Valentina sucht das Glück - Hans Kruppa - E-Book

Valentina sucht das Glück E-Book

Hans Kruppa

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Beschreibung

Ein Augen-Blick, der alles verändert »Gib dich nicht mit der Zufriedenheit zufrieden. Lebe so, dass du glücklich bist.« Diese Worte ihrer Großmutter noch im Ohr, sitzt die dreißigjährige Valentina im Zug nach Hause. Bei einem Zwischenhalt fängt sie den Blick eines jungen Mannes auf, der sie vom Bahnsteig aus unverwandt betrachtet. Dieser kurze Moment lässt etwas in ihr aufbrechen, doch bevor sie reagieren kann, setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Zutiefst berührt, neugierig und mit einem Gefühl der Dankbarkeit macht Valentina bei der nächsten Station kehrt und begibt sich auf die Suche nach dem Unbekannten. In der fremden Kleinstadt lernt sie die Musikerin Vanessa kennen, die ihre Begleiterin und Freundin wird, und den Dichter Raphael, der sie auf eine falsche Fährte setzt - die zu ihrer wahren Liebe führt.

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Seitenzahl: 114

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HANS KRUPPA

Valentina sucht dasGlück

Roman

Deutscher Taschenbuch Verlag

Originalausgabe 2013

© 2013 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,

KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

eBook ISBN 978-3-423-42091-4 (epub)

ISBN der gedruckten Ausgabe 978-3-423-21478-0

Ausführliche Informationen über unsere Autoren und Bücher finden Sie auf unserer Website www.dtv.de/ebooks

Für Catherine,

ohne die dieses Buch

nicht das geworden wäre,

was es ist.

Wirklich reich ist,

wer mehr Träume

in seiner Seele hat,

als die Realität zerstören kann.

Ein guter Rat

»Gib dich nicht mit der Zufriedenheit zufrieden! Lebe so, daß du glücklich bist, Valentina.«

Irma hatte ihr in die Seele gesehen und erkannt, daß es in ihrem Leben an Glück mangelte. Und ihr mit der für sie typischen Direktheit geraten, sich nicht damit abzufinden. Valentina hatte ihre Hände auf die Schultern der Großmutter gelegt und ihr einen Kuß auf die faltenzerfurchte Stirn gegeben. Als Dank für ihren Rat, das wertvollste Geburtstagsgeschenk.

Valentina kannte niemanden, der so tief ins Herz eines Menschen sehen konnte wie ihre Großmutter. Irma durchschaute alle Schleier, Masken und Vernebelungsmanöver, mit denen man die eigene innere Wahrheit verbarg – vor anderen und manchmal auch vor sich selbst. Sie war der geheime Mittelpunkt, die gute und weise Seele der Familie. Die Frau, deren Rat von allen gesucht und fast immer auch befolgt wurde. Als sei ihre Weisheit nicht schon Geschenk genug an alle, die ihr nahestanden, hatte sie auch noch ein Herz voller Mitgefühl und Wohlwollen. Insbesondere für ihre Enkelin. Irma war ein Segen für die ganze Familie, doch mit Valentina verband sie eine ganz besondere seelische Nähe.

»Es geht mir nicht schlecht«, hatte Valentina gesagt.

Irma hatte genickt und gelächelt: »Ich weiß, mein Kind. Aber du bist nicht glücklich. Daran solltest du etwas ändern. Ich weiß, daß du es kannst. Denn du bist reich.«

»Ich bin reich?«

»Ja, Valentina, du bist reich. Denn du hast mehr Träume, als die Realität zerstören kann.«

Etwas geschieht

Der Regionalexpress verlangsamte seine Fahrt und fuhr in die Bahnhofshalle ein. Während der Fahrt waren Valentina immer wieder Eindrücke des Wochenendes in den Sinn gekommen. Lächelnde und lachende Gesichter, freundliche Worte, herzliche Gesten und spontane Umarmungen, eingebettet in eine harmonische, fröhliche Atmosphäre. Als hätten alle Gäste ihre Sorgen und Probleme zu Hause gelassen, um ihr, dem Geburtstagskind, und auch sich selbst zwei unbeschwerte, schöne Tage zu schenken.

Mit einem Ruck kam der Zug zum Stillstand. Valentina blickte aus dem Fenster. Nur ein paar Schritte von ihr entfernt stand ein blonder Mann um die Dreißig auf dem Bahnsteig. Sah sie mit intensiver Direktheit an. Aus ernsten, melancholischen Augen, die sie auf seltsame Weise faszinierten. Es war ihr, als würde sein Blick in ihr Innerstes dringen. Sie fühlte sich diesen Augen ausgeliefert, und doch erschien es ihr als völlig natürlich, zumindest als nichts Fremdes. Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag und ihr Atem beschleunigten. Wie ihr plötzlich warm wurde im ganzen Körper, als wäre die Temperatur im Zugabteil schlagartig gestiegen. Mit einer Mischung aus Verzauberung und stillem Erstaunen beobachtete sie sich dabei, wie sie sich selbst mehr und mehr entglitt.

