Unfair! Für eine gerechte Globalisierung - Gerd Müller - E-Book

Unfair! Für eine gerechte Globalisierung E-Book

Gerd Müller

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Beschreibung

Sie schuften für 50 Cent am Tag, damit wir unseren Kaffee und unsere Schokolade genießen können - und sollen selbst zurückbleiben in Armut, ohne gerechten Anteil am Wohlstand der anderen? Dass viele, vor allem junge Menschen aus Afrika, die Flucht Richtung Europa ergreifen - wen wundert es? Es fehlt uns heute weder an Wissen, noch an Technologien, noch an Geld, um endlich zu mehr Fairness gegenüber den unterentwickelten Ländern dieser Welt zu kommen. Was wir brauchen: Zupacken und Lösungen umsetzen. Gefragt ist ein neuer Politikertyp. Einer wie Gerd Müller, der jenseits parteipolitischer Grenzen und ideologischer Zwänge in aller Welt Zeichen setzt. Denn während der Wohlstand der Globalisierungsgewinner wächst, leben immer mehr Menschen in Entwicklungsländern unter menschenunwürdigen Verhältnissen ohne Wasser- und Energieversorgung - gleichzeitig sehen sie Dank der Digitalisierung wie ein Leben im reichen Europa aussehen kann. Das will Gerd Müller ändern. In seinem Buch plädiert der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für eine gerechte Globalisierung für alle. In "Unfair. Für eine gerechte Globalisierung" fordert er eine gerechte Weltordnung mit einem fairen Interessenausgleich. Er findet klare Worte für die Missstände, zeigt aber auch Perspektiven und Lösungen. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit hat er einen Marshallplan mit Afrika entwickelt, der die wirtschaftliche Entwicklung afrikanischer Staaten vorantreiben soll. Wer verstehen will, vor welchen gigantischen Herausforderungen die Menschheit steht und was zu tun ist, sollte dieses Buch lesen!

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UNFAIR!

FÜR EINE GLOBALISIERUNG

Gerd Müller

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Wie die Welt beschaffen ist

Das globale Dorf

Acht, zehn, zwölf Milliarden Menschen

Die neue Völkerwanderung

Die Schöpfung bewahren

Was zu tun ist

Ressourcengerechtigkeit

Vom freien zum fairen Handel

Hunger ist Mord

Bildung als Schlüsselfrage

Ein Marshallplan mit Afrika

Bildstrecke

Wohin die Reise gehen soll

Ökosoziale Marktwirtschaft für alle

Arm und Reich

Nachhaltiges Wachstum

Werte und Religion

Epilog

Globalisierung gerecht gestalten – Erfahrungen, Erkenntnisse, Lösungen

Leitlinien für das Leben im 21. Jahrhundert

Ausgewählte Literatur

Danksagung

Über den Autor

Impressum

Vorwort

Das vorliegende Buch von Bundesminister Dr. Gerd Müller ist bemerkenswert. Es zeichnet ein Bild der vielfältigen Herausforderungen, Schwierigkeiten, Brüche und Politikinkohärenzen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist, und macht deutlich, was es für die Entwicklungszusammenarbeit bedeutet, diese Situation meistern zu müssen. Die zunehmende Migration und Flucht nach Europa macht die weltweiten Verwerfungen auch unmittelbar bei uns in Deutschland sichtbar.

Die Weltgemeinschaft operiert seit Langem im Rahmen eines offenen Handelssystems und internationaler Verträge über den Warenaustausch. Die Grundidee dabei war eine immer weiter gehende Liberalisierung der Austauschbeziehungen von Wissen, Geld, Informationen und Waren, nicht aber von Menschen. Arme Menschen sind de facto in ihren Heimatstaaten gefangen. Ihnen wird globale Bewegung verwehrt. Man kann ihnen deshalb in ihren jeweiligen Ländern Arbeitsbedingungen aufzwingen, die im weltweiten Vergleich völlig inakzeptabel sind und die niemals akzeptiert werden würden, wenn die Welt ein einziger demokratischer Staat wäre. Hätten wir eine Weltdemokratie, gäbe es im Minimum ein Recht auf freie Bewegung für alle, was dazu führen würde, dass ärmere Menschen massenhaft in die reichen Zentren ziehen würden.

Wir haben ein Signal der totalen Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten auf dieser Welt jüngst in Form der großen Migrationswelle erlebt, die die europäische Politik massiv getroffen hat. Migration resultiert aus exorbitanten globalen Unterschieden in der Lebenssituation und in den Perspektiven der Menschen.

