Nachfrage-Modell
Das E-Bay-Modell von Angebot und Nachfrage
Das Massenverhalten erkennen
Was ist »normal«?
Das extreme Massenverhalten akzeptieren
Kapitel 3: Trade, was du siehst: Die Marktstimmung
Was Marktstimmung ist und wie Sie sie nutzen
Über den Chart hinausdenken: Die Stimmung abschätzen
Das Volumen im Auge behalten
Beide Augen zudrücken
Wissenschaftlich denken
Kapitel 4: Erfolgreich mit Chart-Indikatoren arbeiten
Das Grundrauschen ausblenden
Indikatoren bringen Vorteile
Wie Indikatoren funktionieren
Benchmark-Niveaus festlegen
Indikatoren auswählen
Indikatoren unter der Lupe
Kapitel 5: Trades optimal managen
Eigene Handelsregeln aufstellen
Wann sollten Sie aussteigen?
Verluste begrenzen
Die erste Verteidigungslinie: Stop-Loss-Order
Ihre Positionen anpassen
Trades wie die Profis verwalten
Teil II: Indikatoren von Grund auf verstehen
Kapitel 6: Kursbalken lesen: Gelegenheiten beim Schopf packen
Grundlegende Kursbalken erstellen
Wie die Komponenten zusammenwirken: Trends mit Kursbalken ermitteln
Den Nebel um den Balken-Chart lichten
Balken mit Zeitrahmen versehen
Balkenlesen in Echtzeit
Kapitel 7: Besondere Balken – Ihr Frühwarnsystem
Hinweise auf die Trader-Stimmung finden
Besondere Konfigurationen erkennen
Spikes verstehen
Was Gaps Ihnen sagen
Die Lücke schließen
Die Handelsspanne als Werkzeug einsetzen
Kapitel 8: Eine andere Darstellung von Kursbalken: Die Candlesticks
Vorteile von Candlesticks nutzen
Der Aufbau eines Candlesticks
Emotionen einschätzen
Besonders »emotionale Extreme« bei Candlestick-Formationen
Candlesticks mit anderen Indikatoren kombinieren
Ausschließlich mit Candlesticks traden
Teil III: Nach Mustern suchen
Kapitel 9: Formationen erkennen
Wie Sie Muster identifizieren können
Warum Fortsetzungsformationen Vorteile bringen
Klassische Umkehrformationen erkennen
Den Measured Move bewerten
Kapitel 10: Trendlinien zeichnen
Den Kurs-Chart genau im Auge behalten
Regelbasierte Trendlinien erstellen
Interne Trendlinien zeichnen
Kapitel 11: Trendkanäle für Prognosen nutzen
Kurze Einleitung in das Zeichnen von Trendkanälen
Mit der Regressionshandelsspanne gehen
Mit Ausbrüchen umgehen
Pivotpunktunterstützung und -widerstand in einem Kanal
Teil IV: Die dynamische Analyse
Kapitel 12: Mit dynamischen Linien arbeiten
Der einfache gleitende Durchschnitt
Den gleitenden Durchschnitt anpassen
Mehrere gleitende Durchschnitte anwenden
Das »Moving Average Ribbon«
Moving Average Convergence/Divergence (MACD)
Kapitel 13: Das Momentum messen
Etwas Mathe: Berechnung des Momentums
Die komplizierteren Aspekte des Momentums
Das Momentum anwenden
Den Relative Strength Index (RSI) bestimmen
Den Rest des Kursbalkens nutzen – der Stochastik-Oszillator
Kapitel 14: Die Volatilität abschätzen
Ein vieldeutiges Konzept festnageln
Volatilität messen
Volatilitätsmaße anwenden – Bollinger-Bänder
Stopps mit ATR-Bändern anwenden
Kapitel 15: Den Zeitfaktor ignorieren
Tick-Marken: Auf das Wesentliche reduziert
Mit Fokus auf Bewegung: Konstante Bereichsbalken
Die magischen Point-and-Figure-Charts
Das Wichtigste veranschaulichen
Muster anwenden
Kurse nach einem Ausbruch hochrechnen
Point-and-Figure-Methoden mit anderen Indikatoren kombinieren
Kapitel 16: Chartanalyse-Techniken kombinieren
Mehr Indikatoren, mehr Komplexität
Etwas abgehobenere Konzepte
Traden mit eingeschränkter Erwartung: Semi-System-, Setup- und Guerilla-Trading
Kapitel 17: Zyklen und Wellen analysieren
Was sind Zyklen, was sind Wellen?
Angebot- und Nachfragezyklen – Der pragmatische Mr. Wyckoff
Hursts »magische« Zahlen
Was Mond und Sterne mit dem Markt zu tun haben
Saisonabhängigkeit und Kalendereffekte
Globale Theorien der Massenpsychologie
Im Rampenlicht: Der großartige Mr. Gann
Kapitel 18: Einfach genial: Ichimoku
Was sich hinter dem Begriff verbirgt
Ichimoku für Ihre Chartanalyse verwenden
Handeln mit Ichimoku
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 19: Zehn Geheimnisse der besten Chartanalysten
Schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein
Backtests sind wichtig
Der Trend ist Ihr Freund
Der Einstieg ist so wichtig wie der Ausstieg
Traden Sie nie ohne Stopps
Betrachten Sie Trading als Geschäft
Nehmen Sie Rückschläge nicht persönlich
Setzen Sie auf altbewährte Techniken
Diversifizierung ist immer ein guter Tipp
Kurz durchatmen – und etwas Mathematik lernen
Kapitel 20: Zehn Regeln für das Arbeiten mit Indikatoren
Handeln Sie nicht voreilig
Bekämpfen Sie die Mathekobolde
Schließen Sie Formationen in Ihr Herz
Nutzen Sie Unterstützung und Widerstand
Folgen Sie dem Ausbruch
Achten Sie auf Konvergenz und Divergenz
Arbeiten Sie mit Backtests und Übungstrades
Akzeptieren Sie, dass Ihr Indikator scheitern kann
Vergessen Sie die Idee von geheimen Indikatoren
Seien Sie offen für Neues
Anhang: Weiterführende Quellen
Das absolute Minimum
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Verluste wettmachen
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Ergebnisse eines einfachen Moving-Average-Crossover-Backtests bei de...
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Hypothetischer Gewinn mit der Kreuzungsregel für den einfachen glei...
Tabelle 12.2: Hypothetischer Gewinn mit der Wendepunktregel für den gleitenden Du...
Tabelle 12.3: Hypothetischer Gewinn mit der Kreuzungsregel zweier gleitender Durc...
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Richtwerte für die Boxgröße
Kapitel 16
Tabelle 16.1: Ergebnisse des Indikator-Tradings
Kapitel 18
Tabelle 18.1: Vergleich: Ichimoku und konventionelle Technische Analyse
Kapitel 1
Abbildung 1.1: Aufwärtstrend und Abwärtstrend
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Widerstand
Abbildung 2.2: Unterstützung und Widerstand
Abbildung 2.3: Trend mit vier Retracements
Kapitel 3
Abbildung 3.1: On-Balance-Volumen
Kapitel 4
Abbildung 4.1: Trends zählen
Kapitel 5
Abbildung 5.1: Parabolischer Stopp
Kapitel 6
Abbildung 6.1: Der Standardkursbalken
Abbildung 6.2: Eine Reihe von Gewinntagen
Abbildung 6.3: Eine Reihe von Verlusttagen
Abbildung 6.4: Balken ohne erkennbaren Trend
Abbildung 6.5: Fitschens einfache Balkenbewertung
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Häufige besondere Balkenkombinationen
Abbildung 7.2: Ungewöhnliche besondere Balken
Abbildung 7.3: Kurs-Gap
Abbildung 7.4: Breakaway-Gap und Runaway-Gap
Abbildung 7.5: Inselumkehr (Island-Reversal)
Abbildung 7.6: Eine Lücke schließen
Abbildung 7.7: Verbreiterung (A) und Verengung (B) der Handelsspanne
Abbildung 7.8: Das Gap-Problem der Durchschnittsbildung
Abbildung 7.9: Die durchschnittliche wahre Handelsspanne (Average True Range oder...
