Tödliche Nähe - Shiloh Walker - E-Book

Tödliche Nähe E-Book

Shiloh Walker

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Beschreibung

Endlich: Das Rätsel um den Mörder in Ash wird gelöst! Auf der Suche nach dem Mörder ihrer Cousine verschlägt es Nia Hollister nach Ash, Kentucky. Von den zuständigen Behörden kann sie keine Hilfe erwarten, und so ermittelt sie auf eigene Faust. Unterstützung erhält sie von dem undurchsichtigen Außenseiter Law Reilly. Ihre Nachforschungen ziehen schon bald die Aufmerksamkeit des Killers auf sich, und Nia gerät in größte Gefahr ... Ca. 400 Buchseiten.

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Seitenzahl: 526

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SHILOH WALKER

Tödliche Nähe

Roman

Ins Deutsche übertragen von

Heide Franck

Für meine Familie, wie immer – jeden Tag danke ich Gott von Neuem für euch. Und das ist noch lange nicht genug. Ich liebe euch.

Für meine Freunde, die mir in all der Zeit zur Seite gestanden haben: Freunde wie Nicole, Natalie und Lime – kein Eilauftrag und keine noch so verrückte Frage kann euch erschüttern.

Für meine Agentin Irene, die mir hilft, bei Verstand zu bleiben, und meine Lektorin Kate, die von Anfang an ganz begeistert von dieser Serie war.

1

Mittlerweile war Jolene seit sechs Monaten tot.

Seit sechs langen Monaten.

Nia Hollister lag im Bett, starrte an die Decke und versuchte krampfhaft, einzuschlafen. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Auch nach so langer Zeit wurde es nicht einfacher. Nichts war einfacher geworden. Zu schlafen nicht, zu leben nicht, weiterzumachen nicht.

Aber wie sollte ihr das alles auch gelingen, wenn doch ihre Cousine, ihre beste Freundin und einzige Verwandte, nicht mehr am Leben war? Ermordet … tot und begraben, geschändet von einem Ungeheuer. Nia begriff die Tat nicht einmal ansatzweise.

Selbst nach einem halben Jahr fühlte es sich noch so an, als hätte sie ein Loch von der Größe des Bundesstaats Virginia in der Brust.

Dass Joelys Mörder inzwischen ebenfalls tot war, änderte rein gar nichts. Nicht für Nia. Es machte überhaupt keinen Unterschied, linderte ihr Leid nicht. Es hatte nicht einmal geholfen, dabei zuzusehen, wie seine nichtsnutzige Leiche ins Grab hinabgelassen wurde.

Das hätte es doch leichter machen sollen, richtig?

Er war tot – der Mann, der ihre Cousine umgebracht hatte, weilte nicht mehr unter den Lebenden. Nun sollte sie einen Schlussstrich ziehen können, oder nicht?

Einen Schlussstrich …

Was für ein Quatsch!

Glaubten die Leute wirklich, dass es half, einen Schlussstrich darunter zu ziehen?

Ihr brachte das jedenfalls überhaupt nichts. Nun wusste sie zwar, wer der Täter gewesen war … aber wie sollte sie das trösten?

Erschöpft, zu Tode betrübt und noch mit demselben elenden Gefühl wie an dem Tag, als sie von Joelys Tod erfahren hatte, setzte Nia sich auf. Sie wühlte in ihrem Nachttisch herum, bis sie eine zerdrückte Schachtel Zigaretten in den Händen hielt.

Vor drei Jahren hatte sie mit dem Rauchen aufgehört – und vor fünfeinhalb Monaten wieder angefangen. Immer wieder sagte sie sich, dass sie es sich abgewöhnen musste, aber sie konnte sich einfach nicht dazu aufraffen.

Momentan war es ihr ziemlich egal, ob sie ihre Lunge schädigte oder nicht – was spielte das schon für eine Rolle? Kaum etwas spielte zurzeit überhaupt eine Rolle für sie.

Seufzend zündete sie sich eine Zigarette an, stieg aus dem Bett und stellte sich ans Fenster. Draußen war es dunkel und ruhig. Sie befand sich weit genug außerhalb der Stadt mit ihren Lichtern, sodass sie die Sterne sehen konnte.

Früher hatte sie Nächte wie diese geliebt.

Nun hasste sie sie, hasste die Stille und den Frieden. In solchen Momenten vernahm sie es wohl am lautesten. Sie hörte Joely. Zwar spielte ihr nur ihre Einbildung einen Streich, aber es schien so wirklich.

