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Christine Caine hat erfahren, dass Durchhaltevermögen entscheidend ist, um schwierige Lebensphasen zu meistern. In ihren 100 Andachten vermittelt sie Hoffnung, die durch Enttäuschungen und schwere Lebensumstände trägt. Sie ermutigt, trotz Erschöpfung, Stress oder Druck nicht aufzugeben und sich auf Gottes Absichten für das eigene Leben zu konzentrieren. Ein Buch, das in Zeiten des Zweifels Mut macht, das vermeintlich Unmögliche zu wagen. Denn das ist Caines Ziel: dass jeder ein Leben voller Hoffnung entdeckt, das selbst in stürmischsten Zeiten ein festes Fundament hat.
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Seitenzahl: 281
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Über die Autorin
Christine Caine ist eine gefragte Referentin und Autorin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Nick hat sie 2008 A21 gegründet, eine der weltweit größten gemeinnützigen Organisationen, die sich um Opfer von Menschenhandel kümmert. 2015 rief sie Propel Women ins Leben, eine Organisation, die Frauen ermutigt, ihr Potenzial zu entdecken und ihre Leidenschaften und Ziele zu verfolgen.
Christine und Nick leben mit ihren Töchtern Catherine und Sophia in Südkalifornien.
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Dieses Buch wurde unter dem Originaltitel Resilient Hope. 100 Devotions for Building Endurance in an Unpredictable World veröffentlicht. Published in Nashville, Tennessee, by Thomas Nelson. Thomas Nelson is a registered trademark of HarperCollins Christian Publishing, Inc. Published by arrangement with HarperCollins Christian Publishing, Inc.
© 2022 by Caso Writing, LLC
© 2024 Gerth Medien in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Berliner Ring 62, 35576 Wetzlar
Wenn nicht anders angegeben, wurden die Bibelstellen der Neues Leben Bibel entnommen. © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen
Erschienen im August 2024
ISBN 978-3-96122-643-6
Umschlaggestaltung: Hanni Plato
Umschlagfoto: Shutterstock, marukopum
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
www.gerth.de
Für meine liebe Freundin Dawn Jackson.Deine Leidenschaft fürs Bergwandern hat mir eine ganz neue Welt eröffnet.
Vorwort
Dank
Anmerkungen
Es gibt nur wenige Sportereignisse, die mich so begeistern und gleichzeitig zu Tränen rühren, wie die Olympischen Spiele. Vielleicht liegt es daran, dass ich griechisch-stämmig bin und mir immer vorstelle, eines Tages die olympische Fackel zu tragen, oder daran, dass ich insgeheim gern selbst an den Spielen teilnehmen würde. Wenn ich ehrlich bin, wahrscheinlich beides.
Wenn ich vor dem Fernseher sitze, staune ich immer über die Kraft und Entschlossenheit der Wettkämpfer. Selbst wenn ich etwas über vergangene Olympische Spiele oder über berühmte Athleten lese, die allen Widrigkeiten zum Trotz gesiegt haben oder ein erstaunliches Comeback geschafft und eine Medaille gewonnen haben, platze ich regelrecht vor Stolz.
Eine meiner liebsten olympischen Geschichten hat mit einem Läufer aus Tansania zu tun – John Stephen Akhwari –, der 1968 an den Olympischen Spielen in Mexico City teilnahm. Er trat beim Marathonlauf der Männer an und war einer von vierundsiebzig Teilnehmern, die die 42,195 Kilometer lange Strecke bewältigen wollten. Sie starteten gemeinsam um drei Uhr nachmittags, zur heißesten Zeit des Tages. Ein paar Stunden später hatten sie alle entweder die Ziellinie überquert oder waren unterwegs ausgeschieden. Alle außer John.
Schon kurz nach dem Start bekam er einen Wadenkrampf. Mexico City liegt auf einer Höhe von 2.240 Metern und seine Heimat auf einer Höhe von 200 Metern. Da John kein Höhentraining absolviert hatte, kam sein Körper mit diesen Bedingungen nicht zurecht. Als er trotz seiner schmerzenden Wade fast die halbe Strecke geschafft hatte, gab es in seiner Läufergruppe Gerangel um die beste Position. Dabei wurde John umgestoßen und fiel auf den Asphalt. Er verletzte sich das Knie, die Kniescheibe sprang heraus, und er zog sich eine Schulterverletzung zu. Nachdem seine Wunden am Straßenrand versorgt worden waren, begab er sich zurück auf die Strecke und lief weiter.
Beinahe eine Stunde lang hinkte John vorwärts. Und fiel erneut hin. Er stand auf und hinkte weiter. Manchmal konnte er nur noch vorwärtskriechen, dann stand er mühsam wieder auf und stolperte weiter. Die Streckenposten flehten ihn an aufzugeben. Aus dem Rennen auszuscheiden. Aber das tat er nicht. Als er endlich ins Stadium humpelte, waren die meisten Zuschauer schon gegangen. Doch unter dem Applaus und den Jubelrufen der übrig gebliebenen Fans hinkte er über die Ziellinie in die Arme der Sanitäter.