Abbildung 7.10: Veränderung der ATR als Warnsignal
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Candlestick-Balkendarstellung
Abbildung 8.2: Doji-Candlestick-Formationen
Abbildung 8.3: Fehlende Schatten
Abbildung 8.4: Sehr lange Schatten
Abbildung 8.5: Balkenposition
Abbildung 8.6: Hammer und Hanging Man
Abbildung 8.7: Harami
Abbildung 8.8: Umkehrmuster
Abbildung 8.9: Fortsetzungsformationen
Abbildung 8.10: Candlesticks als Bestätigungen
Kapitel 9
Abbildung 9.1: Formationen erkennen
Abbildung 9.2: Die Auflösung … ein Dreieck
Abbildung 9.3: Dreieck-Formationen
Abbildung 9.4: Dead-Cat-Bounce
Abbildung 9.5: Doppelboden
Abbildung 9.6: Schulter-Kopf-Schulter-Formationen
Abbildung 9.7: Measured Moves
Kapitel 10
Abbildung 10.1: Ein Fünf-Prozent-Zickzack
Abbildung 10.2: Eine Unterstützungslinie zeichnen
Abbildung 10.3: Widerstandslinien einzeichnen
Abbildung 10.4: Ein klassisches Durchbrechen der Unterstützungslinie
Abbildung 10.5: Einfache lineare Regression
Abbildung 10.6: Unbrauchbare lineare Regression
Kapitel 11
Abbildung 11.1: Ein Beispiel für einen Kanal
Abbildung 11.2: Zwei Standardfehlerkanäle
Abbildung 11.3: Falscher Ausbruch
Abbildung 11.4: Geordneter und ungeordneter Kursverlauf
Abbildung 11.5: Ausbruch nach oben in einem Aufwärtstrend
Abbildung 11.6: Pivotpunkt bei den Unterstützungs- und Widerstandslinien
Abbildung 11.7: Pivotpunktmarken mit Standardfehlerkanälen
Kapitel 12
Abbildung 12.1: Einfacher gleitender Durchschnitt
Abbildung 12.2: Vorbildlichkeit eines Trends und der dazugehörige gleitende Durch...
Abbildung 12.3: Verschiedene Arten von gleitenden Durchschnitten
Abbildung 12.4: Kreuzungsmodell zweier gleitender Durchschnitte (dünne Linie: Fün...
Abbildung 12.5: Modell dreier gleitender Durchschnitte
Abbildung 12.6: Ein Band aus gleitenden Durchschnitten
Abbildung 12.7: Konvergenz und Divergenz im Überblick
Abbildung 12.8: MACD-Indikator
Abbildung 12.9: MACD-Histogramm
Kapitel 13
Abbildung 13.1: Momentum sagt Kursänderung voraus
Abbildung 13.2: Divergenz von Momentum und Kurs
Abbildung 13.3: Relative Strength Index (RSI)
Abbildung 13.4: Der Stochastik -Oszillator
Abbildung 13.5: Bullische Divergenz
Abbildung 13.6: Der Stochastik-Oszillator irrt
Kapitel 14
Abbildung 14.1: Volatilitätsgrade
Abbildung 14.2: 30-Tage-Min-Max einer Aktie
Abbildung 14.3: Volatilitätsarten
Abbildung 14.4: Average-True-Range-Indikator
Abbildung 14.5: Bollinger-Bänder
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Point-und-Figure-Chart
Abbildung 15.2: Muster auf Point-and-Figure-Charts
Abbildung 15.3: Vertikale Hochrechnung
Abbildung 15.4: Horizontale Hochrechnung
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Handeln Sie das, was Sie sehen
Abbildung 16.2: Bestätigende Indikatoren
Abbildung 16.3: Sich widersprechende Signale
Abbildung 16.4: Welle mit RSI
Kapitel 17
Abbildung 17.1: Sinuskurve
Abbildung 17.2: Das Wyckoff-Modell
Abbildung 17.3: Die 50-Prozent-Retracement-Regel von Gann
Abbildung 17.4: Wellenförmiger Trendverlauf
Kapitel 18
Abbildung 18.1: Tankan und Kijun
Abbildung 18.2: Teil A und Teil B der Senkou-Spanne bilden die Wolke (Kumo)
Abbildung 18.3: Ichimoku-Chart
Abbildung 18.4: Ichimoku mit Crossover
Abbildung 18.5: Ichimoku mit Crossover auf dem 60-Minuten-Chart
Abbildung 18.6: Ichimoku auf einem 60-Minuten-Chart mit stochastischem Oszillator
Abbildung 18.7: Ichimoku auf einem 60-Minuten-Chart mit Standardfehlerkanal
Cover
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Impressum
Über die Autorin
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Anhang: Weiterführende Quellen
Abbildungsverzeichnis
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Timing ist alles. Das richtige Timing entscheidet über Erfolg oder Misserfolg beim Kochen, beim Dating, in der Musik, der Politik, der Landwirtschaft und in vielen anderen Bereichen des Lebens. Richtiges Timing ist auch für die Investition in Wertpapiere wichtig: Wenn Sie gute Resultate erzielen möchten, muss der Zeitpunkt für Ihre Entscheidungen präzise gewählt sein.
Technische Trader auf der ganzen Welt, seien es nun Amateure oder Profis, verdienen ihren Lebensunterhalt, indem sie die Zeitpunkte ihrer Trades (das heißt Käufe und Verkäufe) auf vielen verschiedenen Märkten anhand von technischen Analysen bestimmen. Wenn sie dieses Werkzeug richtig verwenden, können sie damit sogar einen Börsencrash überstehen. In diesem Buch erkläre ich Ihnen, wie Sie dies ebenfalls schaffen können.
Die Technische Analyse oder auch Chartanalyse befindet sich definitiv im Aufwind. Eine Suche bei Google nach deutschsprachigen Seiten mit dem Begriff Chartanalyse ergibt zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Übersetzung etwa 2.200.000 Treffer, der Begriff Technische Analyse liefert mehr als 1.410.000 Treffer und Unterstützung + Widerstand ergibt ganze 10,4 Millionen Treffer. Okay, jeder kennt die Mängel von Internetrecherchen, aber selbst wenn man die falschen Treffer aussortiert, bleibt eine riesige Menge an Webseiten übrig. Lassen Sie sich aber nicht einschüchtern. In diesem Buch lernen Sie die Grundlagen der technischen Analyse, und etliche Techniken können Sie bereits sofort ohne weitere Nachforschungen anwenden.
Die typische Einstellung eines technischen Traders/Investors, gewissermaßen sein Credo, lässt sich wie folgt beschreiben: unabhängig denken, Verantwortung für die eigenen Handlungen übernehmen und vor allem nicht aufgrund landläufiger Meinungen, sondern aufgrund von Beobachtungen handeln. Versuchen Sie, Ihre Vorurteile über das Trading und Investieren abzustreifen. So lautet etwa ein Grundkonzept der Chartanalyse: Ein charttechnisch orientierter Trader begrenzt Verluste und lässt Gewinne laufen. Im Gegensatz hierzu könnten Sie vielleicht der Meinung sein, Sie sollten ein Wertpapier nach einem Verlust behalten, weil es sich erholen wird, wenn es ein echter Anlagewert ist.
Im Werkzeugkasten der Chartanalysten kommt allerdings das Wort »Wert« nicht vor. Versuchen Sie daher, beim Lesen dieses Buches wie ein Zehnjähriger zu denken. Noch besser wäre es, wenn Sie einen Zehnjährigen fragen: »Was sollte man behalten: etwas, das dich bereits enttäuscht hat (Verluste), oder etwas anderes, das dir genau das liefert, was du willst (Gewinne)?« Verstehen Sie? Die Chartanalyse räumt mit möglichen Vorurteilen auf.
