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Männer und Frauen und Kinder, Tiere und Pflanzen, der Mond und das Meer, Engel und andere Wesen müssen sich als Protagonisten der vorliegenden Gedichte in ganz alltäglichen Situationen bewähren, die sie meistern - oder auch nicht. So schlagen die Texte dieses Bandes eine Brücke zwischen der langen literarischen Tradition des Sonetts und unserer Gegenwart und erproben gleichzeitig die inhaltlichen und gestalterischen Möglichkeiten einer jahrhundertealten lyrischen Form.
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Seitenzahl: 136
Veröffentlichungsjahr: 2020
Achim Behme
TRAUM
Sonette
Copyright: © 2020: Achim Behme
Umschlag & Satz: Erik Kinting – www.buchlektorat.net
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
978-3-347-19193-8 (Paperback)
978-3-347-19194-5 (Hardcover)
978-3-347-19195-2 (e-Book)
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Inhaltsverzeichnis
IVON REIMEN UND RHYTHMEN
VON REIMEN UND RHYTHMEN
VON MEISTERN MIT MÄNGELN
VON SPRECHEN UND SCHWEIGEN I
VON SPRECHEN UND SCHWEIGEN II
VON DICHTEN UND DENKEN I
VON DICHTEN UND DENKEN II
VON HÜRDEN UND HILFEN
VON MUSEN MIT MAKELN
VON REIMEN UND BIRNEN
VON REIMEN UND BOHNEN
VON REIMEN UND ÄPFELN
VON REIMEN UND HUNDEN
VON REIMEN UND KATZEN
VON REIMEN UND REHEN
VON REIMEN UND HIRSCHEN
VON REIMEN UND WOLKEN
VON DICHTEN UND DENKEN III
VON DICHTEN UND DENKEN IV
VON DICHTEN UND DULDEN I
VON DICHTEN UND DULDEN II
VON DICHTEN UND DULDEN III
VON DICHTEN UND DULDEN IV
VON KÜSSEN UND KÖPFEN
VON SUCHERN UND BÜCHERN
IIVON STEINEN UND STERNEN
VON ZIFFERN UND ZEIGERN I
VON STUNDEN UND STIMMEN
VON DINGEN UND DATEN
VON GRÖSSEN UND GABEN
VON STRASSEN UND STRECKEN
VON STÖCKEN UND STEINEN
VON PFORTEN UND PFADEN
VON WEGEN UND WOLKEN
VON WEILERN UND WÜSTEN
VON SCHLITTEN UND SCHNUPFEN
VON WINDEN UND WETTERN I
VON WINDEN UND WETTERN II
VON KAMMERN UND KELLERN
VON WASSERN UND WELLEN
VON KNABEN UND KIESELN
VON HIMMELN UND HERBSTEN
VON MONDEN UND STERNEN
VON MONDEN UND MÜHEN
VON MONDEN UND MACKEN
VON MONDEN UND SONNEN
VON SCHIENEN UND SCHWELLEN
VON MEEREN UND MAUERN
VON LÖCHERN UND LÜGNERN
VON FORSTEN UND FLUREN
IIIVON BLUMEN UND BÄUMEN
VON BLÖDELN UND BILDERN
VON SPROSSEN UND SPREITEN
VON BLÜTEN UND BLÄTTERN
VON BLUMEN UND BRISEN
VON GÄRTEN UND GAUMEN I
VON GÄRTEN UND GAUMEN II
VON BÜSCHEN UND BEEREN
VON ÄPFELN UND ÄNGSTEN
VON DRINNEN UND DRAUSSEN I
VON KNOSPEN UND KRONEN
VON ZWECKEN UND ZWÄNGEN