Trotz ihrer Verwirrung erwiderte sie den Blick des Fremden, der unbeirrt auf ihr ruhte. Sie sah nur sein Gesicht auf dem Bahnsteig, nichts anderes hatte mehr Bedeutung, nichts anderes existierte mehr – ineinander versunkene Blicke, die eine eigene Wirklichkeit erschufen durch die mysteriöse Kraft ihrer Begegnung.

Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, drückte Valentina die Wange an die Fensterscheibe, um den Blickkontakt so lange wie möglich zu halten. Diesen unverhofften, verheißungsvollen Gefühlsklang, der die Stille ihres Herzens gebrochen und es erschüttert hatte. Noch während Valentina das sich ihr viel zu schnell entziehende Gesicht des Mannes so lange wie möglich festzuhalten versuchte, wußte sie, daß ihr dieser Moment unvergeßlich bleiben würde. Daß sie eine kostbare Erinnerung gewonnen, einen Triumph erzielt hatte über die Hohlheit so mancher Begegnung. Einen Triumph über zu niedrige emotionale Flughöhen, über zuviel Alltagsstaub auf den Kleidern ihrer Seele. Einen Sieg über die ungute Zufriedenheit mit der Zufriedenheit, über die bequeme, als Gelassenheit getarnte Akzeptanz mangelnder Lebensfreude und verlorener Leichtigkeit.

Was ist da gerade passiert, fragte sie sich, als der Zug die Bahnhofshalle hinter sich gelassen und sie den Fremden aus den Augen verloren hatte. Nicht aus dem Sinn. Wie auch? Sie lauschte in sich hinein. Statt einer Antwort tauchte sein Gesicht vor ihrem inneren Auge auf. Einem Impuls folgend, zog sie ihren Skizzenblock aus der Reisetasche und begann selbstvergessen und wie in Trance, es zu zeichnen. Mit erstaunlich ruhiger Hand, obwohl doch alles in ihr in Aufruhr geraten war, in eine kraftvolle Unruhe, die wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen war und sie bis in die Fingerspitzen erfüllte.

Diese Begegnung, die ja nichts weiter als ein Blickkontakt gewesen war, hatte ein seelisches Erdbeben in ihr ausgelöst. Hatte sie überrumpelt und mit fast unheimlicher Macht aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Schreck darüber saß ihr noch in den Gliedern. Ihr war, als würde sie in ihrem innersten Kern zittern. Die Hand, die den Bleistift führte, blieb von diesem Zittern, das sein Zentrum in ihrem Bauch hatte, jedoch unberührt. Nur ein einziges Mal spürte sie, wie sich das Beben auf ihren Arm ausdehnen wollte. Da hielt sie inne, atmete tief durch – und gewann die Herrschaft über ihre Hand zurück. Ihr Herz fühlte sich leicht an, fast schwerelos. Wie ein Schmetterling, von einem jähen Windstoß in die Höhe geschleudert. In eine warme, weiche Luftströmung.

Während sie fieberhaft zeichnete, vergaß sie die Welt um sich herum. Das monotone Rauschen des Zuges, die Menschen im Abteil, das schnelle Vorbeigleiten der Landschaft – alles verschwand, versank, existierte nicht mehr. Es gab nur noch den Bleistift in ihrer Hand, den Skizzenblock auf ihrem Schoß und das Gesicht des Mannes, das sich mit unerklärlicher Deutlichkeit in ihr Gedächtnis eingeprägt hatte. Die leicht gewellten, üppigen Haare. Die ein wenig feminine, ovale Gesichtsform. Die ernsten, ausdrucksvollen Augen, der Schwung der Brauen. Die vollen Lippen. Die hohe Stirn und die für einen Mann ungewöhnlich feingeschnittene Nase. Die miteinander harmonierenden Elemente eines interessanten Gesichtes, dessen ernste Augen einen unwiderstehlichen Zauber verströmten.

Als sie das fertige Portrait betrachtete, wußte sie mit einem Mal, warum sie es gezeichnet hatte. Zugleich war ihr klar, daß sie so gut wie keine Chance hatte. Dennoch entschied sie sich, am nächsten Bahnhof auszusteigen und so schnell wie möglich eine Station zurückzufahren.

