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"Verborgene Sehnsüchte" ist eine packende, emotionale und düstere Geschichte über die Liebe, die Sucht nach Befreiung und den Preis der Leidenschaft. Eva hat alles – eine Familie, eine Ehe, ein Leben, das sie einst für sich selbst gewählt hatte. Doch das scheinbare Glück zerbricht, als sie Luca begegnet, einem jungen 23 Jährigen Mann, dessen magnetische Anziehungskraft sie in eine dunkle, gefährliche Welt zieht. Was mit einem harmlosen Flirt beginnt, wird schnell zu einer verzehrenden, alles überlagernden Leidenschaft, die Eva zwischen zwei Welten zerrt. Zwischen der Pflicht gegenüber ihrem Ehemann Markus und der wilden, verbotenen Sehnsucht nach Luca beginnt Eva zu zerbrechen. Ihre innere Zerrissenheit wächst, bis sie sich einer Wahrheit stellen muss: Die Liebe, die sie zu Luca empfindet, ist weder rein noch ohne Schaden. Sie ist wild, intensiv und zerstörerisch – doch sie fühlt sich unaufhaltsam an. In einer dramatischen Entscheidung lässt Eva alles hinter sich. Doch die Freiheit, die sie sich von der Dunkelheit verspricht, kommt zu einem hohen Preis. Ihr Leben mit Luca wird zu einem gefährlichen Tanz aus Hingabe und Schmerz, zwischen den Schatten ihrer Vergangenheit und der Hoffnung auf eine ungewisse Zukunft. "Verborgene Sehnsüchte" ist ein fesselndes und unvergessliches Werk, das die Grenzen der Liebe auslotet und uns zeigt, wie weit wir gehen, um uns selbst zu finden – selbst wenn der Preis das eigene Leben ist. Wer wird am Ende von der Dunkelheit verschlungen – und wer wird gerettet? Bereit für das Abenteuer? Tauche ein in eine Welt voller Leidenschaft, Zerrissenheit und gefährlicher Liebe.
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Seitenzahl: 261
Veröffentlichungsjahr: 2025
Verborgene Sehnsüchte
Kapitel 1: Der Hauch der Stille
Kapitel 2: Der Spiegel der Versuchung
Kapitel 3: Der Moment der Berührung
Kapitel 4: Der Kampf der Gedanken
Kapitel 5: Der schmale Grat
Kapitel 6: Der unaufhaltsame Sog
Kapitel 7: Das Verbotene, das leise klopft
Kapitel 8: Zwischen Glut und Gewissen
Kapitel 9: Die beharrliche Flut
Kapitel 10: Der Kuss, der alles veränderte
Kapitel 11: Die Flut übernimmt
Kapitel 12: Die Nacht, die süchtig macht
Kapitel 13: Der Schlag des Verlangens
Kapitel 14: Der Rückzug und der Abgrund
Kapitel 15: Zwischen Maske und Magnet
Kapitel 16: Der Flur der Nacht
Kapitel 17: Hingabe im Schatten
Kapitel 18: Die Nacht, die alles verändert
Kapitel 19: Gefangen zwischen zwei Welten
Kapitel 20: Gefährliche Spirale
Kapitel 21: Die unausweichliche Grenze
Kapitel 22: Schatten im Alltag
Kapitel 23: Der Kuss im Schatten des Parks
Kapitel 24: Fesseln der Sehnsucht
Kapitel 25: Zerbrochene Versprechen
Kapitel 26: Schatten der Begierde
Kapitel 27: Die Glut des Abgrunds
Kapitel 28: Die Wahrheit im Schatten
Kapitel 29: Der Kuss, der alles verändert
Kapitel 30: Zerrissen zwischen zwei Welten
Kapitel 31: Fesseln aus Verlangen
Kapitel 32: Zerbrochen im Verlangen
Kapitel 33: Zerrissen zwischen Schuld und Verlangen
Kapitel 34: Schatten im Morgengrauen
Kapitel 35: Gefangen im Netz
Kapitel 36: Der Bruch zwischen den Welten
Kapitel 37: Der Abgrund der Hingabe
Kapitel 38: Der Preis der Freiheit
Kapitel 39: Der Abschied vom Licht
Kapitel 40: Die Dunkelheit, die uns verbindet
Kapitel 1: Der Hauch der Stille
Eva saß in ihrem Auto, das Lenkrad fest in den Händen, und starrte auf die grauen, nassen Straßen vor sich. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Der Unterricht war routiniert und langweilig, ihre Schüler indifferent und desinteressiert. Sie dachte an das, was sie die letzten Jahre als „Leben“ bezeichnet hatte. Ihr Herz fühlte sich schwer an. Der Druck in ihrer Brust war das ständige Echo einer Leere, die sie nicht füllen konnte, nicht füllen wollte. Doch wie sollte sie es beschreiben? Ihre Ehe war wie ein abgenutzter Teppich, der immer weiter abbrach, aber nie wirklich verschwand.
