The dreams we chase - Emerald Bay, Band 3 - Lorena Schäfer - E-Book

The dreams we chase - Emerald Bay, Band 3 E-Book

Lorena Schäfer

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Beschreibung

Zwischen Uni und Ozean - das romantische Finale der Trilogie!

Lexi hat es geschafft! Endlich kann sie vom australischen Outback nach Emerald Bay ziehen, um dort Meeresbiologie zu studieren. Doch dann läuft sie Jake Mills über den Weg, Sohn der renommiertesten Meeresforscher - und Lexis größter Albtraum. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, das weiß Lexi schon, seit sie Jake vor zwei Jahren beim Whale Watching kennengelernt hat. Als die beiden demselben Studienprojekt zugeteilt werden, möchte sie am liebsten abhauen. Doch ihr Traum von einer Zukunft in der Meeresbiologie erfüllt sich nicht von allein. Nach und nach merkt sie, dass Jake etwas verbirgt, das ungeahnte Gefühle in ihr weckt. Steckt hinter seiner Fassade doch mehr, als Lexi denkt?

Eine Enemies-to-lovers-Geschichte über das Leben, Erreichen von Träumen und die ganz großen Gefühle.

Mit exklusiver Charakterkarte in der Erstauflage!

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Seitenzahl: 373

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Inhalt

Cover

Weitere Titel der Autorin

Titel

Impressum

Triggerwarnung

Widmung

Playlist

LEXI

LEXI

JAKE

LEXI

JAKE

LEXI

LEXI

LEXI

JAKE

LEXI

LEXI

JAKE

LEXI

LEXI

LEXI

JAKE

LEXI

JAKE

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LEXI

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LEXI

JAKE

LEXI

Three is a party!

Lexis kleine         Meereskunde

Australiens Meeresbewohner und wo sie zu finden sind

Inhaltsinformation

Weitere Titel der Autorin:

The stars we reach – Emerald Bay 1

The waves we catch – Emerald Bay 2

Lorena Schäfer

Vollständige E-Book-Ausgabedes in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Lorena Schäfer wird vertreten durch die Agentur Brauer

Copyright ® 2023 by Lorena Schäfer

Bastei Lübbe AG, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln

Vervielfältigungen dieses Werkes für das Text- und Data-Mining bleiben vorbehalten.

Textredaktion: Annika Grave

Umschlaggestaltung: © SO YEAH DESIGN, Gabi Braun

Umschlagmotiv: © DOLININAN / shutterstock.com; NotionPic / shutterstock.com; Theerasak Tammachuen /shutterstock.com; CHRISTIANTO / shutterstock.com; K.Decor / shutterstock.com

eBook-Erstellung: 3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 978-3-7517-4653-3

one-verlag.de

luebbe.de

Liebe Leser:innen,

dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Dazu findet ihr genauere Angaben am Ende des Buches.

ACHTUNG: Sie enthalten Spoiler für das gesamte Buch.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmöglicheLeseerlebnis.

Eurer Team vom ONE-Verlag

Für meine Eltern,

die mich meinen eigenen Weg haben gehen lassen

Playlist

Anew – Hollow Coves

IDK You Yet – Bertie Newman

Feeling You – Harrison Storm

Saltwater – Geowulf

A Beautiful View – Evergreen

Dolphins – Cocoon

Permanent Way – Charlie Cunningham

Snow On The Beach – Taylor Swift

Nervous – Shawn Mendes

Grizzly Bear – Angus & Julia Stone

Wasn't Expecting That – Jamie Lawson

Into The Sun – Sons of The East

The Longer I Run – Peter Bradley Adams

Call You Home – Kelvin Jones

Something Right – Andreas Moe

LEXI

»Meine Damen und Herren, wir befinden uns im Landeanflug auf Sydney. Bitte klappen Sie nun die Tische vor Ihnen nach oben, und bringen Sie Ihre Sitzlehne in eine aufrechte Position.«

Schlaftrunken richtete ich mich in meinem Sitz auf. Wach werden, Lexi! Das ist der Moment, auf den du so lange gewartet hast!

Ich rieb mir die Augen und lehnte mich zur Seite, um durch das kleine Fenster nach draußen zu spähen. Unter mir erstreckte sich der glitzernde Ozean. Das Flugzeug neigte sich zur Seite, flog eine große Schleife, und dann konnte ich tatsächlich die leuchtend weißen Segel der Oper von Sydney neben der Harbour Bridge erkennen. Ich stieß einen kleinen Freudenschrei aus, was den Mann neben mir besorgt aufschauen ließ.

In der letzten Nacht hatte ich kaum ein Auge zugemacht, weil ich so aufgeregt gewesen war. Es passierte wirklich! Ich zog nach Emerald Bay, zwei Stunden nördlich von Sydney, wo ich an der Uni für den Studiengang Meeresbiologie angenommen worden war. Nicht gerade typisch für ein Mädchen aus dem Outback, doch es war schon seit Jahren mein Traum. Und ich hatte alles dafür getan, dass er wahr wurde.

Mit einem Ruck setzte das Flugzeug auf dem Boden auf und rollte auf die Landebahn. Ich packte meine Kopfhörer und meine Jacke in meinen Rucksack und wartete geduldig, bis ich endlich aussteigen konnte.

Auf dem Weg zum Gepäckband betrachtete ich mit einem Grinsen im Gesicht die vielen Menschen um mich herum. Wo ich herkam, sah man meistens nicht mehr als eine Handvoll Leute in einer ganzen Woche. Während ich wartete, bis sich das Kofferband in Bewegung setzte, zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaltete den Flugmodus aus. Sofort kam eine Nachricht von Emma. »Bist du gut gelandet???« Meine große Schwester hatte mich kaum ins Flugzeug steigen lassen wollen. Ich schluckte und tippte: »Alles super. Vermiss dich jetzt schon!« Dann löschte ich den letzten Satz wieder und schrieb stattdessen: »Melde mich, wenn ich im Wohnheim angekommen bin. <3« Emma sollte sich auf keinen Fall Gedanken um mich machen. Ich hatte entschieden, tausende Kilometer weit wegzuziehen, und es würde großartig werden. Nein, es würde perfekt werden, dafür würde ich schon sorgen.

Ich öffnete meine Kalender-App und ging noch einmal meine Planung durch. Tatsächlich hatte ich es geschafft noch heute einen Termin bei der Dekanin, Professor Wong, zu bekommen. Ich würde direkt nach der Ankunft in ihr Büro gehen. Morgen war die Einführungsveranstaltung für die Erstsemester und der Rundgang durch die Labore, und in drei Tagen starteten endlich die Vorlesungen. Mein Herz klopfte schneller. Ich ging wirklich an die Uni! Und nicht nur irgendeine Uni. Emerald Bay hatte einen hervorragenden Ruf. Auf der Website und in den Broschüren hatte der Ort, der direkt am Meer lag, wunderschön ausgesehen, und ich konnte es kaum erwarten. Vielleicht lernst du ja heute Abend schon all deine Kommilitonen im Wohnheim kennen? Oder machst eine Tour über den ganzen Campus? Oder gehst direkt zum Hafen? Meine Gedanken überschlugen sich fast bei der Aussicht auf all die neuen Erfahrungen, die auf mich warteten.

