3,99 €
Wer fragt sich nicht nach der "Kunst des Lebens"? Dies umso mehr, wenn das Leben oft völlig unerwartet eine Sprache spricht, die weh tut und Angst macht, wenn plötzlich aus der Bahn gerät, was bisher selbstverständlich und komplikationslos verlief. Die Gedanken, Denkanstöße und Gebete in diesem Buch wollen auf unterschiedliche Weise den Fragen nach der "Kunst des Lebens" nach gehen, zum eigenen Weiterdenken anregen und Orientierung geben. Sie wollen herausfordern, anregen und zum aufrechten Gang ermutigen. Sie wollen helfen sich dem Abenteuer Leben in all seinen Höhen und Tiefen zu stellen - gerade wenn es gilt: Jetzt erst recht!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 90
Veröffentlichungsjahr: 2021
Max Milian
Trotz allem –jetzt erst recht!
Gedanken, Fragen,Denkanstöße, Gebete
© 2021 Max Milian
Umschlag, Illustration: pixabay
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-347-25770-2
Hardcover
978-3-347-25771-9
e-Book
978-3-347-25772-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Ein Wort zuvor …
Sie ist noch taufrisch, die Erfahrung, dass plötzlich alles nicht mehr so ist wie es war, weil ein Virus die Regentschaft über unser persönliches wie über unser gesellschaftliches Leben übernommen hat.
Doch diese Erfahrung ist uns gar nicht so fremd, denn unser Leben spricht zuweilen eine Sprache, die weh tut und Ängste gebiert, weil unerwartete Geschehnisse unser Leben unverstehbar durchkreuzen.
Da bin ich dann gezwungen innezuhalten, meinen Standort neu zu bestimmen und ich muss neu justieren, was mich hält, was mich atmen lässt und was mir Kraft zum Weitergehen gibt.
Die Texte in diesem Buch spiegeln die vielfältigen Geschehnisse unseres Lebens wie auch dieses Innehalten und Neujustieren.
Da finden sich Hader mit dem Schicksal, Hilflosigkeit und Niedergeschlagenheit ebenso wie die Hoffnung auf ein Gehaltensein.
Für viele Menschen geschieht solches Innehalten auch im Gebet. Wohl deswegen bezeichnet John Henry Newman das Beten als Atemholen der Seele.
Möge die vorliegende Textsammlung in vielerlei Weise Hilfe sein, eben auch beim Atemholen der Seele.
Der Verfasser
Inhaltsverzeichnis
Ausgetrocknet!
Lebensschule Lebensschiff Rüttle mich auf! Verstrickt Was wird am Ende zählen? Gerücht Gebrochen Steine Hilf mir! Trost Ängstlich und feige Da bin ich jetzt Wie Licht in der Welt Geduld Ungeheure Botschaft Meine Selbstgerechtigkeit Mein Herz ist voller Risse und Löcher Blickwinkel Verschaff‘ mir Recht! Misstrauisch Auslachen Mutlos und ängstlich Scherben Dass mein Leben mehr werde… Wir schablonieren alles und jeden Ich habe es satt
Restlos am Ende!
Wie eingemauert Der erste und der letzte Trost Türen schlagen Worte stumm Am Ende Keine gute Bilanz Plötzlich ist alles anders Gottes Möglichkeiten Dein Wille Von der Kraft des Erinnerns Hart und ausgetrocknet Nicht-mehr-weiter-wissen Umsonst gelebt? Corona Nach Deiner Hilfe sehn‘ ich mich Mein Leben kennt das Leid Lustlos Vertröstung Hörend beten Ausdauer und Treue
Halte mich!
Die Spinne Das rechte Beten Unser Vater Gott ist allzeit bereit Du kennst mich besser… Gebrauche mich… Geh mit! Oh, dass ich mir Deiner doch sichrer wäre! Die ausgestreckte Hand Ringen Unlust Man müsste sich ändern Ungezählte Male… Ein milder Gott Plötzlich ist alles anders! Mache meine Schultern stark! Meine Zuversicht Die Ahnung Als Einzelner von Dir gezählt
Es müsste doch!
Die drei Siebe Grundsätze Wasser ist Leben Wie Regen in der Wüste Gib mir die Sporen Wie man seinen Nächsten lieben muss So vieles lässt mich leben Sei Du unser Halt Deine Hand Sich Zeit-nehmen Es werde Licht! Sei nicht bange – Ein Psalmengebet Er setzt auf uns Dass mein Leben mehr werde Kirchenmitgliedschaft Sein Recht preisgeben Als Einzelner gezählt Ohne Liebe geht es nicht Sorgfalt beim Reden Der Regenbogen Ein lebenswerter Planet Ein Baum von einem Klafter Umfang Aber man lebt! Abrüstung Aussichtslos Zeig Dich uns! Aufbruch Komm‘ doch o Gott! Wasserreiche Oasen Dass mein Leben mehr werde Lass mich Dich finden! Engagiert
Wenigstens ein bisschen Himmel!
