Thunderbird Medicine Woman - Christa Trachsler - E-Book

Thunderbird Medicine Woman E-Book

Christa Trachsler

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Beschreibung

Ein fast ganz normales Mädchen aus der Schweiz lernt eines Nachts im Zug einen Parapsychologen kennen, der ihr eröffnet, dass ihr Vater ein Medium war. Von da an nimmt Christa Trachslers Leben eine ungewöhnliche Wendung. Sie setzt das väterliche Erbe fort und wird in Peru zur Schamanin geweiht. Doch die große weite Welt lockt sie wieder aus dem Amazonas heraus. In Gstaad, Beverly Hills und Ibiza verkauft sie ihre exklusive Designermode und verkehrt als Designerin und Model in illustren Kreisen der High Society. Als sie zum dritten Mal von Außerirdischen entführt wird, kehrt sie der Modewelt endgültig den Rücken zu und lebt viele Jahre bei Indianern in Kanada, wo sie sich ganz ihrem spirituellen Weg widmet. Später kehrt sie in die Schweiz zurück und lässt sich als Schamanin am Zürichsee nieder. Die faszinierende Biografie einer außergewöhnlichen Frau, die einen ganz besonderen Lebensweg gewählt hat.

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Seitenzahl: 215

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Inhalt

Impressum

Über dieses Buch

Dieses Buch ist Mutter Erde gewidmet

Geschichte

Erste Entführung 1967

Schule aus!

Vanya, die erste große Hundeliebe

Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll

Einweihung in den Schamanismus

Alien-Basis in Peru

Illuminati und Promis im Schaufenster

Zweite Entführung in Gstaad 1977

Dritte Entführung auf Ibiza 1987

Im Frauenknast von Beverly Hills

Abschied von den USA

Kloster, Wein und Wasser

Falle in der Dominikanischen Republik

Besuch im Gefängnis

Flucht nach Miami

Trennung

Raben – Hüter der Gesetze

Rettung in den Everglades

Thunderbird Woman

Begegnung mit der Santería

Peru-Reise zum Inti Raymi

Harmonie

Die bunte Welt des Ayahuasca

Sonnengott im Regen

Aloe Vera

Der Ruf der Kristallschädel

Der Kreis schließt sich

Ausblick

Epilog

Danksagungen

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2015 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-99048-146-2

ISBN e-book: 978-3-99048-147-9

Lektorat: Susanne Schilp

Umschlagfoto: Christa Trachsler

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Christa Trachsler, Rolf Cantaluppi

www.novumverlag.com

Über dieses Buch

Christa Trachsler, die mehr als 25 Jahre bei verschiedenen nativen Völkern als Schamanin ausgebildet wurde und jahrelang Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hat, schenkt uns Einblicke in eine sehr reale und auch heute noch existierende Welt der Geister.

Mit ihrer unkomplizierten und offenen Art zeigt sie auf, dass neben unserer schillernden Konsumgesellschaft noch viele weitere geheimnisvolle Parallelwelten möglich und im wahrsten Sinne des Wortes fassbar (aber manchmal auch unfassbar!) sind.

Die Autorin öffnet ihren Fundus an lebendigen Erinnerungen. Sämtliche Figuren sind erfunden, die Geschichten sind gewoben aus Fäden, die ein Eigenleben entwickeln. Zufälle sind möglich, aber nicht beabsichtigt.

Schamanische Praxis in Meilen/Zürich:

www.goldentrails.ch

Dieses Buch ist Mutter Erde gewidmet

Im Auftrag der Götter musste ich dieses Buch schreiben. Fast dreißig Jahre habe ich es vor mir hergeschoben.

Ich häutete mich von der THUNDERBIRD MEDICINE WOMAN zur STARSEED SHAMAN WOMAN, was mein heutiger Name ist. Mein Schreibstil ist ungewöhnlich, aber das gehört zur „Neuen Zeit“, die angebrochen ist. Es mag gewagt klingen, aber vielleicht ist dieses Buch der Vorreiter eines neuen Literaturstils.

