Turiner Grabtuch-Botschaften - Gisela Heinz - E-Book

Turiner Grabtuch-Botschaften E-Book

Gisela Heinz

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Beschreibung

-Jesus Christus ist wahrhaft auferstanden und hinterließ uns mit seinem Grabtuch ein Wahrzeichen mit Botschaften für unsere Zeit. Unseren staunenden Augen offenbart sich auf dem Grabtuch von Turin der uns über alles liebende Jesus-Vater. -Die im Buch beschriebenen Details gehen aus Texten der deutschen Mystik, der Neuoffenbarung, hervor. Diese Details waren vor den Untersuchungen am Grabtuch unbekannt. -Blutspuren des gekreuzigten Jesus bilden Symbole auf dem Grabtuch. Es offenbart uns, dass wir die Auferstehung von Jesus nicht nur als Gleichnis, sondern direkt stofflich, materiell verstehen dürfen. Das Grabtuch Christi ist ein optisches und symbolisches Evangelium und ohne Worte intuitiv erfassbar. -Zum besseren Verständnis der Botschaften werden auch Gedanken und Philosophien von bedeutenden Menschen aus Wissenschaft und Kunst zitiert. Der Gleichklang mit den Texten der erwähnten Mystik macht deutlich, dass selbst für Persönlichkeiten wie Goethe, Planck, Einstein und Heisenberg alles auf unserer Erde, im Mikrokosmos und im Universum ohne Schöpfergeist undenkbar ist. -Das Buch lässt die Idee aufkommen, dass sich in jedem von uns, wenn auch jeder in seiner spirituellen Art, ein Mystiker verbirgt. Beobachten muss man und braucht Geduld sowie die Fähigkeit seine Gedankeninhalte mit neuen Vorstellungen zu verknüpfen, um beispielsweise das Grabtuch von Turin mit seinen darauf befindlichen Symbolen als göttliche Botschaft zu begreifen. "Alles Geistige, sei es in der Sprache, der Wissenschaft oder der Kunst, beruht auf der Verwendung von Symbolen. Geistige Inhalte sind nicht an Körper gebunden, sondern werden durch Symbole weitergegeben." (Werner Heisenberg) -Die Lektüre bietet sich als Begleiter an, um das Wesen des christlichen Gottes besser zu verstehen. Es beantwortet die Fragen zur Echtheit und zum Zweck des Grabtuches Christi. Das heilige Relikt in Turin vermag seit seiner Entstehung mit einer inneren Kraft menschliche Lebenswege zu Gott begleiten und gegebenenfalls zu erleichtern. -Ein positiver Lösungsansatz dieser Schrift gilt auch für die aktuelle Korona-Krise: Erst die Nächstenliebe und unser freier Wille machen das menschliche Leben lebenswert. Im engen Verbund mit der Liebe für und von Gott, halten diese Gaben das Universum, die Erde und unsere Seelen im Innersten kraftvoll und verlässlich zusammen. Auch dieser und vielen anderen wunderbaren Erfahrungen begegnen Sie in den Botschaften dieser Lektüre.

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Seitenzahl: 299

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhalt

Vorwort der Autorin

Vorwort des Ko-Autors

Einleitung

Begegnungen mit Christus

Apostel Paulus

Emanuel Swedenborg

Sadhu Sundar Singh

Propheten, Mystiker und die Neuoffenbarung

Emanuel Swedenborg

Jakob Lorber – ein echter Prophet?

Naturkundliche Vorhersagen von Lorber

Gottfried Mayerhofer

Leopold Engel

Das Grabtuch Christi

Das Grabtuch Christi in der geschichtlichen Überlieferung

Sein Einfluss in der christlichen Kunst bis heute

Wissenschaftliche Untersuchungen seit 1898

Der Tod des Mannes auf dem Grabtuch

Datierung der Entstehung

Ergänzung der historischen Fakten durch das Schweißtuch von Oviedo

Fakten zum Grabtuch

Das Grabtuch und die deutschsprachige Mystik

Meine Grabtuch-Geschichte – Entdeckung der Symbole im Gesicht Jesu

Beispiele für bewusste Kontaktaufnahme über das Grabtuch

Professor Giulio Fanti

Allgemeine Erfahrungen

Meine Erfahrungen

Vom Neuen Testament zur Neuoffenbarung

Von der Neuoffenbarung zu den Grabtuch-Botschaften

Der Abgarusbrief von Lorber

Grabtuch Christi und Neuoffenbarung bekräftigen sich wechselseitig

Zusammenhänge von Grabtuch, Neuoffenbarung . . . . . . und Evangelien

Die Zeichen auf dem Grabtuch als Gleichnisse

Die Symbolik

Die Drei

Die Frage der »Dreifaltigkeit«

Das Symbol des Kreuzes und seine Darstellung in Ravenna

Präsentation des christlichen Friedensreiches in Ravenna

Symbole kommunizieren komplexe Inhalte.

Beschreibung weiterer Symbole auf dem Grabtuch

Die Zahl 137

Andere Deutungsmöglichkeiten der Zeichen

Der DNS- Befund vom Grabtuch und die »Jungfräulichkeit« Mariens

Grabtuch-Darstellung durch Photogrammetrie

Ein weiteres »nicht von Menschenhand gemachtes Bild«

Zusammenfassung

Botschaftsgedanken vom Koautor

Meine Entwicklung

Materie gibt es nicht

Basilica di Sant Apollinare in Classe

Die Grabtuchbotschaft

Zeit zur Erkenntnis

Aussagen der Neuoffenbarung in der Wissenschaft

Das Gebot der Liebe

Max Planck.

