Theta-Sechs - Millet Valeor - E-Book

Theta-Sechs E-Book

Millet Valeor

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Beschreibung

Staub. Stahl. Stille. Willkommen in der Hölle unter der Kuppel. Theta-Sechs ist keine Kolonie. Es ist ein System aus Hunger, Gewalt und Kontrolle. Wer hier lebt, lebt nur, weil er etwas liefert. Oder weil ihn noch niemand vermisst. Unter einer flackernden Plasmahülle kämpfen Fraktionen um Macht, während Maschinen die letzten Reste einer einst geordneten Welt zusammenhalten. Der Boden atmet Ferronit, die Luft ist schwer von Lügen. Und wer zu lange hinsieht, erkennt: Die Kolonie verändert sich. Von innen heraus. Gerüchte flüstern von einer uralten Intelligenz, die erwacht sein soll. Von Gängen, die gestern noch nicht da waren. Von Stimmen, die nur Maschinen hören. Inmitten von allem: ein Neuankömmling. Ein Mann, der nicht hier sein will – und doch bleibt. Weil er keine Wahl hat. Oder weil etwas ihn beobachtet. Eine düstere Science-Fiction über Überleben, Macht und das Unheimliche zwischen den Zeilen. Intensiv, bildhaft, gnadenlos.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Das Loch

Jirr

Neue Hoffnung?

Randzone

Krähen

Stromhüter

Tunnel

Rekrutiert

Wolfshöhle

MONAD

Zareks Loyalität

Jirr der Wolf

Sektor 9-B

Erwache

Theta-Sechs im Wandel

Impressum

Die Triebwerke des Frachters dröhnten dumpf in Zareks Ohren, während er mit gesenktem Kopf in der Transportschleuse stand. Der Boden vibrierte unter seinen Stiefeln, und feiner Staub rieselte von den Deckenplatten. Um ihn herum nur Schweigen — gebrochene Männer, verhüllt im grauen Dunst, der von den zerkratzten Wänden tropfte. Manche murmelten leise vor sich hin, andere starrten regungslos in die Leere.

Eine Sirene heulte auf, schrill und abgehackt, als wäre selbst sie schon am Verfallen. Schritte hallten durch die Schleuse, schwer und gleichmäßig. Ein weiterer Uniformierter trat vor die Reihe der Neuankömmlinge, ein digitales Pad in der Hand. Sein Blick war leer, die Stimme monoton.

"Zarek Venn," las er vor. "Verurteilung wegen Diebstahls von Firmeneigentum, Sabotage an Konzernanlagen und versuchte Flucht aus Sicherheitsgewahrsam. Strafe: Unbefristete Arbeitszuweisung in Kolonie Theta-Sechs."

Er sah von seinem Pad auf und grinste kalt. "Herzlichen Glückwunsch."

Ohne ein weiteres Wort trat er zur Seite. Die Tür vor Zarek schob sich mit einem zischenden Rucken auseinander und gab den Blick frei auf die Welt, die ihn verschlingen sollte.

Staub. Hitze. Metall. Und ein Hauch von Hoffnungslosigkeit, der in der Luft hing wie alter Rauch.

Vor ihm spannte sich die Schutzkuppel der Sträflingskolonie in den Himmel, ein flimmerndes Geflecht aus halbtransparenter Plasmaenergie. Bläuliche Ströme zogen wie geisterhafte Adern durch die Struktur, schwankend im Rhythmus unsichtbarer Generatoren. Dämpfige Strahlen eines fahlen Sonnenlichts brachen sich an der vibrierenden Hülle und warfen bizarre Muster auf den Boden. Darunter erstreckte sich die Kolonie — eine chaotische Ansammlung von Baracken, Lagerhallen und provisorischen Türmen, zusammengeflickt aus Schrott, Plastikplanen und rostigen Stahlträgern. Leitungen hingen lose von den Dächern, Abwasser lief in offenen Rinnen durch die staubige Straße.

