Teichleben - Corina Halbich - E-Book

Teichleben E-Book

Corina Halbich

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Beschreibung

Ein Naturteich im Garten. Mit Fröschen, Fischen und allem drumherum. Ohne Technik. Ist das überhaupt möglich?
In diesem Buch zeigt Ihnen die Autorin, was man beim Bau eines Teiches so alles falsch machen kann und wie es dann doch funktioniert - nicht ohne zu erklären, wie Sie es viel besser machen können.
Sie erfahren, wie der Teich gebaut wird, was es kostet, was man benötigt und auf was man sich da einlässt. Das alles mit über 100 Bildern illustriert.
Impressionen eines Naturteiches über 3 Jahre, mit allen Problemen wie Blütenstaub, schlechten Wetterbedingungen und hyperaktiven Haustieren.
Am Ende das Fazit, ja, so wurde ein Traum wahr.

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Corina Halbich

Teichleben

Die ersten Jahre

Dieses Buch widme ich meinem Ehemann, der mir bei all meinen Kapriolen und Sonderwünschen "das muss aber ohne Technik gehen" oder "das muss aber rund werden" stets zur Seite steht.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Wir haben Wasser im Garten.

 

Manche würden es Teich nennen, aber wir haben weder Technik verbaut noch die üblichen Verdächtigen beherbergt, keine Kois und auch nicht die von mir eigentlich heiß geliebten Störe. Im Vergleich mit den meisten Teichen hier in der Umgebung ist unserer schon ein See. 4 mal 6 Meter mit einer kleinen Bucht und rundherum einem Sumpfgraben. Global gesehen ist es allerdings eher eine Pfütze, deshalb sage ich lieber: wir haben Wasser im Garten.

Als wir das Ganze angelegt haben, hatte ich eine Vision von vielen Pflanzen rundherum und Fröschen und anderem Getier im Wasser.

Wir haben eine Stufe angelegt, 20cm unter der Wasseroberfläche und dort allerlei angepflanzt. Von Sumpf-Calla über Wasserminze und Blutweide zu Hechtkraut und Sumpfdotterblumen und einiges mehr an heimischen Sumpf- und Wasserpflanzen. Was wir nicht haben ist Kies. Ich kenne in der Natur keine Teiche und Tümpel mit Kies drum herum und natürlich sollte es ja werden. Ein Biotop für Pflanzen und Tiere.

Ein Jahr später grünte und blühte es schon und man konnte erkennen, was daraus werden sollte. Die Pflanzen auf der Stufe gediehen und wir waren glücklich, dass sich der Aufwand gelohnt hatte.

Im Juli des Jahres bekamen wir Grisu. Ungeachtet seines Namens ist Grisu weder ein Drache noch eine sonstige Echse sondern ein langhaariger, großer, 6 Jahre alter Husky.

Wie das so mit langhaarigen, großen Huskys ist, ihnen ist im Sommer reichlich warm. Da wir viel mit ihm im Garten toben, sucht er sich Abkühlung und was ist da eher geeignet als ein Loch im Boden mit reichlich Wasser darin? Prinzipiell fanden wir es toll, dass unser Hund sich wohl fühlte und tobte, jedoch trauerte ich um die Pflanzen, die Grisu - ohne mit der Wimper zu zucken – auf seinem Weg ins kühle Nass einfach platt trampelte.

Da er eine bestimmte Seite des Teichs für seine Bademomente bevorzugt, waren dort bald keine Pflanzen mehr und wir nahmen das Ganze mit einem "Irgendwas ist ja immer" Achselzucken hin. In der Natur werden Tümpel und Teiche ja auch von Tieren heimgesucht.

