Typgerechtes Welpentraining - André Vogt - E-Book
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Typgerechtes Welpentraining E-Book

André Vogt

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Beschreibung

Welpe ist nicht gleich Welpe – deshalb sind auch nicht alle Übungen bei jedem Welpen gleichermaßen erfolgreich. Denn Welpen haben ihren eigenen Charakter und können deshalb unterschiedlich auf dieselben Trainingseinheiten reagieren. Während der eine das Leckerli aus der Hand klaut, weicht der andere ängstlich zurück. Deshalb ist es wichtig, im ersten Schritt den jeweiligen Typ des Welpen zu bestimmen, um dann die Ausführung der Übungen ideal und typgerecht anpassen zu können.Wie kaum ein anderer versteht es André Vogt, individuell auf die unterschiedlichen WelpenCharaktere einzugehen und den Hundebesitzern das richtige Vorgehen beim Training zu vermitteln. Seine Methode ist einfach, macht Spaß und zeigt sofortigen Effekt.

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Seitenzahl: 308

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Impressum

© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

© 2021 Seven.One Entertainment Group GmbH, www.seven.one

Lizenz durch: Seven.One Licensing, www.sevenonelicensing.com

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Anita Zellner

Lektorat: Gabriele Linke-Grün

Korrektorat: Annette Baldszuhn

Bildredaktion: Petra Ender, Natascha Klebl (Cover)

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München / ki 36 Sabine Krohberger Editorial Design, München

eBook-Herstellung: Christina Bodner

ISBN 978-3-8338-7943-2

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Illustrationen: Shutterstock

Fotos: Marius Müller (www.newview-hundefotografie.de), Anna Auerbach, Petra Ender, Oliver Giel, Imagebroker, iStock, mauritius images, stock.adobe.com, Stocksy, Dana Thimel, Trio Bildagentur

Syndication: www.seasons.agency

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2. BILD SCANNEN

Scannen Sie nun jeweils die in Ihrem Buch gekennzeichneten Bilder mit der Kamera Ihres Smartphones und tauchen Sie weiter ein in das Training mit Ihrem Welpen.

3. RICHTIG TRAINIEREN

Praktische Videos vom Welpentrainer André Vogt zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie die jeweilige Übung richtig umgesetzt wird, und unterstützen Sie so beim Üben mit Ihrem jungen Vierbeiner.

Vorwort

Hunde sind unsere Gefährten. Faszinierende Geschöpfe, die uns begleiten, uns kennen und anerkennen, sich mit uns freuen oder mit uns traurig sind. Durch gegenseitigen Respekt entstehen wunderbare Freundschaften.

Vierbeiner und Zweibeiner, das ist eine Liebesbeziehung, an deren Beginn die Welpenzeit steht. Eine kurze Phase, die rasend schnell vergeht, die aber den wichtigen Meilenstein für das lebenslange Miteinander dieser Beziehung legt. Wie nutze ich diese ersten Wochen, um den Welpen zu einem Gefährten auszubilden, der mich als Autorität und Freund gleichermaßen anerkennt?

Als Welpentrainer lege ich auf diese Zeit einen besonderen Fokus. Sie prägt nicht nur die Beziehung zwischen Hund und Frauchen oder Herrchen, sondern auch die Sicht des Hundes auf die Welt. In diesem Buch möchte ich Sie durch diese spannende Zeit begleiten. Dabei liegt mir besonders am Herzen, Ihnen keinen starren Unterrichtsplan an die Hand zu geben. Die Welpenzeit ist eine Kennenlernzeit. Jetzt dürfen Sie den Charakter Ihres Hundes entdecken.

Was für ein Typ ist da bei mir eingezogen? Dieses Buch wird immer wieder Hunde in vier Typen unterscheiden, um Sie und Ihren Hund so individuell wie möglich in das gemeinsame Leben zu begleiten. Da gibt es die Draufgänger, die Sturköpfe, die Gemütlichen und die Sensibelchen. Doch nicht nur Sie werden viel über das Wesen Ihres Hundes erfahren, auch Ihr Hund wird Sie in seinen ersten Wochen kennenlernen. Er wird sich auf Sie und Ihre Welt einstellen. Ihr Verhalten prägt nun nicht nur seine erste Entwicklung, sondern ist die Richtschnur für Ihr gemeinsames Mensch-Hunde-Leben.

Deshalb möchte ich Ihnen bereits an dieser Stelle das Geheimnis einer guten Beziehung zwischen Mensch und Hund verraten. Seien Sie Sie selbst und haben Sie Freude an dem neuen Wesen in Ihrem Leben. Sie brauchen keine Angst vor Fehlern zu haben, jede Unsicherheit spürt Ihr Welpe. Begegnen Sie ihm und der neuen Aufgabe mit Ruhe, Gelassenheit und Freude. Denn der Hund ist das Spiegelbild seines Menschen.

Für alles, was noch dazugehört, wie Sie Ihren Hund an Ihr Leben gewöhnen, ihm die Regeln für ein gutes Zusammenleben beibringen, ihn fit machen für Spaziergänge in der Natur genauso wie für einen Besuch in der Stadt, ihn an die Leine, an Kinder und andere Tiere gewöhnen, dafür stehe ich mit diesem Buch an Ihrer Seite. Ich freue mich darauf und wünsche Ihnen und Ihrem neuen besten Freund eine wunderschöne, unvergessliche Welpenzeit.

Herzlich Ihr

START IN DAS GLÜCK MIT HUND

Ihr Traum-Welpe ist endlich da. Willkommen im neuen Zuhause! Jetzt ist es an der Zeit, sich näher kennenzulernen, eine gemeinsame Sprache zu finden und den Grundstein für eine innige Beziehung zu legen. Lassen Sie dem kleinen Vierbeiner Zeit, alles in Ruhe zu erkunden. Entdecken Sie gemeinsam mit ihm die Welt. Fördern und fordern Sie Ihren kleinen Vierbeiner und stärken Sie so sein Selbstvertrauen.