Ein Uniformierter stand am Eingang, das Firmenemblem nur noch schemenhaft erkennbar. Sein Helm baumelte lässig an seiner Seite, sein Gesicht war von Narben gezeichnet. Er musterte Zarek kurz, bevor er ihn mit einer knappen Handbewegung nach vorne scheuchte.

"Los. Willkommenskomitee wartet schon."

Zarek trat hinaus. Die Luft schmeckte nach verbranntem Metall, altem Öl und kaltem Schweiß. Jeder Schritt auf dem knirschenden Boden schien von Hunderten Augen beobachtet zu werden. Von den Dächern aus starrten schmutzige Gesichter herab, und aus dunklen Gassen glitten verstohlene Blicke auf ihn.

"Hör zu, Neuankömmling", knurrte der Uniformierte hinter ihm. "Hier drin dreht sich alles um Ferronit. Schaff was ran, kriegst du Ware. Kommst du mit leeren Händen zurück, frisst dich die Kolonie. Oder das Ferronit – macht keinen Unterschied."

Zarek sagte nichts. Er wusste, dass Worte hier nichts zählten. Sein Magen knurrte, seine Kehle war trocken.

Die Tore der Schleuse schlossen sich hinter ihm mit einem dröhnenden Knall. Das Echo vibrierte in den Metallstrukturen über ihm. Zarek stand allein inmitten der Kolonie.

Vor ihm verlief ein schmaler Weg zwischen den Baracken hindurch. Auf der einen Seite löteten zwei Gestalten an einem kaputten Generator, während ein dritter mit verschmierter Haut und grimmigem Blick Wache hielt. Auf der anderen Seite lümmelten Männer auf improvisierten Kisten, ihre Gesichter vernarbt und misstrauisch.

Zarek spürte die Blicke auf seiner Haut brennen. Neugierig, abschätzend, gefährlich.

Ein Husten riss ihn aus seinen Gedanken. Ein alter Mann, halb in Lumpen gekleidet, trat aus dem Schatten einer Ruine. Er nickte ihm zu und sprach mit heiserer Stimme:

"Neuer, hm? Pass auf, wem du vertraust. Hier ist jeder dein Freund — bis er deinen letzten Schluck Wasser will."

Zarek ballte die Fäuste, atmete den stinkenden Staub ein und setzte seinen ersten Schritt ins Unbekannte.

Er blieb stehen, als der Alte aus dem Schatten trat. Seine Augen waren schmal, wachsam, trotz der tiefen Falten und der schmutzigen Lumpen, die er trug. Der Geruch nach altem Schweiß, Öl und verfaulter Kleidung schlug ihm entgegen, doch Zarek wich nicht zurück. Er spürte die Spannung in der Luft, als wäre selbst der Staub um sie herum bereit, sich bei der kleinsten Bewegung zu erheben.

Der Alte spuckte zur Seite, ein dunkler Fleck bildete sich auf dem staubigen Boden. Er musterte Zarek von oben bis unten, die schmalen Augen misstrauisch verengt. "Name?"

"Zarek", antwortete er knapp.

Der Alte nickte langsam, als hätte er eine alte Wette für sich entschieden. "Varric."

Einen Moment standen sie schweigend da, während das dumpfe Summen der Plasmahülle über ihnen vibrierte und ein schwaches blaues Flackern auf ihre Gesichter warf. In der Ferne hallte das Klirren von Metall auf Metall, begleitet von rauen Rufen und Lachen, die durch die engen Gassen der Kolonie trieben.

"Hör zu, Zarek", begann Varric mit rauer Stimme, die vom jahrelangen Staub und Dreck dieser Welt gezeichnet war. "Hier gibt's drei Arten von Leuten: Die, die arbeiten für'n bisschen Ware. Die, die kämpfen für'n bisschen Respekt. Und die, die beides schnell verlieren." Er machte eine Pause, ließ die Worte sacken wie eine Drohung.

