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Das Buch richtet sich an Eltern, deren Baby ein wenig "anders" ist. Babys, die viel schreien, scheinbar nie zufrieden sind und den Eltern sehr viel abfordern, sind häufig hochbedürftig. Man sagt auch High-Need-Baby dazu. Viele betroffene Eltern denken, Sie hätten ein Schreibaby. Und tatsächlich: Es gibt viele Parallelen bei High-Need-Babys und Schreibabys. Woran erkennt man ein High-Need-Baby? Was kann man als Eltern tun, um den Bedürfnissen des Babys gerecht zu werden? Wie gelingt ein harmonisches Familienleben und wie gelingt es, dass Partnerschaft und Selbstfürsorge nicht auf der Strecke bleiben?
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Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Unser High-Need-Baby geborgen – liebevoll - bedürfnisorientiert
Hochbedürftige und hochsensible Kinder und Schreibabys besser verstehen: Wege zu einem harmonischen Miteinander
Ulrike Steiner
Copyright und Verlag: Ulrike Steiner, [email protected]
Graf-Leutrum-Str. 2/4, 71229 Leonberg
Inhalt
Über mich
Einleitung
High-Need-Baby – was bedeutet das?
Ist High Need nur eine Modeerscheinung?
Sind High-Need-Babys Problemkinder?
Die Merkmale eines High-Need-Babys
High-Need-Babys haben ein großes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Beruhigung
High-Need-Babys neigen zu lautem und heftigem Schreien
High-Need-Babys haben oft Schlafprobleme
High-Need-Babys sind Reizen gegenüber besonders empfindlich
High-Need-Babys zeigen intensive Emotionen
Woran erkennt man denn nun ein High-Need-Baby?
Charakteristische Verhaltensmuster und Merkmale von High-Need-Babys
Ist es überhaupt wichtig, zu wissen, ob man ein High-Need-Baby hat?
High-Need-Baby oder Schreibaby?
Ist High Need und hochsensibel eigentlich das Gleiche?
Zusammengefasst nochmal die Eigenschaften von High-Need-Babys:
Hochsensible Babys:
Ursachen und Faktoren von Hochbedürftigkeit bei Babys
Unterscheidung zwischen normalen Entwicklungsphasen und Anzeichen von Hochbedürftigkeit
High Need als Diagnose vom Arzt?
Was sagt eigentlich die Forschung zum Thema High-Need-Baby?
Langfristige Perspektiven: Wie entwickeln sich High-Need-Babys?
Einmal High Need, immer High Need?
High-Need-Kleinkinder - gibt es das?
Könnte etwas ganz anderes dahinter stecken, dass das Baby so viel schreit?
Gibt es Therapien oder Behandlungsmöglichkeiten?
Homöopathie
Sensorische Integrationstheorie
Ergotherapie
Musik- und Bewegungstherapie
Auswirkungen auf die Eltern-Kind-Beziehung
Welche Herausforderungen bestehen für Eltern von High-Need-Babys?
Unterstützung und Vernetzung für die Eltern
Austausch mit anderen betroffenen Eltern
Professionelle Beratung und therapeutische Unterstützung
Auswirkungen auf die elterliche Beziehung
Wie gehe ich mit meinem High-Need-Baby um? Der Schlüssel zum positiven Miteinander
Bedürfnisorientierte Erziehung
Praktische Tipps für Eltern von High-Need-Babys
Warum Tragen so wichtig ist
Was sollen wir nur tun, wenn Baby immer weint?
Die Bedeutung von Ruhe und Routine
Bedürfnisse der Eltern ernst nehmen: Ein paar Übungen zur Selbstliebe und Achtsamkeit
Verwandelt negative Gedanken in Positive!
Probleme visualisieren
Selbstfürsorge für Eltern
High Need, ein Schreckgespenst? High Need, ein Geschenk
Das sagen Eltern von High-Need-Kindern rückblickend zu ihrem Nachwuchs
Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
Empfehlenswerte Literatur zum Thema
Über mich
Was mich dazu bewogen hat, dieses Buch zu schreiben? Dafür gibt es mehrere Gründe. Ich hatte 20 Jahre lang einen Babyladen, ein Schwerpunkt waren Tragehilfen und Schlaf-Utensilien. Ich bin ausgebildete Trageberaterin und weiß, welchen positiven Effekt das Tragen auf (Schrei-)Babys hat. Ich war viel auf Messen, kam ins Gespräch mit jungen Eltern und habe mit Hebammen zusammengearbeitet. Außerdem habe ich Säuglingspflegekurse gegeben.
Hinzu kommt: In meiner langjährigen Arbeit als Texterin habe ich des Öfteren das Thema Schreibaby und High-Need-Baby ausführlich behandelt und mich viel mit diesem Thema beschäftigt.
Einleitung
9 lange Monate sind endlich vorbei, euer Baby ist jetzt da. Und nun? Ist alles ganz anders als erwartet. Ihr seid gestresst, weil euer Baby viel schreit und euch Tag und Nacht fordert. Vielleicht werdet ihr euch fragen: „Ist das denn noch normal?“ Vielleicht werdet ihr euch auch fragen: „Ist mit unserem Baby alles in Ordnung? Ist es gesund? Fehlt ihm etwas?“ Vor allem aber kommt ihr an eure Grenzen, weil ihr zu wenig Schlaf habt, weil eure Nerven blank liegen und weil euch keiner darauf vorbereitet hat, wie es in Wirklichkeit aussieht. Von wegen Babyglück! Ihr seid erschöpft, übermüdet und wisst nicht mehr weiter. Das ist vielleicht der Grund, warum ihr dieses Buch in den Händen haltet. Weil euer Kind etwas Besonderes ist. Weil ihr der Meinung seid, dass es mehr schreit als andere Babys und mehr Bedürfnisse hat, die nicht so leicht zu befriedigen sind.
