TTIP,  das transatlantische Freihandelsabkommen. Analyse weltwirtschaftlicher Faktoren und Veränderungsprozesse im Technologie-, Nahrungsmittel-, Finanz- und Agrarsektor - Frank Wilkens - kostenlos E-Book

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Frank Wilkens

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich BWL - Handel und Distribution, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das transatlantische Freihandelsabkommen wird rund zwei Drittel der global am stärksten frequentierten Wirtschafts- und Wachstumsmärkte verbinden sowie eine Bevölkerungsdichte von nahezu achthundert Millionen Menschen umfassen. Das als TTIP bezeichnete Abkommen dient dem Abbau von Zöllen, dem erhöhten Austausch von Waren, wirtschaftlichem Wachstum, generieren von Arbeitsplätzen und Wohlstand der Gesellschaft. Neben all den als erstrebenswert einzustufenden Facetten wird die freie Selbstbestimmung der Bürger jedoch beschnitten und die Macht der Konzerne gestärkt. Die geheimen Verhandlungen werden mittlerweile zunehmend von Protesten begleitet und die Verbraucher fragen sich, warum die Öffentlichkeit über etwas, das angeblich allen nur Vorteile bringen soll, weder informiert noch befragt wird. Wer sind somit letztlich Verlierer und wer Gewinner des TTIP? Wie ändern sich Lebensmittel-, Verbraucher-, Umwelt- und Sicherheitsaspekte für die Bürger? Was geschieht mit dem Arbeits-, Klima- und Gesundheitsschutz? Werden Schiedsgerichte bald alltäglich? Wird die Einfuhr toxischer, chemischer oder genetisch veränderter Güter zugelassen? Welche Regelungen, Standards und Rechte sollen verwässert oder abgeschafft werden? Wem nutzt das Freihandelsabkommen also wirklich? Diesen und vielen weiteren Aspekten des TTIP soll auf den folgenden Seiten nachgegangen, Informationen analysiert sowie die zukünftige Auswirkung auf Bürger, Umwelt und EU-Wirtschaft aufgezeigt werden.

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Abstract

Frank Wilkens

TTIP – Das transatlantische Freihandelsabkommen

Informative Analyse weltwirtschaftlicher Faktoren und deren Veränderungsprozesse

in der Technologie-, Nahrungsmittel-, Finanz- und Agrarwirtschaft durch das TTIP sowie die Erwartungen von US-Konzernen und Ängste der EU-Konsumenten

Vorwort

Wirtschaftsnachrichten berichten weltweit darüber, dass in geraumer Zeit mehr als neunzig Prozent der globalen Konsum- und Wirtschaftsgüternachfrage aus Ländern resultieren, welche sich fernab der EU befinden. Da sich jene Wachstumsmärkte stetig weiterentwickeln und somit bald schon den europäischen überflügeln könnten, sind Freihandelsabkommen mit diesen Ländern gewiss nicht die schlechteste Idee. Würde nun durch eine wirtschaftliche Allianz mit Nordamerika ein Handelsblock entstehen, könnten marktbeherrschende Standards gesetzt und vereinheitlicht werden. Somit würde die europäische Positionierung gegenüber bisherigen Handelspartnern gefestigt und neue Wirtschaftsbeziehungen könnten um vieles leichter aufgebaut oder weiter ausgebaut werden.

Würde das Abkommen zwischen den USA und der EU ratifiziert, kämen Schätzungen zur Folge über zweihundertfünfzig Milliarden Euro zum EU-Bruttosozialprodukt und mehr als zwei Millionen neue Jobs hinzu. Eine solche Entwicklung macht die EU-Märkte für fremdländische Handelsabkommen gewiss noch um einiges reizvoller. Der bei den Verhandlungen mit den USA eingesetzte EU-Handelskommissar lobt dabei stets die großen Entwicklungspotenziale und Chancen für die Wirtschaft. Das dabei jedoch vor allem eine gemeinsame Basis geschaffen werden soll, die es Lobbyisten der US-Industrie erlaubt, bereits im Vorfeld der geheimen Verhandlungen Standards und Regularien dahingehend abzuändern, das sie lediglich minimalen Anforderungen genügen, sagt er freilich nicht. Dadurch geraten die Rechte der EU-Bürger massiv ins Hintertreffen, insbesondere deshalb, weil die Teilnahme an den Verhandlungen seitens Verbraucher- und Gesundheitsschützern sowie demokratisch legitimierter Vertreter von vornherein ausgeschlossen wurde. Es stellt sich daher weniger die Frage, was letztlich in dem Abkommen steht, sondern eher, wie es dort überhaupt hineinkommen konnte. Politik und NGOs warnen daher schon jetzt vor den unabsehbaren Folgen neuer TTIP-Statuten, ohne jedoch den notwendigen Handlungsspielraum zu besitzen.