VON BÄUMEN UND BÖEN
VON STÄMMEN UND STÜRMEN
VON WURZELN UND WIPFELN
VON KNORREN UND KNOLLEN
VON BLITZEN UND BRÄNDEN
VON SPRECHEN UND SCHWEIGEN III
VON FÄRBEN UND FALLEN
VON WÄLDERN UND WINTERN I
VON FLÜCHEN UND FLOCKEN
VON WÄLDERN UND WINTERN II
VON ZÜGELN UND ZÄUMEN
VON SPRECHEN UND SCHWEIGEN IV
VON WACHSEN UND WELKEN
IVVON MIEZEN UND MÄUSEN
VON HUFEN UND HÖHEN
VON RINDERN UND RIESEN
VON FELLEN UND FLOSSEN
VON PFIFFEN UND PFEILEN
VON VÖGELN UND SÄUGERN I
VON HÄUSERN UND HASSERN
VON MIEZEN UND MÄUSEN I
VON MIEZEN UND MÄUSEN II
VON MENSCHEN UND HUNDEN I
VON MENSCHEN UND HUNDEN II
VON TARNEN UND WARNEN
VON ESSEN UND FRESSEN
VON RABEN UND KRÄHEN
VON MÜCKEN UND ZECKEN
VON DIEBEN UND DOHLEN
VON TRÄNEN UND TROPEN
VON TIEREN UND TRESEN
VON VÖGELN UND SÄUGERN II
VON KITZEN UND KNEIPEN
VON BÖCKEN UND BÄSSEN
VON WIESELN UND KIESELN
VON WIESELN UND ZIESELN
VON TROTTELN UND TROLLEN
VON FLÜGELN UND FEDERN
VVON TISCHEN UND TÖPFEN
VON FESTEN MIT GÄSTEN I
VON WORTEN UND WERTEN
VON SCHÜSSELN UND SCHALEN
VON TIEGELN UND TÖPFEN
VON SCHMAUSEN UND SCHMECKEN
VON SCHLECKEN UND SCHLUCKEN
VON SCHLEMMEN UND SCHLINGEN
VON LABEN UND LOBEN
VON FISCHEN AUF TISCHEN I
VON FISCHEN AUF TISCHEN II
VON FISCHEN AUF TISCHEN III
VON FISCHEN AUF TISCHEN IV
VON MENSCHEN UND BOHNEN
VON MENSCHEN UND MÖHREN
VON MENSCHEN UND LINSEN
VON MENSCHEN UND MÄDELN
VON STÜRMEN UND SCHREIEN
VON OSTERN UND OBSTEN
VON NELKEN UND NÜSSEN
VON KEKSEN UND KUCHEN
VON TORTEN UND TÜCKEN
VON THRONEN UND TIEFEN
VON DOSEN UND DECKELN
VON FESTEN MIT GÄSTEN II
VIVON FÄLLEN UND FAKTEN
VON HERREN UND HUNDEN
VON FERNEN UND FREMDEN
VON RÖSSERN UND REITERN
VON SCHÄTZEN UND SCHMÄTZEN
VON BUBEN UND BÄNKEN
VON BAUERN UND BERGEN
VON BURSCHEN UND BÄUCHEN
VON BAYERN UND BRILLEN
VON KRÖPFEN UND KRUPPEN
VON KIPPEN UND KOHLEN
VON DAMEN UND DOMEN
VON HÄUPTERN UND HÖRNERN
VON SCHLITZEN UND SCHLÜNDEN
VON STOFFEN UND STICHEN
VON SCHINDELN UND SCHÄDELN
VON NIETEN UND NULLEN
VON TRESTERN UND TREBERN
VON KINDERN UND KEGELN
VON GRIPPEN UND GRENZEN
VON KEHLEN UND KLÄNGEN
VON RÄDERN UND REIZEN
VON LAKEN UND LAGEN
VON FLÜSSEN UND FLINTEN
VON KLÜFTEN UND KLAFTERN
VIIVON HIMMELN UND HÖLLEN I
VON HIRTEN UND HERDEN
VON HARREN UND HOFFEN I
VON LÄMMCHEN UND LIEBCHEN
VON TAGEN UND NÄCHTEN I
VON BRIEFEN UND BITTEN
VON KOMMEN UND GEHEN I
VON GÖTTERN UND GAFFERN
VON TAGEN UND NÄCHTEN II
VON TAKTEN UND TÖNEN
VON SCHELMEN UND SCHUFTEN
VON TAUBERN UND TAUBEN
VON MÄRZEN UND MAIEN