Dass die ersten Wochen mit Baby extrem anstrengend sind, ist nichts Außergewöhnliches. Schlafmangel, angespannte Nerven, die Angst, zu versagen, überbordende Liebe zu dem kleinen Wesen, viel Körperkontakt, innige Momente und lange Schreiphasen sind an der Tagesordnung. Es ist alles so wunderschön, aber auch so unglaublich anstrengend.
Und dann habt ihr vielleicht den leisen Verdacht, dass andere Eltern das alles mit links wuppen: Der Haushalt ist picobello. Die Großeltern sind in der Nähe und springen ein, das Baby schläft durch, lässt sich ablegen und weint so gut wie nie. Ernsthaft? Wer weiß das schon so genau? Hinter die Fassade könnt ihr schließlich nicht schauen. Außerdem: Hier hilft kein Vergleich. Euer Baby ist so, wie es ist, und das ist gut so. Babys haben schon von Geburt an unterschiedliche Charaktere, und das eine schreit eben weniger, das andere mehr. Auch wenn es manchmal ein Grund zur Verzweiflung sein kann: Solange eurem Baby körperlich nichts fehlt, ist zumindest eine physische Krankheit auszuschließen. Dennoch stellt sich die Frage: Ist so viel Schreien normal? Mal davon abgesehen: Was ist schon „normal“?
Vielleicht habt ihr ja ein High-Need-Baby? High-Need-Babys haben ganz besondere Ansprüche an ihre Eltern, das kann man ja dem Namen schon entnehmen. Und genau darum soll es in diesem Buch gehen: Um High-Need-Babys, ihre Charaktere, ihre Bedürfnisse und darum, wie ihr als Eltern am besten damit umgeht.
Es soll Mut machen, sich dieser Herausforderung zu stellen, denn eines ist sowieso klar: Das Leben mit einem High-Need-Baby ist zwar anstrengend, aber auch zauberhaft schön, abenteuerlich, liebevoll und erfüllend. Wichtig ist aber, dass ihr euer Kind genauso nehmt, wie es ist und damit umgehen könnt, oder noch besser: Dass ihr auf seine Bedürfnisse, die manchmal etwas von denen anderer Babys differieren, eingehen könnt.
Am Ende des Buchs finden betroffene Eltern hilfreiche Tipps über den Umgang mit ihrem High-Need-Baby, weiterhin Tipps zur Selbstfürsorge, zum Krafttanken und ein paar mutmachende Beispiele, die aufzeigen, dass ein High-Need-Baby etwas ganz Besonderes ist und dass ihr regelrecht stolz auf euren Nachwuchs sein könnt.
High-Need-Baby – was bedeutet das?
High-Need-Baby oder nicht? Es gibt zumindest aus medizinischer Sicht keine Definition für diesen Begriff, was auch nicht verwunderlich ist. Es handelt sich schließlich nicht um eine Krankheit, sondern vielmehr um eine Eigenschaft bzw. eine genetische Disposition. Daher ist auch die Forschungslage noch sehr dünn. Betroffene Eltern wissen aber in der Regel sehr genau, ob die Merkmale auf ihr Baby zutreffen oder nicht. Und für manche Eltern ist es sogar eine Erleichterung, wenn sie erstens wissen, dass sie damit nicht alleine sind, und zweitens, dass das „Kind einen Namen hat“.
Der Begriff High-Need-Baby stammt von einem bekannten Kinderarzt, Dr. William Sears, der seine Erkenntnisse im Buch „The Fussy Baby Book“ niedergeschrieben hat. Er ist derjenige, der sich vermutlich am meisten mit dem Phänomen „High Need“ beschäftigt hat, immerhin hatte er selbst ein High-Need-Baby und somit genug Anlass, um sich etwas eingehender mit der Materie zu beschäftigen.
Ist High Need nur eine Modeerscheinung?
Zumindest könnte es den Anschein erwecken, denn mal ehrlich: Unsere Eltern oder Großeltern haben mit ziemlicher Sicherheit von einem High-Need-Baby noch nie im Leben etwas gehört. In letzter Zeit aber stolpert man immer wieder über den Begriff, vor allem natürlich dann, wenn man ein Baby hat, das überdurchschnittlich viel weint und seine Eltern überdurchschnittlich fordert.
High-Need-Baby, der Name ist Programm, denn es geht darum, dass diese Babys eine ganze Menge Bedürfnisse haben, was sie von anderen Babys teilweise unterscheidet. Klar, Hunger und Sehnsucht nach Nähe, das haben alle Babys. Und jedes Baby schreit, das eine mehr und das andere weniger. High-Need-Babys aber sind anders. Und ihre Eltern merken das sofort, denn sie haben natürlich ein gutes Gespür dafür, was bei ihrem Baby vor sich geht. Sie fühlen sich gefordert und oft auch überfordert.