In der Übergangszeit zum neuen Zeitalter hat sich viel Platz und Raum geöffnet, den jeder beim Lesen für sich selbst ausfüllen kann. Dreißig Jahre sind eine lange Zeit, und so ist das eigentlich befohlene Ufo-Buch ungewollt zu einer Autobiografie geworden. Ein langer, oft schmerzhafter und außergewöhnlicher Lebensweg hatte sich mir geöffnet. War dies etwa geplant von meinen außerirdischen Brüdern und Schwestern? Ich kann diese Frage nicht beantworten.

Eins weiß ich jedoch ganz gewiss: dass mein Leben sich hin zu VOLLSTÄNDIGEM VERTRAUEN entwickelt hat. Es war zwar schon immer vorhanden, doch ich wurde sehr gefordert, den ganzen Weg zu gehen, es tatsächlich auszureizen. Ich entdeckte drei kleine Grundsätze, an die ich mich immer halte.

−  Keine Erwartungen haben

−  Dankbar sein

−  Achtsamkeit üben

Dann bist du glücklich.

Was mein Mann Beat(Strong rock man in Kanada, Hombre con el corazon grande in Peru)zu diesem Buch sagt:

„Wenn man sie nicht kennt, versteht man alles oder gar nichts. Also bitte mindestens zweimal lesen! Selbst ich blicke bis jetzt nicht durch. Christa spielt dauernd auf verschiedenen Ebenen … Da folge ihr mal jemand.“

Geschichte

Am anderen Ufer flackert das Lichtermeer. Vanya wittert den Kampf, der gerade stattgefunden hat. Ein blondes Haarbüschel schwebt im Wind. Die schwarze Dogge legt den Kopf auf die warme rote Erde. „Wo warst du so lange!“, ruft ihre Herrin. Sie strahlt Vanya an, kniet sich zu ihr herunter und krault ihren Kopf. Ihre warme Stimme beruhigt das Tier. Der Kampf ist vorbei. Der nächste könnte jeden Augenblick um die Ecke kommen. Meist ist es ein Mann, mit dem sie den Kampf aufnehmen muss. Diesmal ist sie ihm gewachsen. Sie hat eine Entscheidung getroffen. Sie ist immer bereit. Sie ist eine Kriegerin.

Ihr Geheimnis ist ihre Herkunft. Sie ist ein Kind des Sternbilds der Plejaden. Man nennt das Siebengestirn auch „die Sieben Schwestern“. Christa ist der funkelnde Splitter des großen Ganzen, des Big Spirit, des Schöpfers und der Urquelle von allem, was ist. Ein kleiner Kosmos von unendlich vielen, der sich um sich selbst dreht. Zum Körper geworden, um sich mit anderen zu vereinen. Um zu kommunizieren. Das ist Liebe. Plejadierinnen haben eine sehr feine, heilende Energie, die sie sehr dosiert einsetzen. Allerdings kommt immer wieder das Leben zwischen das Göttliche: Sein, Schein, Liebe, Betrug. Lange Jahre des Krieges mit einem einzigen Körper, der aus Stahl zu sein scheint und sich immer wieder krümmt und verbiegt, sei es aus Schmerz oder vor Lachen. Und vor Lachen sowieso und erst recht. So einfach ist die Existenz. Daraus ein Buch machen kann man nur, indem man anfängt, egal wo. In Liebe.

Erste Entführung 1967

Der Wein schmeckt vorzüglich. Bei der Weindegustation in einem Weinkeller am Zürichsee hält Christa sich vornehmlich an Weißwein und Champagner. Die üblichen Häppchen kursieren. Ihre Freundin Anna ist Vegetarierin und begnügt sich mit Maiskölbchen und Möhren aus einer Gemüse-Dekoration. Christa raucht eine American Spirit, trägt goldene Riemchenschuhe und ein enges, farbenfrohes Kleid. Sie ist eine Fashionista. Wegen ihrer guten Bräune stehen ihr die meisten Farben. Nur Schwarz trägt sie selten.

Sie plaudern über die Kuba-Reise im letzten Sommer. Mit dem Wetter hatten sie großes Pech. Der Hurrikan Isaac hatte ihre Strandtage unmöglich gemacht. Nun trauern sie der Wärme von Kuba nach, denn in der Schweiz hält der Winter bereits Einzug.

Sie hat im Lauf ihres Lebens sehr viele Hurrikane erlebt und war Zeugin eines verheerenden Hurrikans auf den Philippinen mit über viertausend Toten. Sie selbst hatte großes Glück.