Zarek verzog keine Miene, aber seine Sinne waren hellwach. Er wusste, dass jede Information überleben helfen konnte.

"Fraktionen", fuhr Varric fort und deutete vage mit einem knotigen Finger auf die Baracken um sie herum. "Schürfer, Eisenwölfe, Krähen. Jeder will was von dir. Deine Arbeit, dein Blut, oder beides. Schürfer graben, Eisenwölfe reißen, Krähen schleichen und stehlen."

Er trat einen Schritt näher, sein Geruch wurde beißender. Varric senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. "Ich könnte dir helfen, die ersten Tage zu überleben. Zeigen, wo du Wasser findest, welche Wege sicher sind, mit wem du besser nicht redest und wann du lieber einfach die Klappe hältst."

Zarek spürte die Falle hinter den Worten. Keine Hilfe war hier umsonst.

Varric grinste schief, eine Zahnlücke blitzte auf. "Du zahlst später. Oder du stirbst vorher. Dann ist's mir auch egal."

Zarek sah ihn lange an, wägend, ob dieser Mann eine Chance oder ein weiteres Risiko war. Sein Instinkt schrie Misstrauen, aber sein Verstand wusste: Ohne irgendeinen Anhaltspunkt war er in dieser Kolonie so gut wie tot.

Um sie herum brodelte die Kolonie vor Leben, hart, schmutzig und feindselig. Zwei Männer prügelten sich ein paar Meter entfernt um eine rostige Wasserkanne, währen eine Gruppe in dunklen Westen beobachtend am Rand stand, bereit, auf den Schwächeren loszugehen. Irgendwo bellte ein elektronischer Alarm, dann das ferne Kreischen eines zusammenbrechenden Metallgestänges.

Zarek atmete tief durch, der Gestank brannte in seiner Lunge.

"Zeig mir, wo ich anfangen kann", sagte er schließlich rau.

Varric grinste breit und klopfte ihm mit der knochigen Hand auf die Schulter. "Gute Entscheidung, Neuer. Hoffen wir, dass du sie nicht bald bereust."

Varric führte Zarek durch ein Labyrinth aus Schrott, Blechbaracken und vergessener Technologie. Der Boden unter ihren Stiefeln war eine Mischung aus verdichtetem Staub, Scherben, Schmieröl und vereinzelten Resten alter Datenmodule oder zerbrochener Servicedrohnen. Jeder Schritt hallte dumpf wider, begleitet vom gelegentlichen Flackern defekter Leuchtschilder, die noch stumm die Symbole alter Firmen trugen.

Immer wieder streiften misstrauische Blicke aus dunklen Ecken im Vorbeigehen, während einige der Bewohner sich an improvisierten Werkbänken über blinkende Fragmente hermachten, in der Hoffnung, etwas Nützliches zusammenzubauen oder zu tauschen. Von rostigen Dächern tropfte Wasser in schlammige Pfützen, und irgendwo kreischte ein loses Metallblech im Wind, vermischt mit dem leisen Surren alter Energieleitungen, die wie Adern durch das Chaos zogen.

"Halte dich von den Eisenwölfen fern, wenn du kannst", murmelte Varric, ohne sich umzudrehen. "Aber früher oder später finden sie dich sowieso."

Kaum hatte er das ausgesprochen, als drei Gestalten aus einer Seitengasse traten. Zwei von ihnen waren Menschen — breite Schultern, vernarbte Gesichter, schwere Stiefel, die im Staub bedrohlich aufstampften. Der dritte war ein Yskarr, hochgewachsen und von hagerer Statur, seine Haut schimmerte mattblau unter den Fetzen seiner improvisierten Rüstung.