Woher resultieren die aktuellen Probleme? Unser offenes Handelssystem ist insgesamt ein wohlstandssteigerndes System, das es insbesondere Macht-, Informations-, Wissens- und Geldeliten in der reichen wie der armen Welt erlaubt, die erzielten Gewinne in überproportionaler Höhe zu sich selbst zu lenken, sowohl zulasten der eigenen Bevölkerung, als auch zulasten der Armen überall auf dieser Welt. Der hier wirksam werdende Mechanismus führt zur Aushebelung der Demokratie vor Ort, gerade auch in den reichen Ländern. Die Reaktionen der »Verlierer« sind massiv: Weg von der Globalisierung, zurück zum Nationalstaat, zurück zur eigenen Demokratie, in der die eigene Stimme noch etwas zu zählen scheint. Dass die Versprechen, die vonseiten alternativer Politik gemacht werden, nicht erfüllbar sind, steht auf einem anderen Blatt.

Im Ergebnis entsteht eine Situation extremer Inkohärenz in der Politik. Während wir heute auf der einen Seite nicht mehr freie Märkte als Antwort auf die Probleme der Welt postulieren, sondern grüne und inklusive Märkte, während wir darüber debattieren, dass wir mehr sozialen Ausgleich brauchen, laufen die tatsächlichen Entwicklungen in eine gegenteilige Richtung. Wir thematisieren auch, dass die Globalisierung ein anderes Handelssystem braucht, einen fairen Handel, nicht nur einen freien Handel. Die tatsächlichen Verhältnisse sind aber auch hier genau entgegengesetzt.

Das liegt auch daran, dass wir unter internationalen Verträgen operieren, die noch aus den Zeiten stammen, als die Logik der freien Märkte die dominierende Philosophie war und als Lösung für die existierenden wirtschaftlichen Probleme angesehen wurde. Exemplarisch genannt sei die Welthandelsordnung der WTO. Der Washington Konsensus, ein Wirtschaftsprogramm für sich entwickelnde Staaten aus den 1990er-Jahren, basierte noch auf der Philosophie, dass der Staat sich zurückziehen soll.

Seit der Weltfinanzkrise ist die Sichtweise eine andere. Mittlerweile wird im öffentlichen Raum wieder ausgesprochen, was in der Sache schon immer klar war, dass wir nämlich einen starken Staat und eine ordnende Hand für die Wirtschaft brauchen. Wir brauchen Standards und Regulierung, wir müssen die Umwelt schützen, und vor allem müssen wir die Balance der Gesellschaft fördern und so eine Gesellschaft der Mitte erreichen, die alle mitnimmt und insbesondere allen Menschen Gesundheit und Zugang zu Bildung und zumindest eine Annäherung an Chancengleichheit eröffnet.

Die heutige Marktphilosophie der internationalen Organisationen wie UN, IWF, WB und OECD lautet: green and inclusive. Das hört sich gut an. Aber die Umsetzung ist schwierig, nicht nur national, erst recht international. Schlüsselelemente wie der unbedingt erforderliche Finanzausgleich sind umstritten.

Insofern fordern wir einen fairen Handel, sorgen aber dafür, dass der Starke sich auf dem Markt durchsetzt und den Schwachen zum Rohstofflieferanten degradiert. Wir schaffen Bedingungen, unter denen die Eliten ärmerer Länder mit den Eliten reicher Länder kooperieren und Deals vereinbaren, die reichen Ländern den Zugriff auf die Ressourcen ärmerer Länder eröffnen, und zwar so, dass die Bevölkerung vor Ort wenig davon hat, die dortigen Eliten aber umso mehr und ebenso wir in der reichen Welt, die wir als Wirtschafts- und Finanzpartner der dortigen lokalen Eliten fungieren.

Was bedeutet dies nun für den Autor dieses Buches, für sein Ministerium und für weitere Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit? Einem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung kommt in unserer Welt, neben objektiv auszuführenden Aufgaben, insbesondere auch die Rolle einer nachgeordneten »Reparaturwerkstatt« zu, die Pflaster auf Wunden klebt, die wir zuvor aufgerissen haben. Wir sind beteiligt an der Etablierung und dem Erhalt einer internationalen Finanzstruktur, bei der die Korruption blüht und jedes Jahr mehr als 50 Milliarden US-Dollar über illegale Kapitalabflüsse aus Afrika in Steuerparadiese hinausgeschleust werden. Während wir dem vielen Geld und den Rohstoffen Wege aus afrikanischen Ländern heraus eröffnen, stellen wir gleichzeitig Hilfen zur Verfügung, um auf diese Weise erzeugte Schäden wieder zu beseitigen. Die Finanzmittel, die wir für Schadensbewältigung einsetzen, liegen dabei allerdings weit unterhalb der Volumina, die an anderen Stellen illegal aus den betroffenen Ländern herausgeschleust werden.