Es macht Spaß, und es lohnt sich, den Markt zu überlisten. Der Markt kennt Sie nicht, weiß nicht, wie alt Sie sind, ob Sie Mann oder Frau sind oder aus welcher Kultur Sie stammen, ob Sie gut oder weniger gut aussehen, ob Sie singen können oder noch andere Begabungen haben. Er weiß nur, ob Sie ein erfolgreicher Trader sind. Der Markt ist blind und gleichgültig. Hier werden Sie ganz allein nach Ihren Verdiensten beurteilt, und dieses Buch wird Ihnen dabei helfen, sich dort zurechtzufinden.
Das Gute an den »… für Dummies«-Büchern ist ja, dass sie so angelegt sind, dass man von einem Kapitel zum anderen springen und sich die gewünschten Informationen herausholen kann. Sie müssen nicht jedes Kapitel und die Kapitel auch nicht komplett lesen. Nutzen Sie das Inhaltsverzeichnis und das Stichwortverzeichnis, um nach Begriffen zu suchen und diese dann nachzuschlagen. Hier ein paar Appetithäppchen, die vielleicht gleich zu Beginn schon ein paar Ihrer Fragen beantworten.
Die Chartanalyse soll Ihnen helfen, Kurse vorurteilsfrei zu beobachten und Trading-Entscheidungen (Kauf- und Verkaufsentscheidungen) zu treffen, und zwar auf der Grundlage vernünftiger Erwartungen über die Richtung, in die »der Markt« den Kurs bewegen wird.
Bevor Sie Ihr hart verdientes Geld im Wertpapierhandel riskieren, müssen Sie wissen, dass nicht das Wertpapier zählt, sondern der Trade (Handel). Jeder Handel hat zwei Aspekte: die Kursanalyse und Sie. Die Werkzeuge zur Kursanalyse werden als Indikatoren bezeichnet. Sie müssen die Indikatoren auswählen, die zu Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Risikobereitschaft passen. Doch die meisten Menschen kennen ihre Risikobereitschaft (noch) nicht, wenn sie sich auf den Wertpapierhandel einlassen, deshalb stehen Sie vor einer Henne-oder-Ei-Situation. Indem Sie die möglichen Gewinne und Verluste analysieren, die von den einzelnen Arten von Indikatoren geliefert werden, können Sie Ihre Risikobereitschaft ermitteln.
Der Kursbalken und seine Position auf dem Chart liefern Ihnen zahlreiche Informationen über die Grundstimmung des Marktes. Man braucht keine große Übung, um die Stimmung des Marktes abzulesen, indem man Balken und kleine Muster untersucht. Die Mühe zahlt sich in Bargeld aus, aber Sie müssen geduldig, fantasievoll und aufmerksam sein.
Mathematische Indikatoren sind die Arbeitspferde der Chartanalyse. Sie helfen Ihnen zu erkennen, ob Ihr Kurs einem Trend folgt, die Stärke des Trends zu berechnen und festzustellen, ob sich der Trend an einem Umkehrpunkt befindet. Diese Indikatoren sorgfältig und einheitlich anzuwenden, ist der Schlüssel zum Trading-Erfolg. Wenn Sie die Mathematik dahinter verstehen, können Sie einen riesigen Sprung in das System Building (Grundaufbau von Trading-Konzepten) machen. Damit können Sie die meisten alltäglichen Entscheidungen, die mit dem Trading verbunden sind, überflüssig machen.
Jeder Autor muss bestimmte Annahmen über seine Zielgruppe machen. Die folgenden Punkte beschreiben, wie ich Sie mir vorstelle:
Sie haben noch nie einen Cent in Wertpapiere investiert, haben es aber nun vor und wollen dabei auf keinen Fall Geld verlieren.
Sie sind mit dem Wertpapierhandel einigermaßen vertraut, suchen aber nach neuen Werkzeugen, um ein besserer Trader zu werden und Ihre Gewinne zu verbessern.
Sie haben genug von der Kaufen-und-halten-Strategie, bei der Ihre Erträge nichts mit der vermeintlichen Qualität Ihrer gekauften Wertpapiere zu tun haben scheinen.
Sie möchten lernen, wie man verkauft. Sie wissen, wie man kauft; aber den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf zu finden, bereitet Ihnen Kopfschmerzen.
Sie haben einige Rückschläge im Markt erlebt und Sie suchen einen Ansatz, das verlorene Geld zurückzubekommen.
Sie möchten wissen, ob die Chartanalyse auf Vernunft und Logik gründet oder ob wir alle Spinner sind.
Trifft eine dieser Beschreibungen auf Sie zu, haben Sie zum richtigen Buch gegriffen.
Symbole sind kleine Bildchen neben Textpassagen, die Sie auf etwas aufmerksam machen wollen. Die folgenden Symbole heben Informationen hervor, denen Sie sich vielleicht besonders widmen wollen:
Wenn Sie dieses Symbol sehen, sollten Sie sich die damit gekennzeichneten Informationen einprägen.
Dieses Symbol kennzeichnet praktische Ratschläge. In vielen Fällen zeigt es Ihnen eine Situation, in der Sie aufgrund eines bestimmten Prinzips einen Trade durchführen sollten. Beispiel: ein Indikator, der etwas kreuzt oder der etwas durchbricht.
Dieses Symbol kennzeichnet Informationen, die Sie nur auf eigenes finanzielles Risiko missachten sollten. Ich warne Sie damit vor Fehlern, falschen Schritten und Fallen, die selbst den besten Profi zum Straucheln bringen können.
Dieses Symbol kennzeichnet Informationen, die wirklich sehr detailliert auf Chartanalyse-Techniken eingehen. Obwohl die Informationen sehr nützlich sind, können Sie sie überspringen, ohne dass das Verständnis des jeweiligen Themas darunter leiden würde.
Wenn für Sie die Chartanalyse Neuland ist, beschäftigen Sie sich zunächst näher mit den Teilen I und II, um sich etwas Orientierung zu verschaffen. Wenn Sie sich bereits mit der Chartanalyse auskennen, brauchen Sie wahrscheinlich nur ein bisschen Hilfe beim Managen Ihrer Trades (siehe Kapitel 5). Es ist auf jeden Fall besser, mit Indikatoren zu arbeiten, als irgendwelche Trading-Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen. Doch um sich einen Vorteil zu verschaffen, muss man mit sehr viel Disziplin an die Sache herangehen und sich vor allem gut informieren.
Wer wissen will, wie man den Handel technisch analysiert, der muss auch ein Stück weit sich selbst entdecken, so schräg sich das auch gerade anhören mag. Wie viel Risiko sind Sie bereit einzugehen? Wie viel Arbeit sind Sie bereit zu investieren? Es ist eine Reise, und ich hoffe, die Reise macht Ihnen Spaß.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Lernen Sie die wichtigsten Begriffe der Technischen Analyse kennen, damit Sie im Wertpapierhandel mitreden könnenSehen Sie, wie sich die Kurse von Wertpapieren verhalten und wie Sie diese Informationen zum Geldverdienen nutzen könnenWerfen wir einen Blick auf Angebot und Nachfrage und wie Sie diese Marktimpulse im Wertpapierhandel optimal einsetzenStellen wir Stimmungsindikatoren und einige nützliche Messmethoden vor, um einen Überblick über das Handelsumfeld zu erhalten, insbesondere das Volumen als Indikator dafür, was die Masse wirklich tut (und nicht das, was sie möglicherweise sagt)Reden wir über das oft irrationale Massenverhalten von Menschen, Manien und Paniken, damit Sie zum richtigen Zeitpunkt auf den Zug aufspringen und vom Schwung profitieren, ohne dabei den Marktemotionen zum Opfer zu fallenKapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Welche Begriffe Sie unbedingt kennen solltenDer Trend ist Ihr Freund!Was schieflaufen kannDie Technische Analyse (auch Chartanalyse genannt) untersucht das Preisverhalten an den Finanzmärkten, um die nächste Preisbewegung vorherzusagen und auf der Basis dieser Prognose zu handeln (und natürlich Geld damit zu verdienen). Sie versucht, die Marktstimmung – das, was die Mehrheit der Hauptakteure denkt – zu identifizieren und zu bemessen, also ob diese optimistisch (bullisch), pessimistisch (bärisch) oder unsicher in Bezug auf zukünftige Preisentwicklungen (seitwärts gerichtet, auch Sideways Range-Trading genannt) ist.