„Markus“, dachte sie bitter, als sie das Bild ihres Ehemanns vor sich sah. Er war ihr anfangs wie ein Fels in der Brandung erschienen. Ein Mann, der immer da war, ruhig und verlässlich. Sie kannten sich schon so lange, dass sie in den letzten Jahren kaum noch bemerkte, wie sehr die Liebe zwischen ihnen verblasst war. Die Gespräche in ihrer Wohnung waren oberflächlich geworden, fast wie ein Ritual. Sie redeten über den Alltag, das Wetter, die Kinder, die Arbeit. Aber nie mehr über das, was sie wirklich fühlten. Es war, als ob sie sich auf eine Weise füreinander entschieden hatten, die nichts anderes als Gewohnheit war. Ihre Berührungen waren mechanisch. Ihre Küsse ein flüchtiger Hauch von einstiger Leidenschaft, der längst im Nebel des Alltags verschwunden war.
„Ich muss mich überwinden“, dachte Eva, als sie das Auto in der Tiefgarage parkte. Sie mochte die Routine, die sie durch ihren Tag führte, aber sie wünschte sich so sehr mehr. Ihr Körper, ihre Seele verlangten nach mehr. Und trotzdem fühlte sie sich wie gefangen in einem goldenen Käfig. Die Vorstellung, dass sie vielleicht für den Rest ihres Lebens diesen Zustand der Leere ertragen sollte, jagte ihr eine tiefe Beklemmung ein.
Markus war immer noch ein anständiger Mann. Er war der Vater ihrer Kinder, der Mensch, mit dem sie ihr Leben geteilt hatte, doch die Leidenschaft, die sie einst miteinander verbunden hatte, war längst erstickt. Sie hatte aufgehört, ihn wirklich zu sehen. Ihr Ehelebenspartner war eher ein Mitbewohner geworden, mit dem man regelmäßig die Abendessen plante und die Kinder ins Bett brachte. Wo war die Intensität geblieben, die sie in den ersten Jahren ihrer Beziehung gespürt hatte? Der Funke, der sie an die Zukunft glauben ließ? Sie seufzte tief und stieg aus dem Auto. Ihre Tasche war schwer, nicht nur wegen der Bücher, sondern auch wegen der Gedanken, die sie mit sich herumtrug. Sie schloss das Auto ab und ging zum Gebäude, das sie jeden Tag von neuem betrat, als wäre es der einzige Ort, an dem sie sich noch lebendig fühlte.
Die Berufsschule war ein alter, ehrwürdiger Bau, aber auch ein Ort, an dem Eva sich oft gefangen fühlte. Sie war Lehrerin für Wirtschaft und Kommunikation und unterrichtete bereits seit vielen Jahren, aber irgendwann hatte sie das Gefühl, dass ihre Worte und ihre Lehren nur an den Schülern abprallten. Es gab Tage, da spürte sie, dass sie ihre Klasse nicht mehr erreichte. Die Aufmerksamkeit der Jugendlichen war flüchtig, sie waren oft desinteressiert, wenn nicht sogar abwesend. Und doch fand Eva in diesen Momenten des Schweigens etwas, das ihr Herz wieder ein wenig schneller schlagen ließ: Die Leere, die in ihr wuchs, begann in den stillen Momenten des Unterrichts zu weichen. Sie hatte immer ein gewisses Talent, in den pausenlosen Unterrichtsstunden zu fliegen – der Blick nach draußen, das Hören von fremden Geräuschen, der Gedanke, dass sie woanders war.
