Trading mit Hebelprodukten - Richard Pfadenhauer - E-Book

Trading mit Hebelprodukten E-Book

Pfadenhauer Richard

0,0
21,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Hebelprodukte können auch für Sie als Privatanleger sinnvoll sein, um an der Börse zu profitieren. Richard Pfadenhauer und Dominik Auricht wollen Sie dabei unterstützen, Hebelprodukte richtig und optimal einzusetzen und dabei nicht nur die Chancen maximal zu nutzen, sondern auch die mit dem Trading von Hebelprodukten verbundenen Risiken zu kennen, zu beherrschen und auf ein Minimum zu reduzieren. Trading-Einsteiger lernen nicht nur Ein- und Ausstiegsszenarien sowie ein sinnvolles Risiko- und Money-Management kennen, sondern auch den Aufbau und die Vorteile von Hebelprodukten. Zudem geben die Autoren Hilfestellung bei den wichtigsten Kennzahlen und vermitteln Grundkenntnisse in der Fundamental- und in der Chartanalyse. Ein kompakter Einstieg in die Welt der Börse und erste Schritte mit Hebelprodukten, übersichtlich und praktisch erklärt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 235

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Rechtliche Hinweise

Diese Publikation wurde von der UniCredit Bank AG (HypoVereinsbank) erstellt. Sie dient ausschließlich der Information.

Diese Informationen und Einschätzungen zu den Wertpapieren stellen keine Empfehlung dar, sich in den beschriebenen Wertpapieren zu engagieren. Die Informationen in dieser Publikation stellen keine Anlageberatung und kein Angebot zum Kauf oder Verkauf dar. Die hierin bereitgestellten Berichte dienen nur allgemeinen Informationszwecken und sind kein Ersatz für eine auf die individuellen Verhältnisse und Kenntnisse des Anlegers bezogene Finanzberatung. Private Investoren sollten den Rat ihrer Bank oder ihres Bankberaters einholen, bevor sie Investitionen tätigen. Die Angaben in dieser Publikation basieren auf sorgfältig ausgewählten Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Wir geben jedoch keine Gewähr über die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Angaben.

Die in der Publikation enthaltenen Informationen und Meinungen basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen. Die vergangene Wertentwicklung besprochener Wertpapiere ist keine zuverlässige Indikation für zukünftige Entwicklungen.

© Copyright UniCredit Bank AG 2015, Alle Rechte vorbehalten.

Diese Publikation darf weder vollständig noch teilweise nachgedruckt oder in ein Informationssystem übertragen oder auf irgendeine Weise gespeichert werden, und zwar weder elektronisch, mechanisch, per Fotokopie noch auf andere Weise, außer im Falle der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch die UniCredit Bank AG.

Lizenzhinweise

DAX ® und MDAX ® sind eingetragene Marken der Deutschen Börse AG. Die Indizes und seine Warenzeichen sind für bestimmte Verwendungen an die UniCredit Bank AG lizenziert worden. Das Finanzinstrument wird von der Deutschen Börse AG nicht gesponsert, gefördert, verkauft oder auf eine andere Art und Weise unterstützt.

Dow Jones Industrial Average IndexSM sind Dienstleistungsmarken der Dow Jones & Company, Inc. und wurden zum Gebrauch für bestimmte Zwecke durch die UniCredit Bank AG lizenziert. Das Produkt wird nicht von Dow Jones oder einer ihrer Tochter- oder Schwestergesellschaften gesponsert, unterstützt, verkauft oder vermarktet und weder Dow Jones noch eine ihrer Tochter- oder Schwestergesellschaften machen eine Zusicherung im Hinblick auf die Geeignetheit der Anlage in das Produkt.

Kontakt

Herausgeber:

UniCredit Bank AG

Corporate & Investment Banking

Team onemarkets

Arabellastraße 12

81925 München

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2015

© 2015 by FinanzBuch Verlag

ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Judith Engst

Korrektorat: Sonja Rose

Umschlaggestaltung: Laura Osswald, München

Umschlagabbildung: Unter Verwendung von istock-Bildern

Satz: inpunkt[w]o, Haiger

ISBN Print 978-3-89879-861-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-657-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-528-4

Inhalt

Einleitung

Kapitel 1: Aktiv und verantwortungsvoll handeln! Warum eine aktive Geldanlage einer passiven vorzuziehen ist

Kapitel 2: Was sind Finanzmärkte und wer sind dort die Akteure?

1 Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage

2 Ein Chartbild entsteht

3 Die Trendbestimmung

4 Vom Einzeltitel zum Index

Kapitel 3: Trader oder Anleger: Welcher Investmenttyp sind Sie?