„Ich wurde unzählige Male von Außerirdischen entführt“, erzählt Christa. „Schon in meiner Kindheit ging es mit den Entführungen los. Später, in den Siebziger- und Achtzigerjahren, war es weit verbreitet, dass die Greys, eine Art böse Aliens, Frauen als Trägerinnen für ihre Hybrid-Kinder auswählten“, erzählt sie. „Als ich noch ein Kind war, hatte ich immer Angst im Dunklen. Meine Eltern mussten nachts immer das Licht anlassen. Wenn ich im Bett lag und sie spürte, war ich völlig bewegungsunfähig, wie paralysiert. Aber ich konnte mich nie an etwas Konkretes erinnern. Als Sechzehnjährige wurde ich dann zum ersten Mal offiziell von Außerirdischen entführt. Es geschah in den Herbstferien. Ich jobbte in einer Wäscherei, um mein Taschengeld aufzubessern. Ich musste um sechs Uhr morgens aufstehen, und die Bezahlung war schlecht.

Eines Nachts wachte ich auf und glaubte, ich müsse zur Arbeit. ‚Christa, steh auf, es ist höchste Zeit!‘, hörte ich eine Stimme rufen. Dabei war es erst zwei Uhr morgens. Ich schlich die knarrenden Treppenstufen herunter.

Meine Eltern hatten mich sicher gehört und waren erstaunt. ‚Wohin geht sie?‘, höre ich meinen Vater fragen. Meine Mutter: ‚Keine Ahnung, sie ist deine Tochter. Da ist alles möglich‘.“

Sie nimmt einen Schluck Weißwein und beobachtet ein interessantes Paar. Beide sind schrill gekleidet und erregen Aufmerksamkeit in dem schlichten Weinkeller mit weißen Wänden und Neonlicht. Es ist Winter, und sie vermissen die Wärme von Kuba. Warm und herzlich waren sie dort empfangen worden, im Santería-Kloster in Havanna.

Eines Nachts fuhren sie für ein Einweihungsritual an einen Fluss. Mit verschlossenen Augen wurden sie an den Platz geführt. Die Nachtluft und die Gesänge der Kubaner waren unvergesslich.

„Also, zurück zu meiner ersten Entführung. Draußen war es noch stockdunkel, aber das hatte ich nicht beachtet. Ich rannte so schnell ich konnte zur ‚Wawag‘, wie die Wäscherei hieß. Ein gleißendes, weiß-goldenes Licht empfing mich. Das Licht war so hell, es gelang mir nicht, mich daran zu gewöhnen. Ich konnte überhaupt nichts erkennen. Aber der Lichtstrahl zog mich magisch an, und ich tauchte ohne zu überlegen direkt hinein.

Was dann passierte, weiß ich nicht mehr, und ich suchte viele Jahre nach einer Erklärung für das Ganze. Ich war völlig verwirrt, konnte aber mit niemandem darüber sprechen.

Als ich nach der Entführung wieder zu mir kam, stand ich hinter der Waschanstalt. Die großen Fenster waren immer noch dunkel, und auch die Nacht war immer noch schwarz. Was machte ich hier? Ich rannte nach Hause, weckte meine Eltern und schrie sie empört an: ‚Weshalb habt ihr mich mitten in der Nacht geweckt?‘ Doch das Einzige, was meine Eltern wussten, war, dass ich das Haus um zwei Uhr in Windeseile verlassen hatte. Und als ich heimkehrte, war es fünf Uhr.

Ich war völlig durcheinander, redete wirres Zeug, hatte ein großes Wissen, aber fast keine Erinnerung an das, was passiert war.“

***

Dass sie von nun an den hoch spirituellen und intellektuellen Gesprächen ihres Vaters und seiner Freunde folgen und sogar vieles dazu beisteuern konnte, war zwar erstaunlich, wurde aber nicht weiter hinterfragt. Denn schließlich war sie die Tochter ihres Vaters, von dessen Fähigkeiten sie noch keine Ahnung hatte.

Ein sehr eigenartiger Vorfall brachte die Wahrheit über ihren Vater ans Tageslicht.