Ein kleines Detail aus der Schule hatte in den letzten Monaten einen unerklärlichen Einfluss auf sie: Einer ihrer neuen Schüler, Luca, hatte sie von Anfang an auf eine Weise interessiert, die sie sich nicht erklären konnte. Er war einer von denen, die alles durchschauten – die, die keinen Respekt für die Regeln hatten, die sich in der Stille der Klasse bewegten und gleichzeitig eine unbestimmte Energie ausstrahlten, die sich fast wie eine Bedrohung anfühlte. Doch es war nicht die Bedrohung, die sie faszinierte. Es war der Funke, der sie in den Momenten erwischte, in denen ihre Blicke sich trafen.
Eva wusste, dass es falsch war, sich von einem Schüler so angezogen zu fühlen, aber sie konnte die Gedanken nicht abstellen. Die Erinnerungen an seine Blicke, seine Haltung, seine Unschuld gepaart mit dieser dunklen, anziehenden Aura verfolgten sie durch die Tage. Sie hatte ihn in den letzten Wochen immer wieder aus den Augenwinkeln beobachtet – manchmal saß er einfach da, den Kopf leicht geneigt, als würde er die Welt anders sehen. Es war dieser Blick, der sie an den Rand des Abgrunds zog, an dem sie sich selbst verloren hatte.
An diesem Nachmittag, als sie den Klassenraum verließ, fiel ihr Blick auf Luca. Er saß alleine in einer der hinteren Reihen, die Stirn in Falten, als würde er über etwas nachdenken. Es war der Moment, als ihre Blicke sich trafen, und Eva spürte, wie der Raum um sie herum für einen Augenblick stillstand. Sie wusste, dass sie sich wieder einmal verloren hatte, und trotzdem konnte sie sich nicht abwenden.
Ihre Schritte zögerten, doch sie erzwang sich eine Fassade der Normalität, als sie das Klassenzimmer verließ.
"Wie konnte sie nur an so etwas denken? Was stimmte nicht mit ihr?" Sie schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter sich.
Zu Hause angekommen, empfing sie Markus mit einem flüchtigen Kuss. Es war der übliche Austausch, der eher einem Gruß als einer tatsächlichen Zuneigung glich. Die Kinder liefen herum, der Alltag holte sie ein, und für eine Weile war sie wieder „Eva, die Mutter und Ehefrau“. Doch in ihrem Inneren brodelte etwas. Etwas, das sie nicht benennen konnte, aber das wuchs. Es war ein Verlangen, ein inneres Ziehen, das sie immer wieder zu den stillen Momenten in ihrem Kopf zurückführte – zu dem Moment, in dem sie sich und ihre Sehnsüchte nicht länger verleugnen konnte.
Kapitel 2: Der Spiegel der Versuchung
Es war ein regnerischer Morgen, als Luca in Evas Klasse auftauchte. Sie war gerade dabei, die Noten für ihre Schüler zu prüfen und sich durch die üblichen Berichte zu kämpfen, als die Tür quietschend aufging. Ein leises Rascheln von nassen Schuhen auf dem Boden, und dann stand er dort.
Luca.
Er war nicht wie die anderen Schüler. Sie konnte es sofort spüren, als ihre Augen sich auf ihn richteten. Jung, ja, aber etwas an ihm war anders. Etwas an seiner Haltung, seiner Präsenz. Er trat ein, ohne sich zu entschuldigen, als wäre es selbstverständlich, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Und tatsächlich, jeder im Raum schien einen Moment lang den Atem anzuhalten, als er die Tür hinter sich schloss.
Eva hatte ihn schon vor einigen Wochen auf den Listen gesehen, aber sie hatte nie gedacht, dass er so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Ein neuer Schüler, ohne die übliche Zurückhaltung, die die anderen ausstrahlten. Luca war von Natur aus der Mittelpunkt des Raumes, und Eva spürte diese magnetische Anziehungskraft sofort.
Er war groß, breitschultrig, und das dunkelbraune Haar fiel ihm unordentlich ins Gesicht, als er es leicht zurückwarf. Doch es war nicht nur sein Aussehen, das Eva fesselte. Es war diese Aura von Selbstsicherheit, die ihn umgab, diese ruhige, aber zugleich intensive Energie, die etwas Dunkles und Unberührbares in sich trug.
