The Club – Passion - Lauren Rowe - E-Book

The Club – Passion E-Book

Lauren Rowe

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Beschreibung

Das herzzerreißende Finale der »The Club«-Reihe! Seit sich Kat und Josh kennen, ist ihr Leben wilder und leidenschaftlicher als je zuvor. Die beiden genießen die unendlichen Möglichkeiten ihrer Liebe, und Kats größter Wunsch ist es, in ihrer Beziehung den nächsten Schritt zu gehen. Ein Streit hat jedoch genau das Gegenteil zur Folge – und als Kat erfährt, dass sie ein Kind erwartet, liegt ihr Leben plötzlich in Scherben. Wie wird der freiheitsliebende Playboy auf diese Nachricht reagieren? Schließlich hatte er deutlich gemacht, dass er keine Kinder haben will. Ist es das Ende ihrer Liebe – oder womöglich der Beginn von etwas ganz Großem? Teil 3 um Kat Morgan und Josh Faraday

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Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christina Kagerer

 

ISBN 978-3-492-97844-6

© 2016 by Lauren Rowe

© der deutschsprachigen Ausgabe:

Piper Verlag GmbH, München 2017

Übersetzungsrechte vermittelt durch The Sandra Dijkstra Literary Agency

Covergestaltung: zero-media.net, München

Covermotiv: FinePic®, München

Datenkonvertierung: Tobias Wantzen, Bremen

 

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

Josh

Ich stolpere aus dem Walmart (das einzige Geschäft, in dem man um dreiundzwanzig Uhr fünfundvierzig noch Elektroartikel kaufen kann) und gehe über den Parkplatz zum Auto. In der schwarzen Limousine lasse ich mich auf den Rücksitz fallen. »Danke fürs Warten«, murmle ich.

»Haben Sie alles bekommen?«, fragt der Fahrer.

Ich halte die Plastiktüte mit meinen Einkäufen hoch.

»Wohin jetzt?«

Ich nenne ihm die Adresse von Kats Apartment, und er startet den Motor.

Als das Auto vom Parkplatz fährt, hole ich eine Flasche Jack Daniels aus der Tüte und nehme einen Schluck.

Der Fahrer wirft mir einen Blick durch den Rückspiegel zu, sagt aber zum Glück nichts über den Whiskey.

Mann, ich habe es heute Abend wirklich vermasselt. Mir war nicht klar, wie schlimm es für Kat sein würde, dass ich ihr nicht von meinem Umzug nach Seattle erzählt habe. Zu sehen, wie Kat sich die Augen aus dem Kopf heult – wegen etwas, das ich getan habe (oder besser gesagt nicht getan habe) –, hat mir fast das Herz zerrissen. Jede ihrer Tränen hat sich angefühlt wie ein Messer in meiner Brust.

»Ich hätte es an deiner Stelle gar nicht erwarten können, es dir zu erzählen«, hat Kat vor der Karaokebar zu mir gesagt. »Du wärst die erste Person gewesen, die ich angerufen hätte.«

Bis zu diesem Moment dachte ich, meine temperamentvolle kleine Terroristin reagiert mal wieder über und hat ihre Emotionen nicht mehr unter Kontrolle. Aber in der Sekunde, in der diese Worte wie Pfeile aus Kats Mund geschossen kamen, wusste ich, dass sie mich so sehr treffen, weil sie die Wahrheit sind. Wenn Kat ein Haus in L.A. kaufen und es mir nicht erzählen würde, wäre ich auch am Boden zerstört.

Und genau das scheint Kat jetzt zu sein. Tatsächlich sieht es sogar so aus, als wäre sie für immer mit mir fertig, auch wenn sie es nicht so direkt gesagt hat. Bevor sie in ihre Wohnung ging, forderte sie ein paar Tage Pause, um »sich zu sammeln und darüber nachzudenken, was sie fühlt«. Und um »herauszufinden, ob sie überreagiert hat«. Aber der Blick in ihrem Gesicht sah nicht danach aus, als wäre sie der Meinung, überreagiert zu haben.

»Okay«, sagte ich leise, auch wenn ich sie eigentlich so leidenschaftlich küssen wollte, dass es ihr Kurzzeitgedächtnis löscht. »Nimm dir die Zeit. Ich rufe dich in ein paar Tagen an.« Das habe ich in dem Moment auch wirklich so gemeint. Ich wollte sie wirklich in Ruhe lassen. Einer Frau hinterherzulaufen ist schließlich nicht mein Stil. Aber nach nur einer Stunde allein in meinem Hotelzimmer, in der ich Whiskey getrunken und auf die Space Needle gestarrt habe – und mir von Adele die Ohren habe volljammern lassen –, konnte ich nicht mehr nur herumsitzen. Ich musste etwas tun, damit sie mir verzeiht.

Also schrieb ich Kat ein paarmal und bat sie, mich anzurufen, aber sie hat nicht geantwortet. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und rief selbst an – so viel zum Hinterherlaufen. Mein Anruf wurde direkt auf die Mailbox umgeleitet. Schließlich habe ich die Arschbacken zusammengekniffen und Kat eine Nachricht hinterlassen, was ich nur als erbärmlich bezeichnen kann. Aber trotzdem habe ich keinen Mucks von hier gehört. Da habe ich Panik bekommen und den Drang verspürt, Kat zu erklären, dass ich total verrückt und süchtig nach ihr bin – dass ich nicht genug von ihr kriegen kann. Das war der Moment, in dem mir meine brillante Idee gekommen ist.

Ich nehme meinen neuen tragbaren CD-Spieler aus der Walmart-Tüte und packe ihn aus. Er ist viel kleiner und moderner als der altmodische Ghettoblaster, den ich mir vorgestellt hatte, aber manchmal muss man nehmen, was man kriegt – vor allem an einem Freitag um kurz vor Mitternacht.

Die Limousine kommt bei Kats Haus an.

»Parken Sie einfach in der Einfahrt«, sage ich zum Fahrer. Ich gebe ihm mein Handy. »Verbinden Sie das bitte mit Ihrer Stereoanlage – ich habe einen Song darauf.«

Der Fahrer blickt mich verständnislos und etwas verärgert an. »Es ist nach Mitternacht, Sir. Wir können in einer Wohngegend keine laute Musik hören.«

Ich stecke dem Kerl ein paar Hundert-Dollar-Scheine zu. »Kommen Sie schon, Mann. Ich muss eine Frau zurückgewinnen. Ich habe es vermasselt, und jetzt will ich, dass sie mir verzeiht.«

Der Fahrer nimmt mein Geld. »Der Song ist schon bereit?«

»Ja. Drücken Sie einfach auf mein Zeichen hin auf Play und drehen die Lautstärke voll auf.«

»Voll aufdrehen? Sir, ich kann wirklich nicht …«

Ich gebe ihm noch mehr Hunderter. »Tun Sie es einfach«, blaffe ich ihn an. »Ich übernehme die volle Verantwortung.«

Ohne auf die Antwort des Fahrers zu warten, steige ich aus dem Auto, den CD-Player in der einen, meinen brandneuen Trenchcoat vom Walmart in der anderen Hand.

Ich kann nicht glauben, dass ich das mache. Gab es einen bestimmten Moment, in dem ich Kat meinen Schwanz und meine Eier übergeben habe, oder habe ich ihr meine Männlichkeit in kleinen Happen gereicht – so, wie ich sie in der Sexhöhle mit Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich gefüttert habe? Egal, diese Frau bekommt jetzt jedenfalls meine Kronjuwelen auf dem Silbertablett serviert.

Ich stelle den CD-Player auf den Boden, damit ich mir den Trenchcoat anziehen kann, und als ich mich davon überzeugt habe, dass ich genauso aussehe wie John Cusack, hole ich tief Luft, hebe meinen improvisierten Ghettoblaster über den Kopf und signalisiere dem Fahrer, dass er die Musik anmachen soll.

Peter Gabriels »In Your Eyes« dröhnt aus den Boxen des Autos.

Ich stehe stocksteif da, halte den Ghettoblaster über meinen Kopf und warte.

Keine Kat. Was zur Hölle …? Sie muss die laute Musik doch hören. Ihre Wohnung geht auf die Straße raus.

Ich warte weiter mit dem CD-Player über dem Kopf.

Immer noch keine Kat.

Scheiße.

Die pure Verzweiflung überkommt mich. Wird sie mich wirklich ignorieren? Ich lege ihr hier mein Herz zu Füßen, verdammt.

Moment. Was, wenn Kat die Musik hört, aber eins und eins nicht zusammenzählt? Was, wenn sie denkt, ein betrunkenes Arschloch ist in seinem Auto eingeschlafen und hat den Oldies-Sender viel zu laut aufgedreht? Schnell gehe ich zur Limousine zurück.

»Geben Sie mir mein Handy«, sage ich. »Ich werde ihr eine Nachricht schreiben.«

Der Fahrer reicht mir das Handy, so weit es mit dem Kabel geht, und ich beuge mich über ihn und schreibe Kat eine Nachricht. Komm raus, Kitty Kat. Hier steht ein begossener Pudel mit eingezogenem Schwanz. Ich drücke auf Senden und nehme wieder meine Position ein.

Ein paar Sekunden später kommt ein halb nackter, bierbäuchiger Kerl mit Kippe und Bierdose aus dem Wohnhaus.