Insbesondere erlauben wir es den ärmeren Ländern im Rahmen der WTO nicht, den Weg einzuschlagen, der die Basis der Wohlstandsbildung aller reichen Länder war, nämlich hinter Schutzmauern ihre eigenen Industrien zu entwickeln. Zudem nehmen wir durchaus gerne und selektiv besonders gut ausgebildete, vielversprechende, intelligente Menschen aus diesen Ländern bei uns auf und zahlen für diesen Transfer eher nicht. Hier könnte man sich bessere Lösungen vorstellen. Dabei ist die jetzige Situation dennoch besser als nichts, denn in jedem brain drain liegt auch ein brain gain. So ist anzuerkennen, dass das Gesamtvolumen der weltweiten Rücküberweisungen von Arbeitsmigranten fast dreimal so groß ist wie die öffentlichen Mittel der entwickelten Staaten für internationale Entwicklungszusammenarbeit (ODA).

Man kann die aktuelle Situation auch so beschreiben: Ein international, vor allem von den zurückliegenden Ländern, als fair angesehenes Handelsabkommen konnte bisher nicht geschlossen werden. Im Rahmen der UN, bei der die ärmeren Länder eine strukturelle Mehrheit haben, ist dies nie gelungen. Denn die Vorstellungen der Mehrheit waren für die reicheren Länder nicht akzeptabel.

Die reichen Staaten haben den sich entwickelnden Staaten deshalb einen Deal in der WTO, und damit außerhalb der UN, angeboten. Dieser Deal ist für die Entwicklung der ärmeren Länder immer noch besser als keiner. Aber das bedeutet nicht, dass es für die Welt nicht insgesamt einen besseren Deal geben könnte, ein besseres Programm: nicht (nur) freie Märkte, sondern tatsächlich faire Märkte.

Hier setzt das Engagement von Minister Müller an. Unermüdlich besucht er die Länder des Südens, unermüdlich sucht er nach der Wahrheit vor Ort, der ground truth. Unermüdlich sucht er nach besseren Lösungen. Mit einem unvoreingenommenen jugendlichen Blick, vielleicht dem Blick eines katholischen Pfadfinders, auf jeden Fall dem Blick eines auf dem Land aufgewachsenen und bodenständigen Menschen schaut er auf die Welt. Es ist der Blick eines Menschen, der ein elementares Gerechtigkeitsgefühl in sich trägt und sich durch schöne Worte und Formeln nicht in die Irre führen lässt. Er ist außerdem ein Mensch, der den Mut hat, auszusprechen, dass große Diskrepanzen bestehen zwischen dem, was wir empfinden, sagen, fordern und für richtig halten, und dem, was tatsächlich passiert. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass unsere Zustimmung zur heutigen Handelslogik nicht immer nur die von Getriebenen war. Oft waren wir Anstifter, die die heutigen Verträge aktiv vorgeschlagen haben, durchaus auch zum eigenen Vorteil.

Der Spagat, den ein Politiker wie Dr. Müller, machen muss, ist gewaltig. Aber die Wirkung, die er mit seiner Art, die Dinge zu tun, erzielt, ist es auch. Er ist glaubwürdig in einem schwierigen Umfeld. Die von ihm vertretene Linie einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft in weltweiter Perspektive, die die Nachhaltigkeitsziele ernst nimmt, hat zumindest ein großes Potenzial ebenso wie die Agenda 2030. Letztere gerade auch vor dem Hintergrund der deutlich gewordenen Migrations- und Fluchtrisiken, die den europäischen Zusammenhalt bedrohen und ebenso ein soziales Auseinanderbrechen der reichen westlichen Gesellschaften zur Folge haben können. Es ist bemerkenswert, dass auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos die zunehmende soziale Spaltung neben Umweltrisiken als das größte Risiko, das heute die weltweite wirtschaftliche Zusammenarbeit bedroht, identifiziert wurde.

Aus den genannten Gründen hat der Senat der Wirtschaft, zusammen mit dem Club of Rome, eine gemeinsame Denkschrift für das Ministerium und die Bundesregierung zum Thema Marshallplan mit Afrika entwickelt. Wichtig ist hier das Wörtchen »mit«. Das vorliegende Buch enthält inhaltlich Bezüge zu dieser Zusammenarbeit. Insofern hat der Senat der Wirtschaft Herrn Minister Müller gerne dabei unterstützt, seine Überlegungen und Erfahrungen mit einem Buch einem breiten Publikum authentisch nahezubringen. Neben dem Autor dieses Vorworts haben sich aus dem Senatsumfeld insbesondere Bert Beyers, Professor Estelle Herlyn und – mit einem Kurzbeitrag – Professor Klaus Leisinger in die Entstehung dieses Buches eingebracht. Es ist dies ein Buch, das ungeschminkt die Erfahrungen eines Ministers in einem schwierigen Umfeld wiedergibt. Einem Umfeld, in dem Kräfte gegeneinander wirken, die die Menschen leicht überfordern und intellektuell in die Verzweiflung treiben können.