„Guten Morgen, Herr Luca, nehme ich an?“ Eva versuchte, sich aus der Wirkung seiner Präsenz zu befreien und ihre Professionalität zu bewahren. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr Blick für einen Moment an ihm haften blieb. „Setzen Sie sich bitte.“
Er nickte kaum merklich, als er sich zu einem der freien Plätze setzte, dabei jedoch nie den Blick von ihr abwandte. Eva konnte die Spannung in der Luft förmlich spüren, als sie seine Augen traf – ein Blick, der so intensiv war, dass sie für einen Moment das Gefühl hatte, er könne ihre tiefsten Geheimnisse sehen. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie versuchte, den Gedanken zu verdrängen.
Die Stunde begann wie gewohnt, aber irgendetwas hatte sich verändert. Die anderen Schüler waren wie immer abgelenkt, mit ihren Handys und Gesprächen, doch Luca blieb der einzige, der mit einer gewissen Aufmerksamkeit lauschte. Die Art und Weise, wie er sich in den Unterricht einbrachte, ohne je aufdringlich zu wirken, sondern eher aus einer unerklärlichen Ruhe heraus, beeindruckte sie.
„Fragen?“ Eva fragte, während sie sich umdrehte, um das Whiteboard zu beschreiben. Als sie sich wieder zu den Schülern umdrehte, hatte sie das Gefühl, dass die Augen von Luca immer noch auf ihr lagen, die Intensität war beinahe greifbar.
Und dann geschah es.
„Was halten Sie von der These, dass Kommunikation heutzutage mehr als nur Worte ist?“ fragte Luca plötzlich, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. Die Klasse wurde still. Es war, als hätte er einen unsichtbaren Schalter umgelegt, der alle Aufmerksamkeit auf ihn zog. Eva hatte nicht erwartet, dass er sich so in das Thema einbrachte. Die anderen Schüler waren immer mehr mit ihren Handys beschäftigt, doch Luca war ein anderes Kaliber.
„Nun, das ist ein interessanter Ansatz“, antwortete sie, versuchte ihre Nervosität zu verstecken. Sie hatte keine Ahnung, warum seine Frage sie so aus der Bahn warf. Vielleicht war es der Tonfall in seiner Stimme oder die Art und Weise, wie er sie direkt ansah, als würde er ihre Reaktionen studieren, jedes Detail beobachten. „In der Tat ist Kommunikation nicht nur verbal, sondern auch nonverbal. Aber warum glauben Sie, dass dies für uns heute so wichtig ist?“
„Weil wir uns in einer Welt befinden, in der alles auf die Oberfläche reduziert wird“, antwortete er, ohne zu zögern. „Wir sehen uns ständig an, aber wir hören uns nicht wirklich zu. Die Worte kommen schnell, aber die echten Bedeutungen bleiben oft ungesagt.“ Luca lehnte sich leicht zurück, als er sprach, seine Stimme ruhig und fast melodisch. Eva konnte den Knoten in ihrem Magen nicht mehr ignorieren. Es war, als wüsste er mehr über sie, als er eigentlich sollte.
„Und glauben Sie, dass sich die Menschen wirklich öffnen können?“ fragte sie, bevor sie sich selbst stoppen konnte. Sie wusste, dass ihre Neugier sie verriet, aber sie konnte nicht anders. Es war, als wäre er ein Rätsel, das sie unbedingt lösen musste.
„Vielleicht ist es nicht so sehr eine Frage des Öffnens, sondern des Sehens.“ Luca warf ihr einen Blick zu, der zugleich herausfordernd und tief war. „Jeder verbirgt etwas. Und jeder wartet auf den richtigen Moment, um es zu zeigen.“
Ein plötzliches Schweigen breitete sich im Raum aus. Eva fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, doch sie fand sich in einem inneren Strudel wieder. Was meinte er damit? Warum fühlte es sich an, als würde er mehr sehen als nur die Oberfläche von ihr? Warum hatte dieser Blick, dieser Austausch von wenigen Worten, sie so erschüttert?
Die Stunde ging weiter, doch Eva konnte sich kaum auf den Unterricht konzentrieren. Immer wieder glitten ihre Blicke zu Luca, und jedes Mal, wenn ihre Augen sich trafen, stieg ein kribbelndes Gefühl in ihr auf. Ein Gefühl, das sie in den letzten Jahren nicht mehr gekannt hatte – ein unaufhaltsames Verlangen, das tief aus ihrem Inneren kam.