»Was soll das, Mann?«, schreit er. »Ich habe da drinnen ein Baby, das schlafen will.«

»Ich mache für mein Mädchen einen auf Teen Lover«, sage ich. »Ich will sie zurückgewinnen.«

Der Kerl schaut mich an, als hätte ich ihm gerade eröffnet, dass ich keinen Penis habe.

»Ich habe keine andere Wahl«, fahre ich fort. »Mein Mädchen ist ein Unikat, Mann.«

Der Kerl nickt und nimmt einen langen Zug von seiner Zigarette. »Und sie mag diesen Film, wie? Den mit dem Ghettoblaster?«

Ich verdrehe die Augen. »Sie findet ihn romantisch.«

Der Kerl lacht herzlich und tritt ein paar Schritte zurück – offenbar, um mich in den Mittelpunkt zu rücken. »Das muss ich sehen«, murmelt er.

Eine brünette Frau tritt aus einem der Apartments und blickt mich verärgert an. Aber als sie mich sieht, werden ihre Gesichtszüge plötzlich ganz weich. Sie verschwindet schnell wieder in ihrer Wohnung, nur um ein paar Sekunden später mit einer anderen Frau im Schlepptau wieder herauszukommen. Und auch die zweite Frau scheint dahinzuschmelzen, als sie mich sieht. Es freut mich ja, dass diese beiden Frauen mich süß finden, aber für sie mache ich das hier nicht. Wo zum Teufel ist Kat? Schläft sie vielleicht schon? Oder ist sie gerade unter der Dusche? Hat sie meine Nachricht nicht gelesen?

Meine Arme werden langsam schwer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie so lange hochhalten muss.

Ich verlagere mein Gewicht. In dem Film steckt die Frau ihren Kopf sofort aus dem Fenster, oder? Warum braucht Kat so lange, um rauszukommen und mich von meinem Elend zu erlösen?

Das Gesicht eines Mannes erscheint in einem der Fenster. Er sagt etwas zu jemandem hinter sich, und einen Moment später kommt ein zweites Gesicht dazu, das mich auslacht.

Sollen sie doch lachen, verdammt. Solange Kat mir verzeiht, kann die ganze Welt mich auslachen. Ich will die Sache nur wieder geradebiegen – ich will, dass sie versteht, dass es nichts mit ihr zu tun hatte, dass ich ihr nicht von dem Umzug nach Seattle erzählt habe.

»Hey, Sir«, sagt der Fahrer über die Musik hinweg. »Ich denke nicht, dass sie nach draußen kommt.«

Ich nehme den CD-Player runter und drehe mich zu ihm um. Mein Herz schlägt wie wild.

»Sie hat Ihnen geantwortet«, fährt der Fahrer fort. Er deutet auf mein Handy.

Ich gehe zum Auto, nehme mein Telefon in die Hand, und mir fallen fast die Augen aus dem Kopf.

Ich mache hier keinen auf stur oder spiele die Terroristin. Ich kann dich heute Nacht nicht sehen oder mit dir reden. Bitte gib mir ein paar Tage, damit ich mir über ein paar Dinge klar werden kann.

Kat

»Happy Birthday to youuu!«, singen alle, und Colby bläst die dreißig Kerzen auf seinem Karottenkuchen aus.

»Danke, ihr Lieben«, sagt er. »Der Kuchen sieht hervorragend aus, Dax.«

Mom nimmt die Kerzen von Colbys Kuchen und schneidet für jeden ein Stück ab, während Dax Eiskugeln formt.

»Für mich keins«, sage ich, als Mom mir ein großes Stück anbietet.

»Geht es dir gut, Liebes?«, fragt sie. »Du siehst ein bisschen fertig aus.« Sie gibt Ryan das Stück, das für mich gedacht war.

»Mir geht’s gut. Ich war nur gestern Abend mit Freunden in einer Karaokebar«, sage ich. »Den letzten Martini hätte ich nicht mehr trinken sollen.«

Mom wirft mir einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ich hoffe, du bist nicht gefahren?«, sagt sie. Sie gibt Keane ein großes Stück Kuchen.

»Nope«, sage ich.

»Und wer auch immer gefahren ist, hat nicht getrunken?«

»Richtig«, sage ich.

»Niemals trinken und fahren«, sagt Mom streng. Sie schneidet meinem Vater ein auffällig dünnes Stück ab. »Installier einfach dieses Uber-Ding auf deinem Handy, und sie holen dich überall ab.«

»Du meinst die Uber-App, Mom?«, fragt Dax und blickt mich amüsiert an.

»Ja. Es heißt Uber. Sie holen einen ab, wo man will.«

»Wow. Das klingt ja toll, Mom«, sage ich und erwidere Dax’ Blick. Sie ist so süß.

»Hast du gestern Abend deine Karaoke-Spezialität zum Besten gegeben?«, fragt Keane. Er legt sich die Hand aufs Herz und singt voller Inbrunst den Refrain von »Total Eclipse of the Heart«.

»Natürlich«, antworte ich. Ich werfe mir die Haare über die Schulter. »Und ich war fantastisch.«

»Du hast mich also hintergangen?«, fragt Ryan. »Ich bin am Boden zerstört.«

»Sorry, Ry«, sage ich. »Die Gelegenheit hat sich ergeben, und ich musste sie beim Schopf packen. Ich dachte, du würdest das verstehen.«

»Nein, das verstehe ich nicht«, sagt Ryan. »Das ist unser Ding, Kum Shot.«

»Hör auf mit diesen bescheuerten Spitznamen«, sagt Mom. »Du weißt, dass ich das hasse.«

»Sorry, Mom«, sagt Ryan. »Aber ich denke, du solltest diesem Ebenezer Sploodge hier drüben besser erklären, dass es nicht nett ist, mir mit einer rostigen Klinge ins Herz zu stechen.«

»Ach, komm schon«, sage ich. »Ich konnte mir diese Chance nicht entgehen lassen. YOLO, Bruderherz. So läuft es halt.«

Ryan schnaubt und sieht richtig angepisst aus.

»YOLO«, murmelt Dax verächtlich. »Ich würde das Genie, das diesen Ausdruck erfunden hat, am liebsten erwürgen.«

»Was bedeutet YOLO?«, fragt Dad, während er fröhlich auf seinem kleinen Stück Kuchen rumkaut.

»You only live once – Du lebst nur einmal«, antwortet Dax mit gerümpfter Nase.

»Ach, Carpe Diem ist wohl heutzutage nicht mehr cool genug für die Kids, wie?«, sagt Dad.

»Das hat zu viele Buchstaben«, sagt Mom und nimmt etwas von dem Eis. »Heutzutage wird alles abgekürzt, Liebling. ›LOL! OMG!‹« Sie reißt ihre Arme nach oben und ahmt einen Teenager in einer Shoppingmall nach.

Derby Field! Namibia!, denke ich, und mein Herz beginnt wild zu schlagen.

»Und wer hat gestern Abend meinen Part gesungen?«, fragt Ryan. »Wer immer es auch war, ich wette, er ist nicht einmal annähernd an das hier herangekommen.« Er schmettert aus voller Kehle die Zeile »Turn Around, Bright Eyes«.

Ich muss lachen. Ryan bringt mich immer zum Lachen, egal, wie schlecht ich gelaunt bin. »Du hast recht. Der Kerl, der es mit mir gesungen hat, hätte keine Chance gegen dich.«

»Wer ist denn der Idiot, der es gewagt hat, sich in mein Karaoke-Territorium zu begeben?«, fragt Ryan und stopft sich eine Gabel voll Kuchen in den Mund.

»Sprache, Ry«, sagt Mom. »Bitte, Schatz.«

»Nur so ein Typ, mit dem ich mich treffe«, sage ich. »Sarahs Freunds Zwillingsbruder.«

»Wow. Das ist mal eine Possessivkette«, sagt Keane.

»Der Zwillingsbruder von Sarahs neuem Freund«, berichtige ich mich.

»Ja, das habe ich schon verstanden, Proteinshake. Das war nur ein Witz«, sagt Keane. Er verdreht die Augen. »So dumm bin ich auch wieder nicht.«

»Tut mir leid«, sage ich.

Keane zwinkert mir zu. Er ist anscheinend nicht wirklich gekränkt.

»Du triffst dich mit jemandem?«, fragt Ryan.

Ich nicke.

»Wie heißt er?«

»Josh Faraday«, sage ich.

»Auch bekannt als der Porno-King Sir J. W. Faraday«, sagt Dax ehrfürchtig, und ich werfe ihm einen bösen Blick zu.

»Was?«, sagt Mom. »Du triffst dich mit einem Pornokönig?«

»Nein.« Wenn Blicke töten könnten, würde Dax auf der Stelle vom Stuhl fallen. »Dax ist ein Arschloch.«

»Kat«, sagt Mom und verdreht die Augen. »Sprache. Kommt schon, Leute, nicht am Tisch. Bitte. Können wir nicht wenigstens so tun, als wäre das ein zivilisiertes Geburtstagsessen?«

»Tut mir leid, Mom.« Ich klimpere mit den Wimpern. »Dax ist ein Blödmann.«

»Danke«, sagt Mom. »Das ist meine kleine Lady. Bitte benehmt euch.«

»Immer, Mommy«, sage ich mit zuckersüßer Stimme.

»Immer«, stimmen meine Brüder gespielt unterwürfig zu.