 

 

Wasserflöhe

 

Wir besorgten uns ein Päckchen Wasserflöhe - ganz einfach im Aquarienfachhandel erhältlich - und "impften" das Wasser damit, da wir ziemlich mit Algen zu kämpfen hatten. Bei der Bepflanzung hatte ich mich an die vorgeschriebene Menge von Pflanzendünger gehalten, was sich jetzt furchtbar rächte. Täglich fischte ich Unmengen von Fadenalgen aus dem Wasser und verwendete sie als Dünger für meine Tomaten, immer mit einem schlechten Gewissen, weil in der Natur steht auch keiner da und – Sie wissen schon.

Täglich kontrollierte ich, ob auch noch genug Wasserflöhe da wären, anfangs sah man sie selten, mittlerweile weiß ich, wie man sie findet. Sie wuchsen und vermehrten sich, schön getreu nach dem Bibelspruch.

Wir haben nun 2 Arten von Wasserflöhen im Wasser. Wo die anderen herkamen? Keine Ahnung, Natur eben. Jedenfalls haben wir nun den gemeinen Wasserfloh und den großen Wasserfloh.

Was daran so interessant ist? Also der gemeine Wasserfloh ist nicht wirklich gemein, aber als badender Mensch könnte man da anderer Meinung sein. Er ist nämlich fast durchsichtig – ergo kaum zu sehen – und einfach überall. Es gibt quasi in Teichen und Seen nicht einen Zentimeter Wasserfläche ohne diesen Floh. Wenn Sie das nächste Mal in ein solches Gewässer gehen, sollten Sie nicht daran denken.

Das Gute für Badende und das Schlechte für den Floh: Außerhalb des Wassers ist er in Nullkommanix abgestorben. Man kann ihn einfach abspülen.

Nach jedem Bad unserer Hunde frage ich mich, wieviel Tausende Flöhe nun ihr Leben lassen mussten. Ja tatsächlich, ich mag für Sie verrückt sein, aber ich habe auch ein Herz für Wasserflöhe. Sie fressen die Algen aus dem Teich, sind Futter für Libellenlarven, sie sind extrem nützlich.

Im Gegensatz zum gemeinen Wasserfloh ist der große Wasserfloh rötlich und hat ein komplett anderes Verhalten. Sie werden kaum versehentlich einen erwischen. Sie sind schwarmbildend und kaum zu übersehen.

Morgens mit dem ersten Sonnenstrahl auf dem Wasser schwärmen sie zu dem nun wärmeren Wasser ins Licht, sie bilden Strukturen unterschiedlichster Art und innerhalb dieser Strukturen bewegen sie sich teils spiralförmig umeinander. Die Struktur wird dabei nicht aufgegeben. Manchmal sind es wolkenähnliche, manchmal fast geometrische Figuren, die sie dort bilden. Im Sonnenlicht stehe ich am Teichrand und bewundere diese fast schon elegante Lebensweise.

Mitten im Jahr sieht man sie plötzlich nicht mehr, als wären sie ausgestorben. Im ersten Jahr nahm ich Wasserproben und machte mir schreckliche Sorgen, aber da sich das jedes Jahr wiederholt, nehme ich es nun als „Natur halt“ hin. Erst wenn der Sommer fast vorbei ist, sind sie plötzlich wieder da.

Wussten Sie, dass Wasserflöhe dem Menschen um 10.000 Gene voraus sind? Was auch erklärt, dass sie sich so überaus gut anpassen können, im Gegensatz zu uns, die wir stets gezwungen sind unsere Umgebung an uns anzupassen.

Ich frage mich, was aus uns Menschen geworden wäre, wenn wir das nicht könnten und stattdessen gelernt hätten, uns anzupassen. Wie viel friedlicher wäre doch die Welt. So wie in unserem Gartenteich.

Nun ja, friedlich ist wohl etwas übertrieben.

 

Insekten

 

Während ich hier sitze und schreibe, werde ich von Großlibellen umschwärmt. Plattbäuche. Im Gegensatz zu anderen Libellen haben sie einen kurzen, gedrungenen Körper. Die Männchen haben einen blauen Hinterleib, die Weibchen eher unscheinbar braun, erkennen kann man sie aber an der Form.