Als John gefragt wurde, warum er nicht aus dem Rennen ausgestiegen war, brachte er seine Motivation auf den Punkt: „Mein Land hat mich nicht 5000 Meilen weit geschickt, damit ich an den Start gehe, sondern damit ich ins Ziel komme.“[1]
Stell dir das einmal vor! Mich macht schon der bloße Gedanke daran fertig. Johns Geschichte hat es als „Der großartigste letzte Platz aller Zeiten“ in die Annalen der Olympischen Spiele geschafft. Eine treffende Beschreibung. Ich frage mich: Wenn er als Erster ins Ziel gekommen wäre und die Goldmedaille gewonnen hätte, wäre ihm dann jemals klar geworden, wozu er wirklich imstande war? Wir werden es natürlich nie erfahren, aber was mich an Johns Geschichte fasziniert hat, ist Folgendes: Obwohl er so starke Schmerzen hatte, unter so großem emotionalem Druck stand und gegen solche Widerstände anzukämpfen hatte, gab es irgendetwas in ihm, das ihn weitermachen ließ. Das seine Leidenschaft am Brennen hielt. Das ihm die Kraft gab, dem Unmöglichen zu trotzen. Das ihm half, unbeirrt weiterzulaufen, obwohl alles gegen ihn sprach. Das ihn dazu brachte, den Lauf zu beenden, den er begonnen hatte. Ich weiß zwar nicht, auf welche Kraftreserven er in diesen Momenten zurückgriff, aber ich kann sehen, dass er über ungeheure Kraft verfügte.
Ich möchte in geistlicher Hinsicht so sein wie John. Ich habe zwar nicht vor, wie er einen Marathon zu absolvieren, aber ich nehme an einem geistlichen Lauf teil. Und während ich laufe, möchte ich erfüllt sein von einer Vision, von Leidenschaft, Entschlossenheit und Mut.[2] Ich möchte alle Absichten erfüllen und alle Ziele erreichen, die Gott für mein Leben hat. Ich möchte unbeirrt meinem Weg folgen, bis ich einmal die Ziellinie überquere. Welche Steine mir auch in den Weg gelegt werden und was mich auch zurückhalten will, ich möchte wie der Apostel Paulus sein, der gegen Ende seines Lebens an seinen Schützling Timotheus schrieb: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe das Ziel des Laufes erreicht, ich habe am Glauben festgehalten.“[3] Um das zu tun, werde ich zweifellos etwas brauchen, das größer ist als ich. Etwas in mir und außerhalb von mir. Etwas, das ich nur von Gott bekommen kann. Der Verfasser des Hebräerbriefes hatte einen Namen für dieses „Etwas“. Er nannte es Kraft zum Durchhalten.
„Ihr braucht Kraft zum Durchhalten, damit ihr weiterhin tut, was Gott von euch will, und so auch bekommt, was er versprochen hat.“[4]
Durchhaltevermögen. Genau das brauchen wir, um in diesem Leben bestehen zu können. Trotz aller widrigen Umstände. Trotz aller Widerstände. Trotz aller Rückschläge, Enttäuschungen und unerfüllten Träume. Wenn sich nichts so entwickelt, wie wir es erwartet haben. Wenn wir trotz aller Schmerzen wieder aufstehen und weiterlaufen müssen. Genau das brauchen wir, um zu beenden, was wir angefangen haben.
Durchhaltevermögen wird definiert als „Fähigkeit, schwierige, eintönige oder kraftraubende Situationen durchzustehen“.[5] Das Vermögen, unter schwierigen Umständen weiterzumachen. Die Kraft, Schmerzen oder Problemen standzuhalten. Die von Hoffnung getriebene Stärke, die bis zum Ende durchhält. Im griechischen Original steht an dieser Stelle hypomonē, (Geduld, Dulden, Ertragen, Ausdauer), ein zusammengesetztes Wort, das von hypomenō, „unter etwas bleiben“ abgeleitet ist.[6] Wir entwickeln also dadurch Durchhaltevermögen, dass wir Druck standhalten – etwas, das wir von Natur aus lieber vermeiden.
Ich versuche schon mein ganzes Leben lang, diese Fähigkeit zu entwickeln – in geistiger, emotionaler, geistlicher und körperlicher Hinsicht. Und ich habe herausgefunden, dass diese Bereiche alle miteinander zu tun haben. Als 2020 die Pandemie begann und eine Reihe von Quarantänebestimmungen in Kraft traten, konnte ich nicht länger reisen und persönlich auf Veranstaltungen sprechen, auch wenn ich damals zahlreiche Botschaften für Gemeinden auf der ganzen Welt aufnahm. Weil ich völlig unerwartet monatelang zu Hause war, lud meine Freundin Dawn, die in ihrem Leben mehr Wanderungen, Langstreckenläufe und Bergtouren unternommen hat, als ich jemals bewältigen werde, mich dazu ein, mit ihr in den Bergen Südkaliforniens Wandertouren zu unternehmen. Warum nicht?, dachte ich. Ich wohne schon so lange in Amerika und hatte noch nie Zeit, die wunderbare Landschaft zu erkunden. Das ist meine Chance!