Berührungspunkte der Relativitäts- und Quantentheorie zur Christlichen Mystik

Hans-Peter Dürr

Albert Einstein

Werner Heisenbergs Einstellung zur Schöpfung

Der Teil und das Ganze

Ordnung der Wirklichkeit

Heisenberg und J. W. von Goethe

Goethes Faust und Emanuel Swedenborg

Bekannte Stimmen über Emanuel Swedenborg

Goethes Faust

Kunstbegabung und Wissenschaft

»Objektiv« und »subjektiv« – die Teile vom Ganzen einer Polarität

Gefühl und Verstand

Determiniertheit und Zufall – versus – der freie Wille des Menschen

Das organische Leben

Zugang zu schöpferischen Kräften

Das Bewusstsein

Symbol und Gestalt

Symbole menschlicher Gemeinschaften

Religion

Geistige Erleuchtung

Das große Gleichnis

Nachbetrachtung des Ko-Autors Fühlbar, weil einleuchtend

Nachwort der Autorin

Schlusswort

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis und Nachweis

Vorwort der Autorin

»Sage mir, zu wem du betest, wenn es dir gut geht,

und ich will dir sagen wie fromm du bist.«

Kurt Tucholski

Liebe Leserin, lieber Leser,

herzlichen Dank für Ihr Interesse und den Erwerb dieses Buches. Bitte gestatten Sie mir, dass ich mich Ihnen kurz vorstelle, um Ihnen meine Intentionen zur vorliegenden Schrift etwas näher zu erläutern.

Ich wurde von meinen Eltern getauft und christlich erzogen. Bereits in meiner Kindheit liebte ich ein in Blei gefasstes Jesusbild im Fenster des Altarraumes unserer Kirche. Doch in meinen Jugendjahren wurde ich im Umfeld der damals in Deutschland herrschenden 1968er-Bewegung zur Atheistin und später zur Esoterikerin. Nach dem Zahnmedizinstudium in den späten 1970er-Jahren war ich Zahnärztin in eigener Praxis in Hamburg. Aber der Glaube an Christus ließ mich nie vollständig los.

Es passierte in einer Lebensphase, in der ich gefühlsmäßig in meiner persönlichen Blütezeit stand – es hatten sich alle meine Jugendpläne erfüllt. Im Grunde waren die meisten Ziele erreicht und ich konnte mir nahezu jeden meiner Wünsche erfüllen. Eines Tages, auf der Heimfahrt aus meiner Praxis, saß ich in meinem Wagen und hörte eine mich überzeugende innere Stimme, die mir eindringlich sagte: »Es gibt einen Gott!« Damals war ich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Ich fand ein Buch mit dem Titel Der Herr spricht. Darin las ich erstmals über die deutsche Mystik, es war eine Zusammenfassung der Schriften Jakob Lorbers. Die Themen handelten von Jesus, Gott und der Schöpfung sowie vom Universum. Das half mir, den innerlichen seelischen Kontakt zu Jesus Christus wiederzufinden. Diese Texte werden mit dem Oberbegriff »Neuoffenbarung« bezeichnet. Sie erklären das Christentum und den Zusammenhang zwischen unserer irdischen Realität und der Ewigkeit. Geheimnisse, in die Christus seine Mystiker einweihte, sind für mich glaubhaft. Die damalige sprachliche Ausdrucksform der Schriften mag manchen bei der Suche nach Gott stören, doch die erklärten Ereignisse und Werte konnten von den Propheten nur in der Sprache ihrer Zeit niedergeschrieben werden. Man kann sich beim Lesen der Neuoffenbarungstexte an der geordneten christlichen Sicht der Dinge erfreuen und fühlt sich als Augenzeuge in das Leben Jesu eingebunden. Die empfangenen Botschaften sind durch eine überwältigende Liebe von Jesus Christus für uns geprägt.

Viele Menschen finden Gott oft erst in einer persönlichen Notsituation. Ich hatte das Glück, dass es mir in dieser Zeit in vielerlei Hinsicht sehr gut ging. Hinzu kam, dass es mein Hobby war, interessante Sachbücher zu lesen. Mein Hauptinteresse nahm zu der Zeit Jesus Christus ein. In einer Hamburger Einkaufsstraße fand ich zufällig das Büchlein: Das Tuch von Oswald Scheuermann. Seine damals neuesten Forschungsergebnisse zum Turiner Grabtuch faszinierten mich bereits im Vorwort.

Bald danach entdeckte ich im Abgarus-Brief des Mystikers Jakob Lorber einen deutlichen Hinweis auf das Turiner Grabtuch. In der Folge stellte ich fest, dass manche Texte der Neuoffenbarung die Echtheit des Turiner Tuches bekräftigten. Inzwischen führte mich die Liebe zu meinem inzwischen verstorbenen Ehemann von Hamburg in das südlichste deutsche Bundesland, nach Bayern.

Mein Wunsch ist es seit einigen Jahren möglichst vielen Menschen den unverstellten Blick auf den historischen Jesus zu ermöglichen. Ich wünsche mir, Freude und Dankbarkeit über seine Liebe und die auf ihn gegründete Zuversicht für unsere Zukunft mit anderen zu teilen. Mit diesem Buch möchte ich Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser sowie allen Mitmenschen, die Gott suchen, meine in den Jahren gewachsenen Erkenntnisse über das Turiner Grabtuch Christi vorstellen.

Anfänglich plante ich kein Buch. Meine in mehr als dreißig Jahren angefertigten Notizen dienten ursprünglich nur der Festigung meines Glaubens. Dadurch ergab sich leider der Nachteil manch fehlender Quellenangabe. Die Übernahme meiner Aufzeichnungen entspricht deshalb an manchen Stellen einer sinngemäßen Nacherzählung, der in den Jahren zusammengetragenen Informationen.

Interessant waren für mich Vergleiche zwischen den Neuoffenbarungen und der aktuellen Wissenschaft vom Makro- und Mikrokosmos. Die durch Teleskope und das Weltraumteleskop Hubble vermittelten Erkenntnisse über die Natur des Alls stehen kaum im Widerspruch zu meinen Einsichten aus der Mystik.

Beispielsweise erklärt Jakob Lorber in der Neuoffenbarung, dass es im Universum sowie auf der Erde eigentlich keine Materie, sondern nur »gerichteten Geist« oder »gefrorenes Licht« gibt. Durch die moderne Forschung namhafter Teilchenphysiker bestätigte sich Jahrzehnte nach Lorber diese naturkundliche Offenbarung. Eines der wissenschaftlichen Ergebnisse des Nobelpreisträgers Max Planck zeigt nämlich, dass Materie eigentlich nicht existiert. Was als Materie für uns Menschen erkennbar ist, besteht gewissermaßen aus masselosen Energiefeldern. Die mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichneten wissenschaftlichen Erkenntnisse verstärkten meine Begeisterung für die Neuoffenbarung. Ich vertraue auf unsere Zukunft, denn für die kommende Zeit prophezeit Jesus bei Lorber seinen Jüngern:1

Am Ende erst wird aller Aberglaube mit den Waffen der Wissenschaft und der Künste von der Erde hinweggeräumt werden, wobei aber dennoch kein Mensch in seinem freien Willen nur im Geringsten beirrt wird. Dadurch wird mit der Zeit wohl eine volle Glaubensleere unter den Menschen sein; aber es wird ein solcher Zustand nur eine höchst kurze Zeit dauern.