Der quietschgrüne große Koffer, den ich im Frühling zu meinem achtzehnten Geburtstag bekommen hatte, kam auf dem Gepäckband angefahren, und ich zog ihn mit einem Ächzen herunter. Okay Lexi, vielleicht wäre es nicht notwendig gewesen alle Bücher über Biologie, die du besitzt, mitzunehmen. So schnell es der schwere Koffer zuließ, lief ich in die Empfangshalle. Ich hatte über die Uni ein Shuttle gebucht, das mich nach Emerald Bay bringen würde. Meine Augen suchten die wartenden Menschen ab und fanden ein Schild, auf dem in schiefen Buchstaben »Alexis Dunn« neben dem Logo der Universität stand. Der ältere Herr, der es hochhielt, hatte schneeweiße Haare und ein freundliches Lächeln. Ich ging zu ihm.

»Alexis?«, fragte er mich, als ich vor ihm stehenblieb.

»Hi, ja genau, aber alle nennen mich nur Lexi.«

Er reichte mir die Hand. »Herzlich willkommen! Ich bin Louie, dein Fahrer.«

»Hallo Louie.« Ich strahlte ihn an.

»Dann wollen wir mal«, sagte Louie und wollte meinen Koffer nehmen. Als er merkte, wie schwer er war, hob er ihn schnaufend mit beiden Händen nach oben, und ich blickte ihn entschuldigend an.

Louie stieß ein tiefes Lachen aus. »Bücher?«

Ich nickte und grinste.

Als wir aus dem Flughafengebäude traten, schlug mir ein warmer Wind entgegen. Es war das komplette Gegenteil zu daheim, wo die Luft in der sengenden Hitze des Outbacks meistens stillstand.

Louie öffnete den Kofferraum eines Mini-Vans und verstaute mein Gepäck darin. Ich stieg ein und ließ mich auf eine der Rückbänke fallen.

Louie setzte sich ans Steuer. »Bist du bereit?«, fragte er und lächelte mich durch den Rückspiegel an.

»Ja«, antwortete ich mit fester Stimme. Und ob ich bereit war! Jede Menge Extrakurse neben der Schule, Forschungscamps in den Ferien – in den letzten Jahren hatte jeder meine Schritte auf diesen Moment eingezahlt. Ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Es ging wirklich los! Seit ich die Zusage bekommen hatte, konnte ich nur noch daran denken, was mich alles erwarten würde. Die Uni mit den vielen Laboren, das Wohnheim, der Ozean direkt vor der Haustür – es würde bestimmt die beste Zeit meines Lebens werden!

Louie startete den Motor und fuhr los auf den Highway. Der Außencampus in Emerald Bay gehörte offiziell zur Universität von Sydney. Früher hatte ich davon geträumt, hier in der Großstadt zu studieren, da ich nicht wusste, dass die Forschungsstation der Meeresbiologie in dem kleinen Küstenort angesiedelt war. Hast du etwa gedacht, dass man an der Uni Wale direkt neben der Harbour Bridge im Hafenbecken von Sydney beobachtet?, kam mir wieder diese eine bestimmte Stimme in den Kopf und dann das Lachen der anderen Teilnehmer beim Whale Watching im Forschungscamp vor zwei Jahren. Schnell sah ich aus dem Fenster, wo die Häuser der Vororte an uns vorbeiflogen.

»Mein Enkel Cameron studiert auch an der Universität«, erklärte Louie. »Dir wird es bei uns gefallen – du hättest dir keinen besseren Ort aussuchen können.«

»Wenn es genauso schön ist wie auf den Fotos...«

»Es ist in Wahrheit noch schöner.«

Ich grinste. »Sie sind ein guter Tourismusbeauftragter, Louie.« Wenn in Emerald Bay alle so nett waren wie er, würde es wirklich toll werden.

Louie lachte. »Glaub mir, wenn du erst einmal dort bist, wirst du wissen, was ich meine. Kein Foto kann diese besondere Stimmung einfangen.«

Meine Haut kribbelte vor Aufregung.

»Du kommst aus dem Red Centre?«, fragte Louie.

»Ja, aus Warraweena«, antwortete ich, auch wenn ihm dieser Ort bestimmt nichts sagen würde. Außer unserer Schaffarm und zwei weiteren Häusern gab es dort nichts. »Sieben Stunden von Adelaide entfernt.«

Louie pfiff durch die Zähne. »Das ist wirklich mitten im Outback.«

Das Outback. Meine Familie wohnt dort schon, seitdem Dads Vorfahren vor über einem Jahrhundert aus England mitten ins Herz von Australien ausgewandert waren. »Man hat uns von einer grünen, regnerischen Insel in die heiße Wüste verpflanzt«, sagte Dad immer wieder. »Was haben sie sich damals nur dabei gedacht?« Außer Mum hatten wir alle rötliche Haare, und unsere blasse Haut war ganz besonders anfällig für einen Sonnenbrand in der australischen Hitze. Doch Dad liebte die Farm und die Abgeschiedenheit. »Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben«, hatte er mir einmal erklärt. Mum ging es genauso, und Emma war dabei, in ihre Fußstapfen zu treten. Nur ich hatte als einzige in der Familie einen ganz anderen Traum.

Die drei hatten die Idee gehabt, mich mit dem großen Familien-Van bis nach Emerald Bay zu bringen, doch ich hatte es ihnen zum Glück ausreden können. Die Fahrt würde fast zwanzig Stunden dauern, und der Arbeitsausfall auf der Farm wäre teuer. Nein, ich hatte mich dazu entschieden, für mein Studium wegzugehen, also würde ich es auch alleine schaffen.

Mum und Dad hatten es sich allerdings nicht nehmen lassen, mich nach Adelaide zum Flughafen zu fahren, und die Stimmung zwischen uns war bis zum Abschied komisch gewesen. Auf der langen Fahrt durch das Outback hatten wir vor allem geschwiegen. Die einsame rote Landschaft war an mir vorbeigezogen, und ich hatte nicht gewusst, was ich sagen sollte. Mir war klar, dass meine Eltern sich viele Sorgen um mich machten und sich eigentlich wünschten, dass ich bleiben würde. Dads Brüder lebten nur einen Ort weiter, und Mum stammte von einer Rinderfarm etwas nördlich. All meine Cousins und Cousinen wollten ebenfalls in der Nähe bleiben. Doch ich hatte mich vor einigen Jahren in den Ozean und die Meeresbiologie verliebt. Und seitdem ging mir dieser Traum nicht mehr aus dem Kopf. Emma hingegen war die Tochter, die die Arbeit auf der Farm liebte. Sie war Dad schon früher überallhin gefolgt, während ich mich in meinem Zimmer hinter meinen Büchern verkrochen hatte. Trotzdem war sie meine beste Freundin und verstand mich besser als jeder andere Mensch. Als ich die Zusage für den Studiengang bekommen hatte, war sie mit mir durch mein Zimmer getanzt.