Die Yskarr, bekannt für ihre zähen Körper und ihre kühle, analytische Art, hatten sich in den Randzonen der menschlichen Kolonien oft einen Namen als brutale Überlebenskünstler gemacht. Ihre Panzerungen waren teilweise mit Eisenplatten verstärkt, teilweise mit Tierschädeln, Lederflicken und seltsamen, fremdartigen Symbolen verziert. In ihren Augen lag die träge Grausamkeit von Kreaturen, die wussten, dass sie hier die Regeln bestimmten und dass niemand kommen würde, um sie aufzuhalten.

"Na, wen habt ihr uns denn da mitgebracht?" knurrte der vorderste, ein hagerer Typ mit kahlgeschorenem Kopf und einer langen Narbe über dem linken Auge. Seine Stimme war rau wie aufgerissenes Blech.

Varric blieb stehen, verschränkte die Arme und sagte nichts. Sein Blick war ausdruckslos, doch Zarek bemerkte, dass sich seine Schultern leicht anspannten.

"Neu hier, hm?" Der Anführer trat näher an Zarek heran, seine Stiefel scharrten langsam und drohend über den Boden. "Hast du dein Schutzgeld schon abgegeben, Kleiner?" Seine Stimme war leise, doch sie trug ein schneidendes Gewicht, als würde jedes Wort wie eine Klinge schneiden. "Hier drinnen atmest du nicht mal ohne zu zahlen."

Zarek hob die Hände leicht, beschwichtigend. "Ich bin gerade erst angekommen. Ich hab nichts."

Die Männer lachten rau und kurz. Der Yskarr stieß ihn mit der Schulter an, hart genug, dass Zarek einen Schritt zur Seite stolperte und beinahe über einen Haufen Schrott fiel.

"Interessiert uns nicht", sagte der Anführer und beugte sich näher, sein Gesicht eine Fratze aus Narben und kaltem Spott. Sein Atem stank nach altem Fleisch, Alkohol und faulen Zähnen. "Hier zahlt jeder fürs Überleben. So läuft das hier. Du willst doch, dass die Eisenwölfe deine Freunde sind, oder nicht, Kleiner?" Seine Stimme war honigsüß und bedrohlich zugleich, als würde sie ihn in eine Falle locken, aus der es kein Entrinnen gab.

Zarek spürte, wie sich eine unsichtbare Schlinge um seinen Hals zog. Er zwang sich, die Stimme ruhig zu halten, obwohl ihm das Herz bis zum Hals schlug.

"Gebt mir ein paar Tage", sagte er, seine Stimme fast ein Flehen. "Ich kann noch nichts aufbringen. Aber ich werde."

Die Eisenwölfe blickten sich an, ein kurzes, wortloses Abwägen. Einer schnalzte mit der Zunge, ein anderer spuckte auf den Boden.

"Drei Tage", knurrte der Anführer schließlich. "Dann bringst du uns Ferronit. Kein Schrott, kein Dreck — echtes Zeug. Oder etwas, das wir für Ferronit eintauschen können. Wenn nicht..."

Er fuhr sich langsam und theatralisch über die Kehle, seine Lippen verzogen sich zu einem breiten, kalten Grinsen.

"Und wenn du clever bist, bringst du uns genug, dass wir uns daran erinnern, wer du bist", fügte er hinzu. "Sonst reicht auch dein Fleisch."

Er lachte kurz und stieß Zarek einen letzten Stoß in die Seite. Schmerz zuckte durch Zareks Bauch, und er krümmte sich leicht, hielt sich unwillkürlich die Seite, während er schwer ausatmete. Die Männer drehten sich nicht einmal um, als sie in der Menge verschwanden. Ihr höhnisches Gelächter hallte zwischen den Baracken wider und blieb wie ein hässlicher Nachklang in der stickigen Luft zurück.

Varric trat an Zarek heran, die Mundwinkel schmal gezogen. Einen Moment lang sagte er nichts, dann legte er ihm eine knochige Hand auf die Schulter.

"Willkommen in Theta-Sechs, Junge", sagte er leise, seine Stimme schwer. "Jetzt hast du wirklich was zu verlieren."