Der Rest des Unterrichts verging in einem Nebel. Sie war abgelenkt, verwirrt und gleichzeitig fasziniert von diesem neuen Schüler, dessen Blick sie in einer Weise durchdrang, wie es niemand zuvor getan hatte. Als die Stunde zu Ende war, versuchte sie, das Gespräch zu beenden, doch Luca stand auf und kam langsam auf sie zu. Ihre Blicke trafen sich ein weiteres Mal, diesmal ohne Worte. Es war, als hätte er sie erfasst – ihre Unsicherheit, ihre Sehnsüchte, die sie so lange verdrängt hatte.
„Danke, Frau Pollmann“, sagte er leise, als er an ihr vorbeiging. „Ich freue mich auf den nächsten Unterricht.“
Seine Worte klangen fast wie eine Provokation, und als er die Tür hinter sich schloss, blieb Eva einen Moment lang wie gelähmt stehen. Sie konnte den Blick von ihm noch immer auf sich spüren, als ob er sie durch die Wand hindurch beobachten würde. Ein unbehagliches, aber zugleich aufregendes Gefühl.
Der Tag zog sich in die Länge, doch Eva konnte keine Ruhe finden. Der Name „Luca“ hallte in ihrem Kopf wider, und mit ihm die Erinnerung an seinen Blick, der sie bis in die tiefsten Winkel ihrer Seele berührte.
Kapitel 3: Der Moment der Berührung
Es war ein Nachmittag im Spätherbst, und der Himmel über der Schule war von dunklen Wolken verhangen. Eva stand vor ihrem Schreibtisch, die Noten ihrer Schüler vor sich ausgebreitet, als die Tür zum Klassenzimmer leise aufschwang. Sie blickte auf und sah, dass es Luca war, der den Raum betrat. Dies war das zweite Mal in dieser Woche, dass er nach dem Unterricht geblieben war, aber heute war etwas anders. Etwas, das Eva sofort spürte.
„Frau Pollmann“, sagte er mit seiner tiefen, ruhigen Stimme, als er die Tür hinter sich schloss und langsam auf sie zukam. „Hätten Sie vielleicht einen Moment Zeit?“
Eva nickte und legte die Papiere zur Seite. „Klar, Luca. Was gibt’s?“
Er trat näher, und sie konnte den Duft seines Parfüms wahrnehmen, etwas Holziges und Männliches, das sich in den Raum legte. Ihre Sinne schienen sich zu schärfen, als er noch einen Schritt näher kam. Es war fast so, als wäre die Luft plötzlich dicker geworden, als würde jeder Atemzug schwerer fallen. Sie wusste nicht, ob es an ihm lag, oder an der spürbaren Stille, die sich zwischen ihnen ausbreitete. Es war, als ob die Welt für einen Moment anhielt.
„Ich wollte mich bedanken“, begann er und sah sie dabei an. „Für die Hilfe im Unterricht letzte Woche. Es war...“ Er stockte kurz, als würde er nach den richtigen Worten suchen. „Es war wirklich interessant, was Sie über Kommunikation gesagt haben.“
Eva erwiderte seinen Blick und fühlte, wie ihre Brust sich ein wenig anspannte. „Es freut mich, dass es dir geholfen hat“, sagte sie, aber es fühlte sich an, als wäre mehr zwischen ihnen als nur ein einfaches Gespräch. Sie spürte, dass der Moment aufgeladen war, dass etwas Unausgesprochenes in der Luft lag, das beide spürten, aber nicht direkt ansprechen konnten.
„Es war nicht nur das“, fügte Luca hinzu, als er sich einen Moment lang von ihr abwandte, als ob er sich selbst sammeln musste. „Ich glaube, ich... ich wollte eigentlich mehr wissen. Nicht nur über das Thema, sondern über... was Sie wirklich denken.“
Eva blinzelte, überrascht. Es war selten, dass ein Schüler so offen war, besonders zu ihr. Aber sie konnte nicht leugnen, dass es sie irgendwie anzog. Ihre Neugier war geweckt. Was meinte er mit „wirklich denken“? Sie konnte es nicht einordnen, aber der Blick in seinen Augen, die dunklen, fast durchdringenden Augen, ließ sie das Gefühl nicht los, dass er mehr sah, als sie ihm je gezeigt hatte.