Aber es wird das nicht also verbleiben; denn zur rechten Zeit werde Ich2 Menschen erwecken für die reinen Wissenschaften und Künste, und diese werden es den Menschen von den Dächern herab verkünden, wie die Diener Balaams3 ihre Wunder bewirkt haben. Dadurch wird die reine Wissenschaft in allen Dingen und auch die reinen Künste zu einem unbesiegbaren Vorläufer und Vorkämpfer für Mich gegen den alten Aberglauben werden; und so durch sie der Augiasstall wird gereinigt sein, dann werde Ich ein leichtes und wirksamstes Wiederkommen auf dieser Erde haben. Denn mit der allenthalben reinen Wissenschaft der Menschen wird sich Meine reinste Lebenslehre auch leicht vereinen und den Menschen ein vollständiges Lebenslicht geben, da eine Reinheit die andere nimmerdar verunreinigen kann, so wie eine sonnenhelle Wahrheit die andere nicht. (GEJ 9, 90, 11)

Eine weitere Bestätigung meines Glaubens fand ich 2017 in der frühchristlichen Mosaikkunst Ravennas in Italien. Hier zeigt sich eine goldschimmernde, friedlich mystische Bilderwelt, in der das Böse keinen Raum gefunden hat. Die monumentalen Kreuzdarstellungen im Sternenhimmel drücken den Symbolgehalt des Kreuzes in einmaliger Schönheit aus (siehe Abbildung 22, S. 134).

In der Geschichte Ravennas und den damit verbundenen Religionsstreitereien ist auch das Definitionsproblem der Dreifaltigkeit deutlich erkennbar, welches ich im dritten Kapitel behandle. Beim Schreiben des Buches war es mir wichtig, dass meine Leserschaft, die nach Wahrheit und Gott sucht, selbstbestimmt und mit angstfreiem Herzen das Wort Gottes und sein Antlitz finden kann. Für ein liebevolles Verständnis unserer Religion muss unter anderem die Kreuzigung Christi richtig und umfassend begriffen werden.

Die von Menschen ausgeübte Kreuzigung war eine ungeheure Grausamkeit, die Gott zwar zugelassen hat, die aber von ihm nie gefordert wurde. Es war die grausame Prüfung der Göttlichkeit von Jesus durch Menschen. Für mein Gefühl ist es an der Zeit, das unmenschliche Verbrechen der Kreuzigung Jesu und deren Darstellungen im Laufe der Geschichte verblassen zu lassen. Wenden wir uns lieber dem auferstandenen, lebendigen und allgegenwärtigen Christus und seinem universellen Symbol des Kreuzes zu (siehe auch GEJ 8, 149, 5 ff.).

Das Grabtuch Christi lässt die Botschaft erkennen, dass Gott mit der Kreuzigung bereit war, für unsere unsterblichen Seelen das extremste aller denkbaren Opfer an sich vollziehen zu lassen. Dieses Martyrium diente unserer freien Entwicklung, denn die Gotteskindschaft kann von einem Menschen nur durch die Entwicklung seines freien Willens und der Liebe zu Gott ohne jeden äußeren Zwang erreicht werden.

Jesus ist nach seinem Tod mit einem Geistkörper auferstanden und hinterließ uns mit seinem Grabtuch ein materielles Zeichen für die Wirklichkeit der geistigen Welt. Seine Auferstehung und die Erscheinungen mit seinem Geistkörper waren für seine Anhänger eine unentbehrliche Festigung seiner Lehre. Er bewies ihnen damit auch die Richtigkeit seiner Aussage: »Das Reich, dessen König ich bin, ist nicht von dieser Welt.« (Joh 18, 36)4

Das Tuch ist eine eigene Botschaft für unsere durch die Wissenschaft geprägte Zeit. Das Relikt gibt uns zur Botschaft Jesu zahlreiche Hinweise und hilfreiche Betrachtungsansätze. Es ist uns als materielles Zeichen der Gott möglichen geistleiblichen Auferstehung eines Toten gegeben. Jesus wandelte die Materie seines Körpers in Strahlung und Energie um.5 So könnte es im Grunde auch ohne ein wissenschaftliches »Wenn und Aber« als Zeugnis anerkannt werden. Jeder Leser kann sich nach der Lektüre des Buches die Frage zur umstrittenen Echtheit des Grabtuches Christi selbst beantworten. Das Tuch ist ein optisches und symbolisches Evangelium, ohne Worte in jeder Sprache der Erde intuitiv begreifbar. Es ist sogar für Menschen fassbar, die nicht lesen können.

Die Interpretation der Grabtuch-Symbole habe ich aus der anfangs erwähnten Mystik entnommen und in ihrer Bedeutung zusammengefasst. In den von mir aufgeführten Details zur Kreuzigung bekräftigt sich der Inhalt der Neuoffenbarung mit den Grabtuchbotschaften wechselseitig. Auf mehr als zehntausend Seiten dieser Schriften erklärt Jesus durch innere Einsprache an verschiedene Menschen seine allumfassende Liebe, sein Wesen, seine Lehre und seine Schöpfung.

Mir wurde beim Lesen der Mystiker in fast dreißig Jahren die große Bedeutung des Grabtuches immer deutlicher, denn diese Texte waren zeitlich weit vor den wissenschaftlichen Untersuchungen des Turiner Grabtuches entstanden. Ein erstes Foto vom Grabtuch entstand 1898. Weitere Untersuchungen erfolgten 1931. Selbstredend konnten die Mystiker kein Wissen besitzen, das erst durch die späteren Untersuchungen am Grabtuch von Experten enthüllt werden konnte.