»Ich werde dich so vermissen«, hatte sie geflüstert und mich dabei fest umarmt.

»Komm mit«, hatte ich halb im Scherz, halb ernst geantwortet. Aber Emmas Plan war es, die Farm eines Tages zu übernehmen. Sie hatte ihren Highschoolabschluss nur gemacht, weil Mum und Dad darauf bestanden hatten.

Ich seufzte leise und pustete meinen Pony aus dem Gesicht. Eigentlich hatte Emma ihn noch einmal kürzen wollen, doch in der Aufregung der letzten Tage hatte ich das total vergessen. In Zukunft würde ich das wohl alleine machen müssen.

Lexi, du wirst bald am Meer studieren! Du wirst dich jeden Tag mit Naturwissenschaften und Büchern befassen und alles für den Artenschutz tun, so wie du es wolltest. Und du wirst deiner Familie zeigen, dass dein Weg der richtige für dich ist!

Trotzdem hatte sich zwischen all der Vorfreude ein winziges Zwicken in meine Magengegend geschlichen. Als ich mir in meinem Zimmer daheim ausgemalt hatte, wie ich endlich aufbrechen würde, war es noch nicht dagewesen, und jetzt verunsicherte es mich.

Louie deutete aus dem Fenster, und ich drehte meinen Kopf, um nach draußen zu sehen. Wir fuhren an einer wunderschönen Bucht vorbei, und das Sonnenlicht tanzte auf dem Wasser. Sofort fühlte ich mich besser und lächelte in mich hinein. Ich war hier, um meinen Traum zu erfüllen. Und es würde einfach wunderschön werden.

LEXI

Knapp zwei Stunden später fuhr Louie wieder vom Highway ab, und ich richtete mich in meinem Sitz auf.

»Herzlich willkommen in deinem neuen Zuhause«, gluckste er vergnügt, während ich versuchte, alles in mich aufzusaugen. Die vielen Häuser aus Holz, ein Visitor Center, ein Supermarkt, Cafés, Menschen, die ihre Surfbretter unter den Armen zum Strand trugen – und die großen Eukalyptusbäume, die genauso schön und imposant waren, wie daheim. Ich ließ das Fenster einen Spalt hinunter und atmete die Luft ein. Sie roch salzig. Dieser Geruch machte mich glücklich, und ich hätte am liebsten einen kurzen Freudenschrei ausgestoßen.

»Ich setze dich am Wohnheim ab«, erklärte Louie und bog in eine Straße ein.

»Nein, könnten Sie mich direkt zur Uni fahren?« Ich sah auf mein Handy. In zwanzig Minuten hatte ich einen Termin bei der Dekanin, mein Plan war also ganz genau aufgegangen. Emma zog mich immer auf, weil ich alles durchstrukturierte. Aber ich behielt eben gern die Kontrolle.

»Klar«, antwortete Louie. »Es ist sowieso nur eine Straße weiter. Du wirst schnell merken, dass es in Emerald Bay sehr gemütlich zugeht.«

Nach wenigen Minuten hielt er vor einem großen modernen Gebäude in Form eines Kubus. Die Front war verglast, und die inzwischen tief stehende Sonne spiegelte sich darin.

Wir stiegen beide aus, und ich sah mich neugierig um. Hinter der Universität lag ein Hafenbecken, in dem unzählige Boote sanft im Wasser schaukelten. Nur einen Steinwurf vom Wasser entfernt, zitierte ich die Willkommensbroschüre in meinem Kopf. Inzwischen kannte ich sie schon fast auswendig.

Louie hob meinen Koffer aus dem Van und stellte ihn vor mir ab. »Es hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen, Lexi.« Er reichte mir seine Hand, und ich schüttelte sie.

»Wenn du etwas brauchst – nimm einfach den Bus. Hinter dem Steuer sitze eigentlich immer ich.«

»Danke, das mache ich.«

Louie stieg ein und winkte mir noch einmal zu, bevor er davonfuhr.

Entschlossen ging ich über einen großen Platz zur Eingangstür und zog den Koffer hinter mir her. Überall standen Menschen in meinem Alter herum, und Wärme durchflutete mich. Ich gehörte nun zu ihnen!

Ich öffnete die Tür und stand in einer riesigen Eingangshalle. Ein Junge kam mir mit einem Stapel Bücher unter seinem Arm entgegen. »Entschuldige!«, rief ich, und er blieb stehen. »Ich suche das Büro von Professor Wong.«

Er deutete eine Treppe nach oben. »Zweiter Stock, ganz am Ende des Gangs. Es gibt aber auch einen Aufzug.«

Ich lächelte. »Vielen Dank.«

»Neu hier?«, fragte er mit einem Blick auf meinen Koffer.

Ich nickte.

»Was studierst du?«

»Meeresbiologie.« Wie jedes Mal, wenn ich das aussprach, überkam mich dieses wunderbare Gefühl.

»Cool, viel Spaß.« Der Typ drehte sich um und lief zum Ausgang.

»Den werde ich haben«, sagte ich fröhlich und lief zum Aufzug neben der Treppe. Ich fuhr in den zweiten Stock und lief den Gang hinunter. Vor der Tür, neben der ein Schild mit der Aufschrift Wong, Dekanin stand, blieb ich stehen. Ich war zehn Minuten zu früh dran. Sollte ich schon reingehen? Ich würde damit zeigen, wie wichtig mir unser Termin war, aber ich wollte sie auch auf keinen Fall stören. Schließlich nahm ich meinen Mut zusammen und klopfte.

»Herein«, sagte eine helle Stimme, und ich öffnete die Tür schwungvoll. Mein Rucksack rutschte mir dabei von der Schulter, schlug gegen den ausgezogenen Griff des Koffers und er fiel mit einem lauten Krachen um. Hastig hob ich ihn wieder auf und merkte, wie mir Blut in den Kopf schoss. Du wolltest doch einen guten ersten Eindruck machen!

»Alles in Ordnung, Miss ...?« Eine Frau mit kurz geschnittenen schwarzen Haaren saß hinter einem großen Schreibtisch und sah mich erwartungsvoll an.

»Dunn«, antwortete ich, hob hastig meinen Koffer und meinen Rucksack wieder auf und trat hinein. Das Büro war groß und hatte wunderschöne Unterwasseraufnahmen an den Wänden.

»Ah, mein Vier-Uhr-Termin.« Professor Wong lächelte mich an. »Ich freue mich, dass sie pünktlich sind und mich nicht wie andere Studenten einfach versetzen.« Sie schüttelte missbilligend den Kopf und deutete auf einen Sessel vor ihrem Schreibtisch.

Ich lehnte meinen Koffer daran und setzte mich.

Mrs Wong sah konzentriert auf ihren Laptop und tippte etwas ein. »Alexis Dunn«, las sie vor. »Meeresbiologie im ersten Semester.« Sie hob ihren Blick und musterte mich freundlich.