„Was genau möchtest du wissen?“ fragte sie, und ihre Stimme klang rauer, als sie erwartet hatte. Ihre Kehle fühlte sich plötzlich eng an.
Er trat einen Schritt näher, und Eva bemerkte, wie er sie betrachtete – nicht wie ein Lehrer eine Schülerin betrachtete, sondern als jemand, der sie verstehen wollte. Etwas an diesem Blick ließ sie zögern, ließ sie unruhig werden. Es war, als ob er in ihre Seele sah, und das ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Ich weiß nicht...“ sagte Luca schließlich. „Es ist schwer zu erklären. Aber... manchmal habe ich das Gefühl, dass du mehr weißt, als du zeigst.“ Er machte eine Pause, und ihre Blicke trafen sich erneut. „Du versteckst etwas, Eva. Etwas, das du vielleicht selbst nicht siehst. Aber ich kann es spüren.“
Eva versuchte, den Blick abzuwenden, doch sie konnte nicht. Es war, als wäre er ein Magnet, der sie anzog, den sie nicht abwehren konnte. Ihre Gedanken wurden wirr, und für einen Moment war sie nicht sicher, ob sie sich überhaupt bewegen konnte.
„Luca, du solltest dich auf deinen Unterricht konzentrieren“, sagte sie, aber die Worte fühlten sich hohl und unauthentisch an. Sie wusste, dass sie sich selbst belog. Es war nicht nur der Unterricht, den sie auf den ersten Blick spürte. Es war das, was zwischen ihnen war – ein unsichtbares Band, das sich immer enger um sie zog.
Doch anstatt sich zurückzuziehen, tat er etwas, das sie völlig überraschte: Er legte eine Hand auf den Tisch und beugte sich leicht vor. Ihre Blicke trafen sich erneut, und diesmal schien es, als würde er etwas in ihr erwecken, das sie längst vergessen hatte.
Eva konnte fühlen, wie ihr Herz schneller schlug. Es war, als würde eine Energie durch ihren Körper strömen, eine Welle der Erregung, die sie nicht kontrollieren konnte. Sie öffnete den Mund, doch keine Worte kamen heraus. Ihre Kehle war trocken, der Druck in ihrer Brust unerträglich.
Luca zog seine Hand langsam zurück, aber nicht, ohne sie dabei beinahe zufällig zu berühren. Es war nur eine leichte Berührung, ein flüchtiges Streifen, aber der Effekt war sofort. Ein heißer Schauer lief über ihren Arm, und sie fühlte sich für einen Moment benommen. Ihre Haut brannte dort, wo er sie berührt hatte, und sie konnte sich nicht erklären, warum dieser kurze, sanfte Kontakt solche Wellen in ihr auslöste.
„Entschuldigung“, sagte er leise, fast flüsternd. „Ich wollte dich nicht... überrumpeln.“
Doch Eva konnte sich kaum auf seine Worte konzentrieren. Stattdessen war sie auf die Stelle fixiert, an der er sie berührt hatte. Ihre Finger zitterten leicht, als sie ihre Hand unbewusst gegen den Tisch presste, als ob sie den Druck, der in ihr aufstieg, irgendwie bändigen könnte.
„Es ist... okay“, murmelte sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch. Sie wusste nicht, warum sie es zugelassen hatte. Warum sie nicht sofort einen Schritt zurückgetreten war. Aber es war zu spät. Dieser Moment hatte etwas in ihr entfesselt, etwas, das sie nicht kontrollieren konnte.
Luca sah sie an, als ob er genau wusste, was in ihr vorging. Es war, als hätte er die gleichen Gefühle erkannt, die sie in sich selbst zu unterdrücken versuchte. Ein Funken von etwas Unausgesprochenem schimmerte in seinen Augen, und Eva wusste, dass sie sich in diesem Moment zu etwas hinzog, das sie selbst nicht ganz verstand.
