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Eine Liebe zwischen Deutschland und Italien, noch dazu mit einem gewaltigen Altersunterschied - kann das gut gehen? Trau dich! fiducia in te! Lisa ist eine junge, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, im Urlaub in Italien! Sonne, Sand und gute Laune... Wieder animierte der Kapitän per Megafon die Urlauber am Strand, an seinen Touren teilzunehmen. „Essen Fisch, trinken Wein, warum bist du gestern nicht gekommen? Ich bin sehr traurig!“ Die Leute am Strand schauten sich um, wer gemeint war. „Lisa, ich habe dich abends gesucht!" Die Leute fragten, wer Lisa sei. Peinlich, aber woher wusste er ihren Namen? Ein Mann, der viel älter ist als sie und weit weg von zu Hause. Was sollte sie damit? Doch alles kam ganz anders! Gegen die Liebe ist frau machtlos... Doch traut sich Lisa wirklich, für einen Urlaubsflirt das ganze Leben umzukrempeln?
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Titel: Trau dich! Autor: Ela Mikfeld Covermotiv: Fotalia Covergestaltung: Manuela Klumpjan Lektorat: Manuela Klumpjan Korrektur: Nina Mackowiak © Edition Paashaas Verlag, Hattingen www.verlag-epv.de Printausgabe ISBN: 978-3-942614-22-1
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationen in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
Trau dich! fiducia in te!
Roman
Für meine KinderBenjamin und Nadja
Ich bin dankbar, eure Mama sein zu dürfen …
Der Sommerurlaub begann eigentlich so chaotisch wie immer. Drei Erwachsene mit vier Kindern. Vier wunderbaren Kindern, einem Alkoholiker und zwei vergnügungssüchtigen Weibern. Das eine Weib war ich, knapp dreißig Jahre alt, vom Aussehen her zierlich, mit langen dunklen Haaren und großen, wachen blauen Augen. Eigentlich ganz nett anzuschauen. Ich bin geschieden und zu mir gehören zwei dieser wunderbaren Kinder.
Amadeus war acht Jahre alt, sehr intelligent, liebevoll, gerecht, gut gewachsen und aussehend. Ja, so ist mein Sohn. Meine kleine Fines, fünf Jahre alt war eher so wie ich, eigenwillig, chaotisch, rebellisch, lieb, frech, hübsch, einfach süß, meine Tochter. Das andere Weib war meine Freundin Elsa. Sie ist fünfundzwanzig Jahre älter als ich, klein, etwas pummelig, mit kurzen, blonden Haaren, sehr lebenslustig, vom Leben aber nicht verwöhnt. Sie ist mit Gerd, der siebzehn Jahre jünger ist, aber viel zu oft zur Flasche greift, verheiratet. Zusammen haben sie zwei Kinder, Pia zwölf Jahre, sehr aufgeweckt mit der großen Klappe ihrer Mama und Jörn zehn Jahre, ist so lieb wie sein Papa, wenn man ihn in Ruhe lässt.
Unser Ziel: ITALIEN mit der Bundesbahn. Wir hatten an der Adriaküste in der Nähe von Rimini, in einem kleinen Ort eine alte Villa für unseren Urlaub gemietet. Zeit im Zug zu schlafen, fanden wir kaum. Unsere Kinder hielten sich krampfhaft wach, es war die erste lange Zugfahrt für sie. Sie kannten nur den Flieger. Ich war selbst begeistert, wie schön eine Zugfahrt doch sein kann. Obwohl ich die Berge nicht so sehr mochte – sie waren für mich bisher nur große Brocken, die mir die Sicht versperrten – war ich genau so beeindruckt von den Alpen, wie meine Kinder. So genossen wir die herrliche Panoramafahrt. Fines wollte nachts in der Schweiz von mir wissen, wo Heidi wohnt. Übermüdet und schwitzend standen wir ca. achtzehn Stunden später vor unserer Villa. Die Mittagssonne kannte an diesem Tag kein Erbarmen. Egal, trotz viel zu warmer Kleidung freuten wir uns.
E n d l i c h U r l a u b !
