trauer im bundeshaus - martin christen - E-Book

trauer im bundeshaus E-Book

Martin Christen

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Beschreibung

nach dem attentat auf bundesrätin melody maurer verfällt die ganze schweiz in einen schockzustand. wird die bundesrätin diesen anschlag überleben? kann die täterschaft ermittelt werden? wie geht es politisch weiter im kleinstaat mitten im herzen europas?

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2024

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>

bundesverfassung der schweiz. eidgenossenschaft

art. 8 rechtsgleichheit

1 alle menschen sind vor dem gesetz gleich.

2 niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht wegen der herkunft, der rasse, des geschlechts, des alters, der sprache, der sozialen stellung, der lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen überzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen behinderung.

3 mann und frau sind gleichberechtigt. das gesetz sorgt für ihre rechtliche und tatsächliche gleichstellung, vor allem in familie, ausbildung und arbeit. mann und frau haben anspruch auf gleichen lohn für gleichwertige arbeit.

art. 21 kunstfreiheit

die freiheit der kunst ist gewährleistet.

aus: schweizerische bundesverfassung (2016)

>

Inhaltsverzeichnis

vorwort

panik

wo war sie

grauenhaft

die nachricht

noch

bereits um zwei uhr

die schweiz

"die rede an die nation".

was nahm melody

die vizekanzlerin

die dem attentat

und was entdeckte

gisela,

melody

tiffany-dmitria

mitten in die debatten

endlich!

hundert dividiert

"sie schläft

die sp schweiz

"nach dem erwachen

sie

die svp war rösti

"frau bundesrätin,

wo war sie eigentlich,

die schweiz atmete

ob er als autor

was melody

"meine enkelin,

nun war rösli

mehrmals

"tiffany-dmitria sitzt

täglich bekam sie nun,

während melodys

komplett schwach

ekaterina

obwohl melody maurer

die schüsse auf jesus

im ständerat

dass sich melody

in der nacht

heute wurde melody

und genau eine stunde

die verlegung

"heute ist tiffany-dmitria

diese "fünf mann",

in bellikon

noch am kommenden

2 x nein.

melody genoss

"kündigung

von jetzt an

dass der nationalrat

was für ein ziel

in der letzten

dass bundesrätin maurer

anstelle von "gredig

der medienaufmarsch

bundesrätin maurer

"die sitzung ist eröffnet",

"liebe nationalrätinnen

vorwort

von hunderten von leserinnen

– einige leser waren auch dabei –

wurde ich

per whatsapp, telegram, email, briefpost, postkarten

gebeten,

doch bitte-bitte umgehend

den vierten band meiner bundeshaus-politroman-serie

zu schreiben

und schnellstmöglich zu publizieren,

da sie unbedingt,

u-n-b-e-d-i-n-g-t-!

"ums verrecken"

(ein echtes zitat)

erfahren wollten,

wie es im drama

rund um die junge sp-bundesrätin melody maurer

nach diesem schrecklichen attentat

weiterging.

vor allem:

ob überhaupt.

und da ich das selbst

auch nicht wusste,

entschloss ich mich,

diesen wünschen zu entsprechen,

so dass innerhalb von drei monaten

dieser vierte,

nun gerade vor ihnen liegende

und auf der siebzehnten seite aufgeschlagene

bundeshausroman

entstand.

und ehrlich:

ich war sehr erstaunt, überrascht,

und wurde eines besseren

respektive einer besseren

belehrt.

in diesem sinne wünsche ich ihnen,

den vielen lieben leserinnen

und den wenigen lesern

zwar nicht viel vergnügen,

sondern einen überdurchschnittlich grossen,

das heisst, den erforderlichen

durchhaltewillen

sowie

alles-alles gute,

was ja alle jederzeit, überall und immerzu

sehr-sehr gut gebrauchen können.