Ich hatte ja keine Ahnung, wie Gott diese Entscheidung für seine Pläne nutzen würde.
Ich griff Dawns Vorschlag auf und begann, mich auf jede nur erdenkliche Weise auf die bevorstehende Herausforderung vorzubereiten. Ich trainierte Kraft und Ausdauer und entwickelte mit der Zeit den Mut, auch größere Strecken in Angriff zu nehmen und das zu tun, was ich nie zuvor getan hatte. Tief in meinem Innern wusste ich, dass Gott meine Fähigkeiten erweitern wollte, vor allem in geistlicher Hinsicht. So wie er bisher viele andere Aktivitäten in meinem Leben genutzt hatte, zum Beispiel Laufen, Gewichtheben und sogar Boxen, würde er mich nun durch das Bergwandern formen und verändern. Ich hatte keine Ahnung, wie, aber ich war bereit.
Aber um ehrlich zu sein, dachte ich sehr wenig über Gott und geistliche Prinzipien nach, als wir ein Wochenende nach dem anderen zu unseren Hikes aufbrachen. Ich war hauptsächlich damit beschäftigt zu überleben. Oft marschierten wir sechs oder acht Stunden lang und bewältigten innerhalb weniger Stunden Höhenunterschiede von 1400 Metern. Wenn wir einen Gipfel erreicht hatten, nahmen wir den ebenso gefährlichen Abstieg in Angriff, der genauso viel Können, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen erfordert wie der Aufstieg.
An den Tagen, die auf eine solche Bergwandertour folgten, erholte ich mich und unternahm lange Strandspaziergänge, bei denen mir Unmengen von geistlichen Wahrheiten klar wurden. Und aus diesen Wahrheiten ging dieses Buch hervor. Ich möchte dich dadurch inspirieren und dir helfen, selbst das Durchhaltevermögen zu entwickeln, das du brauchst, um dein Rennen zu laufen und die Absichten zu verwirklichen, die Gott vielleicht für dein Leben hat – auch bei widrigen Umständen. Oder gerade bei widrigen Umständen.
Gemeinsam werden wir erkunden, wie wir durchhalten können, was uns daran hindert, durchzuhalten, und wie wir bleibende Veränderungen vornehmen können, damit wir durchhalten. Kurz gesagt, ich werde all das an dich weitergeben, was ich Schritt für Schritt gelernt habe, während ich gewandert, gejoggt und die Berge in der herrlichen Landschaft Südkaliforniens – und darüber hinaus – erklettert habe.
Christine Caine
Wenn du in die Berge gehst, betrachtest du sie und bewunderst sie. In gewisser Weise fordern sie dich heraus, und du versuchst, diese Herausforderung anzunehmen, indem du sie besteigst.
Edmund Hillary
Da ging Jesus mit ihnen. Doch kurz bevor sie das Haus erreichten, schickte der Hauptmann ihm ein paar Freunde entgegen und ließ ihm ausrichten: „Herr, mach dir nicht die Mühe, in mein Haus zu kommen, denn eine solche Ehre verdiene ich nicht … Sprich einfach ein Wort, und mein Diener wird gesund werden.“ … Als Jesus das hörte, staunte er. Er wandte sich zu der Menge und sagte: „Ich sage euch, einen solchen Glauben habe ich in ganz Israel nicht erlebt!“
Lukas 7,6–9
Als Jesus diesem Hauptmann begegnete, staunte er über dessen Glauben. Das griechische Wort für „staunen“ ist thaumazo und bedeutet so viel wie „sich wundern, erstaunt sein; bewundern“. Was in aller Welt könnte Jesus jemals dazu veranlassen, sich zu wundern oder erstaunt zu sein? Er hat die Sterne und den Mond ans Himmelszelt gesetzt. Er hat buchstäblich alles gesehen und weiß alles. Aber aus irgendeinem Grund staunte er über den Glauben eines Mannes, der davon überzeugt war, dass er (Jesus) seinen Diener heilen könnte. „Einen solchen Glauben habe ich in ganz Israel nicht erlebt“, kommentierte Jesus.
Ich möchte einen Glauben wie dieser Hauptmann haben – einen Glauben, der Jesus erstaunt und ihn sagen lässt: „Einen solchen Glauben habe ich noch nicht erlebt.“ Ich möchte einen Glauben haben, der mich jederzeit darauf vertrauen lässt, dass Gott tun kann, was er versprochen hat, so unmöglich es mir auch erscheinen mag. Ich möchte glauben, dass es kein Herz gibt, das Gott nicht heilen kann, keine Vergangenheit, die er nicht in Ordnung bringen kann, keine Krankheit, die er nicht heilen kann, keine Beziehung, die er nicht wiederherstellen kann, keinen Menschen, den er nicht retten kann, keine Sünde, die er nicht vergeben kann, keine Not, die er nicht beheben kann, kein Gebet, das so groß ist, dass er es nicht beantworten kann.