Aus meiner Sicht stellt Jesus in der Mystik und auf dem Grabtuch einen in weiten Teilen der Christenheit bestehenden Irrtum richtig. Das durch den Begriff der »Dreifaltigkeit« interpretierte und tradierte Gottesbild wird in einem Symbol aus seinem Blut für unsere Zeit im biblischen Sinn richtiggestellt. Diesen Verständnisfehler hat er bereits während seiner Lehrzeit vorausgesehen. Jesus hat wegen seiner Achtung des freien Willens diesen Deutungsspielraum genauso wie seine Kreuzigung liebevoll hingenommen. Das richtige Verständnis seines Gotteswesens ist für Jesus die wichtigste Voraussetzung für ein lebendiges, vertrauensvolles und angstfreies Christentum. Deshalb hat Jesus für unsere Zeit die Botschaften seiner unendlichen Liebe und seiner leicht verständlichen Lehre für jeden von uns auf seinem Grabtuch hinterlassen.

Gott achtet unseren freien Willen. Weil er uns liebt, hilft er uns, wenn wir ihn bitten. Deshalb benötigen wir dringend eine neue Sicht auf das Christentum. Für die positive Beeinflussung unseres kollektiven Schicksals brauchen wir Menschen wieder einen engeren Kontakt zu seinem heiligen Geist6, dem von Christus verheißenen persönlichen Tröster und Helfer.

So viel vorab zu meinen zentralen Thesen, für die das vorliegende Buch eine ausführliche Begründung sein soll, aber gleichwohl am Ende lediglich skizziert. Mehr als eine Skizze lässt der Umfang der Thematik für unser gemeinschaftliches Leben nicht zu. Trotzdem oder gerade deshalb, möchte ich Sie, liebe Leserin und lieber Leser, mit einer mir wichtigen, persönlichen Wahrnehmung bekannt machen. Das »Grabtuch Christi in Turin« und das »große Evangelium von Jakob Lorber« sind für mich die zwei wertvollsten Schätze für uns Menschen!

Nun noch ein kleiner Hinweis zum Buch. Grundsätzlich ist die Fettschreibung bzw. die Hervorhebung in den Zitaten von uns als Stilmittel eingesetzt. Texte in eckigen Klammern sind Ergänzungen der Zitate von uns Autoren. Sind im Original schon Hervorhebungen vorhanden, werden wir es an der Stelle extra anmerken.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen und beim Betrachten der Bilder. Über ein Feedback von Ihnen würde ich mich sehr freuen. Vielleicht können wir ungeklärte Fragen eines Tages gemeinsam besprechen.

Ihre Gisela Elisabeth Heinz

1 Lorber, Jakob: Johannes – das große Evangelium. Band 1–10. Empfangen vom Herrn durch Jakob Lorber. Die ausführliche Darstellung der Lehrzeit Jesu, Band 9, Kapitel 89, Absatz 9–11. Ich zitiere im Weiteren unter der Abkürzung des Titels, Nennung des Kapitels und des Absatzes, z. B. hier: GEJ 9, 89, 9–11. Alle Zitate und Auszüge aus den Werken der Neuoffenbarung geschehen mit freundlicher Genehmigung des Lorber-Verlages.

2 Die großgeschriebene Pronomen bzw. Fürworte (Ich, Meine, Mir Seine, Ihm, Er usw.) in den Zitaten der Neuoffenbarung, beziehen sich in der Quelle stets auf den Herrn.

3 Diener des Heiden- und Götzentums.

4 Die meisten Bibelzitate sind aus der Neuen Genfer Übersetzung.

5 Engel, Leopold: Johannes, das große Evangelium, Band 11, Kapitel 76, Absatz 1, im Weiteren nur noch GEJ 11.

6 Im Johannesevangelium nennt Jesus den heiligen Geist den »Parakleten«, der von Gott herkommt, den er, Jesus Christus, seinen Jüngern senden wird, um sie zu ermutigen in Schwierigkeiten, um für sie zu sprechen, um sie zum Ziel zu bringen. Ebenso ist es der Heilige Geist, der sie zur Erkenntnis Gottes und des Erlösungswerkes in Jesus Christus, zu reuiger Selbsterkenntnis und zur Hoffnung führt. (Vergl. Joh 14, 16, 26; Joh 15, 27; Joh 16, 7.)

Im ersten Brief des Johannes wird Jesus selbst als Anwalt (Fürsprecher, Beistand, Tröster) für uns bezeichnet. (1. Joh 2, 1) »Paraklet« ist ein altgriechisches Wort und bedeutet herbeirufen, einladen, trösten; der Paraklet ist also der »Herbeigerufene« und der »Tröster«.

Vorwort des Koautors

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach über drei Jahrzehnten veröffentlicht Gisela Elisabeth Heinz überaus motiviert ihre interessanten Impressionen zum Grabtuch Christi. Ein darin wirksamer Leitgedanke dient einem wichtigen Ziel. Er soll möglichst vielen Menschen stabile, begehbare Brücken bauen, um eine persönliche Verbindung zum heiligen Geist Gottes herstellen zu können. Gegebenenfalls lässt sich damit auch die Wiederherstellung einer früheren Gottesbeziehung unterstützen. Wie wichtig diese Absicht für Gisela Heinz ist und wie viel ihr dieser Wunsch bedeutet, zeigen ihre friedlich stimmenden Seiten. Ihre hilfsbereiten Auskünfte gestalten die Grabtuch-Botschaften für die Suche nach dem persönlichen Gott wissenswert und wegweisend. Gisela Heinz ist ein liebenswerter und bemerkenswert aufrichtiger Mensch. Für mich ist es eine Freude, Gisela bei der Verwirklichung eines ihrer wichtigen Lebensziele unterstützen zu dürfen. Angaben zu meiner Person sind eigentlich nicht sonderlich relevant. Es war aber Giselas Wunsch, mich als Koautor in ihrem Buch zu nennen.

