Texas - VISTA POINT Reiseführer Reisen Tag für Tag - Horst Schmidt-Brümmer - E-Book

Texas - VISTA POINT Reiseführer Reisen Tag für Tag E-Book

Horst Schmidt-Brümmer

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Beschreibung

Über das Reiseziel Texas Wie ein Phönix aus der Asche ist Texas aus dem Staub des Wilden Westens zum neuen Superstar des US-amerikanischen Sonnengürtels aufgestiegen, zu einem amerikanischen Traum im Großformat. Rinder und Chips, Cowboys und Manager, Missionskirchen und die NASA – Texas hat alle und alles. Über den Reiseführer Texas Reisen Tag für Tag heißt: Wir legen einen roten Faden aus, eine perfekte Route, die dabei hilft, das Reiseziel zu entdecken. Der Reiseführer kennt für jeden Tag die Hits und die leisen Geheimnisse, er verführt zum Anhalten, wo andere vorbeifahren. Er hat die besten Tipps für Restaurants, Cafés, Museen und Hotels auf Lager. Kurzum, er bringt seine Leser an aufregende und auch abgelegene Orte – überall dorthin, wo sich das Wesen des Landes offenbart. ton und von dort an der Golfküste, der sogenannten 'Texas Riviera', entlang nach Corpus Christi mit seinen schönen Stränden auf Mustang Island und zurück nach San Antonio. Oder man besucht noch die riesige King Ranch und genießt Strandfreuden und Meeresschildkröten auf South Padre Island, dem 'Tip o'Texas'. Die Ost-Route zweigt von Galveston ab und durchquert die Wälder und Bayous des Big Thicket National Preserve und des Reservats der Alabama-Coushatta-Indianer. Die Route durch die magischen Weiten des Westens reicht von San Antonio bis El Paso und gipfelt in einer ganzen Reihe von landschaftlich hinreißenden Nationalparks: dem Big Bend, den imposanten Guadalupe Mountains, der kühlen Unterwelt der Carlsbad Caverns und den Dünen der Gipswüsten von White Sands.

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Seitenzahl: 467

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Texas

Eine Übersichtskarte von Texas mit den eingezeichneten Routenvorschlägen finden Sie in der vorderen Umschlagklappe.

 

Inhalt

 The Lone Star StateWillkommen in Texas Routen und RoutenplanungVarianten zwischen zehn Tagen und vier Wochen Rinder, Öl und ElektronikLandeschronik ZENTRAL-TEXAS UND DIE GOLFKÜSTECowtownFort WorthThe Big DDallasDie aparte HauptstadtAustinGone With The WurstNew BraunfelsKaffeeklatsch im Wilden WestenFredericksburgTexas Hill CountryVon Fredericksburg nach San Antonio»¿Hi baby, que pasa?«San AntonioKoloss am BayouHoustonAb auf die InselVon Houston nach GalvestonTexas RivieraVon Galveston nach Port Aransas/ NorthPadre Island oder Corpus ChristiExtratag:Ranchin’Die King Ranch und die Tip o’ Texas OST-TEXASChili und ÖlVon Galveston nach BeaumontEvergreen CountryStreifzug durch das östliche Texas WEST-TEXASAuf nach WestenVon San Antonio nach MarathonDie Große BiegeBig Bend National ParkAtempauseTouren im Big Bend National ParkEntlang der River RoadNach MarfaExtratag: Scenic Routes in Central West TexasAlpine, Fort Davis und UmgebungTraumweitenWest-TexasWüster GipsWhite Sands National MonumentSun CityEl Paso – Abschied von West-Texas TEXAS PANHANDLEYellow Rose of TexasAmarilloHartes HolzPalo Duro Canyon State Park Service von A bis Z Orts- und Sachregister, Namenregister Bildnachweis Impressum Zeichenerklärung

Zeichenerklärung

In diesem Buch werden die folgenden Symbole und Abkürzungen verwendet:

Information

Museum, Kunstgalerie

Sehenswürdigkeit, Aussichtspunkt

Wandern

Ausblick

National Park

Stadtpark, Landschaftspark

Botanischer Garten

Tierpark, Freigehege

Vogelpark, -beobachtung

Schildkrötenstrand, -beobachtung

Aquarium, Angeln

Hits für Kids

Freizeitpark, Vergnügungspark

Theater, Fest, Kulturzentrum

Restaurant, Bistro

Café, Frühstück

Pub, Kneipe

Weingut, Weinverkostung

Bar, Cocktail Lounge

Livemusik, Konzert

Kasino

Jazzclub, Live-Jazz

Shopping Center, Geschäft

Hotel, Motel, B & B

Camping, RV-Park

Strand, Strandnähe

Swimmingpool, Badeplatz

Wassersport

Wellness, Spa

Sport, Fitnesscenter

Bus, Shuttlebus

Fahrradtour

Schiffsfahrt, Bootsfahrt

Flughafen, Flugverbindung

kennzeichnet den Routenabschnitt

kennzeichnet die Route eines Extratages

Hotels/Motels:

Die Preiskategorien (für ein Doppelzimmer) werden durch $-Zeichen unterschieden:

 

$

bis 100 Dollar

 

$$

100 bis 150 Dollar

 

$$$

150 bis 250 Dollar

 

$$$$

über 250 Dollar

Restaurants:

Die Preiskategorien für ein Abendessen pro Person (ohne Getränke) sind wie folgt gestaffelt:

 

$

bis 15 Dollar

 

$$

15 bis 25 Dollar

 

$$$

über 25 Dollar

Verwendete Abkürzungen:

Ave.

Avenue

St.

Street

Rd.

Road

Blvd.

Boulevard

Sq.

Square

Dr.

Drive

Expwy.

Expressway

Rt.

Route

Fwy.

Freeway

Hwy.

Highway

Pkwy.

Parkway

E.

East

N.

North

S.

South

W.

West

CA

California

CO

Colorado

IL

Illinois

KS

Kansas

Mex.

Mexiko

MS

Mississippi

NM

New Mexico

OK

Oklahoma

TX

Texas

WY

Wyoming

VISTA POINT … Reisen Tag für TagDer rote Faden für unterwegs

Über das Buch

Wie ein Phönix aus der Asche ist Texas aus dem Staub des Wilden Westens zum neuen Superstar des amerikanischen Sonnengürtels aufgestiegen, zu einem amerikanischen Traum im Großformat. Rinder und Chips, Cowboys und Manager, Missionskirchen und die NASA – Texas hat alle und alles.

Auf vier kombinierbaren Reiserouten versucht der Reiseführer den Highlights des weitläufigen Lone Star State auf die Spur zu kommen. Die Kernroute führt von den Präriemetropolen Dallas/Fort Worth in die aparte Hauptstadt Austin, durchs liebliche Ranchland des Hill Country, zu den Nachfahren der deutschen Siedler in New Braunfels, Fredericksburg und San Antonio. Von Houston geht es nach Galveston und von dort an der Golfküste, der sogenannten Texas Riviera, entlang nach Corpus Christi mit seinen schönen Stränden auf Mustang Island und zurück nach San Antonio. Oder man besucht noch die riesige King Ranch und genießt Strandfreuden und Meeresschildkröten auf South Padre Island, der Tip o’ Texas.

Die Ost-Route zweigt von Galveston ab und durchquert die Wälder und Bayous des Big Thicket National Preserve und des Reservats der Alabama-Coushatta-Indianer. Die Route durch die magischen Weiten des Westens reicht von San Antonio bis El Paso und gipfelt in einer ganzen Reihe von landschaftlich hinreißenden Nationalparks: dem Big Bend, den imposanten Guadalupe Mountains, der kühlen Unterwelt der Carlsbad Caverns und den Dünen der Gipswüsten von White Sands.

Liebhaber der Route 66 können sich auf Amarillo und die Cadillac Ranch freuen, denn der Abstecher in den Texas Panhandle zeigt ein Stück dieser legendären Route ebenso wie den grandiosen Palo Duro Canyon.

Über die Autoren

Horst Schmidt-Brümmer, Dr. phil., studierte Germanistik und Anglistik in München und Köln. Nach seiner Tätigkeit als Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der University of California in Los Angeles (UCLA) war er seit 1970 als Reisejournalist und Verleger in Köln tätig und publizierte zahlreiche USA-Reiseführer und Bildbände – u.a. über Kalifornien und den Südwesten, die Ostküste, die Südstaaten und die Route 66. Horst Schmidt-Brümmer ist im April 2010 gestorben.

Carina Sieler, Dr. rer. pol., studierte Wirtschaftswissenschaften und lebt in Köln. Sie reiste mehr als 25 Jahre zusammen mit Horst Schmidt-Brümmer in die USA und hat bereits die Entstehung der ersten Auflage des Texas-Reiseführers begleitet. Seit seinem Tod überarbeitet sie den Band, um die herausragende journalistische Qualität zu erhalten und gleichzeitig die Aktualität der Reiseinformationen zu gewährleisten.