Ich nickte.

Sie sah weiter ihre Dokumente durch. »Klassenbeste Ihres Jahrgangs, jede Menge außerschulische Aktivitäten, Teilnahmen beim Young-Science-Camp ... Ihr Lebenslauf ist jetzt schon sehr beeindruckend.«

Ich spürte, wie ich rot wurde. »Vielen Dank.«

»Aber Sie haben sicherlich nicht an ihrem Ankunftstag einen Termin mit mir gemacht, um Ihre bisherigen Stationen mit mir zu besprechen, anstatt sich wie alle anderen in ihrem neuen Zuhause einzurichten.« Sie lächelte mich an, und ich merkte, wie sie mir schon jetzt sympathisch war.

»Nein.« Ich räusperte mich. »Ich möchte mit Ihnen über das OSRP sprechen.«

Das Ocean-Science and Research-Program war ein Stipendium, das im ganzen Land bekannt war. Bisher hatte die Organisation nur Promotions- und Masterprogramme vergeben, doch in diesem Jahr wurden das erste Mal Plätze für Studienanfänger ausgeschrieben. Sie unterstützte nicht nur mit Geld, sondern auch mit Teilnahmen an Forschungsprojekten und Kontakten zu renommierten Wissenschaftlern. Ich wusste, dass ich hart arbeiten und lernen konnte, doch die wissenschaftliche Welt war ebenso geprägt von den richtigen Beziehungen wie alle anderen Studienfelder auch.

Ein Lächeln huschte über Mrs Wongs Gesicht, doch dann sah sie mich mit ernster Miene an. »Miss Dunn, wenn Sie in dieses Programm möchten, müssen Sie Ihr Bestes geben. Bei den Klausuren und bei Ihren Projekten. Sie müssen der Organisation beweisen, dass Sie engagiert sind. Sind Sie dazu bereit?«

»Ja«, erwiderte ich sicher. Ich hatte es bis hierhin geschafft, und ich wollte noch viel mehr erreichen.

»Gut«, meinte Professor Wong zufrieden.

In der verbleibenden Zeit unseres Termins gab sie mir Infos und Tipps zum Programm und wurde nicht müde, mir zu erklären, dass ich mich anstrengen müsste.

»Es ist jetzt Anfang März, das heißt, Sie haben das kommende Trimester Zeit, Ihre Bewerbung vorzubereiten. Und lassen Sie sich von mir nicht abschrecken«, sagte sie, als ich alle Unterlagen in meinem Rucksack verstaut hatte. »Ich will nur, dass Sie gut gewappnet sind.«

Ich wollte gerade antworten, als die Tür hinter mir aufgerissen wurde. »Es tut mir schrecklich leid, dass ich zu spät bin, Professor Wong.«

Ich erstarrte. Ich kannte diese Stimme! Das kann nicht wahr sein!

Professor Wong ließ sich in ihrem Stuhl zurücksinken und sah tadelnd über meine Schulter.

»Ich war draußen auf dem Wasser, und wir sind viel zu spät wieder an Land gegangen -«

Diese Stimme klang ihm zum Verwechseln ähnlich, aber das war unmöglich. Nein, er musste an der Uni in Townsville sein, nicht hier in Emerald Bay. Bestimmt täuschte ich mich.

»Das Trimester hat noch nicht einmal angefangen, und Sie glänzen schon wieder mit Unzuverlässigkeit«, sagte Professor Wong in tadelndem Tonfall. »Mr Mills, ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll.«

Mr Mills. Ich schloss die Augen. Nein Lexi, versuchte ich mir einzureden, das muss eine Verwechslung sein. Ein Doppelgänger. Ein Cousin!

Doch einen Moment später stand er tatsächlich neben mir. Ich wusste sofort, dass er es war, als er neben mich trat. Groß gebaut, dunkle lockige Haare und diese betont coole Haltung, die mich damals schon zur Weißglut gebracht hatte. Jake Mills war hier. An meinem Campus! Mein Magen fühlte sich an, als hätte er einen Schlag abbekommen.

»Können Sie nicht eine Ausnahme machen, Professor Wong? Ich brauche auch nicht lange.« Schleimiger Tonfall. Er war es definitiv.

Professor Wong schüttelte den Kopf. »Sie haben Ihren Termin verpasst. Miss Dunn und ich sind fast fertig, und danach muss ich in eine Sitzung.«

Sie wendete sich wieder mir zu. »Miss Dunn, haben Sie noch eine Frage?«

Ja! Tausende! Wie kann es sein, dass Jake Mills hier ist? Was für ein schlechter Scherz ist das?

Doch ich schüttelte nur den Kopf, weil ich kein Wort herausbrachte.

»Mr Mills, Sie können mir zeigen, wie wichtig Ihnen die Universität und ihre Kommilitonen sind, und Miss Dunn auf dem Campus herumführen. Sie ist eben erst angekommen und noch ganz neu hier.«

Nein, nein, nein!, wollte ich am liebsten schreien. Ich spürte, wie sehr auch ihm der Vorschlag widerstrebte, als er widerwillig an mir vorbeiging, um die Tür zu öffnen. Mit wild klopfendem Herz stand ich auf.

Was war gerade passiert? Vor fünf Minuten hatte ich noch hier gesessen und mich auf alles gefreut, was vor mir lag. Und jetzt wollte ich einfach nur wegrennen.

Jake Mills sah mich erwartungsvoll an, und mein Herz stand für einen Moment still, als ich in seine dunklen Augen blickte. Ich meinte, Verwirrung in ihnen erkennen zu können. Ist das zu fassen? Er erinnert sich nicht einmal richtig an dich! Ich war irgendwo zwischen meiner Fassungslosigkeit und Wut komplett verstummt, doch ich hätte ihm verdammt gerne gesagt, was ich von ihm hielt.

Jake hielt mir die Tür auf, während ich ungelenkig versuchte, meinen großen Koffer hindurchzubugsieren.

»Miss Dunn!«, rief Professor Wong mir hinterher, und ich drehte mich noch einmal um. »Herzlich willkommen an der Universität von Emerald Bay. Ich bin mir sicher, es wird Ihnen hier gefallen.« Sie lächelte, doch so sehr ich mich auch bemühte, ich schaffte es nicht, ihr Lächeln zu erwidern.

Stattdessen nickte ich und ging hinaus. Als mein Blick auf Jake fiel, der mit genervter Miene auf mich wartete, wusste ich es ganz sicher: Mein Traum hatte sich soeben in einen Albtraum verwandelt.