In einem solchen Umfeld voller Widersprüche eine klare Linie zu behalten, ist nicht einfach, aber notwendig. Zunächst einmal, um mindestens in der Beurteilung von Fakten richtig und falsch auseinanderhalten zu können. Das ist das Gegenteil des postfaktischen Trends, den wir heute beobachten. Klarheit ist außerdem wichtig, um jenseits der Zwänge des Status quo, etwa bei der zukünftigen Ausgestaltung internationaler Verträge, wie zum Beispiel der Vertragswerke der WTO, darüber nachdenken zu können, was man ändern könnte und welcher Koalitionen es bedürfte, um den WTO-Vertrag im internationalen Konsens zu novellieren. Wie könnten die Lösungsvorschläge aussehen, wenn dies gelingen soll? Hier Fortschritte zu erzielen ist wichtig, um Hoffnung für die Zukunft zu schaffen. Der Autor tut das in diesem Buch. Wir danken ihm vonseiten des Senats der Wirtschaft e. V. für seinen offenen Blick, seine klare Sprache und seinem Mut in der Sache und wünschen dem Buch einen großen Erfolg. Ich persönlich wünsche dem Autor positive Reaktionen und dem Buch viele Leser sowie den Lesern wichtige Horizonterweiterungen in einem schwierigen Umfeld durch die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen, Erkenntnissen und Hoffnungen eines authentischen Beobachters und politischen Akteurs.

Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Franz Josef Radermacher

Präsident des Senats der Wirtschaft e. V., Bonn, Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n) Ulm, Professor für Informatik an der Universität Ulm, Vizepräsident des Ökosozialen Forums Europa, Wien sowie Mitglied des Club of Rome.

Einleitung

Eine Handvoll Lehmhütten in einem verdorrten Landstrich im westafrikanischen Burkina Faso. Die Menschen dort leben wie Generationen vor ihnen. Kein Laden, kein Wasser, keine Schule – aber: ein Handymast. Unser Wagen hält auf dem Dorfplatz. Etwa 30 Männer umringen uns, die Frauen bleiben im Hintergrund. Einer der Männer erzählt mir von seinem Leben. Er hat zwei Kühe, fünf abgemagerte Ziegen und sechs Hühner, dazu zehn Kinder und seine Frau.

Mein Handy funktioniert tadellos. Es ist nicht zu fassen, ich habe einen Termin für ein Telefoninterview mit Phoenix in Deutschland und berichte live aus den Lehmhütten nach Europa. Ich erzähle von den Jugendlichen hier. Nur jeder fünfte hat die Chance auf einen Schulbesuch. Den meisten bleibt nur die Perspektive als Ziegenhirt. Viele der jungen Menschen haben ein Handy. Sie wissen also, was gespielt wird in der Welt. Wir alle leben in einem globalen Dorf.

Wie denkt die Jugend Afrikas über ihre Zukunft? Wollen sie Ziegenhirt werden wie der Vater? Oder treibt sie die Sehnsucht nach einem neuen Leben an? Geht das hier im Dorf oder in der nächsten Stadt? Oder bleibt als einzige Hoffnung nur die Flucht nach Deutschland oder nach Europa?

Wir müssen uns darauf einstellen: Eine neue Völkerwanderung wird die Herausforderung des Jahrhunderts werden. Ich denke nicht nur an die Situation in Afrika, auch in Indien und Bangladesch ist die Ausgangslage für Millionen von Jugendlichen nicht anders. Ich erinnere mich an Gespräche mit jungen Menschen an einer Universität in Ägypten. Bestens ausgebildet, westlich gekleidet, arbeitslos. Fünf Millionen obdachlose Kinder, so berichten mir die Bischöfe in Kairo, gibt es allein in Ägypten. 20 Millionen Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, zwei Drittel davon ohne Ausbildung und Arbeit, blicken nach Europa. Eine der jungen Frauen, die uns als Dolmetscherin begleitete und neben Französisch, Englisch auch etwas Deutsch und Türkisch beherrschte, fragte ich, welche Fernsehprogramme die Jugend im Land sieht. In Ägypten, sagte sie spontan, schauen wir CNN, amerikanischen Sport, Musik und Kultur, aber auch türkisches, arabisches, afrikanisches und europäisches Fernsehen. Wir wissen, wie es in der Welt zugeht, und sollte uns der ägyptische Staat keine Zukunftsperspektive bieten, wollen wir nach Europa. Am liebsten nach Deutschland. Das ist unser Traum. Wer möchte es Millionen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Ägypten verdenken?