Ja, wir standen vor der Villa. An der Tür klebte ein Zettel, mit Anschrift der Reiseagentur, wo wir uns den Schlüssel abholen konnten. „Ne, das jetzt auch noch", sagte ich und bat den Taxifahrer, der noch unsere Koffer auslud, mich zu der auf dem Zettel stehenden Adresse zu fahren. So, den Schlüssel hatte ich jetzt, aber wo war mein Taxi? Der Taxifahrer hatte mich verlassen. „So ein Idiot! So empfindlich, nur weil ich wegen des hohen Geldbetrages unfreundlich zu ihm war, den er von mir verlangt hat", sprach ich zu mir selbst. Ich fühlte mich im Recht, stand aber allein an einer Landstraße und wusste nicht, wie ich zurück zur Villa kommen sollte. Bei der Reiseagentur war auch niemand mehr - hatten wohl sofort nach meinem Besuch geschlossen. Die hätten mich doch hier stehen sehen müssen. Blöde Italiener! War nicht ganz ernst gemeint, vielleicht war ich ja auch nur sauer auf mich selbst. Hätte ja im Vorfeld alles besser abklären können. Also fuhr ich per Anhalter. Der Weg schien mir diesmal viel weiter. Nach drei verschiedenen Fahrern und eindeutigen Angeboten kam ich endlich nach zwei Stunden bei der Villa an. Unsere Kinder waren mittlerweile in keiner guten Verfassung mehr. Durstig, hungrig und immer noch in der viel zu dicken Kleidung hockten sie schon fast apathisch im Schatten eines großen Olivenbaumes und warteten auf mich. Bei Elsa und Gerd schaute ich in lange Gesichter. Mein eigenes war wohl nicht anders. Ich bat Gerd die Koffer rein zu bringen und eilte selbst einige Häuser weiter zu einem Laden, um Essen und Trinken für uns einzukaufen. Zurück, stellte ich alles in der Küche auf den Tisch, damit sich meine Lieben bedienen konnten. So, jetzt war auch ich angekommen. Bevor ich mir das Haus anschauen konnte, musste ich erst einmal zur Toilette. Beim Abziehen dieser fiel mir der Schwimmer auf den Kopf. Es hatte zufolge, dass ich nachmittags schon Sterne sah. Ein schöner Urlaubsanfang. Es konnte nur besser werden. Wurde es auch. Das Wetter war ideal. Ohne große Sonnenbrandgefahr konnten wir uns draußen aufhalten. Es war nicht zu heiß und nur wenig schweißtreibend. Wir genossen die Sonne wie zarte Streichel-einheiten auf der Haut. So wie der Spruch: Wir wurden von der Sonne geküsst, oder so ähnlich. Ist ja auch gleich, es war einfach schön.
Unser Haus gefiel uns ebenfalls gut, es war sehr geräumig und mediteran ausgestattet. Es hatte insgesamt 5 mehr oder weniger große Zimmer, 2 Bäder, beide mit Badewanne und draußen gab es eine extra Dusche. Besonders freundlich waren die offene Küche und im ganzen Haus die Terracotta-Fliesen. Die Wände waren in fröhlichem Gelb gestrichen, vor dem Haus blühte ein kleiner Orangenbaum und Oleander. Die Blumenbeete waren mit Muschelschalen eingefasst. Eine kleine Sitzecke aus Korbmöbeln gab es ebenfalls. Unsere Kinder hatten viel Spaß miteinander und waren dadurch sehr pflegeleicht.
Am zweiten Tag stellte sich uns der Hausbesitzer vor. Ein sehr netter älterer Herr mit dicken Brillengläsern, der mit seiner Frau nur einige Häuser entfernt wohnte. Er versorgte uns ab sofort mit Gemüse aus seinem Garten. Zum Abend lud er uns in die Luna Bar ein, wo er mehrmals in der Woche Akkordeon spielte.
Es war so eine typische Fischerbar, mit Netzen unter den Holzbalken, tropfenden Kerzen in alten Weinflaschen auf den gemütlichen Holztischen und viel liebevollem kleinen Schnickschnack, wie man ihn nur in Italien finden kann. Die Luna Bar war nicht weit von unserem Haus entfernt. Sie lag auf halber Strecke zwischen unserem Haus und dem Strand.