JAKE

Schwerelos. So fühlte ich mich, obwohl das große Unterwassergehäuse meiner Kamera einiges wog. Doch dieses Gefühl, das mich hier im Ozean umfasste, machte mich leicht, und ich vergaß alles um mich herum. Ich vergaß das kalte Wasser und beobachtete einfach nur die vielen wunderschönen Tiere, die sich vor meiner Linse tummelten. Fische in den schillerndsten Farben und zwei Meeresschildkröten, die gemächlich an mir vorbeischwammen. Ich vergaß, dass ich aus einer Taucherflasche Luft einatmete, denn inzwischen klappte das wie von alleine. Ich hatte meinen Tauchschein letztes Jahr nach vielen Übungsstunden gemacht und konnte immer noch nicht ganz glauben, dass ich mich nun einfach frei in dieser einzigartigen Welt bewegen konnte. Ich vergaß, dass ich meinen Eltern nie den wahren Grund erzählt hatte, warum ich unbedingt tauchen lernen wollte. Sie dachten, dass ich damit noch bessere Ergebnisse im Studium erzielen wollte. Und irgendwie stimmte das ja auch – durch das Tauchen konnte ich näher an den Tieren sein. Ich hatte nur das Detail mit meiner Kamera und den Fotos weggelassen, denn ich wollte nicht schon wieder mit ihnen streiten.

»Als ich zwanzig war, hatte ich bereits mein Fachgebiet gewählt«, war Dad in den letzten Ferien nicht müde geworden zu betonen. Mum hatte beschwichtigend ihre Hand auf seinen Arm gelegt, doch er hatte nicht lockergelassen. Ich hatte versucht, das Thema zu wechseln, aber es war zwecklos gewesen. Die Meeresbiologie war das Einzige, über das er reden wollte.

Hier im Wasser vergaß ich den riesigen Schlamassel, in dem ich mich seit dem letzten Trimester befand. Bisher hatte ich außer mit meinen Freunden Bo und Isaac noch mit niemandem darüber gesprochen.

Ja, ich vergaß einfach alles um mich herum, wenn ich im Ozean war – vor allem die Zeit!

Stück für Stück tauchte ich in Richtung Wasseroberfläche. Am liebsten wäre ich so schnell es ging nach oben geschwommen, doch das war zu gefährlich. Ich musste es langsam angehen lassen, um den Druckausgleich zu schaffen. Als ich endlich auftauchte, setzte ich mein Mundstück ab und sah mich um. Bo saß am Rand des großen Ausflugboots von Eco Encountering Tours und ließ ein Bein ins Wasser hängen.

»Wie viel Uhr ist es?«, rief ich außer Atem.

»Schon nach drei.«

»Mist«, fluchte ich und schwamm schnell zu ihm. Ich würde meinen Termin bei Professor Wong, der Dekanin, verpassen.

»Du warst ewig da unten.« Bo hielt mir seine große Hand hin, und ich reichte ihm meine Kamera. Dann zog ich mich an der Leiter nach oben und war mit einem Schwung wieder an Bord. Ich legte meine Ausrüstung ab, schlüpfte aus den Taucherflossen und schälte mich aus meinem Neoprenanzug.

»Erst hatte ich Rochen vor der Kamera und dann noch zwei Schildkröten«, erklärte ich meine Verspätung.

»Eigentlich wollten wir schon vor einer Stunde wieder zurück im Hafen sein.« Bo hob eine Augenbraue und verschränkte seine Arme vor der Brust.

»Tut mir echt leid«, sagte ich zerknirscht. Bo hatte mich netterweise mit rausgenommen, obwohl heute keine offizielle Tour stattfand. Er und seine Freundin Elana führten Eco Encountering, ein Unternehmen, das ökologisch nachhaltige Ozeantouren in Emerald Bay anbot. Seit letztem Sommer arbeitete ich neben der Uni dort und begleitete die Touren als Fotograf. Es war ein großartiger Deal: Ich half Elana und Bo bei ihren Touren und konnte dabei neue Unterwasseraufnahmen machen.

»Schon okay«, meinte Bo und startete den Motor. »Du weißt, dass ich nirgends lieber als auf dem Wasser bin!«, rief er über das dröhnende Geräusch hinweg.

Bo hatte wie ich vor einigen Jahren Meeresbiologie an der Uni von Emerald Bay studiert und dort Elana getroffen. Nach ihrem Abschluss hatten sie Eco Encountering gegründet, damit die Touristen, die nach Emerald Bay kamen, alles über den Ozean lernen konnten und zu seinem Schutz beitrugen.

Ich räumte meine Taucherausrüstung in eine Kiste, während Bo über das glitzernde Wasser schoss. Immer wieder blickte ich dabei auf meine Uhr, als ob ich die Zeit damit anhalten konnte. Ich sah Professor Wongs enttäuschtes Gesicht bereits vor mir. Sie war streng, doch sie hatte mir im letzten Trimester sehr geholfen. Ich wollte ihr beweisen, dass ich ihre Hilfe wertschätzte – und nun war ich zu spät. Mit einem Schlag war die Schwerelosigkeit des Ozeans wie weggefegt, und ich fühlte mich schrecklich. Warum bist du auch nochmal ins Wasser gegangen? Als Bo mich gefragt hatte, ob ich mit ihm die Bojen am Außenriff kontrollieren würde, hatte ich nicht widerstehen können. Ich hatte nur kurz unter Wasser gehen wollen, doch die Welt dort unten hatte mich wie immer in ihren Bann gezogen.

Am Horizont tauchte die Küstenlinie von Emerald Bay auf. Ab hier waren es nur noch fünfzehn Minuten mit dem Boot. Ich sah wieder auf meine Uhr. Es war bereits kurz vor vier. Mein Termin war fast vorbei. Egal, ich würde es trotzdem versuchen!

Ich wippte auf meinen Fußsohlen und erkannte bereits die grünen Hänge des Crescent Mountains und daneben das Hafenbecken mit den vielen Booten vor den Anlegestellen. Als wir fast da waren, stopfte ich meine nassen Sachen und die Kamera in meinen Rucksack und wartete ungeduldig, bis Bo geankert hatte. Noch bevor er so weit war, das Boot zu vertäuen, sprang ich hinunter auf den Steg.

»Hey«, protestierte Bo. »Sicherheit geht vor, das weißt du doch!«

»Ich muss wirklich dringend los!«, rief ich und rannte in Windeseile über die Rampe und den Steg hinunter zu meinem Fahrrad, das am Pier an einem Laternenpfosten lehnte.

»Schneller, schneller, schneller«, murmelte ich, während ich es aufschloss. Dann schwang ich mich auf den Sattel und trat in die Pedale. Ich raste am Wohnheim vorbei in Richtung Universität. In den letzten beiden Wochen war der Campus aufgrund der Ferien noch wie leergefegt gewesen. In ein paar Tagen startete jedoch das neue Trimester, und überall standen nun Menschengruppen herum. Ich fuhr in Schlangenlinien zwischen ihnen hindurch und lehnte mein Fahrrad direkt neben den Eingang des Hauptgebäudes. Ich rannte die Treppen nach oben in den zweiten Stock und blieb schnaufend vor der Tür ganz am Ende des Gangs stehen, um Luft zu schnappen. Dann klopfte ich nur kurz an und ging einfach hinein.