Sie haben gekämpft für die Demokratie und landeten im Islamstaat der Muslimbrüder. Jetzt sind sie auf die autoritären Strukturen des Militärsystems zurückgeworfen.

Welche Herausforderungen durch die junge Generation in der Maghreb-Region sowie in Afrika insgesamt auf uns zukommen, zeigte mir das Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Sehr realistisch beschrieb er die wirtschaftliche Situation Ägyptens und ganz besonders den Wunsch der jungen Generation nach einer besseren Zukunft, nach Arbeit, Wohnungen, Autos, Familie und Zukunftsperspektiven, nach einem Leben wie in Europa. Ich werde alles tun, aber ich weiß nicht, ob es gelingt, dass wir ausreichend Arbeitsplätze für die Jugend hier im Land schaffen können. Gelingt dies nicht, so der Präsident, ist unvorhersehbar oder doch vorhersehbar, was kommen wird. Millionen von Jugendlichen wollen ein anderes, ein besseres Leben. Sie werden die Perspektivlosigkeit ohne Arbeit im eigenen Land nicht mehr akzeptieren, und viele, vielleicht Millionen sehen ihre Zukunft in Europa.

Nicht anders ist die Situation in Tunesien, Algerien oder Marokko, in Afrika insgesamt. Der Bevölkerungsdruck wächst dramatisch. Die afrikanische Bevölkerung wird sich bis 2050 verdoppeln. Heute schon liegt das Durchschnittsalter bei 18 Jahren, das heißt, die Hälfte der Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche. Bevölkerungswissenschaftler nennen eine Zahl von bis zu zwei Milliarden Babys, die auf dem afrikanischen Kontinent bis 2050 geboren werden. Weltweit wächst die Bevölkerung derzeit täglich um 230 000 Menschen. Jährlich kommen 80 Millionen – also einmal »Deutschland« – hinzu.

Die Dynamik und der Druck auf die Erde sind gewaltig. Wer 1950 geboren wurde, hat erlebt, wie sich die Weltbevölkerung verdreifachte, der CO2-Ausstoß verfünffachte und der weltweite Handel um mehr als das Zweihundertfache anwuchs. Da aber der Planet Grenzen hat und seine Ressourcen endlich sind, kann auch Wachstum nicht grenzenlos sein. Der menschliche Konsum übersteigt schon heute die Regenerationskraft der Erde.

Unser Konsum- und Wachstumsmodell, übertragen auf die Weltbevölkerung, würde zwei oder drei Erden erfordern. Deshalb brauchen wir einen Paradigmenwechsel unseres Denkens und Handelns. Nachhaltigkeit muss der Grundsatz all unseres Tuns sein. Nach dem Prinzip der Verantwortung und der Vernunft sind wir verpflichtet, die Schöpfung auch für kommende Generationen zu bewahren. Wir sind die erste Generation, die den Planeten an den Rande des Abgrunds bringen kann. Die Hälfte des weltweiten Waldbestands haben wir bereits abgeholzt, die Klimaveränderung hinterlässt bereits deutliche Spuren. Noch aber können wir die Herausforderungen meistern.

Wir sind auch die erste Generation, die die Möglichkeiten, das Wissen und die Instrumente besitzt, die Klimakatastrophe zu verhindern, die Ressourcen des Planeten zu schützen, eine Welt ohne Hunger und ein Leben in Würde für alle zu ermöglichen. Wir haben kein Erkenntnisproblem. Die Weltgemeinschaft hat mit dem New Yorker Zukunftsvertrag und der Festlegung von 17 Nachhaltigkeitszielen sowie der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens erkannt, welcher Weg in die Zukunft der richtige ist.

Es muss gehandelt werden, jeder Einzelne, die Politik, die Wirtschaft, die Gesellschaft, die Medien. Wir müssen den Prozess der Globalisierung gerecht und nachhaltig gestalten. Zehn Prozent der Weltbevölkerung verfügen über 90 Prozent des Vermögens, 20 Prozent der Menschheit in den Industriestaaten verbrauchen 65 Prozent der Ressourcen. Das ist weder gerecht noch zukunftsfähig. Die Differenz zwischen Arm und Reich darf nicht weiter wachsen, die Ausbeutung von Mensch und Natur, besonders in den Entwicklungsländern, wird von den Menschen dort nicht mehr hingenommen werden.