The Lone Star StateWillkommen in Texas

»All my exeslive in Texas«

George Strait

Stets hat der einsame Stern seinem Land heimgeleuchtet und ihm gute Dienste erwiesen. Seit den alten Tagen, als Texas noch unabhängige Republik war, ist er als Sinnbild allseits beliebt: auf den Helmen der Footballspieler, auf den flatternden Landesfahnen, auf den »Longneck«-Bierflaschen. Die Bilanz kann sich sehen lassen, denn wie ein Phönix ist Texas aus dem Staub des Wilden Westens zum Superstar des amerikanischen Sonnengürtels aufgestiegen. Wahre Trecks von Jobsuchern bewegten sich im letzten Jahrzehnt in seine Richtung. Im Schnitt zieht es täglich 1000 Menschen aus anderen Bundesstaaten nach Texas. Und das schon seit Jahren. So wie einst die Spanier dem Phantom der Sieben Städte aus Gold nachjagten, so kommen die neuen Schatzsucher in den Sun Belt, den amerikanischen Süden, um Anteil am Texas Miracle zu haben. Nicht mehr zu Pferde, sondern oft nur im Wohnwagen, um von einem Parkplatz aus eine neue Karriere zu starten. Sie kommen aus allen Bundesstaaten, aus Südostasien, Mailand, Mexiko und El Salvador, von überall. Keine staatliche Einkommenssteuer, geringe Lebenshaltungskosten, moderate Immobilienpreise, kaum politische Einmischung, wenig Neigung zu gewerkschaftlichen Ansprüchen oder kostspieligen Umweltauflagen halten die Wirtschaft ebenso in Schwung wie die angestammten Tugenden des Selfmademan, jenes amerikanischen Unternehmertyps, der in Texas noch in Reinkultur zu besichtigen ist. Leute wie die Ölmilliardäre Hunt oder der ehemalige US-Präsident Lyndon B. Johnson verkörpern mit ihren Bilderbuchkarrieren dieses Ideal, den amerikanischen Traum im Großformat.

Glanz und Geld werfen aber auch Schatten. Sie fallen in erster Linie auf die sozial Schwachen im Land, auf die ethnischen Minderheiten, die Hispanics, wie sich die Mexiko-Amerikaner nennen, deren Bevölkerungsanteil zur Zeit am schnellsten wächst, und auf die Schwarzen, die keine mehr sind, weil sie nun African Americans heißen. Die gesetzliche Wohlfahrtsbeihilfe liegt in Texas weit unter der nationalen Armutsgrenze. Nur Mississippi zahlt weniger. Nach wie vor setzt sich der unverhüllte Reichtum der Städte von der Not in den Ghettos und Barrios ab, aber auch von einigen Gegenden des ländlichen Texas, wo vieles an die Dürftigkeit des Alten Südens erinnert. Dennoch besteht trotz sozialpolitischer Spannungen kaum Zweifel an der wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit des Staates. Dafür sitzen Agribusiness, Öl- und Gasgeschäft sowie Hightech-Industrien (z. B. Elektronikbranche, Biomedizin, Raumfahrt) zu fest im Sattel. So hat sich in der Finanzkrise und der sich anschließenden Rezession kein anderer Staat in den USA als wirtschaftlich so robust erwiesen wie Texas. Kein Wunder, dass Houston, Dallas und Austin laut Forbes die drei am schnellsten wachsenden Städte der USA sind. Nur der Ölpreissturz setzt Texas mittlerweile kräftig zu. Seit 2008 revolutionierte die vor allem in Texas forcierte Fracking-Technologie die Öl- und Gasförderung. Rund ein Drittel der amerikanischen Ölförderung kamen von hier. Das brachte Arbeit und Wohlstand vor allem nach Südtexas. Der Ölpreiseinbruch seit 2014 brachte den Fracking-Boom zum Stillstand mit gravierenden Folgen für Konjunktur und Arbeitsplätze in Texas. Wann die Talsohle erreicht ist, weiß keiner.

Anzeichen von Größenwahn? Ein bisschen schon, denn die Texaner lassen sich den Glauben an ihre Einmaligkeit nicht gern nehmen. Es war schon schlimm genug, als sie ihre Unabhängigkeit aufgaben und der Union beitraten. Das schmerzt so manchen heute noch. »Wir sind die einzige Nation, die jetzt ein Bundesstaat ist«, erklärt ein Patriot aus San Antonio. Ganz ernst meint er das natürlich nicht, aber ein wenig doch. Wie er neigen viele Texaner zu nostalgischen Trips in die glorreiche Vergangenheit. Dass aber Alaska in die USA aufgenommen wurde, das ärgert sie nun wirklich alle, denn plötzlich war Texas nicht mehr der größte Bundesstaat, sondern nur noch die Nummer zwei.

Dabei liebt dieses Land die Superlative. Die dicksten Steaks, die größte Ranch, die schönsten Girls, die höchsten Wolkenkratzer, das erfolgreichste Baseball-Team, die meisten Millionäre – alles und alle müssen möglichst made in Texas sein. Think big ist gefragt. Wer’s mit zurückhaltendem talking small versucht, setzt sich dem Verdacht aus, ein Yankee zu sein, ist also unbeliebt. Das sind überhaupt alle, die nördlich des Red River geboren wurden. Diese Nordstaatler missfallen den Texanern durch ihre, wie sie finden, arrogante Art, ihr ständiges Gekrittele und unnötiges Getue. Auch wegen ihrer gelegentlichen Heuchelei. »Wenn die hier sind, dann fallen sie über unsere Steaks und Drinks her. Aber hinterher reden sie abfällig über uns«, schimpft ein Barkeeper in Dallas nach der Abreise einer Beratergruppe aus Boston.

Cowboys als Zuschauer beim Bullenreiten

Umgekehrt muss man sich wegen des Imponiergehabes aber auch das eine oder andere sagen lassen. »If God meant for Texans to ski, he would have made bullshit white«, lautet so ein Spruch – fast ebenso unübersetzbar wie hämisch. Da die Texaner als Angeber in der Familie der Vereinigten Staaten gelten, halten viele Yankees sie für hemdsärmelige Haudegen und Machos, die alberne Hüte tragen und nicht mal gutes Englisch sprechen. Texaner, das sind halt die Rebellen und Südstaatler von gestern, die nichts dazugelernt haben.

In Europa klingt das kaum anders. Auch hier lächeln viele milde, wenn vom Lone Star State die Rede ist. Gern denkt man sich da seinen abendländischen Teil. Und liegt damit meistens schief. Sehr schief. Mitnichten nämlich ist Texas die grobschlächtige Hinterwelt verschwitzter Viehtreiber. So manche Ranch besitzt ihren eigenen Flugzeugpark samt Rollbahn. Computer statt Cowboys zählen die Rinder und zudem leben mehr als zwei Drittel aller Texaner längst in den großen Metropolen und träumen allenfalls noch romantisch vom Land. Dieses besteht auch nicht bloß aus platter Prärie mit und ohne Ölpumpen, sondern präsentiert eine faszinierende Vielfalt: zerklüftete Bergregionen und Canyons, magische Wüsten und duftende Nadelwälder, Bayous mit Entenflott und tropische Zitrusgärten. Von der fast tausend Kilometer langen Golfküste ganz zu schweigen.

Tadao Andos Meisterwerk: The Modern Art Museum in Fort Worth

Dallas Museum of Art

Man hält die Texaner für permanente Steakesser mit ausufernden Bierbäuchen – wahrscheinlich, weil man noch wenig gehört hat von den Leckerbissen einer inzwischen sehr verfeinerten Südwestküche, den Gerichten der Cajuns, den Raffinessen der Cross-over-Cuisine und dem wirklich respektablen texanischen Wein. Kaum einer stellt sich Texas – Herzzentrum hin, NASA her – nicht als kulturelle Hinterwelt vor. Dabei verfügen Dallas, Fort Worth und vor allem Houston über Top-Museen und Kunstsammlungen in zum Teil Aufsehen erregender Architektur, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Sie haben eine Vielzahl prächtiger spanischer Missionskirchen, deren originale Bausubstanz (etwa im Vergleich zu Kalifornien) erheblich besser erhalten ist, progressive Country & Western-Musik (Austin!) und eine bedeutende Filmproduktion. Hinzu kommen die sehr lebendige hispanische Kultur mit ihrer englisch-spanischen Zweisprachigkeit und die frappierende Erbfolge deutscher Siedler in Orten wie Fredericksburg, Boerne oder New Braunfels, die mit bayerisch-deftiger Folklore die Herzen der Amerikaner höher schlagen lässt.

Früher schien das mit den Stereotypen und Abziehbildern von Texas besser zu klappen. Im 19. Jahrhundert pries Hoffmann von Fallersleben die texanischen Freiheiten und Karl Anton Postl, alias Charles Sealsfield, konnte mit seinem Roman »Das Kajütenbuch« auswanderungswilligen Deutschen den Mund nach Texas wässrig machen. Karl May gelang es immerhin, der Alten Welt den Llano Estacado einzuprägen, jenen Teil der Great Plains, der das nördliche Texas und den Panhandle einnimmt. Schließlich trug Hollywood mit Westernfilmen kräftig zu dem Texas-Bild in unserer Fantasie bei: einen Traumstaat aus Postkutschen, die in den Hinterhalt sausen, Indianern, die durch den Rio Grande schwimmen, und aus Heldenfiguren – mal Männer des Rechts wie Judge Roy Bean oder Wyatt Earp, mal solche jenseits davon wie John Wesley Hardin oder Billy the Kid.