Professor Wong saß wie immer hinter ihrem Schreibtisch und war mitten in ein Gespräch mit einer Studentin mit leuchtend roten Haaren vertieft. »Es tut mir schrecklich leid, dass ich zu spät bin, Professor Wong«, sagte ich. Es war unhöflich, dass ich einfach in ihre Besprechung hereinplatzte, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Wenn ich die Nachprüfungen in diesem Trimester vermasseln würde, wäre das ein absolutes Desaster – ich durfte auf keinen Fall darüber nachdenken. »Ich war draußen auf dem Wasser, und wir sind viel zu spät wieder an Land gegangen -«, wollte ich ihr erklären, doch Professor Wong unterbrach mich.

»Das Trimester hat noch nicht einmal angefangen, und Sie glänzen schon wieder mit Unzuverlässigkeit. Mr Mills, ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll.«

»Können Sie nicht eine Ausnahme machen?«, bettelte ich und stellte mich direkt vor ihren Schreibtisch. »Ich brauche auch nicht lange.«

Professor Wong schüttelte den Kopf. »Sie haben Ihren Termin verpasst. Miss Dunn und ich sind fast fertig, und danach muss ich in eine Sitzung.«

Sie wandte sich wieder an die Studentin, doch ich war schon nicht mehr bei der Sache. Sie hatte Recht, ich hätte nicht zu spät kommen dürfen. Jake ist mit seinem Kopf mal wieder überall, nur nicht dort, wo er sein sollte, wisperte die enttäuschte Stimme meiner Mutter in meinem Ohr. Ich atmete tief durch, auch wenn mein Herz raste.

»Mr Mills, Sie können mir zeigen, wie wichtig Ihnen die Universität und ihre Kommilitonen sind und Miss Dunn auf dem Campus herumführen. Sie ist eben erst angekommen und noch ganz neu hier.«

Ich nickte, drehte mich um und öffnete die Tür. Auch wenn ich im Moment nicht gerade scharf darauf war, einer neuen Studentin den Campus zu zeigen, würde ich natürlich helfen. Aber viel lieber wäre ich jetzt in mein Zimmer im Wohnheim geflüchtet, um die Welt auszusperren.

Ich hielt dem Mädchen die Tür auf, und unsere Blicke trafen sich. Sie sah mich feindselig aus ihren grünen Augen an, und mir verschlug es den Atem. Ich kannte ihr Gesicht mit den vielen Sommersprossen, doch ich kam nicht darauf woher. Mir wurde warm, und ich überlegte weiterhin fieberhaft, als sie ihren Koffer an mir vorbeischob.

Die Tür zu Professor Wongs Büro fiel hinter mir ins Schloss, und ich wollte gerade etwas sagen, als sie schnaubte: »Ich habe keinen Rundgang nötig, du kannst also beruhigt sein.«

»Was?«, fragte ich sie verständnislos.

»Ich finde meinen Weg schon selbst«, erwiderte sie, und ihre Augen blitzten wieder auf. Wieso nur konnte ich meinen Blick nicht von ihr abwenden?

Ich hob beschwichtigend die Hände. »Dann helfe ich eben nicht.«

»Ich brauche keine Hilfe von dir«, sagte sie.

»Was soll das denn heißen?«, fragte ich verärgert. Was bildete sie sich eigentlich ein?

»Dass ich lieber einen Bogen um Jake Mills mache.«

Ich starrte sie an, und einen Augenblick später dämmerte es mir. »Alexis.«

»Lexi!«, fauchte sie. »Merk dir das endlich.« Damit drehte sie sich um und stampfte den Gang entlang.

Das Dilemma, in dem ich mich befand, war in diesem Moment noch größer geworden.

LEXI

So schnell ich konnte, lief ich zurück zum Ausgang. Noch immer konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Das durfte einfach nicht wahr sein! Als ich wieder vor der Eingangstür stand, atmete ich einmal tief durch. Die Menschen um mich herum lachten miteinander und begrüßten sich fröhlich. Mir hingegen war meine Ankunft gründlich verdorben worden. Ausgerechnet Jake! Wir waren vor zwei Jahren im selben Forschungscamp gewesen. Die Young Science Association vergab jeden Winter einige Plätze, damit man die Chance hatte, bereits während der Schulzeit Zugang zur Meeresbiologie zu bekommen. Ich hatte mich angestrengt, denn auf den besten Teilnehmer wartete am Ende ein Empfehlungsschreiben. Doch ich hatte dort auch gelernt, dass der richtige Name und Beziehungen mehr wert waren als harte Arbeit. Wenn ich nur daran dachte, wurde ich schon wieder wütend.

Wieso verdammt nochmal war er hier in Emerald Bay? Damals hatte er allen erzählt, dass er an dieselbe Uni wie seine Eltern gehen würde. Vergiss ihn einfach! Das ist dein erster Tag hier, den darfst du dir auf keinen Fall kaputt machen lassen!

Ich musste mich dringend im Wohnheim anmelden und meinen Schlüssel abholen. Laut Louie und dem Campusplan, den ich immer und immer wieder durchgesehen hatte, war es nur eine Straße weiter. Ich gab meinem Koffer einen Stoß und lief den Hügel weiter hinunter in Richtung Hafen. Das Vogelgezwitscher, dass aus den großen Bäumen drang, die den Wegrand säumten, klang genauso wie daheim. Ich bog in die Straße ein und sah auf das Schild. Ocean Drive. Sofort wurde mein Herz wieder ein bisschen leichter. Ich wohnte nun offiziell am Meer! Nach wenigen Metern sah ich das Wohnheim, das ab sofort und für die nächsten Jahre mein Zuhause sein würde. Ich konnte meinen Augen nicht trauen: Es bestand aus einer langen Reihe zweistöckiger kleiner Holzhäuser, die hellblau angestrichen waren. Mit den weißen Dachschindeln, den Palmen im Vorgarten und den Surfbrettern und Fahrrädern vor den Haustüren sah es wie in einer Feriensiedlung aus. Louie hatte also Recht – es war in echt noch schöner als auf den Fotos, die ich mir angesehen hatte!

Ich zog meinen Koffer zum ersten Haus, über dessen Eingang ein großes Schild verriet, dass sich hier die Verwaltung befand.

»Willkommen«, begrüßte mich ein Mädchen, das davor an einem Klapptisch saß. »Du bist bestimmt neu hier?«

Ich ging zu ihr und nickte. »Alexis Dunn.«

Sie überflog eine Liste, die vor ihr lag. »Da haben wir dich ja. Du wohnst in einer Dreier-WG in Nummer zwölf.« Sie zog einen Umschlag aus einem großen Stapel und reichte ihn mir. »Hier drin findest du einen Schlüssel für dein Apartment, einen Lageplan und die Willkommensbroschüre für alle Erstsemester.« Ich nickte dankbar, aber sagte ihr nicht, dass ich den Plan und die Broschüre bereits in meinem Kopf abgespeichert hatte und längst wusste, dass die Waschmaschinen im Hauptgebäude neben den Snackautomaten standen. Sie sollte mich nicht für verrückt halten.