Globalisierung schafft Chancen, aber der weltweite Markt und der Handel bedürfen verbindlicher sozialer, kultureller und ökologischer Regeln und weltweiter Standards – zur Wahrung der Menschenrechte und zum Schutz der globalen Güter und der natürlichen Ressourcen des Planeten.

Ein friedliches Zusammenleben auf dieser Welt setzt eine gerechte Weltordnung, fairen Handel und fairen Interessenausgleich zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern voraus. Wirtschaft und Politik sind dem Gemeinwohl weltweit verpflichtet und haben den Menschen zu dienen.

Ich habe als Entwicklungsminister viele, insbesondere afrikanische Länder bereist und intensiv kennengelernt. Handeln wir jetzt nicht entschlossen und investieren in die Zukunft der Jugend in Afrika und den Entwicklungsländern, dann machen wir uns nicht nur schuldig. Wir werden auch erleben, dass die Menschen Hunger, Armut, Klimawandel, Ressourcenausbeutung und Arbeitslosigkeit nicht mehr hinnehmen werden.

Vor allem die junge Generation wird es nicht akzeptieren, dass die Ressourcen der Entwicklungsländer die Grundlage unseres Wohlstands bilden, ohne dass sie einen gerechten Anteil an der resultierenden Wertschöpfung erhält. Bei meinem Besuch in der Elfenbeinküste wurde ich mit der Realität konfrontiert. Erwachsene und Kinder schuften für 50 Cent am Tag, für einen Hungerlohn, damit wir unseren Kaffee und unsere Schokolade genießen können. Ganze drei Cent beträgt der Anteil pro Tafel Schokolade für die Arbeitskräfte auf den Plantagen, ähnlich sind die Verhältnisse in der Textilwirtschaft. Für 50 US-Dollar im Monat nähen Frauen im Zwölf-Stunden-Schichtbetrieb in einer Sechs-Tage-Woche unsere Kleider unter unvorstellbar menschenunwürdigen Bedingungen. Wir können und müssen diese Verhältnisse ändern.

Deutschland, Europa und die Welt müssen jetzt entschieden handeln. Die Lösung kann und wird nicht in der Aufnahme von Millionen von Flüchtlingen in Europa bestehen. Wir müssen viel mehr vor Ort tun und in die Lebenschancen der Menschen in den Entwicklungsländern investieren. Wir haben das Wissen, die Innovationen und die Möglichkeiten, die großen Herausforderungen zu bewältigen. Eine Welt ohne Hunger zu schaffen, eine Welt, die auch Perspektiven für die Jugend Afrikas, Indiens und anderer Entwicklungsländer bietet. Dazu beizutragen, liegt in unserer Verantwortung. Und es liegt in unserem ureigenen Interesse.

Wie die Welt beschaffen ist

Das globale Dorf

• Fernsehen und Internet haben einen globalen Raum für Bilder und Ideen geschaffen. Die Vernetzung wird immer enger. Wissen und Information sind in Echtzeit rund um den Globus verfügbar.• Güter, Dienstleistungen, Kapital und Personen sind weltweit im Austausch. Tagtäglich, auch heute, sind neun Millionen Menschen im Flugzeug unterwegs.• 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, 90 Prozent davon finden derzeit Aufnahme in Entwicklungsländern. Bevölkerungsentwicklung, Kriege, Hunger und Klimaveränderung führen möglicherweise dazu, dass bald nicht mehr Tausende, sondern Millionen Menschen an unseren Grenzen stehen. • Die Menschen in den Entwicklungsländern werden es auf Dauer nicht hinnehmen, dass ihre Ressourcen die Grundlage unseres Wohlstands bilden, ohne dass sie einen gerechten Anteil davon erhalten. • Frieden für das Zusammenleben im globalen Dorf setzt eine gerechte Weltordnung mit einem fairen Interessenausgleich zwischen Industriestaaten, Schwellen- und Entwicklungsländern voraus.

Ich habe schon viele Flüchtlingslager gesehen. Das fürchterlichste war in Juba, der Hauptstadt des Südsudan. Dort gibt es keine Kanalisation, keine Toiletten, die Menschen verrichten ihre Notdurft hinter dem Zelt. Wenn es regnet, und das tut es häufig in dieser Gegend, fließt alles, was sich außen befindet, als dunkle Brühe in die Hütten herein. Dazu Fliegen, Parasiten, Katzen, Hunde – ein hochinfektiöses Gemisch. Einfach verheerend.

