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"Vater Unser – Gedanken zwischen Himmel und Alltag" ist ein meditatives Andachtsbuch, das das bekannteste Gebet der Christenheit neu zum Klingen bringt – ehrlich, persönlich und tief verwurzelt im Alltag. Marcus Eickert nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf eine spirituelle Reise durch das Vaterunser. In behutsamen Texten entfaltet er jede einzelne Bitte des Gebets, lässt sie leuchten – nicht als theologische Lehrformel, sondern als Wegweiser für ein geerdetes und zugleich hoffnungsvolles Leben im Glauben. Dabei öffnet der Autor Türen zu inneren Räumen, in denen Fragen erlaubt sind und leise Zuversicht wachsen darf. Was bedeutet es, Gott "Vater" zu nennen? Wie verändert sich die Welt, wenn wir um "unser tägliches Brot" bitten – für Leib und Seele? Und was heißt es, loszulassen – Schuld, Angst, Versuchung? Mit seelsorgerlicher Wärme, geistlicher Tiefe und poetischer Klarheit lädt dieses Buch ein, das Vaterunser neu zu entdecken – nicht nur als liturgisches Gebet, sondern als tägliche Quelle von Kraft, Trost und Orientierung. Ein Buch für Menschen, die nach Sinn suchen. Für Glaubende, Zweifelnde und Fragende. Für stille Abende, frühe Morgenstunden – und für das stille Gespräch mit Gott, mitten im Lärm der Welt.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Texte
© Copyright Marcus Eickert
Umschlagsgestaltung
Generiert mithilfe künstlicher Intelligenz (ChatGPT von OpenAI). Die Verwendung erfolgt lizenzfrei.
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgt im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: Marcus Eickert, Weinstraße Nord 62, 67487 Maikammer, Deutschland, [email protected].
Herstellung
epubli – ein Service der neopubli GmbH, Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung [email protected]
ISBN
978-3-819731-88-4
Erstveröffentlichung
2025 (Digitalausgabe)
Vater Unser
Gedanken zwischen
Himmel und Alltag
Vorwort
Manchmal schreibe ich etwas, ohne dass es jemand merkt. Auch zuhause nicht. Dann sitze ich im Büro. Oder abends auf dem Sofa, wenn das Haus schon still ist. Dann sortiere ich Gedanken, höre alten Predigten nach, lasse mich treiben zwischen den Versen des Vaterunsers und dem, was uns im Alltag begegnet. Und ganz allmählich entsteht ein neues Buch. Ohne dass jemand etwas davon weiß.
Meine Frau Susann und unsere Kinder Maximilian und Sara werden vermutlich überrascht sein, wenn sie dieses Buch lesen. Diesmal haben sie nämlich nichts von meinen Andachten mitbekommen. Keine
Zwischenfragen. Keine Textschnipsel beim Abendessen. Kein Probelesen auf dem Sofa. Ich habe sie diesmal ein wenig verschont – oder ihnen etwas vorenthalten, je nachdem wie man es sehen will.
Trotzdem gehört es auch ihnen. Weil sie mir – ohne es zu wissen – oft genug den roten Faden in die Hand geben.
Darum ist dieses Buch für Euch.
Inhalt
Vater Unser im Himmel ............................................................. 7
Dein Reich komme .................................................................... 9
Dein Wille geschehe ................................................................ 11
Wie im Himmel, so auf Erden .................................................. 13
Unser tägliches Brot gib uns heute ......................................... 15
Und vergib uns unsere Schuld ................................................. 17
Und führe uns nicht in Versuchung ......................................... 19
Vater Unser im Himmel
Ich erinnere mich, wie ich als Kind einmal versucht habe, meinem Vater einen Brief zu schreiben. Er saß am Küchentisch, las die Zeitung, und ich wollte ihm etwas sagen, ohne es auszusprechen. Ich habe „Lieber Papa“ geschrieben und dann war schon alles gesagt. Mehr fiel mir nicht ein. Heute denke ich manchmal, dass das bei Gebeten gar nicht so anders ist. „Vater unser“, das genügt oft schon.
Jesus hat das so gemacht. Als er gebeten wurde: „Lehre uns beten!“, da hat er seinen Jüngern dieses Gebet mitgegeben. Einfach: „Vater unser im Himmel“. Und das hat gesessen. Weil da alles drin steckt.