»Deine Wäsche kannst du im Hauptgebäude waschen. Dort findest du auch Snackautomaten – ziemlich gut für lange Lernnächte.« Sie zwinkerte mir zu, und ich grinste. »Danke.«

»Sollte etwas kaputt sein, kannst du dich an unsere Hausmeisterin Betty wenden. Du hast nur einen Schlüssel, also pass gut auf ihn auf. Oh, und die Poolzeiten sind von sechs bis zweiundzwanzig Uhr.« Sie senkte ihre Stimme. »Ich muss dir das so sagen, aber ich war selbst schon oft genug nachts schwimmen.«

»Es gibt einen Pool?«, fragte ich verblüfft.

»Ja, er wurde erst vor zwei Monaten gebaut, deswegen findest du ihn auch noch nicht auf den Lageplänen. Aber du kannst ihn nicht übersehen.«

Ich konnte es nicht glauben! Emerald Bay wurde mit jedem Moment besser. Wenn nur Jake nicht hier studieren würde, flog es mir in den Kopf. Sofort verscheuchte ich den Gedanken. Ich würde ihm ganz einfach aus dem Weg gehen. Er war in einem anderen Semester, und ich würde mich ganz auf mich konzentrieren. Dieses Mal würde er mir nicht in die Quere kommen. Und ich konnte das hier genießen, so, wie es mein Plan gewesen war.

Ich bedankte mich bei dem Mädchen und ging mit meinem Koffer an den Häusern entlang, bis ich vor der Nummer zwölf stand. Ein Fahrrad, in dessen seitlicher Halterung ein Surfbrett steckte, stand davor. Ich ging zur Tür und überlegte, ob ich klingeln sollte. Ob meine Mitbewohner wohl im Moment zu Hause waren? Ich merkte, wie ich nervös wurde. Hoffentlich verstand ich mich gut mit ihnen. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen, selbst aufzuschließen, und wollte gerade den Schlüssel ins Schloss stecken, als die Tür schon geöffnet wurde.

»Hallo neue Mitbewohnerin!« Vor mir stand ein Typ mit kinnlangen hellen Haaren und lächelte mich an.

»Hallo«, erwiderte ich überrascht und zog den Schlüssel zurück.

»Wir haben uns schon gewundert, wo du so lange bleibst.«

»Ich hatte erst noch einen Termin in der Uni«, erklärte ich. Sofort tauchte wieder Jake in meinem Kopf auf, und wie er in meine Besprechung mit Professor Wong geplatzt war. Nicht daran denken, nicht daran denken, wiederholte ich mantraartig.

»Ich heiße Lexi«, stellte ich mich vor.

»Hi Lexi, ich bin Isaac. Dann mal rein in die gute Stube.« Er nahm mir meinen Koffer ab, zog ihn hinein, und ich folgte ihm durch einen schmalen Flur in eine große Wohnküche mit einem Tisch und vier Stühlen. Ich sah mich um. Auf der anderen Seite standen neben einem breiten Bücherregal ein Sofa und ein Sessel. Durch die geöffnete Terrassentür schien die Sonne hinein. Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren rührte mit einer Hand in einem Topf und balancierte mit der anderen ein offenes Buch.

»Keiko, das ist Lexi«, stellte Isaac mich vor.

Sie klappte das Buch zusammen und strahlte mich an. »Herzlich willkommen.«

»Danke«, erwiderte ich und setzte meinen Rucksack ab.

»Hat deine Anreise gut geklappt?«, fragte Keiko.

Ich nickte.

»Dein erstes Semester – das ist so aufregend. Wir sind auf jeden Fall für dich da, wenn du irgendetwas brauchst.«

»Danke.« Ich fühlte mich jetzt schon wohl hier.

»Ich studiere Chemie im letzten Semester«, erklärte Keiko. »Und bin schon ganz rührselig, dass es bald zu Ende ist.« Sie nahm den Topf und schüttete das Wasser durch ein Nudelsieb ab.

»Wir kochen gerade für uns alle«, meinte Isaac. »Also eigentlich kocht Keiko, und ich habe bis eben noch geputzt, weil du sonst einen ziemlich schlechten ersten Eindruck von uns bekommen hättest.«

Keiko sah ihn tadelnd an. »Das wollten wir ihr doch verschweigen, damit sie nicht wieder sofort nach Hause fährt.«

»Spätestens wenn sie gleich herausfindet, dass wir weder gut im Putzen noch im Kochen sind, wird es eng für uns.«

»Richtig eng«, bestätigte Keiko. »Wahrscheinlich will sie direkt die Wohnung tauschen. Wie können wir dich also überzeugen hierzubleiben, Lexi?«

Ich musste grinsen.

»Mal überlegen ...« Isaac tat so, als würde er nachdenken.

»Wir sind wirklich gut darin, Pizza zu bestellen. Keiko kann inzwischen alle Nummern der Speisekarte auswendig.«

»Jahrelanges Training«, sagte Keiko stolz.

»Und wir haben die beste Büchersammlung im ganzen Wohnheim.« Er deutete auf das Regal. »Alle Bewohner von Haus zwölf, die je hier gelebt haben, und all ihre Freunde haben etwas dazu beigetragen.«

»Was sagst du, Lexi?« Keiko grinste mich an. »Gibst du uns eine Chance?«

Ich lachte. Die beiden waren wirklich witzig. »Auf jeden Fall. Ich freue mich, hier zu sein.«

Keiko und Isaac gaben sich ein High Five, bevor Isaac wieder meinen Koffer nahm. »Dann zeig ich dir mal dein Zimmer.« Er deutete auf die beiden Türen, die von der Wohnküche abgingen. »Links wohnt Keiko, rechts bin ich. Wir teilen uns das Bad hier unten.«

Er ging zu einer schmalen Treppe. »Und dort oben ist dein Reich.«

»Ich habe ein eigenes Stockwerk?«, fragte ich ungläubig.

»Es ist allerdings nicht sehr groß!«, rief Keiko mir hinterher.

Isaac schleppte meinen Koffer die Treppe hoch.

»Ich hab viel zu viele Bücher eingepackt«, entschuldigte ich mich.

»Zu viele Bücher gibt es gar nicht«, versicherte er mir. »Ich jobbe in der Buchhandlung unten in der Queens Street und kaufe jede Woche neue. Eigentlich gebe ich all mein Geld, das ich dort verdiene, direkt wieder aus.«

»Du arbeitest in einer Buchhandlung?«, fragte ich begeistert.

Isaac fuhr sich über seinen Bart und grinste. »Joel, der früher in deinem Zimmer gewohnt hat, hat mir den Job quasi weitervererbt, bevor er vor ein paar Wochen ausgezogen ist.«

Wir standen nun auf dem Treppenabsatz unter dem Dach vor einer weißen Tür. »Nach dir«, meinte Isaac, und ich öffnete sie. Auf der linken Seite standen ein weißer Kleiderschrank und eine Kommode. Gegenüber befand sich ein Schreibtisch, und daneben führte eine Tür in ein winziges Bad mit Toilette und Dusche. Doch das Highlight war das Bett unter einem runden Fenster im Dachgiebel. Ich ging hinüber und spähte hinaus. Tatsächlich konnte ich von hier das Meer sehen!