Ein Männchen ist hier, umschwärmt und paarungsbereit für 4 Damen. Die allesamt über den Teich fliegen, kurz anhalten um ihren Hinterleib ins Wasser zu stupsen und ihre Eier dort ablegen. Die Weibchen versuchen sich gegenseitig abzudrängen und verfolgen sich, keine gibt aber auf, zu groß ist der Instinkt die Art zu erhalten und unser Teich ist der einzige Teich der Umgebung ohne larvenfressende Kois, Goldfische etc.. Oh ich vergaß. In unserem Wasserloch.

Zudem ist es das einzige künstlich angelegte Wasserloch, das zuverlässig das ganze Jahr über Wasser hat und keinerlei Technik. Und irgendwie glauben sie jedes Jahr wieder, der Teich sei frisch angelegt. Denn Wikipedia und anderen Quellen zufolge, sind das die bevorzugten Ablageplätze für Plattbäuche.

Also friedlich ist das natürlich nicht. In der Natur geht es prinzipiell nicht friedlich zu, für uns sieht das nur oberflächlich betrachtet so aus. Man steht auf einer Waldlichtung, an einem See, auf einer Wiese, schaut sich um, atmet tief ein und denkt: "Ist das friedlich hier!"

Würde man ein wenig genauer hinsehen, so würde bald klar werden, dass überall Kämpfe auf Leben und Tod stattfinden und jede Art, ob Pflanze, Tier, Pilz oder was sonst noch kreucht und fleucht, einen immerwährenden Kampf um die Erhaltung ihrer eigenen Art ausficht.

Während in anderen Teilen Deutschlands gerade nahezu die Welt untergeht, ist hier herrlicher Sonnenschein, ein laues Lüftchen und der von uns so oberflächlich angesehene Frieden auf Erden.

Ich bedauere die Menschen, die derzeit unter diesen massiven Unwettern leiden, unendlich, während ich gleichzeitig fasziniert bin von den Kräften der Natur. Gibt es ein fantastischeres Bild als ein von dunklen Wolken überzogener Himmel, aus dem Blitze peitschen, der Donner grollt und schier endlose Wassermassen fallen? Wunderschön, bittersüß, Elend verbreitend. Dann nach dem Gewitter dieser frische Geruch, die süße Luft, die uns wieder sagen und denken lässt: "Ist das schön!"

Hervorgerufen aus den Dingen, die uns Angst machen und das "Hoffentlich ist das bald vorbei" Gesicht aufsetzen lässt.

 

Währenddessen sammeln Honigbienen fleißig Wasser. Unser Nachbar hat einige Völker und sie kommen zu uns und sammeln das Wasser für ihren Stock. Ein Gesummse und Gebrummse und ein Auf und Ab von Flügeln.

Wir haben unsere Teichfolie am Rand mit einer Ufermatte ausgelegt – ein Naturagart System (ja, hier mache ich gerne Werbung für) - und dort Teich- bzw. Sumpfpflanzen ausgesät. Moos, Kuckucks-Lichtnelken, Bachwurz und Co machen sich hier breit und bieten den Bienen Halt und Schutz. Auch ein paar Hornissen, ich schätze es sind drei, kommen hier zum Wasserholen. Da jede in eine gegensätzliche Richtung nach Hause fliegt, liege ich damit vermutlich nicht so falsch.

Bienen und Hornissen sitzen hier nebeneinander und trinken. Die Bienen zeigen keinerlei Scheu, der schlechte Ruf der Hornisse als Bienenkiller ist wohl – wie so vieles andere – ein Schauermärchen. Oft genug habe ich am Teichrand gesessen und die Füße ins Wasser gehalten, während unzählige Libellen, Käfer, Bienen und Hornissen mich umschwirrten, ignorierten und ihren wichtigeren Geschäften nachgingen.