In den 1980er Jahren lieferte »Dallas« ein Texas fürs Wohnzimmer. Ihm fehlte zwar der regionale Touch, weil die TV-Serie von Anfang an als ein Produkt konzipiert war, das schlichtweg synthetisch sein musste, um es weltweit vermarkten zu können. Immerhin aber brachte »Dallas« dem Lone Star State Sympathien. Vielleicht, weil ihm, aufs Ganze gesehen und trotz aller Gemeinheiten seitens J.R., das Monströse und Gewalttätige fehlte, das immer noch das Landes-Image mitprägt. Die Ermordung John F. Kennedys, der Kultfilm »Easy Rider« und der radikale Vollzug von Todesstrafenurteilen tragen dazu bei, dass sich daran bisher nichts geändert hat. Aber wenn Miss Ellie die Pferde streichelte, dann schien die Welt auch in Texas wieder in Ordnung.

Dallas – die schicke Metropole in der Prärie

Wie auch immer: Reisen ist oft das beste Mittel gegen Gemeinplätze, die über ferne Länder im Umlauf sind, auch und vielleicht erst recht bei einem so großen. Der Einstieg verläuft, wie dürfte es anders sein, über einen der großspurigsten Flughäfen der USA: Dallas/Fort Worth International Airport, die Gemeinschaftsanlage bringt es auf eine Fläche größer als Manhattan und auf rund 2000 Starts und Landungen täglich. Die Zwillingsstädte könnten nicht verschiedener ausfallen und sind deshalb ein seltsames Pärchen. Hier Dallas, die schicke Metropolis der Prärie, die gern New York sein will, und auf der anderen Seite Fort Worth, die cowtown mit ihren ruppigen stockyards, aber eben auch einem feinen Arts District. Kühe und Kunst – näher als hier können sie sich kaum kommen. Die eine Seite, Dallas, liegt am Ende des fruchtbaren Ost-Texas, bei ihrem Gegenüber fängt der Westen an. Der östliche Nachbar bleibt trotz seiner komplizierten Finanzwelt und eher puritanischen Gesinnung der Südstaatenmentalität verpflichtet, der Nachbar im Westen schlicht dem Cowboy-Image. Der eine trägt meist Schlips, der andere eher den Kragen offen.

Live Music Capital of the World: Austin

Was spricht also dagegen, die Reise durch Texas in Fort Worth zu beginnen, um erst einmal das angenehme Grundgefühl zu spüren, Boden unter den Füßen zu haben: mit Stallgeruch in den Stockyards, durch Kunstgenuss, im urbanen Sundance Square, benannt nach dem Tunichtgut Sundance Kid, den wohlwollende Kritiker gern als den Robin Hood des Wilden Westens sehen? Er soll hier einmal sein Hauptquartier gehabt haben. Erst danach kommt Dallas an die Reihe, eine Stadt, die dem Besucher nicht gerade gleich um den Hals fällt, die aber durch eine Strategie gezielter Kostproben überraschende Qualitäten an den Tag legt.

Austin, die alternative und liberale Hauptstadt, kann sich immer noch auf ihre den Gang der Dinge deutlich beeinflussende Universität und eine einmalige Musikszene verlassen. Die selbst ernannte »Live Music Capital of the World« unterscheidet sich vom Big Business in Nashville, Tennessee, und Branson, Missouri, durch alternative Klänge und nachdenklichere Verse – nicht zuletzt geprägt von den Country-Originalen Waylon Jennings und der lebenden Legende des King of outlaw music, Willie Nelson. Bluegrass, Rock ’n’ Roll, Polka und Walzer, Blues und Honky-Tonk – alles und mehr gibt’s in Austin zu hören.

Stockyards von Fort Worth, früher Rinderzuchtzentrum, heute Shoppingmeile

»Deep in the Heart of Texas«: So macht sich ein bekannter Song seinen Reim auf das gefällige Hügelland rund um Austin, das Texas Hill Country. Die natürlichen Reize seiner sanften Bergrücken und saftigen Weiden, die kühlen Creeks und Flüsse, Wiesen und Felder voller blue bonnets und zunehmend auch die lokalen Weingüter locken Jahr für Jahr massenhaft Naturfreunde und Ausflügler an. Aber auch Kulturgeschichte wird großgeschrieben, schließlich feierten Landesund Gründervater Stephen Austin und seine Leute hier ihre Siedlungspremiere, dicht gefolgt von Deutschen, Wenden, Tschechen, Polen, Skandinaviern. Sie alle drückten dem Hill Country ihren Stempel auf, der diesen Landesteil noch heute von anderen Gegenden in Texas unterscheidet.

Rosettenfenster an der Mission San José in San Antonio

Was Camper, Autopilger oder Wandersleute, Teenies und Senioren mit den ersten warmen Sonnenstrahlen hierher lockt, ist neben Auslauf die hübsch herausgeputzte Kultur von damals. Hinzu kommen folkloristische fests und eine Küche, die bei budgetbewussten Touristen vor allem durch große Portionen Zufriedenheit schafft. Eins der pittoresken Städtchen heißt sogar Utopia. Na bitte! Ständig wechseln auf den kleinen Farmroads die Grünschattierungen, und manchmal ist es, als fahre man durch ein verkleinertes Siebengebirge, durchsetzt mit gepflegten Weiden und noch gründlicher gepflegten Rindern.

Flüsse, Wasserfälle, Höhlen und Seen zählen zu den erfrischenden Vorgaben, die hier das Erwachen heiterer Gefühle bei Ankunft auf dem texanischen Lande fördern. Die Seenkette nordwestlich von Austin – Lake Travis, Lake Marble Falls, Lake Buchanan – ebenso wie Lake Medina, Medina River und die Umgebung von New Braunfels machen klar: Wasser hat’s reichlich – in der sengenden Sommerhitze dieses Landesteils eine gute Gabe Gottes!

San Antonio ist zweifellos die beliebteste Großstadt von Texas, jedenfalls die europäischste. Den zentralen Riverwalk darf man getrost als einen touristischen Geniestreich bezeichnen, von dem andere Stadtväter eigentlich träumen müssten, denn er bringt eine ganze Stadt auf einen schönen Filmstreifen – ohne störende Übergänge, Durststrecken und Lärm. Im Klartext: Der Riverwalk wirbt laufend für San Antonio, ohne dass dieses sich selbst überhaupt zeigen müsste!

Mit Superlativen, besonders auf architektonischem Feld, schmückt sich vor allem Houston. Um die Jahrhundertwende noch lieblich Magnolia City genannt, hat sich die Stadt zu einem petrochemischen Moloch entwickelt und gleichzeitig bestens davon profitiert. Drei Fakten brachten sie auf Touren: Galveston, der wirtschaftliche Mitbewerber im Süden, wurde 1900 durch einen Hurrikan und eine Springflut ausradiert; im benachbarten Beaumont wurde reichlich Öl entdeckt; und der Bau des Ship Channel machte Houston zum größten Umschlaghafen der USA, obwohl es 50 Meilen vom Golf entfernt liegt.

Lange Zeit konnte jeder bauen, was und wie er wollte (no zoning), was viel Wildwuchs zur Folge hatte und Houston Los Angeles immer ähnlicher machte – durch einen urban sprawl, zusammengehalten durch ein Netz von Freeways. Diese heiße Phase ist vorbei und Houston erwachsener geworden. Geblieben ist das Wetter, das vor allem im Sommer nicht jedermanns Sache ist. So erteilt die Stadt jedem Besucher denn erst einmal eine wohltuende Lektion zum Thema Airconditioning, wenn man nach dem Schwitzbad im heißen Gelee des subtropischen Klimas (draußen) plötzlich in eine Tiefkühltruhe (drinnen) gerät, und umgekehrt.

Was wäre eine Reise durch Texas ohne die NASA, die Hightech-Version von Peterchens Mondfahrt? Also führt die Route zum Space Center Houston südlich der Stadt, dem Hauptquartier des amerikanischen Raumfahrtprogramms und der Bodenstation des recycelbaren Spaceshuttle, das 1962 gebaut wurde.

Das verträumte Inselstädtchen Galveston mit seiner stürmischen Geschichte bringt ein bisschen Ruhe in die Reise – wie überhaupt die Fahrt am Golf entlang zur erholsamen Mustang Island, der schmalen Insel, die schützend Corpus Christi, der Stadt mit dem denkwürdigen Namen, vorgelagert ist. An Mustang Island schließt sich Padre Island National Seashore an, eine paradiesische Sandwildnis mit extrem ruhiger Gangart, weitgehend von der Zivilisation abgeschnitten und ökologisch noch völlig intakt. Nur wenige nehmen es recht zur Kenntnis: Immerhin knapp 1000 Kilometer lang ist die Texas Riviera zwischen Louisiana und Mexiko.

Koloss am Bayou: City Park und Houston Skyline

Wer ganz bis zum southern tip of Texas vordringen möchte, kann weiter nach Süden durchs struppige Brush Country über die berühmte King Ranch bis nach South Padre Island fahren. Auf der munteren Insel werden zwar die Meeresschildkröten geschützt, nicht aber ahnungslose Touristen, die im März während der sogenannten Spring Break auf mehr als 100 000 High-School- und College-Schüler treffen, die die Insel in eine wilde Partyzone verwandeln.