Joelys Schreie … Gott, wie sie geschrien haben musste. Hatte sie gebettelt? Hatte sie gefleht?

»Verdammt.«

Trotz der brennenden Zigarette zwischen ihren Fingern presste sie sich die Hände auf die Augen, als müsste sie so die Schreie nicht mehr hören und nicht mehr über ihre Cousine nachdenken.

Ihre beste Freundin.

Sie war von einem kranken Wichser ermordet worden, der inzwischen das Gras von unten betrachtete. Wenigstens das hätte Nia ein bisschen trösten sollen.

Doch das tat es nicht. Das Ganze fühlte sich immer noch an, als wäre es … nicht abgeschlossen.

Sie stieß einen Seufzer aus und betrachtete die Zigarette in ihrer Hand. »Ich werde mir noch die eigenen Haare in Brand setzen«, brummelte sie. Dann nahm sie einen tiefen Zug. Während der Rauch ihre Lunge füllte, legte sie den Kopf in den Nacken und schaute an die dunkle Decke.

Ja, es fühlte sich verdammt unabgeschlossen an.

Aber Joe Carson hatte Joelys Uhr bei sich gehabt, und ihre Kleidung war zusammen mit anderen Beweisstücken in der Hütte gefunden worden, in der er sich verschanzt hatte.

Konnte man den Ermittlern da verdenken, dass sie den Mann für schuldig hielten?

Jemand hatte ihr das Ganze einmal erklärt, und auf eine kranke, verworrene Art ergab es sogar irgendwie Sinn.

Hope Carson hatte ihren gewalttätigen Mann verlassen und war aus Angst, dass er sie aufspüren könnte, zwei Jahre lang von einem Ort zum nächsten gezogen. Schließlich hatte sie beschlossen, bei ihrem Freund Law Reilly einzuziehen. Ihr Ex hatte sie wohl die ganze Zeit über genau beobachtet. Was aber die Reihenfolge der Ereignisse anging … Nein, in dem Punkt fand Nia die Erklärung gar nicht überzeugend. Immerhin war ihre Cousine schon vor Hopes Ankunft in Ash entführt worden. Den Einwand hatten die Bullen allerdings nur schulterzuckend abgetan.

Ihre Freundschaft mit Reilly war schließlich kein Geheimnis. Reilly konnte bestätigen, dass sie schon seit Längerem geplant hatte, zu ihm zu kommen. Die Bullen hatten gemutmaßt, Carson habe einfach einen Zufallstreffer gelandet oder möglicherweise eine Informationsquelle besessen – diese Erklärungen hatten Nia nicht gerade beeindruckt.

Also, Hope kommt nach Ash. Joe Carson wartet, bis sie sich einigermaßen eingelebt hat. Dann ermordet er Nias Cousine und platziert ihre Leiche genau so, dass seine Exfrau förmlich darüber stolpern muss. Um Hope in die Flucht zu schlagen … oder ihr einfach nur Angst einzujagen? Sie zu warnen? Nach dem Motto: ›Wenn du nicht artig bist, wirst du die Nächste sein?‹

»Was für ein Schlamassel«, flüsterte sie. »Verdammt, Joely, was soll ich nur machen? Warum kann ich nicht loslassen?«

Doch sie bekam keine Antwort.

Nia lehnte den Kopf gegen die kühle Fensterscheibe, rauchte ihre Zigarette und ertrug die Stille allein.

Der Name seiner Ersten war Mara Burns gewesen.

Ein Mann vergaß sein erstes Mal nicht. Den ersten Sex. Die erste Liebe. Die erste Frau.

Den ersten Mord.

Er hatte verschiedene erste Male erlebt … Bei Mara seinen ersten Mord, und sie war … geil gewesen.

Geplant hatte er das Ganze nicht.

Überhaupt nicht. Damals war er noch aufs College gegangen. Sie – ein heißes, süßes kleines Miststück – hatte ihm zunächst immer wieder einen Korb gegeben.

Im Abschlussjahr war es dann plötzlich umgekehrt gewesen, und sie hatte ihn um ein Date gebeten. Allerdings nur, um ihren Freund eifersüchtig zu machen, das hatte er gleich gewusst. Aber immerhin waren sie miteinander ausgegangen, hatten in seinem Auto gevögelt. Damals war er von ihr dazu aufgefordert worden, sie zu schlagen und zu würgen.

Er tat es nicht, stellte es sich aber vor.

Auf der Fahrt zu ihr verspottete sie ihn dann, doch er war so in seine Fantasien vertieft, dass er es gar nicht wahrnahm. In jener Nacht träumte er dann davon, sie zu würgen, sie zu schlagen.