Ich bin Peter Kutzki, Freund und Vertrauter der Autorin und seit einiger Zeit der Mann ihres Herzens. An dieser Stelle möchte ich nur erklären, dass meine eingebrachten Gedanken und Ideen zum Verständnis einer teilweise schwierigen geistigen Kost beitragen sollen. Bereits beim ersten Durchgang der Turiner Grabtuch-Botschaften zeigten mir die Themen im Inhalt ein harmonisch in sich schlüssiges Manuskript. Ich glaube, mein gutes Gefühl wurde auch vom Wohlklang der darin ausgeglichenen Besonnenheit erzeugt. Gisela informierte mich über wichtige Details ihrer Grabtuch-Erkenntnisse. Vor diesem Hintergrund konnte ich einzelne Abschnitte ihrer Texte präzisieren. Die meisten Kapitel im Manuskript haben wir gemeinsam konkretisiert. Das Wissen der Autorin aus über dreißig Jahren Grabtuch-Erfahrung sowie mehr als zehntausend gelesene Buchseiten der Neuoffenbarung waren in wenigen Monaten jedoch uneinholbar. Ich konnte aber während unserer gemeinsamen Arbeit bald den Sinn und die Gedankenfolge für den Aufbau unserer gemeinsamen Arbeit verstehen. Um diese Lektüre zu realisieren, aber auch im Zusammenhang erfassen zu können, ist beispielsweise die Kenntnis der Beziehung zwischen dem Grabtuch Christi und der Neuoffenbarung eine wesentliche Bedingung. Es lässt sich unter anderem damit zeigen und verstehen, warum in den Jahrhunderten durch die falsche Darstellung der Trinität und mit unbedacht konfusem Erwähnen der Dreifaltigkeit Gottes sehr tragische Missverständnisse ausgelöst wurden. Aufmerksam las ich Texte der mystischen Weissagungen von Jakob Lorber und Gottfried Mayerhofer. Viele dieser empfangenen Worte von Gott verkünden, dass er, Jesus Christus sowie der Heilige Geist in nur einer Wesenheit als Gottvater vereinigt zu verstehen ist. Der wechselweise Vergleich – Grabtuch Christi und Neuoffenbarung – veranschaulicht und kräftigt die einbezogenen göttlichen Botschaften. Im jeweiligen Kern und zusammenfassend sind die Symbole des Grabtuches gut erkennbar und die Botschaften der Neuoffenbarung unzweideutig verständlich.

Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, möchte ich meine persönlichen Einsichten zu diesem Thema in einem späteren Abschnitt näherbringen. Dazu gelangte ich durch Verknüpfungen eigener Gedanken und Erinnerungen mit interessanten Informationen aus der Ihnen vorliegenden Schrift. Was mich am Verlauf unserer gemeinsamen Arbeit besonders faszinierte, ist die bis heute anhaltende Entwicklung und die Wirkung an mir. In überzeugender Weise konnte sich mir die Wahrhaftigkeit der Neuoffenbarung und die daraus resultierende Bedeutung der Grabtuch-Botschaften Christi für unsere Zeit erschließen.

Liebe Leserin, lieber Leser, Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Suche nach dem Wunderbaren! Vielleicht lassen Sie sich dabei von einer Abbildung des Turiner Grabtuches unterstützen? Jedenfalls wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen des Buches und zahlreiche, denkwürdige Erkenntnisse.

Ihr Peter Kutzki

»Glauben und Wissen verhalten sich wie die zwei Schalen

einer Waage: in dem Maße, als die eine steigt,

sinkt die andere.«

Arthur Schopenhauer

Einleitung

Die Absicht dieses Buches kann mit einem Satz aus einem Kindergebet erklärt werden:

Gottes Gnad’ und Christi Blut machen allen Schaden gut.

Das Buch möchte über die Botschaften von Jesus Christus auf seinem Grabtuch informieren, die uns persönlich unter Zuhilfenahme der neueren deutschen Mystik erkennbar und verständlich geworden sind. Beispiele verschiedener direkter Erscheinungen von Jesus Christus im Laufe der Jahrhunderte und das Eintauchen in die Bilderwelt der frühchristlichen Kunst in Ravenna helfen dem Leser beispielhaft, den vertrauensvollen Kontakt zu seinem Schöpfer zu vertiefen, zu stabilisieren und für sein persönliches Heil zu nutzen.

In Jesus hat Gott eine für alle seine Geschöpfe und Zeiten sichtbare und erfahrbare Form in Gestalt des »Menschensohnes« angenommen. Nach der Auferstehung und seiner Himmelfahrt ist Jesus der von seinen Geschöpfen erfahrbare VATER-GOTT. Sein Grundwesen ist die Liebe, die von Weisheit und Kraft durchdrungen ist. Einen Gott in drei Gestalten gibt es nicht! Die Dreifaltigkeit, so wie sie gelehrt und dargestellt wird, ist eine Umdeutung des alten Begriffes »Persona«. Dieser Begriff bezeichnete das Durchtönen von Eigenschaften, also keine einzelnen Personen.

Es wird vielleicht für unser menschliches Denken etwas verständlicher, wenn man zum Vergleich die drei Dimensionen aller Dinge annimmt, die wir täglich wahrnehmen. Ein Haus, ein Baum oder ein Berg – sie alle haben drei Dimensionen, Länge, Breite und Höhe. Und niemand käme auf den Gedanken, es könne sich dabei um drei Häuser, drei Bäume oder drei Berge handeln. Gott wünscht sich, dass wir seine »dreifach in sich gefaltete« Wesenheit als eine einzige Einheit verstehen, also nicht als drei Gotteswesen. Gott ist ein Wesen mit drei besonderen Merkmalen, die nicht voneinander zu trennen sind. Das entsprechende Bild ist das einer Flamme, die Licht und Wärme ausstrahlt. Gott ist die absolute Liebe (Vater). Diese Liebe strahlt die Weisheit (Sohn) und die Kraft (Heiliger Geist) aus.

Die Menschen der Erde sind »Gotteskinder« und »die Krone der Schöpfung«. Krone der Schöpfung bezeichnet das Endresultat und den Endpunkt der Entwicklung der materiellen Geschöpfe. Der Tod ist der Beginn des geistigen Lebens. Jesus möchte sich jedem seiner Kinder, die nach ihm verlangen, persönlich offenbaren. Lehrer (Priester) können hierbei sehr hilfreich sein, sind aber nicht unbedingt zum Erreichen des Kontaktes zwischen VATER und Kind notwendig.

Viele Bekehrte haben eine unmittelbare Erfahrung von Jesus Christus erlebt. Beispiele hierfür sind der Völker-Apostel Paulus, der Seher Emanuel Swedenborg und der indische Wandermönch Sadhu Sundar Singh, auf die ich gleich noch näher eingehen werde..