VON AMSELN UND DROSSELN
VON ESCHEN UND ESPEN
VON FRAUEN UND FREUDEN
VON MÄDCHEN UND MUSKELN
VON WAFFEN UND WÜNSCHEN
VON FAHNEN UND FLAUTEN
VON KÜNSTEN UND KARTEN
VON KATERN UND KATZEN
VON GREISEN UND GÖREN
VON MUNKELN UND MAILEN
VON HÄNDEN UND HERZEN I
VON KOMMEN UND GEHEN II
VIIIVON HIMMELN UND HÖLLEN II
VON TOREN UND TÜREN
VON ZÄHNEN UND ZÄHREN
VON ARMEN UND ALBEN
VON BLICKEN UND BANDEN
VON RICHTERN UND SCHLICHTERN
VON HIMMELN UND HÖLLEN
VON SCHERZEN UND SCHMERZEN
VON BETTEN UND BOOTEN
VON DRITTEN UND VIERTEN
VON SOMMERN UND SORGEN
VON SCHURKEN UND SCHLAMPEN
VON LEIBERN UND LIEBSTEN
VON LOVERN UND LOSERN
VON SPIEGELN UND SCHERBEN
VON ELFTEN UND ZWÖLFTEN
VON TYPEN UND THEKEN
VON LEEREN UND LEHREN
VON KLAPSEN UND KLÖPSEN
VON SCHMEICHLERN UND SCHMIEDEN
VON MÄDCHEN UND MÄNTELN
VON DAMEN UND NAMEN I
VON DAMEN UND NAMEN II
VON HÄNDEN UND HERZEN II
VON SCHWEINEN UND STEINEN
IXVON WANDRERN UND WELTEN I
VON WANDRERN UND WELTEN I
VON LERCHEN UND LIPPEN
VON NÖRGLERN UND NARREN
VON BÜRGERN UND BETTLERN
VON SPINNERN UND SPÖTTERN
VON LICHTERN UND LEUCHTEN
VON GRÄBEN UND GRÜFTEN
VON SCHÖPFEN UND ZÖPFEN
VON SCHWÄMMEN UND KÄMMEN
VON STIEFELN UND STRÜMPFEN
VON TRAMPELN UND TRITTEN
VON STIESELN UND STRÄNDEN
VON DAUNEN UND DÄRMEN
VON QUENGLERN UND QUALEN
VON SCHNÄPSEN UND SCHWIPSEN
VON FINGERN UND FEHLERN
VON ZÖGRERN UND ZWEIFLERN I
VON KLÖSTERN UND KRÄUTERN
VON KERKERN UND KARZERN
VON TÜRMEN UND TATEN
VON SCHRANKEN UND SCHWINGEN
VON FAHRTEN UND FÄHRTEN
VON ZÖGRERN UND ZWEIFLERN II
VON WANDRERN UND WELTEN II
XVON WANDRERN UND WELTEN II
VON KNABEN UND KENNERN
VON GNOMEN AUF GASSEN
VON WICHTEN AUF WEGEN
VON STRUWWELN AUF STRASSEN
VON ENDEN AUF ERDEN
VON ESELN UND ENGELN
VON MIENEN UND MASKEN
VON MÄNNERN UND MÄULERN
VON HÜFTEN UND HACHSEN
VON HÜBSCHEN UND HAAREN
VON DAMEN UND DIENSTEN
VON FUNDEN UND FOLGEN
VON BENGELN UND BRÜDERN
VON WÖLFEN UND SCHAFEN
VON MÜTTERN UND KINDERN
VON LÄNDERN UND LEUTEN
VON VÄTERN UND TÖCHTERN
VON WORTEN UND WEISEN
VON PFEIFEN UND PFÜTZEN
VON TANTEN UND TULPEN
VON TRÖPFEN UND KNÖPFEN
VON MENSCHEN UND MONSTREN
VON FREMDEN UND FREUNDEN
VON PLAGEN UND PLÄNEN
XIVON MENSCHEN UND MASSEN
VON FESTEN MIT GÄSTEN III
VON MENSCHEN UND MASSEN
VON TAGEN UND NÄCHTEN III
VON TAGEN UND NÄCHTEN IV
VON DRINNEN UND DRAUSSEN II
VON SCHNÜREN UND STRICKEN
VON ZIFFERN UND ZEIGERN II
VON SCHLINGELN UND SCHLANGEN
VON MENGEN UND MEUTEN
VON BUSSEN UND BAHNEN
VON GÄNGEN UND GLEISEN
VON SPRACHEN UND SPRÜCHEN