Ein Jahr nach ihrer ersten Entführung durch Außerirdische machte sie spätnachts im Zug Bekanntschaft mit einem Wissenschaftler, der vor langer Zeit mit ihrem Vater zusammengearbeitet hatte. Das jedenfalls behauptete der Mann, der sich in einem freien Abteil genau neben sie setzte und zu reden begann. „Ich kannte deinen Vater sehr gut. Er war ein Medium und war oft im Parapsychologischen Institut in Freiburg, das ich leite.“

Parapsychologie! Dieser Fremde konfrontierte sie mit der Wahrheit über ihren Vater, den Kunstmaler, der als Bahnangestellter ein ganz normales Leben zu führen schien. Seine Seele gehörte jedoch der Kunst, und seine Freunde waren alle hoch spirituell.

Die Begegnung im Zug hatte eine Zeitverschiebung ausgelöst – oder ermöglicht? –, weshalb sie viel zu spät nach Hause gekommen war. Als sie die Haustür öffnete, bemerkte sie die dicke Luft. Ihre Eltern hatten sich Sorgen gemacht und fragten ihr Löcher in den Bauch, bis es aus ihr herausplatzte: „Für wie dumm haltet ihr mich eigentlich? Warum habt ihr mich angelogen?“

Ihre Mutter ließ sich auf den Stuhl fallen und stöhnte. Für sie brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Ihr Mann hatte bei der Heirat versprechen müssen, nie wieder ins Institut zu gehen. Und nun fing ihre Älteste damit an! Dass auch sie die Gabe hatte, war nun allen klar.

Dr. Bender war sehr froh darüber, dass er Christa für die Forschung gewinnen konnte. Doch sein Glück sollte nicht lange andauern. Sie war nämlich süße siebzehn Jahre jung und hatte schon bald ganz andere Sachen im Kopf. Sie wollte futuristische Kleider entwerfen, sie vorführen, als Modell arbeiten und Karriere machen.

Schule aus!

„Es ist so kalt, ich weiß nicht, was ich hier mache. Ein November in der Schweiz. Gerade habe ich ein Mystery-Wochenende hinter mir. Drei Teilnehmer fehlten. Irgendjemand fehlt immer. Aber drei Abwesende sind zu viel.

An diesem Wochenende nahmen wir uns das Thema Außerirdische vor. Am Samstag gab es einen Filmvortrag von Erich von Däniken. Und am Sonntag war die Schweizer UFO-Expertin Christine Hollenweger eingeladen. Sie ist bekannt für ihre detailreichen Schilderungen von UFO-Entführungen. Es ist immer gut, wenn jemand von seinen eigenen Erlebnissen erzählt. Für diejenigen, die es nicht erlebt haben, bleibt das Thema weitgehend fremd. Das Beweismaterial ist limitiert auf wenige Bilder und verwackelte Filmaufnahmen. Seit es Photoshop gibt, können die Fotos manipuliert sein. Die Filme, die existieren, sind zu wenig aussagekräftig.

Seit drei Jahren leite ich die Plejadische Mysterienschule. Innerhalb zweier Jahre lernen die Schüler so viel, wie sie benötigen und zu lernen bereit sind. Kristalle, das Universum und seine Regeln, Fremdenergien und der Umgang damit, Selbstwahrnehmung, UFOs, Illuminati und die Freimaurer, all das wird möglichst ausführlich abgehandelt.

Meistens hängt das Lernvolumen von der Gruppe ab. Ich muss sie da abholen, wo sie sind. Manche sind nirgendwo. Manche brauchen die Schule überhaupt nicht. Sie sind der Kitt, der die teils schwierigen Leute zusammenhält. Ich lerne von jedem von ihnen. Da sitze ich dann zwischen meinen Schülern mit der Lesebrille auf der Nase als ‚Lehrerin‘! Wer hätte das gedacht? Die Sternenbrüder haben es bei meiner dritten Entführung vorausgesagt.