1 Langfristig oder kurzfristig?

2 Der Trading-Prozess

Kapitel 4: Die 5 Schritte zum erfolgreichen Trader

Kapitel 5: Schritt 1: Der Ausgangspunkt ist Ihr Trading-Konto

Kapitel 6: Schritt 2: Risiken begrenzen und Chancen wahrnehmen (Zielsetzung)

1 Vor der Gewinnerzielung kommt das Risiko-Management

2 Von der Risikobegrenzung zur Bestimmung der Positionsgröße

3 Das Praxisinterview: Risiko- und Money-Management mit Wieland Arlt

Kapitel 7: Schritt 3: Den richtigen Weg wählen – So bilden Sie sich eine Meinung und setzen sie professionell um

1 Einführung in die fundamentale Analyse

2 Wichtige Konjunkturindikatoren und Börsenbarometer

3 Einführung in die technische Analyse und erste Trading-Ideen

4 Die verschiedenen Orderarten im Trading clever nutzen

Kapitel 8: Schritt 4 – Von der Marktbeobachtung zur Trading-Idee

1 Ein erster Trade

2 Ein zweiter Trade

Kapitel 9: Schritt 5: Das richtige Produkt zur richtigen Zeit – Was sind Hebelprodukte und wie können Sie diese beim Trading einsetzen

1 Knock-out-Produkte: die Grundlagen

2 Die Funktionsweise von Hebelprodukten mit Knock-out-Barriere

3 Die Knock-out-Barriere

4 Die Preisbildung eines Hebelproduktes mit Knock-out-Barriere

5 Die Umsetzung in der Trading-Praxis

6 Der Hebeleffekt

7 Die Funktionsweise von Open-End-Turbo-Optionsscheinen

8 Die Funktionsweise von Mini-Futures

9 Der Handel mit X-Turbo-Optionsscheinen

10 Knock-out-Produkte im Überblick

Kapitel 10: Worauf Sie im täglichen Handel achten sollten

1 Verhaltensanomalien: Warum wir uns im Trading selbst ausbremsen

Kapitel 11: Fünf Tipps, um ein erfolgreiches Trading zu etablieren

1 Tipp 1: Lernen Sie, mit Verlustrisiken umzugehen

2 Tipp 2: Bewahren Sie Abstand

3 Tipp 3: Bleiben Sie diszipliniert!

4 Tipp 4: Führen Sie Buch

5 Tipp 5: Üben Sie sich in Geduld

6 Trading neben dem Beruf

7 Ende oder Anfang? Nach der Bildung folgt die Weiterbildung

Schlusswort

Anhang: Literaturhinweise

1 Zum Risiko-Management

2 Zur fundamentalen Analyse

3 Zur technischen Analyse

4 Zum Behavioral Finance

5 Zur Organisation des Tradings und der weiteren Vertiefung

Über die Autoren

Einleitung

Hebelprodukte mit Knock-Out-Barriere stellen mittlerweile eine feste Größe am Kapitalmarkt dar. Sie erfreuen sich einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das kommt nicht von ungefähr. Denn zum einen vollziehen sie die Bewegungen eines Basiswertes nahezu linear nach und zum anderen sind sie im Trading vielfältig einsetzbar. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns in diesem Buch auf diese interessante Wertpapiergruppe.

Es gibt Berge von Büchern über das Trading. Aber – und das ist ein großes Aber – gibt es bislang kaum nennenswerte Literatur, die Anlegern einfach, konkret und anhand von Beispielen die Einsatzmöglichkeiten des Tradings aufzeigt. Um diese Lücke zu schließen, haben wir uns mit diesem Buch bewusst auf das Thema »Trading mit Hebelprodukten« konzentriert.

Wir beide, Dominik Auricht und Richard Pfadenhauer, beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit den Finanzmärkten. Bei der HypoVereinsbank verantworte ich, Dominik Auricht, das Hebelproduktgeschäft in Deutschland unter der Marke HypoVereinsbank onemarkets. Mich, Richard Pfadenhauer, kennen viele Trader als Chefredakteur des onemarkets–Magazins und des onemarkets Blogs im Bereich Corporate & Investment.

Wir wollen Sie dabei unterstützen, Hebelprodukte richtig und optimal einzusetzen. Dabei lernen Sie nicht nur, die Chancen dieser Produkte bestmöglich zu nutzen, sondern auch die mit dem Trading dieser Produkte verbundenen Risiken zu erkennen, zu beherrschen und auf ein Minimum zu reduzieren.

Dazu ist es zunächst einmal wichtig, sich mit der Ausgestaltung und Konstruktion dieser Hebelprodukte zu beschäftigen. Wir werden Sie in diesem Buch Schritt für Schritt dahin führen, Knock-out-Hebelprodukte sinnvoll für Ihre eigenen Handelsstrategien nutzen zu können.