Um ein Technischer Analyst zu werden, müssen Sie herausfinden, wie Sie Linien in Ihrem Wertpapierkursdiagramm zeichnen können, und den Mut aufbringen, die Kauf- und Verkaufsorder bei Ihrem Broker zu platzieren. Jeder Linientyp wird als Indikator bezeichnet, und ich behandle jeden wichtigen Indikatortyp in diesem Buch. Viele Linien/Indikatoren enthalten ein praktisches eingebautes Kauf- und Verkaufssignal, wenn der Preis steigt oder fällt, aber dieses Signal wird nicht immer Ihrer Risikobereitschaft angesichts des verfügbaren Kapitals entsprechen. In der Praxis verwenden Sie ein Computerprogramm, um die Linien zu zeichnen (und um die Berechnungen durchzuführen, die den Linien zugrunde liegen). Sie werden auch viele Bücher und Websites haben, die Ihnen bei der Entscheidung helfen, welche Linien Sie zeichnen möchten.
Zu lernen, wie man Linien zeichnet, ist relativ einfach; die beste Platzierung der Trades ist jedoch sehr viel schwieriger. Dies liegt daran, dass Ihre technisch basierten Kauf-/Verkaufsentscheidungen nicht darauf eingehen, wie viel Sie handeln, wie lange Sie halten, wie viel Risiko Sie eingehen oder wie viel Risiko damit verbunden ist.
Die Technische Analyse hat schon eine lange Geschichte. Charles Dow war einer der Gründer von Dow Jones & Company und Herausgeber der ersten Börsenbriefe, aus denen später das Wall Street Journal entstand. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts beobachtete Dow sehr genau die Entwicklungen der Preise und anderer Faktoren von Wertpapieren am Aktienmarkt und legte damit den Grundstein für die Technische Analyse, die seitdem immer komplexer geworden ist.
Einige grundlegende Beobachtungen, die Dow zugeschrieben werden, sind:
Wertpapierkurse bewegen sich die meiste Zeit in Trends.Trends können mit Mustern identifiziert werden, die Sie oft sehen (siehe Kapitel 9) und mit Unterstützungs- und Widerstandstrendlinien (Kapitel 10).Primärtrends (die Monate oder Jahre andauern) werden durch Sekundärbewegungen (die Wochen oder Monate andauern) in die entgegengesetzte Richtung des Primärtrends unterbrochen. Sekundäre Trends, auch Retracements genannt, sind der Teufel, mit dem sich jeder Trader auseinandersetzen muss. (Weitere Informationen zu Retracements finden Sie in Kapitel 2.)Trends bleiben bestehen, bis ein großes Ereignis sie aufhält.Diese Beobachtungen sind Teil der Dow-Theorie, die Charles Dow selbst nie so bezeichnete und der sicherlich überrascht wäre, wie viele Ideen als »Dow-Theorie« verkauft werden. Ein wichtiger Punkt ist, dass Händler schon lange vor dem Aufkommen elektronischer Kommunikations- und Softwareprogramme technische Ideen nutzten – die Technische Analyse ist alles andere als eine Spielerei mit kurzer Haltbarkeit!
Aufbauend auf der Dow-Theorie haben Robert D. Edwards und John Magee in ihrem großen Buch Technical Analysis of Stock Trends (St. Lucie Press) 1948 als Erste den Begriff »Technische Analyse« im Titel verwendet. Edwards und Magee erweiterten die Beobachtungen von Dow und behandelten viele der Kernkonzepte der Technischen Analyse wie Unterstützung und Widerstand, Ausbrüche, Retracements, viele Muster und mehr. Edwards und Magee stellten das universelle Muster einer primären Aufwärtsbewegung fest, gefolgt von einem flacheren sekundären Pullback (Rückzug) und dann einer weiteren Aufwärtsbewegung. Sie werden diese Konfiguration immer wieder sehen, wenn Sie die Technische Analyse erkunden. Edwards und Magee waren die ersten, die die heute noch verwendeten Werkzeuge einführten, um Muster zu bewerten und damit gewinnbringend zu handeln.
Was Dows von Edwards und Magees Zeiten unterscheidet, ist das Aufkommen von Computern. Die Berechnung von Indikatoren auf dem Papier mit Buntstiften wurde durch einen Bildschirm mit einem Cursor ersetzt. Was sich noch von Dows Zeiten unterscheidet, ist das kontinuierliche Eindringen der wissenschaftlichen Methoden in den Alltag. Um die Jahrhundertwende waren wissenschaftliche Methoden nur einer kleinen Gruppe von Fachleuten vorbehalten. Die Menschen nahmen damals bei Erkrankungen ein hausgemachtes Volksheilmittel, weil ihre Großmutter darauf schwor, aber heute fragen Patienten nach Doppelblindtests und Experteneinschätzungen. Die Entwicklung in der Technischen Analyse ist da nicht so viel anders. Sie können heute mit Softwareprogrammen aktuelle Marktpreise oder Marktvolumen beobachten und testen, zu welchem Prozentsatz der Zeit Ihre Einschätzung ein (finanziell) positives Ergebnis liefert.
Für den einfachen Einstieg bietet dieses Kapitel einen Überblick und eine Art »Sprungbrett« in die Welt der Chart- oder Technischen Analyse.
Es mag schwierig sein, das Zeichnen von Linien in einem Diagramm als »wissenschaftliche Methode« zu betrachten, aber allein damit können Sie Kursentwicklungen in den Finanzmärkten vorhersagen. Die Technische Analyse von Wertpapierkursen folgt der wissenschaftlichen Methode, indem sie das Thema systematisch mit Standardmessmethoden beobachtet, um eine Hypothese zu bilden und die Hypothese dann viele Male zu testen, um die Theorie zu validieren. Aber es gibt ein Problem: In einer »harten« Wissenschaft wie der Fluiddynamik ist das beobachtete und gemessene Ding ein Objekt – in diesem Fall Wasser. In der Technischen Analyse ist das zu messende Ding die Marktstimmung, die von Menschen erzeugt wird, die weitaus mehr Variabilität aufweisen als physische Objekte. Dennoch tendiert auch die Marktstimmung dazu, sich auf sich wiederholende und vorhersehbare Weise zu bewegen. Die Technische Analyse gibt Ihnen die Werkzeuge, um zu erkennen, welche Stimmung der Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt zeigt.
Die heutige Technische Analyse hat ein umfassenderes Verständnis von Statistiken und Wahrscheinlichkeiten – und damit dem Wert und den Fallstricken von Prognosen. Die Wahrscheinlichkeitstheorie entstand im 16. und 17. Jahrhundert, beschäftigte sich aber meist mit dem Ausgang von Glücksspielen und damit der besten Art zu wetten. Erst in den 1920er- und 1930er-Jahren gelangten Statistik und Wahrscheinlichkeit in das allgemeine öffentliche Interesse. Für uns sind solche Überlegungen heute normal, wenn wir uns fragen, wie viel Prozent der Bevölkerung geimpft sein müssen, um etwa eine Infektionserkrankung wie Covid-19 einzudämmen.