Alle Schüler sind gegangen, meine Wohnung ist ein heilloses Durcheinander. Die Aschenbecher sind voll – in dieser Gruppe sind zu viele Raucher. Es ist Sonntag, vier Uhr nachmittags. Mein Mann schläft. Wieder einmal ist er völlig überarbeitet. Dabei waren wir gerade erst ganze sechs Wochen im Urlaub in Polynesien. Es war sein größter Wunsch, diese Inseln einmal zu bereisen, wo das Leben in totalem Einklang mit der Natur zu sein scheint. Die Menschen strahlen eine Ruhe aus, die wir im Westen lange suchen müssten. Ja, das Klima hat einen enormen Einfluss auf die Stimmung und die Lebenseinstellung.

Entsprechend schwer fällt es uns, in der kalten Schweiz anzukommen. Kaum bin ich aus der Wärme Polynesiens zurückgekehrt, kriecht schon der Winter in meine Knochen. Im Spiegel sehe ich ein Ex-Model, das gereift ist. Der Kajal ist ein wenig verwischt. Warum sagt mir das niemand? Müde sehe ich aus. Etwas mehr Schlaf könnte nicht schaden. Aber da ist wieder einmal jemand, der etwas dagegen hat, dass ich Schamanin bin. Eine ehemalige Freundin hat es auf mich abgesehen.

Sie war eine Klientin von mir. Dann hat sie sich in mein Leben hineingewühlt, um die Trüffel zu finden. Als ich aus dem Albtraum aufwachte und sie aus meinem Leben ausschloss, begann sie, mich mit Dreck zu bewerfen. Die ständigen Anfeindungen müssen ein Ende haben. Immer wieder passieren mir solche Dinge. Manche sind neidisch, wollen mich kopieren und mir Energie absaugen. Sie sind freundlich, umschwärmen mich Tag und Nacht und schmeicheln mir. Dann schicken sie mir dunkle Energien, Geister, Dämonen, die mir den Schlaf rauben. Offenbar ist die Menschheit noch nicht bereit für Frieden.

Ich lege mich aufs Bett, seufze tief und sehe diese Striemen vor meinem geistigen Auge. Es war in den Badeferien in Griechenland. Eines Morgens entdeckte ich unerklärliche Streifen auf meinem Rücken. Am Strand starrten die Leute uns an. Wie ausgepeitscht sah ich aus. Das waren die Spuren einer nächtlichen spirituellen Attacke. So etwas passiert selten. Aber es kommt vor.

Ein neues Bild schiebt sich vor mein geistiges Auge. Mein Arm trägt ein Zeichen. Das blieb von der zweiten Alien-Entführung übrig. Ein sichtbares Zeichen, wie ein Brandmal, das ich am nächsten Morgen fotografiert und H. R. Giger geschickt hatte. Er gab mir eine Telefonnummer, die ich sofort anrief. Am anderen Ende war ein Medium aus Berlin. Die Dame gefiel mir nicht. Sie stellte viele Fragen und meine Antworten fielen immer knapper aus. Mir wurde das unheimlich, die Sache begann zu stinken. Das Zeichen auf meinem Arm tat überhaupt nicht weh. Nach sieben Monaten war es nicht mehr zu sehen.

Ein spirituelles Leben ist zwar aufregend und voller Erkenntnisse, aber es hat auch seine Nachteile. Immer wieder bin ich Opfer von magischen Attacken. Sie kündigen sich damit an, dass die Dinge nicht laufen, wie sie sollen. Oder damit, dass ich gesundheitlich schwach werde. Husten begleitet mein Leben, solange ich zurückdenken kann. Das erkläre ich mir damit, dass mein Körper sich mit dem Husten gegen die Geister – ich nenne sie „Spirits“ – wehrt, die ich aufnehme. Der Husten wirft das Negative heraus.

Die unangenehmste Sorte von Spirits sind Tote, die den Weg ins Licht nicht finden und sich an Leute heften, die relativ unbelastet sind – auch Tote brauchen Platz.

Am allerschlimmsten sind Tote, die mit Absicht geschickt wurden, mittels Voodoo oder schwarzer Magie. Sie saugen sich fest, hängen in meiner Aura herum und stören bis zum Gehtnichtmehr. Ja, kommt nur! Ich habe euch wirklich satt! Wenn ich in der schamanischen Praxis unvorsichtig war, hängen am Ende eines Tages mehrere dieser grässlichen Wesen an mir dran.