„Ich wollte dir wirklich nur danken“, sagte Luca, und seine Stimme klang jetzt weicher, fast vertraulich. „Für alles. Und für die Gespräche. Sie... bedeuten mehr, als du vielleicht denkst.“
Sein Blick war nicht mehr der eines Schülers, sondern der eines Mannes, der sich der Spannung zwischen ihnen bewusst war, der sie spürte und sich nicht davor scheute, sie zuzulassen. Es war gefährlich, aber irgendwie auch verlockend.
„Luca...“, begann Eva, doch sie brach ab, als sie sich unbewusst einen Schritt näher zu ihm bewegte. Sie spürte die Distanz zwischen ihnen schrumpfen, und der Raum um sie herum schien sich zu verengen, als ob alles andere – der Unterricht, die Schüler, der ganze Alltag – verschwunden wäre.
„Du... solltest gehen“, sagte sie schließlich, obwohl die Worte keinen wirklichen Sinn ergaben. Sie wusste, dass sie es nicht wollte. Sie wollte, dass er blieb, wollte mehr von diesem Moment, mehr von ihm. Doch der Konflikt in ihrem Inneren war zu groß, um ihn einfach beiseite zu schieben.
Luca nickte langsam, doch er machte keine Anstalten, sich zu entfernen. Stattdessen drehte er sich um und ging zur Tür, aber bevor er sie öffnete, drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Ich bin sicher, dass du weißt, dass wir nicht nur zufällig hier sind, Eva“, sagte er leise. „Wir haben etwas miteinander. Etwas, das du nicht ignorieren kannst.“
Mit diesen Worten verließ er den Raum, und Eva blieb zurück, den Kopf gesenkt, ihre Hand immer noch zitternd auf dem Tisch. Der Moment war vorbei, doch die Wellen, die er in ihr hinterlassen hatte, rollten weiter. Und sie wusste, dass sie in diesem Spiel nicht mehr nur die Beobachterin war.
Kapitel 4: Der Kampf der Gedanken
Der Abend war hereingebrochen, und das gedämpfte Licht in ihrem Wohnzimmer schien die Stille zu verstärken. Eva saß auf dem Sofa, das Glas Wein in der Hand, aber sie hatte keinen Appetit. Ihre Gedanken waren weit weg, in einer anderen Welt, einer, in der nur sie und er existierten. Luca.
Seit ihrem letzten Gespräch war er nie wirklich aus ihrem Kopf verschwunden. Es war, als hätte seine Präsenz in ihr Leben eine unsichtbare Kette gelegt, die sie nicht mehr abstreifen konnte. Wenn sie morgens aufwachte, war er das Erste, an was sie dachte. Wenn sie abends ins Bett ging, war er immer noch in ihren Gedanken. Und jetzt, da sie da saß, konnte sie den Moment, in dem er ihre Hand berührt hatte, nicht vergessen. Es war eine flüchtige Berührung, kaum mehr als eine Geste. Doch sie hatte sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt, wie ein Funke, der das Feuer in ihr entzündet hatte.
Eva schloss die Augen, als könnte sie dadurch die Gedanken vertreiben, die sie verfolgten. Aber es half nicht. Luca war überall. In ihren Gedanken, ihren Träumen, in der Art, wie sie sich nach ihm sehnte, obwohl sie wusste, dass es falsch war. Alles an ihm hatte sie gefesselt – seine dunklen Augen, die mit einer Intensität blickten, die ihr das Gefühl gab, er könne in ihre Seele sehen. Seine ruhige, kontrollierte Art, die sich von allem, was sie kannte, abhob. Es war nicht nur sein Aussehen, nicht nur sein Charme. Es war der Blick, mit dem er sie ansah, als wäre sie der einzige Mensch im Raum. Und dieser Blick… er ließ sie sich gesehen fühlen – auf eine Weise, wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatte.
Doch dieser Gedanke war wie ein schwarzer Fleck in einem klaren Himmel. Sie wusste, dass sie sich von ihm fernhalten musste. Dass es nicht nur unprofessionell war, sich von einem Schüler so angezogen zu fühlen, sondern dass es auch gefährlich war. Sie war verheiratet. Sie hatte Kinder. Sie hatte ein Leben, das sie nicht riskieren konnte. Und trotzdem... der Gedanke an Luca ließ sie zögern, ließ die moralischen Fesseln, die sie sich selbst auferlegt hatte, in den Hintergrund treten.