07. okober 2024

ihr bundeshausroman-autor

martin christen

>

panik

brach aus,

leute warfen sich zu boden,

andere rannten richtung ein- und ausgänge,

der schrei-, kreisch-, zeter- und mordiopegel erreichte

gehörschädigende, -verletzende werte,

tische wurden umgekippt, hinter denen sich zu tode

erschrockene schutzsuchend niederkauerten,

das ganze blasorchester lag samt instrumenten

wie zufällig hingeworfen auf der bühne,

der dirigent, der als trompeter eine doppelfunktion ausübte

und zwei meter neben der bundesrätin kauerte,

die reglos, wie schlafend, völlig entspannt in einer sich rasch

vergrössernden blutlache lag,

schrie unter aufbietung all seiner stimmlichen kräfte

ununterbrochen:

"ein arzt!-ein arzt!-ein arzt!",

so dass sich nach dreiminütigem, totalem tohuwabohu

endlich zwei frauen,

über beine, arme, zitternde, mehrheitlich ü60-körper,

durch herumliegende scherben, essensreste, messer,

gabeln, flaschen, bier-, wein-, rivella-, kaffeepfützen

kriechend,

richtung bühne aufmachten,

wo sie sich,

endlich-endlich am tatort angekommen,

um die schwerverletzte,

eventuell tödlich getroffene bundesrätin kümmern

konnten,

indem sie erste hilfe leisteten,

per fingerdruck den blutstrahl stoppten,

den puls massen, den zustand der schwerverletzten

überprüften,

die bundesrätin in seitenlage schoben, vorsichtig deren kopf

auf zwei, drei herumliegende musikvereinsuniformkittel

betteten,

währenddem gleichzeitig der grauenhafte paniklärm nach

und nach einer nicht minder beunruhigenden grabesstille

wich.

und bereits nach weiteren drei minuten waren schnell sich

nähernde martinshörner zu hören,

jene der polizei,

mehrerer krankenwagen,

der feuerwehr,

weil offenbar unerschrockene rothristerinnen und

rothrister,

die sich im bereich des eingangs aufgehalten hatten,

unmittelbar nach dem anschlag

einen notruf per handy

versendet hatten.

so etwas hatte dieses dorf noch nicht erlebt,

dieser erste august 2024 würde zweifellos in die

dorfgeschichte,

in die geschichte des kantons aargau,

ja, in die schweizergeschichte

eingehen.

>

wo war sie

gelandet,

fragte sich melody die ganze zeit,

nachdem sie minutenlang das gefühl gehabt hatte,

sie könne schweben, fliegen,

wie in einem traum,

sie könne,

von der höhe der dachbalken des rothrister gemeindesaals,

sich selbst sehen,

wie sie da ausgestreckt auf dem rücken

hinter dem rednerinnenpult auf der bühne lag,

wie in zeitlupe,

umgeben von blasmusikinstrumenten und uniformen

tragenden musikantinnen und musikanten,

die keine musik machten,

sondern ebenfalls,

wie sie selbst,

sich auf den boden gelegt hatten,

meist in bauchlage,

ihren kopf schützend in ihren ellenbogen verbergend.

und kein laut drang an ihr ohr,

obwohl viele menschen mit weit aufgerissenen augen und

mündern irgend etwas zu schreien schienen,

als ob sie panische angst vor dem leben, dem tod, den

musiknoten,

die ebenfalls verstreut auf der bühne herum lagen,

hätten,

und da war plötzlich dieses helle licht,

das vom andern ende des saals,

wo sich die ein- und ausgänge befanden,

herzukommen schien

und auf das sie nun, unwillentlich,

wie von einer unbekannten energie angetrieben,

bedächtig und in zehn metern höhe zusteuerte,

unter sich ein wahres chaos aus umgekippten tischen,

stühlen, frauen, männern, vereinzelten kindern und

jugendlichen, tellern, löffeln, brotstücken, kartoffelsalat und

anderen speiseresten, papierservietten, taschen,

rucksäcken, gläsern, tassen wahrnehmend,

ein bild, das sie irgendwie an eines der gemälde peter

bruegels des älteren erinnerte,

beispielsweise an den "sturz der rebellierenden engel",

"die tolle grete",

"die kinderspiele".

