Unser Hund, mein Freund - Madeleine Franck - E-Book

Unser Hund, mein Freund E-Book

Madeleine Franck

4,9

Beschreibung

Wenn der Traum vom eigenen Hund in Erfüllung geht, ist die Begeisterung bei den Kindern erst einmal groß. Dieses Buch vermittelt auf kindergerechte Art das nötige Wissen über Verhalten und Erziehung des vierbeinigen Familienmitglieds und sorgt mit viel Spiel und Spaß dafür, dass Kind und Hund zu besten Freunden werden. Dabei stehen positives Training und ein liebevoller Umgang mit dem Tier im Fokus. Weil auch der netteste Familienhund Zähne hat, werden neben dem Verständnis für die Bedürfnisse des Hundes auch Verhaltens- und Trainingstipps für die Vermeidung von Risiken vermittelt. Eine ansprechende Aufmachung, passende Bilderserien und große Schriftgrößen regen zum selbstständigen Lesen an, per QR-Code eingebundene kurze Videos erleichtern das Umsetzen der Inhalte.

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Seitenzahl: 71

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Unser Hund –mein Freund

Das Hundebuchfür jedes Kind

Madeleine Franck und Rolf C. Franck

Zeichnungen © Shutterstock.com/hoyou

Inhalt

Einleitung

Hunde verstehen

Wahrnehmung und Gefühle

Was denken Hunde?

Hundesprache

Hund trifft Hund

Familienleben

So werden wir beste Freunde

Vertrauen gewinnen

Positives Hundetraining

Spaziergänge

Spielen

Kuscheln

Hunde erziehen und beschäftigen

Alltagsübungen

Hundesport

Tricktraining

Schnüffelspiele

Ideen für Regentage

Selbst gemacht

Leckerchen und Schleckereien

Spielzeug basteln

Halsband und Leine

Freundschafts-T-Shirt

Info für Eltern

Sontje und ihr Freund Sheltie.

Foto © Madeleine Franck

Einleitung

Hallo! Ich heiße Sontje und meine Eltern haben dieses Buch geschrieben. Wir haben zurzeit fünf Hunde, von denen einer mir gehört. Er ist ein zwölfjähriger Sheltierüde und heißt auch „Sheltie“. Sheltie darf in meinem Zimmer schlafen und wir unternehmen viel gemeinsam. Ich übe gerne Tricks mit ihm, habe schon mehrere Kurse in unserer Hundeschule mitgemacht und wir trainieren zusammen Agility. Dabei muss man durch einen Parcours mit Hürden, Tunneln, Slalom und anderen Hindernissen laufen. Agility macht uns sehr viel Spaß und am liebsten trainiere ich gemeinsam mit meiner Freundin Maya und ihren beiden Papillons „Pearly“ und „Nemo“.

Maya und ich haben meinen Eltern beim Schreiben des Buchs geholfen und Vorschläge gemacht, was alles drinstehen sollte. Unsere Tipps findest du immer in kleinen Kästen und außerdem haben wir ein paar Videos für dich gedreht.

Sheltie ist für mich ein echter Freund, und das kann euer Hund auch für dich sein. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!

Eure Sontje

Maya mit Pearly und Nemo

Foto © Madeleine Franck

Hunde verstehen

Hunde sind wunderbare Wesen, die schon länger als alle anderen Tierarten mit Menschen zusammenleben. Die Haushunde, wie wir sie heute kennen, stammen ursprünglich vom Wolf ab. Wie lange es her ist, dass sich aus Wölfen erste Hunde entwickelt haben, darüber streiten Wissenschaftler heute noch. Etwa 15.000 Jahre sagen die einen, vielleicht 40.000 oder sogar 100.000 Jahre, sagen die anderen.

Alle Hunde stammen vom Wolf ab, haben sich aber sehr verändert.