An vielen Stellen in diesem Buch verwende ich Wörter wie »sehr wahrscheinlich« und »Prognose«. Ich sage zum Beispiel, dass Technische Analysten Linien und Indikatoren verwenden, um Preisbewegungen zu identifizieren, die eine ziemlich zuverlässige Prognose zukünftiger Preisbewegungen liefern. Das Wort »Prognose« lässt Menschen zusammenzucken, weil jeder Geschichten von katastrophal schlechten Prognosen kennt. Die Geschichte ist voll davon – zum Beispiel, als ein Topökonom 1929 sagte, der Aktienmarkt sei in bester Verfassung – und das kurz vor dem Crash.
Lassen Sie sich nicht täuschen. Obwohl das Wort mit negativen Implikationen gespickt ist, macht jeder Mensch den ganzen Tag über Prognosen, er nennt sie nur nicht so. Sie nehmen diese Reiseroute anstatt einer anderen Route, weil Sie davon ausgehen, dass Sie sonst in einem Stau enden werden. Wenn Sie in eine andere Stadt ziehen, einen neuen Job annehmen, heiraten, Kinder bekommen wollen oder ein Haus kaufen, machen Sie eine Prognose über das Ergebnis. Jede Lebensentscheidung, die Sie treffen, ist eine Prognose, die fast immer auf unvollständigen oder versteckten Informationen beruht. Die Technische Analyse beinhaltet Prognosen, aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Sie werden jede Menge Hilfsmittel an die Hand bekommen, die ich in diesem Buch beschreibe.
Ihr Ziel ist letztendlich, Geld mit Wertpapierhandel zu verdienen, und dazu müssen Sie wissen, wann Sie verkaufen und wann Sie kaufen müssen. Sie müssen also Ihr Marktrisiko verwalten. Chartanalyse ist jedoch kein Blick in die Kristallkugel und schlägt auch manchmal fehl. Daher geht es hier auch darum, warum der Chartanalyse manchmal der Schwarze Peter zugeschoben wird. Die Finger vollständig von der Chartanalyse zu lassen, weil sie nicht hundertprozentig zuverlässig ist, ist so, als würde man sich nie mehr in medizinische Obhut begeben, nur weil Ärzte Krankheiten nicht immer korrekt diagnostizieren und behandeln.
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, beginnen wir mit einigen wichtigen Fachbegriffen, die Sie kennen sollten:
Chart:
In der Technischen Analyse arbeiten Sie mit Charts, also mit Diagrammen. Meistens sind Charts so aufgebaut, dass entlang der horizontalen Achse die Zeit und entlang der vertikalen Achse der Preis aufgetragen ist, das muss aber nicht so sein. (Einige Diagramme sind anders aufgebaut, wie ich in
Kapitel 15
bespreche.)
Balken:
Die Preisinformationen auf dem Chart werden in verschiedenen Formaten dargestellt, aber normalerweise sehen Sie den Preis jeder Periode als Standardbalken, der den Eröffnungs-, Höchst-, Tiefst- und Schlusskurs anzeigt. (Weitere Informationen zu Balken finden Sie in
Kapitel 6
.) Balkencharts können verwendet werden, um Muster zu erkennen. Diese Muster zeigen Ihnen, wie die Teilnehmer an diesem Markt über das Wertpapier denken und wie sich der Preis entwickeln könnte. (In den
Kapiteln 7
,
8
und
9
wird erläutert, wie Technische Analysten Balken verwenden, um Preise zu prognostizieren.)
Candlesticks:
Eine weitere Methode, Informationen ähnlich wie mit Balken darzustellen, sind Candlestick- oder Kerzencharts (siehe
Kapitel 8
).
Linien:
Das Zeichnen von Linien auf dem Chart hilft bei der Vorhersage zukünftiger Preise. Sie können zum Beispiel eine Linie ziehen, die eine Reihe von Kurstiefs verbindet und sie »Unterstützung« nennen. Das bedeutet, Sie erwarten, dass die Händler dieses Wertpapiers das nächste Tief als Kaufgelegenheit sehen und der Preis wieder ansteigt. (
Kapitel 10
und
11
enthalten weitere Details.)
Indikatoren:
Sie möchten die Informationen in den Preisdaten durch arithmetische Mittel erweitern, indem Sie Indikatoren erstellen. Indikatoren gibt es in allen Formen und Größen. Zum Beispiel sehen Sie ein Preisdiagramm, in dem der Preis ständig hin und her springt. Sie haben keine Ahnung, ob Sie kaufen sollten oder zu welchem Preis. Nehmen Sie nun den Durchschnitt des Schlusskurses der letzten 20 Tage, um die Kurssprünge auszugleichen. Zeigt diese Durchschnittslinie nach oben oder unten? Aha! Möglicherweise haben Sie einen handelbaren Trend identifiziert. In den
Kapiteln 12
,
13
und
14
beschreibe ich eine Vielzahl von Indikatoren.
»Kaufen und halten« (englisch Buy-and-Hold) ist eine Philosophie, die besagt, dass man die meisten Aktienwerte am besten über einen langen Zeitraum einfach in seinem Portfolio belässt. Sie steigen und fallen ohnehin mit der allgemeinen Wirtschaftslage und Sie sparen sich Transaktionskosten und Steuern. Außerdem beruht die Kaufen-und-halten-Strategie auf der Annahme, dass der Markt effizient ist, dass jeder Wertpapierkurs bereits alle verfügbaren Informationen enthält und korrekt bemessen ist. Es gibt keinen Grund, ein Wertpapier x zu verkaufen, es sei denn, Sie brauchen aus marktunabhängigen Gründen Geld.
Ein Grund, der Kaufen-und-halten-Strategie zu misstrauen, liegt in den nicht wirklich guten Renditen, die sich aus den langen Halteperioden ergeben. Laut dem US-amerikanischen Amt für Wirtschaftsforschung warf Gold zwischen 1836 und 2011 nur eine durchschnittliche Jahresrendite von 1,1 Prozent ab. Staatsanleihen erzielten 2,9 Prozent und Aktienwerte 7,4 Prozent. Natürlich hat niemand so lange gelebt, die Aussage dahinter ist jedoch, dass es für hohe Renditen notwendig ist, einen der Zeiträume herauszusuchen, in denen der Markt sich in einer Hausse befand.
Zwischen 1900 und 2013 verzeichnete der Standard-&-Poor's-Aktienindex in den USA 24 Börsenhaussen und stieg um mehr als 20 Prozent. Jede Hausse dauerte durchschnittlich drei Jahre und die Durchschnittsrendite jeder Hausse betrug 127,36 Prozent.
Wertpapiere zu kaufen und für eine lange Zeitspanne zu halten, ist also ein erprobter Weg, um Kapital aufzubauen. Das gilt aber nur, wenn Sie zum richtigen Zeitpunkt eingestiegen sind. Wenn nicht, dann landen Sie mit der Kaufen-und-halten-Strategie im Armenhaus. Betrachten Sie dazu Folgendes:
Hätten Sie US-Aktien beim Höchststand kurz vor dem Crash von 1929 gekauft, hätten Sie länger als 20 Jahre gebraucht, um Ihr eingesetztes Kapital zurückzubekommen.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist der Dow Jones Industrial Average 13 Mal um mehr als 20 Prozent gefallen.
Der
S&P 500 (Der Standard & Poor's
500 ist ein Aktienindex, der die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst) fiel von Januar 2000 bis Oktober 2002 um 50 Prozent. Hätten Sie alle Aktien aus dem S&P 500 besessen und während der gesamten Zeitspanne gehalten, hätten Sie 50 Prozent Ihres Einsatzes verloren. Das bedeutet, dass Sie jetzt einen Gewinn von 100 Prozent Ihres verbleibenden Kapitals erzielen müssten, um Ihr Geld zurückzubekommen (siehe
Tabelle 1.1
). Und jetzt beantworten Sie sich die Frage, wie oft jemand eine Kapitalrendite von 100 Prozent erzielt.
Während des Börsencrashs von 2018 fiel der S&P um 6,2 Prozent und der Dow um 5,6 Prozent, die schlechteste Performance seit einem Jahrzehnt – und das in einem Jahr mit dem höchsten Wirtschaftswachstum seit einem Jahrzehnt.
