Transfer im Rahmen der Europäischen Interkomprehension - Gisa Becker - E-Book

Transfer im Rahmen der Europäischen Interkomprehension E-Book

Gisa Becker

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Methode EuroCom ist eine Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand eine gute Lesekompetenz in verschiedenen europäischen Sprachen zu erwerben und gegebenenfalls weitere Sprachkompetenzen darauf aufbauend zu erwerben. Das Lesen und somit die Lesekompetenz wird in unserer Gesellschaft immer bedeutsamer, da die Anzahl an schriftlichem Material wächst. Zudem gilt, dass Menschen für gewöhnlich wesentlich "mehr hören als sprechen, lesen als schreiben" (Bär, 2004, S. 147) und dass immer mehr Entscheidungsprozesse auf schriftlichen Unterlagen basieren (vgl. Klein, 1999b, S. 1555). Mehrsprachige rezeptive Kompetenz gewinnt unter anderem an Bedeutung, da der Anteil des Englischen auf Internetseiten prozentual deutlich im Sinken ist, während der Anteil der restlichen Sprachen ansteigt (vgl. Klein, 2004, S. 19 f). Eine weit verbreitete rezeptive Mehrsprachigkeit innerhalb Europas könnte dazu führen, dass sich zwei Europäer unterhalten könnten, wobei jeder seine Muttersprache sprechen würde und die Muttersprache des anderen verstehen könnte (vgl. Castagne, 2004, S. 96). Kapitel 2 dieser Arbeit befasst sich mit Interkomprehension. Zunächst wird auf die lerntheoretischen Grundlagen zum Mehrsprachenerwerb eingegangen. Dabei werden sowohl der Informationsverarbeitungsprozess allgemein als auch die Verarbeitung von Sprache und deren Speicherung behandelt. Anschließend wird auf den Transfer (-prozess) und den Verarbeitungsprozess beim Lesen in nahverwandten, jedoch nicht erlernten Sprachen eingegangen. Es werden verschiedene Verarbeitungsebenen beim Lesen vorgestellt, die auch bei der Interkomprehension eine wichtige Rolle einnehmen. Danach wird dargestellt, was bei der Textauswahl zur Interkomprehension zu beachten ist. In Kapitel 3 wird die interkomprehensive Methode EuroCom vorgestellt. Das 4. Kapitel umfasst ein praktisches Beispiel zur EuroCom-Methode und die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Kapitel 5 beinhaltet die Schlussbetrachtung, welche die Arbeit und die dabei gesammelten Erkenntnisse zusammenfasst.

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung.
2 Interkomprehension.
2.1 Lerntheoretische Grundlagen zum Mehrsprachenerwerb
2.2 Transfer
2.3 Verarbeitungsprozess beim Lesen in nahverwandten Sprachen
2.4 Textauswahl und Schwierigkeitsgrad
3 EuroComRom: Die sieben Siebe.
3.1 Erstes Sieb: Internationaler Wortschatz (IW)
3.2 Zweites Sieb: Panromanischer Wortschatz (PW)
3.3 Drittes Sieb: Lautentsprechungen (LE)
3.4 Viertes Sieb: Graphien und Aussprache (GA)
3.5 Fünftes Sieb: Panromanische syntaktische Strukturen (PS)
3.6 Sechstes Sieb: Morphosyntaktische Elemente (ME)
3.7 Siebtes Sieb: Prä- und Suffixe (FX)
3.8 Ergebnisse von Untersuchungen zu EuroCom.
4 Praktisches Beispiel zum Transfer
4.2 Fragen zum Textverständnis
4.3 Fragen zur Hypothesengrammatik inklusive Lösungen.
4.4 Erkenntnisse aus der Transferübung
5 Zusammenfassung.

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Analyse des Leseverstehens romanischer Sprachen - Sommersemester 2006

Transfer im Rahmen der Europäischen Interkomprehension

Verfasserin: Gisa Becker

Abkürzungsverzeichnis

ADJ bzw. d.h.

engl. FX

GA it. IW Internationaler Wortschatz

K LE ME NP NP (Akk) NP (Dat) NP (Nom) Plur.