Die direkt von Jesus Bekehrten lehnen die übliche psychologische Erklärung dieses Vorganges durchgehend ab und verfechten auf das Entschiedenste seinen übernatürlichen Gnadencharakter. Die Selbstaussagen zeigen, dass die Wandlung dieser Menschen eine übliche Bekehrung ausschließen. Nahezu jeder dieser Gläubigen erklärt, dass sie mit dem unmittelbaren Eingriff, die reine göttliche Wirkung und somit Christus erfahren haben. Für alle, die direkt von Jesus berührt wurden, war das kein menschliches Erlebnis oder keine innerseelische Erfahrung, sondern ein Offenbarwerden der göttlichen Wirklichkeit. Ein wunderbar friedliches Gefühl für alle, die diese innere Wandlung vollzogen haben, sie jedoch nicht beschreiben können, aber die überwältigende Empfindung bezeugen möchten.

Begegnungen mit Christus

Apostel Paulus

Im Neuen Testament (NT) wird die Erzählung der Umwandlung des Saulus von Tarsus, der sich später nur noch Paulus nennen ließ, auf seiner Reise nach Damaskus überliefert. Auf dem Weg zur Verfolgung der Christen von Damaskus begegnete er dem auferstandenen Jesus. Paulus berichtet selbst in den Apg 22, 6–16:

Die Umkehr: Berufung durch Christus

»Auf dem Weg nach Damaskus – es war gegen Mittag, und wir hatten die Stadt schon fast erreicht – leuchtete plötzlich vom Himmel her ein Licht auf. Von allen Seiten umgab mich ein unbeschreiblich heller Glanz, sodass ich ›geblendet‹ zu Boden stürzte. Dann hörte ich eine Stimme zu mir sagen: ›Saul, Saul, warum verfolgst du mich?‹ –

›Wer bist du, Herr?‹ fragte ich, worauf die Stimme antwortete: ›Ich bin der, den du verfolgst – Jesus von Nazaret.‹ Meine Begleiter sahen zwar das Licht, verstanden aber nicht, was die Stimme sagte, die mit mir sprach. ›Herr‹, sagte ich, ›was soll ich tun?‹ –

›Steh auf und geh nach Damaskus!‹ antwortete der Herr. ›Dort wird dir genau gesagt werden, wozu du beauftragt bist und was du tun sollst.‹ Ich wollte mich wieder auf den Weg machen, aber der Glanz jenes Lichtes hatte mich so geblendet, dass ich nicht mehr sehen konnte; meine Begleiter mussten mich bei der Hand nehmen und nach Damaskus führen.

›In Damaskus‹ wohnte ein frommer und gesetzestreuer Mann, Hananias, der bei allen Juden der Stadt in hohem Ansehen stand. Hananias suchte mich auf, trat zu mir und sagte: ›Saul, mein Bruder, du sollst wieder sehen können!‹ Im selben Augenblick sah ich ihn vor mir stehen; ich konnte wieder sehen!«

Hananias sagte: »Der Gott unserer Väter hat dich dazu erwählt, zu erkennen, was sein Wille ist. Er hat bestimmt, dass du den siehst, der gerecht ist, und ihn persönlich mit dir reden hörst. Denn du sollst sein Zeuge sein und allen Menschen von dem berichten, was du gesehen und gehört hast. Also – was zögerst du noch? Steh auf und lass dich taufen! Rufe dabei im Gebet den Namen Jesu an! Dann wirst du von deinen Sünden reingewaschen werden.«

Nach diesem einschneidenden Ereignis wird Paulus im Auftrag von Jesus zum Völkerapostel.

Emanuel Swedenborg

Zerknirscht erlebt Swedenborg in einer Sinnkrise seines Lebens Jesus Christus. Doch wollen wir Swedenborg hier selbst über seine Berufungsvision sprechen lassen:

Ich bemerkte, daß folgende Worte in meinen Mund gelegt wurden: »O Du allmächtigster Jesus Christus, der Du in Deiner großen Barmherzigkeit geruhtest, zu einem solchen Sünder zu kommen, mache mich Deiner Gnade würdig!« Ich erhob meine Hände und betete, als eine Hand kam und meine Hände heftig drückte. Ich setzte dann das Gebet fort: »Oh Du, der Du verheißen hast, in Gnaden alle Sünder anzunehmen, Du kannst nicht anders, als Dein Wort halten!« Da lag ich an Seiner Brust und schaute Ihn von Angesicht zu Angesicht. Es war ein Gesicht mit einem solchen Ausdruck der Heiligkeit, daß ich es nicht beschreiben kann. Er lächelte, und ich glaube wirklich, daß Sein Gesicht so war während Seines Erdenlebens. Er wandte sich zu mir und fragte, ob ich einen »Gesundheitspaß« habe.

Swedenborg war in seiner Jugend bei seiner ersten Reise nach England unrechtmäßig und ungeprüft, obwohl er aus einem Land kam in dem die Pest wütete in das »gelobte Land« der naturwissenschaftlichen Erkenntnis geschlichen und hätte das beinah am Galgen gebüßt. Jetzt sieht er sich aus dem Land der Selbstsucht, der Gelehrteneitelkeit und der natürlichen Erkenntnis nach der Fahrt über das Meer der Zweifel, Versuchungen und Reinigungen an der Küste des Landes des Wesens und der Wahrheit.

Ich antwortete: »O Herr, Du weißt das besser als ich!«, worauf er sagte: »Tue es also!« Dies bedeutet, wie ich in meinem Sinn verstand: »Liebe mich wirklich« oder »Tue, was du versprochen hast!« O Gott, verleihe mir Gnade dazu! Ich verstand, daß ich das nicht aus eigener Kraft tun konnte. Ich war von einer innerlichen Freude erfüllt, die ich am ganzen Leibe verspürte.1

Der Sinn der Frage Jesu war, ob Swedenborg würdig sei, in das Heiligtum einzutreten. Dieses Erlebnis erschüttert ihn tief und bringt eine entscheidende Wende seines Lebens.