DAS IST FÜR DAS ZUSAMMENLEBEN WICHTIG

Schon der Welpe muss lernen, einige Grundregeln zu beachten. Das verschafft ihm mehr Freiheit und Ihnen einen entspannten Alltag. Aber auch der Vierbeiner hat Wünsche an seine Menschen, deren Erfüllung ihn zu einem treuen Begleiter machen.

DER GUT ERZOGENE HUND

Was ist überhaupt ein gut erzogener Hund? Diese Frage scheint nahezu philosophisch. Fragen Sie einfach einmal auf der Hundewiese herum, Sie werden von jedem Halter eine andere Antwort erhalten. Der eine ist stolz auf das Repertoire der Tricks, die sein Hund liefern kann. Der andere erwartet, dass der Vierbeiner perfekt bei Fuß geht. Die Wahrheit ist, Erwartungen und Erziehungsziele sind so unterschiedlich wie jedes einzelne Mensch-Hund-Team. Und das ist auch in Ordnung. Wichtig ist nur, dass Sie wissen, wo die Reise hingehen soll. Ihnen sollte klar sein, welche Erwartungen Sie an Ihren Hund haben, und diese sollten Sie im Auge behalten. Das setzt voraus, dass Sie sich vorher Gedanken gemacht und ein Ziel — vorzugsweise mit der ganzen Familie — formuliert haben, auf das es gilt hinzuarbeiten.

Ein Dream-Team von Anfang an

Eine grundsätzliche Wahrheit aber bleibt immer bestehen: Ganz unabhängig von Ihrem Beweggrund, sich einen Hund anzuschaffen, und von dem Ziel, das Sie mit dem neuen Familienmitglied verfolgen: Ein Hund ist nur dann gut erzogen, wenn die Beziehung zwischen ihm und seinen Menschen funktioniert. Natürlich möchten wir alle einen immer aufmerksamen, mental mit uns verbundenen Hund haben. Dann ergibt sich freies, freudiges Folgen ganz von allein. Und dann sind auch die Signale, die Ihr Hund im Laufe seines Lebens lernt, weniger wichtig. Theoretisch ist es möglich, einen Hund top zu erziehen, ohne dass er nur ein einziges Kommando erlernt hat. Aus meiner Berufserfahrung und meinem eigenen Leben mit Hund weiß ich, dass die Kommandos in erster Linie dem Menschen dienen, denn es ist seine Sprache, seine Art und Weise, sich mitzuteilen. Aber auch wir Menschen möchten nicht nur dirigieren, sondern mit dem Hund zusammen eine soziale Einheit bilden. Und deshalb ist die Qualität der Beziehung, die Sie zu Ihrem Hund aufbauen, so entscheidend. Wenn diese stimmt, wird alles andere leicht sein. Denn stimmt die Bindung zwischen Mensch und Tier, gehorcht der Hund aus eigenem Antrieb. Es ist sein Wunsch, mit Ihnen zu arbeiten, Ihnen zu gefallen und Ihre Kommandos auszuführen. Sie sind sein »Leader«, und es macht ihm Freude, an Ihrer Seite zu sein. Ihr Lob ist sein höchstes Ziel.

Erziehung bringt Freiheit

Ein gut erzogener Hund macht das Leben für Sie um einiges schöner, aber auch für die Begegnung mit anderen Menschen ist die Erziehung enorm wichtig. Ein Hund, der gehorcht, darf ohne Leine laufen. Nur ein erzogener Hund kann diese Freiheit genießen. Denn er kann herangerufen werden und wird weder Tiere noch andere Menschen behelligen. Und Sie ernten auf Ihren Spaziergängen anerkennende Blicke, ein Lächeln und ein Dankeschön. Ich bin überzeugt, erst durch eine gelungene Erziehung kann das Leben mit Hund solch eine Bereicherung sein, wie ich sie bei meinen Hunden empfinde.

Zwei, die sich mögen. In Familien mit Kindern geht es meist turbulent zu. Ein Welpe braucht jedoch noch viel Schlaf und einen ungestörten Rückzugsort.

DER HUNDEKNIGGE

In Ihr Leben zieht demnächst ein Hund ein. Das bedeutet die Übernahme einer großen Verantwortung. Natürlich beinhaltet die Anschaffung eines jeden Tieres immer auch die Pflicht, sich um eine artgerechte Haltung zu bemühen. Aber ein Hund als Haustier ist noch ein gutes Stück Mehr an Verantwortung. Denn anders als mit einem Kaninchen oder Meerschweinchen werden Sie sich mit ihm in der Öffentlichkeit bewegen und müssen nicht nur dafür Sorge tragen, dass er nicht zu Schaden kommt, sondern vor allem auch, dass Ihr vierbeiniger Liebling gleichermaßen keinen Schaden verursacht.

Für mich als Welpentrainer ist es deshalb eine Herzensangelegenheit, an jeden Halter zu appellieren: Achten Sie darauf, dass sich Ihr Hund auf der Straße und im Wald, einfach überall außerhalb Ihrer eigenen vier Wände gut benimmt. Also keine anderen Menschen oder Tiere belästigt, sich neutral in seiner Umwelt bewegt. Denn nur dann können wir als Hundefans eine hundefreundliche Gesellschaft formen.

Diese erwachsenen Hunde sind wohlwollend gegenüber dem Kleinen eingestellt. Selbstverständlich ist das nicht.