Während die Plattbäuche sich im Flug in der Luft paaren, was sehr schnell passiert, quasi als Quickie, und das Plattbauchmännchen den Rest der Arterhaltung den Frauen überlässt, ist der Liebestanz anderer Libellen länger, ausdauernder und gut zu beobachten.

Rote, blaue, gescheckte und grüne Libellen sind bei schönem Wetter den ganzen Tag damit beschäftigt sich zu umwerben und ihre Eier im Wasser zu versenken.

Ich könnte jetzt alle mit dem Namen ihrer Art aufzählen, aber vermutlich würde sie das langweilen. Oder nicht? Okay, für die Neugierigen unter Ihnen:

Die Hufeisen-Azurjungfer, die zarte Rubinjungfer, die blaugrüne Mosaikjungfer, die große Königslibelle und natürlich der Plattbauch. Dann noch einige, die wir bisher nicht eindeutig bestimmen konnten.

Die große Königslibelle ist wahrhaftig königlich anzusehen. Nicht weil sie so bunt wäre aber sie ist – im Gegensatz zu den anderen Libellen - riesig. Sie ist auch die schwerste aller Libellen und man fragt sich, wie sie sich mit ihrem Wahnsinnsgewicht von fast 1 Gramm überhaupt in der Luft halten kann.

Für die Libellen haben wir überall im Garten an sonnigen Plätzen lange, schmale Stöcke in den Boden gesetzt, dort sitzen sie, breiten ihre Flügel aus und lassen sich von der Sonnenenergie berauschen. Eigentlich trocknen sie sich dort und ruhen aus, aber das mit dem Berauschen klingt doch viel besser.

Während sie sich Partner suchen und miteinander paaren, versuchen einzelne Libellen sie dabei zu stören und selbst begattet zu werden – oder zu begatten. Darauf fliegt das ursprüngliche Paar erst einmal weg, dann sortiert sich die Sache eventuell neu und letztendlich sitzen sie auf dem Wasser, das Männchen auf seinem Weibchen, welches ihren Hinterleib ins Wasser tunkt und die Eier ablegt.

Gerade musste ich eine Biene, die sich irgendwie zu weit vorgebeugt hat (oder so) aus dem Wasser retten. Ab und an landet eine der Bienen im Wasser. Dann schlagen sie mit den Flügeln, es sieht aus, als hätten sie einen Motor angeworfen um damit das Ufer anzusteuern. Das ist auch das, was sie wollen, nur dummerweise kommen sie mittendrin vom Weg ab, steuern rechts oder links herum und wenn es ihnen nicht gelingt ein rettendes Blatt oder aus Versehen doch das Ufer zu treffen, dann sterben sie entkräftet. Von Zeit zu Zeit steige ich also ins Wasser und rette ein Bienchen. Man greift einfach mit der Hand unter sie, hebt sie an und wenn das Wasser abläuft starten sie wieder ihren Flügelmotor und man kann das Schlagen der Flügel als Kitzeln in der Handfläche spüren, bis sie nur eine Sekunde später aufsteigen und wegfliegen. Nicht ahnend, dass einer dieser Honigdiebe für ihr Überleben verantwortlich ist.

Als wir damals unser Wasserloch buddelten, hatte ich keine Ahnung, dass Bienen Spezialaufträge haben. Eine dieser Aufgaben ist es, Wasser für den Stock zu sammeln. So kommen also täglich die dazu eingeteilten Wasserträgerinnen her und sammeln das Wasser, fliegen zurück, laden es ab und kommen wieder. Unermüdlich.

 

Haustiere

In Jahr 2 unseres Wasserloches kam Lily. Vielleicht kennen Sie den Spruch: Ein Husky ist kein Husky. Wir wollten ein "Rudel" für Grisu und meldeten uns für eine Wurfplanung an. Insgesamt 1 Jahr mussten wir warten, dann kam Lily, knapp 10 Wochen alt, zu uns. Die eine Teichseite war ja sowieso schon platt, da konnte auch ein zweiter Hund ins Wasser.