Obwohl genügend Sitzplätze im Zug frei waren, verbrachte sie die Rückfahrt im Stehen. Ihre innere Unruhe ließ ihr die viertelstündige Fahrtzeit als lang erscheinen. Etwas in ihr hatte sich geöffnet, wie ein Fenster, wie eine Tür. Etwas war aus einem tiefen Schlaf erwacht. Warmes Licht strahlte in einen Raum ihrer Seele, in dem Kühle und Dunkelheit geherrscht hatten. Valentina fühlte und dachte plötzlich klarer, intensiver, genauer. Wie von einer behindernden Hülle, einem Kokon befreit.

Etwas war geschehen, das alles in ihr verändert hatte.

Valentina macht sich auf die Suche

»Haben Sie diesen Mann gesehen?« fragte Valentina Dutzende von Passanten auf dem Bahnhofsgelände und in der Fußgängerzone, zeigte ihnen ihre Zeichnung. Bis eine Frau das Gesicht erkannte und nickte. »Sehen Sie die kleine Kirche dort? Dahinter ist ein Garten mit ein paar Bänken. Da hat er gesessen.«

»Wann war das ungefähr?«

»Na ja, so etwa vor einer dreiviertel Stunde. Er ist mir aufgefallen, weil er so in sich versunken wirkte. So abwesend. Er starrte Löcher in die Luft.«

»Sind Sie sich sicher, daß er es war?«

Die Frau warf einen erneuten Blick auf Valentinas Zeichnung und nickte mehrmals.

Valentina bedankte sich erleichtert. Mit schnellen Schritten machte sie sich auf den Weg zu der Kirche.

In dem Garten standen vier grüne, einfache Holzbänke. Auf einer von ihnen saß eine blonde Frau in ihrem Alter, die in einem Buch las. Ohne Zögern ging Valentina auf sie zu und sprach sie an: »Entschuldigung, hast du vielleicht diesen Mann gesehen?«

Die junge Frau sah überrascht in Valentinas Gesicht, dann auf den Skizzenblock vor ihrer Nase. »Ja, hab ich. Er saß dort, auf dieser Bank. Er ging ein paar Minuten, nachdem ich gekommen war.«

»Wann bist du denn gekommen?«

»Vor einer halben Stunde.«

Valentina seufzte. »Dann ist er jetzt wer weiß wo.«

»Warst du mit ihm verabredet?«

»Ich kenne ihn gar nicht.«

»Und warum suchst du ihn?«

»Warum? Wir sind uns begegnet. In der Bahnhofshalle, vor etwa einer Stunde. Ich saß in einem Zugabteil, er stand auf dem Bahnsteig. Wir sahen uns in die Augen. Dann fuhr mein Zug ab. An der nächsten Station bin ich ausgestiegen und zurückgefahren, um ihn zu suchen.«

»Das war wohl ein faszinierender Blickkontakt.«

»Ja. Er war sehr intensiv. So etwas ist mir noch nie passiert. Deshalb will ich ihn finden.«

Die blonde Frau lächelte. »Das wird nicht leicht sein. In dieser Stadt leben über fünfzigtausend Menschen. Vielleicht wohnt er gar nicht hier. Ist hier nur zu Besuch.«

Valentina setzte sich zu der Frau auf die Bank. »Wie viele Hotels gibt es hier?«

»Etwa ein Dutzend.«

»Ist ein Taxistand in der Nähe?«

»Willst du jetzt alle Hotels mit dem Taxi abklappern?«

»Ja.«

»Das geht ins Geld.«

»Egal.«

»Ich kann dich fahren. Mein Auto steht gleich um die Ecke. Ich hab eh nichts Besseres zu tun.«

»Nichts Besseres, als eine Fremde von Hotel zu Hotel zu chauffieren?«

»Ich helfe dir gern. Außerdem habe ich ein Eigeninteresse.«

»Und welches?«

»Es interessiert mich, ob du ihn findest.«

»Das ist dir Grund genug?«

»Nein, es ist ... Du rührst mich irgendwie an. Versteh das jetzt nicht falsch! Ich glaube, ich weiß genau, was du fühlst. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Und ich finde es gut, daß du deinem Gefühl folgst. Ich lese hier eine erfundene Geschichte, die mich langweilt. Und du stehst am Anfang einer wahren Geschichte, die ich spannend finde. Ich heiße übrigens Vanessa. Also – fahren wir?«

Valentina nickte und lächelte, erfreut über dieses überraschende Hilfeangebot. Und auch, weil Vanessa ihr sympathisch war.