»Hey, keine Pornokönige, Kitty«, sagt Dad. »Das weißt du.«

»Natürlich, geliebter Patriarch«, sage ich. »Ich kenne die Regeln. Wir alle kennen sie. Man geht nicht mit Pornokönigen, Pornostars, Zuhältern, Huren, Schwerverbrechern, Junkies oder Strippern aus.« Bei dem letzten Wort werfe ich Keane einen verstohlenen Blick zu, und er grinst breit. Wir Geschwister wissen alle, dass Keane in letzter Zeit sein Geld als die Morgan-Version von Magic Mike verdient (einen Dollarschein nach dem anderen), aber unsere Eltern haben keine Ahnung. »Keine Sorge, Dad«, fahre ich fort. »Josh ist kein Pornokönig oder Zuhälter. Er leitet zusammen mit seinem Bruder und seinem Onkel eine Investmentfirma oder so etwas. Er ist ein respektiertes Mitglied unserer Gesellschaft, das verspreche ich dir.«

»Ach, ist das dieser Typ aus Las Vegas, von dem du mir erzählt hast?«, fragt Mom.

»Ja«, sage ich. »Aber er kommt nicht aus Las Vegas, Mom. Er kommt eigentlich aus Seattle und lebt jetzt in L.A.«

»Sollte er nicht heute mit zum Essen kommen?«, fragt Colby.

»Stimmt«, sagt meine Mutter. »Das habe ich ja ganz vergessen. Warum ist er nicht mitgekommen?«

»Ihm ist bei der Arbeit etwas dazwischengekommen, und er musste zurück nach L.A.« Meine Wangen glühen bei dieser Lüge. »Er hat gesagt, ich soll Colby alles Gute zum Geburtstag wünschen, und es tut ihm wirklich leid, dass er die Party verpasst. Vor allem tut es ihm leid, dass er deine Spaghetti nicht probieren kann, Mom. Ich habe ihm erzählt, dass sie legendär sind.«

Mom grinst.

»Keine Sorge. Du wirst Josh bestimmt bald kennenlernen«, sage ich und lächle meine Mutter an, obwohl es mir innerlich den Magen umdreht. Wenn man bedenkt, dass er der Vater deines Enkelkindes sein wird.

»Verdammt«, sagt Dax. »Ich habe mich schon so darauf gefreut, zu checken, ob J. W. Faraday wirklich so gut aussieht.« Dax wendet sich an alle. »Ich habe ein Foto von dem Typen gesehen, und er ist sogar noch hübscher als Ry – ob ihr es glaubt oder nicht.«

Keane schnaubt. »Pff. Keiner ist hübscher als unser Ry.«

»Fick dich, Peen«, sagt Ryan. »Ich hab es dir schon tausendmal gesagt: Ich bin nicht hübsch, ich bin überragend gut aussehend.«

»Sprache«, sagt Mom. »Mein Gott, ich komme mir vor wie unter einer Meute Seemänner. Was habe ich falsch gemacht? Nenn Keane nicht so.«

»Sorry, Mom«, sagt Ryan. Er wendet sich wieder an Keane. »Wie wäre es dann mit Peenelope Cruz? Ist das besser, Mom?«

Dad bricht in schallendes Gelächter aus, und meine Mutter wirft ihm einen bösen Blick zu.

»Das ist lustig«, sagt Dad entschuldigend und lacht immer noch.

»Ich finde es schade, dass Josh dieses Mal nicht kommen konnte«, sagt Mom, und an mich gewandt fügt sie hinzu: »Sag ihm bitte, dass er hier immer willkommen ist. Ich werde ihm auf jeden Fall meine legendären Spaghetti machen, wenn er es einmal zu uns schafft.«

»Danke, das werde ich ihm sagen.« Gleich nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich ein Kind von ihm erwarte.

Mein Blick wandert ziellos um den Tisch herum und landet auf Colbys hübschem Gesicht. Er starrt mich wissend an, als könne er meine Gedanken lesen. Ich werde knallrot.

»Mir tut es auch leid, dass Josh heute nicht kommen konnte«, sagt er trocken. »Ich weiß, du hast dich darauf gefreut, ihn uns vorzustellen.«

»Ist schon okay«, presse ich hervor, und Tränen treten mir in die Augen. »Vielleicht ein anderes Mal.«

Colby sieht mir noch lange in die Augen, bevor er seine Aufmerksamkeit schließlich auf Dax richtet und sich noch mal für den Kuchen bedankt.

»Ich hatte gehofft, der Kuchen würde deine Stimmung so heben, dass du mir morgen deinen Truck leihst«, sagt Dax. »Ich muss ein paar Sachen fahren«

Colby kichert. »Klar. Aber nur ein paar Stunden. Ich brauche ihn auch noch.«

»Danke, Bro.«

»Und danke für die Spaghetti, Mom«, sagt Colby. »Sie waren fantastisch wie immer.«

»Gern geschehen, mein Schatz. Ich habe dir eine Extraportion Sauce zum Einfrieren gemacht. Das Geburtstagskind kriegt immer eine Extraportion.«

»Danke, Mom.«

»Kriege ich auch eine Extraportion, Mom?«, fragt Keane. »Ich habe mich in letzter Zeit nur von Taco Bell ernährt.«

Mom lacht. »Ja, für dich habe ich auch eine Extraportion gemacht, Keaney – und für Kitty Kat. Sie stehen im Kühlschrank.«

»Was ist mit mir?«, fragt Ryan. »Bekommt dein Lieblingskind etwa keine Extraportion?«

»Du hast das letzte Mal eine bekommen«, sagt Mom. »Und übrigens seid ihr alle meine Lieblingskinder.«

»Keane hat letztes Mal auch eine Extraportion bekommen«, beschwert Dax sich.

»Ja, das stimmt«, sagt Ryan. »Und das Mal davor auch. Warum kriegt Keane immer Extraportionen?«

Mom nimmt Keanes Hand. »Weil Keane sie immer braucht.«

Wir rollen alle mit den Augen, und Keane wirft uns einen bösen Blick zu. »Danke, dass du mich verstehst, liebste Mutter«, sagt er und grinst sie breit an. »Du sorgst außerordentlich gut für uns alle.«

Wir verdrehen wieder die Augen – sogar Dad.

»Hört auf damit«, sagt Mom. »Ich weiß, dass Keane ein Schleimer ist – ich bin ja nicht blöd.«

Alle lachen, auch Keane.

»Aber das ist egal. Der Junge braucht Extraportionen. Er kann nicht einmal Wasser kochen.«

»Und wessen Schuld ist das?«, sagt Dax. »Was ist denn mit persönlicher Verantwortung?«

»Du bist zu gutmütig, Mom«, sagt Ryan. »So einfach ist das.«

»Hör nicht auf sie, Mom. Du hast vollkommen recht«, sagt Keane.

Mom drückt wieder Keanes Hand. »Ich bin die Erste, die zugibt, dass sie jeden von euch anders behandelt. Für jeden Einzelnen von euch bin ich genau die Mutter, die er braucht.« Sie blickt Keane liebevoll an. »Und was Extraportionen angeht – die braucht Keane.«

Wir brechen alle in schallendes Gelächter aus.

»Schluss jetzt«, sagt Mom streng. »Kein Streit mehr über Extraportionen.«

Wir grummeln einen Moment lang vor uns hin, besonders Ryan.

»Hey, Ry, du kannst meine Extraportion haben«, sage ich. »Ich brauche sie nicht.«

»Nein, ist schon okay«, sagt er. »Ich kann ohne schlechtes Gewissen die Extraportion von Peenelope Cruz stehlen, aber ich werde sie nicht von Spunky Kat stehlen. Ich kann warten.«

Moms Gesichtsausdruck hellt sich auf. »Spunky Kat? Das heißt so viel wie beherzt, oder? Endlich mal ein netter Spitzname. War das denn so schwer?«

Ryans Blick ist unbezahlbar. »Nein, geliebte Mutter«, sagt er andächtig. »Das war es nicht. Eigentlich war es sogar ziemlich einfach.«

Mom blickt mich liebevoll an. »Das gefällt mir. Das passt zu unserer Kitty Kat. Spunky Kat. Mir fällt kein Wort ein, das sie besser beschreiben würde als ›beherzt‹.«

Meine Brüder kriegen sich gar nicht mehr ein, denn jeder außer Mom weiß, dass Spunk auch Sperma bedeutet.

»Ja«, sagt Ryan mit bebenden Nasenflügeln. »Das ist unsere Kitty Kat: voll mit Spunk!«

Wir lachen Tränen. Nur unsere süße, ahnungslose Mutter nicht, die von diesem umgangssprachlichen Wort noch nie etwas gehört hat.

»Was?«, fragt Mom mit großen Augen. »Was ist so lustig? Habe ich etwas nicht kapiert?«

»Ich erkläre es dir später«, sagt Dad und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

»Was denn?«

Dad schüttelt den Kopf. »Ich erkläre es dir später, Louise.«

Aber wir alle wissen, dass er Mom überhaupt nichts erklären wird. Niemand, auch Dad nicht, würde auch nur im Traum daran denken, unserem wahnsinnig komischen Captain Morgan in den Rücken zu fallen. Dafür ist er einfach zu unterhaltsam.