als sie in gemächlichem schwebetempo den gemeindesaal

verliess,

über den vorplatz,

auf dem gerade ein grosses motorrad mit zwei schwarz

gekleideten, schwarzbehelmten typen

– ohne den geringsten lärm zu verursachen –

langsam davonbrauste,

und dem immer greller werdenden, ufo-ähnlichen licht

zuflog,

stets an höhe, nicht jedoch an tempo gewinnend,

spürte, erkannte, wusste sie,

dass irgend etwas aussergewöhnliches, elementares,

schreckliches

passiert sein musste,

das ihr bisheriges leben auf dramatische weise

verändern würde.

unwiederbringlich und endgültig.

>

grauenhaft

und in höchstem grad verstörend

wirkten sich die schüsse auf die diesjährige rothrister

bundesfeierrednerin

nicht nur auf ihre im publikum weilenden eltern und ihren

bruder aus,

sondern insbesondere natürlich

und am direktesten

auf ihre lebensgefährtin ekaterina pawlow,

die zweitmutter ihres gemeinsamen töchterchens

tiffany-dmitria,

die sich ein derart grässliches politverbrechen

zwar in ihrem herkunftsland russland

hätte vorstellen können,

doch niemals hier

im friedlichsten und sichersten und heilsten land der welt.

als die schüsse fielen,

war sie gerade damit beschäftigt gewesen,

im küchenbereich auf der linken seite des saals

ihr baby zu wickeln,

und sie erschrak derart,

dass sie,

statt tiffany-dmitria mit der gebotenen sorgfalt auf die

bereit liegende papier-einwegwindel zu legen,

zusammenzuckte und das arme kind beinahe aus fünf

zentimetern höhe auf die unbedeckte, kalte saalküchen-

aluminiumabdeckung hätte fallen lassen,

wenn sie nicht geistesgegenwärtig diese reflexartig erfolgte

armbewegung rechtzeitig hätte stoppen können.

und erst, als sie ihren kopf nach rechts richtung bühne

gedreht hatte,

gewahrte sie,

dass diese schüsse eventuell ihrer partnerin hätten gegolten

haben können:

denn dort, hinter dem sonnenblumigen rednerinnenpult,

wo bis vor zwei sekunden melody gestanden hatte,

war nichts als gähnende leere:

entweder hatte sich die bundesrätin wie alle menschen im

saal schutzsuchend zu boden geworfen,

oder sie war, von einem der zahlreichen projektile

getroffen, schwer verletzt auf den bühnenboden gesunken.

"melody!", kreischte ekaterina wie von sinnen

und wollte mit tiffany-dmitria in ihren armen gleich richtung

bühne spurten,

woran sie jedoch durch zwei küchendienst leistende frauen

gehindert wurde, die ebenfalls hinter den tresen am boden

kauerten:

"stopp! leg dich wieder hin! und zwar sofort!"

und als das geschrei und gekreische in sekundenschnelle

verebbt war und einzig noch die stimme des trompeters,

der nach einem arzt schrie,

zu vernehmen war,

liess sie das baby in der obhut der beiden in

versteckensmanier sich duckenden, rot beschürzten frauen

zurück,

kroch auf allen vieren richtung bühne,

robbte die treppe hinauf und entdeckte

neben dem am boden knieenden, um ärztliche hilfe

flehenden trompeter-dirigenten

ihre schwer verletzte,

stark und pulsierend aus einer halswunde blutende,

offensichtlich bewusstlose partnerin.

augenblicklich stürzte sie sich auf sie, umarmte, küsste,

liebkoste sie,

versuchte sie aus ihrer ohnmacht zu wecken und schrie nun

ebenfalls um hilfe:

"schnell! ein krankenwagen! melody verblutet sonst!"

fast gleichzeitig waren auch die beiden ärztinnen

eingetroffen, die nun in der lage waren, professionelle erste

hilfe zu leisten,

so dass ekaterina nichts tun konnte,

als neben bundesrätin melody maurer halb sitzend, halb

liegend auszuharren,

bis diese per krankenwagen ins nächst gelegene spital

überführt werden würde,

wo dann,

unter einbezug sämtlicher spitzenmedizinischer mittel

alles daran gesetzt würde,

melodys leben zu retten.