Sadhu Sundar Singh

DIE OFFENBARUNG DES LEBENDIGEN CHRISTUS

Nach den Anschauungen, die ich zu jener Zeit hatte, meinte ich, indem ich das Evangelium verbrannte, hätte ich eine gute Tat getan. Doch die Unruhe meines Herzens wurde immer größer, und nachher fühlte ich mich zwei Tage lang sehr elend. Als ich am dritten Tag spürte, ich könne es nicht länger ertragen, stand ich morgens um drei Uhr auf, nahm mein Bad und betete: wenn es überhaupt einen Gott gebe, so wolle er sich mir offenbaren, mir den Weg des Heils zeigen und diese Unruhe meiner Seele beenden. Ich war fest entschlossen, wenn dieses Gebet ohne Antwort bliebe, würde ich noch vor Tagesanbruch zur Eisenbahn hinuntergehen und meinen Kopf vor den einfahrenden Zug auf die Schienen legen. Ich blieb bis gegen halb vier Uhr im Gebet und erwartete Krishna oder Buddha oder irgendeinen anderen Avatar der Hindu-Religion zu sehen.

Sie erschienen nicht, dafür erstrahlte aber im Zimmer ein Licht. Ich öffnete die Tür, um zu sehen, woher es komme, aber draußen war alles dunkel. Ich ging wieder hinein, und das Licht wurde immer stärker und nahm die Gestalt einer Lichtkugel über dem Fußboden an. In diesem Licht erschien nicht die Gestalt, die ich erwartete, sondern — der Lebendige Christus, den ich für tot gehalten hatte. Bis in alle Ewigkeit werde ich nie Sein herrliches und liebendes Gesicht vergessen noch die wenigen Worte, die er sprach: »,Warum verfolgst du Mich? Siehe, Ich bin am Kreuz für dich und für die ganze Welt gestorben.« Diese Worte wurden wie mit einem Blitz in mein Herz gebrannt, und ich fiel vor ihm zu Boden. Mein Herz war mit unaussprechlicher Freude und Frieden erfüllt, und mein ganzes Leben war vollständig verwandelt. Da starb der alte Sundar Singh, und ein neuer Sundar Singh wurde geboren, damit er dem Lebendigen Christus diene.2

1 Gollwitzer, Gerhard: Die Durchsichtige Welt. Ein Swedenborg Brevier. S. 16.

2 Die Offenbarung, Sadhu Sundar Singh (1888–1929) vorletzter Absatz. Veröffentlicht unter: www.jesus-der-christus.info/zgsingh.htm, [26.09.2018].

Propheten, Mystiker und die Neuoffenbarung

Die Schriften der Bibel sind der Versuch, eine direkte Beziehung zwischen Gott und dem Menschen aufzubauen und zu erhalten. Die Überlieferung weicht oft von der Urform der göttlichen Botschaften ab. Die göttliche Quelle hat deshalb ihre »eigenen Pläne«. So tauchen mit der Zeit immer wieder Durchsagen von weisen Menschen auf. Oft sind diese Durchsagen des göttlichen Willens unsachlichen Diskussionen und Kritiken ausgesetzt.

Ich hätte euch noch viel zu sagen, aber ihr wärt jetzt überfordert. Doch wenn der »Helfer« kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn was er sagen wird, wird er nicht aus sich selbst heraus sagen; er wird das sagen, was er hört. Und er wird euch die zukünftigen Dinge verkünden. Er wird meine Herrlichkeit offenbaren; denn was er euch verkünden wird, empfängt er von mir. Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Aus diesem Grund sage ich: Was er euch verkünden wird, empfängt er von mir. (Joh 16, 12–15)

Hier beschreibt Jesus die Arbeit zukünftiger Propheten, die uns in seinem Namen mitteilen werden, was wir, außer dem Evangelium, für unsere Zeit und für unser Heil benötigen. Im deutschsprachigen Raum hat sich ein Teil dieser Aussage durch die Neuoffenbarung der Mystiker in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfüllt. Dort werden uns von Gottfried Mayerhofer, Jakob Lorber und anderen durch Eingabe vom Heiligen Geist, Anregungen zum Verständnis des Christentums mitgeteilt. Dazu gehört unter anderem die Predigten des Herrn zu jedem Sonntag des Jahres mit einer geistigen Auslegung der katholischen kirchlichen Evangeliumstexte des 19. Jahrhunderts (Mayerhofer), eine umfassende Erklärung der Lehre Jesu, die genaueren Umstände seines Lebens sowie Offenbarungen zur Erde und zum Universum. Diese Schriften dienten mir zur Erklärung der Symbole auf dem Grabtuch Christi.

Christliche Mystik ist im Grunde ein Phänomen, das sich mit unseren Worten kaum beschreiben lässt. Um über Mystik zu sprechen und sie zu verstehen, erklären Mystiker, man sollte diesen Zustand zunächst selbst erlebt haben. Außenstehenden Menschen lässt sich dieser Zustand nur mittelbar in allen seinen Erscheinungen darstellen. Das Begreifen aber entsteht nur durch eigenes Erleben.

Gut verständlich ist: Wenn ein Mensch noch nie verliebt war, wird er auch das Phänomen des Verliebtseins nicht verstehen können. Erst wenn man es selbst erleben durfte, lässt sich nachvollziehen, was Verliebte eigentlich fühlen. Eine typische Erscheinung für die Mystik ist die »göttliche Erkenntnis«. Die überwiegende Erscheinung für den Mystiker ist jedoch die »Liebe von und für Gott«. Die Gottesliebe ist die eigentliche Antriebskraft der Mystik. So ist es auch für alle christlichen Gläubigen die besondere Liebe von und für Jesus, die in und aus den Herzen ihrer Seelen strömt. Wie im Vorwort bereits erwähnt, kann anders die zwanglose und unbeeinflusste Entwicklung eines menschlich freien Willens nicht erreicht werden. Daher sollten wir heute auch weniger Gott beschuldigen für den Zustand der Welt, sondern den freien Willen aller Menschen bedenken.

Wie in den Kapiteln meines Freundes Peter gezeigt wird, bestärkten auch mich die erklärten Anschauungen und Weltbilder namhafter Wissenschaftler, die sich um Erkenntnisse der neuen Physik verdient gemacht haben. Allen voran sind es die Nobelpreisträger für Physik: Max Planck, Albert Einstein und Werner Heisenberg.