»Wann ist dein nächster Auftritt, Dax?«, fragt Dad in dem Versuch, das Thema zu wechseln. »Vielleicht könnte ich ja kommen.«

»Klar, Dad. Am Freitag spielen wir in diesem Irish Pub in Downtown, und am Samstag spielen wir auf einem Straßenfest in Bremerton …«

Normalerweise verschlinge ich jedes Detail über Dax’ Auftritte, aber jetzt kann ich mich kaum auf seine Worte konzentrieren – nicht, wenn mein ältester Bruder mich mit seinen Blicken durchbohrt. Er sieht mich so mitfühlend an, dass meine Augen sich mit Tränen füllen. Ich schaue weg, und meine Unterlippe zittert. Verdammt, dieser Colby. Obwohl Josh gar nicht hier ist, spürt er, dass etwas nicht stimmt.

Wie auf Kommando vibriert auch noch mein Handy. Eine Textnachricht von Josh. Bist du bei Colbys Geburtstagsessen?

Ich muss mich zusammenreißen, um nicht vor Verzweiflung laut aufzuschreien. Erst gestern Abend habe ich ihm gesagt, dass ich Zeit zum Nachdenken brauche. Was soll sich denn in den letzten vierundzwanzig Stunden geändert haben? (Okay, ehrlich gesagt hat sich alles geändert, aber das weiß Josh ja nicht. Und ehrlich gesagt will ich jetzt noch viel weniger mit ihm reden, nicht mehr.) Ich brauche Sarah. Mit ihr zu sprechen, hilft mir immer, wenn ich nicht mehr weiterweiß. Aber leider ist das keine Option – zumindest nicht für die nächsten Wochen. Am Montag fangen ihre Abschlussprüfungen an, und direkt danach fliegt sie nach Griechenland, um sich zu verloben (was sie noch nicht weiß).

Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf die Unterhaltung am Tisch. Ryan und Colby reden über die zweite Staffel von True Detective.

»Ich sage ja auch, dass sie nicht so gut ist wie die erste Staffel«, sagt Colby. »Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum die Leute es jetzt so in den Dreck ziehen. Es ist immer noch eine der besten Serien im Fernsehen.«

»Die erste Staffel war nur so unglaublich gut«, sagt Ryan. »Danach hatte man wahnsinnig hohe Erwartungen.«

Versprich wenig, biete viel. Das ist eines von Joshs Lebensmottos. Hat er mir deshalb nicht von seinem Umzug nach Seattle erzählt? Weil er mir nicht zu viel versprechen wollte? Wahrscheinlich. Vielleicht sollte ich es genauso machen und ihm erst mal nicht von dem Baby erzählen. In den ersten drei Monaten stehen die Chancen für eine Fehlgeburt relativ hoch (vor allem, wenn man bedenkt, was ich alles getrunken und geraucht habe – und wie oft ich auf dem Sybian geritten bin).

Wenn die Natur ihren Weg geht und diese Schwangerschaft gar nicht bestehen bleibt, wäre es doch bescheuert, wenn ich Josh schon davon erzählt hätte. Und falls ich das Kind doch nicht verlieren und Josh Faradays Nachwuchs auf die Welt bringen sollte – o mein Gott! –, dann habe ich noch jede Menge Zeit, ihm davon zu erzählen.

Wenn ich denken würde, dass Josh eine Abtreibung von mir verlangen würde, dann hätte ich mehr Zeitdruck. Aber dank einer sehr tiefgründigen Unterhaltung über Religion und Spiritualität weiß ich, dass der katholisch erzogene Josh das nie von mir verlangen würde. Für mich selbst habe ich diese Möglichkeit nach langem Überlegen auch ausgeschlossen. Es macht also keinen Unterschied, ob ich Josh jetzt oder in einem Monat von dem Baby in meinem Bauch erzähle.

Ein Gefühl der Ruhe überkommt mich.

Es ist entschieden: Ich warte einen Monat ab und sage Josh nichts – nur für den Fall, dass die Natur die Sache in der Zwischenzeit selbst in die Hand nimmt. Und so lange werde ich einfach versuchen, nicht daran zu denken (abgesehen von den Schwangerschaftsvitaminen, die ich nehmen muss, und von den Fachzeitschriften, die ich mir kaufen werde).

Ja. Das ist der Plan.

Okay.

Puh.

Ich hole tief Luft und wende mich wieder der Unterhaltung am Tisch zu.

»Es hat sich also herausgestellt, dass es nur ein kleines Buschfeuer war«, sagt Colby. »Und wir waren alle für die Apokalypse ausgestattet.«

Alle lachen.

»Ich werde immer so nervös, wenn du zu einem Einsatz musst«, sagt Mom zu Colby.

»Ich weiß, Mom. Aber ich würde nichts anderes mit meinem Leben tun wollen. Ich liebe meine Arbeit bei der Feuerwehr.«

»Das weiß ich, Schatz. Wir sind so stolz auf dich.«

Ich sehe auf mein Handy und starre Joshs Nachricht an. Vielleicht sollte ich antworten.

Ja, ich bin bei meiner Familie, schreibe ich. Wir essen gerade Dax’ Karottenkuchen, der übrigens KÖSTLICH schmeckt. Zu schade, dass du ihn verpasst. Ich drücke auf Senden und blicke vom Handy auf. »Hey, Mom. Kannst du mir vielleicht doch ein kleines Stück vom Kuchen abschneiden?«

»Sicher«, sagt Mom. »Heißt das, dir geht es wieder ein bisschen besser?«

»Mhm.«

Mein Handy vibriert. Ich wollte ja kommen, aber du hast mich wieder AUSGELADEN, schreibt Josh und fügt ein trauriges Smiley an.

Bist du in L.A.?, frage ich.

Ja. Ich habe den ersten Flug heute Morgen genommen. Noch ein trauriges Smiley. Hast du deiner Familie erzählt, warum ich nicht da bin?

Nein, ich habe berufliche Gründe vorgeschoben.

Warum hast du ihnen nicht erzählt, dass ich ein Riesenarschloch bin?

Weil es sie nichts angeht, dass du ein Riesenarschloch bist, antworte ich. WAS DU BIST.

Meine Familie lacht lauthals über etwas, das Keane gerade erzählt.

Ich blicke hoch und sehe, dass Colby mich mitfühlend anstarrt. Schon wieder.

»Entschuldigt mich«, sage ich und springe vom Tisch auf. Ich will ins Büro meiner Mutter, um dort weiter ungestört mit Josh chatten zu können, aber die plötzliche Bewegung ist nicht gut für meinen Magen. Also biege ich schnell Richtung Bad ab.

Und tschüss, Karottenkuchen.

Ganz toll.

Bis jetzt macht es richtig Spaß, eine werdende Mutter zu sein.

Ich wasche mir den Mund aus und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Dann setze ich mich auf den Badewannenrand und lege meinen Kopf in die Hände. Ich kann nicht glauben, dass mir das passiert. Gestern habe ich meinen Job gekündigt und geplant, die nächsten paar Jahre damit zu verbringen, mein eigenes Geschäft aufzuziehen. Aber stattdessen werde ich die nächsten achtzehn Jahre damit verbringen, ein nicht geplantes Kind großzuziehen. Ohne es zu wollen, habe ich Josh genau das angetan, wovor er so große Angst hat. Und das auch noch zu einem Zeitpunkt, an dem er sich noch so unsicher über unsere Zukunft als Paar ist, dass er mir nicht mal von seinem Umzug erzählt hat.

Das ist ein absoluter Albtraum.

Mein Handy vibriert. Mit tränenverschleiertem Blick lese ich Joshs Nachricht.

Das Riesenarschloch hat dir gerade einen Erste-Klasse-Flug nach L.A. gebucht. Ich verstehe, dass es dich verletzt hat, dass ich dir nicht von meinem Umzug nach Seattle erzählt habe. Das ist absolut verständlich. Aber ich werde nicht zulassen, dass du mich damit für immer quälst. Du hast genau fünf Tage Zeit, um über alles nachzudenken und dich zu sammeln, Madame Terroristin. Am Donnerstag werde ich deinen süßen kleinen Hintern einfliegen und dir keine andere Wahl lassen, als mir zu verzeihen.

Josh

Ich recke den Hals und starre auf die Passagiere, die durch das Gate kommen. Meine Haut prickelt vor Spannung, und mein Herz rast. Das ist sie nicht. Das auch nicht. Das auch nicht. Ist denn ganz Seattle heute auf diesem Flug nach L.A.? O Mann!

Ich kann keine Minute länger warten. Ich bin total fertig. Kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. In den letzten fünf Tagen konnte ich nicht mehr schlafen. Nicht mehr denken. Essen. Lachen. Ich habe erwartet, dass Kat nachgibt und mich irgendwann anruft oder mir wenigstens schreibt – spätestens nachdem ich ihr jeden Tag diese unfassbar teuren Blumen geschickt habe. Aber das hat sie nicht. (Außer man lässt die Nachrichten zählen, in denen so was stand wie Danke für die wunderschönen Blumen und dafür, dass du mir Zeit zum Nachdenken gibst.) Verdammte Terroristin. Ich war die ganze letzte Woche so einsam, habe mich jede Sekunde nach ihr gesehnt und alles bereut. Wenn sie wollte, dass ich sehe, wie mein Leben ohne sie aussehen würde, dann hat sie ihr Ziel erreicht. Es ist die Hölle.