Zu diesem Zweck wollen wir zunächst klären, warum es überhaupt sinnvoll ist, an den Finanzmärkten selbst aktiv zu werden. Dann werfen wir einen Blick auf die Finanzmärkte und stellen zudem die dort handelnden Akteure vor. Die Klärung der grundsätzlichen Frage, ob Sie lieber kurz- oder langfristig traden wollen, steht am Schluss dieser Einführung und leitet zum Hauptteil des Buches über. Dargestellt wird hier, wie Sie in fünf Schritten zum erfolgreichen Trader werden.

Nach der Ermittlung der korrekten Größe Ihres Trading-Kontos in einem ersten Schritt stellen wir Ihnen im zweiten Schritt konkrete Maßnahmen für ein striktes Risiko-Management vor. Sie erfahren, wie Sie Ihre Risiken im Trading begrenzen und Ihre Chancen maximieren.

So ausgerüstet zeigen wir Ihnen im dritten Schritt konkrete Ansätze auf, wie Sie die Finanzmärkte selbstständig analysieren können. Dazu stellen wir Ihnen zunächst die wichtigsten fundamentalen Kennzahlen und deren Interpretation vor. Im Anschluss daran schlagen wir das Kapitel der charttechnischen Analyse auf. Von der Trend-Definition über die -Formationsanalyse bis zu den Candlesticks führen wir Sie in die interessante Welt der Charttechnik ein. Natürlich dürfen zur Abrundung ausgewählte Indikatoren sowie Oszillatoren nicht fehlen. Damit Sie schließlich bei der Umsetzung Ihrer Trading-Strategien sicherstellen, dass Sie die gewünschte Position auch wie geplant eröffnen, erläutern wir Ihnen noch die wichtigsten Orderarten, die Sie in Ihrer Handelsplattform nutzen können.

Auf die Theorie folgt die Praxis. Wir verknüpfen die besprochenen Inhalte und wenden diese in einem vierten Schritt auf konkrete Trades an. Ob Chartanalyse, Risiko-Management, Positionsgröße oder Kursziel: Wir gehen vom Einstieg in eine Position bis zum Ausstieg aus einem Trade den gesamten Prozess gemeinsam mit Ihnen durch.

Was bis dahin im Allgemeinen vorgestellt worden ist, wird auch noch speziell in Bezug auf das Trading mit Hebelprodukten dargestellt. Im fünften Schritt wollen wir Ihnen Hebelprodukte näher vorstellen. Hier beantworten wir Ihnen alle Fragen zu deren Aufbau, Struktur, Hebeleffekt, Preisberechnung und Anwendungsmöglichkeiten. Auch hier darf die praxisnahe Durchführung eines Trades mit Hebelprodukten nicht fehlen.

Im Schlussteil dieses Buches stellen wir Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Behavioral Finance, d. h. der verhaltensorientierten Finanzlehre vor. Sie erfahren, was diese Erkenntnisse für Ihr Trading bedeuten. Zudem geben wir Ihnen konkrete Lösungen an die Hand, um psychologische Fallen zu vermeiden. Unsere fünf Tipps, wie Sie Ihren Trading-Erfolg auf eine dauerhafte Basis stellen, sollen Ihnen auch in Zukunft eine wertvolle Unterstützung bieten.

Für alle, die weiterlesen und die besprochenen Themen vertiefen wollen, haben wir noch eine Literaturliste erstellt, die Sie im Anhang finden.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, viele neue Erkenntnisse und »Aha-Erlebnisse« und vor allem viel Erfolg beim Traden mit Hebelprodukten.

Dominik Auricht Richard Pfadenhauer

I Kapitel 1: Aktiv und verantwortungsvoll handeln! Warum eine aktive Geldanlage einer passiven vorzuziehen ist

»Der Traum vom schnellen Geld« – Es gab ihn wohl schon immer. Sie kennen bestimmt die Geschichten rund um die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert und den Goldrausch im 19. Jahrhundert. So mancher verkaufte damals Haus und Hof, um auf Tulpen zu wetten oder Sieb, Spitzhacke und einen Claim zu erwerben. Dieser Traum schlummert auch heute noch in uns. Schließlich füllen Woche für Woche Millionen Menschen ihre Lottoscheine aus – in der Hoffnung auf sechs Richtige mit Zusatzzahl und damit auf ein besseres Leben. Andere (ver)suchen ihr Glück an der Börse.