Wer sich in Galveston für die Osterweiterung der Route entscheidet, gerät in eine andere texanische Welt, denn ein Hauch vom Alten Süden weht durch die dortigen dichten Wälder und stillen Wasser. Die Baumwoll- und Plantagenkultur des Old South hat die Landesgrenzen nie so recht akzeptiert. Mal drängten Siedler ins texanische Waldland, mal rabiate Freibeuter, die filibusters, mal prächtige Antebellum-Villen, liebliche Magnolienbäume und Azaleen. Umgekehrt hat Louisiana texanische Importe erhalten. Bonnie und Clyde, das Gangsterpärchen, wurden 1934 von Texas Rangers in einen Hinterhalt gelockt und östlich von Shreveport beim Ambrose Mountain erschossen. Und heute geht es vor allem im Nordosten Louisianas eine Spur forscher zu als im behäbigeren Süden des Bayou-Staates. Auch landschaftlich sehen sich die beiden Seiten links und rechts vom grenzbildenden Sabine River ähnlich – die Marschen am Golf, die feuchten Waldböden, die Bayous und Wasserzypressen, die die Ufer der Flussläufe und Seen drapieren.

Texas Riviera: Sonnenuntergang auf Padre Island

Texanischer Scherenschnitt: Cowboyfrühstück

Nach der anfangs erfolgreichen Baumwollproduktion besann sich der Osten auf die kommerzielle Ausbeutung des nächsten (und naheliegenden) Rohstoffs: seines immensen Baumbestands. Zwischen 1890 und 1940 ging es Millionen und Abermillionen Hektar Kiefern an den Kragen. Dann sprudelte das Öl, kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert zuerst in Corsicana, gleich danach – und wie ein Paukenschlag – aus der Megaquelle Spindletop bei Beaumont und schließlich (das große Finale in den 1930er Jahren) in Kilgore. Der kurze Streifzug durch den immergrünen (weil regenreichen) Osten führt von Galveston nach Beaumont, durchs urwaldähnliche Dickicht des Big Thicket National Preserve, ins Reservat der Alabama-Coushatta-Indianer, zum erfrischenden Lake Livingston und schließlich nach The Woodlands, einer Resortgemeinde mit Modellcharakter – durch ihre gelungene Mischung aus Naturnähe und komfortabler Service-Community.

Auf nach Westen: Das 2006 Kilometer lange Flussbett des Rio Grande zwischen Texas und Mexiko, von El Paso/Ciudad Juárez bis Brownsville/Matamoros, ist mit allen Wassern gewaschen. Von Anfang an war der Fluss la frontera, Grenzlinie, Durchgang und Kämpferzone. Lange wollten die Mexikaner ihn als Grenze nicht anHerkennen. Den Nueces River ja, aber nicht den Rio Grande. Das brachte Ärger, meist blutigen. Hier tobten die ersten Gefechte des Amerikanisch-Mexikanischen Kriegs, dann die des Bürgerkriegs mit seinen Baumwollblockaden. Es folgten Attacken der bandidos auf die Texas Rangers und umgekehrt. Hier kreuzten die Schnapsschmuggler, die tequileros und rumrunners, während der Prohibition und in jüngster Zeit folgten die Drogenschmuggler. Hier suchten die straffällig gewordenen Gringos Zuflucht am anderen Ufer und die zahllosen Mexikaner auf Jobsuche trieb es auf die Gegenseite. Der Rio Grande – wer ist durch ihn nicht schon geschwommen, geritten, gewatet oder gefahren!

Mehr als 20 Prozent aller Texaner sind mexikanischer Abstammung. Die weitaus meisten leben inzwischen in den Städten. In den Grenzorten am Rio Grande stellen die Mexiko-Amerikaner in der Regel die Mehrheit. Lange verdienten sie nur einen verschwindenden Teil der Löhne, die Anglos gezahlt werden, blieben oft lebenslänglich Analphabeten und verspielten damit jede Chance, weiterzukommen. Ein rigides Patronatsprinzip sorgte für klare Verhältnisse. Die sogenannten Patrons waren meist Sheriffs mit guten Beziehungen zum Öl- und Banken-Establishment, die bei ihren mexikanischen Arbeitern für die rechte Stimmabgabe bei Wahlen zu sorgen wussten. Notfalls mussten angeheuerte pistoleros nachhelfen. Erst die Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre brachte Änderungen. Organisationen wie die La Raza Unida-Bewegung, öffentliche Proteste, Wählerinitiativen und Rechtshilfefonds führten zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Stadt und Land.

Von den Erfolgen, wie sie die gewerkschaftlich organisierten Landarbeiter in Kalifornien unter César E. Chávez errangen, blieben die mexikanischen Kollegen in Texas zwar weit entfernt, aber es gelang ihnen, zahlreiche Volksvertreter in die Schul- und Stadträte zu wählen. Die Einwandererströme aus dem Süden versorgen nach wie vor die texanischen Felder, Ranches und Kleiderfabriken mit ungelernten Arbeitern, die Restaurants, Hotels und privaten Haushalte mit Personal und Hilfskräften. Und sie füllen die Blutbanken im südlichen Grenzland.

Auf nach Westen

Mexiko, auf der anderen Seite, freut sich über die Entlastung seines Arbeitsmarktes. Unter dem Druck des schwachen Pesos betreibt Mexiko die Politik verstärkter Grenzansiedlung, um sein Arbeitslosenproblem Texas näherzubringen und um die Landflucht in die eigenen Großstädte zu bremsen. Umgekehrt: US-Firmen siedeln gern knapp hinter der Grenze, weil hier die Löhne niedriger sind. Maquiladora heißen die Montagewerke, die sich zwischen Ciudad Juárez und Matamoros der billigen Arbeitskräfte bedienen.

Die natürliche Grenze entlang dem Rio Grande ist bis heute praktisch nicht zu sichern. Daran hat letztlich auch der 2006 vom US-Repräsentantenhaus beschlossene Secure Fence Act nichts geändert. Das umstrittene Projekt versuchte, die US-Grenze zu Mexiko durch einen massiven Grenzzaun bzw. Kameras, Hightech-Sensoren und Radaranlagen zu sichern, um den illegalen Grenzübertritt aus Mexiko zu erschweren. Wer nur einen Blick auf den Rio Grande wirft, erkennt sogleich, dass weiträumige Flussauen, dichtes Gestrüpp und unwegsames Geröll ein geradezu perfektes Terrain für Versteckspiele der sogenannten wetbacks (weil sie vom Durchschwimmen des Rio Grande einen nassen Rücken bekommen hatten) bilden. »Es ist, als ob man mit einem kurzen Messer gegen den Degen Zorros kämpft«, beklagt ein US-Grenzer seine Ohnmacht gegenüber dem Zustrom heimlicher Einwanderer.

Trotz ausgeklügelter Überwachungslogistik sind die Border-Patrol-Leute letztlich machtlos. Wenn auch die Zahl illegaler Einwanderer rückläufig ist, der Run auf den Dollar setzt immer noch viele Menschen in Bewegung: Einzelne, die es auf eigene Faust versuchen, und Grüppchen, organisiert von coyotes, professionellen Menschenschmugglern, die Taktik und Terrain beherrschen. Allen verschärften Grenzkontrollen zum Trotz erreichen immer noch zahlreiche mexikanische Immigranten die USA bis in den hohen Norden, wo sie Sardinen verpacken, Unkraut jäten und auf Eierfarmen arbeiten.

Das soll sich ändern: Der neue US-Präsident Donald Trump hat gleich nach Amtsantritt im Januar 2017 ein Dekret unterzeichnet, wonach entlang der 3200 Kilometer langen Grenze eine unüberwindbare Mauer gebaut werden soll. Zumindest in Texas am Rio Grande ein nahezu unmögliches Unterfangen. Schließlich soll Mexiko auch die Kosten für das absurde Bauwerk tragen, z. B. über Strafzölle. Nicht nur die Natur entlang dem Rio Grande wird großen Schaden nehmen, sollte es dazu kommen, auch das freundschaftlich-partnerschaftliche Verhältnis zwischen beiden Staaten. Und ob es der US-Wirtschaft wirklich ohne die low wage workforce aus Mexiko besser gehen wird, das muss Donald Trump erst noch beweisen.

Wildblumen im Big Bend

Die westliche Region des Lone Star State ist nicht nur geographisch, sondern auch kulturhistorisch aufs Engste mit dem Südwesten der USA verbunden. In El Paso stehen sich die Südzipfel der Rocky Mountains und die Nordzipfel der Sierra Madre gegenüber. Und Judge Roy Bean, der legendäre Friedensrichter, der jenseits des Rio Pecos einst für law & order sorgte, residierte in Langtry, also sogar noch östlicher als Big Bend, die »Große Biege« des Flusses. Das Wichtigste aber: West-Texas wartet mit einigen der schönsten Westernlandschaften der USA auf und mit einer, die noch kaum einer kennt.

Über Del Rio in Richtung Norden durchquert die West-Texas-Route das karge alte Land des Trans-Pecos-Gebiets, die einstmals letzte frontier. Hier ist es so trocken, dass meist sogar der Regen aufgibt und verdurstet, bevor er überhaupt die Erde erreicht. Dass in diesen wundersamen Weiten einer der schönsten Naturparks der USA liegt, wissen die wenigsten. Die meisten machen um den Big Bend National Park, die Krümmung des Rio Grande, einen großen Bogen. Verständlich, denn er liegt weitab vom Schuss. Big Bend: eine Art touristisches Rumpelstilzchen!

Nach der kleinen Kunstmetropole Marfa unterbrechen nur noch No-Name-Nester wie Shafter und Van Horn die Breitwandpanoramen des texanischen Westens, bis sich am Horizont das urzeitliche Riff der Guadalupe Mountains aus dem kargen Wüstenboden der Chihuahua-Wüste erhebt zur Reise in die Unterwelt, dem Abstieg in die Superhöhlen des Carlsbad Caverns National Park im südlichen New Mexico. Und eine weitere imposante Landschaftsform folgt auf dem Fuß, die schlohweiße Gipswüste White Sands. Über Las Cruces geht es zurück nach El Paso.