Spätestens am besorgten Blick meines Mannes erkenne ich, dass es wieder passiert ist. ‚Hast du schon wieder Zeug aufgenommen? Komm, ich mach sie dir weg.‘ Wir gehen dann in den Garten, wo er mich zuerst einmal in eine dicke Wolke aus Salbeirauch hüllt. Dann entfernt er die schwarzen Energien. Wir müssen genau arbeiten und uns schützen, aber in der Praxis geht eben auch einmal etwas daneben. Das ist normal.“

Vanya, die erste große Hundeliebe

„Die Teilnahme am Miss-Schweiz-Wettbewerb war für mich das Sprungbrett in die große, weite Welt. Ich hatte zwar nur den zweiten Platz belegt. Aber das lag nur daran, dass die Nummer eins gute Beziehungen hatte – und ihr Vater den Wettbewerb finanzierte, was er mir viele, viele Jahre später aus einer anderen Dimension heraus berichtete. Ich war sechzehn und bildhübsch!

Mit achtzehn war ich in London als Model unterwegs und organisierte Rockkonzerte. Dann traf ich meine erste große Liebe, den Sänger Bob Brault von der Band Martin Circus. Mit ihm erlebte ich mein erstes Liebespech. Ich fand heraus, dass er mich betrogen hatte. Bob hatte sich in mir getäuscht. Er dachte, ich sei so liberal wie andere Mädchen. Sein Seitensprung hatte mich so verletzt, dass ich mich von London verabschiedete und sofort nach Hause in die Schweiz flog.

Am Flughafen Zürich wartete mein Vater mit Rosen auf mich. Er war sehr einfühlsam und liebevoll und tröstete mich über die erste große Liebesenttäuschung hinweg. Ich beschloss, Stewardess zu werden. Ich hatte mir schon immer gewünscht, herumfliegen im Süden herumzufliegen, ein schönes Leben an der Sonne zu haben und am Meer zu leben. Man riet mir, erst einmal Spanisch zu lernen. Darum ging ich nach Ibiza.

Es war zunächst anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Nach einem Crashkurs in Marketing und PR jobbte ich für die Nightclub-Kette Tiffany’s und modelte zusätzlich. Ich flog auch viel, allerdings nicht als Stewardess, sondern als Modeunternehmerin und einmal sogar als Diamantenschmugglerin.

Ibiza weckte eine neue Leidenschaft in mir: das Tauchen. Die Unterwasserwelt mit ihren riesigen Fischen faszinierte mich. Mein Tauchlehrer hatte nebenbei eine Doggenzucht und schenkte mir zur bestandenen Tauchprüfung die kleine Vanya. Von da an begleitete sie mich auf Schritt und Tritt und gab mir den nötigen Halt.

Doggen waren schon immer meine große Liebe, und ich war außerordentlich glücklich, solch einen Hund zu besitzen. Vierzehn Jahre lang begleitete mich Vanya zusammen mit ihrer großen Flugkiste, und sie war ganz klar mein bester Freund.

Vanya hatte eine kuriose Eigenschaft, sie liebte Früchte über alles in der Welt. Eines Tages verschwand in der Wohnung eine große Schüssel mit frischen Trauben. Das war doch unmöglich: Zwei Kilo Trauben, wo waren die geblieben? Nach langem Suchen fand ich dann einige Stiele in Vanyas Bett. Ich konnte nicht glauben, dass sie traubensüchtig war, und kaufte mehr. Und so war es dann auch: Im Nu verschlang sie die Trauben.

Hinter unserem Haus hatten wir ein großes Melonenfeld, und auch dort erwischte ich sie, wie sie die Melonen herumwarf, bis sie platzten, um sie dann genüsslich zu fressen. Sie ging in die Fruchthaine und ließ sich von ihrer guten Nase zu den besten Nektarinen und Pfirsichen leiten. Auch ganze Erdbeerbeete fraß sie vollkommen ab. Eine Dogge, die Vegetarierin war, so etwas gab es doch nicht! Ich selbst war fast Vegetarierin. Weil mein Hund vor Kraft und Lebensmut nur so strotzte, machte ich mir keine Sorgen um ihn.