Er konnte an nichts anderes mehr denken.

Die Wochen vergingen, wurden zu Monaten, in denen sie kaum miteinander sprachen. Doch er lief ihr hin und wieder über den Weg, und jedes Mal überkamen ihn diese Fantasien mit größerer Deutlichkeit und Wucht.

Eines Abends ging sie zu Fuß von der Arbeit nach Hause. Er hatte sie gesehen … weil er sie ständig beobachtete – sie beobachtete und von ihr träumte. Er bot ihr an, sie nach Hause zu bringen. Weil es gerade zu regnen anfing oder vielleicht, weil sie ihn noch ein bisschen heißmachen wollte, nahm sie das Angebot an. Als er dann nicht zu ihr nach Hause fuhr, wurde sie zickig, und er verpasste ihr eine mit dem Handrücken.

Doch statt sauer oder ängstlich zu werden … machte es sie an.

Also fuhren sie wieder in die ruhige, abgeschiedene Gegend außerhalb von Lexington, wo sie schon das erste Mal gevögelt hatten, und fielen wie die Tiere übereinander her. Auf dem Rücksitz fingen sie an, zogen dann in den Kofferraum um und landeten schließlich auf dem Boden vor dem Wagen.

Wenn er sie schlug, kam sie. Wenn er ihr die Kehle zudrückte, bis sie beinahe das Bewusstsein verlor, kam sie noch heftiger. So ging es stundenlang.

Im Morgengrauen schließlich, während er erneut tief in sie eindrang und auf den nächsten Orgasmus zujagte, vergrub er die Finger in ihrem weichen Hals, drückte zu, fester und fester … um dann loszulassen und zuzusehen, wie sie keuchend nach Luft rang. Genau in diesem Moment kam er so heftig, dass es beinahe schmerzte. Plötzlich ging ihm durch den Kopf, dass er nicht hatte von ihr ablassen wollen.

Und als sie dann lächelnd zu ihm aufsah, legte er ihr die Hände um den Hals.

Ohne zu wissen, warum, begann er von Neuem, sie zu würgen. Und diesmal hörte er nicht auf. Weder als sie mit den Füßen zappelte noch als sie ihm mit den Fingernägeln über die Handrücken kratzte und echte Angst in ihren Augen aufflackerte. Auch nicht, als ihr Darm und ihre Blase sich entleerten.

Die ganze Zeit über war er dabei ganz ruhig und gelassen geblieben, obwohl ihm vor Erregung das Herz bis zum Hals geschlagen hatte.

Sein erster Mord.

Ja … Mara war eines der schönsten ersten Male seines Lebens gewesen. Das erste Mal vergaß ein Mann eben nie. Jahrelang hatte er sich Sorgen gemacht, dass jemand sie entdecken könnte, herausfand, was ihr zugestoßen war, und irgendwie die Verbindung zu ihm herstellte.

Doch nun war nicht sie diejenige, die ihm den Schlaf raubte.

Es war nicht ihr Gesicht, von dem er nachts träumte.

Und er musste auch nicht ihretwegen seine Spielchen für einige Zeit unterbrechen.

Dieser unfreiwillige Verzicht brachte ihn fast um, so sehr sehnte er sich nach der Erregung, nach der Lust, die er nur verspürte, wenn er ein Leben nahm. Mara war nicht diejenige, deretwegen er sich wie eine Zeitbombe vorkam, deren Uhr von Tag zu Tag schneller tickte.

Nein, diese Ehre gebührte einer gewissen Jolene Hollister, ebenso wie einer gewissen Lena Riddle. Jolene war ihm beinahe entkommen, hatte Zeter und Mordio geschrien … und Lena hatte sie gehört, die Bullen gerufen und damit zu viel Aufmerksamkeit erregt.

Sechs Monate. Sechs Monate lag das nun zurück.

Er konnte warten.

Manchmal fühlte er sich, als ob er sich wie ein Kohlebrikett unter hohem Druck irgendwann in einen Diamanten verwandeln würde – der nur noch ein bisschen poliert und geschliffen werden müsste.

Dann wieder dachte er lediglich, dass er kurz vor dem Explodieren stand – zum Beispiel jetzt gerade. Sechs verdammte Monate.

Hier im dichten Gedränge war es noch schlimmer.

In einer Kleinstadt wie Ash war eine Hochzeit ein Großereignis, noch dazu hatten Lena und Ezra sich in Unkosten gestürzt. Das Inn platzte förmlich aus allen Nähten. Seit über einer Stunde war die Feier in vollem Gange und höchstwahrscheinlich würde sie noch ein paar Stunden weitergehen.