Das ist sie nicht. Das auch nicht. Ich sterbe gleich. Ich halte mir den Strauß roter Rosen unter die Nase und atme tief ein. Vielleicht beruhigt mich ein bisschen Aromatherapie. Wo zum Teufel ist sie? Sie saß in der Kabine der ersten Klasse, also sollte sie auch unter den ersten Leuten sein, die das Flugzeug verlassen. Wartet sie extra so lange, um mich noch länger zu quälen? Verdammt, ich sterbe hier.

Mir kommt ein schrecklicher Gedanke. Hat Kat vielleicht ihren Flug verpasst? Oder doch beschlossen, mich nicht zu besuchen? Das würde mir das Herz brechen. Ganz im Ernst, das würde mich umbringen, so sehr sehne ich mich nach ihr.

Ich habe unsere Unterhaltung vor der Karaokebar immer und immer wieder im Kopf durchgespielt. Nur habe ich in meiner Version anders reagiert, als sie gesagt hat, dass ihr Herz schon zu tief drinhängt. Ich habe sie sanft in die Arme genommen und gesagt, dass es mir genauso geht. Wenn ich das nur gesagt hätte, verdammt. Dann wären die Dinge wahrscheinlich anders gelaufen.

Mir bleibt das Herz stehen. Da ist sie. Katherine Ulla Morgan. Die einzige Wahre. Mein Unikat. Lange Beine. Goldene Mähne. Aufrechter Gang. Allein ihr Anblick lässt mein Herz rasen, und ich habe zum ersten Mal seit dem Karaokeabend das Gefühl, wieder halbwegs am Leben zu sein.

»Kat!«, rufe ich und winke ihr zu. »Kat!«

Beim Klang meiner Stimme blickt sie in meine Richtung, und ihre Miene hellt sich auf, als sie mich sieht. Ich werde richtig euphorisch. Sie ist hier. Gott sei Dank. Sie hat mich nicht für immer verlassen. Mein Herz kann wieder weiterschlagen. Alles wird gut.

»Kat«, sage ich noch einmal, als sie bei mir ankommt.

Aber sie sieht traurig aus. Sie presst ihre Lippen fest aufeinander. Ihre Gesichtszüge sind angespannt. Ihre Augen sind feucht.

Ich gebe ihr den Blumenstrauß, nehme sie in meine Arme und küsse sie leidenschaftlich. Dabei zerquetsche ich die Blumen zwischen uns. Sie schmeckt einfach himmlisch. Nach Minze. Als hätte sie sich gerade die Zähne geputzt. Ich drücke mich an sie und verschlinge förmlich ihre Lippen. Ich komme mir vor wie ein Junkie, der endlich, endlich seinen ersehnten Schuss bekommt.

Als wir uns schließlich voneinander lösen, funkelt Kat mich verlangend an, und mein Penis ist steinhart.

»Josh«, keucht sie mit geröteten Wangen. Sie benetzt ihre Lippen und neigt ihren Kopf, als wolle sie noch einen Kuss.

Ich lege meine Fingerspitze unter ihr Kinn. »Ich weiß, wir müssen über eine Menge reden, aber bitte gib mir eine Nacht, um …«

»Wir müssen über gar nichts reden«, schneidet Kat mir das Wort ab.

Ich schaue sie zweifelnd an.

»Ich meine es ernst, Josh«, sagt sie. »Von diesem Tag an möchte ich nur im Moment mit dir leben. Wir reden nicht über die Zukunft. Wir reden nicht über unsere Gefühle. Küss mich einfach und lass uns so tun, als wäre die letzte Woche nie passiert.«

Kat

»Scrabble?«, frage ich. »Das ist nicht gerade das, was ich mir als unsere erste Wochenendaktion vorgestellt habe.«

Josh stellt das Spiel auf den Esstisch und verschränkt seine muskulösen Arme vor der Brust. Zu meiner großen Überraschung wirft er mir nicht sein schelmisches Grinsen zu, sondern sieht total ernst aus. »Du warst traurig, dass wir nie normale Sachen gemacht haben. Also werden wir das jetzt tun. Das ganze Wochenende lang. Du willst das normale Leben? Du denkst, dass ich süchtig nach Aufregung bin und nicht nach dir als Person? Gut. Dieses Wochenende werde ich genauso langweilig sein wie der langweilige Blane oder Cameron Schultz. Kein Alkohol. Kein Gras. Keine Pokerchips. Kein Betäuben des Schmerzes meiner gequälten Seele.«

Ah, da ist es – das schelmische Grinsen, das ich vor einer Minute schon erwartet hatte.

»Von jetzt an«, fährt Josh fort, »geht es nur um Scrabble und Monopoly, und ich werde nicht versuchen, dem Schmerz der Realität in irgendeiner Art und Weise zu entkommen.«

Mir gehen tausend Gedanken auf einmal durch den Kopf. Aber hauptsächlich fühle ich mich erleichtert. Während des Fluges habe ich die ganze Zeit überlegt, wie zur Hölle ich Josh davon ablenken soll, dass ich plötzlich keinen Alkohol mehr trinke. Ich meine, immerhin bin ich das Wilde-Partygirl mit Bindestrich. Aber wie es der Zufall wollte, hat Josh beschlossen, dass Wasser an diesem Wochenende unser Lieblingsgetränk wird.

»Aber … wir spielen wirklich Scrabble?«, frage ich.

»Ja«, sagt Josh und verteilt die Spielsteine auf dem Tisch. »Wir werden herausfinden, ob wir noch genauso süchtig nacheinander sind, wenn wir ein langweiliges Brettspiel spielen und nicht gerade die Welt retten oder Gras rauchen oder Martinis in einer Sexhöhle trinken. Ich wette, das wird der Fall sein, aber anscheinend bist du davon nicht überzeugt. Also, los geht’s.«

»Ich bin nicht überzeugt? Bist du auf Drogen? Du bist doch derjenige, der mir nicht erzählt hat, dass er nach Seattle zieht.«

»Ach du Scheiße. Du glaubst, dass ich es dir nicht sagen wollte? Das ist eine interessante Version der Realität. Und mit ›interessant‹ meine ich ›absolut paranoid‹.«

Ich öffne den Mund, um zu widersprechen. Will er jetzt wirklich mit mir streiten? Wir sind noch keine fünf Minuten in seinem Haus, und er fängt schon eine Diskussion mit mir an? Warum bin ich überhaupt den ganzen Weg von Seattle nach L.A. geflogen, wenn er sich hier nur aufspielen will wie ein Macho und nicht einmal versucht, mich davon zu überzeugen, dass es ihm leid …

»Baby«, sagt Josh mit Nachdruck. »Ich habe es dir nicht erzählt, weil es mir sehr schwerfällt zu glauben, dass so intensive Gefühle zu etwas anderem führen könnten als zu einem riesigen Feuerball am Himmel, der so schnell verglüht, wie er entfacht wurde. Aber egal, was auch passiert, meine Gefühle scheinen nicht zu verglühen – ganz im Gegenteil, sie werden nur noch heißer und heißer.« Er beißt sich auf die Lippe. »Und heißer.«

Wenn ich eine Cartoon-Figur wäre, würde ich jetzt auf- und abspringen wie ein Tischtennisball. Aber da ich ein Mensch aus Fleisch und Blut bin, starre ich Josh einfach nur an, während sich meine Brust vor plötzlicher Erregung heftig hebt und senkt.

Josh grinst. »Also sag nicht, ich wollte nicht, dass du es herausfindest. Das ist ein großer Unterschied. Okay?«

Ich nicke und mache große Augen. Ich würde ihn am liebsten packen, abschlecken und von Kopf bis Fuß küssen. Ihm einen blasen. Aber ich bewege nicht einen einzigen Muskel.

Josh setzt sich auf einen Stuhl und schiebt die Scrabble-Steine auf dem Tisch umher. »Und jetzt lass uns endlich spielen.« Er nimmt die Anleitung aus der Schachtel und studiert sie, während ich ihn immer noch wie ein Breitmaulfrosch anstarre. »Hier steht, dass jeder Spieler sieben Steine bekommt«, sagt er.

Mein Unterleib pocht. Meine Nippel sind hart. Das war die unglaublichste Rede, die je ein Mann vor mir gehalten hat – und er war nicht einmal betrunken oder high oder hat irgendein Rollenspiel gespielt.

»Wir spielen jetzt ernsthaft Scrabble?«, ist das Einzige, was ich herauskriege. Meine Wangen glühen. Meine Klit pocht. Alles, was ich will, ist er. Sofort.

»Ja. Und jetzt setz dich hin, Partygirl. Da Scrabble für mich die Hölle auf Erden ist, wird das der Beweis dafür sein, dass wir zwei zusammen einfach bei allem Spaß haben können. Und wenn wir das können, dann ist das auch der Beweis dafür, dass ich dich nicht verarschen will wie Garrett Bennett.« Er verzieht angewidert das Gesicht. »Ich nehme dir übrigens immer noch übel, dass du das auch nur eine Sekunde von mir gedacht hast.«

Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, schließe ihn aber gleich wieder.

Josh klatscht in die Hände, als würde er einem jungen Hund Befehle geben. »Jetzt komm schon, Partygirl. Setz dich hin und nimm deine verdammten Spielsteine. Es wird Zeit, dich beim Scrabble zu schlagen.«

Ich setze mich ihm gegenüber an den Tisch und starre ihn verblüfft an.

»Jeder bekommt sieben«, sagt Josh und deutet auf die Spielsteine, die auf dem Tisch verstreut liegen.