Bei einem Besuch in der Schweiz suchte ich einen Tierarzt auf, um Vanyas Impfungen machen zu lassen. Der gute Doktor war höchst schockiert über ihren Vegetarismus und befahl mir, sie mit Fleisch zu füttern. Also gingen wir zum Schlachthof – anders konnte ich mir das teure Fleisch in der Schweiz nicht leisten.

Sie waren gerade dabei, Kälber zu schlachten. Vanya zitterte am ganzen Leib, ihr Jagdinstinkt war wach geworden. Sie spürte die Todesangst der Tiere. Als ich die entsetzlichen Angstschreie hörte, die durch Mark und Bein gingen, wurde ich zur Voll-Vegetarierin. Mein Hund bekam von da an zwar sein Fleisch. Ich aber konnte es lange Zeit nicht mehr anrühren.

Das änderte sich erst zwanzig Jahre später in Kanada mit den Indianern. In einem Reservat wurde ich in die kraftvolle indianische Medizin eingeweiht. Wir gingen auf die Jagd, aber die Tiere wurden ritualistisch getötet. Das Fleisch war für den Stamm oder für eine spezielle Zeremonie bestimmt, und die Tiere wurden vollständig weiterverwertet. Zudem waren es gesunde Rehe und Elche, die auf unserem Reservatsgrund lebten und sich uns gerne darboten.

Mein Job in Ibiza war perfekt. Endlich war ich in der Wärme, direkt am Meer, hatte mit vielen Menschen zu tun und arbeitete erst noch im Nacht-Business, was mir erlaubte, die Tage am Strand zu verbringen. Ich wurde überall dort eingesetzt, wo die Clubs schlecht liefen, und reiste in ganz Spanien umher. Der nächste Club wurde in Mallorca eröffnet, und auch dort machte ich die ganze Aufbauarbeit.

Eines Tages lernte ich im Club El Rincon de la Guitarra, wo die besten Gitarristen auftraten, meinen ersten Mann kennen. Er war ein außerordentlich gut aussehender Inka-Indianer mit wunderschönen langen, schwarzen Haaren. Es war Liebe auf den ersten Blick. Er war ein guter Musiker und ein noch besserer Kunsthandwerker. Er fertigte Ledersachen im südamerikanischen Stil an: Taschen, Gürtel, Koffer usw.

Wir waren sehr verliebt, und schon bald zogen wir zusammen. Neben der Arbeit im Club arbeitete ich als Model für Lanvin, Pierre Cardin und Cacharel in verschiedenen Prêt-à-Porter-Shows in Madrid, Paris, Milano und Florenz. Zudem stellte ich meine eigene Kleiderkollektion her, die gut lief. Wir hatten einen Stand in Ibiza und einen Laden in der ersten Shopping Mall von Palma.

Ich war neunzehn, bildhübsch, blond und blind vor Liebe. Von meiner alten Leidenschaft, der Magie und Spiritualität, hatte ich mich weit entfernt. Mein Leben wurde von Partys, den üblichen Drogen, der Liebe und der Mode bestimmt.

Die meisten Tage verbrachten wir auf dem Meer an Bord der Jachten unserer Freunde, oder wir gingen tauchen. Abends produzierten Cesar und ich im Laden die bestellten Artikel. Ein leichter, seichter Gegenwartszustand, der dominiert war von der Sonne – das war genau das Richtige für eine schöne junge Frau in love.

Vanya war mir eine große Stütze. Sie hatte noch nie in ihrem Leben eine Leine gesehen und war vollkommen frei aufgewachsen. Zwei Jahre trainierten und spielten wir mehrere Stunden pro Tag zusammen, und sie hatte eine natürliche, aber stolze Unterordnung. Sie war gut Freund mit allen und dominierte das Viertel. Mit den herrenlosen Hunden in der Umgebung hatte sie die meiste Arbeit. Aber sie folgte ihrem Instinkt und war sehr intelligent, was man nicht von jeder Dogge sagen kann.

Vanya und ich hatten ein so enges Verhältnis, dass sie immer vorher wusste, was ich wollte, und entsprechend reagierte. Aber sie konnte auch selbstständig denken: Waren wir in einer Bar oder in einem Club und ich hatte nicht daran gedacht, ihr Wasser zu geben, ging sie ins WC, stellte sich mit den Vorderpfoten aufs Waschbecken und wartete, dass ihr jemand den Wasserhahn aufdrehte. Das funktionierte immer – die Leute schmunzelten, wenn Vanya wieder einmal in Richtung Toilette stolzierte.