Eines aber sei an dieser Stelle schon einmal vorweg angemerkt: Wer tippen oder wetten will, sollte weiter Lotto spielen oder ins Spielkasino gehen. Und wer ein gutes Leben führen will, sollte einmal im Monat mit seiner Frau ein schönes Abendessen genießen oder sich ein- oder zweimal im Jahr in einem Wellness-Hotel verwöhnen lassen. Der Spaßfaktor ist weitaus größer. Mittelfristig ist ein solches Vorgehen wahrscheinlich sogar deutlich günstiger, als an der Börse zu »spekulieren«.

Egal, mit wem Sie sprechen, jeder professionelle Anleger wird ihnen sagen: An der Börse Gewinne zu erzielen, ist nur mit harter Arbeit, großer Leidenschaft und stetiger Lernfähigkeit möglich. Das soll Sie jedoch nicht abschrecken, sondern vielmehr sensibilisieren. Wir haben im Prinzip unser Hobby zum Beruf gemacht und »leben« Börse seit mehr als 15 Jahren.

Sie werden wahrscheinlich schon eine Reihe von Büchern rund um die Börse gelesen haben. Lesen ist wichtig und richtig. Es ist wichtig zu verstehen, was hinter einem Kurs-Gewinn-Verhältnis steckt oder was in der Charttechnik mit einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation gemeint ist. Viele Bücher erklären ihnen allerdings nicht, was Sie mit ihren Depotpositionen machen sollen oder können. Sie erklären ihnen auch nicht, welcher Trade sich lohnt und welcher nicht. Sie erklären ihnen oftmals noch nicht einmal, wie das ganze Finanzsystem funktioniert und welche Anlagestrategie für Sie überhaupt geeignet ist.

Laut Bundesbankbericht verfügen die Deutschen über ein Vermögen von insgesamt rund 6 Billionen €. Wie viel haben Sie auf dem Konto? Viele von Ihnen werden morgens um acht ins Büro fahren und abends um sechs wieder kommen. Wie wollen Sie unter diesen Umständen zum Day-Trader werden? Dieses Buch ist anders als andere. Sie brauchen kein Mathematikstudium, um es zu verstehen. Vielmehr wollen wir Sie auf Ihrem Weg zum erfolgreichen Trader begleiten und die ersten Schritte auf dem glatten Börsenparkett gemeinsam mit Ihnen gehen.

Wichtig ist allerdings vorab, Wunsch und Wirklichkeit zusammenzubringen. Was führt Sie eigentlich an die Börse? Aus vielen Gesprächen, die wir über Jahre hinweg mit Anlegern führten, haben wir erfahren: Die meisten verbinden mit dem Trading zunächst einmal den Wunsch nach einem Zusatzeinkommen. Nun wissen wir nicht, in welcher Lebensphase Sie sich aktuell befinden, aber ein Zusatzeinkommen ist Ihnen sicher in jeder Lebensphase willkommen.

Andere Einsteiger in den Börsenhandel sehen im aktiven Trading eine Möglichkeit, eine höhere Rendite auf ihr Erspartes zu erwirtschaften, als eine passive Geldanlage ermöglichen würde. Wer sich in diesem Zusammenhang vor Augen führt, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins seit Juli 2008 von 4,25 % auf 0,05 % im September 2014 herabsenkte, während im gleichen Zeitraum die Weltbörsen einen steilen Anstieg verzeichneten, für den ist dieser Wunsch keine Überraschung. Dieser Gruppe von Anlegern kann schon ein kleiner Erfolg im Trading genügen, um ihre Ziele als verwirklicht anzusehen.

Dann gibt es wiederum vor allem jüngere Menschen, die sich Gedanken um ihre Altersvorsorge machen. Natürlich stehen diese voll im Berufsleben, wenn wir mit ihnen ins Gespräch kommen. Aber das Thema Rente und Altersvorsorge steht dennoch hoch oben auf ihrer Agenda. Gut so! Denn natürlich wollen wir – und wir denken, da stimmen Sie mit uns überein – auch im Ruhestand unser Leben nach unseren Vorstellungen führen. Dazu bedarf es eines gewissen finanziellen Polsters. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den eigenen finanziellen Mitteln sorgt dafür, dass dieses Polster zunächst einmal entsteht und dann kontinuierlich anwächst.

Eine weitere nicht zu vernachlässigende Gruppe von Tradern verfolgt gezielt den Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit. Aus dem einen kann das andere werden. Warum nicht? Letzten Endes hängt die Erreichung dieses Zieles in erster Linie von dem betreffenden Trader selbst ab. Finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen ist möglich, aber nicht selbstverständlich. Viele Faktoren tragen dazu bei, einige von ihnen werden wir in diesem Buch näher betrachten.

Wahrscheinlich werden Sie sich einer oder vielleicht auch mehreren Gruppen zuordnen können. Um die gesteckten Ziele jedoch zu erreichen, ist eines unabdingbar. Der sorgsame, bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Ihrem Geld!