Irgendwas ist ja immer, ist einer meiner beiden Leitsprüche fürs Leben. Er stellte sich dann wieder einmal als wahr heraus, was bei uns zu etlichen Seufzern, Schulterzucken und Resignation führte.

Grisu ist mittlerweile ein Couchpotatoe. "Bewegen? Ich? Bist du irre? Vor allem bei DEM Wetter?" Einzig ein Gang in den Teich und die obligatorischen "Ich muss mal" Gänge waren von ihm zu erwarten. Es sei denn wir gingen im Wald spazieren. Dann rast er sich 10 Minuten lang die Lunge aus dem Leib – und bei Gott, der Hund ist schnell! - um dann anschließend neben Frauchen her zu dackeln, die hat schließlich tonnenweise Leckerchen dabei. Und Wasser.

Das einzig wahre Wetter für Grisu ist Schnee bei minus 15 Grad. Liebe ich auch aber es ist mir nicht möglich mich dabei so rasant schnell zu bewegen, zu springen und sonstige Kapriolen zu schlagen.

Lily hingegen ist ein ganz anderes Kaliber. "Liegenbleiben? Bist du irre? Ich bin ein Husky! Die liegen nicht still!"

Lily kam, sah unseren Garten und verwüstete ihn. Nicht durch Buddeln, nein, die beiden haben einen ihnen zugewiesenen Buddelplatz – den sie auch ausgiebig nutzen – sondern durch ihr Wesen als Irrwisch. Wobei Irrwische ja bekanntlich fliegen oder schweben und dabei recht wenig kaputt machen.

"Ein Wasserloch! Wahnsinn! Da muss ich rein!"

So oder so ähnlich muss sie beim Anblick gedacht haben. Zu dieser Zeit war bis auf die eine Grisu-Seite die erste Teichstufe komplett bewachsen. 1 Woche später trieb so ziemlich alles, was dort mal war, irgendwo im Wasser oder befand sich angekaut auf dem Rasen. Einzig die Sumpfdotterblumen und Schwertlilien waren stark und geschützt genug um stand zu halten.

Blumentöpfe haben im Wasser nichts zu suchen, auch wenn es extra Wasserpflanzkörbe sind. Denkt sie und holte innerhalb von 3-4 Wochen alle heraus und warf sie dann irgendwohin.

Die Bienen bekamen ein schweres Leben, weil Lily fortwährend nach ihnen schnappte und damit auch nicht aufhörte, so oft wir ihr auch erklärten, dass die völlig harmlos sind. Bis eine davon sie in die Schnauze stach und ihre Nase anschwoll. Seither ist sie vorsichtiger und lässt sie meist in Ruhe. Außer natürlich sie hat ihre 5 Minuten, was mehrmals am Tag vorkommt und länger als 5 Minuten dauert. Glücklicherweise ist sie dann nicht immer am Wasser.

Unser Wasserloch hatte unter den Hunden ganz schön gelitten – nicht nur das, der Rest des Gartens war von Lily auch beglückt worden – und wir hatten nicht viel Mut für das nächste Jahr.

Während des Winters war es lange Zeit zu warm, die Unterwasserpflanzen hatten sich aber bereits zurückgezogen, so dass Algen die Vorherrschaft übernahmen. Zu allem Überfluss stürmte uns der Wind den Haufen Ahornblätter noch ins Wasser, so dass man eigentlich nur noch von Dreckloch sprechen konnte.

Irgendwann wurde es dann so kalt, dass der Teich zufror. Das war das Signal für Grisu. Er stellte sich mitten auf das Eis, wuffte Lily an und ließ sie im Kreis um sich herumrennen. Immer wieder spornte er sie an, es sah aus wie ein Trainer mit seinem Zögling. Wir lachten bei dem Anblick Tränen.

Der Teich blieb lange zugefroren, auch wenn die Temperaturen wieder stiegen, nachts war es kalt und das Eis hielt. Unter dem Eis wurde es rot. Der Teich war gekippt.