Der Punkt bei der Kaufen-und-halten-Strategie ist ganz klar: Sie müssen Glück mit dem Einstieg haben. Sie gehen also von der sogenannten Effizienzmarkthypothese aus, nämlich dass alle Informationen bereits im Kurs enthalten sind. Selbst bei einer schwachen Markteffizienz ist diese Annahme offenkundig falsch.
Wenn die Märkte nämlich tatsächlich effizient wären, sollte es weder Blasen noch Crashs geben, die es aber unbestreitbar gibt. Die Verhaltensökonomik hat herausgefunden, dass Börsenkurse von vielen Vorurteilen beeinflusst werden: übermäßigem Vertrauen, Wunschdenken sowie der ganzen Palette an möglichen Fehlern bei der Beurteilung und Bewertung von Informationen, die nicht immer eindeutig sind.
Der Schwerpunkt der Technischen Analyse liegt darauf, Gewinne aus dem Handel zu erzielen, und nicht darauf, den Besitz eines Wertpapiers als eine Art Sparinstrument zu betrachten. Bei Buy-and-Hold-Investitionen verkaufen Sie fast nie und warten manchmal, bis Sie einen katastrophalen Verlust haben. Im technischen Handel ist der Verkauf genauso wichtig wie der Kauf.
Bevor Sie in die Technische Analyse eintauchen, müssen Sie zunächst erkennen, dass der Chart die Handelsentscheidung bestimmt und nicht die zugrunde liegenden Fundamentaldaten des Wertpapiers. Sie müssen sich nicht an Erträge, Managementstil, neue Erfindungen und Designs oder andere qualitative Aspekte eines Aktienwerts halten. Bei Rohstoffen könnte es das Wetter in Brasilien oder die chinesische Nachfrage nach seltenen Metallen sein. Bei Devisen können Sie Inflation, das Bruttoinlandsprodukt und geldpolitische Instrumente wie die Forward Guidance der Zentralbanken ignorieren.
Obwohl die Technische Analyse der zentrale Faktor bei der Handelsentscheidung ist, muss sie nicht der einzige Faktor sein. Viele Technische Analysten verwenden Programme, um die besten Kandidaten in einer Liste von Wertpapieren auf der Grundlage von Fundamentaldaten wie Gewinnen, Dominanz in ihrem Sektor, Verkaufsprognosen, Dividenden und anderen zu identifizieren
Fundamentalanalyse und Technische Analyse sind keine Feinde. Werden sie kombiniert, können sie sich sinnvoll ergänzen.
Sowohl Trader als auch Investoren (Anleger) arbeiten mit der Chartanalyse. Wodurch unterscheidet sich also ein Trader von einem Investor? Für die meisten Menschen ist ein Trader jemand, der Wertpapiere nur für einen kurzen Zeitraum – also irgendwo zwischen einer Minute und einem Jahr – hält. Ein Investor ist jemand, der Wertpapiere über einen Zeitraum von vielen Monaten bis in alle Ewigkeit hält. Ein Investor kann auch jemand sein, der seine Einkünfte mit Dividenden oder Erträgnisgutschriften bestreitet.
Tatsächlich ist der Übergang vom Trader zum Investor fließend (außer für Zwecke der Steuerberechnung). Lassen Sie sich aber nicht dazu verleiten, Trader für wilde Spekulanten und Investoren für ehrbare Geschäftsleute im Nadelstreifenanzug zu halten. Ich verwende in diesem Buch das Wort Trader, aber lassen Sie sich dadurch nicht ablenken. Auch diejenigen, die sich als Investoren bezeichnen, setzen Methoden der Chartanalyse ein.
Technische Methoden lassen sich für jeden Anlagehorizont (auch Investmenthorizont) verwenden, auch für langfristige. Sind Sie zum Beispiel Experte für Telekom-Aktien, stocken Sie Ihre Anteile bei einem relativ niedrigen Kurs auf, nehmen einen Teil der Gewinne mit, wenn der Kurs relativ hoch ist, und stoßen alles ab, wenn die Aktie stärker fällt, als Sie verkraften können, nur um sie erneut zu kaufen, wenn der Kurs wieder unten ist. Die Chartanalyse verfügt über Werkzeuge, mit denen Sie jede dieser Situationen identifizieren können. Mit Werkzeugen der Chartanalyse können Sie Ihr Kapital auch zwischen mehreren Wertpapieren rotieren lassen und so denen mehr Kapital zuweisen, die gerade die höchsten Gewinne versprechen oder das geringste Risiko bergen. Am anderen Ende des Spektrums der Halteperiode können Sie mit der Chartanalyse einen High Probability Trade (einen Trade mit einer hohen kurzfristigen Gewinnwahrscheinlichkeit) ausmachen und den Kauf und Verkauf der Wertpapiere innerhalb einer Stunde ausführen.
Die meisten Charts vermitteln innerhalb eines gewissen Zeitrahmens, dass sich Wertpapierkurse in Trends bewegen und dass sich Trends über lange Zeitspannen fortsetzen. Ein Trend ist eine erkennbare bevorzugte Richtung der Kursentwicklung und kann aufwärts, abwärts oder seitwärts erfolgen.
Viele Menschen halten »seitwärts« nicht für einen eigenständigen Trend, sondern eher für eine Umkehr von einer Aufwärts- oder Abwärtsbewegung. Dennoch kann es nützlich sein, seitwärts als Trend zu betrachten. Wenn Sie nämlich den Zeitrahmen erweitern, um mehr Zeit einzubeziehen, werden Sie oftmals beobachten, dass eine Seitwärtsbewegung eine Übergangsphase von einer Richtung in die andere ist, oft auch vor einem Ausbruch. Sie gewinnen einen Vorteil, wenn Sie eine Richtungsänderung vorhersagen können, auch wenn Sie noch nicht wissen, in welche Richtung es gehen wird. Das Geheimnis des erfolgreichen Handels besteht darin, zu einem niedrigen Preis zu kaufen und zu einem höheren Preis zu verkaufen. Mit Ihrer Chartarbeit können Sie erkennen, wo die nächsten Tiefs und Hochs liegen könnten. Darum geht es in den nächsten Abschnitten.
Der Kurs-Chart ist der primäre Arbeitsbereich der Chartanalyse. Viele Chartanalysen arbeiten mit mathematischen Neuformulierungen der Kurse, um nach der Wahrscheinlichkeitstheorie optimale Trades zu entwickeln. Dennoch ist der Kurs-Chart für jeden der Ausgangspunkt und bleibt auch für die Mehrheit der Hauptarbeitsbereich (siehe Abbildung 1.1). Dieser Chart zeigt einen klassischen Abwärtstrend, gefolgt von einem Aufwärtstrend.
Ihr Ziel als technischer Trader lässt sich wie folgt ausdrücken: Sie sollen sich still verhalten, solange sich das Wertpapier im Abwärtstrend befindet, und warten, um so früh wie möglich den Key-Reversal-Punkt (Umkehrpunkt) herauszufinden, der den besten Zeitpunkt für einen Kauf markiert (gezeigt im Kreis). Abbildung 1.1 zeigt ein gutes Beispiel für die Art von Charts, mit denen Sie es meistens zu tun haben.
Abbildung 1.1: Aufwärtstrend und Abwärtstrend
Wenn etwas »im Trend« liegt, bedeutet das, dass es sich in eine bestimmte Richtung bewegt und die Tendenz aufzeigt, sich in diese Richtung weiterzubewegen. Man könnte sagen, dass die Verwendung sozialer Medien wie Twitter und Facebook ein Trend ist oder dass es in wirtschaftlich entwickelten Volkswirtschaften den Trend gibt, dass Familien weniger Kinder haben als früher.
