Unsere Lina muss nichts müssen! - Sabine Jürgens - E-Book

Unsere Lina muss nichts müssen! E-Book

Sabine Jürgens

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  • Herausgeber: Knaus
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Komisch, haarsträubend, leider wahr: Unsere Krawall-Kids und ihre weichgespülten Eltern

„Gebt den Kindern das Kommando!“ hat Grönemeyer vor dreißig Jahren gefordert – heute ist es soweit. Mutti und Vati unternehmen keine Versuche mehr, erzieherisch auf den Diktatorennachwuchs einzuwirken. Sabine Jürgens' Frontberichte versammeln selbst Erlebtes und Geschichten von genervten Zuträgern aus Schulen, Kitas, Krabbelstuben. Das Ergebnis ist ein hochnotwahnwitziger Rundgang durch unsere Kinderparadiese. Und alle Eltern seufzen auf: Gottseidank sind wir nicht so!

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Seitenzahl: 267

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Dieses Buch wurde vermittelt durch die Agentur Swantje Steinbrink, Berlin.

1. AuflageCopyright © 2013beim Albrecht Knaus Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbHSatz: Uhl + Massopust, AalenISBN 978-3-641-11223-3www.knaus-verlag.de

Inhalt

Vorwort

Kleine Einführung

I don’t like Mondays

Mein Fazit des Tages: Kinder müssen nichts müssen. Eltern unterstützen sie dabei, wo sie nur können

»Und täglich grüßt …«

Mein Fazit des Tages: Kinder sind immer Erster. Eltern verharren geduldig in der Warteschleife.

»Halbzeit«

Mein Fazit des Tages: Kinder wollen grenzenlosen Spaß. Eltern machen keinen Ärger.

Donner-Wetter!

Mein Fazit des Tages: Kinder sind einfach konsequent. Eltern gehorchen einfach besser.

Endspurt: Augen zu und durch

Mein Fazit des Tages: Kinder suchen Herausforderungen. Eltern finden die Lösungen.

Endlich Wochenende!

Mein Fazit vom Wochenende: Kinder machen ordentlich Wind. Eltern lassen sich darin treiben.

Epilog

Danksagung

Vorwort

Liebe Eltern!

Keine Sorge! SIE sind in diesem Buch natürlich nicht gemeint! Es geht um DIEANDEREN! Die, über die Sie sich schon so oft aufgeregt haben, weil sie ihre Kinder nicht erziehen, und wenn, dann zu fröhlichen Nachwuchsterroristen oder Vorstadtdiktatoren.

SIE gehen mit Ihren Kindern natürlich ganz anders um: NEIN heißt NEIN und IHRE Grenzen sind nicht dehnbar wie Kaugummi.

Aber die anderen, das sind die, die ihren Kindern alles erlauben und nichts verbieten.

Diese Eltern haben das Kommando offenbar längst dem Nachwuchs überlassen – und nun wird überall in Deutschland geschimpft: Über ungezogene Kinder und Besserwisser-Eltern. Jene Mütter und Väter, die das Elternsein angeblich neu erfunden haben. Aber was genau machen die? Und worüber regen wir uns eigentlich so auf?

Ich bin der Sache auf den Grund gegangen – und habe neben ganz normalen Bürgern auch jene nach ihren Erlebnissen und Erfahrungen gefragt, die täglich mit Eltern und ihren Kindern konfrontiert werden: Lehrer und Lehrerinnen, Erzieher und Erzieherinnen und Sozialpädagogen.1

Die müssen es ja wissen …

1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit verzichtet die Autorin auf eine durchgängige weibliche und männliche Schreibweise.

Kleine Einführung

Ihr Kinderlein kommet! Deutschland braucht Zuwachs! Der gebildete Mittelstand im gebärfreudigen Alter soll für den bitter nötigen Nachwuchs in unserem Land sorgen. Im Gegenzug will der Staat für ihn sorgen: mit mehr Krabbelstuben, einem gesetzlichen Anspruch auf einen Krippenplatz sowie Betreuungs- und Elterngeld.

Das ist der Deal, und der geht vollkommen Ordnung. Aber viele Eltern von heute haben offensichtlich das Kleingedruckte nicht gelesen. Da steht nämlich drin, dass sie nicht nur erziehungsberechtigt, sondern auch -verpflichtet sind. Rund um die Uhr. Also auch nach Feierabend, im Urlaub und am Wochenende. Doch deren Credo lautet wohl: Wir möchten an lauen Sommerabenden mit unseren Freunden ungestört im Biergarten sitzen, im verrauchten Partykeller der besten Freundin tanzen oder nach Feierabend entspannt auf dem Balkon ein Glas Wein trinken. Und uns nicht mit der trotzköpfigen zweijährigen Mia-Marlene auseinandersetzen. Schon gar nicht den schreienden fünfjährigen Anton vom Fernseher wegzerren. Oder der übermüdeten dreijährigen Louise erklären, dass man das Steinpilzrisotto nicht auf dem guten Olivenholz-Esstisch verreibt! Und jetzt haben wir den Salat. Denn man kann niemanden dazu zwingen, seine Kinder zu erziehen. Schon gar nicht anständig.

Vielleicht sind das aber einfach die besseren Eltern! Cooler, klüger und fortschrittlicher! Sollten wir das vielleicht neidlos anerkennen? Oder sind sie einfach nur faul, feige und frech? Weil sie konsequent Erziehung verweigern, jeder Konfrontation mit ihrem Kind aus dem Weg gehen und stattdessen ihren Mitmenschen auf die Nerven? Finden wir es heraus!