Ich schaue ihn an, als wäre er ein kompletter Vollidiot, tue aber, was er mir sagt.

Nachdem ich die sieben Steine auf meinem Balken aufgereiht habe, blicke ich ihn fragend an. »Okay«, sage ich.

Josh fixiert mich mit seinen blauen Augen. »Fang an«, sagt er. »Spiel Scrabble.«

»Spiel Scrabble?«, wiederhole ich dümmlich. »Ich habe dieses Spiel noch nie gespielt. Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.«

»Du hast noch nie Scrabble gespielt?«, fragt er ungläubig.

»Wir haben zu Hause immer Karten oder Videospiele gespielt – keine Brettspiele. Fang du an, und ich tue einfach das, was du tust.«

Josh nimmt hastig die Anleitung vom Tisch. »Verdammt. Ich habe keine Ahnung – ich habe auch noch nie Scrabble gespielt. Ich dachte, du wüsstest, wie das geht, wo du doch in einer richtigen Familie aufgewachsen bist und so.«

Ich beiße mir auf die Lippe und unterdrücke ein Grinsen.

»Mein Gott, Kat. Ich dachte, du kennst diese ganzen Brettspiele.« Josh überfliegt die Anleitung. »Okay, das klingt eigentlich sehr einfach. Wir müssen nur Steine auf das Brett legen, um Wörter zu bilden, und kriegen dann für jeden Buchstaben Punkte. Das sollten wir hinkriegen.«

»Okay. Du fängst an«, sage ich.

Josh überlegt kurz und betrachtet seine Steine. Dann legt er drei Buchstaben: T-R-O.

»Tro?«

Er zuckt verlegen mit den Schultern. »Mir fehlen die Buchstaben T-T-E-L«, sagt er entschuldigend. »Ich war ein riesengroßer Trottel, weil ich dir nicht von meinem Umzug nach Seattle erzählt habe.«

Ich nicke zustimmend. »Ja, das warst du.«

»Ich weiß – sagte ich ja«, erwidert er. »Okay, das sind sechs Punkte für mich. Du bist dran.«

Ich ordne die Steine auf meinem Balken und lege drei Buchstaben: A-R-S. »Für C-H-L-O-C-H reicht es leider nicht«, sage ich grinsend. »Wie viele Punkte kriege ich dafür?«

Josh muss sich ein Grinsen verkneifen.

»Komm schon«, sage ich. »Wie viele Punkte?«

»Drei. Aber eigentlich müsstest du dreimal so viele Punkte bekommen, weil du absolut recht hast.«

»Einverstanden. Okay, du bist dran«, sage ich und recke mein Kinn nach vorn. »Spiel Scrabble, Josh.«

Er wirft wieder einen Blick in die Anleitung. »Da steht, wir müssen die Steine ersetzen, die wir schon gelegt haben.«

Wir nehmen uns jeweils drei neue Steine, und nach einem Moment legt Josh sein Wort auf das Brett: H-O-F.

»Hof?«, frage ich und blicke ihn verständnislos an.

»Ja«, sagt er. »Wie in ›Ich werde Euch den Hof machen, Miss Katherine‹ – wie man es früher getan hat.« Er schenkt mir ein umwerfendes Lächeln. »Ihr solltet Euch in Acht nehmen, Miss Katherine. Ich werde Euch den Hof machen, bis Ihr nicht mehr wisst, wo hinten und vorne ist.«

»O Sir. Ihr werdet mir den Hof machen?«

»Das werde ich, Mylady.«

»Also Sir, ich weiß nicht, ob ich bereit dafür bin. Was sollen denn die Leute denken?«

»Das liegt nicht in Eurer Macht. Ich werde Euch den Hof machen, ob Ihr wollt oder nicht.«

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

»Okay, machen wir weiter«, sagt Josh. Er deutet wieder auf das Spiel. »Du bist dran.«

Ich beiße mir auf die Lippe und blicke nachdenklich auf die Spielsteine.

A-U lege ich und lese das Wort laut vor.

Joshs Gesichtsausdruck wird ernst.

»Du hast meine Gefühle verletzt, Josh«, sage ich. »Ich habe mich total zurückgewiesen gefühlt – als wäre ich die Einzige, der diese Beziehung etwas bedeutet.«

Josh öffnet den Mund, um etwas zu sagen, überlegt es sich dann aber anders. Er sucht hastig in den Buchstaben, die vor ihm auf dem Tisch liegen. Als er gefunden hat, wonach er suchte, legt er ein neues Wort: S-O-R-R-A.

»Sorra?«, sage ich fragend.

Josh zuckt mit den Schultern. »Ich konnte kein ›Y‹ finden.«

Gleichermaßen gerührt wie amüsiert beiße ich mir wieder auf die Unterlippe.

»Es tut mir leid, Kat«, sagt Josh leise. »Ich habe dir nicht von Seattle erzählt, weil mit mir etwas nicht stimmt – nicht, weil mit dir etwas nicht stimmt. Du bist perfekt – in jeder Hinsicht. Ich bin nur …« Er blickt an die Decke und sucht offenbar nach den richtigen Worten. »Ich bin nur total verkorkst, das ist alles«, sagt er schließlich. »Ich bin fertiger, als du denkst.« Er hält inne. »Fertiger, als ich selbst dachte.«

Ich nicke.

»Und um ehrlich zu sein, wird es wahrscheinlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich Scheiße baue. Ich weiß nicht, wann und wie es wieder vorkommen wird, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es wieder passiert. Und wenn es so weit ist, versuch bitte, Geduld mit mir zu haben. Ich tue mein Bestes, um jeden Tag zu überstehen – das schwöre ich. Meistens gelingt es mir auch ganz gut. Aber manchmal überkommt es mich doch wieder.«

Ich muss schlucken und versuche, meine aufkommenden Gefühle zu unterdrücken.

Josh holt tief Luft. »Es tut mir wirklich, wirklich leid, Kat«, sagt er und blickt mich mit seinen blauen Augen flehend an.

O Mann, diese Augen. Ich könnte mich für immer in ihnen verlieren. Ich suche nach den passenden Buchstaben für mein nächstes Wort. Als ich fast alle gefunden habe, die ich brauche, lege ich die Steine vor mir auf den Tisch: I-C-H-V-R-G-E-B-D-R.

Josh legt seinen Kopf schief und blickt auf meine Steine.

»Ich vergebe dir, Josh«, sage ich. »Aber ich bin zu ungeduldig, den Rest der Buchstaben zu suchen.«

Josh schnappt nach Luft, und ehe ich michs versehe, wischt er das Spiel vom Tisch, zieht mich von meinem Stuhl hoch und küsst mich leidenschaftlich.

»Es tut mir so leid«, murmelt er zwischen den Küssen.

»Ich vergebe dir«, sage ich, und mein Körper explodiert fast vor Verlangen.

»Ich verarsche dich nicht wie Garrett Bennett.«

»Ich weiß. Es tut mir leid, dass ich das gesagt habe.«

Stürmisch reißt er mir die Kleider vom Leib und drückt mich auf den Tisch. Er bedeckt meinen ganzen Körper mit seinen Küssen. Er scheint überall gleichzeitig zu sein. Seine Lippen sind an meinem Hals, dann auf meinen Brüsten. Gierig nimmt er meinen Nippel in den Mund und streicht mit den Fingern erst über meinen Oberschenkel und dann über meine Hüfte. Bei seiner Berührung strecke ich mich seinem Mund, seinen Lippen entgegen.

»Ich war am Ende ohne dich«, flüstert er.

»Ich auch«, sage ich. Ich atme seinen betörenden Duft ein und erschaudere vor Lust.

»Wenn ich umgezogen bin, will ich jeden Tag mit dir verbringen«, sagt er.

Bei seinen Worten zuckt meine Klit zusammen, als hätte er gerade daran gesaugt. Ich stöhne laut auf und bin bereits kurz vor dem Höhepunkt.

»Ich ertrage es nicht, von dir getrennt zu sein, Kat. Es tut mir körperlich weh.«

Meine Klit pocht und zuckt vor Vorfreude.

»Bitte, bitte, schließ mich nie wieder aus deinem Leben aus«, keucht er.

»Josh«, rufe ich, und meine Erregung kann kaum noch größer werden.

Er berührt meine Klit mit seiner Zunge, und ich dränge mich ihm entgegen. Er seufzt auf und scheint meine Reaktion auf ihn zu genießen. Dieser Laut alleine bringt mich zum Höhepunkt. Ich stöhne befreit auf, als mein Körper sich zusammenzieht und ich unter seinen Berührungen komme.

Als ich fertig bin, bahnt Joshs Zunge sich ihren Weg von meinem Schritt hinauf zu meinem Gesicht. Ich zittere immer noch vor Verlangen und bin ihm völlig willenlos ausgeliefert. Als er mit seinem harten Penis in mich eindringt und mich komplett ausfüllt, explodiere und schmelze ich gleichzeitig. Ich fasse um ihn herum und ziehe ihn an seinem muskulösen Hintern an mich. Dabei bedecke ich sein Gesicht mit leidenschaftlichen Küssen. Ich lege meine Beine um seine Hüfte und hebe mein Becken an. Während wir uns im gleichen Rhythmus bewegen, schnurre ich wie eine Katze.

Josh presst seine Lippen an mein Ohr. »Mein Herz hängt auch schon tief drin«, flüstert er, während er immer und immer wieder in mich eindringt.