Und es ist riskant, einen solchen Glauben zu haben, denn es bedeutet, dass man Gott und seinem Wort vertraut. Es bedeutet, daran zu glauben, dass Gott gut ist, dass Gott Gutes tut und dass Gott für mich alles zum Guten führt, auch wenn „alles“ manchmal nicht gut aussieht. Es bedeutet, darauf zu vertrauen, dass Jesus der ist, der er zu sein behauptet, und das tun wird, was er gesagt hat, auch wenn es viel länger dauert, als mir lieb ist, oder anders geschieht, als ich es mir vorgestellt habe. Es bedeutet, Jesus nachzufolgen, auch wenn die Welt um mich herum mich ständig daran erinnert, dass mein Glaube keinen Sinn ergibt. Dass es dumm ist, an Jesus zu glauben.
Dieses Vertrauen ist für mich keine Selbstverständlichkeit. Trotzdem bin ich bereit, es zu riskieren. Wie ist es mit dir? Bist du bereit, ihm vorbehaltlos zu vertrauen? Auch wenn in deinem Leben vielleicht manches nicht so verlaufen ist, wie du es dir gewünscht hast, wird sich an einer Sache nie etwas ändern: Gott hat dich in voller Absicht und zu einem ganz bestimmten Zweck erschaffen. Er hat dich genau zur richtigen Zeit auf diese Welt kommen lassen und hat dir Gaben und Talente gegeben, damit du sie einsetzt und deinen Zeitgenossen damit dienst. Er möchte, dass du einen unerschütterlichen Glauben hast, der allen Rückschlägen und Herausforderungen standhält. Einen Glauben, der ihn zum Staunen bringt.
Himmlischer Vater, ich will mich heute bewusst dafür entscheiden, dieses Risiko einzugehen. Ich will dir mehr vertrauen, als ich es bisher vielleicht getan habe. Ich möchte alles tun, wozu du mich berufen hast – schenk mir einen solchen erstaunlichen Glauben! Amen.
Denn wir leben im Glauben und nicht im Schauen.
2. Korinther 5,7
Gott lädt uns ein, ihm zu vertrauen und zu glauben, ohne dass wir ihn immer so richtig erleben. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es wird immer Situationen geben, die wir nicht erklären können und in denen wir Gott von ganzem Herzen vertrauen und der Versuchung widerstehen müssen, mit aller Gewalt etwas verstehen zu wollen, das wir nicht verstehen können. Es hilft uns nicht weiter, wenn wir uns schlaflos im Bett herumwälzen und ständig über Gespräche und Ereignisse und all das nachdenken, was wir anders hätten machen können. Ich weiß das, weil ich es immer wieder versucht habe, und es klappt nicht – niemals.
Was aber klappt, ist, Gott all die Fragen zu stellen, die wir im Herzen und im Kopf bewegen – vor allem dann, wenn wir etwas durchgemacht haben, das unseren Glauben auf die Probe stellt. Schon allein diese Fragen zu stellen, „aktiviert“ gewissermaßen unseren Glauben und führt dazu, dass wir weiterhin vertrauensvoll leben können – auch wenn wir vielleicht keine eindeutigen Antworten erhalten.
Auch in meinem eigenen Leben gibt es einen Berg unbeantworteter Fragen, die sich auf Situationen beziehen, in denen ich verletzt worden bin. Als ich betrogen wurde. Als ich enttäuscht wurde. Als ich versagt habe und die Dinge sich nicht so entwickelt haben, wie ich erwartet oder geplant hatte. Als Menschen, die ich geliebt habe, viel zu früh gestorben sind. Als Stürme oder Krankheiten über mich hereingebrochen sind. Aber Gott lädt mich ein, ihm meine Fragen zu stellen – und er möchte, dass du auch deine stellst.
Wenn wir uns an ihn wenden, dann müssen wir auf seinen Charakter vertrauen. Das bedeutet: Unabhängig davon, was uns jemand angetan hat oder was uns solche Sorgen bereitet, vertrauen wir darauf, wer bzw. wie Gott ist: Er ist gut, heilig, treu, freundlich, fürsorglich, liebevoll, gnädig und gerecht – und er hat alles unter Kontrolle.
Auch in den Zeiten, in denen wir keine Antwort erhalten, dürfen wir weiter aus dem Glauben heraus leben und unser Vertrauen an ihm festmachen – und nicht an den Antworten oder daran, dass wir alles verstehen. Antworten helfen, aber sie sind nicht das Fundament eines unerschütterlichen Glaubens.
Gibt es eine Frage, die dir heute im Kopf herumgeht? Wende dich damit an Gott. Selbst wenn es etwas ist, das du ihn schon tausendmal gefragt hast. Und wenn du es tust, dann sei bereit, ihm tiefer zu vertrauen als je zuvor. Vertraue auf seinen Charakter. Vertraue darauf, wer bzw. wie er ist. Sei bereit, im Glauben und nicht im Schauen zu leben, heute und in alle Ewigkeit.