Er konnte sich noch nicht einmal klammheimlich davonstehlen. Das würde auffallen.

Also wartete er ab, plauderte und tanzte.

Er tanzte mit der Braut und mit den Brautjungfern, mit dem Blumenmädchen und mit den verheirateten Frauen, deren Männer keine Lust dazu hatten, und er tanzte mit den kichernden, rotwangigen Mädchen, die gerade erst lernten zu flirten.

Er führte so viele verschiedene Frauen … so viele.

Manche waren groß, manche klein, manche schlank, manche drall.

Die einen hatten gerade mal kinnlange Haare, den anderen reichten sie bis zu den Hüften. Einige wiederum trugen eine Hochsteckfrisur, sodass ihre Schultern entblößt waren. Schmuck glitzerte und glänzte auf straffer, sonnengebräunter Haut.

Drüben an der Bar entdeckte er Roslyn Jennings, die mit der Braut sprach; ihr dunkelgrünes, eng anliegendes Kleid betonte ihre üppigen Kurven. An ihrem Hals, an ihren Ohren und Handgelenken glitzerte Gold.

Auf der Tanzfläche sah er Hope Carson mit ihrem Lover Remy Jennings; sie trug das gleiche Kleid wie Roslyn, in demselben tiefen Grün. Doch während Roslyn darin wie eine schöne Hexe aussah, wirkte Hope eher wie eine Waldfee – süß, unschuldig und liebreizend. Sie hatte kaum Schmuck angelegt, sich aber eine Blume in das kurze, seidige Haar gesteckt.

Und dann war da schließlich noch die Braut, deren dunkelrote Strähnen einen leuchtenden Kontrast zu ihrem weißen Kleid bildeten. Sie trug Perlen um den Hals und Gold an den Fingern.

All diese Frauen …

Begehren erfasste ihn, brachte ihn schier um den Verstand, ließ Gier und Verzweiflung in ihm aufsteigen.

Doch die Verzweiflung war nicht groß genug.

Nicht so groß, dass er wieder eine Dummheit begehen würde. Nicht hier. Nicht an diesem Tag.

Im Moment klebte ein Mädchen – das wohl gerade seinen Collegeabschluss gemacht hatte – an ihm, was ihm gehörig auf die Nerven ging. Gut, möglicherweise machte es ihn auch ein bisschen an, dass die Kleine ihm die Brüste gegen den Arm drückte, ihn anlächelte und so tat, als wäre sie schon um einiges älter. Doch sie war noch ein Kind. Außerdem stand seine eigene Lady ganz in der Nähe und würde sicher bald etwas merken. Und auch wenn sie bestimmt Verständnis hätte, wollte er sie nicht verärgern.

Schon gar nicht wegen einer nervigen, kleinen Kröte wie dieser.

Als sie ein bisschen zu eng mit ihm tanzte, sagte er mit gedämpfter Stimme: »Estella …«

»Star. Ich heiße jetzt Star. Estella klingt so altmodisch«, unterbrach sie ihn und befeuchtete ihre Unterlippe, was wohl verführerisch wirken sollte.

»Estella Price«, wiederholte er. »Ich habe keine Ahnung, warum du dich die ganze Zeit so an mich drückst. Ich kenne dich, seit du ein Baby warst. Wahrscheinlich habe ich dir sogar ein- oder zweimal die Windeln gewechselt.«

Das stimmte nicht. Aber die Bemerkung hatte den gewünschten Effekt. Sie wurde beinahe so rot wie ihre großzügig bemalten Lippen und machte sich los. Mit einem unterdrückten Glucksen mischte er sich unter die Menschenmenge und steuerte die Bar an. Er brauchte einen Drink und wollte sehen, ob er nicht doch schon verschwinden konnte.

Wenn er nicht bald abhaute …

Auf dieser Party wollte er nicht sein … und das sollte er auch nicht. Aber die ganze, verdammte Stadt war nun mal hier.

An manchen Orten hielt sich ein Mann nur zu gern auf – im Bett mit einer großen, schlanken Frau im Arm, zum Beispiel. Wenn man Law Reilly fragte, stand das ganz oben auf der Liste.

Wobei er auch nichts gegen eine Hütte in den Bergen einzuwenden hätte, in der er allein mit seinem Laptop wäre. Den Computer würde er gegebenenfalls auch gegen eine große, schlanke Frau eintauschen.