Ich schnappe nach Luft und kralle meine Finger in seinen Rücken, ziehe ihn so fest an mich, wie es nur geht, und mein Herz und mein Körper drohen gleichermaßen zu zerspringen.

»Ich war fix und fertig ohne dich, Baby. Tu mir das nie wieder an.«

Er zieht sich aus mir zurück, dreht mich um und legt mich über den Tisch. Dann ist er sofort wieder in mir und stößt fest zu, während er mich auf den Nacken küsst.

Mein Körper steht in Flammen. Mein Herz rast. Zum ersten Mal, seit ich auf dieses verdammte Stäbchen gepieselt habe, fühle ich mich wieder lebendig.

»Verlass mich nicht«, flüstert er mir heiser ins Ohr.

»Ich gehe nirgendwohin«, sage ich und schnappe nach Luft.

»Schließ mich nie wieder aus.«

»Das werde ich nicht«, stoße ich hervor, als mich ein weiterer Orgasmus überkommt. »Ich gehöre ganz dir, Josh. Nur dir!«

Er kommt hinter mir, und seine Finger graben sich dabei tief in meine Haut. Dann brechen wir beide als ein einziger zitternder Haufen auf dem Tisch zusammen und ringen gemeinsam nach Luft.

Als wir uns wieder beruhigt haben, rutscht er mit immer noch bebender Brust auf den Sessel und zieht mich auf seinen Schoß.

Meine Brust ist gegen seine gedrückt.

Meine Arme liegen um seinen Nacken geschlungen.

Ich lege meine Wange an seine Schulter, atme tief ein und unterdrücke den plötzlichen Drang, loszuheulen und/oder mich zu übergeben.

Als ich schließlich sicher bin, dass ich weder weinen noch spucken muss, hebe ich meinen Kopf und sehe in seine funkelnden blauen Augen. »War das eine deiner langweiligen Alltagsaktivitäten, Josh?«, frage ich.

Er lacht und verzieht das Gesicht, als wäre ich ein schlimmer Besserwisser.

»Welche anderen langweiligen Alltagsaktivitäten stehen dieses Wochenende denn noch so auf dem Programm?«, frage ich.

Josh streichelt mir kurz übers Haar. »Morgen gehen wir im Runyon Canyon wandern, dann könnten wir ein bisschen shoppen und auf dem Rückweg vielleicht noch im Waschsalon vorbeischauen.« Er grinst mich an. »Und dann habe ich mir gedacht, könnten wir spätabends Backgammon spielen und Limo dazu trinken. Danach schauen wir uns The Walking Dead an. Du weißt schon, wie es normale Leute in normalen Beziehungen tun. Wir retten nicht die Welt, wir trinken keine Cocktails, es gibt keine Pokerchips.« Er zuckt mit den Schultern, aber seine Augen funkeln schelmisch.

Ganz offensichtlich will er, dass ich ihm widerspreche, aber es kommt mir ganz gelegen, dass er keinen Alkohol trinken will. »Hmm«, sage ich. »Das klingt alles ganz wunderbar. Ich bin dabei. Vor allem gefällt mir die Idee, dass wir nichts trinken. Vielleicht hatte der langweilige Cameron Schultz doch recht.«

Josh sieht mich finster an.

»Aber vielleicht müssen wir nicht überall so diszipliniert sein«, fahre ich fort. »Vielleicht könnten wir doch ein bisschen Fantasie in unseren Alltag bringen?«

Josh runzelt die Stirn. »Aber Partygirl, ich will nicht, dass du deine Prinzipien über Bord wirfst.«

Ich kneife die Augen zusammen und schaue ihn herausfordernd an.

Er grinst.

»Wie wäre es damit?«, sage ich. »Wir lassen für einen Monat jegliche Rauschmittel weg, machen aber damit weiter, unsere Fantasien zu erfüllen? Das ist doch ein guter Mittelweg, oder?«

Josh überlegt. »Das ist aber sehr willkürlich. Wenn wir unsere Fantasien ausleben, dann können wir dazu genauso gut einen Drink nehmen, oder nicht? Ich habe ein tolles Rezept für einen Cocktail mit Basilikum und Zitrone …«

»Nein!«, rufe ich.

Josh blickt mich verwirrt an.

Verdammt. Nichts trinken zu wollen ist so dermaßen untypisch für mich. Wie soll ich ihn nur davon überzeugen?

»Kein Alkohol«, sage ich. »Als Herausforderung sozusagen – um uns zu beweisen, dass wir auch nüchtern Spaß haben können. Klingt das nicht lustig?«

»Nein, überhaupt nicht.«

»Also, ich denke, das wäre gut für uns.«

Josh verzieht das Gesicht. »Und warum genau? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe.«

Ich schnaube, als wäre das absolut selbsterklärend, auch wenn ich innerlich ganz angespannt bin. »Damit wir wissen, dass wir süchtig nacheinander sind – auch ohne eine Bierbrille auf der Nase.«

»Bierbrille?«, sagt Josh ungläubig. »Du denkst wirklich, ich finde dich scharf, weil ich eine Bierbrille trage? Bist du verrückt?«

Ich muss kichern. »Nein, das denke ich nicht.«

»Das ist nämlich absolut lächerlich«, sagt er energisch. Er berührt das Grübchen in meinem Kinn mit seiner Fingerspitze. »Aber gut, meine kleine verrückte Terroristin. Dein Wunsch ist mir Befehl, egal, wie seltsam er auch sein mag. Ein Monat ohne Alkohol. Zufrieden?«

»Ja. Danke«, sage ich und atme erleichtert aus. Wow, ich bin wirklich hinterhältig.

»Aber Pokerchips sind in Ordnung, okay?«, sagt er.

Ich grinse. »Ja, ich denke, wir sollten auf jeden Fall wieder Pokerchips einführen, um Spaß zu haben.«

»Gut. Vielen Dank für deine Gnade.«

Ohne zu zögern, steht er vom Sessel auf und zieht meinen nackten Körper mit sich. Er trägt mich wie ein kleines Äffchen durchs Haus, was mich quietschen lässt. In der Mitte des Flurs bleibt er stehen und bückt sich, um etwas aus dem Schrank zu holen – immer noch mit mir über der Schulter –, und als er wieder aufsteht, hat er einen Pokerchip zwischen seinen Zähnen.

»Komm schon, meine kleine Sexsklavin«, sagt er und leckt sich verführerisch über die Lippen. »Ich habe das Gefühl, du wirst in naher Zukunft ein Paar Plüschhandschellen um die Gelenke tragen.«

Kat

»Wer spielt denn alles?«, frage ich. »Kommt Reed auch?«

Es ist Samstagvormittag, und Josh und ich düsen in seinem Lamborghini über den Freeway. Er ist mit seinen Freunden verabredet, um Football zu spielen – eine weitere Alltagsaktivität.

»Nein, Reed kommt nicht«, sagt Josh und fährt bei einer Ausfahrt ab. »Er ist mit einer seiner Bands in London. Aber Henn wird kommen. Und noch ein paar alte Kumpel aus der Studentenverbindung. Und viele andere Typen, um die Teams komplett zu machen.«

»Ich freue mich, Henny wiederzusehen«, sage ich.

»Das hat er auch über dich gesagt. Bist du sicher, dass dir nicht langweilig wird?«

»Spinnst du? Das ist etwas, was man im normalen Leben tut. Das ist aufregend.«

Josh kichert. »Na ja, falls du deine Meinung änderst und dich doch langweilen solltest, kannst du ja immer noch ums Spielfeld joggen. Das würde mir nichts ausmachen.«

»Gut«, sage ich, auch wenn ich nicht die geringste Absicht habe, das zu tun. Spätestens nach der zweiten Runde würde ich mir wahrscheinlich die Seele aus dem Leib spucken. »Ich bin mir sicher, es wird nicht langweilig«, füge ich hinzu.

Josh fährt langsamer, biegt zweimal rechts ab, und plötzlich befinden wir uns mitten auf dem leeren Parkplatz eines riesigen Footballstadions.

»Hey, ich kenne diesen Ort«, sage ich. Ich habe das Stadion noch nie in echt gesehen, aber ich habe schon genug Footballspiele im Fernsehen angeschaut, um zu wissen, dass es das berühmte Rose Bowl ist – das legendäre Stadion, in dem die Mannschaft der UCLA ihre Spiele austrägt. »Ihr spielt Football im Rose Bowl?«, frage ich ungläubig. »Werden wir heimlich über den Zaun klettern?«

Josh kichert. »Natürlich nicht. Ich habe das Stadion gemietet.« Er parkt und macht den Motor aus.

»Du hast das Rose Bowl gemietet?«, frage ich mit großen Augen.

»Ja.«

Ich traue meinen Ohren nicht. »Mietest du öfter das Rose Bowl, um mit deinen Freunden zum Spaß Football zu spielen?«

»Nein. Das ist das erste Mal.« Er grinst. »Eigentlich habe ich es nur für dich gemietet, Partygirl.«

»Für mich?«, frage ich verständnislos.

Josh greift über mich hinweg, öffnet das Handschuhfach und zieht einen laminierten Ausweis hervor, der an einem Schlüsselband hängt. »Wie sonst sollte ich denn beim Super Bowl mitspielen können?«, fragt er.