Erste Benimmregel: Den Hund heranrufen

Also lautet für mich die erste Benimmregel, die ich jedem Hundehalter mit auf den Weg geben möchte: Rufen Sie Ihren Hund vor jeder Begegnung mit anderen Menschen und Tieren heran (Der perfekte Rückruf, >). Für mich ist das ein selbstverständlicher Akt der Höflichkeit und Rücksicht. Sie wissen schließlich nicht, ob der entgegenkommende Mensch vielleicht Angst vor Hunden hat. Wie sollte der auch »riechen«, dass Ihr Liebling ganz harmlos ist? Und die Erklärung, dass der drauflosstürmende Hund »Kinder ja so gern hat«, »nur spielen möchte«, erregt unter Umständen berechtigten Unmut. Lieber den Hund aktiv freigeben, ihn mit einem deutlichen »Jetzt« entlassen, falls sich unser Gegenüber als Hundefreund entpuppt. Das macht übrigens jede Begegnung angenehmer und kontrollierter – für Sie und den Hund.

So klein er noch ist – schon der Welpe muss lernen, sich gut zu benehmen. Nicht nur gegenüber erwachsenen Artgenossen, sondern auch seinen Menschen gegenüber.

Zweite Regel: Der Hund läuft immer an der reizabgewandten Seite

Fast auf jedem Spaziergang bemerke ich, dass die Hunde von ihren Besitzern bei Begegnungen nicht geführt werden. Ist der Hund frei, läuft er häufig Passanten in den Weg oder ungefragt zu anderen Hunden. Ist er an der Leine, läuft er dennoch ungehindert zum Reiz hin. Wer hat ihn nicht schon gehört, diesen Satz: »Sollen die sich mal Hallo sagen?« Und dann oft das absolute Unverständnis, wenn ich das nicht möchte. Sozialkontakte seien doch so wichtig für den Hund – was übrigens stimmt. Aber auch wir Menschen begrüßen nicht jede Person, die uns entgegenkommt, mit Handschlag. Und Ihr Hund braucht nicht Kontakt zu jedem Artgenossen. Darüber hinaus sind Kontakte an der Leine niemals eine gute Idee. Die Leine löst Spannung aus, denn die Hunde können nicht artgemäß kommunizieren. Sie als Halter können ebenfalls nur sehr eingeschränkt auf Ihren Hund einwirken, da Sie sich gleichsam mit dem Hinterteil Ihres Hundes unterhalten. Körpersprachliche Kommunikation mit Ihrem Hund ist so nicht möglich, Ihr Hund agiert, und Sie müssen sehen, wie Sie noch reagieren können. Deshalb sollte sich Ihr Hund bei jeder Begegnung auf der sogenannten reizentfernten Seite befinden. Das bedeutet, Sie befinden sich zwischen dem, was Ihnen entgegenkommt, und Ihrem Hund. Das gibt allen Sicherheit. Dem Gegenüber, weil es sieht, der Hund ist unter Kontrolle. Und Ihrem Vierbeiner, falls er unsicher wird. Aber auch Sie können entspannter sein, weil Sie leichter auf den Hund einwirken können, wenn er denn doch losstürmen möchte. Falls die Situation es hergibt, können Sie Ihren Hund selbstverständlich freigeben und laufen lassen. Wie das genau funktioniert, erkläre ich Ihnen im praktischen Teil dieses Ratgebers ab >.

In diesem Zusammenhang ist auch noch Folgendes wichtig: Ihr Hund ist immer nur so weit von Ihnen entfernt, dass Sie ihn stets sicher unter Kontrolle haben, er also zuverlässig auf Aufforderung zurückkommt oder sich hinsetzt. Kein Hund sollte als Erstes auf der Kreuzung sein oder um die Kurve laufen. Sie wissen schließlich nie, wer oder was dort kommt, und schützen auf diese Weise sowohl andere Menschen als auch Ihren Hund.

Heute schon so viel erlebt! Jetzt ist erst mal eine Runde Schlaf angesagt. Schließlich müssen die aufregenden Erlebnisse verarbeitet werden. Das Schrankfach wird zum sicheren und gemütlichen Ruheplatz. Träum schön!

Dritte Regel: Häufchen aufsammeln

Und dann gehört da noch eine Sache zum guten Ton: Sie müssen die Hinterlassenschaften Ihres vierbeinigen LIeblings beseitigen, wenn Sie mit ihm unterwegs sind. Wer mit seinem Hund dort spazieren geht, wo andere Menschen laufen und sich bewegen, der packt selbstverständlich den Kot seines Vierbeiners ein und wirft den Beutel anschließend in den Müll. Dass der Kotbeutel nicht einfach in der Natur entsorgt werden darf, versteht sich von selbst.

Nach einer Ruhephase strotzt der kleine Husky voller Energie. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, einen Ausflug zu machen oder ihm die spannende Welt vor der Haustür zu zeigen.

WAS HUNDE SICH VON IHREN MENSCHEN WÜNSCHEN

Wir Hundefreunde möchten einen Vierbeiner, der uns über alles liebt, uns vertraut, uns treu begleitet und uns gehorcht. Was aber würde Ihr Welpe sich von Ihnen wünschen? Was genau ist es, das Hunde an ihren Menschen schätzen? Nun, zunächst einmal sollte Ihnen klar sein, der kleine Kerl hat nicht wirklich eine Wahl gehabt. Also ist es Ihre Pflicht und Verantwortung, dem neuen Familienmitglied ein möglichst hundegerechtes Leben zu bieten. Hunde sind hochsoziale Wesen, wunderbarerweise nicht nur Artgenossen, sondern auch dem Menschen gegenüber. Gerade deshalb müssen wir die Bedürfnisse unserer Hunde kennen und erfüllen.