Foto © Shutterstock.com/Bildagentur Zoonar GmbH

Wahrnehmung und Gefühle

Wenn du deinen Hund verstehen möchtest, versuche dich am besten in seine Gefühle hineinzuversetzen. Hunde haben viele Gefühle mit uns gemeinsam. Sie empfinden Freude und Begeisterung, sind manchmal auch traurig oder wütend. Sie fühlen Schmerzen und Leid, aber auch Zufriedenheit und Liebe. Manchmal fürchten sie sich ein wenig, bekommen große Angst oder sogar Panik. Und sie können sich vor bestimmten Dingen ekeln, so wie viele Menschen ohne Hund es ekelig finden, von einer Hundezunge „geküsst“ zu werden.

Hunde nehmen ihre Umgebung mit verschiedenen Sinnen wahr. Wenn ein Hund zum Beispiel einen rollenden Ball sieht, gelangt diese Information in sein Gehirn. Im Gehirn entsteht dann das Gefühl, das der Hund dabei empfindet. Spielt dein Hund gern mit Bällen, wird er sich beim Anblick des Spielzeugs freuen – genau wie du, falls du ein Fußballfan bist.

Ein Hund muss lernen, nicht auf jeden Bewegungsreiz zu reagieren, den er wahrnimmt.

Foto © Madeleine Franck

Vom Wolf zum Hund

Wahrscheinlich haben sich Wölfe den Menschen angeschlossen, als die noch keine Mülltonnen hatten. Für die Wölfe war weniger anstrengend, in den Resten der Menschen etwas zu fressen zu finden, als jagen zu gehen.

Da Wölfe eigentlich sehr scheue Tiere sind, haben sich nur wenige von ihnen in die Nähe der Lager von Menschen getraut. Diese Tiere kamen so zu mehr Futter, konnten deshalb mehr Welpen aufziehen, die wiederum noch zutraulicher gegenüber den Menschen waren. Aus denen sind mit der Zeit unsere Hunde entstanden.

Für die Menschen war es sehr praktisch, diese ersten Hunde in der Nähe zu haben. Mensch und Hund haben gemeinsam gejagt und die Hunde wurden Aufpasser für die Lager der Menschen. Erst viel später haben Menschen begonnen, Hunde ganz gezielt zu züchten und so Rassen mit verschiedenen Talenten und Aussehen hervorzubringen.

Die Sinne des Hundes

Hören

Egal, ob Steh- oder Schlappohr, Hunde hören sehr viel besser als der Mensch. Sie können sehr leise Töne wahrnehmen und diese aus einer vierfach größeren Entfernung erkennen als wir. Durch ihre drehbaren Ohren bestimmen sie die Richtung eines Geräuschs besser, und sie können ihre Ohren sozusagen „auf Durchzug“ schalten und trotzdem bestimmte Geräusche herausfiltern.

Sehen

Mit ihren Augen können Hunde nicht so scharf sehen wie wir. Auch Farben sehen für sie anders aus, die Welt wirkt insgesamt blasser und rote Dinge erscheinen grau. Dafür sind ihre Augen besser an die Dämmerung und an das Sehen von Bewegungen angepasst. So kann der Mensch nur etwa 60 Bilder pro Sekunde wahrnehmen, der Hund dagegen bis zu 80.

Riechen

Hunde leben in einer Welt voller Gerüche, die wir uns kaum vorstellen können, weil unser Geruchssinn so viel schlechter ist. Die Riechschleimhaut des Hundes ist mehr als zehnmal so groß wie die des Menschen, und pro Quadratzentimeter liegen darauf mehr als hundertmal so viele Riechzellen. Außerdem können Hunde die Gerüche aus beiden Nasenhöhlen getrennt verwerten und so die Richtung von Spuren bestimmen. Diese Supernase ist das wichtigste Sinnesorgan des Hundes.

Schmecken

Hunde haben Rezeptoren für süßen, sauren, bitteren und salzigen Geschmack auf ihrer Zunge verteilt, genau wie der Mensch. Rezeptoren sind kleine Andockstellen, mit denen nur die eine Geschmacksrichtung erkannt wird. Außerdem verfügen sie noch über Rezeptoren für Fleisch und Fett, denn sie suchen Nahrungsmittel, die nach Fleisch schmecken. Zusätzlich sitzen an ihrer Zungenspitze Rezeptoren für Wasser.