Vater, ich will dir vertrauen und will mich darauf verlassen, dass du es gut mit mir meinst. Ich setze mein Vertrauen in dich, ob ich nun alles verstehe, was in meinem Leben passiert, oder nicht. Ich will glauben, ohne dass ich dich immer so richtig erlebe oder Antworten bekomme. Amen.
Mein altes Leben ist mit Christus am Kreuz gestorben. Darum lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir! Mein vergängliches Leben auf dieser Erde lebe ich im Glauben an Jesus Christus, den Sohn Gottes, der mich geliebt und sein Leben für mich gegeben hat.
Galater 2,19–20 (Hoffnung für alle)
Heutzutage hält man uns Christen oft für dumm oder naiv, weil wir an Gott glauben. Manchmal sind wir in der Schule, am Arbeitsplatz und im gesellschaftlichen Umfeld von Menschen umgeben, die andere Überzeugungen haben, und es kann passieren, dass sie uns für dumm halten, wenn wir an Jesus und all das glauben, was er in uns und durch uns tun kann. Da ich in Australien aufgewachsen bin, einem Land, in dem weniger als zwei Prozent der Einwohner eine Kirchengemeinde besuchen, bin ich daran gewöhnt. Deshalb habe ich schon vor langer Zeit beschlossen, dass mich nichts daran hindern wird, an Gott zu glauben und entsprechend zu leben.
Wenn die Leute mich zum Beispiel fragen, ob ich wirklich an das glaube, was in der Bibel steht, sage ich sofort Ja. Wenn sie fragen, ob ich wirklich glaube, dass Jesus das Kind einer Jungfrau war, sage ich sofort Ja. Wenn sie mich fragen, ob ich wirklich glaube, dass Jesus gestorben ist, begraben wurde und von den Toten zurückgekehrt ist, sage ich sofort Ja. Sie können mich alles fragen, was in der Bibel steht. Mose und das Rote Meer. Jona und der Wal. Daniel und die Löwengrube. Such dir irgendeine Geschichte aus – ich glaube sie alle!
Warum? Weil Christus in mir lebt und weil ich ihm vertraue. Ich verstehe vielleicht nicht alles, aber ich glaube alles. Ich bin einfach fest davon überzeugt, dass diese Welt uns braucht. Sie braucht Menschen, die Gott vertrauen, die an ihn glauben und bereit sind, im Einklang mit all dem zu handeln, was sie glauben und als biblische Wahrheit bekennen. Das gehört einfach dazu, wenn wir Durchhaltevermögen entwickeln wollen.
Ich habe heute weniger als je zuvor ein Problem damit, wenn andere mich für dumm halten, wenn ich eine Frau bin, die sich darüber freut, mit Jesus unterwegs zu sein. Die den Mut hat zu glauben, dass das Beste erst noch kommt und nicht schon hinter uns liegt – einfach deshalb, weil Gott groß ist. Weil er der ist, der er zu sein behauptet. Weil er tun wird, was er versprochen hat.
Hast du Lust, dich mir da anzuschließen? Lass uns heute gemeinsam unsere persönliche Hingabe an Jesus erneuern. Lass uns daran denken, dass wir mit ihm am Kreuz gestorben sind und dass nicht mehr wir diejenigen sind, die leben, sondern Christus lebt in uns. Lass uns an den Sohn Gottes glauben, der uns liebt und sein Leben für uns gegeben hat.
Vater, ich bin dankbar, dass Jesus in mir lebt. Ich glaube an dich, und ich will heute neu beschließen, aus dem Glauben heraus zu leben. Amen.
Im Auftrag Gottes warne ich jeden von euch: Seid ehrlich in eurem Urteil über euch selbst und messt euch daran, wie viel Glauben Gott euch geschenkt hat.
Römer 12,3
Es gibt etwas, das für das Gelingen einer Wandertour von entscheidender Bedeutung ist. Dieses „Etwas“ geschieht nicht irgendwo im Verlauf der Strecke. Es geschieht nicht am Ausgangspunkt. Es geschieht auch nicht auf der Fahrt dorthin. Es geschieht in den Tagen und Wochen vorher. Wenn ich mich darauf vorbereitete, mit meiner Freundin Dawn Berge in Südkalifornien zu besteigen, schickte sie mir oft Textnachrichten darüber, wo wir hingehen würden, wie hoch der Höhenunterschied auf der Strecke sein würde und wie viele Meilen wir zurücklegen würden. Sie empfahl mir Nahrungsergänzungsmittel, mit deren Einnahme ich einige Tage vor unserem Aufbruch beginnen sollte, um mit der Höhe zurechtzukommen, und schrieb mir, welche Lebensmittel ich einpacken sollte, damit ich genug Energie hatte. Sie informierte mich über die Wetterbedingungen und erinnerte mich daran, welche Art von Kleidung ich tragen sollte, wie schwer meine Jacke sein durfte und welche Ausrüstungsgegenstände ich benötigen würde.