In einem Sozialverband vertraut und folgt man immer dem, der die meiste Erfahrung hat, der Souveränität und Sicherheit ausstrahlt und auch Grenzen setzen kann. Hunde wollen feste Strukturen, klare Regeln und Grenzen. Leider fühlt der Mensch sich oft schlecht dabei, diese zu etablieren und durchzusetzen. Dadurch wird die Erziehung schwammig, was dazu führt, dass der Hund nicht weiß, an was und an wen er sich halten kann und soll. Das macht am Ende keinen glücklich – weder den Hund noch den Menschen. Probleme sind vorprogrammiert.

Hunde lieben Führungspersönlichkeiten

Diesen Menschen kann man vertrauen, der Hund kann sich ihnen buchstäblich anvertrauen. Es sind Menschen, die agieren und stets wissen, was zu tun ist. Das vermittelt dem Vierbeiner Sicherheit.

Hunde lieben es, dabei zu sein

Darüber hinaus schweißen gemeinsame Unternehmungen zusammen. Ob Ihr vierbeiniger Liebling nun bei Ihren Aktivitäten mit von der Partie ist oder Sie mit ihm eine spezielle Hundesportart wie zum Beispiel »Agility« trainieren, spielt in diesem Fall keine Rolle. Eine rein körperliche Auslastung ist jedoch bei den meisten Hunde ohnehin nicht möglich. Je mehr Sie zusammen mit Ihrem Vierbeiner machen, beispielsweise joggen, Rad fahren oder einfach nur toben, desto besser wird jedoch die Kondition Ihres Hundes, und am Ende wird er Sie in Grund und Boden rennen.

Hunde möchten spazieren gehen

Den Ablauf eines Spaziergangs stellt sich der Vierbeiner wahrscheinlich zunächst völlig anders vor als Sie. Der Welpe wünscht sich ganz sicher nicht ein geregeltes Gassigehen und keine ewig lange Wanderung, sondern schlichtweg die Welt draußen mit all seinen Sinnen erfahren zu dürfen. Und da diese Welt so enorm spannend für ihn ist, sollten die Spaziergänge vor die Tür zunächst kurz sein, mit wenig Reizen. Erst nach und nach ergeben sich kleinere, dann größere Runden. Der Hund, egal ob klein oder groß, möchte dabei die Welt vor allem erschnuppern. Ein Garten ersetzt längst nicht den regelmäßigen Gang in den Wald und auf die Wiese. Der Hund möchte riechen und so erfahren: Wer ist auf diesem Weg noch entlanggegangen? Welche Artgenossen sind hier unterwegs, wen kenne ich bereits, wer ist fremd? Und welche Wildtiere leben im Dickicht? Das ist seine Art, mit der Welt in Kontakt zu bleiben und auch als domestiziertes Haustier artgerecht zu leben.

Das Schnüffeln ist für Hunde als Nasentiere unerlässlich. Ein Vierbeiner, der nicht täglich die Gelegenheit bekommt, neue Gerüche zu entdecken und zu analysieren, wird aus meiner Sicht nicht artgerecht gehalten. Übrigens genieße auch ich die Spaziergänge mit meinem Hund enorm. Denn, das ist kein Geheimnis, uns Menschen tut es ebenfalls gut, draußen im Freien zu sein, sich zu bewegen und vielleicht den stressigen Alltag eine Weile zu vergessen.

Liebe – und auch Erziehung – gehen durch den Magen. Zumindest macht ein Stückchen Futter das Training oft leichter. Die Belohnungen lassen sich, wenn der Hund die Lektion verstanden hat, nach und nach wieder reduzieren.

Hunde möchten spielen

Das Spiel zwischen Ihnen und Ihrem Hund sollte Teil Ihres Lebens werden, egal ob im Welpenalter oder mit dem später erwachsenen Vierbeiner. Spielen zwischen Mensch und Hund oder auch unter Hunden ist immer Spaß. Im Spiel geht es niemals darum, irgendwelche Rangfolgen oder Ähnliches festzulegen. Es ist stets frei von Regeln und Training. Es geht für beide Spielpartner nur um die Freude am gemeinsamen Tun, sich miteinander zu beschäftigen.

Das bedeutet auch, dass im Spiel jeder einmal gewinnt und jeder einmal verliert. Der Hund darf durchaus auch hin und wieder mit seiner erkämpften Beute stolz von dannen ziehen! Und selbst spielerisches Knurren — auf beiden Seiten — gehört dazu. Deshalb sind Zerrspiele mit einem Baumwollknoten oder Ähnlichem deutlich besser als ihr Ruf. Natürlich muss das Spiel bei Welpen dosiert sein, denn wir wollen dem Kleinen ja nicht die Milchzähne ziehen. Es lässt sich aber auch ohne Spielzeug wunderbar zusammen Spaß haben, draußen sowie drinnen. Eigentlich ist beim Spiel mit dem Welpen alles erlaubt, was beiden Parteien gefällt. Sich auf dem Teppich wälzen, ein bisschen raufen. Schubsen Sie den Hund auch ruhig mal leicht weg, lassen Sie Bodychecks zu. Wenn Sie und Ihr Hund sich dabei wohlfühlen, ist alles wunderbar. Echtes Spiel kann nur in einer entspannten, sicheren Umgebung mit Spielpartnern, die sich kennen und vertrauen, entstehen. Dieses Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem neuen Freund wird von Tag zu Tag größer. Sollte der Welpe über dem Spiel einschlafen – prima! Bleiben Sie bei ihm, entspannen Sie mit ihm und gönnen Sie ihm Körperkontakt zu Ihnen. Auch das ist enorm wichtig.