>

die nachricht

vom attentat auf die beliebteste schweizer bundesrätin

anlässlich der rothrister bundesfeier 2024

schlug im in- und ausland wie eine bombe ein.

ähnlich wie beim kennedy-attentat am 23. november 1963

versammelten sich die menschen in der ganzen schweiz

rund um ihre informationsquellen,

um jeweils sofort das neuste über den gesundheitszustand

der schwer verwundeten magistratin zu erfahren.

im gegensatz zu damals waren das nicht nur "radio

beromünster" und das schweizer fernsehen,

sondern sämtliche online-news-apps und -streams,

abrufbar überall und jederzeit über headphones,

smartphones, handys,

unterwegs, am arbeitsplatz, im bett, im auto, im zug, an

veranstaltungen, versammlungen, meetings.

und die bilder der überwachungskamera im

eingangsbereich des gemeindesaals gingen um die welt:

die deutlich vernehmbare salve mit den zwölf abgegebenen

maschinengewehrschüssen,

die darauf ausbrechende panik,

die sich zu boden werfenden menschen,

die von angst getriebenen flüchtenden bis zum eintreffen

der polizei, der drei krankenwagen, der feuerwehr:

alles war in hoher auflösung in allen erdenklichen

geschwindigkeiten videomässig für polizei, öffentlichkeit,

justiz und nachwelt festgehalten

und wurde sofort europa- und weltweit geteilt, gelikt,

verbreitet:

in jedem ort der welt, der über internet verfügte,

konnte man sich schon zwei stunden nach dem anschlag in

rothrist, aargau, switzerland

über jedes einzelne detail dieses verbrechens ins bild

setzen.

einzig das attentatsopfer und die täterschaft waren

videomässig nicht erfasst:

- die bundesrätin kämpfte im kantonsspital aarau,

professionell unterstützt von einem ärztinnen- und

ärzteteam, ums überleben,

- nach den attentätern wurde sofort fieberhaft national und

international gesucht mithilfe eines höchst unscharfen,

schattenhaften fotos eines schwarzen motorrads

mit zwei schwarzen, behelmten, männlichen gestalten auf

vorder- und rücksitz.

im mittelpunkt des weltweiten interesses standen in erster

linie

- die kriegsähnlichen, verstörenden, höchstemotionalen,

sensationellen videobilder,

- die den newskonsumierenden im detail die durch die

schüsse ausgelöste panik vor augen, gehör und herz

führten,

- das im rothrister dorfsaal von einer sekunde auf die

andere einbrechende totale chaos,

- die auf den durch hundertfache angst- und

verzweiflungsschreie verursachten zwanzigsekündigen

höllenlärm folgende

krasse, irreale, unheimliche stille –

ähnlich

wie nach dem verheerenden, alles vernichtenden,

ohrenbetäubenden, einem grellen blitzschlag folgenden,

einen riesigen staubpilz verursachenden

urknall

einer atombombe.

>

noch

hatte melody keinen schimmer,

wo sie sich befand

und warum sie sich dort,

wo sie momentan war,

aufhielt.

nur schwer konnte sie sich ihres namens erinnern,

ihrer persönlichkeit, ihres bisherigen lebens.

war sie überhaupt noch am leben?

oder war sie bereits tot,

schwebte, flog, flatterte, bewegte sie sich dem jenseits zu,

ihr bisheriges dasein hinter sich lassend?