VON HEMDEN UND HOSEN
VON SACHEN UND SAMMLERN
VON KINDERN UND KÜCHEN
VON BEINCHEN UND BREICHEN
VON KINDERN UND KNACKERN
VON ZEUGEN UND ZUNGEN
VON KÜHEN UND KÄLBERN
VON WUNDERN UND WERKEN
VON GEISTERN VON GESTERN I
VON GEISTERN VON GESTERN II
VON SÄNGERN UND SOHLEN
VON FESTEN MIT GÄSTEN IV
XIIVON SCHEMEN UND SCHATTEN
VON DROBEN UND DRUNTEN I
VON HARREN UND HOFFEN II
VON SCHWINDEN UND SCHWEBEN
VON SCHNIEFEN UND SCHNORREN
VON HALLOS UND HOPPLAS
VON SPIEGELN UND SPÄSSEN
VON KNARREN UND KNACKEN
VON JUNGEN UND JAHREN
VON ALTEN UND ANDREN
VON FÄUSTEN UND FRÜSTEN
VON SCHNEIDEN UND SCHEIDEN
VON WEHREN UND WEICHEN
VON LIEDERN UND LUDERN
VON STRÄNGEN UND STROLCHEN
VON TROTZEN UND TRÖSTEN
VON STÜRZEN UND STRÄUBEN
VON FREUNDEN UND FEINDEN
VON FRÖSTEN UND FRISTEN
VON WAHLEN UND WÜRFEN
VON SCHEMEN UND SCHATTEN
VON KERLEN UND KUMPELN
VON REISEN UND RITTEN
VON STUNDEN UND STREICHEN
VON DROBEN UND DRUNTEN II
I
VON REIMEN UND RHYTHMEN
VON REIMEN UND RHYTHMEN
Heißa, lasst uns froh beginnen,
lasst uns frische Verse spinnen!
Außen Reim und Rhythmus innen:
lasst uns ein Gedicht ersinnen!
Lasst uns unsrer Zeit entrinnen!
Holde schauen von den Zinnen,
schrecken, scheuchen stur von hinnen
Helden, die die gern gewinnen
möchten. Hier jetzt naht die Wende,
die mit Glanz den Leser blende:
Mund nun findet Mund zum Kuss,
dass das Werk im Guten ende.
Ganz am Ende folgt der Schluss,
dass am Ende Schluss sein muss!
VON MEISTERN MIT MÄNGELN
Ich dichte gern Ghaselen
für Sina und Sabinen.
Ich dichte auch Sestinen
für Ada und Adelen.
Ich dichte Vilanellen
für Mia und Marien.
Ich dichte Elegien
für Elena und Ellen.
Ich bin ganz gut in Stanzen
im Großen und im Ganzen,
doch kann mich das kaum retten
bei Bärbel und Babetten.
Komm selbst ich mit Sonetten,
so kann ich doch kaum tanzen.
VON SPRECHEN UND SCHWEIGEN I
Sag uns, Dichter, was vom Schreiben:
wie an Worten Wörter reiben,
wie aus Wörtern Worte treiben.
Nein, das lasse ich schön bleiben!
Sag uns, Dichter, was vom Sprechen:
wie aus Kehlen Stimmen brechen,
wie sie zielen, treffen, stechen.
Nein, das könnte auch sich rächen!
Dichter, sag uns was vom Schweigen:
was wohl jenem Schweigen eigen,
wenn sich Lippen Lippen neigen,
Finger finden sich zum Reigen,
Sterne still zum Himmel steigen.
Schweigen? Will ich euch gern zeigen:
VON SPRECHEN UND SCHWEIGEN II
Was soll heute ich nicht zeigen?
Wasser, die aus Wolken gießen?
Kräuter, die aus Keimen sprießen?
Blumen, die die Blüten neigen?