Begleiten Sie mich auf meinem Streifzug durch Cafés, Restaurants, Geschäfte und auf Spielplätze, wo sich abenteuerliche, amüsante und absurde Szenen zwischen Eltern und ihrem Nachwuchs abspielen.

Besuchen Sie mit mir Kindertagesstätten, Krabbelstuben, Krippen und Grundschulen und lauschen wir den Geschichten der Augenzeugen – Lehrer, Erzieher und Sozialpädagogen:

von verzweifelten Vätern, die ihre Kinder nach Kita-Schluss ohne fremde Hilfe nicht nach Hause bekommen;

von fleißigen Müttern, die während des Unterrichts die Schultaschen kontrollieren;

von besorgten Mamas, die ihren lieben Kleinen zum Schwimmen im Hallenbad Neoprenanzüge anziehen;

und von total gechillten Eltern, die beim Kindergarten-Kaffeetrinken erst dann so richtig abschalten können, wenn um sie herum das Chaos ausbricht …

Dazu meine Top 10 der Pädagogen-Kommentare:

1. Das ist vollkommen normal!

2. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte!

3. Die haben bei ihren Kindern nichts mehr zu melden!

4. Die Väter sind noch schlimmer!

5. Alles kleine Götter und kleine Einsteins!

6. Schuld sind immer die anderen!

7. Der Kunde ist König!

8. Die lassen sich von ihren Kindern alles gefallen!

9. Die wissen ja sowieso alles besser!

10. Oh, sehr gerne! Wie lange haben Sie Zeit? (Auf die Frage, ob sie mir etwas über ihre alltäglichen Erfahrungen mit Eltern und ihren Kindern erzählen würden.)

Freuen Sie sich auf Unglaubliches aus der schönen neuen Kinderwelt!2

2 Alle Namen wurden geändert: die der Betreuungseinrichtungen und der Lehrer und Erzieher, die aus persönlichen Gründen anonym bleiben möchten. Einige Anregungen und Inhalte sind den Beiträgen aus www.Forum-fuer-Erzieher.de, www.eltern.de und www.netmoms.de entnommen.

I don’t like Mondays

Morgens um sieben ist die Welt nicht immer in Ordnung …

Für mich beginnt dieser Montagmorgen wie immer. Entweder hat Lenny Kacka gemacht oder er soll Pipi machen. Und was habe ich damit zu tun? Eine ganze Menge! Wir wohnen zufällig in einem Haus und ich darf an ihrem Leben teilhaben, was nicht nur abwechslungs-, sondern auch sehr lehrreich ist. Fast täglich werde ich Zeuge von einzigartigen Mutter-Sohn-Gesprächen, aber ich möchte nicht zu viel verraten, die Woche fängt ja gerade erst an. Und Vorfreude ist bekanntlich die schönste.

Starten wir also in eine Woche, in der ich nicht nur Lenny, Lina, Elisabeth und viele andere Kinder mit ihren Eltern treffe, sondern in der uns vor allem Erzieher und Lehrer wahre Geschichten aus ihrem Alltag erzählen. Dagegen ist meiner der reinste Kindergeburtstag.

Wie immer öffne ich gegen sieben Uhr das Fenster. Frische, kühle Luft strömt herein und mit ihr die allmorgendliche Konversation zwischen einer Mutter und ihrem Sohn. Lenny, gerade vier Jahre alt, und Larissa, eine alleinerziehende Anästhesistin, wohnen ein Stockwerk über mir.

»Geh bitte Pipi machen, Lenny!«

»Ich muss gar nicht.«

»Wo sind deine Winterstiefel, Lenny?« – »Ich will aber die blauen Turnschuhe anziehen!« – »Es ist zu kalt für Turnschuhe, Lenny. Und geh jetzt bitte endlich Pipi machen, wir müssen los. Ich komm sonst zu spät ins Krankenhaus.« Gezeter, Geheule, Getrampel. Irgendetwas poltert auf den Boden.

»Hast du dir die Hände gewaschen, Lenny?« »Nein.« »Du sollst dir bitte nach dem Pipi machen die Hände waschen!« »Ich hab gar nicht gemacht. Ich muss nicht.« Ich schließe das Fenster wieder, das war mein erster Muntermacher, nun brauche ich einen Kaffee. Ohne Lenny wäre mein Leben schrecklich trostlos. Ein friedlicher Morgen ohne diese anspruchsvolle Konversation? Das wäre ja kaum auszuhalten! Besonders hervorzuheben ist Larissas bewundernswerte Ruhe, eine Mustermutter. Toll, wie sie alles in dem immer gleichen, monotonen und stets freundlichen Tonfall wiederholt. Ein lebendes Sedativum. »Kommst du jetzt bitte, Lenny?« Die beiden befinden sich im Hausflur, Larissa hat bereits die erste Treppe hinter sich, sie steht am Fuße derselben, Lenny noch oben. »Bitte, Lenny, komm jetzt. Wir müssen uns beeilen.« Ich kann mir genau vorstellen, wie der Kleine dort oben steht, es ist ja heute nicht das erste Mal, dass Lenny die unerschütterlichen Nerven seiner Mutter auf die Probe stellt. Er nimmt in Zeitlupe immer genau eine Stufe, um sich dann wieder auszuruhen. Nach dem Duschen stelle ich erstaunt fest, dass die beiden tatsächlich schon ein Stockwerk geschafft haben, sie stehen nun direkt vor meiner Wohnungstür. »Lenny, ich finde das nicht in Ordnung. Du weißt genau, dass wir spät dran sind. Ich muss ins Krankenhaus.« Ich finde, das klingt immer besonders dramatisch und müsste eigentlich widerstandslos akzeptiert werden. Ist aber nicht so.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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