Der Panhandle ist die nördlichste der hier vorgestellten texanischen Reiseprovinzen. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, woher der Name kommt. Die Kontur des Landzipfels ähnelt tatsächlich dem »Stiel«, der die »Riesenpfanne« des Lone Star State gut im Griff hat. Oder sind das weite flache Hochplateau, der endlose Pelz aus Grasland und die zerklüfteten Canyons doch nur eine Hinterwelt, in der es heftig windet und sich die Präriehunde gute Nacht sagen? Kaum, denn die südlichen Ausläufer der Great Plains besitzen durchaus ihre herben Reize. Einsam und endlos dehnen sich die Äcker und Weiden unter einem riesigen Cinemascope-Himmel. Berüchtigt sind die blue northers, heftige Stürme, die plötzlich lostoben, Temperaturstürze bescheren und ebenso rasch wieder abflauen. Kein Wunder, dass sich die ersten Siedler an die Baukunst der heimischen prairie dogs, der Erdhörnchen, hielten, die in Löchern siedeln. Die Neuankömmlinge machten es den drolligen Moppeln nach – in Form von Erd- und Grubenhäusern, den sogenannten dugouts, um sich in diesem windigen Westen zu schützen. Der Wassermangel war groß. Lange kannten nur die Indianer und Büffel die wenigen Quellen und wussten sich deshalb im unendlichen Grasmeer zu bewegen und zu behaupten. Zur Orientierung rammte man Stöcke in den Boden, daher der Name: Staked Plain oder Llano Estacado.

Laster mit Longhorn: Route 66 bei Amarillo

Unsere Exkursion beschränkt sich auf Amarillo und Umgebung, das vorzügliche Panhandle-Plains Historical Museum, den Palo Duro Canyon und die ulkige Cadillac Ranch, Sinnbild amerikanischer Autokultur, ausgerechnet an einer Straße, die dafür wie keine andere steht: die Route 66.

Texanischer Cowboy

Routen und RoutenplanungVarianten zwischen zehn Tagen und vier Wochen

Trotz seiner Wundertüte voller touristischer Angebote ist Texas erst noch auf dem Weg, ein Reiseland zu werden, das sich Europäer gern einmal allein vornehmen und im Zusammenhang erschließen möchten.

Das hat vielerlei Gründe. Vom vermutlich wichtigsten war schon die Rede: Alte Klischees und Vorurteile von Texas haben sich zäh und die Neugier entsprechend gering gehalten. Anders als die pausenlos umworbenen Renner unter den US-Destinationen – Florida, Kalifornien, der Südwesten und, mit Einschränkungen, auch die Südstaaten – hat sich Texas auf den internationalen Reisemärkten noch nicht richtig durchsetzen können. Texas’ Küste liegt weder am Pazifik noch am Atlantik, sondern am Golf von Mexiko; texanische Indianerkulturen blühen eher am Rande und im Verborgenen. Metropolen wie Dallas, Austin, Fort Worth oder Houston ziehen, was ihr Image angeht, gegenüber New York, San Francisco, Washington, ja selbst Las Vegas den Kürzeren. San Antonio macht da eine gewisse Ausnahme, aber eine Stadt allein, von New York einmal abgesehen, motiviert noch zu keiner USA-Reise.

Goin’ Texan – so wie die Reiter in diesem nostalgischen Treck, der über den »Salt Grass Trail« alljährlich von Cat Springs nach Houston zur Livestock Show führt

Nimmt man die simple Tatsache hinzu, dass der Lone Star State bereits durch seine physische Größe (1300 Kilometer Ost–West, 1500 Kilometer Nord–Süd) schlecht in die meist knapp bemessenen Urlaubszeiten passt, so wundert es nicht, dass Texas bisher allenfalls an seinen Rändern touristisch angeknabbert wurde, quasi als Zugabe auf jene Regionen, die, wie gesagt, traditionell in der Gunst der europäischen Reisenden liegen: von New Orleans und den Südstaaten aus in Richtung Houston und Golfküste, von Phoenix/Tucson/Albuquerque aus in Richtung El Paso und West-Texas und auf der Route 66 durch den Panhandle.

Texas, der »Lone Star State«

Die hier vorgeschlagenen Routen berücksichtigen zunächst das Terrain dieser Schnuppertouren, aber sie gehen weit darüber hinaus. Je nach individueller Präferenz und verfügbarer Zeit lassen sie sich so kombinieren, dass sie ein nahezu umfassendes Bild dieses Staates ergeben. Im Vergleich zu früheren Ausgaben enthält die Routenplanung nicht mehr die seinerzeit reizvollen Stippvisiten im benachbarten Mexiko, in den sogenannten twin towns Matamoros, Reynosa, Nuevo Laredo, Ciudad Acuña und Ciudad Juárez. Gutes mexikanisches Essen, Mariachi-Musik, folkloristische Souvenirs und Margaritas waren immer einen Ausflug nach Mexiko wert.

Heute gelten diese Abstecher in die mexikanischen Grenzstädte wegen des anhaltenden Drogenkriegs als gefährlich und das US State Department hat entsprechende Reisewarnungen ausgegeben. Auch wenn Touristen nicht das Ziel von Übergriffen sind, geraten sie doch immer wieder ungewollt in Auseinandersetzungen. Damit haben aus touristischer Sicht vor allem auch die südtexanischen Schwesterstädte Brownsville und Laredo deutlich an Anziehungskraft verloren und sind daher nicht mehr Teil der Routenplanung.

Zusammengenommen lassen sich die vorgeschlagenen Routen wohl in den seltensten Fällen als reine Autotour realisieren, sondern eher als eine Art Froschhüpfen nach Fly-Drive-Manier. Das ist gerade in Texas nichts Besonderes, denn die Texaner benutzen das Flugzeug in ihrem eigenen Staat so wie wir hierzulande Bahn oder Bus.

Für jedes Fly-Drive-Programm bietet Southwest Airlines (www.southwest.com) flexible Reisemöglichkeiten. Mehrfach täglich verbindet die Fluglinie die wichtigsten Städte: Amarillo, Austin, Corpus Christi, Dallas (Love Field), Houston (Hobby), Lubbock, Midland/Odessa, Rio Grande Valley (Harlingen) und San Antonio.

Kernroute: Zentral-Texas und Golfküste (10–15 Tage)

Nach der Ankunft am Airport Dallas/Fort Worth, dem wichtigsten Ankunftsflughafen von Transatlantikflügen, beginnt die Kernroute in Fort Worth, geht ans Ostende des Metroplex, nach Dallas, und quer durchs Zentrum von Texas in die musikalische Hauptstadt Austin, durch das in vieler Hinsicht überraschende Hill Country nach San Antonio, dann in den Osten nach Houston, von dort zum Golf nach Galveston und an der Küste entlang bis North Padre Island und Corpus Christi. Von hier bietet sich die Rückfahrt nach San Antonio an.

Alternativ kann man noch einen Tag für die King Ranch und South Padre Island einplanen und dann von dort über Dallas/Fort Worth wieder nach Hause fliegen. Vor allem wer in Austin und Mustang Island etwas länger bleiben möchte oder sich das reichhaltige Museumsangebot in Dallas, Fort Worth und Houston nicht entgehen lassen will, sollte ein paar Puffertage einplanen.

Route: Ost-Texas (2 Tage)

Ausgangspunkt ist Galveston, es folgen Beaumont, die Wälder von Big Thicket, das Reservat der Alabama-Coushatta-Indianer und der Lake Livingston. Übernachtungsstopps liegen in Beaumont und in The Woodlands weiter südlich.

Route: West-Texas (7–10 Tage)

Die Erkundung des flächenmäßig üppigen Westens beginnt in San Antonio, führt an den Rio Grande und folgt ihm durch die Trans-Pecos-Region und über Marathon in den Big Bend National Park. Hier sollte man mindestens zwei, besser mehr Tage einplanen, wenn man die vielen Outdoorangebote nutzen möchte. Über die River Road geht es nach Presidio und in die winzige Kunstmetropole Marfa. Reisende, die die West-Texas-Route abkürzen wollen, verbringen danach noch einen Tag rund um Alpine und fliegen von Midland via Dallas oder Houston zurück nach Hause. Wer mehr Zeit hat, setzt die Reise fort zu den gewaltigen Guadalupe Mountains und den kühlen Höhlen der Carlsbad Caverns. Schließlich geht es durch den Süden von New Mexico zum stillen Gips der Wüste von White Sands, und in El Paso endet die Route. Von dort kann man entweder nach Dallas/Fort Worth zurückfliegen oder nach Amarillo weiterreisen.

Texas lebt auf großem Fuß, natürlich auch beim Shopping

Route: Texas Panhandle (2 Tage)

Am besten startet man den Abstecher in den »Pfannenstiel« vom Flughafen in El Paso. Selbstverständlich geht das auch von Dallas/Fort Worth. Richtige Route-66-Fans werden Lust verspüren, von Amarillo ein Stück auf dieser legendären Route zu fahren, z. B. nach Osten und nach Oklahoma City – ein typischer und schöner Streckenabschnitt, der zahlreiche Highlights bereithält: die No-Name-Nester Shamrock und McLean, ein vorzügliches Route-66-Museum in Clinton und Oklahoma City, eine freundliche Midwesten-Stadt, die mit der Cowboy Hall of Fame ein erstklassiges Cowboymuseum bietet. Von Amarillo erfolgt der Rückflug nach Dallas/Fort Worth.