Im Folgenden werde ich nun vier christliche Visionäre vorstellen. Mit anschaulichen Beispielen zur göttlichen Eingabe beschreiben die Mystiker Emanuel Swedenborg, Jakob Lorber, Gottfried Mayerhofer und Leopold Engel wie und was sie während ihrer göttlichen Botschaften erlebt und empfunden haben. Die für den heutigen Leser befremdliche Ausdrucksform war die in der damaligen Zeit übliche.

Emanuel Swedenborg

Abbildung 12

Swedenborg wurde am 28. Januar 1688 als Sohn eines schwedischen Predigers und späteren Bischofs geboren.1 Nach seinem Studium reiste er 1710 nach England, wo damals die naturwissenschaftliche Forschung zu bahnbrechenden Erkenntnissen gelangte. Auf der Höhe seines Ruhmes als Wissenschaftler fiel er in eine tiefe religiöse Krise, die sich über acht Jahre hinzog, bis er Jesus erleben durfte.

Nach dem ihm dieser erschienen war, folgte ein bewegtes Jahr. Diese Periode wird durch seine Berufungsvision in London beendet. In einer Nacht im April 1745 erschien ihm der Herr und sagte, dass er ihn erwählt habe, um den Menschen den geistigen Sinn der Bibel auszulegen. Er selbst werde ihm diktieren, was er schreiben solle. Von diesem Tage an entsagte Swedenborg aller weltlichen Gelehrsamkeit und arbeitete in den folgenden 27 Jahren seines Lebens nur noch über geistige Dinge, gemäß den Weisungen des Herrn.

Swedenborg beschrieb zuerst die geistige Welt. Später ging er zu einer systematischen Schilderung der »Lehre des Herrn für die Neue Kirche« über. In allen Fragen, die zu der »Lehre des Herrn für die Neue Kirche« gehören, bezieht er sich ausdrücklich auf den Buchstaben der Heiligen Schrift, die er stets von Neuem für höchst heilig und für die »Fülle« der göttlichen Offenbarung erklärt.

Der Mensch als geistige Person hat die Freiheit, das von Gott eingehauchte Leben entsprechend seiner Art zu verwirklichen. So ist er kein Sklave, sondern ein freies Gegenüber zu Gott, von dem Gott liebende Hingabe erhofft. In dieser Freiheit liegt die Würde der Verbindung zwischen Gott und Mensch.

In dem mit freiem Willen bedachten Menschen hat Gott sich ein Gegenüber geschaffen, das er liebt und um dessen Liebe er wirbt. So sind Gott und der Mensch aufeinander angewiesen, sie brauchen einander.

Ein großer Irrtum hauptsächlich der westlichen Kirchen ist die falsche Vorstellung vom Wesen Gottes in der Lehre von der Dreipersönlichkeit. »Diese unvernünftige Lehre ist für das Entstehen des Naturalismus und Atheismus verantwortlich.« In seinem Werk Die wahre christliche Religion hat Swedenborg dem Sinn nach ausgeführt: »Vater, Sohn und Heiliger Geist sind die drei Wirkungs- und Erscheinungsweisen des einen Gottes, und ihre Einheit ist zu verstehen wie die Einheit von Seele, Leib und Wirksamkeit beider in einem Menschen.«

Schon in der Frühzeit der Kirche drang Falsches in die neuen Lichtwahrheiten ein und entwertete sie. Daher muss Gott immer wieder eingreifen und neue Offenbarungen geben. Swedenborg kündigte in einem Brief an den Prälaten Öttinger einen Seher an, dem durch innere Einsagung noch viel mehr als ihm selbst gegeben werden wird. Diese Ankündigung kann man auf Jakob Lorber beziehen.

Auch Johann Wolfgang von Goethe übernahm viel von Swedenborg. Bereits im Alter von 20 Jahren las er in Swedenborgs geistigen Schriften und wurde in seiner religiösen Entwicklung von ihm stark beeinflusst. Die berühmteste deutsche Dichtung Faust ist – namentlich am Anfang und im zweiten Teil – stark von Swedenborgs Texten inspiriert. Weil die Goethe-Biographen Swedenborg aber meist zu wenig kennen, ist dieser Zusammenhang noch nicht mit genügender Gründlichkeit durchleuchtet.

Jakob Lorber – ein echter Prophet?

Lorber wurde am 22. Juli 1800 in Kanischa in Österreich geboren. 1817 begann er seine Ausbildung zum Volksschullehrer in Marburg und arbeitete von 1824–1829 als Hauslehrer in Graz. Ab 1830 verdiente er seinen Lebensunterhalt durch Unterricht in Gesang, Klavier- und Violinspiel sowie durch Konzertauftritte. Er verfasste einige eigene Kompositionen. Dadurch machte er Bekanntschaft mit dem Komponisten Anselm Hüttenbrenner. Am 15. März 1840 begann er nach seiner Berufung zum »Schreibknecht Gottes« durch innere Eingabe mit der Niederschrift seines ersten Werkes Die Haushaltung Gottes.

Seitdem verzichtete er auf jegliche berufliche Karriere und bestritt seinen Unterhalt als Hausmusiklehrer. An erster Stelle stand die Niederschrift seiner Eingebungen, die rund 25 Bände umfassen. Jakob Lorber in einem Brief an einen Freund am 16. Februar1858:

Abbildung 23

Bezüglich des inneren Wortes, wie man dasselbe vernimmt, kann ich, von mir selbst sprechend, nur sagen, daß ich des Herrn heiligstes Wort stets in der Gegend des Herzens wie einen höchst klaren Gedanken licht und rein, wie ausgesprochene Worte vernehme. Niemand, sei er auch noch so nahe stehend, kann etwas von irgendeiner Stimme hören, für mich erklingt diese Gnadenstimme aber dennoch heller als jeder noch so laute materielle Ton. Das ist aber nun auch schon alles, was ich Ihnen aus meiner Erfahrung sagen kann. (GEJ 1, S. 8)

Das Wort Prophet kommt aus dem Griechischen und heißt auf deutsch »Verkünder«. Jakob Lorber war also ein Verkünder von Gottesbotschaften. Wir können uns nun fragen, sind diese Gottesbotschaften echt oder nicht zutreffend? Wenn uns etwas angekündigt wird, können wir einiges davon, das mit unseren Erkenntnissen und Erfahrungen übereinstimmt, als wahr einstufen oder eben ablehnen, weil wir den Sachverhalt als einen anderen kennen.