Als ich Cesar gerade kennen gelernt hatte, durfte er auch meine Vanya richtig kennen lernen. Wir saßen in der Cafeteria unterhalb unseres Hauses an der Plaza und schlürften einen Drink. Vanya war wie üblich bei uns.

Ich erzählte Cesar, wie lange ich sie trainiert hatte, damit sie wie ein Schatten über mich wachte. Sollte er mir gegenüber eine falsche Bewegung machen, würde sie ihn sofort angreifen, erzählte ich nicht ohne Stolz. Cesar lachte. Im Scherz stand er auf und machte eine schlagende Bewegung in meine Richtung. Vanya hatte bis zu diesem Moment ganz ruhig unter dem Tisch gelegen.

Nun sprang sie mit einem Satz auf, warf sämtliche Tische um und hing schon an Cesars Arm. Das ging blitzartig – niemand konnte es glauben. Nur ich – ich hatte es gewusst.

Es gab zwar eine teure Rechnung wegen all der verschütteten Cuba libres und Kaffees. Aber es hatte sich gelohnt. Alle hatten enormen Respekt vor uns, und niemand machte mehr eine falsche Bemerkung.“

Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll

„In den Siebzigern war Ibiza ein kleines, verschlafenes Fischerdorf. Der ‚Hafen‘ war nichts weiter als ein Holzsteg. Mehr war nicht nötig für die kleine, wacklige Fähre, die einmal pro Woche die Balearen anlief. Es gab zwei Flüge pro Woche, und man wartete draußen vor einem kleinen Häuschen direkt auf dem Rollfeld auf die ankommenden Flieger.

Die ersten Touristen Anfang der Siebziger waren Hippies, die von der einsamen und kargen Schönheit Ibizas angezogen wurden. Wir lebten zwar auf Palma, gingen aber öfter mit unserem Leder- und LSD-Angebot auf die ibizenkische Nachbarinsel. Die ersten Kreativen konnte man an einer Hand abzählen: Cesar, den sie „El Indio“ nannten, Pedro, der Schuhmacher, Henry, ein bekannter amerikanischer Flötist, und das verrückte deutsche Model Mora. Sie war eine Aussteigerin und hatte einen eigenen Kopf. Mit ihren eigenwilligen Kleiderkollektionen schlug sie sich durch.

Wir hatten den ersten Hippie-Markt auf die Beine gestellt, aus dem die unentwirrbaren Stände von heute werden sollten. Die kleinen Buchten waren völlig unberührt. Mit der Taucherausrüstung im Kofferraum fuhr ich die Insel ab und erkundete eine Bucht nach der anderen, bis ich die Insel wie meine Westentasche kannte. Es war ein traumhaft schönes Leben. Am Morgen machten wir Siesta und am Nachmittag gingen wir ans Meer. Jeden Abend verkauften die Fischerfamilien frischen Fisch, den wir auf dem Feuer am Strand brieten.

Ibiza war und ist immer noch eine besondere Insel. Das Eiland steht astrologisch gesehen unter dem Zeichen des Skorpions. Hier war vieles möglich: sich verlieren in den nächtlichen Partys oder sich wiederfinden am Ende der Transformation. Der Skorpion wühlt die Tiefen der Seele auf. Seiten, die verdrängt werden, kommen ans Tageslicht und wollen angeschaut werden.

Die balearische Insel hat eine mystische und sagenumwobene Vergangenheit, und wir befanden uns in den Siebzigerjahren und dazu gehörten auch LSD-Partys. Dank der guten Qualität des LSD aus einem Labor in Wales kamen wir in höchste Dimensionen und hatten einige Male Kontakt mit den universellen Energien, die unseren Geist und unser Verständnis unglaublich erweiterten.

Nach einiger Zeit zogen unsere besten Freunde von Mallorca nach Ibiza. Blue, ein amerikanischer Kunstmaler mit langen, roten Haaren, und seine energische spanische Freundin übernahmen eine Finca mit Schweinezucht. Eine Einladung bei ihnen hielt immer, was sie versprach, nämlich Abenteuer, Freude und Wildnis.