Sofort schmiedeten wir Pläne und verdonnerten Gerd, abends auf die Kinder aufzupassen. Nach einem schönen Strandtag kochte ich für uns alle. Es gab Mozzarella mit Tomate und Basilikum zur Vorspeise, dann als Hauptgang , extra für die Kinder und weil es schnell geht, Spaghetti Bolognese und zum Dessert einen Obstsalat mit frischen Früchten. Da wir alle ausgehungert waren, kam es uns wie das beste Menü des Jahres vor. Anschließend gingen wir mit unseren Kindern spazieren, wobei wir die Gegend landeinwärts erkundeten. Auf dem Rückweg bummelten wir durch einige Geschäfte und ließen unsere Kinder auf einer Go-Kart-Bahn fahren. Es war ein kleiner, feiner und geschmackvoller Ort, wie wir fanden.
Gegen 22:00 Uhr machten Elsa und ich uns auf zur Luna Bar. Natürlich waren wir jugendlich frech, sexy und halt typisch modisch durchgestylt. Wir tanzten bis zum Morgen und machten fast alle Männer in dieser Bar verrückt, denen wir versprachen, wiederzukommen.
Trotz wenig Schlaf waren wir morgens gut gelaunt. Wir konnten ja nach dem Frühstück am Strand noch etwas schlafen. Wirklich nur etwas, denn gegen Mittag wurde es dort immer sehr laut. Ein Touristenschiff legte an einem Steg unweit von unseren Liegen an und animierte per Megafon die Urlauber, zu einem Ausflug mit Verpflegung an Bord zu kommen.
„Fahren wir auch mal mit?", bettelten unsere Kinder. „Ok", antwortete ich. „Dann brauche ich heute nicht kochen. Also alle zum Schiff!"
Bis auf Gerd, der wegen seines offenen Beines, wir mussten ja einige Meter durchs Wasser, nicht mit konnte. Schade, wirklich schade, so blieb er bei unseren Sachen.
Wir genossen diese herrliche Fahrt und die gut zubereiteten Fische. Einige davon hatte ich vorher noch nie probiert. Besonders schmackhaft waren die Meeräschen, Meerbarben. Und auch die Sardinen und gegrillten Tintenfische schmeckten hier einfach besser als daheim. Elsa verspeiste nach zirka zwei Flaschen Wein die kleinen Meerbrassen mit Kopf, Schwanz und Gräten. Sehr zur Belustigung unserer Kinder. Immer wieder kam einer der Besatzung und bot uns Fische, Muscheln, Brot und Getränke an. Warum kamen sie ständig zu uns, sahen wir so verfressen aus? Nun kam auch noch der Kapitän und fragte, ob wir noch Wünsche hätten. „Danke, alles ok!“, antwortete ich brav. Lag es am Wellengang oder wollte er nicht weiter gehen? Er schaute meine betrunkene Freundin an und gratulierte ihr zur schönen Tochter. Worauf sie fragte: „Welche schöne Tochter meinst du? Ich habe mehrere.“ Er schwankte etwas im Wind und zeigte auf mich. So ein Blödsinn! Elsa war zwar viel älter, aber Mutter und Tochter? War das seine Masche? Was wollte dieser alte Mann von mir? Elsa lallte nur: „Die hättest du wohl gern!"
Der Kapitän äußerte sich nicht dazu, nickte nur kurz, gab aber nicht auf. Beim Verlassen des Schiffes bat er mich, mich zum Essen einladen zu dürfen. Da ich keine Lust hatte, zu diskutieren und vom Schiff wollte, sagte ich ohne mir Zeit und Ort zu merken zu.
Gerd hatte sich in unserer Abwesenheit die Zeit mit Bier trinken vertrieben. So schliefen er und Elsa erst einmal am Strand ihren Rausch aus.
Abends erzählten die Kinder Gerd von der Schifffahrt und dem netten Kapitän. Dieser war, da er sich ständig mit allen Leuten am Strand unterhielt, schlauer. „Der Kapitän ist auch der Schiffseigner", konnte er berichten.