Ein Thema, das polarisiert, weshalb die einzelnen Akteure, Studien, Hintergründe und Beschlüsse etwas eingehender betrachtet und für jeden verständlich analysiert werden sollen.

Inhaltsverzeichnis

 

Abstract

Vorwort

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

1. Grundlagen und Fakten

1.1 Definition Freihandelsabkommen

1.2 Sinn des transatlantischen Freihandelsabkommens

1.3 Vorteile des Abkommens

1.4 Nachteile des Abkommens

2. Handelsmodifikationen und Marktbedingungen

2.1 Standards und Regularien im technologischen Bereich

2.2 Hormone und Antibiotika in US-Lebensmitteln

2.3 Chemische Zusätze in der US-Agrarindustrie

2.4 Gentechnisch manipulierte US-Produkte

3. Neue Regularien für den Finanzsektor

3.1 Das Klagerecht für internationale Konzerne

3.2 Die Investorenschutzklage

3.3 Schiedsgerichte und Schiedsstellen

4. Wirtschaftliche und demokratische Veränderungsprozesse

4.1 Die Schiefergasförderung mittels Fracking

4.2 Milliardengewinne der Unternehmen dank TTIP

4.3 Demokratisches Mitspracherecht unerwünscht

4.4 Top Secret - Geheime Verhandlungen

4.5 Bürgerlicher Konsens und faktischer Nutzen des TTIP

4.6 Freihandelsabkommen contra Protektionismus

4.7 Kunterbunte TTIP Studien und die graue Wirklichkeit

5. Schlussbetrachtungen und Fazit

Literaturquellen

 

Abkürzungsverzeichnis

Einleitung

 

Über die Freihandelszone, welche das gesamte Areal von den Vereinigten Staaten bis zur Europäischen Union umfasst, wird nicht erst seit gestern verhandelt. Bereits Anfang der neunziger Jahre wurden diesbezügliche Gespräche anberaumt. Zu jener Zeit wurde das Transatlantische Freihandelsabkommen noch als Wirtschafts-NATO betitelt und sollte vor allem als Reaktion gegenüber den aufstrebenden, asiatischen Wirtschaftsmächten dienen. Deren sagenhafter, wirtschaftlicher Boom sorgte gleichwohl bei Amerikanern und Europäern für Unbehagen. Zwar handelte es sich bei den Gütern jener Region meist nur um billige Repliken bereits etablierter, westlicher Produkte, aber da diese aufgrund günstigerer Materialien, geringeren Arbeitsentgelten und höheren Arbeitszeiten wesentlich kosteneffizienter hergestellt werden konnten, entwickelte sich daraus rasch ein enormes wirtschaftliches Wachstumspotenzial. Vor allem deshalb, weil unzählige Konsumenten liebend gern den Anschein von Wohlstand gegenüber anderen aufzeigen bzw. sich freudig damit zeigen möchten, stieg der Verkauf jener Produkte innerhalb weniger Jahre um mehr als das Zehnfache. Dadurch verloren etablierte Unternehmen Abnehmer, mittelständische Unternehmen Aufträge und viele westliche Arbeiter letztlich ihren Job. Um dem entgegenzuwirken, sollte durch ein weitreichendes Handelsabkommen das wirtschaftliche Wachstum vorangetrieben, die Jobmisere behoben und Entgelte zwecks höheren Konsums aufgebessert werden. Von der Theorie zur Praxis ist es jedoch bekanntlich stets ein steiniger und überaus langwieriger Weg. Bis zur Gegenwart gab es daher lediglich einzelne, kleinere Schritte, die zwar eine beiderseitige Annäherung der wirtschaftlichen Interessen andeuteten, dann allerdings meist am Widerstand der Amerikaner, Europäer oder einzelner Bündnispartner scheiterten. Beispielhaft war in diesem Sinne das Multilaterale Investitionsabkommen, welches letztlich durch ein Veto Frankreichs binnen kürzester Zeit wieder von der Bildfläche verschwand. Gleiches galt für den ersten Entwurf des Freihandelsabkommens, dem 2007 aufgrund der Ablehnung zahlreicher US-Lobbyisten und des damaligen amerikanischen Präsidenten Bush das gleiche Schicksal widerfuhr. Danach folgten einige Jahre des Schweigens, ehe Anfang 2013 erneut die Verhandlungen zum Abbau von Zoll- und handelshemmenden Faktoren aufgenommen wurden, um sukzessiv den Weg für einen neuen, rund achthundert Millionen Konsumenten umfassenden Wirtschaftsraum frei zu machen. Die lange Zeit dazwischen lag allerdings weniger am Desinteresse des derzeitigen amerikanischen Präsidenten Obama, sondern war vielmehr der Weltwirtschaftskrise geschuldet.