Mit der Zeit erkannte ich, dass die richtige Ausrüstung von entscheidender Bedeutung ist, will man unterwegs sicher sein und den ganzen Tag durchhalten – das gilt für jede Art von Wanderung, ob sie nun einen Berg hinauf, durch die Wildnis oder über eine Hochebene führt. Ich werde nie vergessen, wie mein Mann Nick mir eine neue Trinkweste und ein paar Treckingstöcke für unseren Ausflug in den Yosemite-Park bestellte. Ich musste über mich selbst lachen, weil ich so aufgeregt war. Woher er wohl wusste, dass neue Ausrüstung der Schlüssel zu meinem Herzen war?
Ich habe schon häufiger darüber nachgedacht und die geistlichen Parallelen sind mir nicht entgangen: Gott sorgt immer dafür, dass wir die richtige Ausrüstung für das Leben haben, zu dem er uns berufen hat.
Gott hat uns dazu berufen, aus dem Glauben heraus zu leben, aus dem Glauben heraus zu handeln und am Glauben festzuhalten – und er hat jedem von uns ein bestimmtes Maß an Glauben geschenkt. Das bedeutet, er hat uns all den Glauben geschenkt, den wir brauchen, um das zu tun, wozu er uns berufen hat – und er hat jede und jeden von uns dazu berufen, etwas zu tun. Er hat Absichten für jedes einzelne Leben. Er hat gute Taten vorbereitet, die wir ausführen dürfen.
Weißt du, wozu Gott dich berufen hat? Kommt dir dieser Auftrag wie ein Berg vor, der sich nicht besteigen lässt? Wenn man sich an ihrem Fuß oder auf halbem Weg nach oben befindet, sehen alle Berge so aus! Aber ich weiß aus Erfahrung: Wenn du in deinen Rucksack greifst und das herausholst, was Gott dir mitgegeben hat, wenn du das Risiko eingehst, den Glauben zu „aktivieren“, den er dir geschenkt hat, wirst du alles schaffen, wozu er dich berufen hat.
Vater, ich danke dir für das Maß an Glauben, das du mir geschenkt hast. Ich werde es riskieren, dir zu vertrauen und im Glauben loszugehen, um all das zu tun, wozu du mich berufen hast. Amen.
So heißt es in der Schrift: „Ich habe dich [Abraham] zum Vater vieler Völker gemacht.“ Dies geschah, weil Abraham an den Gott glaubte, der die Toten zum Leben erweckt und ins Dasein ruft, was vorher nicht war.
Römer 4,17
Als meine Mutter vor einigen Jahren starb, hatte dieses Ereignis für mich einen regelrechten Dominoeffekt. Ihr Tod löste nicht nur den Schmerz aus, den man normalerweise in einer solchen Situation erwarten würde; er löste auch die Trauer über eine Frau aus, die ich nie kennengelernt hatte – meine leibliche Mutter. Ich erinnere mich noch daran, wie ich dachte: Wirklich, Gott? Müssen wir uns jetzt damit beschäftigen? Ich bin Mitte fünfzig. Ist das wirklich nötig?
Natürlich war es das – weil Gott immer tiefere Ebenen der Heilung für unser Leben anstrebt. Während ich noch mit all diesen Gefühlen zu kämpfen hatte, starb etwa acht Wochen später eine Schwägerin von meiner Seite der Familie. Und im Laufe des nächsten Jahres verloren wir eine weitere Schwägerin von Nicks Seite und eine seiner Schwestern.
Ich machte jedoch nicht nur Verlusterfahrungen, sondern erlebte auch noch, wie ich von einer Freundin verletzt wurde. Und ein Projekt, in das ich mich mit Leib und Seele eingebracht hatte, entwickelte sich nicht so, wie ich erwartete. Es war eine Zeit, in der ich mich zutiefst auf meinen Glauben an Jesus stützen musste.
Wenn wir schwere Zeiten durchmachen, neigen wir manchmal dazu, unseren Schmerz zu unterdrücken, zu leugnen oder zu ignorieren und einfach weiterzumachen, und nennen das vielleicht „Glaube“. Aber das ist kein Glaube.
Glaube bedeutet nicht, so zu tun, als ob die Dinge, die da sind, nicht da sind.
Glaube bedeutet, Dinge, die nicht da sind, ins Dasein zu rufen.
Genau das tat auch Abraham, als Gott ihm versprach, dass er ihn zum Vater vieler Völker machen würde. Obwohl er keine Nachkommen hatte und Sara und er zu alt waren, um noch Kinder zu bekommen, änderte das nichts an seinem Glauben. Er verschloss die Augen nicht vor der Realität. Er war einfach völlig davon überzeugt, dass Gott das, was er versprochen hatte, auch tun konnte. Und er tat es. Er schenkte den beiden in ihrem hohen Alter noch einen Sohn.
Wenn ich in dieser Zeit, in der ich so litt, behauptet hätte, dass das gar nicht stimmte, wäre das kein Glaube gewesen. Das wäre Verdrängung gewesen und hätte mir nichts Gutes gebracht. Mein Schmerz wäre wie eine eiternde Wunde gewesen, die nach und nach mein gesamtes Wesen vergiftet hätte. Meine Worte. Mein Handeln. Vielleicht in Form von Destruktivität, Verbitterung, Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung.