Hunde brauchen geistige Auslastung

Nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Auslastung ist für den Vierbeiner überaus wichtig. Das sorgt für einen wachen Geist. Was das genau bedeutet, ist von Hund zu Hund unterschiedlich und hängt ein wenig auch von Ihren eigenen Vorlieben ab. Aber was können Sie tun, um Ihren Hund geistig zu fordern? Es geht darum, Ihrem Vierbeiner Aufgaben zu stellen, welche er selbstständig und über eigenes Nachdenken lösen darf. Versuch und Irrtum. Ein schönes Beispiel, wie Hunde ihren Kopf einsetzen, ist die »Kochlöffelübung« auf >. Viele Hundehalter werden bereits nach wenigen Sekunden nervös, wenn Bello nicht sofort weiterweiß. Dann wird viel zu schnell geholfen und jeder einzelne Schritt vorgekaut. Seien Sie geduldig und lassen Sie Ihren Hund ausprobieren. Solange er an einer Belohnung interessiert ist, machen Sie nichts falsch. Im Gegenteil, auf diese Art zu lernen, ist überaus spannend für den Hund und schweißt Sie beide zusammen.

Hunde brauchen Ruhezeiten

Gerade auch für den Welpen sind Ruhezeiten extrem wichtig. In der Regel wird es nie ein Problem sein, den »An-Schalter« Ihres Welpen zu finden, um ihn zum Mitmachen zu motivieren. Ihn aber runterzufahren, dafür zu sorgen, dass Ihr vierbeiniger Liebling entspannen kann, ist unendlich schwieriger, aber zunächst einmal deutlich wichtiger. Am Anfang steht deshalb eine Erziehung zur Ruhe (>)!

Um eine gute Beziehung zu Ihrem Hund aufzubauen und seine Bedürfnisse zu erfüllen, brauchen Sie also eine klare Kommunikation und Grenzen, die Sie gewaltfrei durchsetzen. Ebenso wichtig sind ausgelassenes Spielen ohne Regeln zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner, gemeinsames Erleben, wozu auch Kuscheln und Kontaktliegen mit dem Hund gehört, sowie ausgiebige Ruhe und Entspannungsphasen.

1. Der Welpe spürt die Aufmerksamkeit, wenn man sich ihm zuwendet.

2. Körperkontakt ist wichtig für die Beziehung zwischen Hund und Mensch. Kuschelrunden lieben alle Welpen.

GEMEINSAME SPAZIERGÄNGE

Der Spaziergang, das ist für mich die wesentliche und vielleicht auch die schönste und intensivste Zeit, die ich mit meinem Hund verbringe. Für mich ist sie gelebtes Miteinander, das wesentliche und zusammenschweißende Ding zwischen Hund und Mensch. Wenn ich mir aber viele Hunde-Mensch-Paare betrachte, sehe ich tatsächlich häufig ein Nebeneinanderherlaufen statt eines aktiven gemeinsamen Spaziergangs. Viele Hundebesitzer gehen nur raus, damit das Geschäft erledigt wird. Interaktion, also sich miteinander beschäftigen? Oft Fehlanzeige. Ich finde das sehr schade, für den Hund und den Menschen. Unterforderte Vierbeiner suchen sich übrigens gern selbst Hobbys – das Jagen, zum Beispiel. Deshalb möchte ich schon Welpenbesitzer davon überzeugen, wie viel Spaß und Möglichkeiten ein Spaziergang als gemeinsames Erlebnis haben kann.

Tempowechsel: Es gibt eine Menge Dinge, wie man den Spaziergang aufpeppen kann. Das erste Spiel ist Tempo. Laufen Sie einfach einmal unvermittelt los, und Sie werden sehen, wie viel Energie Ihr Hund (sogar der Gemütliche!) in kurzer Zeit aufbringen und Freude entwickeln kann. Hunde lieben Schnelligkeit, stehen auf Bewegungen. Und dieser Spaß, den sie dabei haben, steckt richtig an. Und ein schöner Nebeneffekt: Bewegung tut auch uns Menschen gut.

Apportieren: Lassen Sie den Hund Dinge apportieren. Ganz unauffällig beispielsweise die Mütze fallen lassen und den Hund wenige Meter später auffordern, sie zu suchen. Haben Sie Apportieren trainiert (>), wird Ihr Vierbeiner losschnuppern, das Fundstück stolz zurückbringen und dankbar Ihr Lob einheimsen. Schon cool, oder?

Eigentlich sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt, damit ein Spaziergang zum kleinen Abenteuer für Ihren Hund wird. Lassen Sie ihn etwa Futter suchen, spielen und toben Sie einfach ein wenig mit ihm, sprechen Sie zu Ihrem kleinen LIebling. Hunde balancieren auch gern über Baumstämme, springen über Bäche und haben einfach gern eine richtig gute Zeit mit Ihnen zusammen. Sie werden sehen: Ihr Hund ist auf dem Spaziergang ein toller, ansteckend vitaler Begleiter.

Gute Gewohnheiten aufbauen

Die Art und Weise der Interaktion zwischen Ihnen und Ihrem Hund prägt das Verhalten des Welpen. Deshalb lohnt es sich, von Beginn an gute Gewohnheiten auf den Spaziergängen aufzubauen und schlechte zu vermeiden. Ihr Schützling soll im besten Fall von Anfang an lernen, dass Sie die Entscheidungen auf dem Spaziergang treffen. Ich sehe immer wieder Hundehalter, die gerade draußen sehr zögerlich mit ihrem Hund interagieren. Und manchmal verstehe ich die Situation auch. Gerade Welpenbesitzer freuen sich, wenn Ihr Hund freundlich auf andere Spaziergänger zurennt – und die ihn auch noch zum Knuddeln süß finden. Eine eigentlich schöne Situation, die dem Hund aber leider viele falsche Signale einprägt. Auf fremde Menschen einfach losrennen? Wenn der Hund ausgewachsen ist, wird er damit weniger Freude erzeugen. Generell gilt: Nimmt sich der Mensch draußen zu stark zurück, verliert der Hund das Interesse und übernimmt nach und nach selbst die Führung. Die Konsequenzen sind starker Stress für Hund und Mensch.