Sehnsucht, die zum Himmel reicht In Deiner Hand Danke, dass wir uns gefunden haben! Den Himmel gibt es jetzt schon! Der Traum von Freiheit Licht ist verheißen! Dann immer ist der Himmel nahe… Mit Deiner Hilfe… Mach mich zu einem dankbaren Menschen! Wenn wir tatsächlich anfingen… Für die Partnerschaft Endlich! Verheißung Zwischen Scham und Stolz Bequem
Nicht Abbruch sondern Aufbruch!
Man hofft und hofft Trauern wir um diesen Menschen Vorher-bestimmt Wir verstehen die Wege nicht Vom Ende her Die eigne Endlichkeit Vielleicht Ich suche allerlanden eine Stadt Ich begreife nicht Welches ist der Sinn unseres Lebens? Geh deinen Weg! Wo bist du jetzt? Er öffnet dir die Augen Kein Gott der Toten Auf der anderen Seite Die leeren Hände Das himmlische Geld Zahlreich sind die Tode Lebenshungrig Gibt es eine Auferstehung? Zu wem könnten wir gehen? Unsterblichkeit Angstfrei Mein Glaubensbekenntnis
Postskriptum Quellenverzeichnis
Ausgetrocknet
Warum nurmuss ich diese ausgetrocknete Wüste durchqueren?
Da ist kein Ausweg,der mich davor bewahren könnte.
Warum nursind von den vielen Rosen, die einmal für mich blühten,nur noch gefährlich verletzende Dornen übrig?
Da ist nur nochdiffus gleißendes Wüstenlicht,nichts lässt sich da erkennen,schon gar nicht ein Lichtstreifenam fernen Lebenshorizont.
Da bin ich,leer, ausgetrocknet und restlos am Ende –sinnloser kann es nicht werden.
Lebensschule
Kurzerhand gerade war mein Weg geplant.
Die Wirklichkeit gab ihm die Kurven.
Ich lernte sie zu gehen!
Hinauf – hinab – auch das war mir Lehr‘.
Doch was die Seele niederschmettert
sind jene dicken Brocken,
die liebe Menschen liebend in den Weg gelegt.
Lebensschiff
Stolz zerschneidet es die Fluten
und bricht sich seine Bahn.
Selbst mächt’ge Wellenberge
hindern es nicht dran.
Doch die Wellen im Gefolge,
die von der Spur des Weges künden,
vermögen nur für kurze Zeit
Vergänglichkeit zu binden.
Denn kaum, dass sie verlaufen
und der Dunst das Schiff verschlingt,
ist auch das Letze schon begraben,
das noch daran erinnern könnt.
Der Augenblick wiegt sich in Wichtigkeit
und atmet doch Vergänglichkeit!
Es darf nicht sein!
Rüttle mich auf!
Mach mich unruhig, Herr,
rüttle mich auf!
Lass mich nicht zufrieden sein mit dem, was ist,
lass mich nicht aufhören
nach dem Besseren zu suchen
für mich und für die, die zu mir gehören.
Mach mich unruhig, Herr,
wenn ich all der Dinge wegen,
die mich täglich in Beschlag nehmen,
keinen Durst mehr habe
nach den Wassern des Lebens
und wenn ich aufgehört habe
zu hoffen und zu träumen von dem,
was Du uns schon für diese Erdenzeit verheißen hast.
Rüttle mich auf, Herr,
dass ich wieder mutiger werde
und auch das Unmögliche versuche.
Lass mich gerade auch in den dunklen Stunden
meines Lebens Deiner helfenden Nähe trauen,
damit ich auch bei schwindender Sicht
Dein Licht erkennen kann.
Ja Herr, rüttle mich auf!
Verstrickt
Verstrickt in ach so viele Notwendigkeiten
und in angeblich ach so wichtige Verpflichtungen,
erkenne ich oft nicht mehr
einen roten Faden in meinem Leben.
Gelähmt durch Sorgen und Nöte,
durch Lasten und Ängste,
suche ich oft vergebens
mich festzuklammern an meinem roten Faden.
Verwirrt von ungezählten Antworten,
verführt von oberflächlichen Botschaften
zweifle ich und erkenne nicht mehr
wie ich mich verstricke in ein Netz von Ausweglosigkeiten.