Aber als ich Jesus eingeladen habe, mich zu heilen, als ich ihn um Hilfe gebeten und ungeachtet der Fakten an ihm und dem Wissen, dass er gut ist, festgehalten habe – das war Glaube. Das bedeutete es, Dinge, die nicht da waren, ins Dasein zu rufen.
Ich weiß nicht, welche Verluste du erlitten hast oder mit welchen Herausforderungen du heute konfrontiert bist: Aber wenn du weiterkommen willst, dann „aktiviere“ deinen Glauben. Halte dich an dem fest, was Gott dir durch die Bibel und das Gebet über dich und dein Leben sagt. Rufe Dinge ins Dasein, die nicht da sind. Noch nicht!
Vater, ich will Dinge in mein Leben hineinrufen, die jetzt noch nicht existieren. Ich setze meinen Glauben ein und vertraue auf dich und auf das, was du für mich tun wirst. Amen.
Wenn der Gott, den wir verehren, es will, kann er uns ganz bestimmt retten. Sowohl aus dem brennenden Feuerofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er uns dann retten. Aber selbst wenn er es anders beschlossen hat, sollst du, o König, es mit Sicherheit wissen: Wir werden deine Götter niemals verehren und die goldene Statue, die du hast aufstellen lassen, niemals anbeten.
Daniel 3,17–18
Ist dir klar, was die heutige Bibelstelle aussagt? Der König hatte drei Freunde von Daniel in den Feuerofen werfen lassen, und dennoch sagten sie: Selbst wenn Gott sie nicht retten würde, würden sie die falschen Götter nicht anbeten. Ihr Glaube war unerschütterlich. Es war ein Selbst-wenn-Glaube.
Selbst-wenn-Glaube ist die Art von Glauben, die Gott sich von uns wünscht, denn dieser Glaube wird uns durch die Erfahrungen hindurchtragen, wenn wir in einer Krise stecken, wenn wir nicht verstehen, was passiert, wenn unsere Umstände schmerzlich, verwirrend, demoralisierend, entmutigend oder enttäuschend sind.
Selbst-wenn-Glaube ist ein Jetzt-Glaube! Es ist ein Glaube für den gegenwärtigen Moment und für jedes Feuer, das wir jetzt durchqueren müssen. Denn seien wir ehrlich: Wir sind eigentlich immer entweder gerade auf dem besten Weg, in ein Feuer hineinzugeraten, oder wir stecken mittendrin oder wir haben es gerade hinter uns. Womit bist du heute konfrontiert? Vielleicht machst du gerade eine Scheidung durch. Vielleicht ist dir klar geworden, dass du deine Abschlussprüfung nicht schaffen wirst. Vielleicht hast du eine schlimme Diagnose bekommen. Vielleicht ist eine Freundschaft zerbrochen. Vielleicht hast du deinen Arbeitsplatz verloren. Deine Ersparnisse. Dein Geschäft. Vielleicht hast du jemanden verloren, den du von ganzem Herzen geliebt hast. Und du empfindest einen so tiefen Schmerz, wie du ihn nie zuvor erlebt hast und nie wieder erleben möchten. Die einzige Art von Glauben, die dich jetzt durch diese Erfahrung hindurchtragen kann, ist ein Selbst-wenn-Glaube.
Wenn wir nur tatenlos herumsitzen und darauf warten, dass Jesus kommt und uns rettet, wird uns das nicht die Kraft geben, durchs Feuer zu gehen. Doch Selbst-wenn-Glaube wird das tun, denn das ist der Glaube, der hindurchträgt.
Selbst-wenn-Glaube sagt:
„Selbst wenn ich die Uni dieses Jahr nicht abschließen kann – ich werde Gott dennoch vertrauen!“
„Selbst wenn der Arzt anruft und mir sagt, dass ich ein gravierendes gesundheitliches Problem habe – ich werde Gott dennoch vertrauen!“
„Selbst wenn ich meinen Arbeitsplatz verliere – ich werde Gott dennoch vertrauen!“
„Selbst wenn … – ich werde Gott dennoch vertrauen!“
Das ist die Art von Vertrauen, das ich zu Gott haben möchte. Das ist die Art von Glauben, die ich mir wünsche. Du nicht auch? Diese Art von Glauben wird uns helfen, unserem Weg weiter zu folgen. Selbst wenn wir im Feuerofen unsers Lebens manchmal die Hitze der Flammen spüren werden. Wir werden angesengt werden. Wir müssen den Schmerz trotzdem aushalten. Aber wir werden Jesus haben, der uns durch alles hindurchbringt, womit wir konfrontiert sind.
Vater, ich will einen solchen Selbst-wenn-Glauben für das haben, was mir bevorsteht. Was auch immer geschieht – ich will dir vertrauen. Amen.
Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert.