Ich schnappe nach Luft. Vor Josh baumelt ein Presseausweis, der mich als »Heidi Kumquat, Reporterin für ESPN« identifiziert, mit dem Foto, das wir für Oksanas Ausweis gemacht haben.

»O mein Gott!«, rufe ich und werde rot. Der Presseausweis sagt mir, welche meiner Sexfantasien Josh und ich gleich ausleben werden.

Und sollte ich noch den geringsten Zweifel gehabt haben, wird er weggewischt, als Josh mir einen Pokerchip in die Hand legt. »Hey, Heidi Kumquat«, sagt Josh und grinst mich frech an. »Ich habe gehört, der Starspieler des Super Bowl hat ein Faible für Blondinen – und einen wirklich großen Schwanz.«

Kat

»O Gott, sind die männlich, oder?«, sagt Henn und beobachtet das Geschehen auf dem Spielfeld. »Neandertaler, alle miteinander.«

»Bist du sicher, dass du nicht mitspielen willst?«, frage ich und hake mich bei ihm ein. »Es sieht aus, als hätten sie Spaß.«

»Du denkst, das ist Spaß? Ha! Nein, ich bin nur hierhergekommen, um dich wiederzusehen, Kitty Kat.« Henn schenkt mir ein Lächeln, das mein Herz schmelzen lässt wie Butter in der Mikrowelle.

Josh rennt mit dem Football in seinen muskulösen Armen an uns vorüber. Er umgeht einen der gegnerischen Angreifer, dann noch einen und kommt bestimmt zwanzig Meter weit, bevor er gestoppt wird.

Henn und ich jubeln ihm wie verrückt zu, und Josh reckt die Faust in die Luft.

»Was gibt’s Neues, Henny?«, frage ich. »Hast du viel zu tun?«

»Ja, ich bin gerade aus Washington, D.C. zurückgekommen, wo ich mit den Behörden an unserem kleinen Fall gearbeitet habe.« Er kichert. »Agent Eric hat mich übrigens gefragt, ob du Single bist.«

»Was hast du ihm gesagt?«

Henn deutet auf Josh. »Dass du in den besten Kerl aller Zeiten verliebt bist.«

Ich beiße mir auf die Lippe, widerspreche aber nicht.

Henn greift nach dem Presseausweis, der um meinen Hals hängt. »Apropos, was zum Teufel habt ihr zwei denn vor? ›Heidi Kumquat, Reporterin für ESPN‹? Josh hat mich um das Foto von Oksanas Ausweis gebeten, aber er hat mir nicht verraten, was er damit will. Seid ihr zwei gerade dabei, neue Wege zu finden, das gute alte Einauge wieder zum Optiker zu bringen?«

Ich beschließe, seine Frage zu ignorieren. »Apropos, wie läuft es denn eigentlich mit Hannah Banana Montana Milliken?«, frage ich.

Henns Augen leuchten auf. »O mein Gott, sie ist unglaublich. Sie tut etwas, das vor ihr noch keine Frau getan hat – sie ist tatsächlich nett zu mir. Ich meine, die ganze Zeit.«

»Wow, sag bloß«, erwidere ich.

»Total verrückt«, sagt Henn und grinst dämlich. »Hat Hannah dir etwas erzählt?«

»Ja, sie hat gesagt, du bist der Mann ihrer Träume.«

»Verarsch mich nicht, Kat. Bitte sag es mir.«

»Ehrlich, Henn, das waren ihre Worte. ›Der Mann meiner Träume.‹«

Henn sieht aus, als würde er vor Freude überlaufen.

»Du hast das verdient, Henny«, sage ich. »Ich freue mich so für euch.«

»Verdammt!«, ruft Josh auf dem Spielfeld, nachdem er vergeblich versucht hat, einen langen Pass zu fangen. »Das war mein Fehler, Bro«, sagt er zu seinem Quarterback und klopft sich auf die Brust. Er läuft in Richtung Trennlinie, macht dann aber einen Abstecher zur Seitenlinie. Mit lautem Gebrüll wirft er seine Arme um meine Hüfte und wirbelt mich durch die Luft, dass ich laut aufschreie.

»Hey, Heidi Kumquat«, sagt er und küsst mich auf den Mund. »Du weißt, dass ich dich beeindrucken will, oder?«

»Ach ja?«, sage ich unschuldig.

»Funktioniert es?«

»Absolut.«

Josh lacht und joggt langsam wieder davon. Mir ist vor Glück ganz schwummrig. Oder vielleicht ist mir auch schwummrig, weil er mich durch die Luft gewirbelt hat. Ich muss plözlich würgen und presse mir die Hand auf den Mund.

»Hey, geht’s dir gut?«, fragt Henn.

Ich atme ein paarmal tief ein und versuche, meinen rebellierenden Magen zu beruhigen. »Alles in Ordnung«, bringe ich heraus.

»Du siehst aus, als wäre dir schlecht«, sagt Henn.

Ich muss schlucken. »Nur ein kleiner Kater.«

»Ach so.« Meine Erklärung überzeugt Henn anscheinend, und er richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen auf dem Spielfeld.

Die nächsten dreißig Minuten sehen Henn und ich uns das Spiel an und jubeln Josh und seinen Freunden zu, als wären sie Gladiatoren im alten Rom. Als das Spiel schließlich vorbei ist, kommt Josh zu uns an die Seitenlinie gelaufen. Ich erwarte schon, dass er mich wieder hochhebt und durch die Luft wirbelt, aber stattdessen flüstert er Henn etwas ins Ohr, zwinkert mir zu und geht ohne ein weiteres Wort auf einen Gang am anderen Ende des Spielfelds zu.

»Wo geht er hin?«, frage ich Henn, während ich Joshs hinreißenden Hintern bewundere.

»In die Umkleide«, sagt Henn. »Er hat mich gebeten, dich in fünf Minuten hinzubringen.«

»Oh, okay«, sage ich und versuche, so gelangweilt wie möglich zu klingen.

Henn wirft mir einen verschmitzten Blick zu. »Ich soll Heidi Kumquat ausrichten, dass er ein großer Fan von ihren Berichten für ESPN ist und beschlossen hat, ihr nach dem Spiel ein Exklusivinterview zu geben.«

Kat

»Mach’s gut, Henn«, sage ich vor der Umkleide und umarme ihn.

»Und viel Spaß bei deinem Optikertermin«, sagt Henn kichernd.

»Hey, Mann«, sage ich. »Regelmäßige Termine beim Optiker sind wichtig für die Gesundheit.«

Henn lacht. »Du bist wirklich das weibliche Gegenstück zu Josh, weißt du das?«

»Glaubst du?«, frage ich.

»Auf jeden Fall.« Henn umarmt mich noch einmal. »Mach’s gut, Kitty Kat.«

Als er um die Ecke verschwunden ist, öffne ich die Tür zum Umkleideraum und trete ein. Meine Haut kribbelt vor freudiger Erwartung. Sportreporterin schläft nach dem Super Bowl mit Starspieler in der Umkleide – das habe ich mir oft vorgestellt, während ich mich selbst befriedigt habe. Ich kann nicht glauben, was Josh in Bewegung gesetzt hat, um mir diese Fantasie zu erfüllen.

Langsam gehe ich durch den großen Umkleidebereich, und bei jedem Schritt wird das Kribbeln in meinem Bauch stärker. Ich gehe um einen Schrank mit Schließfächern herum, und – bumm – da ist er: der Starspieler des Super Bowl höchstpersönlich. Er steht mit dem Rücken zu mir und bückt sich gerade, um etwas in ein Schließfach zu tun.

O mein Gott, Josh trägt nichts weiter als Schulterschoner und eine enge Footballhose. Seine Haut glänzt vor Schweiß. Er ist absolut heiß – Testosteron pur.

In meiner Tasche vibriert mein Handy, aber ich ignoriere es. Wer auch immer das ist, er kann warten.

»Entschuldige«, sage ich leise. »Josh?«

Josh dreht sich um, und mein Herz macht einen Sprung – er ist die personifizierte Männlichkeit.

»Ja?«, fragt Josh.

»Kann ich dir ein paar Fragen stellen?« Ich halte meinen Presseausweis nach oben. »Heidi Kumquat, ESPN.«

Josh grinst und fährt sich mit der Hand durch sein verschwitztes Haar. Dabei bekomme ich sein »The Gun Show«-Tattoo auf dem Arm zu Gesicht. »Natürlich, Heidi. Es wäre mir ein Vergnügen.«

Ich deute auf einen imaginären Kameramann hinter mir. »Das ist Brad.«

Joshs Augen blitzen amüsiert auf. Er blickt über meine Schulter und sagt: »Hey, Brad.« Dabei fährt er sich mit der Hand über seine muskulöse Brust, als würde er sich unter der Dusche eincremen. »Frag mich alles, was du willst, Heidi. Ich gehöre ganz dir.«

O Mann, mein Körper reagiert extrem auf diesen muskulösen, tätowierten, verschwitzten Mann. Mein Gehirn weiß natürlich, dass das alles nur ein Spiel ist, aber das ist bei meinem Körper anscheinend nicht angekommen.

Mein Handy vibriert erneut, aber ich ignoriere es.

»Ganz mir, wie?«, sage ich. »Das klingt gut.«

»Und ich werde dir natürlich auch ein Interview geben«, fügt Josh noch grinsend hinzu.

Ich erwidere sein Grinsen. »Lass mich nur kurz ein paar einleitende Sätze sagen.«