Um es gleich vorwegzunehmen. Der aktive Handel – das Trading erlaubt Ihnen genau das. Es mag auf den ersten Blick paradox klingen – Trading und sorgsamer Umgang mit Geld – doch genau deshalb ist es wichtig, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen und die Materie zu beherrschen. Denn das ist die Voraussetzung, sich sorgsam und vor allem erfolgreich um das eigene Geld zu kümmern.

Kommen wir noch einmal zurück zum ausgewiesen Gesamtvermögen in Deutschland. Ein großer Teil dieser 6 Billionen € Vermögen sind in Immobilien, Versicherungen und festverzinslichen Wertpapieren investiert. Im Grunde ist eine solche passive Anlage auch richtig. Sie ist relativ sicher und gehört zum Kern eines langfristigen Vermögensaufbaus. Angst um das bestehende Vermögen zu haben, bringt Unmut in die Familie und kann im schlimmsten Fall deren Existenz bedrohen. Die Krux: In extremen Niedrigzinsphasen, wie beispielsweise derjenigen, die seit 2012 in der Eurozone besteht, bringen sichere Anlagen kaum Rendite. Staatspapiere, wie deutsche 10-jährige Bundesanleihen warfen Anfang 2015 weniger als 0,6 % pro Jahr ab. Nach Steuern und Inflation ist das ein Verlustgeschäft.

Um die Chance auf deutlich mehr Rendite zu bekommen, ist eine aktivere Kapitalanlage nötig. NICHT mit dem gesamten Vermögen, sondern nur mit einem Teil. Wir werden uns später noch eingehender mit dieser Frage beschäftigen.

Wo aber Chancen ergriffen werden können, müssen immer auch entsprechende Risiken in Kauf genommen werden. Immer. Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie investieren in eine Staatsanleihe und erhalten dafür einen sicheren Zinssatz in Höhe von 0,25 % pro Jahr auf Ihr Investment. Das ist der bereits angesprochene Geldmarktsatz. Bei längerfristigen Investments können Sie sich an den Renditen sicherer Staatsanleihen orientieren. Verluste sind unter normalen Umständen ausgeschlossen. Kein Risiko! Aber: Sie sehen sicher schon, dass bei einem Risiko von Null auch nur verhältnismäßig wenig Ertrag dabei herauskommt. Und unter Betrachtung der Inflation verlieren Sie real dann tatsächlich doch, da Ihr Geld weniger wert wird. Wenn Sie also mehr erreichen wollen, als diese sichere Rendite, dann geht das nicht ohne Risiko.

Aber aufgepasst! Wer Ihnen eine höhere und zugleich sichere Rendite garantiert, der lügt! Wer 4 oder mehr Prozent garantiert, unterschlägt die damit verbundenen Risiken! Bei einer Aktie kann es beispielsweise zum Kursrückgang kommen. Bei Anleihen eines Unternehmens kann es zum Zahlungsausfall kommen.

Chancen ohne Risiko gibt es also nicht. Bitte behalten Sie dies immer in Erinnerung. Die gute Nachricht an dieser Stelle ist jedoch, dass Sie dieses Risiko mit einer aktiven Anlagestrategie bewusst steuern können. Vermeiden können Sie es aber nicht.

Im Gegensatz zu einer passiven Strategie haben Sie bei einer aktiven Anlage zudem die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann Sie investieren und wann Sie aussteigen. Steckt da nicht mehr Sicherheit drin, zu wissen, dass Sie nicht dauerhaft im Markt sind, sondern nur dann, wenn es die zu erwartenden Chancen und das Risiko überhaupt erst rechtfertigen? Gut also, dass Sie sich mit dem Trading – der aktiven Anlage – beschäftigen.

Natürlich ist eine aktive Anlage deutlich zeitaufwändiger als eine passive Anlage. Auch auf diesen Punkt wollen wir Sie hier bereits aufmerksam machen. Kaufen und liegen lassen kostet eben nur wenig Zeit.

Genau in diesem Punkt liegt für viele Einsteiger in das Trading zunächst die größte Herausforderung. In der Vereinbarkeit von Beruf, Privatleben und Trading. Das haben allerdings schon viele Anleger vor Ihnen gemeistert. Und mit der entsprechenden Übung, Erfahrung und Disziplin gelingt Ihnen das auch. Dieses Buch soll ihnen dabei helfen.

II Kapitel 2: Was sind Finanzmärkte und wer sind dort die Akteure?

Bevor wir uns eingehender mit dem Trading beschäftigen, lassen Sie uns zunächst darüber sprechen, wo Sie sich im Rahmen Ihrer Börsengeschäfte überhaupt bewegen und wem Sie dort begegnen.