Er gäbe sich sogar damit zufrieden, mit seinem Rechner in einem Schuppen am Strand zu sein. Auch hier galt: Der Laptop war durchaus gegen eine große, schlanke Frau eintauschbar. Und Bier sollte sich in Reichweite befinden.

Doch wo Law sich ganz und gar nicht aufhalten wollte, das war auf einer Hochzeit in einer Kleinstadt in Kentucky.

Genauer gesagt in Ash, wo er seit zehn Jahren lebte. Lange genug, um diesen Ort sein Zuhause zu nennen. Hier kannten die Leute sein Gesicht und seinen Namen … und das Guthaben auf seinem Bankkonto, auch wenn der Großteil von ihnen keine Ahnung hatte, woher sein Geld stammte.

Sie wussten lediglich, dass er sich um Geld keine Sorgen zu machen brauchte, was auf einer Hochzeit mit vielen Singlefrauen immer gefährlich war. Da hätte er sogar ein rüstiger Rentner mit Halbglatze und einem Rettungsring sein können.

Doch Law war vierunddreißig, besaß immer noch volles Haar, und auch wenn er nicht als Model für Zeitschriftencover infrage kam, hatte er zumindest keinen Rettungsring.

Ja, diese Feier war gefährliches Terrain, dabei hatte er schon schlechte Laune. Seine Stimmung sank jedes Mal, wenn eine Frau auf ihn zukam und einen Flirtversuch startete, indem sie eine raffinierte Bemerkung über sein Singledasein fallen ließ.

Er konnte die Lage meistern – die Party überstehen. Dazu brauchte er nur eine Strategie, und er musste vorsichtig sein.

Während der ersten Stunde war eigentlich alles ganz gut gelaufen.

Bei einer Hochzeit sollte ein Mann tunlichst jeglichen Blickkontakt vermeiden, durfte auf keinen Fall untätig herumstehen und den Eindruck erwecken, er könnte sich einsam fühlen. Manche Singlefrauen brachte das auf seltsame Gedanken.

Wenn er das hier bei einigermaßen klarem Verstand hinter sich bringen wollte, ohne sich auf der Hochzeit seiner besten Freundin wie ein Arschloch aufzuführen, musste er auf der Hut sein.

Hin und wieder kam ein Mann nur so ans Ziel.

Doch in manchen Situationen musste man auch alle Vorsicht über Bord werfen.

Momentan jedenfalls war Law Reilly versucht, das Inn schleunigst zu verlassen, erst recht als Mackenzie Cartwright lächelnd auf ihn zukam, die Brüste gegen seinen Arm schmiegte und sich vorbeugte, bis er freie Sicht auf ihren Bauchnabel hatte.

Er gönnte sich einen Blick – verdammt, warum auch nicht? Wenn sie sich doch so zur Schau stellte.

Allerdings hatte sie Lust zu tanzen … und vielleicht bald aufzubrechen … Hochzeiten würden sie immer so … Sie brach den Satz tatsächlich mit einem bedeutungsvollen Kichern ab, während sie die Hand hinunter auf seine Hüfte gleiten ließ.

Mist.

»Ich gehöre zum engsten Freundeskreis der Braut, Kindchen«, erwiderte er, wobei er das Kindchen nur anhängte, um sie zu ärgern. Mit ihren dreiundzwanzig war sie zwar eindeutig zu jung für ihn, aber längst kein Kind mehr. »Ich sollte wohl noch eine Weile bleiben.«

Dann ging er auf Sicherheitsabstand und überlegte, wie lange diese Weile eigentlich dauern musste. Wohl fühlte er sich nicht gerade. Er wollte nicht zugucken, wie sich Lena Riddle an Ezra King kuschelte, um sich den ungefähr fünfzigsten verdammten Kuss abzuholen. Aber nun hieß sie nicht mehr Lena Riddle, sondern Lena King.

Er war nicht eifersüchtig – nicht so richtig. Oder gut, doch schon.

Er war unglaublich eifersüchtig, aber nicht, weil er derjenige sein wollte, auf dessen Mund sie ihre Lippen drückte. Obwohl er sich früher einmal genau danach gesehnt hatte.

Doch er war nicht der Richtige für Lena.

Sie war glücklich mit dem Kerl, glücklicher, als Law sie je gesehen hatte. Das konnte er ihr nicht missgönnen, auch wenn er zu anderen Zeiten gern an Ezras Stelle gewesen wäre.

Dennoch verspürte er einen Stich im Herzen. Neid und Sehnsucht kamen in ihm auf, und er wollte an jedem anderen Ort lieber sein als hier – na ja, vorausgesetzt, Mackenzie Cartwright hielt sich nicht dort auf.