PP PS PW Sing. sp. V

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Analyse des Leseverstehens romanischer Sprachen - Sommersemester 2006

Transfer im Rahmen der Europäischen Interkomprehension

Verfasserin: Gisa Becker

1 Einleitung

Innerhalb Europas wie auch international steigt die Vernetzung und es herrscht daher ein sehr großer Austausch, der durch die neuen Medien zusätzlich gefördert wird. Da bisher sehr viele Europäer ihre Muttersprache (und Englisch), jedoch nur selten weitere europäische Sprachen beherrschen, wird dieser Austausch stark behindert. Vor allem in

den größeren Unionsländern ist der Anteil der Einsprachigen sehr hoch.1Ein möglicher Weg den Austausch zu verbessern wäre, sich auf eine einzige Sprache zum länderübergreifenden Austausch innerhalb Europas zu einigen, was entweder zur Folge hätte, dass diejenigen, deren Muttersprache es wäre, im Vorteil wären (z.B. Franzosen oder Briten) oder dass es sich um eine Kunstsprache wie Esperanto handeln würde, die für keinen der Beteiligten Muttersprache wäre. Bisher konnte sich jedoch keine Sprache in dieser Form durchsetzen. „L’histoire montre qu’aucune langue n’a jamais pu s’installer définitivement avec le statut de langue internationale ou

universelle.“2Eine solche „Einheitssprache“ würde immer dazu führen, dass sehr viele Menschen in Alltagssituationen sprachlich nicht mehr autonom auftreten könnten.

Zudem käme es zu einer eher oberflächlichen Kommunikation.3Eine solche Einheitssprache würde nicht dazu beitragen, dass die sprachliche und kulturelle Vielfalt auch in einem vereinigten Europa erhalten bliebe. Gerade dies stellt jedoch ein Ziel der

Sprachpolitik der Europäischen Gemeinschaft und des Europarates dar.4Ein alternativer Weg zu einer gemeinsamen Kommunikation innerhalb Europas ist die Förderung der Mehrsprachigkeit. Der Aufwand, der zum Spracherwerb mehrerer europäischer Sprachen im bisherigen Verständnis (near native speaker-Niveau) nötig wäre, ist jedoch zu groß, um zu weit verbreiteter Mehrsprachigkeit führen zu können. Die herkömmlichen Sprachlehrmethoden gehen davon aus, dass jede neue Sprache so gelernt werden müsste, als sei sie die erste Sprache, die ein Lerner erwirbt, so dass Vorwissen völlig ignoriert wird.5Die Vermischung zweier ähnlicher Sprachen gilt zudem auch heute noch häufig als besonders schwerer Fehler im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts. Auf diesem Weg wird keine Mehrsprachigkeit zu erreichen

1Vgl. Klein, 2002, S. 46

2Castagne, 2004, S. 95

3Vgl. Castagne, 2004, S. 95; Bär, 2004, S. 15

4Vgl. Reissner, 2004, S. 135

5Vgl. Bär, 2004, S. 72

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Analyse des Leseverstehens romanischer Sprachen - Sommersemester 2006

Transfer im Rahmen der Europäischen Interkomprehension

Verfasserin: Gisa Becker

sein.6Aus diesem Grund wurde der „Gemeinsame europäische Referenzrahmen“ entwickelt, der die Sprachkompetenzen diversifiziert betrachtet (Lesen, Hören, Sprechen, Schreiben). Die Sprachkompetenzen werden dabei in verschiedene verbal umschriebene Niveaustufen eingeteilt, so dass eine europaweit einheitliche Darstellung der Sprachkompetenzen entsteht. Der „Gemeinsame Europäische Referenzrahmen“ trägt dazu bei, dass der Lese- und Hörkompetenz ein positiver Wert zugewiesen wird, auch wenn keine Sprech- und Schreibkompetenz vorliegt.7