Gehen wir Schritt für Schritt vor. Grob gesagt bewegen Sie sich mit Ihren Börsengeschäften auf den weltweiten Finanzmärkten. Der Begriff der Finanzmärkte ist dabei nichts anderes als ein Sammelbegriff für alle Märkte, an denen Finanztransaktionen jeglicher Art getätigt werden.

Über die Finanzmärkte laufen sämtliche weltweiten Transaktionen im Devisenmarkt, dem Kredit- und Kapitalmarkt sowie dem Geldmarkt. Kurzum: Alles, was mit Geld und Kapital zu tun hat, wird über die Finanzmärkte abgewickelt. Dort treffen sich alle Akteure, die entweder einen Kapitalbedarf haben oder einen Kapitalüberschuss aufweisen. Es geht hier also um das Angebot und die Nachfrage nach Kapital.

1 Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage

Lassen Sie uns diesen Begriff konkretisieren und stellvertretend für alle anderen Finanzmärkte einen genaueren Blick auf die Aktienbörsen werfen. Hier treffen ebenso wie bei allen anderen Märkten Käufer und Verkäufer aufeinander. Sie treten dabei als Anbieter von Kapital und Nachfrager nach Kapital in Erscheinung. Unternehmen decken hier ihren Kapitalbedarf, indem Sie die Anleger ansprechen, die ihrerseits ihrem Wunsch nach Anlagemöglichkeiten folgend ihr Kapital den Unternehmen zur Verfügung stellen. Das alles geschieht an den Aktienbörsen dieser Welt.

Dabei verlangen die Anleger von den Unternehmen natürlich einen Gewinn für ihre Anlage. Dieser wird regelmäßig über die Dividende an die Anleger ausgeschüttet. Natürlich verfahren nicht alle Unternehmen so. Eine Vielzahl an Unternehmen schüttet keine Dividende aus und trotzdem investieren Anleger gerne ihr Kapital in diese Unternehmen. Warum? Weil sie sich einen Wertzuwachs dieser Unternehmen versprechen. Der Wertzuwachs eines Unternehmens zeigt sich am Anstieg seines Aktienkurses. Statt einer Dividende stehen hier also Kursgewinne im Fokus. Natürlich können Sie auch versuchen, beides zu kombinieren. Dann leben Sie sozusagen in der besten aller Anlagewelten und erhalten zusätzlich zu den Kursgewinnen auch noch regelmäßig Ihre Dividende.

Ist ein Unternehmen nun besonders aussichtsreich, gerät es stärker in den Fokus der Anleger. Jeder will sich ein Stück dieses Unternehmens sichern. Die Nachfrage steigt und trifft dabei auf ein begrenztes Angebot. Denn die Anzahl der ausgegebenen Aktien eines Unternehmens ist natürlich begrenzt. Was passiert, wenn ein Nachfrageüberhang besteht? Der Preis der Aktien wird steigen. Unabhängig davon, ob das Unternehmen diesen Preis nun wert ist oder nicht: Solange die Anleger bereit sind, einen immer höheren Preis zu zahlen, wird die Aktie dieses Unternehmens im Kurs steigen. Sie sehen schon, worauf das hinausläuft: Irgendwann wird der tatsächliche Wert des Unternehmens dem Kurs der Aktie nicht mehr gerecht. Wenn in diesem Moment eine schlechte Nachricht publiziert wird, die genau dies deutlich macht, dann werden die Anleger versuchen, ihr Kapital zu erhalten und sich von dieser Aktie trennen. Was dann folgt, ist ein Überhang an Angebot im Verhältnis zu einer nun geringeren Nachfrage. Der Kurs wird solange fallen, bis die ersten Anleger wieder bereit sind, den dann gültigen Preis für die Aktie zu zahlen und diese Anlage als lohnend zu erachten.

Sie können diese Systematik von Angebot und Nachfrage auf alle Märkte übertragen. Ob es nun die Finanz- oder die Gütermärkte sind: Das, was alle haben wollen, ist teuer, und das, was keiner haben will, ist billig.

Jetzt, da Sie wissen, wie die Preise an den Finanzmärkten über den Ausgleich von Angebot und Nachfrage gebildet werden, können wir einen Schritt weitergehen. Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Preis einer Aktie fällt, obwohl aus Ihrer Sicht doch alles für dieses Unternehmen und diese Aktie spricht.