Wenn in diesem Buch von Trend die Rede ist, ist damit natürlich kein Modetrend gemeint, der schnell verfliegt. Hier geht es um eine messbare, in zwei Richtungen verlaufende Tendenz. Vielleicht gibt es die heutigen »social media« in 30 Jahren nicht mehr, aber Wertpapiercharts werden noch immer Kurstrends aufzeigen.
Sie müssen nicht sofort einen Zeitrahmen festlegen, immer mit der Ruhe. Vielleicht sind Sie eher der konservative Typ, der sich niemals unter diese windigen Day-Trader mischen würde. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Day-Trading eine von Grund auf risikoscheue Form des Tradings ist, wenn sie richtig ausgeführt wird. Wichtig ist dabei auch, wo Sie gerade auf der Lebensleiter stehen. Sie können kein Day-Trader werden, wenn Sie voll im Arbeitsleben stehen, aber warum nicht, wenn Sie in Rente oder zeitweilig ohne Arbeit sind? Es gibt da den Vorsitzenden eines Automobilunternehmens (richtig den Vorsitzenden!), der sich mit Day-Trading über eine harte Zeit gerettet hat.
Die Chartanalyse konzentriert sich auf Kurse und häufig auf das dazugehörige Volumen. Doch es gibt viele Möglichkeiten der Kursanalyse: angefangen bei von Hand gezeichneten Linien in einem Chart bis zu Hochleistungssoftware, die den wahrscheinlichsten Pfad unter zig möglichen Pfaden auswählt. Die Chartanalyse wird auch als Technische Analyse, Charting, Market Timing oder Trend Following bezeichnet. Alle diese Fachbegriffe werden in der Presse, der Öffentlichkeit und sogar von Chartanalyse-Autoren synonym verwendet.
Wenn Sie die eben genannten Fachbegriffe in diesem Buch oder anderswo lesen, sollten Sie sich nicht mit einer genauen Interpretation aufhalten. Auch sollten Sie ein Konzept nicht nur deshalb akzeptieren oder verwerfen, weil es unter einer bestimmten Bezeichnung propagiert wird. Wenn Sie zehn technische Trader fragen, erhalten Sie für jeden Fachbegriff zehn verschiedene Definitionen. In den folgenden Abschnitten lernen Sie meine Interpretationen dieser Fachbegriffe und ihre Nuancen kennen.
Charting ist wahrscheinlich die älteste allgemeine Bezeichnung für die Chartanalyse. »Charting«-Techniken werden in den Teilen III und IV behandelt. Beim Charting werden Angebot und Nachfrage durch Balken und Balkenformationen (auch Muster oder Pattern genannt) dargestellt. Einige Chartanalysten lehnen den Begriff Charting ab, weil er sie an die Zeit erinnert, als man in der Chartanalyse noch mit Buntstift und Lineal arbeitete. Sie betrachten Charting als subjektive Methode, während auf Statistik basierende Indikatoren (siehe Teil V) als objektive Methoden gelten. Doch viele Trader verwenden Charting-Grundsätze, die im Laufe vieler Jahrzehnte entwickelt wurden, eben weil sie funktionieren.
Market Timing ist ein weiterer Begriff, der anstelle von Technische Analyse verwendet wird. Beim gesamten technischen Trading geht es um Timing, aber der Begriff »Market Timing« bezieht sich auf statistische Analysen, die über einen einfachen Chart hinausgehen. Das Market Timing umfasst viele Techniken, zum Beispiel Stimmungsindikatoren und Kalendereffekte, die von vielen selbst ernannten Chartanalysten nicht als Charting anerkannt werden. Andere Chartanalysten würden diese Techniken nicht der Chartanalyse zurechnen. Diese und andere Techniken werden in Kapitel 3 behandelt.
Wenn Sie einen Chart betrachten, möchten Sie zunächst wissen, ob der Kurs einem Trend folgt. Da das Vorhandensein oder die Abwesenheit eines Trends in der Chartanalyse von hoher Bedeutung ist, wird sie auch als Trend Following oder Trendfolge bezeichnet. In den Teilen IV und V finden Sie Techniken, die der Trendfolge zuzurechnen sind. Einige Analysten lehnen diesen Begriff ab. Ihrer Meinung nach folgt man nicht immer dem Trend, sondern man sieht oft einen Trend voraus, beispielsweise wenn man Momentum-Indikatoren verwendet (siehe Kapitel 13).
Chartanalyse ist der umfassendste Begriff. Er beinhaltet alle Techniken, aber im Grunde genommen versucht die Chartanalyse die Marktstimmung zu messen und zu beurteilen.
Die Chartanalyse ist nicht nur auf mathematisch basierte Methoden begrenzt, wie vielfach angenommen wird. Die Anwendung der Mathematik ist Durchbruch und Fluch zugleich. Sie schlägt in bestimmten Situationen das menschliche Auge und Urteil, wie viele optische Täuschungen illustrieren. Doch es ist nicht wahr, dass Zahlen niemals lügen. Bei der Kursanalyse lügen Zahlen ständig! Sie können einen Trend wie aus dem Lehrbuch mit zehn bestätigenden Indikatoren vor sich haben und mit Ihrer Entscheidung dennoch gegen die Wand fahren, wenn schlechte Nachrichten den Kurs des Wertpapiers über Nacht Makulatur werden lassen. Die Mathematik kann niemals die unbequeme Tatsache aus der Welt schaffen, dass ein schockierendes Ereignis, das niemand vorhersagen konnte, jeden Kurstrend über den Haufen werfen kann. Zu solchen Ereignissen gehören beispielweise Katastrophen wie der Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001.
Laufen Sie in Ihrem Bemühen, Trends zu definieren und Handelsregeln zu formulieren, den Gewinn zu maximieren und das Risiko zu minimieren, nicht Gefahr, ein besessener und verschrobener Zahlenjongleur zu werden. Vergessen Sie nicht, dass sich hinter den Zahlen andere menschliche Wesen verbergen, die sich oft irrational verhalten. Chartanalyse ist keine Wissenschaft, sondern sie bleibt (auch heute noch) eine Kunst, auch wenn sie wissenschaftliche Methoden einsetzt.
Beim automatisierten Handel (algorithmischer Handel, auch als Algo-Handel oder Algo-Trading bezeichnet) entwirft ein Computerprogramm aufgrund einer Reihe von mathematischen Indikatoren ein Kauf-/Verkaufsprogramm, um die Handelsvorgänge je nach Vorgaben in Bezug auf Preis, Volumen oder Zeitpunkt der Orderaufgabe auszuführen. Sobald das Programm festgestellt hat, dass alle Bedingungen erfüllt sind, sendet es automatisch den Kaufs- oder Verkaufsauftrag an den Broker. Einer der Vorteile: Beim Algo-Trading bleiben Emotionen aus der Handelsentscheidung außen vor. Und: Computerprogramme sind einfach schneller als menschliche Gehirne oder Finger. Einige Algo-Handelsunternehmen zahlen sogar für eine extrem schnelle Datenübertragung sowie die physische Nähe zu einem Handelsplatz, um einen Hochfrequenzhandel (den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen) zu ermöglichen.
Die Hauptvorteile des Algo-Tradings sind:
Es nimmt die menschliche Entscheidungsfindung aus der unmittelbaren Handelsentscheidung heraus.
Es ist viel schneller und erledigt in Nanosekunden das, für das ein Mensch mindestens ein oder zwei Minuten Zeit braucht.
Als Anfänger sollten Sie nicht unbedingt gleich auf das Algo-Trading setzen, aber Sie sollten zumindest eine Idee davon bekommen, was sich dahinter verbirgt.
Wie bei jeder Chartanalyse beruht auch hier das strategische Prinzip darauf, dass der Computer gegenwärtiges und vergangenes Kaufverhalten wiederholt – prinzipiell verwendet er dieselben Indikatoren, die auch Sie für Ihre Chartanalyse nutzen. Das kann aber auch nach hinten losgehen, wie Sie gleich lesen werden!