Tasten

Berührungen, wie zum Beispiel Streicheln, spüren Hunde am ganzen Körper. Ihr Tastsinn funktioniert zusätzlich über Tasthaare an der Schnauze, den Augenbrauen, den Ohren und den Außenseiten der Beine. Wie feine Antennen geben diese Tasthaare dem Hund Hinweise über Luftverwirbelungen rund um Gegenstände, sodass er auch im Dunkeln nicht gegen Hindernisse läuft. Mit ihren Pfotenballen können Hunde außerdem Untergründe und Vibrationen ertasten.

Zeichnung © Shutterstock.com/yod67

Mit seiner Supernase erschnüffelt der Hund sich viele Informationen.

Foto © Shutterstock.com/Zoyaa

„Unsere 16 Jahre alte Hündin Phoebe ist blind und fast taub. Trotzdem läuft sie im Haus und im Garten herum, ohne irgendwo anzustoßen. Sie hat wahrscheinlich eine Karte von unserem Haus im Kopf und spürt mit den Pfotenballen, wo sie gerade ist. Mit ihren Tasthaaren erkennt sie, wenn etwas im Weg steht.“

Angst

Wenn etwas Unheimliches passiert, schlägt dein Herz plötzlich ganz schnell. Schlimme Angst kann einem die Brust eng werden lassen und manchmal fast die Luft zum Atmen abschnüren. Dann fühlst du dich vielleicht gelähmt, würdest dich am liebsten unter der Bettdecke verstecken oder im Arm deiner Eltern verkriechen.

Wenn dein Hund vor etwas erschrickt oder Angst hat, geht es ihm genauso. Was er dann braucht, ist ein sicherer Ort und jemand, der ihn tröstet. Deshalb sollte er lernen, dass seine Menschenfamilie ihn immer beschützt und für ihn da ist. Lass deinen Hundefreund nicht allein mit seiner Angst, rede ihm gut zu und streichle ihn beruhigend.

Ein Hund zeigt seine Angst mit seiner Körpersprache.

Zeichnung © Katharina Rücker-Weininger

Was denken Hunde?

Hunde denken ähnlich wie Menschen, nur weniger vielschichtig. Während Menschen einen großen Teil im Gehirn speziell für komplizierte Gedanken (beispielsweise Mathematikaufgaben) haben, ist dieser Teil im Hundegehirn recht klein. Weil Hunde uns aber nicht sagen können, was genau sie denken, haben Wissenschaftler in den letzten Jahren viele Experimente gemacht, um das herauszufinden. Und je mehr mit Hunden geforscht wird, desto mehr zeigt sich, wie schlau sie tatsächlich sind.

Wer könnte dich besser aufmuntern als dein Hund?

Foto © Shutterstock.com/Cheryl Casey

So weiß man inzwischen, dass Hunde von manchen Dingen eine Art Plan im Kopf haben. Sie können sich zum Beispiel ihren Besitzer in Gedanken vorstellen; oder sie merken sich einen Weg, um dann gleich eine Abkürzung zum Ziel zu gehen. Außerdem können Hunde sich gut in andere Lebewesen hineinversetzen. Bestimmt hast du auch schon einmal erlebt, dass dein Hund dich trösten wollte, als du traurig warst. Er erkennt also, wie du dich fühlst, und überlegt sich dann, ob er dich vielleicht mit Schmusen oder einer Aufforderung zum Spielen aufmuntern könnte.

Auch wenn Hunde sich über bestimmte Dinge „Gedanken machen“ können, sind doch ihre Gefühle der Motor, der ihr Verhalten antreibt. Das, was sich für sie gut anfühlt, wollen sie öfter tun, und was ihnen unangenehm ist, werden sie vermeiden. Je aufgeregter sie sind, desto weniger denken sie nach, bevor sie etwas tun.

Die meiste Zeit denken Hunde im Augenblick. Deshalb ist es wichtig, dass sie ihre Belohnung sofort bekommen, wenn sie etwas gut gemacht haben. Aber Hunde können sich auch sehr gut Dinge merken, wenn sie ihnen wichtig sind. Sie lernen einerseits aus dem, was sie jeden Tag selbst erleben; andererseits beobachten sie Artgenossen und ihre menschliche Familie und lernen, indem sie sich Dinge bei ihnen abschauen.