Der Grund liegt in der Vielzahl der Marktteilnehmer. Sie können sich leicht vorstellen, dass nicht alle Anleger zum gleichen Zeitpunkt eine Aktie kaufen oder verkaufen wollen. Ein Beispiel: Vielleicht haben Sie den Wunsch, einen dividendenstarken Titel zu erwerben, den Sie über einen Zeitraum von mehreren Jahren halten wollen? Dann werden Sie Ihre Suche nach dem passenden Wertpapier nach genau diesen Kriterien durchführen. Ein anderer Anleger aber hat vielleicht einen ganz anderen Anspruch. Ihm geht es um die Mitnahme einer schnellen Kursbewegung. Dementsprechend wird er nach diesen Kriterien eine geeignete Aktie auswählen. Nehmen wir einmal an, der andere Interessent ist schneller in seiner Entscheidungsfindung und steigt in die beginnende Aufwärtsbewegung einer Aktie ein. Während Sie noch überlegen, ob Sie den geeigneten Kandidaten für Ihre Kapitalanlage gefunden haben, sammelt Ihr Gegenüber bereits Gewinne an. Während die Gewinne dieses eher kurzfristig orientierten Anlegers weiter ansteigen, bemerken Sie, dass sich die betreffende Aktie im Preis nach oben bewegt. Sie werden aufmerksam und beschließen, diese Aktie ebenfalls zu kaufen, sobald ein bestimmter Kursbereich erreicht ist. Während die Aktie nun weiter steigt und Sie sich langsam mit der Orderaufgabe beschäftigen, wachsen die Gewinne Ihres Anlegerkollegen weiter an und der Aktienkurs nähert sich seinem gewünschten Gewinnziel. Ihr Gegenüber wird sich also ebenfalls daran machen, seine Orderaufgabe durchzuführen. Während Sie nun also beide mit der Ordereingabe beschäftigt sind – Sie mit der Kauforder, Ihr Gegenüber mit der Verkaufsorder – steigt der Kurs der Aktie weiter an. Ihre beiden Orders sind nun an der Aktienbörse angekommen, und in diesem Moment erreicht die Aktie den von Ihnen gewünschten Kursbereich. Wie der Zufall es will, entspricht der von Ihnen gewünschte Kaufkurs exakt dem gewünschten Verkaufskurs Ihres Anlegerkollegen. Ihre beiden Orders werden ausgeführt und die Aktien wechseln ihren Besitzer. Sie sind Aktionär und Ihr Kollege hat seine Gewinne vereinnahmt.

Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, wer von Ihnen beiden denn nun richtig gehandelt hat. Tatsächlich waren es beide. Jeder aus seiner Sicht. Da Ihr Anlegerkollege sein Gewinnziel erreicht hat, war es für ihn richtig, die Aktien zu verkaufen. Da Sie Ihren Einstiegskurs erreicht haben, war es für Sie richtig, die Aktien zu kaufen. Sie sehen, die Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters. Sie und Ihr Gegenüber sind nun aber nicht die Einzigen, die in diesem einen Moment die betreffende Aktie kaufen bzw. verkaufen. Denn es gibt eine Vielzahl an Marktteilnehmern, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt den für sich richtigen Zeitpunkt sehen, zu kaufen oder zu verkaufen. Deshalb schwanken die Preise mal mehr, mal weniger. Die Kursentwicklung hängt immer davon ab, ob jeweils mehr Käufer – Nachfrage – oder mehr Verkäufer – Angebot – im Markt agieren.

2 Ein Chartbild entsteht

Mit diesen Kauf- und Verkaufsbewegungen zeichnet eine Aktie über die Zeit einen Kursverlauf. Diesen können Sie in Charts verfolgen. Ein Chart ist das Bild von der Kursentwicklung eines Wertpapiers. Er wird von dessen Entstehung bis zu dessen Niedergang gezeichnet und lässt sich bis in die kleinste Zeiteinheit herunterbrechen. So können Sie jederzeit sehen, wie sich die Käufer und Verkäufer eines Wertpapiers oder einer Aktie in dem betrachteten Zeitraum positioniert haben und wer letztlich das Gezerre um den Preis für sich entschieden hat.

Am Beispiel des DAX® in der Tageschart-Darstellung (Abb. 1) können Sie die Preisbewegungen im Zeitverlauf anschaulich verfolgen. Je nachdem, ob Käufer oder Verkäufer die besseren Karten hatten, steigt oder fällt die Linie. Bitte beachten Sie, dass die Linie jeweils den Schlusskurs eines jeden abgelaufenen Handelstages darstellt.