Das Loch

Varric brachte Zarek wortlos weiter durch die engen, staubigen Gassen. Die grobe Begegnung mit den Eisenwölfen hatte Spuren hinterlassen: Zarek spürte noch immer ein dumpfes Ziehen an der Seite, doch er zwang sich, es sich nicht anmerken zu lassen. Jeder Schritt fiel ihm schwerer, während das Gemisch aus Staub, Öl und Schmutz in seinen Lungen brannte.

Die Kolonie lebte und stöhnte um sie herum, ein einziges Knarren von Metall, gedämpfte Flüche, das Klirren von Werkzeug auf Stein. Immer wieder mussten sie sich an lärmenden Gruppen, schmutzigen Händlern und brühenden Aggregaten vorbeischieben. Kleine Lagerfeuer glimmten in Fässern, um die sich Gestalten drängten, ihre Gesichter von Rußrücken und Misstrauen gezeichnet.

Schließlich schob Varric eine rostige Tür auf, die nur lose in den Angeln hing. Dahinter lag eine alte Werkstatt, oder was davon übrig geblieben war: ein großer, dunkler Raum, übersät mit Trümmern, halb zerfallenen Regalen und dem modrigen Geruch von Öl, Staub und altem Metall. Risse durchzogen die Wände, und in einer Ecke summte schwach ein Generator, der die einsame Lampe mit Strom versorgte.

"Rein", knurrte Varric und trat ein. Zarek folgte ihm, froh über jede Mauer zwischen sich und der feindseligen Kolonie.

Das Licht hier war schwach, nur eine einzige, flackernde Lampe hängte an einem improvisierten Kabel von der Decke. Der Boden war voller Dellen und Flecken, Ölpfützen spiegelten die unruhigen Schatten der beiden Männer. Aber zumindest schien es hier still zu sein. Keine lauernden Schatten, keine hungrigen Blicke.

Varric setzte sich auf einen umgestürzten Metallkasten, der als improvisierter Sitz diente, und kramte aus einer Spalte in der Wand eine rostige Feldflasche hervor. Er nahm einen langen Schluck, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und warf Zarek die Flasche zu.

"Willkommen in meiner kleinen Ecke der Hölle."

Zarek fing die Flasche reflexartig. Das kalte Metall in seinen Händen war rau von eingetrocknetem Schmutz. Er setzte sich langsam auf einen zerbrochenen Arbeitstisch, dessen Beine unter seinem Gewicht knarrten, und lehnte sich vorsichtig zurück. Der Schmerz an seiner Seite loderte auf wie eine Warnung, doch er verzog keine Miene. Schwäche war hier kein guter Anfang.

Sein Blick wanderte über die dunklen Wände, über die rostigen Werkzeuge, die zerfetzten Reste alter Maschinen, über verbogene Schaltkästen und hängende Kabel, die wie tote Schlangen von der Decke baumelten. Irgendwo in der Ferne vibrierte die Plasmahülle der Kuppel und füllte die Luft mit einem beständigen Summen.

Sein Magen war ein fester Knoten, der Hunger schien unwichtig verglichen mit der bleiernen Erschöpfung, die seine Glieder schwer machte. Er spürte die Erschöpfung tief in seinen Knochen, den Druck der neuen Realität auf seinen Schultern, und doch wusste er: Das hier war erst der Anfang.

Er nahm einen vorsichtigen Schluck aus der Flasche. Das Wasser darin schmeckte schal und nach Rost, aber es war nasser als alles, was er seit seiner Ankunft bekommen hatte.

Varric beobachtete ihn einen Moment schweigend, dann lehnte er sich zurück, die Arme locker über die Knie gelegt, und grinste schief.

"Besser, du gewöhnst dich dran, Neuer", murmelte er. "Hier gibt's keine Helden. Nur Leute, die lange genug überleben, um sich was zu kaufen.

---ENDE DER LESEPROBE---