»Gefällt es dir?«, fragte Isaac.

»Es ist wunderschön«, antwortete ich glücklich.

»Lass dir ruhig Zeit, um anzukommen«, meinte er. »Wir warten unten auf dich.«

»Ich bin gleich da«, versprach ich, und kurz darauf war ich allein. Ich setzte mich auf das Bett und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern. Es war nicht sehr groß, aber wunderbar gemütlich. Ich ließ mich zurückfallen. Ich war wirklich hier! Endlich konnte mein Traum, in Emerald Bay zu studieren, beginnen!

*

Ich aß mit Keiko und Isaac auf der Terrasse zu Abend und mochte die beiden mit jeder Minute mehr. Sie erklärten mir, wie ich am schnellsten zur Unibibliothek kommen würde, erzählten von ihren Lieblingsfächern und verboten mir nach dem Essen abzuspülen, weil heute mein erster Tag hier war. Sie hatten eine Hängematte zwischen die hohen Holzzäune gespannt, die unsere Terrasse von den nächsten Häusern abtrennten, und wir saßen zusammen unter den leuchtenden Lampions, bis ich vor Müdigkeit gähnte.

Als ich schließlich in mein Zimmer ging, wollte ich nur noch unter die Dusche und danach ins Bett. Ich holte meine Bettwäsche aus dem Koffer, um es zu beziehen. Als ich sie auseinanderfaltete, fiel ein Zettel heraus.

Eine schöne erste Nacht wünschen wir dir! Wir sind so stolz auf dich!

Darunter hatten Emma, Mum und Dad unterschrieben. Ich lächelte, legte den Zettel auf meinen Nachttisch und schickte eine Nachricht in unseren Familienchat, dass ich mich gleich morgen melden würde. Dann duschte ich ausgiebig, putzte meine Zähne und kuschelte mich schließlich unter meine Bettdecke. Sie roch nach unserem Waschmittel daheim, das wir schon benutzten, seitdem ich ganz klein gewesen war. Sie roch nach zu Hause und Geborgenheit – und gleichzeitig nach Sehnsucht und Abschiedsschmerz. Ich seufzte und schloss die Augen. In mir tobten alle Gefühle gleichzeitig. Aber ich musste mich auf mein Ziel konzentrieren. Wenn ich mich Schritt für Schritt an meinen Plan hielt, würde alles gut werden. Auch wenn Jake hier war? Ich kniff die Augen noch fester zusammen und versuchte, nicht an ihn zu denken. Nein, ich würde mir das hier nicht von ihm kaputt machen lassen. Unsere Wege würden sich sowieso nicht wieder kreuzen.

JAKE

»Handschuhe, wirklich?« Ich sah Isaac mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Okay, der Herbst fängt bald an, und es wird kühler, aber ist das nicht ein bisschen übertrieben bei vierundzwanzig Grad?«

Doch Isaac hielt mir das Paar Handschuhe unbeirrt hin. »Um das Wetter mache ich mir keine Sorgen. Du blätterst jetzt seit einer halben Stunde in dem Buch, und ich hab genau gesehen, dass du dir Scones mitgebracht hast, die du bestimmt gleich auspackst.«

Ich verkniff mir ein Grinsen und zog die Handschuhe an.

Isaac setzte sich neben mich. »Ich hab fünfzehn Minuten Pause.«

Ich reichte ihm die Tüte aus der Bäckerei. »Die sind natürlich für dich.«

»Lügner.« Isaac nahm sie und biss kurz darauf gierig in einen Scone. Dann deutete er auf das Buch. »Wie findest du es? Hab ich dir zu viel versprochen?«

Die Buchhandlung hatte einen neuen Bildband über Unterwasseraufnahmen ins Sortiment bekommen, und ich saß auf einem der Stühle draußen vor dem Schaufenster und blätterte darin. »Die Fotos sind wirklich fantastisch«, sagte ich und strich über die aufgeschlagene Seite mit der Nahaufnahme einer Qualle.

»Wie war eigentlich dein Termin bei Professor Wong gestern?«, fragte Isaac.

Ich schlug das Buch zu und zog eine Grimasse.

»Oje, so gut?«

»Ich hab den Termin verpasst.«

Isaac sah mich besorgt an. »Komm schon, Mann. Warum machst du es dir selbst so schwer?«

Ich merkte, wie mir die Röte in die Wangen schoss. Wenn es um die Uni ging, verstand ich mich selbst nicht. Allerdings verstand ich nur zu gut, dass ich nur noch eine Chance hatte, mit meinem Studium weiterzumachen – doch ich war gleichzeitig wie gelähmt.

»Ich habe Professor Wong gestern Abend noch eine E-Mail geschrieben und sie um einen neuen Termin gebeten. Sie hat geantwortet, dass sie erst wieder nächsten Montag Zeit hat. Dann kann ich mit ihr über die Nachprüfungen sprechen.«

Der Tag gestern unter Wasser war erst so toll gewesen – nur um danach deutlich schlimmer zu werden. Lexis feindseliger Gesichtsausdruck und ihre Abweisung hatten mir den Rest gegeben. Sie hatte optisch nichts mehr mit dem Mädchen gemein, das ich vor einigen Jahren beim Whale Watching Programm der YSA kennengelernt hatte. Ihre Haare trug sie inzwischen kürzer, und insgesamt wirkte sie einfach verändert. Deshalb hatte ich sie in Professor Wongs Büro auch zunächst nicht erkannt. Doch diese Woche damals mit ihr war mir noch ganz genau im Gedächtnis. Mein Highlight waren die Beobachtungen im Wasser gewesen – ganz im Gegensatz zu den langweiligen Stunden im Labor danach, die sich als echte Qual herausgestellt hatten. Ich versuchte immer wieder, die Stimmung aufzulockern, doch Lexi hatte mich bei jeder Gelegenheit vor allen anderen angefahren. Sie hatte mir offen gezeigt, dass sie mich nicht leiden konnte, obwohl ich ihr nie etwas getan hatte. Sie war eine furchtbar kleinliche und zugleich stinklangweilige Person. Ich war froh gewesen, als das Camp endlich vorbei gewesen war. Zum Glück waren wir hier an der Uni in unterschiedlichen Trimestern. Jetzt musste ich es nur noch schaffen, ihr auch sonst aus dem Weg zu gehen, denn ich hatte absolut keine Lust auf weitere Auseinandersetzungen.

»Ich kann dir beim Lernen helfen, das weißt du«, holte mich Isaac aus meinen Gedanken.

»Ich weiß. Und dafür bin ich dir wirklich dankbar.«

Isaac studierte im vierten Semester Umweltwissenschaften. Ohne ihn hätte ich in den letzten Jahren noch viel mehr Probleme mit den Prüfungen gehabt.