Tierklinik Pfötchen (Band 1) - Ein verletztes Kätzchen - Lucy Daniels - E-Book

Tierklinik Pfötchen (Band 1) - Ein verletztes Kätzchen E-Book

Lucy Daniels

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Beschreibung

Kleine Tierretterin mit großem Herzen! Für die tierliebe Amelie geht ein Traum in Erfüllung, als sie die Tierklinik Pfötchen entdeckt. Dort hilft sie, süße Tiere zu verarzten und gesund zu pflegen. Amelie freundet sich mit dem Nachbarsjungen Sam und seinem frechen Welpen an. Während die drei das Dorf erkunden, entdecken sie vier Katzenbabys. Doch wo ist nur die Katzenmama? Gemeinsam bringen Amelie und Sam die Kätzchen zur Tierklinik Pfötchen und umsorgen sie dort liebevoll. Aber die Kleinen brauchen unbedingt ihre Mama, denn sie sind schon ganz schwach vor Hunger …  Viele Kinder träumen davon, Tierarzt oder Tierärztin zu werden. Tierklinik Pfötchen ist die neue Kinderbuch-Reihe für Kinder ab 7 Jahren. Süße Geschichten für Leseanfänger und zum Vorlesen. Ob Katze, Hund, Kaninchen oder Wildtiere: Die Lieblingsthemen Tierarzt/Tierärztin und Tiere lassen die Herzen höherschlagen. Mit serifenloser Schrift, modernen Schwarz-Weiß-Illustrationen und vielen Tiertipps. Realistisch und alltagsnah umgesetzt – hier wird jeder zu einem kleinen Tierretter!  Der Titel ist bei Antolin gelistet.

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Inhalt

Ein riesiger Schock

Der beste Ort der Welt

Amelies großer Traum

Ein neuer Freund

Die besondere Überraschung

Sorge um die Kätzchen

Wo ist die Katzenmama?

Ende gut, alles gut!

Ein riesiger Schock

Amelie Hayland blickte auf den großen Stapel Umzugskisten, der in der Ecke ihres neuen Zimmers stand.

„Puh! Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“, seufzte sie.

„Geh es einfach ganz langsam an“, meinte ihre Mutter aufmunternd. Sie öffnete eine Kiste und nahm einige von Amelies liebsten Tierbüchern heraus.

„Hier“, sagte sie und reichte ihrer Tochter die Bücher. „Fang doch mit diesen hier an.“

Amelie griff nach den Büchern, aber auf einmal überkam sie schreckliches Heimweh. Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich auf ihr Bett fallen.

Ihre Mutter setzte sich neben sie und legte Amelie den Arm um die Schultern. Ihre blauen Augen hatten die gleiche Farbe wie Amelies. Sie blickte ihre Tochter liebevoll an. „Es fühlt sich alles ein bisschen seltsam an, nicht wahr?“, sagte sie leise. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Hier bei Oma werden wir sehr glücklich werden. Versprochen!“

„Ich weiß“, murmelte Amelie und versuchte, nicht so traurig zu klingen. „Es geht mir gut, Mama. Ehrlich! Ich packe nun erst mal meine restlichen Sachen aus, okay?“

Ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging nach unten. Amelie holte tief Luft und stellte die Tierbücher auf das Regalbrett über ihrem Bett. In ihrem früheren Zuhause hatte das Bücherregal neben der Tür gestanden. Doch sie wollte nicht an ihr altes, geliebtes Zimmer denken, mit der gepunkteten Tapete und den Leuchtsternen an der Decke. Aber es fiel ihr sehr schwer. Ein paar Dinge in dem neuen Zimmer gefielen ihr schon — der gemütliche Sitzplatz am Fenster und die Dachschräge. Amelie war immer gern bei ihrer Oma zu Besuch gewesen, aber es fühlte sich einfach nicht wie ihr Zuhause an.

Sie arbeitete sich weiter durch die Umzugskisten. Ihre Spielkonsole stellte sie auf den Schrank neben den Computer und gleich daneben stapelte sie ihre Zeitschriften. Das Tablet mit dem niedlichen Meerschweinchen-Aufkleber legte sie in eine Schublade. Obwohl ihre Sachen nun im Raum verteilt waren, fühlte sich das Zimmer immer noch fremd an.

Amelie biss sich auf die Lippe. Sie hatte ihre Freunde und alles, was sie kannte, in York zurückgelassen — auch ihren Vater. Er und ihre Mutter hatten sich scheiden lassen. „Wie es wohl sein wird, in Welford zu leben?“, überlegte sie. Würde sie neue Freunde finden? Und was war mit der Schule? Nächste Woche waren die Ferien vorbei. Es hatte sich alles so furchtbar schnell verändert.

Ihre Augen füllten sich plötzlich mit Tränen. Amelie machte es sich an dem Fensterplatz gemütlich, umschlang ihre Beine mit den Armen und drückte sie eng an die Brust. Auf der Wiese unten im Garten pickte eine Amsel nach Würmern. Ein Eichhörnchen lief rasend schnell einen Baum hinauf. Und über dem Teich schimmerte etwas in Regenbogenfarben. War das etwa eine Libelle? Trotz ihres Kummers war Amelie auf einmal ganz aufgeregt.