Rinder, Öl und ElektronikLandeschronik

Was hierzulande der Neandertaler, das war in Nordamerika die »Midland Minnie« – eine Urtexanerin sozusagen, von der man 1953 auf der Scharbauer Ranch bei Midland Kopf und Knochen fand. Man nimmt an, dass sie zu den Plainsbewohnern zählte, die ihrerseits den nomadischen Jägern zugerechnet werden. Lebensumstände und -formen dieser prähistorischen Texaner sind aber noch weitgehend unbekannt.

Mehr weiß man über die sogenannten West Texas Cave Dwellers. Diese Höhlenbewohner (ähnlich wie die Basket Makers in Arizona und New Mexico) hinterließen Felsbilder, Knochen und Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die die Archäologen auf ihre Spur brachten. Sie führt in den State Historical Park von Seminole Canyon bei Comstock, wo es noch heute sehenswerte Zeichnungen dieser frühen Rock Art gibt.

Als die ersten Europäer in das Gebiet des heutigen Texas kamen, fanden sie im Wesentlichen vier Indianergruppen vor. Zunächst, in der Küstenregion des Golfs, die mit der See verbundenen Stämme der Attacapas und der Karankawas; südlich von San Antonio die der Coahuiltecans. Im Osten wohnten die friedlichen Caddo-Stämme in Dörfern aus Holzbauten und Tempelhügeln und bestellten ihr Land. Bei ihnen setzten die Franziskaner mit ihren ersten Bekehrungsversuchen an. Außerdem trafen sie auf nomadische Plains-Indianer, vertreten durch die Tonkawas in Zentral-Texas, die Apachen im Nordwesten und später, gegen 1700, die Comanchen und Kiowas. Schließlich begegneten sie den Umsiedlern der Pueblo-Stämme aus dem Norden, die weiter südlich am Rio Grande bei El Paso ihre Kultur etablierten, den Boden künstlich bewässerten und ihre Lehmbaukunst pflegten.

Indianer auf Büffeljagd: Stich nach einem Ölbild von George Catlin

Heute leben in Texas nur noch wenige Mitglieder dreier Indianerstämme. Es sind die Tiguas südlich von El Paso und die Alabama- und Coushatta-Indianer in den Big Thicket-Wäldern von Ost-Texas.

1519

Alonso Alvarez de Piñeda entdeckt auf der Fahrt von Florida nach Yucatán bei der Suche nach einem direkten Wasserweg nach Indien den Golf von Mexiko und die Mündung des Rio Grande. Er erklärt das Land zum Territorium Spaniens und zeichnet die erste Karte. (1513 war Florida entdeckt worden.) In den folgenden Jahren scheitert eine weitere Expedition am Widerstand der Indianer.

1528

In der Nähe von Galveston Island wird eine Gruppe von Schiffbrüchigen mit Cabeza de Vaca, einem spanischen Granden, an Land gespült. Sie erlangt die Achtung der dortigen Karankawa-Indianer durch die Fähigkeit, Krankheiten zu heilen. 1535 ziehen die angesehenen Medizinmänner weiter und erreichen nach langem Fußmarsch und unter großen Entbehrungen den Golf von Kalifornien. 1542 publiziert de Vaca in Spanien die erste Erzählung vom Landesinneren. Das Territorium heißt Neu-Spanien, denn Spanien sieht es als sein Eigentum an, obwohl es von Indianern besiedelt ist. Insgesamt 92 Expeditionen führen in der Folgezeit durch dieses Neu-Spanien: auf der Suche nach Land, Gold und Sklaven.

1541

Unter ihnen sind 1541 Francisco Vásquez de Coronado, der West-Texas erkundet, und Hernando de Soto, der mit seinem Trupp durch den Ostteil des Landes und Zentral-Texas zieht. Sie geben dem Land zahlreiche Namen, unter anderem »Amichel«, »New Philippines« und »Tejas«. Die Caddo-Indianer hatten den Spanier Luis de Moscoso mit dem Wort »Tayshas« oder »Teyas« empfangen, was soviel wie Freundschaft bedeutete. Daraufhin nennen die Spanier alle Indianer in Ost-Texas so. Später bezieht sich das Wort, das schließlich zu »Texas« wird, auf den gesamten Staat. Die Reiseberichte der prominenten Spanier Coronado und de Soto sind so entmutigend, dass erst einmal für eine Weile keine weiteren Versuche der Landerkundung unternommen werden. 50 Jahre lang kommen keine neuen Entdecker mehr. Niemand scheint Neigung zu verspüren, das flache Küstenland oder das ruppige West-Texas in Besitz zu nehmen. Im Übrigen findet man die Indianer sehr unfreundlich und kriegerisch. Gold und Silber sind nicht in Sicht.

1660

Immer mehr Indianer verschaffen sich Pferde, die die Spanier importiert hatten, und erhöhen so ihre Mobilität beträchtlich.

1680

Tigua-Indianer gründen das Dorf Ysleta del Sur bei El Paso. Sie wurden zusammen mit den Spaniern durch den Pueblo-Aufstand am oberen Rio Grande (aus dem Isleta Pueblo südlich von Albuquerque) vertrieben. Ein Jahr später entsteht hier eine spanische Mission.

1685

Ein Schiff der Flotte von Sieur de La Salle strandet in der Matagorda Bay. Sofort beanspruchen die Franzosen den Rio Grande als Westgrenze des Louisiana Territory und bauen das Fort St. Louis am Garcitas Creek. Aber Pech und Indianer bereiten der allzu nonchalanten Art der französischen Kolonialpolitik ein rasches Ende.

1690

Auch die Spanier setzen den Franzosen zu, denn die Fort-Gründung spornt sie ihrerseits zu neuen Kolonialmaßnahmen an, unter anderem zum Bau neuer Missionskirchen. Spanien ist wieder Herr im Hause.

1700

Dennoch, die spanischen Missionen im Osten müssen bald wieder aufgegeben werden. Stattdessen betreibt man beschleunigt den Aufbau neuer Kirchen im zentralen Süden des Landes, rund um Goliad und San Antonio (1718). Bis ins 19. Jahrhundert hinein bleiben sie die einzig nennenswerten Siedlungen im ganzen Land.

1719

Die Querelen zwischen Frankreich und Spanien enden vorerst, Texas wird wieder spanisch. Die Spanier leben in Grandenmanier im wilden Land, dessen Bedingungen sie sich nicht anzupassen verstehen. Ihre Bemühungen zielen mehr auf die Pflege feiner Tischsitten bei Festmählern als auf die Bebauung des Landes oder die Rinderzucht. Das gilt nicht für die Missionen, die als straff von Mönchen durchorganisierte Kleinzellen funktionieren.

1800

Die Alabama- und Coushatta-Indianer ziehen von Louisiana nach Texas, als sie erfahren, dass Louisiana an die USA verkauft werden soll, was tatsächlich 1803 mit dem sogenannten Louisiana Purchase auch geschieht.

1810

Die Herrschaft Spaniens in der neuen Welt gerät langsam aber sicher ins Wanken. Die mexikanische Revolte seit dem legendären 16. September unter Pater Miguel Hidalgo springt auf Texas über. Obwohl sie niedergeschlagen wird, folgen unruhige Jahre. Texas, das keine natürlichen Grenzen im Osten hat, zieht mehr und mehr Abenteurer, Freibeuter und Banditen an. Immer wieder müssen die spanischen Soldaten Abwehrkämpfe gegen illegale Einbrüche in ihre Provinz bestehen.

Auch angloamerikanische Siedler drängen in das als reich und begehrenswert beschriebene, unbewohnte Land. Und obwohl die US-Regierung 1819 in einem Vertrag mit Spanien formal alle Besitzrechte fallen lässt, stoßen weiterhin bewaffnete Gruppen nach Texas vor. 1813 nehmen sie sogar einmal kurz San Antonio ein.

1821

In diesem Jahr, in dem Mexiko seine Unabhängigkeit von Spanien durchsetzt, beginnt die moderne Geschichte von Texas. Es wird zusammen mit Coahuila Mexikanische Republik. Um das riesige Territorium unter Kontrolle zu bringen, vergibt die junge Nation forsch Land an jeden, der sich dort niederlassen und es bebauen will. Mit der Zustimmung Mexikos übernimmt Stephen F. Austin die Ansiedlung von 7000 Angloamerikanern rund um die 1823 von ihm gegründete Metropole der Kolonie, San Felipe de Austin. Damit führt er das Werk seines Vaters fort, der bereits 1820 von der spanischen Regierung die Erlaubnis erhalten hatte, 300 Familien in Texas einwandern zu lassen. Das Leben für die Siedlerfamilien ist mittelalterlich hart, ohne jeglichen Luxus der westlichen Zivilisation. In einer zeitgenössischen Quelle heißt es: »Texas ist für Männer und Hunde der Himmel – aber die Hölle für Frauen und Ochsen.«

Austin legt Wert auf die Integrität seiner Siedler, doch er kann nicht verhindern, dass immer mehr G.T.T.’s (Gone to Texas) nach Texas stürmen – kriminelle Elemente, auf der Flucht vor Strafverfolgung. Kolonialagenten, sogenannte empresarios, treten auf den Plan und steigern die Zuwanderungsquoten. Die Siedler bauen hauptsächlich Baumwolle an und leben von der Arbeit der Sklaven, die sie aus den Regionen des Alten Südens mitbringen. Ihre Mentalität unterscheidet sich beträchtlich von der der Lateinamerikaner. Die unabhängigen, beharrlichen Individualisten stehen den der Tradition eng verhafteten und römisch-katholischen Spaniern verständnislos gegenüber – und umgekehrt.