Es lohnt sich also, direkt vom Welpenalter an mit viel Freude und Konzentration loszuziehen und schlechte Gewohnheiten gar nicht erst aufzubauen. Mit der Trainingsleine am Geschirr und etwas vorausschauendem Verhalten, ähnlich wie beim Autofahren, funktioniert das sogar ziemlich stressfrei. Investieren Sie in gute Gewohnheiten, das macht nämlich auch richtig Spaß. Sorgen Sie dafür, dass der Hund Sie im Fokus hat. Die Handfütterung (>) ist gerade in dieser Zeit eine super Methode, dem Hund zu verdeutlichen, dass Sie auch und gerade draußen sein Mittelpunkt sind. Ein bisschen mehr Mühe und Konzentration in der Welpenzeit führt langfristig zu maximaler Entspanntheit auf Spaziergängen.

MEIN TIPP

Auf dem Spaziergang lässt sich erwünschtes Verhalten durch ein Leckerchen super verstärken. Noch reizvoller ist für den Welpen die Belohnung, wenn er sie nicht aus der Hand frisst, sondern jagen darf. Werfen Sie dafür das mitgebrachte Leckerchen einfach wie einen Ball – und schon hat der Welpe den Extra-Kick. Er erjagt sich seine eigene Beute, hat somit Spiel und Futter gleichermaßen als Lohn erhalten. Ein netter Nebeneffekt: Sie leisten durch diesen kleinen Spaß eine gute Vorbereitung für die Übung »Der perfekte Rückruf«, >.

Auf einem niedrigen Baumstamm balancieren, Tempowechsel, ein bisschen toben, Futter suchen oder über einen kleinen Bach springen. Ein Spaziergang kann so abwechslungsreich sein und vermittelt dem Welpen viele neue Eindrücke.

DIE DREI VARIANTEN DES SPAZIERENGEHENS

Inwieweit Ihr kleiner Vierbeiner Freiheiten beim Spazierengehen genießen darf, hängt einerseits von der Situation, andererseits davon ab, wie gut die Bindung zwischen dem Welpen und Ihnen ist.

An der Leine. Der Hund ist an der kurzen Leine, also stark begrenzt in seinem Radius. Diese Situation ist geeignet, um mit dem Hund durch die Stadt zu gehen, ihn sicher an stark befahrenen Straßen entlangzuführen – und natürlich auch überall dort, wo es vorgeschrieben ist. In dieser Situation sollte der Hund schon im Welpenalter trotz der starken Begrenzung lernen, ganz entspannt an lockerer Leine neben Ihnen herzulaufen, egal was passiert, wie gut es am Wegesrand riechen mag und egal, wer Ihnen alles entgegenkommt. Lesen Sie dazu das Kapitel zum Thema Leinenführigkeit auf >. Auch hier gilt: Üben im Welpenalter lohnt sich.

Freies Begrenzen. Auf dem Weg zur kompletten Freiheit empfehle ich Ihnen den Zwischenschritt des freien Begrenzens (>). Obwohl Ihr Hund vermeintlich unangeleint läuft, ist er dennoch unter Ihrer direkten Führung. Das gelingt, indem Sie darauf achten, dass Ihr Hund Sie nicht überholt.

Freies Laufen. Das ist die wohl größte Belohnung für jeden Hund. Sie vertrauen ihm und schenken ihm die maximale Freiheit. Auf Wiesen oder Feldwegen, da, wo keine Gefahr lauert, darf der Hund sich frei bewegen. Sicherheit, in dieser Situation nicht die Kontrolle zu verlieren, gibt das Kapitel »Der perfekte Rückruf« auf >. Hier zeige ich Ihnen, wie Sie den Hund stets zu sich heranrufen können. Sie sollten ihn immer sehen können, um ihn und andere vor möglichen Gefahren zu schützen. Ob Ihr Hund tatsächlich schon mit dieser Freiheit umgehen kann, können Sie sehr gut beobachten. Nimmt der Hund immer wieder Blickkontakt zu Ihnen auf? Dann hat er gelernt und verinnerlicht, dass Sie sein Fokus sind. Er sollte sich stets vergewissern: Alles okay? Bist du noch da? Hier zeigt sich die Qualität der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Sind Sie in der Lage, Ihren frei laufenden Welpen in jeder Situation zu kontrollieren, haben Sie ihn erfolgreich erzogen.

JEDER HUND IST EINE PERSÖNLICHKEIT

Welpe ist nicht gleich Welpe. Schon in einem Wurf gibt es ganz unterschiedliche Typen. Der eine ist gemütlich, der andere forsch, der Nächste eher vorsichtig. Finden Sie heraus, wie Ihr Vierbeiner tickt.

DIE VERSCHIEDENEN HUNDETYPEN

In der Verhaltensbiologie werden Hunde, ähnlich wie in der Humanpsychologie, grundsätzlich in zwei Typen eingeteilt: Hunde des A-Typs und des B-Typs. Bei beiden Typen gibt es auch eine instabile Form.

Hunde vom Typ A sind sehr extrovertiert, neugierig und interessiert an ihrer Umwelt. Es sind sehr sichere, souveräne Hunde, die stets wissen, was zu tun ist.

Der instabile Typ A kann mit bestimmten Situationen nicht umgehen und reagiert dann auch schon mal cholerisch und unbeherrscht. Er ist stressanfällig, was aggressives Verhalten zur Folge haben kann.

Hunde vom Typ B sind introvertiert, zurückhaltend und in sich ruhend. Durch seine Ruhe und Gelassenheit ist auch dieser Typ sicher und souverän. Er ist jedoch abwartend, ja nachdenkend. Hunde des instabilen B-Typs sind häufig unsicher. Sie vermeiden Konflikte und reagieren mit Rückzug, wo es geht.