Schwaden, die aus Schluchten steigen?
Schwalben, die aus Scheunen schießen?
Was wir taten, was wir ließen?
Und der Menschen bunten Reigen?
Über was soll heut ich schweigen?
Schmachten, Schluchzen in den Geigen?
Zetern, Zwitschern in den Zweigen?
Himmel? Hölle? Garten Eden?
Über alles? Über jeden?
Nun! Da lasst uns drüber reden!
VON DICHTEN UND DENKEN I
Wird’s ein Gedicht? Ich bin gespannt.
Ein ganzes Buch? Ein kleiner Band?
Ich weiß es nicht. Ist es ein Tand?
Ist es ein Fluch? Bin ich gewandt
genug im Wort? Ich schau gebannt
auf diesen Stift in meiner Hand.
Er eilt rasch fort von Rand zu Rand.
Er zielt und trifft. Und unverwandt
schau ich: Charmant! Das wird brillant!
Und fulminant! Sehr nonchalant!
Das wird markant! Exorbitant!
Ich und die Kunst! Wie arrogant!
Bloß blauer Dunst! Bin ein gebranntes
Kind. Bin kaum: intelligant!
VON DICHTEN UND DENKEN II
Ich hab den Kopf voll tausend dummen Dingen.
Ich wag es andren Menschen kaum zu sagen.
Ich mag es Menschen kaum zu sagen wagen.
Ich möchte meine beiden Hände ringen
und überm Kopf ganz fest zusammenschlagen.
Ich muss die Dinge mal in Ordnung bringen.
Ich will mich mal zur Ordnung selber zwingen.
Ich hab an meinem Denken schwer zu tragen!
Das alles meinst du doch wohl selber nicht.
Geh mit dem Denken so nicht ins Gericht.
Das Leben, glaub mir, ist schon sehr gerecht.
Mach aus dem Wust und Wirrwarr ein Gedicht –
und sei es auch wie immer eher schlicht
und sei es auch wie immer eher schlecht!
VON HÜRDEN UND HILFEN
Muse, Muse, wie gemein!
An Gedichten und Gedanken
fällt mir heute gar nichts ein!
Muse, soll ich dir da danken?
Dichter, Dichter, armes Schwein!
Fällt dir jetzt was ein mitnichten?
Dichter, lass das dann doch sein
mit Gedanken und Gedichten!
Geh im Walde für dich hin,
nichts zu suchen nur im Sinn!
Siehst du dort ein Blümlein stehn,
siehst du dort ein Blümlein klein,
siehst du dort ein Blümlein fein,
magst du still schnell weiter gehn!
VON MUSEN MIT MAKELN
Allerorts und jederzeit
bin als Dichter ich bereit.
Silben in die Verse pflanz ich,
Strophen aus der Sprache stanz ich,
durch die Welt der Wörter tanz ich,
Dichter, ach, bin voll und ganz ich.
Doch jetzt find ich weit und breit
nicht den Reim auf breit und weit.
Muse, ach, komm zu mir, Maid!
Bist du auch längst über zwanzig,
riecht dein Atem auch recht ranzig,
wirkt dein Lager wohl auch wanzig,
Muse, du musst mich mal küssen!
Du wirst mich mal küssen müssen!
VON REIMEN UND BIRNEN
Auf Trauben reime nicht die sauren Quitten!
Die Quitten reime auf den festen Glauben!
Auf Quitten reime nicht die süßen Trauben!
Die Trauben reime auf die guten Sitten!
Auf Schlehen reime nicht die süßen Birnen!
Die Birnen reime auf den dicken Zehen!
Auf Birnen reime nicht die sauren Schlehen!
Die Schlehen reime auf die hohen Stirnen!
Und auf Marillen reime nicht Tomaten!
Tomaten reime auf die bittren Pillen!
Und auf Tomaten reime nicht Marillen!
Marillen reime auf die großen Taten!
Auf Äpfel aber, Kirschen oder Feigen,
da reime nichts! da reime nichts als Schweigen!
VON REIMEN UND BOHNEN
Auf Clementinen reime nicht Zitronen!
Zitronen reimt man nicht auf Clementinen!