1825

Die USA versuchen, das Land östlich des Rio Grande für eine Million Dollar zu kaufen.

1828

Die Kolonisten rebellieren jetzt offen gegen Mexiko, es kommt zum Fredonian War, aber der bringt nichts ein.

1830

Mexiko sieht sich immer mehr durch den großen US-Nachbarn und die wachsende Zahl seiner Siedler bedroht. Deshalb wird am 6. April eine Verordnung erlassen, die die Registrierung weiterer US-Emigranten vorschreibt. Texas soll von nun an im Wesentlichen nur noch von Mexikanern besiedelt werden. Doch obwohl mexikanische Soldaten in Texas stationiert werden, können die Kontrollen den Zuzug aus dem Norden nicht bremsen. Das Verhältnis der angloamerikanischen Siedler zu den mexikanischen beträgt 4:1. Und auf beiden Seiten wachsen die bösen Gefühle. Zusätzlichen Zündstoff liefern die Versuche Mexikos, die Sklaverei zu begrenzen, und nicht zuletzt die Tatsache, dass die Militärdiktatur von Santa Ana die mexikanische Verfassung von 1824 ständig missachtet. Schließlich formen die Kolonisten eine »Kriegspartei« – zum Unwillen Mexikos.

1831

Friedrich Ernst, ehemaliger Gärtner und Verwalter in feudalen deutschen Diensten, erwirbt Land in Austin County und ermuntert seine Freunde in Westfalen und Niedersachsen zur Emigration. Zahlreiche Familien wandern daraufhin nach Texas aus, darunter auch die Klebergs und die von Roeders. Sie siedeln 1843 in Cat Springs, westlich von Houston. Friedrich Ernst selbst gründet 1838 die Siedlung Industry.

1833

Stephen F. Austin reist mit einer Bittschrift nach Mexiko, in der er für seine Siedler die amerikanischen Bürgerrechte fordert. Daraufhin wird er für fast zwei Jahre ins Gefängnis geworfen, das er erst 1835 als kranker Mann verlässt. Seine folgende Rede zeigt Wirkung: »Texas braucht Frieden und eine lokale Regierung. Seine Bewohner sind Farmer. Sie brauchen ein ruhiges und friedliches Leben. Aber wie kann jemand unparteiisch bleiben, wenn unsere Rechte, unser Alles, in Gefahr sind?« Aufruhr breitet sich aus. Der Diktator Santa Ana schickt Truppen.

1835–36

Beginn der texanischen Revolution. Am 9. Oktober 1835 nehmen 50 freiwillige Texaner Fort Goliad ein. Austin wird Kommandeur der neuen texanischen Armee, die zwei Tage später mit 700 Mann nach San Antonio marschiert, es belagert und am 9. Dezember einnimmt. Für die Texaner ist damit der Krieg mit Mexiko beendet. Doch Santa Ana zieht eine riesige Armee zusammen, erobert Goliad zurück und erreicht am 23. Februar 1836 San Antonio. Die texanischen Soldaten mit den später zu Volkshelden stilisierten Travis, Jim Bowie und David Crockett sind der Überzeugung, dass das dortige Fort, die sogenannte Alamo, gehalten werden müsse, um die Mexikaner daran zu hindern, weiter ins Landesinnere vorzudringen. Doch heftige politische Kontroversen verhindern eine rechte Übersicht und Organisation der unterschiedlichen militärischen Vorgänge.

So kommt es, dass die knapp 200 Verteidiger der Alamo keinen Nachschub bekommen und einem Heer von 6000 Mexikanern gegenüberstehen. Nach zermürbenden Gefechten folgt schließlich der letzte Angriff am 6. März 1836, der die erschöpften Texaner im Schlaf überrascht. Kein männlicher Verteidiger der Alamo überlebt, nur 15 schutzsuchende Frauen, Kinder und Sklaven. Das Opfer dieser 188 Männer macht die Alamo seither zur Pilgerstätte texanischer Patrioten. Schon vier Tage vor der Schlacht in der Alamo, am 2. März, erklärte Texas seine Unabhängigkeit in Washington am Brazos River. Am 21. April kommt es zur Entscheidungsschlacht der mexikanischen Armee unter Santa Ana und der texanischen unter Sam Houston – dort, wo sich Buffalo Bayou und San Jacinto River treffen. Während der Siesta überraschen die Texaner ihre Feinde mit dem Schlachtruf: »Remember the Alamo! Remember Goliad!« und entscheiden die Schlacht von San Jacinto nach nur wenigen Minuten für sich.

Gral von Texas: The Alamo in San Antonio

1836–46

Die

Lone Star

-Zeit. Zehn Jahre lang dauert die Außenposten-Demokratie von Texas als unabhängige Nation. Sam Houston wird erster Präsident der Republik Texas. Sein Ziel ist der Anschluss an die USA. Doch bis dahin muss das Land erst einmal im Alleingang harte Jahre überstehen. Der Krieg hat einen hohen Preis gefordert, ständige Einfälle der Mexikaner auf texanisches Gebiet ebenso wie Überfälle der Indianer kommen hinzu. Austin hatte bereits 1835 eine Gegenkampftruppe entwickelt: die Texas Rangers – ursprünglich zehn berittene Männer, die das Land der Siedler durchstreifen, um sie vor möglichen Gefahren zu schützen: vor Viehdieben, Banditen und Alkoholschmugglern. Eine Konsequenz aus der Arbeit jener Männer, die »wie Mexikaner reiten und wie Tennesseeans schießen« konnten, ist, dass die Stämme der Karankawas und der Attakapas schließlich 1844 flohen – einige nach Mexiko, andere auf die Insel Padre Island.

1839

Sam Houston ist um faire Verträge mit den Indianern bemüht, aber er kann seine eigenen Leute davon nicht überzeugen. Als sein Nachfolger, Mirabeau Lamar, Präsident der Republik wird, sind die Versöhnungsmöglichkeiten endgültig dahin. Unter dem Vorwand, die Cherokees würden mit den Mexikanern gemeinsame Sache machen, lässt er die Indianer durch Truppen aus dem Land jagen. Da sie sich wehren, kommt es zum Cherokee-Krieg, den die Indianer verlieren. Anderen Stämmen, die sich mit den Angloamerikanern anzufreunden versuchen, ergeht es genauso.

1841

Unter dem Pseudonym Charles Sealsfield veröffentlicht Karl Anton Postl den populären Reiseroman »Das Kajütenbuch«. Die Handlung spielt in Texas und das Werk beeinflusst in der Folgezeit potenzielle Auswanderer erheblich. Weitere Reisebücher folgen, Romane, regelrechte Reiseführer, aber auch Gedichte und Lieder über Texas. Hoffmann von Fallersleben zum Beispiel schreibt ein Gedicht über die Schlacht von San Jacinto und Abschiedslyrik für Auswanderer wie »Der Stern von Texas«. Viele Schriftsteller und Intellektuelle der Generation der sogenannten Jungdeutschen um 1840 begeistern sich für die Neue Welt. Büchner, Heine oder Börne sind überzeugt, dass man Deutschland den Rücken kehren sollte.

1842

In Bieberich bei Mainz tritt der sogenannte Adelsverein zusammen. Carl, Prinz zu Solms-Braunfels, übernimmt den Vorsitz. Aufgabe: Organisation und Schutz der deutschen Aussiedler in Texas. Im Einvernehmen mit der texanischen Regierung beginnt die Übersiedlung der ersten großen Kolonistenschar von 600 Familien. Die Segelschiffe brauchen zwölf Wochen bis nach Galveston. (Bei Führungen durch das Solmser Schloss Braunfels verweist der Fremdenführer noch heute auf den »Texas Carl«, wenn er seine Gruppe am Bild des weltläufigen Prinzen vorbeilotst.)

Die Grenzen der Republik Texas von 1844

Mission de Nuestra Señora de Guadalupe, Ciudad Juárez, Chihuahua, Mexiko (El Paso) um 1850

1843

Sam Houston, zum zweiten Mal Präsident der Republik, versucht in Einzelverträgen, das erschütterte Vertrauen der Indianerstämme zurückzugewinnen. Einer seiner Unterhändler ist Jim Shaw, Delaware-Indianer, Scout, Übersetzer und Diplomat, der später (1847) dem deutschen Unterhändler von Meusebach bei dessen Friedensvertrag mit den Comanchen helfen wird. Ähnliche Vermittlungsdienste leistet 1850 Jesse Chisholm, Halb-Cherokee, bei den Comanchen und Kiowas.

Die junge Republik hat ihre Probleme mit der schwankenden Währung, internen Streitigkeiten und Löchern in der Staatskasse. Die Forderung Englands nach größeren Baumwoll-Lieferungen bestärkt die US-Regierung in ihrem Entschluss, Texas zu annektieren.