Abends hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit den Bewohnern des Camps das Bundesligaspiel Bayern München gegen Hertha BSC zu sehen. Ein Flachbildschirm in unserer bescheidenen Unterkunft tat gute Dienste. In der Halbzeitpause gab es ausführlich Werbung: für deutsche Autos, Motorräder, tolle Reisen, Glitzer und Glamour. Die Afrikaner um mich herum kannten solche Bilder bereits. Für mich dagegen war es ein Schock. Diesen Kontrast zu erleben zu dem, was ich tagsüber gesehen hatte, an einem der finstersten Orte der Welt, ein Dahinvegetieren auf der Straße, in der Kloake. Und Stunden später dann die Hochglanzbilder im Fernsehen.

An diesem Abend in einem der entlegensten Winkel der Welt wurde mir klar, dass die Menschen dort genau wissen, was wir in den reichen Ländern essen und trinken, wie unsere Wohnungen, Häuser und Straßen aussehen, unsere Autos, unsere Kleiderschränke. An diesem Abend fehlten bei der Werbung nur noch die Untertitel: »Schau, so leben wir! Warum bleibst du zurück in deiner beschränkten Welt?« Es erscheint mir auch plausibel, dass gerade die klugen und dynamischen unter den jungen Leuten, die diese Bilder sehen, sich nicht mit dem Schicksal ihrer Eltern und Großeltern, mit Hunger, Bürgerkriegen, Not und Perspektivlosigkeit abfinden werden. Sondern dass sie sich auf den Weg machen werden, um ein besseres Leben, eine bessere Zukunft zu finden.

Wir haben die Wahl. Wir können hinsehen oder wegsehen. Aber selbst wenn wir die Augen schließen, wird sich die Welt weiterdrehen. So schnell wie nie zuvor. Und die Dinge sind kompliziert. Noch nie waren wir so viele Menschen auf diesem Planeten – bald acht Milliarden. Noch nie war die technische und gesellschaftliche Entwicklung so rasant. Niemals zuvor waren die Menschen so eng miteinander verknüpft. Und noch nie waren wir so sehr aufeinander angewiesen.

Ein Gefühl für die rasante Entwicklung vermittelt ein Blick in die Geschichte. Hätte man zur Zeit von Christi Geburt einen Menschen gefragt, wie die Welt in 50 Jahren aussieht, hätte er die Frage wahrscheinlich nicht verstanden. Natürlich gab es hin und wieder Missernten oder Hochwasser, das die Dörfer und Städte bedrohte, oder tauchte von Zeit zu Zeit ein feindliches Heer am Horizont auf, das im schlimmsten Fall Tod und Verwüstung hinterließ. Im Großen und Ganzen verlief das Leben aber in den immer gleichen Bahnen. Die allermeisten Menschen waren Bauern und sorgten selbst für ihr tägliches Brot. Der technische Fortschritt und die gesellschaftliche Entwicklung waren so langsam, dass die Antwort auf die Frage nach der Zukunft nur hätte sein können: Das Leben in 50 Jahren? – Es wird so sein wie heute.

Heute, 2000 Jahre später, umkreisen Hunderte von Satelliten die Erde. Jeder Quadratmeter auf den Kontinenten ist vermessen. Die Menge der Informationen verdoppelt sich regelmäßig innerhalb weniger Jahre. Aber trotz all dieses Wissens haben wir nicht den Hauch einer Ahnung, wie unsere Welt in 50 Jahren aussehen wird. Weil die Geschwindigkeit der technischen, der wirtschaftlichen und der politischen Entwicklung so rasant ist wie nie zuvor. Und weil alle diese Kräfte, Trends und Tendenzen eine wechselseitige, nicht vorhersehbare Dynamik entfalten. Wir kennen die Zukunft nicht.

Früher durften die Menschen zeit ihres Lebens bleiben, wie sie waren. Einmal Erlerntes hatte ein Leben lang Bestand. Allenfalls die Jungen eigneten sich neues Wissen und neue Fertigkeiten an. Heute dagegen gilt das Prinzip des lebenslangen Lernens. Viele Menschen empfinden das allerdings nicht als Bereicherung, sondern als zusätzlichen Stress.