Allein zu Hause zu sein, das war eine verlockende Vorstellung.

Hochzeiten stellten nicht gerade seinen liebsten Zeitvertreib dar, doch hier handelte es sich um die seiner besten Freundin … Und wenngleich er einmal hoffnungslos in sie verliebt gewesen war, bedeutete es ihm viel, sie so glücklich zu sehen.

Bei so ziemlich jedem anderen hätte er die Einladung zur Feier ablehnen können.

In diesem Fall allerdings hatte er die Braut zum Altar geführt. Da konnte man schlecht absagen. Seufzend trank er einen Schluck Bier und zählte die Minuten, bis es in Ordnung wäre, sich zu verdrücken.

Lena zuliebe wollte er die Höflichkeit wahren.

»Du machst ein Gesicht, als stündest du auf deiner eigenen Beerdigung«, erklang eine leise, ruhige Stimme.

Law senkte den Blick und setzte ein Lächeln auf.

Selbst mit den schwindelerregend hohen Absätzen, die sie zu ihrem Brautjungfernkleid trug, maß Hope Carson gerade mal eins siebenundsechzig. Sie war ein zierliches Persönchen … und der einzige Mensch auf Erden, der es schaffte, Law in einen Smoking zu verfrachten.

Ihr Kleid war so grün wie ihre Augen und schimmerte auf ihrer blassen Haut. Sie hatte schon immer diese zarte Schönheit besessen, aber wie er zugeben musste, sah sie an diesem Abend atemberaubend aus.

Und jeder Mann, der sie länger als zwei Sekunden betrachtete, spürte den stechenden Blick ihres Freunds, des Bezirksstaatsanwalts Remy Jennings, im Nacken.

Tja, jeder Mann außer Law. Hope und er waren wie Geschwister – das hatte Remy längst begriffen. Als Hope sich also auf die Zehenspitzen stellte und ihn umarmte, machte sich Law keine allzu großen Sorgen wegen Remys finsterer Miene. Im Gegenteil, er triezte den Kerl ohnehin gern ein wenig.

Deswegen drückte er Hope noch einen Kuss auf die Lippen. Den Staatsanwalt auf die Palme zu bringen, war seit einer Weile eins seiner Lieblingshobbys. Er strich Hope übers Haar, wobei er darauf achtete, die zarten Blüten über ihrem Ohr nicht durcheinanderzubringen. »Du siehst umwerfend aus, Süße.«

»Danke.« Sie strich sich das Kleid glatt und warf lächelnd einen Blick über die Schulter zu Lena. »Ihr großer Tag ist wohl ganz gut gelaufen, was?«

»Tja, sie ist unter der Haube. Das war doch das Ziel, oder?«

Hope verdrehte die Augen. »Typisch Mann. Ja, sie ist unter der Haube … und das war im Prinzip auch das Ziel. Aber der Weg dorthin, das Wie, all die erinnerungswürdigen Momente … Darum geht es.«

»Wie auch immer.« Law trank noch einen Schluck Bier und schaute zu Remy hinüber. Er unterhielt sich gerade mit einem seiner vielen Cousins, Carter Jennings – Roz’ Ehemann.

Auch Hank Jennings war da, in Begleitung einer Frau, die Law nicht direkt einordnen konnte. Hank war der Bürgermeister von Ash und Laws Meinung nach ein absolutes Arschloch. Obwohl er sich in den letzten Monaten etwas mehr zusammengerissen hatte.

Der Jennings-Clan. In der ganzen Stadt wimmelte es nur so von Familienmitgliedern. Drei Cousins saßen im Stadtrat. Der stellvertretende Direktor der Highschool hieß Jennings. Mehrere Bezirksdeputies waren geborene Jennings oder hatten in die Familie eingeheiratet, und mindestens einer in der winzigen, städtischen Polizeibehörde gehörte ihr ebenfalls an.

Ein Viertel der Bevölkerung von Ash war in irgendeiner Form mit dieser Sippe verwandt. In weniger als einem Jahr würde Hope garantiert auch dazugehören.

»Wo wir gerade beim Thema sind … Peilen du und Remy eigentlich in nächster Zeit dasselbe Ziel an?«

Hope wurde rot und zog die Schultern hoch. »Ich … ich weiß nicht.«

»Habt ihr etwa nicht darüber gesprochen?«

Sie bekam noch mehr Farbe.