1845

Texas wird 28. Staat der USA und J.P. Henderson erster Gouverneur. Die stolze

Lone Star

-Flagge rückt nun hinter das Streifen- und Sternenbanner der USA auf Platz zwei. Der letzte texanische Präsident fasst das in die Worte: »The Republic of Texas is no more.«

1846

Mexiko sieht die Annexion als Kriegserklärung der USA an. Der Amerikanisch-Mexikanische Krieg beginnt. Die erste Schlacht wird bei Brownsville ausgefochten. Baron Ottfried Hans von Meusebach, zweiter Vorsitzender des Adelsvereins und Preuße, gründet Fredericksburg, während mit der »Galveston Zeitung« die erste deutsche Zeitung in Texas erscheint.

1848

Mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo endet der Amerikanisch-Mexikanische Krieg. Die USA bekommen von Mexiko das Territorium zwischen Rio Grande und Nueces River; der Rio Grande wird endgültig Staatsgrenze. Texas erhält seinen Anspruch auf Gebiete nordöstlich des Rio Grande aufrecht. Ein Kompromiss regelt das so: Für zehn Millionen Dollar verzichtet Texas auf weitere Gebietsansprüche im heutigen New Mexico und Colorado. Bis heute haben viele Texaner diese Schmälerung nicht verwunden. Andererseits freuen sich so manche New Mexicans heute, keine Texaner zu sein.

 

Die Flüchtlinge der 1848er Revolution in Deutschland kommen nach Texas. Ein Jahr darauf gründen Freidenker und Intellektuelle eine Farmkommune mit dem Namen Tusculum, das spätere Boerne.

1850

In Texas leben jetzt rund 200 000 Einwohner. Rund 20 Forts sollen die Siedler vor Übergriffen der Indianer schützen. Die Caddo-Stämme fliehen aus Texas, die der Tonkawas werden einem Reservat zugewiesen. – Rund 20 Prozent beträgt inzwischen der deutsche Anteil unter den weißen Siedlern. Sie ziehen zunehmend aus den Städten aufs Land und engagieren sich in Farmen und Ranchbetrieben.

1853

Erstes deutsches Sängerfest in New Braunfels; Ferdinand Lindheimer gibt die »Neu-Braunfelser Zeitung« heraus. Die »San Antonio Zeitung« erregt Unmut, weil sie Position gegen die Sklavenhaltung bezieht. Dampfschiffskapitän Richard King kauft einen riesigen Batzen Land im südlichen Texas und beginnt mit der Zucht von Longhorn-Rindern. Die King Ranch wird einmal die größte in Nordamerika werden.

1854

Noch eine sozialistische Kommune entsteht in Nord-Texas: La Réunion, von französischen Siedlern unter Berufung auf die Philosophie Fouriers ins Leben gerufen. Weitere europäische Auswanderer treffen ein, aus Norwegen, Polen und der Schweiz. Zahlreiche Klubs zur Pflege von Kultur und Gesellschaft werden von den deutschen Siedlern ins Leben gerufen: ein deutsch-texanischer Sängerbund, eine literarische Gesellschaft mit dem poetischen Namen »Prärieblume«, der Kasinoclub und der Männerchor in San Antonio und zahlreiche Turnvereine.

Abenteuerreisen: Überquerung des Pecos River (Stich von 1851)

1857

Die erste Postkutsche fährt von San Antonio nach San Diego, Kalifornien. Die Zeit zwischen der Annexion und dem Beginn des Bürgerkriegs bringt Texas einen geradezu explosionsartigen Bevölkerungszuwachs. Überall wird Land zur Besiedlung angeboten, immer mehr Städte erscheinen auf der Landkarte, Schulen und Straßen werden gebaut, und eine gewisse soziale und sicherheitspolitische Ordnung macht sich breit. Die meisten Siedler kommen aus den Südstaaten, samt Baumwollkultur und Sklaven. Die westliche Region des Staates wird nur schleppend besiedelt, obwohl sie durch eine Reihe von Forts gegen den indianischen Widerstand gesichert wird.

1861

In den späten 50er Jahren des 19. Jahrhunderts erreicht die Sklavenfrage auch Texas. Schnell gewinnen extreme Pro-Sklavenvertreter und Befürworter der Sezession die Oberhand, während Sam Houston, schon zweimal Präsident der Republik und 1846–59 US-Senator, gegen die Sklavenhaltung und für die Union votiert. Zu seinem Schaden. Nachdem er 1859 zum Gouverneur gewählt worden war, wird er abgesetzt und ins Exil geschickt. Präsident Lincoln bietet ihm Truppen zur Unterstützung an, doch Houston lehnt ab. Die Texaner sagen sich von der Union los und schließen sich der Konföderation an.

1862

Als sich einige Deutsche für die Ziele der Union einsetzen und sich bewaffnen, geraten sie in einen Hinterhalt der Konföderierten. Die sogenannte Schlacht von Nueces beendet die kurze Tradition des liberal-radikalen Zweigs der Deutschen in Texas.

1863

Die siegreichen Schlachten von Galveston und Sabine Pass verhindern zwar eine Invasion der Unionisten über den Seeweg nach Texas, aber nicht, dass die Union die Häfen schließt. Texas versorgt sich und andere Konföderierte mit Waren aus Europa, die über Mexiko eingeführt werden, sowie mit eigenen Vorräten und Erzeugnissen. Wer sich den Idealen der Konföderation widersetzt – Unionstreue im Norden des Landes und die deutschen

Counties

in Zentral-Texas –, wird unter Druck gesetzt, muss fliehen oder wird aufgehängt.

Bürgerkrieg: Die kleinen Baumwollschiffe (die mit den Doppelschornsteinen) der Konföderierten zerstören gerade (1863) die Unionsflotte vor Galveston

1865

Ende des Sezessionskriegs. General Granger landet in Galveston und erklärt alle Sklaven für frei. Rassenkonflikte breiten sich aus, und der Ku-Klux-Klan gewinnt an Boden.

Büffeljagd in Taylor County, in der Nähe von Buffalo Gap (1874)

1865–69

Während der Ära der Reconstruction steht Texas unter einer Militärregierung: Gleiche Rechte für Schwarze und Weiße sollen eingeführt werden.

1866

Der erste Viehtreck nach Kansas leitet zahlreiche Herden-Trails ein.

1868

In der Nähe von Texarkana wird Scott Joplin geboren, der Begründer des klassischen Ragtime. Seine berühmteste Komposition: »Maple Leaf Rag«.

1870

Texas ist wieder Staat der Union. Rund 820 000 Menschen leben jetzt hier. John B. Stetson, Hutmacher in Philadelphia, produziert jene Hüte, die von nun an zur Standardkopfbedeckung der Texaner werden.

1872

Ernst Hermann Altgelt baut sich ein Haus im King William District von San Antonio und legt damit den Grundstein dieses vornehmen Wohnviertels der deutschen Oberschicht. – Die Reconstruction dauert bis 1877. Die riesigen Longhorn-Herden erweisen sich als Retter des verarmten Staates nach dem Bürgerkrieg.

 

Zusammen mit anderen Rindern werden sie in Millionenzahl auf die großen Trails zu den Fleischtöpfen des Nordens getrieben.

Deutsche Blaskapellen sind noch heute in Texas beliebt. Das Foto zeigt die Loescher Band in Cat Springs um 1890

Deutsche in Texas (1892): Gartenfest bei Anton Wulff auf der King William Street in San Antonio

1875

Die Indianer, immer weiter nach Westen gedrängt, sind so gut wie vernichtet. Die Überlebenden (z. B. die Comanchen) werden in Reservate nördlich des Red River eingewiesen.

1879

Die Zeit des offenen Landes, der

open range

, ist passé. Der Stacheldraht sorgt dafür. Die Siedler umzäunen damit ihre Felder oder pferchen ihre Schafe ein. Die Auseinandersetzungen zwischen Ranchern und Farmern gipfeln im sogenannten

fence cutting war

. Erst zerschneiden die Rinderbarone die Zäune der neuen Siedler, der

homesteaders

, dann tun es ihnen die Rancher nach und umzäunen einfach alles – ihr eigenes Land, öffentliches Land, Wasserlöcher, alles. Dagegen wehren sich wiederum andere und schneiden die Drähte nachts wieder durch. Seit 1884 verbietet ein Gesetz, Zäune zu durchschneiden.In die 1880er Jahre fällt eine kurze Periode der Reformen, die auf Gleichstellung der Schwarzen abzielt, aber schon am Ende des Jahrhunderts will davon keiner mehr etwas wissen: Die Rassentrennung ist praktisch installiert.

1883

Die Universität von Texas nimmt ihren Lehrbetrieb auf, und die Eisenbahn beschert wirtschaftliche Fortschritte. Dennoch kehren die alten wilden Zeiten wieder. Banditen, Viehdiebe und Pistoleros machen die Gegend unsicher, und ständig gibt es Ärger an den Grenzen. Die Texas Rangers haben Hochkonjunktur. Das erste Rodeo findet in Pecos statt.

1885

In Waco erfindet ein experimentierfreudiger Drogist die bis heute beliebte süße Dr. Pepper-Limonade. Ab 1923 wird sie bundesweit vertrieben.

1900

In Texas leben jetzt über drei Millionen Menschen, davon 82 Prozent auf dem Lande. Am 8. September fegen ein verheerender Hurrikan und eine Springflut über Galveston, töten 6000 Menschen und verwüsten die Stadt.

So sah es am 6. Oktober 1902 auf dem »Spindletop« aus, dem Ölfeld bei Beaumont

1901