- ihr heiss geliebtes töchterchen,

deren doppelnamen ihr nicht einfallen wollte,

- ihre partnerin, die zweitmutter, die aus einem grossen,

weit entfernt land stammte, eine andere sprache sprach

und grösser war als sie,

- ihren wohnort, das aargauer rivella-dorf,

- ihr amt als bundesrätin, das bereits nach wenigen

monaten auf bizarre weise enden würde,

- ihre eltern, ihren bruder,

die sie nie mehr wiedersehen würde,

- ihre uralte grossmutter hoch oben auf dem geisshubel, der

nun hunderte meter weit unter ihr lag und

die im gegensatz zu ihr,

der enkelin, deren namen sie bereits vergessen hatte,

ihr leben weiterhin geniessen können würde.

das licht!

das licht!

das licht!

am ende des tunnels,

des eisenbahn-, des gotthardtunnels,

dieses hellen, lichtdurchfluteten tunnels,

dieses röhrenähnlichen dings mit halt an allen stationen:

genau:

das war doch ihre erste schüttelrassel gewesen,

und genau:

aus diesem schoppen hatte sie als einjährige mit diesem

schnuller ihre kuhwarme kuhmilch getrunken,

und waren das nicht ihre ersten gehversuche mit

hinfallen, krabbeln, aufstehen, hinfallen, hundertmal

hinfallen?

genau:

so stolz war sie gewesen auf ihre erste farbstiftzeichnung,

ein kätzchen, liegend auf einem tisch, das nur sie selbst als

das erkannte, was es in wirklichkeit war,

und das war doch ihre liebe mutter, die sie beschützte,

stillte, wickelte, zu sich mit ins bett nahm,

und da waren noch ihre ersten schreibversuche, in gross-

buchstaben:

"m, m-e, m-e-l, m-e-l-o, m-e-l-o-d-,y-y"

und das waren ihre ersten leseversuche gewesen:

"d-e-r r-e-g-e-n-b-o-g-e-n-f-i-s-c-h"

genau!

genau!

genau!

und hier ihre kindergartenklasse mit den vorhängen, den

tischchen, stühlchen, bänkchen, den rollenspielen, liedern,

tänzchen.

genau, genau, genau:

"der puls ist äusserst schwach –

schnell!!

sonst macht sie's nicht mehr lange

– viel zu hoher blutverlust!"

>

bereits um zwei uhr

dreissig besprach bundespräsidentin viola amherd

anlässlich einer videokonferenz mit ihren vier

bundesratskolleginnen und

-kollege albert rösti das weitere vorgehen:

"wir alle stehen unter schock –

dennoch sind wir als landesregierung verpflichtet,

mit ruhe, stärke, zuversicht und würde

auf diesen in der schweizer geschichte einmaligen angriff zu

reagieren."

sie schlage folgendes vorgehen vor:

1. als bundespräsidentin halte sie eine "rede an die nation"

um 18 uhr auf der bundeshaustreppe.

der wortlaut dieser rede werde allen bundesratsmitgliedern

sowie den staatssekretariaten aller departemente bis

spätestens sechzehn uhr dreissig übermittelt.

die bundesverwaltung werde die wichtigen staatlichen und

privaten medien einladen, diese "rede an die nation" live zu

übertragen.

2. erlass der empfehlung, die bundesfeiern ohne feuerwerk

durchzuführen, ruhig, ohne grosse festreden, dafür mit

einigen passenden, angemessenen worten sowie dem

abspielen der nationalhymne.

3. ein bulletin über den aktuellen gesundheitszustand

melodys erfolge etwa um 21 uhr.

4. eine ausserordentliche bundesratssitzung finde am

freitagmorgen, 2. august um zehn uhr im

bundesratssitzungszimmer statt,

über deren ergebnisse eine gleichentags um 15 uhr

stattfindende medienkonferenz informieren würde.

mit diesem vorschlag erklärten sich alle

bundesratsmitglieder einverstanden, auch diejenigen, die

gegenwärtig in den ferien weilten,

denn allen war klar,

dass in ihrer position persönliche interessen höchstens von

sekundärer bedeutung waren,

besonders in krisenzeiten wie den gegenwärtigen.

und um die bedeutung der "rede an die nation" zu

unterstreichen,

würden sich um 18 uhr alle bundesratsmitglieder,