Law lachte. »Also doch.« So, wie er sie kannte, fand sie diese Vorstellung vermutlich ebenso beängstigend wie aufregend. Er gab ihr noch einen Kuss, dieses Mal auf die Stirn. »Ran an den Speck, Kleine. Einen Mann, der dich so liebt wie er, wirst du so schnell nicht wieder finden. Und kein anderer wird dir so viel bedeuten.«

Sie seufzte. »Stimmt. Ich bin bloß …«

Ihre Augen nahmen einen düsteren Ausdruck an. Sie besaß Erinnerungen, die nicht innerhalb weniger Monate verblassen würden.

»Er ist fort, Süße. Mausetot.«

»Ich weiß. Es ist nur …« Doch sie brauchte es nicht auszusprechen.

Manchmal kannte Law sie genauso gut wie sie sich selbst. Hope und er waren schon auf dieselbe Highschool gegangen – in Clinton, Oklahoma, einer Kleinstadt, die sich mehr oder weniger fest in der Hand einer einzigen Familie befand. Ähnlich, wie es in Ash mit den Jennings der Fall war. Zumindest zahlenmäßig konnte man die beiden Clans vergleichen.

Doch die mächtigen Carsons waren keine Gutmenschen.

Kurz nach ihrem Abschluss hatte Hope den Liebling der Stadt geheiratet, Joseph Carson. Zunächst hatte sich seine besitzergreifende Art eher unterschwellig bemerkbar gemacht. ›Zieh dich so an, wie es mir gefällt. Benimm dich so, wie ich es für richtig halte. Trag dein Haar so, wie ich es schön finde.‹

Doch als sie nicht seinem Willen gefolgt war, hatte der Missbrauch angefangen.

Jahre waren vergangen, bis Hope irgendwann den einzigen Ausweg im Selbstmord gesehen hatte. Sie hatte versucht, sich umzubringen … was ihr aber nicht gelungen war. Als Polizist hatte ihr Exmann daraufhin seine Dienstmarke und den guten Ruf seiner Familie dazu missbraucht, sie in eine Psychiatrie sperren zu lassen.

Nach ihrer Entlassung war es dann noch viel schlimmer geworden.

Nach mehreren Jahren, in denen sie nur ab und an voneinander gehört hatten, war es Law irgendwann gelungen, sie wieder zu erreichen. Erst da hatte er den Ernst der Lage begriffen. Dann war ihm diese ganze angebliche Macht der Carsons verdammt egal gewesen, er hatte Rot gesehen und war losgefahren, um Hope da rauszuholen.

Dass er das nicht schon viel früher getan hatte, würde er sich nie verzeihen. Nachdem er einmal kapiert hatte, was los war, hätte er Joe am liebsten umgebracht.

Hope hatte das zwar nie so gesagt, aber anscheinend war es das gewesen, was ihr den Mut gegeben hatte, Joe zu verlassen: nicht die Angst um sich selbst, sondern die Sorge, dass Law sein Leben ruinieren könnte.

Warum zum Teufel war er nicht schon früher nach Clinton zurückgekehrt? Warum hatte er nichts von all dem gewusst? Sie war durch die Hölle gegangen, und wenn er auf sein Bauchgefühl gehört hätte, dann wäre er in der Lage gewesen … irgendetwas zu tun. Was auch immer.

Zum Beispiel, den Mistkerl umzulegen. Er hätte das Schwein töten und Hope das ganze Leid ersparen können. Scheiß auf die Konsequenzen!

Eine Flut von Erinnerungen prasselte auf ihn ein, Erinnerungen, die er mit aller Macht zurückzuhalten versuchte. Zur Hölle mit diesem miesen Schwein …

»Law.«

Eine weiche, kühle Hand wurde an seine Wange gelegt, und er begegnete Hopes traurigem Blick.

»Es liegt nicht an uns, stimmt’s?«

Schweigend schaute er sie an.

»Du sagst mir ständig, ich solle mir keine Vorwürfe machen. Ich dürfe mir nicht die Schuld an Nielsons Tod geben oder daran, dass Joe dieses Mädchen umgebracht hat.«

Nielson – der Sheriff, der Hope vor Carson beschützt und dabei sein Leben gelassen hatte.

Und Joely.

Dieses Mädchen … Der Anblick dieser toten Frau hatte sich unwiderruflich in sein Hirn gebrannt – eine Wunde, die nie verheilen würde. Dieses Mädchen. Er schluckte und schaute weg. »Sie hieß Jolene. Joely Hollister«, sagte er mit rauer Stimme.