Ein guter Maßstab für die historische Entwicklung ist die Anzahl der Menschen, die jeweils auf der Erde lebten. Vor etwa vier Millionen Jahren brachte die Evolution die ersten Hominiden hervor. Einige wenige nur. Lange Zeit waren unsere Vorfahren vom Aussterben bedroht. Zur Zeit von Christi Geburt betrug die Anzahl der Menschen etwa 300 Millionen Menschen, seitdem sind erst 100 bis 150 Generationen vergangen. Die Schwelle der ersten Bevölkerungsmilliarde durchbrach die Menschheit etwa zu dem Zeitpunkt, als Goethe starb, im Jahr 1832. Rund 130 Jahre später, 1965, waren wir bereits drei Milliarden Menschen, und heute sind wir annähernd acht Milliarden. Wobei 1,5 Milliarden in den wenigen Jahren seit dem Jahr 2000 hinzugekommen sind. Diese Entwicklung entspricht der berühmten sogenannten Hockeyschläger-Kurve: Lange Zeit tut sich kaum etwas, doch dann hebt die exponentielle Entwicklung ab und die Kurve weist steil nach oben. Genau das tut sie noch immer. Wir, die heute lebenden Menschen, sind Teil dieser überaus stürmischen Phase der Geschichte. Jeden Tag werden 230 000 Menschen mehr geboren als sterben, jedes Jahr sind es 80 Millionen.

Das Bevölkerungswachstum findet heute allerdings kaum mehr in Europa und den industrialisierten Zonen statt, sondern in den Schwellen- und Entwicklungsländern und dort an unterschiedlichen Stellen mit je spezifischer Dynamik. Indien als Staat mit derzeit etwa 1,3 Milliarden Menschen und Afrika als Kontinent mit heute etwa 1,2 Milliarden weisen eine rasante Entwicklung auf. Allerdings bewegt sich dieses Wachstum auf dünnem Eis. Die ökologischen Trägersysteme des Planeten stehen bereits unter Stress. Ob Ozeane, Wälder, Böden oder die Atmosphäre, die demografische und wirtschaftliche Dynamik der vergangenen 200 Jahre hat sie bereits aus ihrer natürlichen Balance geworfen. Wir nutzen die Natur schneller, als sie sich regenerieren kann. Das kann eine Weile gut gehen, aber irgendwann ist der Bogen überspannt.

Das ist auch der Grund, warum die Entwicklungsländer in den nächsten 30 Jahren einen anderen Weg in Richtung Industrialisierung, Wohlstand und Entwicklung einer modernen Infrastruktur einschlagen müssen als die alten »Vorbilder«, also anders, als Deutschland, Japan oder die USA es getan haben. Noch immer hat die Hälfte der Menschen auf der Erde keinen Zugang zu Energie – der Grundlage für Wachstum, Entwicklung und Wohlstand. Ein Energiewachstum für Entwicklungs- und Schwellenländer auf der Basis von fossilen Brennstoffen, Kohle, Öl und Gas, wäre allerdings eine globale Bedrohung für das Klima und den gesamten Planeten. Deshalb bedarf es neuer, leistungsfähiger und klimafreundlicher Energiesysteme. Erforderlich ist ein Quantensprung bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Auch dies liegt in unserer Verantwortung und unserem Interesse.

Die Demografie ist wohl die einzige Wissenschaft, die uns einigermaßen verlässliche Zahlen über unsere Zukunft liefern kann. Die mittleren Projektionen der Vereinten Nationen sagen für das Jahr 2050 eine Weltbevölkerung von 9,7 Milliarden und für 2100 von 11,2 Milliarden Menschen voraus. Es können aber durchaus auch mehr sein. Allein in China und Indien werden um 2050 je annähernd 1,5 Milliarden Menschen leben. Während die Bevölkerung in China dann langsam abnehmen wird, wächst die Zahl in Indien weiter. Afrika wird die Region mit dem höchsten Zuwachs sein. Die Zahl der Einwohner des Kontinents wird sich bis 2050 verdoppeln und bis 2100 verdreifachen, vielleicht vervierfachen. Insgesamt könnte sich die Weltbevölkerung Ende des 21. Jahrhunderts stabilisieren. Die Unterschiede zwischen den Kontinenten werden dabei immer gravierender: In europäischen und zunehmend auch in asiatischen Ländern sinkt die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Frau, teilweise unter das Reproduktionsniveau von etwa 2,1 Kindern im Mittel pro Frau. In ärmeren Ländern ist dieser Trend aber längst nicht sicher. Wie sich die Zahlen in Staaten mit sehr hohem Bevölkerungswachstum – etwa in Äthiopien, Tansania und Kongo – entwickeln werden, ist kaum vorhersehbar. Im Moment haben dort viele junge Familien immer noch fünf und mehr Kinder.

Die bevölkerungsreichsten Länder im Jahr 2050 werden wahrscheinlich sein: Indien mit 1,7 Milliarden, China mit 1,4 Milliarden, Nigeria mit 400 Millionen, die USA mit 390 Millionen, Indonesien mit 320 Millionen, Pakistan mit 310 Millionen, Brasilien mit 240 Millionen und Bangladesch mit 200 Millionen.

Die Demografie zeigt uns die Zukunft wie eine Landkarte. Sie kann