Auch unter Hunden gibt es verschiedene Charaktere. Sie werden bestimmt schnell herausfinden, zu welchem Typ Ihr kleiner Vierbeiner gehört.

Wie der Charakter geformt wird

Der Charakter eines Hundes setzt sich immer aus mehreren Faktoren zusammen. Da ist zum einen die Genetik. Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich Stress der Mutterhündin während der Trächtigkeit negativ auf ihren Nachwuchs auswirkt.

Diese wiederum kann diese Negativerfahrung an die eigenen Kinder weitergeben. Charakter formt sich darüber hinaus auch durch Umwelt und Erfahrung.

Letztendlich ist es für Sie als Halter, der einen bestimmten Hundetyp hat, weniger wichtig, warum dieser so ist, als vielmehr, wie können Sie mit dessen Eigenschaften am besten umgehen. Wie ist, gerade für diesen Typ, Erziehung und Training zu gestalten? Dabei soll dieser Ratgeber helfen. Generell gibt es in der Hundeerziehung keine allgemeingültige Regel, die auf jedes Hund-Mensch-Team anwendbar ist. Haben Sie einen sehr sensiblen Hund, braucht es nur wenig, um ihn zu beeindrucken. Man kann von Anfang an deutlich feiner mit solch einem Vierbeiner arbeiten als mit einem Sturkopf, der dreimal nachfragt, ob Sie meinen, was Sie sagen. Dennoch gibt es einige Dinge, die stets gleich bleiben. Hunde sind Hunde, und sie wollen als solche behandelt werden, unabhängig von Rasse und Temperament!

Ich unterscheide in diesem Ratgeber zwischen vier gängigen Hunde-Typen: dem Draufgänger, dem Sensiblen, dem Sturen und dem Gemütlichen. Doch natürlich ist nicht alles schwarz oder weiß. Die wenigsten Hunde sind nur gemütlich oder nur draufgängerisch. Ein Hund kann durchaus zum sensiblen Typ gehören und trotzdem plötzlich nachfragen, ob er unbedingt das tun muss, was ihm gesagt wurde. Er wird sich allerdings schneller überzeugen lassen als ein Sturkopf. Der Gemütliche kann auch immer mal wieder einen Temperamentsausbruch haben. Der Sture kann durchaus in einer bestimmten Situation sehr unsicher reagieren (Test, >).

Ein Draufgänger hat vor nichts Angst. Er will am liebsten alles und sofort. Dieser Hund ist sehr aktiv und hat große Freude am Rennen und Toben.

DER DRAUFGÄNGER

Diesen Typ Hund sollten Sie stark fordern und fördern. Gehen Sie mit ihm ins Unterholz, stellen Sie ihm Mutproben und beziehen Sie ihn vom Welpenalter an stark auf sich. Sie müssen dem Draufgänger beweisen, dass Sie die Dinge im Griff haben und ihn leiten können. Vielfach bringt er sich selbst in Gefahr, überschätzt seine Fähigkeiten und Möglichkeiten. Durch seinen Mut bringt er sich oft in prekäre Lagen. Mit einem Draufgänger hat man einen sehr sicheren Hund, der vor nichts Angst hat und deshalb alles mitmacht. Beim Training sind diese Hunde häufig sehr triebstark und begeisterungsfähig. Wenn man ihr Interesse geweckt hat, arbeiten sie sehr gern mit. Leider lassen sie sich auch schnell ablenken. Die Konsequenz ist, dass man sich als Besitzer immer wieder interessant für den Hund machen muss. Je abwechslungsreicher und variabler mit diesen Vierbeinern gearbeitet wird, umso lieber werden sie mitmachen. Mit einem hohen Anspruch und genug Förderung sind diese Hunde leicht zu erziehen. Langweilen sie sich, suchen sie sich eigene Beschäftigungen und zeigen scheinbar keine Bereitschaft, sich für ihren Besitzer zu engagieren (Die Geschichte von Luna, >).

Der Sensible ist von Natur aus vorsichtig und braucht oft etwas länger, Neues zu akzeptieren. Nimmt man darauf Rücksicht, dankt er dies mit besonderer Anhänglichkeit.

DER SENSIBLE

Dieser Typ Hund ist besonders empfindlich und feinfühlig. Der Sensible ist in der Regel vorsichtig, manchmal unsicher. Er braucht Zeit, Dinge zu untersuchen und als ungefährlich abzuspeichern. Dieser feinfühlige Vertreter der Hundegesellschaft ist meist sehr anhänglich. Er kennt stets Ihre momentane Stimmung. Stärker noch als andere Hunde wird er Sie spiegeln. Im Training wird er versuchen, Ihnen alles recht zu machen. Versteht er Sie nicht, wird er statt es auszuprobieren lieber gar nichts mehr versuchen. Zu groß ist seine Sorge, sich falsch zu verhalten. Obwohl er sich so konträr zum Draufgänger verhält, tun auch einem sensiblen Hund Mutproben durchaus gut. Denn die stärken sein Selbstbewusstsein und nehmen ihm vielleicht auch den einen oder anderen Angstmoment. Von allein tut der Sensible nicht viel. Er braucht die Animation seines Menschen, um die Welt zu entdecken und daran Spaß zu entwickeln. Bei Spaziergängen wird er seinen Radius nicht groß ziehen und lieber an Ihrer Seite bleiben. Er hat Sorge, seine Menschen zu verlieren, und findet vieles gruselig. Alles in allem ist er sehr vorsichtig – und das ist total okay. Denn jeder Hund hat sein eigenes Tempo. Hunde vom Typ Sensibelchen brauchen viel Einfühlungsvermögen und einen ruhigen Umgang mit ihm von ihrem Halter (Die Geschichte von Ben, >).