„In der Nähe von Tieren geht es mir immer gleich viel besser“, dachte sie und wischte sich die Tränen weg. „Und ich habe noch nie irgendwo gewohnt, wo es so viele unterschiedliche Tiere gibt.“ Aus ihrer Wohnung in York hatte sie nur die Wand des Nachbarhauses und eine Reihe Mülltonnen gesehen.

Hier in Welford zu wohnen war vielleicht doch nicht so schlecht. Im Erdgeschoss des Hauses standen halb ausgepackte Kisten mit Tellern und Schüsseln auf dem Küchentisch. Auf der glänzenden Arbeitsfläche stand eine Rührschüssel. Amelies Mutter stellte gerade den Backofen ein. „Eier“, murmelte sie vor sich hin. „Warum habe ich nur keine Eier gekauft?“

„Was machst du da, Mama?“, fragte Amelie.

Ihre Mutter seufzte. „Salz-Karamell-Törtchen“, sagte sie. „Aber wir haben keine Eier.“ Sie machte ein trauriges Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Amelie hatte diesen Gesichtsausdruck seit der Scheidung schon oft gesehen. Sie wusste, dass der Umzug ihrer Mutter auch schwerfiel.

„Ich könnte bei meiner Freundin Dana Eier holen“, bot Amelies Großmutter an, die in der Küchentür stand. „Sie wohnt ein wenig außerhalb des Dorfes und hält Hühner. Frischere Eier bekommt man nirgends.“

„Ich könnte sie doch kaufen gehen“, schlug Amelie vor. Dann musste ihre Mutter sich um eine Sache weniger sorgen und sie selbst würde unterwegs bestimmt noch mehr Tiere sehen. Vielleicht ein paar Enten auf dem Teich oder Kaninchen auf den Feldern?

Ihre Mutter wuschelte Amelie durch die Haare. „Das ist eine gute Idee! Aber ich kann dich nicht begleiten. Ich muss noch so viel auspacken.“

„Das ist eine der schönen Seiten des Landlebens“, warf Amelies Oma ein. „Hier auf dem Land ist es viel ungefährlicher, als allein durch die große Stadt zu spazieren. Wenn Amelie gut aufpasst, kann sie gern zu Dana gehen.“

Amelies Herz machte vor Freude einen Hüpfer. „Ich passe auf, versprochen!“

Ihre Oma zeichnete ihr schnell eine Karte auf die Rückseite eines Briefumschlags. „Wenn du diese Straße entlangläufst“, erklärte sie und deutete mit dem Zeigefinger darauf, „dann bist du in Nullkommanichts bei Danas Hof. Viel Spaß! Und geh ja nicht verloren!“

Amelie steckte die Karte in ihre hintere Hosentasche und machte sich auf den Weg. Warme Sonnenstrahlen fielen ihr ins Gesicht, als sie der Straße folgte. Sie ging an einem Schild vorbei, auf dem Gästehaus stand. An der Bushaltestelle bog sie links ab und lief dann geradeaus zum Dorfteich. Am Ufer des Teichs wuchs grünes Schilf und zwei Stockenten unterhielten sich quakend. „Das Dorf ist größer, als ich dachte“, stellte Amelie fest. Sie ging an einem Indischen Schnellrestaurant vorbei und sah auf der Speisekarte nach, ob es dort auch ihr Lieblingsgericht gab — Kokosnuss-Naan-Brot. Tatsächlich! Lecker! Dann warf sie einen Blick in das Zeitschriftengeschäft gleich nebenan. Dort gab es sehr viele Zeitschriften, deshalb nahm sich Amelie vor, ein andermal wiederzukommen, um in aller Ruhe ein wenig zu stöbern.

Laut Omas Karte musste sie nach dem GasthausFuchs und Gans abbiegen. Sie lief die schmale, beschattete Straße weiter.

Eier zu verkaufen stand auf einem Schild am Tor eines großen Hofes. Amelie grinste. Sie ging zu dem Wohnhaus und klopfte an die Tür. Eine Frau mit dünnem schwarzem Haar und großen blauen Augen öffnete ihr.

„Du musst Amelie sein“, begrüßte die Frau sie lächelnd.

Amelie nickte überrascht. „Woher wissen Sie das?“

„Deine Oma hat angerufen und mich gebeten, nach dir Ausschau zu halten. Ich heiße Dana.“ Sie drückte Amelie einen Karton mit glänzenden braunen Eiern in die Hände. „Ein halbes Dutzend Eier von Freilandhühnern, heute Morgen frisch gelegt.“

„Danke!“ Amelie gab Dana das Geld und steckte den Eierkarton vorsichtig in ihren Rucksack. „Wir heben ein Salz-Karamell-Törtchen für Sie auf“, sagte sie, bevor sie sich auf den Rückweg machte.

Unterwegs blieb sie kurz stehen, um einem Bauern und seinem Hütehund zuzusehen, die Schafe auf eine Weide trieben. Außerdem linste sie in einen Stall, wo gerade ein Pony gestriegelt wurde. Lautes Schnattern machte sie neugierig. Sie sah sich um und grinste. Drei weitere Enten landeten gerade auf dem Dorfteich. Mit weit ausgebreiteten Flügeln und gespreizten Füßen trafen sie auf dem Wasser auf.

Amelie sprang die Stufen zur Straße hinunter, da fielen ihr plötzlich die Eier in ihrem Rucksack ein. Ups!