Ein sich verselbstständigender Algo-Handel wurde für einige Flash Crashs an den US-Aktienmärkten verantwortlich gemacht (ein Flash Crash ist ein abrupter, unerwarteter, extremer Kursrückgang innerhalb von Minuten, weil immer mehr Aktien verkauft werden, wenn die Kurse fallen – was das ganze Geschehen natürlich noch verstärkt):
Im Jahr 2010 fiel der Dow in 36 Minuten um 998,5 Punkte, bevor er sich erholte.
Im Juni 2016 wurde Algo-Trading für den Zusammenbruch des Pfund Sterling nach dem Brexit-Votum verantwortlich gemacht.
Im Jahr 2018 fiel der Dow in zehn Minuten um 800 Punkte, bevor er sich erholte.
Algo-Modelle verwenden häufig eine Strategie, bei der systematisch Teile der Gesamtorder in bestimmten Zeitintervallen platziert werden, um die Position des Händlers vor dem Rest des Marktes zu verbergen, zum Beispiel 20 Prozent des Kapitaleinsatzes in Zehn-Minuten-Intervallen, solange sich der Preis bewegt. Wenn das Modell das Ende der Preisbewegung identifiziert, wird das Algo-System alle Slices (ausstehende »Schnipsel«-Aufträge) auf einmal ausgeben.
Der Vorgänger des Algo-Tradings war HFT (high frequency trading), das nun auch ein Feature des Algo-Tradings ist. Das HFT basiert auf der hohen Geschwindigkeit des computergestützten Handels. Der Wert ergibt sich daraus, dass man sehr, sehr schnell in einen Trade ein- und aussteigen kann und im Allgemeinen mit einer großen Anzahl von Trades und kleinen Gewinnen oder Verlusten pro Trade. Sie würden eine Aktie nicht für einen Pennygewinn kaufen und verkaufen, aber wenn Sie es mit einer Million Dollar tun, es Dutzende Male pro Tag tun und wenn Sie es richtig machen, werden Sie Hunderttausende verdienen.
Was ist der Unterschied zwischen Algo-Trading und einem Roboter? Keiner. Ein Roboter führt die gleichen Funktionen aus – um eine definierte Reihe von Bedingungen zu finden, von denen erwartet wird, dass sie einen Gewinn liefern, und die Aufträge ohne menschliches Zutun beim Broker zu platzieren. Viele Broker bieten die Möglichkeit, Ihr eigenes Algo-System zu entwerfen, obwohl die Transaktionsgebühren hoch sein können. Was sie anbieten, ist eine spezielle Algo-Building-Software und eine Handelsplattform, die automatisierte Trades ermöglicht. Automatisierung ist der Schlüssel zur Geschwindigkeit, aber Sie können auch Programme finden, die eine manuelle Genehmigung erfordern, bevor der Handel platziert wird. Sie müssen kein Programmierer sein, um Algo-Trading zu betreiben; Sie können Algo-Formeln online kaufen.
Oder Sie können ein Black-Box-Algo-Trading-System von vielen verschiedenen Anbietern kaufen, einschließlich Brokern. Sie werden Black Box genannt, weil die Indikatoren, die die Trades diktieren, normalerweise ein Geheimnis sind. Die Handelsregel für einen Einstieg kann so einfach sein wie »Kaufen, wenn der Eröffnungskurs höher ist als der Schlusskurs am Vortag«. Einige sind zweifellos viel komplizierter.
Künstliche Intelligenz (KI) oder maschinelles Lernen kennen Sie bestimmt bereits aus anderen Bereichen – Computersysteme, die eine gewisse »Lernfähigkeit« besitzen und damit immer flexibler werden. Ähnlich können auch Algo-Trading-Systeme die Fähigkeit zum logischen Denken haben. Das Computerprogramm erkennt bestimmte Handelssignale und reagiert entsprechend darauf, wobei das Ergebnis dieser Aktionen in nachfolgende Entscheidungen einfließt.
Angenommen, Sie haben ein System, das immer dann ein Wertpapier kauft, wenn sein Preis um x Prozent gefallen ist, basierend auf der Beobachtung, dass ein Rückgang um x Prozent die wahrscheinlichste Norm für einen Tiefststand in vielen Fällen in der Preisgeschichte ist. Aber jetzt ist die Marktvolatilität höher – die Preise ändern die Richtung schneller und nach geringeren Marktbewegungen. Das Programm zeichnet diese kleineren Züge auf und ändert die Kaufregel selbstständig auf (sagen wir mal) 15 Prozent. Künstliche Intelligenz macht ein technisches Handelssystem anpassungsfähiger und dies viel schneller, als es ein Mensch tun kann.
Die schickere KI-Geschichte wäre, wenn die Maschine Dutzende von Nichtpreisfaktoren beobachten kann, wie den Gesamtindex, zu dem das Wertpapier gehört, sowie Wirtschaftsdaten oder Nachrichtenereignisse wie Änderungen der Zentralbankpolitik, und die Preisänderung dieses einen Wertpapiers in einer Reihe von Scheinversuchen in Nanosekunden simulieren kann. Es berechnet die Wahrscheinlichkeit jedes dieser Ereignisse und aller Kombinationen dieser Ereignisse als Preisbeeinflusser. Sobald die eigentlichen Informationen vorliegen, wie bei einer Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten, beginnt das Programm von vorne mit den neuen Informationen und deren nun bekannter Wirkung. Dieser Effekt wird in die nächste Runde von Scheinversuchen einfließen. Und wie ich immer wieder sage, gilt folgende Wahrscheinlichkeitsregel: Je mehr Versuche Sie durchführen können, desto zuverlässiger ist Ihre Prognose.
Diese Form der KI wächst sprunghaft in der medizinischen Diagnose und Behandlung sowie in anderen Bereichen, einschließlich der sich schnell verbessernden Hurrikan-Vorhersage. Es gibt jetzt Gesichtserkennung, selbstfahrende Autos, Apples »Siri« und Amazons »Alexa« sowie Thermostate, die Ihre Gewohnheiten verfolgen, um die Temperatur in Ihrem Haus anzupassen.
Diese Form der KI wird eines Tages der wahre Höhepunkt der Technischen Analyse werden. Es ist möglich, dass einige Fondsmanager bereits dort sind oder kurz davor stehen. Mehr als ein großer Fondsmanager hat Algo-Systeme entwickelt, die sein eigenes Denken auf eine Weise widerspiegeln, die mathematisch ausdrückbar und damit programmierbar ist, aber über die Technische Analyse hinausgeht. Am US-Aktienmarkt schätzte JP Morgan Anfang 2019, dass verschiedene quantitative Strategien mindestens 1,5 Billionen US-Dollar verwalten. Eine weitere beängstigende Idee von JP Morgan ist, dass traditionelle, nichtquantitative Anleger nur etwa zehn Prozent des US-Aktienhandels ausmachen.
Vergessen Sie aber nicht, dass immer erst ein Mensch das Feedbackprotokoll entwerfen muss. Ein Forscher kann feststellen, dass eine Zinsentscheidung der Zentralbank einen Aktien-, Anleihen- oder Währungskurs in x Prozent der Fälle beeinflusst und eine Bewegung von y Prozent erzeugt. Wenn Sie jedoch ohne das auslösende Ereignis eine Preisänderung von y Prozent erhalten, weiß das Computerprogramm nicht, wo es nach der Ursache suchen muss, um es in die nächste Iteration aufzunehmen. Das Programm kann immer nach einem Datenereignis suchen, das korreliert und möglicherweise ursächlich erscheint, aber das Programm weiß nicht, ob das Datenereignis sinnvoll ist. Am Ende könnte der Preis von Orangen in Marrakesch als bestimmender Faktor für ein Kaufsignal für IBM gelten. Ein Computerprogramm kann einen Menschen beim Schach schlagen, aber es kann Schach nicht erfinden. Der Punkt ist, dass der Einsatz der Chartanalyse Sie zwar als Quant qualifiziert, aber nicht alle Quants Technische Analysten sind.