Bei der Betrachtung eines solchen Chartverlaufes wird Ihnen vielleicht auch aufgefallen sein, dass es immer wieder Bereiche gibt, an denen vermehrt Verkaufsbereitschaft aufgetreten ist. An diesen Punkten sind offensichtlich die Verkäufer in der Überhand und die angebotene Aktie ist für die Anleger nicht mehr attraktiv. Das Angebot trifft auf keine Nachfrage. Also wird der Preis solange fallen, bis sich Interessenten bereit erklären, erste Käufe zu tätigen. Der Preis beginnt dann wieder zu steigen. Dabei können Sie beobachten, dass dieser Wechsel von Angebotsüberhang und Nachfrageüberhang in Trends verläuft. Dazu gleich mehr.

3 Die Trendbestimmung

Der Erste, der diese Beobachtungen offiziell machte, war Charles Henry Dow. Er prägte bereits im späten 19. Jahrhundert die Definition eines Trends. Und diese Definition hat bis heute ihre Gültigkeit.

Schauen wir uns diese Definition genauer an. Nach Dow besteht ein Aufwärtstrend, wenn ein Kurs in einer Aufwärtsbewegung ist – die Käufer dominieren – und diese Aufwärtsbewegung immer wieder durch Korrekturen unterbrochen wird – die Käufer nehmen ihre Gewinne mit. Ein Aufwärtstrend ist so lange gültig, wie jede Korrektur an einem höheren Punkt beendet wird als die vorangegangene. Gleichzeitig muss ein darauf folgender weiterer Anstieg des Kurses einen neuen Hochkurs erreichen, von dem die Korrektur dann wieder einen Teil zurücknimmt, nur um an einem höheren als dem vorangegangenen Tiefpunkt zu stoppen und auf ein neues Hoch zuzusteuern.

Kurzum, die Abfolge von immer höheren Hochpunkten, gefolgt von immer höheren Tiefpunkten nach Korrekturen, kennzeichnet einen Aufwärtstrend. Für einen Abwärtstrend gilt dann entsprechend, dass auf ein tieferes Tief ein tieferes Hoch folgt, das wiederum zu einem tieferen Tief führt.

Wir können diese Abfolge auch einmal in einem Chartbild betrachten:

Sie können hier am Beispiel des MDAX® sehr schön sehen, dass im Betrachtungszeitraum von Oktober 2011 bis April 2014 die Abfolge steigender Hoch- und steigender Tiefpunkte nahezu durchgehend eingehalten wurde. Lediglich im Juni 2012 an Punkt 7 sackte ein Tiefkurs einmal unter das vorhergehende Tief. Im Anschluss wurde die Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen und begann erst ab Anfang 2014 zunächst über die Punkte 18 – 21 seitwärts zu laufen. Dieser jahrelange Bullenmarkt wurde erst bei Punkt 22 unterbrochen, als kein weiteres neues Hoch mehr markiert wurde. In Folge fiel der Kurs mit Punkt 23 dann auch unter das letzte Tief von Punkt 21.

Für das Trading können Sie sich beide Richtungen eines Trends zunutze machen. Sie können einen Aufwärtstrend ebenso begleiten – »Long« handeln, wie Sie einen Abwärtstrend »Short« handeln können. Wir werden Ihnen im Laufe des Buches dazu konkrete Strategien und Produkte aufzeigen, mit denen Sie beides professionell durchführen können.

4 Vom Einzeltitel zum Index

Charles Henry Dow ist es im Übrigen zu verdanken, dass wir nicht nur über einzelne Aktien sprechen, sondern uns auch mit Indizes beschäftigen. Genau genommen publizierte Dow seinen ersten Index im Jahr 1884. Dieser bestand aus neun Eisenbahn- und zwei weiteren Aktien. Die Grundidee von Dow bestand darin, den wirtschaftlichen Zustand eines Landes in einem Aktienkorb zusammenzufassen und entsprechend messen zu können.

Nach mehreren Umstrukturierungen bildete sich aus diesem ersten Aktienindex der Dow Jones Industrial Index, der die 30 wichtigsten Industriewerte der USA enthält und als einer der Leitindizes dieser Welt gilt.

Mittlerweile hat jeder nationale Aktienmarkt mindestens einen eigenen Index. In Deutschland gibt es beispielsweise den Deutschen Aktienindex, abgekürzt DAX®, der die 30 größten Unternehmen in Deutschland abbildet. Es gibt den MDAX® für die 50 wichtigsten mittelgroßen Unternehmen. Und es gibt den SDAX® für die 50 wichtigsten kleineren Unternehmen. Die 30 größten Technologieunternehmen werden in Deutschland im TecDAX® auflistet. Die Indizes werden regelmäßig überprüft. Dabei gibt es immer wieder Auf- und Absteiger. Der Aufstieg in einen Index kann der entsprechenden Aktie zu starken Kurssteigerungen verhelfen, die die Marktteilnehmer, dann wieder – je nach Schwerpunkt – zu Ein- bzw. Ausstiegen nutzen.