»Joely.« Hope sah ebenfalls beiseite. »Ja. Ich weiß, wie sie hieß. Aber du sagst mir immer wieder, dass es nicht meine Schuld sei. Wie soll ich das denn glauben, wenn ich die ganze Zeit mitansehen muss, wie du dir selbst Vorwürfe wegen dem machst, was passiert ist?«

Fluchend fuhr er sich durch das zu lange, goldbraune Haar, das ihm gleich wieder in die Stirn fiel. Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Das ist nicht dasselbe, Hope. Verflucht noch mal, ich wusste, dass bei euch etwas nicht stimmte, aber statt auf mein Bauchgefühl zu hören, habe ich einfach nichts unternommen …«

»Ich auch nicht«, gab sie ungerührt zurück. »Und bei mir war es nicht bloß ein Bauchgefühl. Jedes Mal, wenn er mir wieder ein blaues Auge verpasst hatte, besaß ich den handfesten Beweis dafür, dass etwas nicht stimmte. Ich hätte abhauen und zu dir kommen können – ein einziger Anruf hätte gereicht. Aber ich bin geblieben. Ich kann versuchen, mir keine Vorwürfe mehr zu machen, aber das wird verdammt schwer werden, wenn mein bester Freund sich in Schuldgefühlen ergeht.«

Er kniff die Augen zusammen. »Das ist ganz schön manipulativ.«

»Jepp, stimmt.« Sie zog eine Augenbraue hoch. »Aber wenn es funktioniert …«

Dann zuckte sie mit den Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Hör auf zu grübeln. Unterhalte dich mit den Leuten. Ethan ist hier … der Deputy vom Büro des Sheriffs. Ihr hängt doch manchmal miteinander rum. Geh zu ihm, amüsier dich! Du machst ja ein Gesicht, als stünde dir eine Steuerprüfung bevor.«

Law schnitt eine Grimasse. Verdammt. Selbst die wäre ihm noch lieber als das hier. Schließlich bezahlte er einen Steuerberater dafür, sich um solchen Mist zu kümmern.

Aber er konnte niemanden dafür bezahlen, sich für ihn mit diesem ganzen Schlamassel zu befassen.

2

Drei Monate später

Er stieg aus dem Bett, während sie noch schlief.

Als er aus der Dusche kam, drehte sie sich gerade von einer Seite auf die andere, und er kniete sich neben das Bett, um ihr einen Kuss zu geben. Doch sie wandte den Kopf ab, sodass seine Lippen lediglich ihre Wange streiften. »Hab die Zähne noch nicht geputzt«, murmelte sie.

Er lachte.

»Rufst du an, wenn du im Hotel bist?«

»Mach ich.« Obwohl er die Antwort schon kannte, stellte er pflichtbewusst die gewohnte Frage. »Sicher, dass du nicht mitkommen willst?«

Im schwachen Licht, das vom Flur hereinfiel, sah er, wie sie das Gesicht verzog. »Lieber nicht. Ist nicht so meins, das weißt du ja. Aber fahr du nur … Hab Spaß!«

Er küsste sie wieder. »Ich versuch’s. Und ich werde dich vermissen.«

»Hmmm. Gut so. Und bring mir etwas Hübsches mit …«

»Mach ich doch immer.«

Insgeheim schmiedete er bereits Pläne.

Er war auf dem Weg nach Chicago. In dieser großen Stadt kannte er sich gut aus, und obwohl er mehr Gefallen an einer wohlbedachten Jagd fand, konnte er es nicht mehr vor sich herschieben, das Verlangen, der Hunger ließ sich kaum noch unterdrücken …

Als er schließlich zur Tür ging, war sie bereits wieder eingeschlafen. Ein letztes Mal schaute er zurück und lächelte nachdenklich. Dann brach er voller Ungeduld auf.

Er musste hier verschwinden, und zwar schleunigst.

Ihm war nicht klar gewesen, dass ihm der Verzicht so schwerfallen würde …

Ihr Name war Katia. Jedenfalls hatte sie sich ihm so vorgestellt. Er wusste nicht, ob sie wirklich so hieß, und im Moment war es ihm auch egal. Er wollte sie lediglich irgendwie aus dem Club locken und an einen ruhigen, abgeschiedenen Ort schaffen.

Sie ahnte nicht, dass ihre Zeit abgelaufen war. Auf ihn wirkte sie, als hätte sie nicht viel anderes im Sinn außer Sex – das konnte er ihr von den Augen ablesen. Wahrscheinlich lag das an den Pillen, die sie eingeworfen hatte. Er mochte das zwar nicht, aber im Prinzip spielte es keine große Rolle. Sie würde sich trotzdem wehren – das sah er ihr an. Er wusste, welche Mädchen kämpften.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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