Hin und her gerissen
von so vielen ungelebten Wünschen,
geknebelt von so vielen zerplatzen Träumen
klammere ich mich hilflos rotierend
an jedes Fädchen Glück.
Wäre es nicht an der Zeit,
den alten Faden loszulassen
und all die Verstrickungen durchzutrennen,
die meinem Leben keinen Sinn mehr geben?
Was wird am Ende zählen?
Manchmal rennt die Zeit davon
mit der Geschwindigkeit im Überschall.
Manchmal frag‘ ich mich:
Was bleibt, wenn ich gehen muss?
Wird, was ich zurücklasse,
die zerrinnende Zeit überdauern,
hat es Bestand?
Ich weiß die Antwort nicht!
Und dann,
wenn die Zweifel kommen,
an mir selbst
und am Leben,
frage ich Gott:
Wird das, was ich lebe, zählen?
Und Er spricht
anders als ich denke:
Frage nicht was zählt.
Denn sieh‘ auf eines kommt es an:
DU zählst für mich!
Gerücht
In der Kette der Flüsternden
wurde es lauter.
Die Finger der vorgehaltenen Hände
spreizten die Vermutung zur Ahnung,
das Unmögliche zu Möglichem,
Glaube zu Wissen – ohne Gewissen.
Und das Gerücht galoppierte
und fand viele Interessierte
und noch mehr, die ja bloß meinten,
und jene, die ja schon immer wussten…
und unschuldige Seelen wurden zertrampelt.
Gebrochen
Verleumdet
und dann pflichtlich reingewaschen
lähmt fortan Lethargie erneuten Schwung.
Gefoltert
und wieder ins Leben entlassen
versagt einst aufrechte Haltung ihren Dienst.
Gerichtet
ohne wirklich Schuld zu haben
zerbrach das letzte bisschen Würde.
Alleingelassen
in der Öde frömmelnder Sprüche
sind Ideale ernüchtert
und Wirklichkeit alsbald entträumt.
Gebrochen
solchermaßen in den Alltag zurückgeworfen
kann da noch Leben werden?
Steine
Steine sind ein passendes Sprachbild
für meine innere Landschaft.
Mir vor die Füsse geworfen,
versagen sie die Leichtigkeit des Lebens.
Wenn’s mir doch nur gelänge,
sie unter meine Füsse zu nehmen,
und – von Sprung zu Sprung –
mich ins Leben zu wagen.
Hilf mir!
Hilf mir, Gott,
dass ich nicht auf der Strecke bleibe.
Hilf mir,
dass ich mich nicht vergrabe.
Hilf mir,
dass ich nicht vor mir selber fliehe.
Ich will meine Augen auf dich richten,
der du selbst im Unwegsamen
einen Weg zu zeigen vermagst.
Lass mich auf dich bauen,
stolpernd und unsicher,
und dir zutrauen,
dass du mich vorankommen lässt
auf meinem Weg.
Trost
Was vermag uns zu trösten
in den menschlichen Beziehungen
voller Fehler und Mühsal
außer Treue und gegenseitige Zuneigung
unter wirklich guten Freunden?
(Augustinus)
Ängstlich und feige
Ich bin ängstlich und oft auch feige geworden. Fast täglich versuche ich dies vor denen zu verbergen mit denen ich zusammenlebe. Es gelingt mir mehr schlecht als recht selbstsicher aufzutreten. Gott sei Dank sind die allermeisten meiner Mitmenschen so mit sich selbst beschäftigt, dass sie das nicht merken.
Ich halte mich aus vielem raus, umgehe jede eigene Stellungnahme und ich ducke mich weg, wenn Andere ihre Meinung vertreten.
Ich fühle mich mit all dem zwar nicht wohl, aber ich umgehe so die Gefahr, dass meine Worte missverstanden oder gar missdeutet werden. Denn das Lehrgeld, das ich hier und da für ein mutiges Vortreten schon zahlen musste, reicht mir für alle Zeiten!
Eingelullt im Kokon meines Selbstschutzes vertraue ich niemandem, manchmal sogar mir selber nicht.
Da bin ich jetzt
Ich lebe in der Spannung zwischen Selbstzweifel und Selbstbewusstsein und ich bleibe ein Leben lang auf der Suche nach dem, was mich ausmacht, auf der Suche nach meinem Weg, aber mehr noch auf der Suche nach meiner Identität.
Wenn mein Leben reden könnte, was würde es erzählen über meine bisherigen Wege, meine Hoffnungen und Wünsche, meine Ängste und Erfahrungen?