Der Sturkopf ist sehr selbstständig und recht eigensinnig. Er testet gern seine Grenzen aus. Doch wer ihn überzeugt, der hat in ihm einen zuverlässigen und klugen Begleiter.

DER STURKOPF

In diesem Zusammenhang muss man sich zunächst einmal fragen: Sind Hunde im menschlichen Sinne stur? Ich höre es häufig von Hundehaltern. Aber sind deren Hunde wirklich stur? Sicher nicht. Trotzdem bleibe ich in diesem Buch bei der Charakterbezeichnung des Sturkopfes, erkläre aber, was ich darunter verstehe. Sogenannte Sturköpfe sind in der Regel besonders selbstständige Hunde, die sehr gern ihre eigenen Entscheidungen treffen. Sie glauben oft, sie kämen auch ohne Menschen wunderbar zurecht. Der Sturkopf fragt gern nach, ob etwas, das Sie von ihm wollen, nötig und sinnvoll ist. Und er testet, mehr noch als andere Charaktere, seine Grenzen aus. Dadurch wirken diese Vierbeiner im landläufigen Sinne stur. Einen Sturkopf zu trainieren, das ist schon anspruchsvoll – aber genau deshalb auch sehr spannend. Denn deren Halter muss immer ein wenig mehr tun, um ihn zu überzeugen mitzumachen. Dafür ist es ganz praktisch, ihn gut zu beobachten. Was macht ihm besonders viel Spaß, und wie kann ich diese Freude nutzen, um seinen Sturkopf in einer anderen Lage zu besiegen? Ja, ganz schön herausfordernd. Aber deshalb ist es so schön und wichtig, direkt früh zu starten. Denn ein sturer Welpe, der kann sich zu einem sehr klugen Weggefährten entwickeln (Die Geschichte von Maja, >).

Der Gemütliche entdeckt die Welt am liebsten von seinem Ruheplatz aus. Er braucht geduldige Menschen, die ihn zum Mitmachen bewegen.

DER GEMÜTLICHE

Dieser Hundetyp liegt gern irgendwo auf einem Ruheplatz und beobachtet seine Welt. Oft bemerkt man ihn gar nicht, eben weil er so ruhig ist. Die Gemütlichen haben gern ein Gelände, das sie gut überschauen und überwachen können. Dieser Typ Hund ist gern an Ihrer Seite und nicht sehr anfällig für entgegenkommende Reize wie zum Beispiel Jogger, Fahrradfahrer oder andere Mensch-Hund-Teams. Denn darauf einzugehen, bedeutet Bewegung und das Aufbringen von viel Energie. Mit einem gemütlichen Hund haben Sie eher wenige Probleme, aber auch eine ziemlich große Herausforderung. Und zwar, ihn aus sich herauszulocken, ihn zu Kommunikation und Spiel anzuregen. Denn dann merkt auch der Gemütliche, dass ein bisschen toben doch ganz schön viel Spaß machen kann. Alles, was der Gemütliche tut, macht er mit Bedacht. Er scheint häufig nachzudenken. Hat er etwas sicher verstanden, wird er es sein Leben lang nicht vergessen. Er hat in allem sein eigenes Tempo. Im Training kann es passieren, dass man denkt, dieser Hund lernt das nie! Aber drei Tage später führt er die Übung aus, als hätte er zuvor nie etwas anderes getan. Diese Vierbeiner brauchen viel Zeit und vor allem geduldige Menschen (Die Geschichte von Oskar, >).

VORBEREITUNGEN ZUM EINZUG DES WELPEN

Schon vor dem Einzug Ihres vierbeinigen Mitbewohners ist alles für ihn bereit. Sie haben die Grundausstattung sorgsam ausgewählt. Und auch Geschirr, Trainingsleine, ein Spielzeug und etwas zum Kauen warten auf den kleinen Hund.

WAS SCHON VOR DEM WELPEN DA SEIN SOLLTE

Sie haben sich entschieden. Bei Ihnen wird schon bald ein Hund einziehen. Einen neuen tierischen Mitbewohner aufzunehmen, wenn er nicht in einem Zwinger hausen, sondern aktiv als Familienmitglied integriert werden soll, ist eine besonders weitreichende und aufregende Entscheidung.

Die Ausstattung

Das Warten auf den großen Tag, an dem Sie den Welpen abholen dürfen, lässt sich wunderbar durch einige Vorbereitungen verkürzen. Ich rate frischen Hundehaltern, sich eine Liste anzufertigen, statt in einen Kaufrausch zu verfallen. Denn so wie bei allem, was uns emotional berührt, gibt es einen gigantischen Heimtiermarkt mit einigen empfehlenswerten und vielen unsinnigen Produkten, die an Frauchen oder Herrchen gebracht werden sollen. Folgendes sollten Sie jedoch bereits vor der Ankunft des Welpen als Grundausstattung parat haben:

→ Halsband (>)

→ Geschirr (>) 

→ Führleine (>)

→ Trainingsleine (>)

→ Spielzeug (>)

→ Futternapf (>)

→ Wassernapf (>)

→ Kauartikel (>)

→ Futter (>)

→ Liegeplatz (>)

→ eventuell eine Hundebox (>)

→ Welpenzimmer (>)

→ Pflegeuntensilien (>)

→ Desinfektionsmittel

→ Küchenrollen

Was für Sie und Ihr Leben mit Hund darüber hinaus noch Sinn macht, beispielsweise welches Spielzeug Ihr »Nachwuchs« besonders gern mag und mit welcher Art von Halsband Sie und Ihr Welpe vielleicht noch besser zurechtkommen, das finden Sie im turbulenten Alltag mit dem Hund schnell selbst heraus. Außerdem macht es auch später und zwischendurch immer wieder Freude, fehlende Dinge oder etwas Neues für den vierbeinigen Liebling einzukaufen.