Timetravel - Dennis Herzog - E-Book

Timetravel E-Book

Dennis Herzog

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Beschreibung

Ein kurzer Ausflug in die Science-Fiction Welt. Unerklärliche Blackouts, verursacht durch ein scheinbar lebloses Objekt. Am Rande die anrührende Geschichte einer vergangenen Ehe. Teilbiographisch, dennoch fiktiv und man verzeihe es mir: die Namen sind nicht frei erfunden.

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Seitenzahl: 34

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Dennis Herzog

Timetravel

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Timetravel

Impressum neobooks

Timetravel

Sie schlich vorbei.

Diese spezielle Art der Fortbewegung diente keineswegs dem Zweck nicht bemerkt zu werden.

Es lag schlichtweg an der Tatsache, dass sie kaum in der Lage gewesen wäre ein Tempo oberhalb der Grenze von maximal einem Km/h anzuschlagen.

Schon so kostete es sie größte Mühe und Anstrengung einen Fuß vor den anderen zu setzen, sich dabei auf ihren alten Wanderstecken stützend.

Nicht solang noch ein einziger rasselnder Atemzug ihre Lungen füllen und diese wieder verlassen würde, käme es ihr in den Sinn diese Gehhilfe gegen etwas Anderes einzutauschen.

Zwar kannte sie die moderneren Arten von Hilfsmitteln für Menschen ihres Alters; stahl-gestützte Aluminiumstöcke, ergonomisch geformt, leichte handliche Krücken, Rollatoren, auf denen man sich mit beiden Händen stützen konnte und dazu noch der vorn angebrachte Korb.

Doch ihren Holzstock liebte sie. Nicht einmal einen elektrischen Rollstuhl, sogar auf Kosten der Krankenkasse, hatte man ihr schmackhaft machen können.

Nein, ihre absolute, hingebungsvolle Beharrlichkeit dem gewundenen Eichenholzstab gegenüber hatte einen für sie immens wichtigen Grund:

Ihr verstorbener Mann, einst ein angesehener und erfolgreicher Möbeltischler, hatte vor nunmehr siebenundzwanzig Jahren den Wanderstecken gefertigt und ihn ihr als Geschenk überreicht.

Das Geschenk zur Goldenen Hochzeit hatte ebenso eine zweiwöchentliche Reise beinhaltet, eine Wanderung. Zu zweit machten sie diese Tage damals zu einem Erlebnis.

Ein altes Rentnerpaar, nicht auf Kreuzfahrt, nicht auf einer fernen Insel an irgend einem Strand. Durch das riesige, wunderschöne Waldgebiet nah ihrer Heimatstadt waren sie gezogen. Mit Rucksäcken und Zelten.

Neben dem stützenden Holz, von dem Reinhard auch eines für sich selbst parat hatte, waren noch robuste Wanderstiefel, mehrere Paar knie-hohe Socken und wunderbar kitschige Lederhosen und Westen im bayrischen Stil in einem schlichten Paket bereitgestanden.

Ihr bescheidener Mann hatte niemals etwas was ihre Beziehung betraf auf die Waagschale gelegt, so war ihr Beitrag zum Tag ihres fünfzigsten Hochzeitstages, der aus einem liebevoll hergerichtetem Frühstück bestand, für ihn ein ebenso großartiges Geschenk wie das seine für sie.

Sie hielt kurz inne, um mit ihrer freien Hand ein Taschentuch aus der Rocktasche zu fingern und sich zittrig, wie sie nun mal war, ein paar Tränen von den Wangen zu wischen.

Die Erinnerung an ihren damaligen Urlaub war gleichwohl geschwängert mit Schönheit wie Trauer.

Die vierzehn Tage waren herrlich gewesen, angehäuft mit Freude, Lachen und romantischen Stunden eines Paares, das mehr als ein halbes Jahrhundert Tisch, Bett und einfach alles miteinander geteilt hatte, dass ein Mensch dem Leben an Bedeutung beizumessen weiß.

Doch am Ende ihrer Reise war Reinhard erkrankt.

Ihr liebenswürdiger, stets aufrichtiger und mit seinen vierundsiebzig Jahren, der für sie noch immer attraktivste Mann der Welt brachte von der Wanderung den Tod mit Heim.

Der feige Sensenmann hatte sich einer besonders hinterlistigen Tücke bedient:

Reinhard war am letzten Morgen, als sie auf dem Rückweg und nur wenige Stunden von der Heimkehr entfernt gewesen waren von einer Mücke gestochen worden.

Wie jeder Andere schenkte auch er einem solchen Ereignis kaum mehr Beachtung als einem vom Herbstbaum fallenden Blatt, was nebenbei bemerkt für sie durchaus einen Grund darstellte kurz stehen zu bleiben und zu beobachten, wie die Sonnenlicht reflektierenden Farben rotierend zu Boden segelten.

Damals wusste keiner der Beiden, noch ein einziger Arzt den wahren Grund für die urplötzlich eintretende Verschlechterung von Reinhards Gesundheitszustands. Am selben Abend noch bekam er hohes Fieber, musste den Tag darauf mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mehr als sieben Wochen kämpfte sein verliebtes Herz darum, bei seiner Frau verweilen zu dürfen, die keine Minute von seiner Seite wich und ununterbrochen seine Hand und seine heißen Wangen streichelte.

Doch letztendlich siegte der grinsende Totenschädel in seinem dunklen Kapuzenmantel, der von Zeit zu Zeit das Zimmer betrat und nur für Reinhard sichtbar gewesen war.

Hätte man die Möglichkeit den Sensenmann zu befragen, warum es gerade dieser Mann, zu diesem Zeitpunkt hatte sein müssen, so wäre man vermutlich auf die typische Antwort gestoßen.

Es gefiel dem Bösen einfach nicht Glückseligkeit zu betrachten. Neid und Eifersucht schworen Boshaftigkeit und Zorn herauf. Menschen die ein zufriedenes Leben führen ekelten die dunklen Mächte an.