Schon dieses erste Wort „Vater“ ist eine kleine Welt für sich. Es setzt Beziehung voraus. Nähe. Vertrauen. Und ja, auch Bedürftigkeit. Denn nur wer etwas braucht, der betet. Und wer bittet, weiß sich nicht allein. „Vater unser“, das ist mehr als frommes Gerede. Das ist der Versuch, sich einzufinden in ein tragendes Verhältnis. In eine Zugehörigkeit, die über alles hinausreicht.
Jesus erzählt von einem Gott, der kein ferner Verwalter, sondern ein naher Vater ist. Der nicht in Wolkenresidenzen lebt, sondern sich herabbeugt zu seinen Kindern. Und diesen Vater nennt er „unseren“. Nicht „meinen“. Denn wer betet, gehört automatisch zu einer großen Familie. Auch wenn er ganz allein in seinem Zimmer sitzt.
Natürlich gibt es auch irdische Väter. Die kommen und gehen. Heute du, morgen ich. Kein Bestand auf Dauer. Aber die Vaterschaft Gottes, die bleibt. Ohne Zeugung und Geburtsschmerz. Ohne Ableben und Erbfolge.
Dieser Vater sieht uns. In unserer Not. In unserer Unreinheit. In unserem verqueren Tun. Und er tut das, was alle guten Väter tun: Er bleibt. Reinigt. Hebt uns hoch. Zieht uns an mit einem Gewand der Liebe. Und sagt: Du bist mein. Du bleibst mein Kind.
So wird aus einem alten Gebet ein neuer Anfang. Ein Hoffnungszeichen mitten im Dreck der Welt. Und wer es spricht, der darf getrost glauben: Es hört einer zu. Einer, der nicht fragt, wie viele Worte wir machen. Sondern ob wir es ehrlich meinen.
„Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name“ – manchmal reicht das. Für heute. Fürs Leben. Für die Ewigkeit.
Dein Reich komme
Ein Stern ist aufgegangen. So steht es einmal in der Bibel. Für Jakob. Für Israel. Und auch für uns. Und manchmal, wenn ich früh morgens auf dem Weg zur Arbeit bin, sehe ich tatsächlich noch einen letzten Stern am Himmel, kurz bevor die Sonne aufgeht. Dann denke ich: Vielleicht ist es ja genau der.
Jesus spricht vom Reich Gottes. Und er sagt nicht: Macht es. Baut es. Organisiert es. Sondern ganz schlicht: „Es komme.“ Das ist keine Anordnung, sondern eine Bitte. Eine Hoffnung. Und gleichzeitig eine Haltung.
Denn wo Gottes Reich kommt, da verändert sich etwas. Nicht mit Pauken und Trompeten. Nicht mit Schlagzeilen und großen Reden. Sondern leise. Schritt für Schritt. Immer da, wo Menschen anfangen, sich nach dem Willen Gottes zu richten. Wo einer dem anderen Bruder wird. Wo Gnade wichtiger ist als Macht. Und Liebe größer als jede Furcht.
Jesus hat den Anfang gemacht. Er hat die Tür aufgestoßen in eine neue Welt. Eine Welt, in der Gott nicht mehr nur Schöpfer ist, sondern Vater. Und Jesus – der König des Himmels – wird uns darin Bruder. Das ist kaum zu fassen. Und doch wahr.
Gott hätte sich nicht mit uns verbinden müssen. Hätte aus sicherer Ferne zuschauen können, wie wir uns abstrampeln mit unseren Sorgen und Sehnsüchten. Aber er hat sich eingemischt. Wurde Mensch. Ist in unsere Welt hineingekommen, damit wir einen Vorgeschmack bekommen auf sein Reich. Und jetzt sagt er: Betet weiter. Hofft weiter. Liebt weiter.
„Dein Reich komme“, das ist kein Gebet für irgendwann. Es ist für jetzt. Für heute. Für dich und mich. Es will uns verwandeln. Und uns aufrichten. Damit wir mit erhobenem Haupt leben, nicht hochmütig, aber aufrecht. Nicht ängstlich, aber ehrfürchtig.
Und wenn wir beten und hoffen und glauben, dann werden wir merken: Dieses Reich ist näher, als wir dachten. Es fängt schon an. Mit jedem Schritt, der sich dem Himmel zutraut.
Dein Wille geschehe
Ich habe einmal im Krankenhaus einen Patienten besucht, der seit vielen Jahren schwer krank ist. Und obwohl sein Körper kaum noch mitmacht, hat er eine Ruhe in sich, die mich beschämt hat. „Ich bete jeden Tag“, hat er gesagt. „Und weißt du, was mir am meisten hilft? Dieser eine Satz: Dein Wille geschehe.“
So einfach. Und so schwer.