»Danke! Ich heiße Valentina. Wie hat er eigentlich auf dich gewirkt?«

»Nachdenklich. Etwas schien ihn ziemlich zu beschäftigen. Ich glaube, er hat mich gar nicht wahrgenommen.«

»Ich hätte aussteigen und zu ihm auf den Bahnsteig gehen sollen!«

»Er hätte ja auch zu dir in den Zug kommen können.«

»Ja, hätte er. Aber wenn er so empfunden hat wie ich, war er dazu nicht fähig. Meine Handlungsfähigkeit war völlig ausgeschaltet, als wir uns ansahen. Ich war zu überrascht, um reagieren zu können. Wie gelähmt. Vielleicht ging es ihm ja genauso.«

»Hast du dich in ihn verliebt?«

Valentina mußte lachen. »Nein, ganz bestimmt nicht.«

»Es gibt da so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.«

»Mag sein«, gab Valentina zu. »Manche Menschen erleben so etwas wohl. Ich vielleicht auch einmal. Aber nicht in ein paar Sekunden. Ich bräuchte dazu mindestens ein paar Stunden. Besser noch ein paar Tage. Und ich müßte den Betreffenden berühren, nicht nur sehen können. Aber irgend etwas ist in mir passiert in diesem Zug. Der Blickkontakt hat etwas in mir ausgelöst. Wie der berühmte Tropfen, der das Faß überlaufen läßt.«

»Welches Faß?«

»Das Faß meiner Sehnsucht. Nach Liebe, nach Glück. Nach einem Menschen, an den ich glauben kann. Den ich lieben kann.«

»Also hast du dich doch verliebt!«

»Nein! Hab ich nicht!« widersprach Valentina.

»Es gibt elf Hotels«, sagte Vanessa nach einem Blick in den schmalen Stadtführer, den sie aus dem Handschuhfach ihres Kleinwagens gezogen hatte, und fuhr los. »Den kannst du behalten. Du wirst ihn brauchen. Da findest du Adressen von Cafés, Bistros, Restaurants, Taxirufnummern und so weiter.«

Valentina bedankte sich und steckte den Stadtführer in ihre Umhängetasche.

»Und was tust du so, wenn du nicht gerade einen fremden Mann in einer fremden Stadt suchst?«

»Ich versuche, jedem Tag etwas Gutes abzugewinnen.«

»Gelingt dir das?«

»Na ja. Nicht immer.«

»Tja, manche Tage sind schwierig. Und was machst du beruflich?«

»Ich male. Ölbilder. Manchmal auch Tuschezeichnungen. Einmal im Jahr mache ich eine Ausstellung und verkaufe auch zwischendurch mal ein paar Bilder. Davon allein kann ich aber leider nicht leben. Deshalb arbeite ich zweimal in der Woche als Aushilfe in einer Bibliothek.«

»Warum hast du eigentlich in diesem Zug gesessen?«

»Ich war auf der Rückfahrt von meinen Eltern nach Hause. Ich habe bei ihnen meinen Geburtstag gefeiert.«

»Herzlichen Glückwunsch nachträglich!«

»Danke.«

»Wie alt bist du denn geworden?«

»Dreißig.«

»Dann sind wir im gleichen Alter! Im besten. Noch jung, aber nicht mehr naiv.«

»Noch jung, ja«, stimmte Valentina ihr zu. »Aber nicht mehr naiv? Ich habe den Eindruck, daß ich hier etwas ziemlich Naives tue. Ein Mann hat mir länger in die Augen gesehen. Na und, sagt mein Verstand, das macht er bei jeder Frau, die es sich gefallen läßt. So war es nicht, sagt mein Herz, es war etwas ganz Besonderes, es hat eine tiefere Bedeutung.«

»Das ist nicht naiv. Das ist romantisch. Und optimistisch. Dazu weiß ich einen guten Spruch: Der Optimist ist inspiriert von seiner Zuversicht, mit der er das scheinbar Unmögliche möglich macht.«

»Schöne Worte«, sagte Valentina. »Und was machst du so, beruflich?«

»Ich gebe viel Klavierunterricht und arbeite gelegentlich als Studiomusikerin. Klavierspielen ist wohl das einzige, was ich wirklich gut kann. Meine Hände und die Klaviertasten sind ein glückliches Paar. Leider ist das Leben keine Klaviatur.«

Eine Ampel sprang von Gelb auf Rot. Vanessa mußte kräftig bremsen.

Elfmal hielt Vanessa vor einem Hotel, elfmal stieg Valentina aus, ging zur Rezeption und zeigte das Portrait des Mannes, den sie suchte.

»Laß den Kopf nicht hängen!« sagte Vanessa, als Valentina sich seufzend wieder zu ihr ins Auto setzte. »So können wir annehmen, daß er hier wohnt. Das erhöht deine Chance, ihn zu finden.«