Hebräer 11,1
Wenn ich eine anspruchsvolle Tour plane, schaue ich mir im Vorfeld Videos von erfahrenen Bergwanderern an, die diese bereits absolviert haben. Gespannt höre ich zu, wenn sie auf die schwierigen Streckenabschnitte hinweisen und Tipps geben, wie man sie bewältigt. Ich mache mir Notizen, wenn sie gefährliche Abhänge oder endlose Serpentinen erwähnen. Und ich freue mich immer wieder, die Begeisterung in ihrer Stimme zu hören, wenn sie auf die wunderbaren Ausblicke hinweisen, die wir auf keinen Fall verpassen dürfen.
So bereite ich mich gedanklich vor und motiviere mich für die bevorstehende Tour, von der ich weiß, dass sie zwar nicht einfach, aber die Mühe wert sein wird. So schöpfe ich Zuversicht, dass ich es schaffen kann, auch wenn ich weiß, dass ich unterwegs an meine Grenzen stoßen werde. Und wenn ich dann tatsächlich unterwegs bin und einen Fuß vor den anderen setze, erinnere ich mich an das, was ich in dem Video gesehen und gehört habe – und das sorgt dafür, dass ich nicht aufgebe.
Wenn es um den Glauben geht – darum, im Glauben zu leben –, gehe ich ganz ähnlich vor. Ich stärke meinen Glauben auf jede nur erdenkliche Weise: Ich bete. Ich pflege Gemeinschaft mit anderen Jesus-Nachfolgern. Ich schlage die Bibel auf, lese in ihr, denke intensiv über Bibeltexte nach und lerne sie auswendig … und wenn ich mit Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert bin, erinnert mich der Heilige Geist an das, was ich gelesen habe. Ich höre mir Predigten an und lese Bücher. Wenn ich all diese Dinge regelmäßig tu, sorgt das dafür, dass ich nicht aufgebe.
Wir sollten unseren Glauben täglich stärken, damit wir in der Zeit zwischen dem, wo wir jetzt stehen, und dem, wo wir hinwollen, nicht aufgeben. In dem Zwischenland zwischen dem, was ist, und dem, was sein wird. Zwischen dem, was wir sehen, und dem, was noch unsichtbar ist. Nur dann können wir durchhalten.
Steckst du gerade im „Zwischenland“ fest? Vielleicht wartest du ja auf eine Beförderung oder auf die Zusage zu einer neuen Stelle. Vielleicht wartest du darauf, dass eine Beziehung wieder in Ordnung kommt oder ein Kind nach Hause findet. Vielleicht wartest du darauf, dass sich dein Körper erholt oder deine Seele heilt. Worauf auch immer du wartest: Lebe weiterhin aus dem Glauben heraus. Geh weiterhin im Glauben weiter. Triff weiterhin im Glauben Entscheidungen. Denn der Glaube ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert. Und dass wir es bald sehen werden.
Ich danke dir für das Geschenk des Glaubens, Vater. Danke, dass du mir hilfst, meinen Glauben zu vertiefen, damit ich vertrauensvoll handeln und leben kann. Amen.
Da rief Petrus ihm zu: „Herr, wenn du es wirklich bist, befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.“ „Dann komm“, sagte Jesus. Und Petrus stieg aus dem Boot und ging über das Wasser, Jesus entgegen.
Matthäus 14,28–29
Wann hat Jesus dich zum letzten Mal eingeladen, aus dem Boot zu steigen und über das Wasser zu gehen? Du weißt vielleicht, was ich meine: Wann hat er dich aufgefordert, einen Glaubensschritt zu wagen, und du wusstest, dass es nicht nur ein Schritt sein würde; es würden zwei, dann drei, dann vier werden … und du warst dir bewusst, dass du noch mehr Glauben brauchen würdest, um dem Weg weiter zu folgen?
Ich weiß, wie beängstigend es sein kann, diesen ersten Schritt zu gehen – und das ist wahrscheinlich auch bei all den folgenden Schritten nicht anders –, aber ich habe von dem Augenblick an, als ich mein Leben Jesus anvertraut habe, solche Schritte getan. Ich habe den Eindruck, dass ich in jedem Bereich meines Lebens auf Jesus angewiesen bin, weil ich mich schon so weit aufs Wasser vorgewagt habe, dass ich nicht mehr zurückkann. Es gibt sonst niemanden, auf den ich mich verlassen kann. Niemand außer Jesus ist mächtig genug und gnädig genug.
Jesus lädt uns zu einer tollen, abenteuerlichen Reise ein: voller Vertrauen Schritte zu gehen und uns so weit hinauszuwagen, dass es außer ihm nichts und niemanden mehr gibt, dem wir vertrauen könnten. Ich bin nun schon so lange mit ihm unterwegs, dass ich gelernt habe: Wenn er mich bittet, etwas zu tun, werde ich von Neuem Glauben brauchen, und zwar wahrscheinlich deshalb, weil es sich um einen unmöglichen Auftrag handelt. Ich erinnere unsere Mitarbeitenden auf der ganzen Welt oft daran, dass ich sie nicht darum bitte, schwierige Dinge zu tun. Ich bitte sie darum, unmögliche