Auf Mandarinen reime nicht Maronen!
Maronen reimt man nicht auf Mandarinen!
Die einen reimt man gern auf Apfelsinen!
Die andren reimt man besser auf Melonen!
Und reime nichts zu rasch auf Auberginen!
Und reime lieber nichts auf blaue Bohnen!
Was reimen wir auf Früchte oder Pflanzen
wie Nektarinen oder auch Pomelos,
wie Pampelmusen und wie Pomeranzen,
wie Tangerinen oder auch Tangelos?
Wer meint, mich mache Reim um Reim zum Affen?
Als reimte ich grad Grapefruits auf Giraffen!
VON REIMEN UND ÄPFELN
Äpfel samt der Schalen und der Kerne
und des saftig süßen milden festen
Fleisches – solches schmeckt am besten –
Reime haben Äpfel nicht grad gerne!
Äpfel samt der Kitschen und der Stiele
als den harten herben letzten Resten
– und so war es auch schon an den Ästen –
Reime haben Äpfel nicht grad viele!
Mögen Dichter reimend ihre Hirne
martern: Äpfel bieten jeder Birne,
jeder Kirsche oder jeder Quitte,
jeder Pflaume unbeirrt die Stirne!
Dichter, setz im Vers die Äpfel bitte
an den Anfang oder in die Mitte!
VON REIMEN UND HUNDEN
Hunde reimen sich im Grunde
gut auf eine frohe Runde,
Wein und Weib in treuem Bunde
und auf Liebchens fette Pfunde.
Hunde reimen sich pro Stunde
gut auf eine neue Kunde,
Tratsch und Knatsch in aller Munde
und auf Horden junger Spunde.
Hunde reimen sich ganz fern
selbst auf Mann und Mond und Stern,
aber nicht so ganz so gern.
Hunde reimen sich sehr bunt
auf sehr viel, auf viel nicht und
nie auch auf nur einen Hund.
VON REIMEN UND KATZEN
Katzen reimen sich auf Mausen,
wenn sie, so als wär es Lausen,
Maus um Maus die Felle zausen,
Fell um Fell die Mäuse schmausen –
die da in die Löcher sausen
und dort in die Winkel brausen,
wo sie wohnen, wo sie hausen,
wo sie sich vor Katzen grausen.
Mäuse reimen sich auf Katzen,
wenn mit grimmig grausen Fratzen
und mit grausig grimmen Tatzen
Mäusen die am Leben kratzen
und bei Hieb und Biss nie patzen –
wenn auf Mäusen Katzen schmatzen!
VON REIMEN UND REHEN
Heute habe ich den Dreh
raus und reime Sand auf See.
Und ich reime Rand auf Reh
und das Land auf Luv und Lee.
Und ich reime Tand auf Tee
und die Wand auf Wohl und Weh.
Und ich reime Band auf B
und hab Hüngerchen und g.
Und dann reim ich Reh auf Raps,
und dann reim ich Raps auf Schnaps.
Du kannst stolz auf mich sein, Paps!
Und dann reim ich Weh auf Wams,
und dann reim ich Wams auf Gams.
Du kannst stolz auf mich sein, Mams!
VON REIMEN UND HIRSCHEN
Was reimt sich wohl, sag, auf den Hirsch?
Der Klee, der Klee, das Reh im Klee!
Und was reimt sich, sag, auf das Reh?
Der Giersch, der Giersch, der Hirsch im Giersch!
Was reimt sich wohl, sag, auf den Zwerg?
Der Schnee, der Schnee, die Fee im Schnee!
Und was reimt sich, sag, auf die Fee?
Der Berg, der Berg, der Zwerg im Berg!
So sind wir mit dem Reim im Reinen,
wenn wir den andren auf den einen,
den einen auf den andren reimen,
wenn wir den andren nicht an keinen,
auch keinen nicht an einen leimen,
um Reim um Reim uns einzuschleimen.
VON REIMEN UND WOLKEN
Wolken, die mit runden, vollen,
dicken Bäuchen, Bälgen, Knollen,
dicht und drohend angeschwollen,
durch des Himmels Höhen tollen,
die mit Blitz und Donner grollen,