„Es ist nur ein Gefühl“, flüsterte sie sich selbst zu, als versuche sie, sich selbst zu beruhigen. „Es ist nur eine Phase. Es wird vorbei gehen.“ Doch diese Worte fühlten sich hohl an. Es war mehr als nur ein flüchtiges Gefühl. Es war eine magnetische Anziehungskraft, die sie immer tiefer in seinen Bann zog. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihm nicht entkommen konnte.
Aber sie wusste auch, dass sie es tun musste. Sie musste sich von ihm fernhalten. Sie hatte ein Leben, eine Familie. Ihr Mann, Markus, war derjenige, der an ihrer Seite stand. Derjenige, der sich um sie kümmerte, der die Vergangenheit mit ihr teilte. Sie konnte es nicht riskieren, alles für etwas Unbekanntes, Unkontrollierbares aufzugeben. Und doch, je mehr sie versuchte, sich auf ihre rationale Seite zu besinnen, desto mehr wurden ihre Gedanken von Luca überschattet.
Es war der nächste Morgen, als sie sich auf den Weg zur Schule machte, dass Eva sich wieder in diesem Strudel wiederfand. Sie ging die bekannten Straßen entlang, der Weg zur Schule war der gleiche wie immer, doch in ihrem Inneren war alles anders. Die Gedanken an Luca hallten in ihrem Kopf. Luca, der sie durch seine bloße Präsenz aus der Bahn geworfen hatte. Der sie zum Nachdenken brachte, auf eine Weise, die sie nicht erklären konnte. Und dann gab es die Berührungen – so unabsichtlich, so flüchtig. Doch sie hatte seine Hand auf ihrer gespürt. Sie erinnerte sich an die Wärme seiner Haut, an das Gefühl, das in ihr aufstieg, als sie ihn berührte. Sie hatte nie gedacht, dass sie so eine Reaktion auf jemanden haben würde. Und es erschreckte sie.
„Du bist verrückt“, murmelte sie, als sie an einer Straßenecke stehen blieb. Ihre Hand umklammerte die Tasche, als versuche sie, sich daran festzuhalten. Ihre Gedanken waren so wirr, so chaotisch, dass sie sich nicht mehr sicher war, ob sie die Kontrolle darüber hatte.
Als sie das Schulgebäude betrat, bemerkte sie, wie ihre Schritte langsamer wurden. Ihre Augen suchten nach ihm. Sie wusste, dass er in der Nähe war, dass er irgendwo war, und das verstärkte das Gefühl in ihr – eine Mischung aus Verlangen und Angst. Es war nicht der erste Tag, an dem sie ihn suchte, und es würde auch nicht der letzte sein. Doch heute, mehr als an anderen Tagen, spürte sie, wie sich die Luft in der Schule verdichtete. Es war eine merkwürdige, elektrische Spannung, die sie in den Ecken des Gebäudes zu spüren glaubte, die sie in den leisen Gesprächen zwischen den Schülern zu hören glaubte.
Es war, als ob sie ständig im Angesicht der Versuchung lebte. Luca war immer da, immer präsent, in jedem flüchtigen Blick, in jeder Berührung, die sie sich ausmalte. Sie wusste, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen konnte, solange er in ihrer Nähe war.
Der Unterricht war eine Herausforderung. Sie versuchte, sich auf den Stoff zu konzentrieren, auf das, was sie ihren Schülern beibringen sollte, doch die Gedanken an Luca ließen sie nicht los. Sie konnte seinen Blick auf ihr spüren, auch wenn er nichts sagte. Sie konnte sich die Fragen in seinen Augen vorstellen, die sie nicht beantworten konnte. Und als sie sich schließlich zu ihm umdrehte, um ihm eine Frage zu stellen, trafen sich ihre Blicke – und für einen Moment verschwand alles andere. Es war, als ob die Zeit stillstand. Ihre Finger zuckten unmerklich, als ob sie sich danach sehnten, wieder in seine Nähe zu kommen, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
„Luca, kannst du mir bitte sagen, was du über dieses Thema denkst?“ fragte sie mit einer Stimme, die sie selbst kaum wiedererkannte – sie klang fast flehend. Und als er begann zu sprechen, konnte sie nichts anderes hören als den Klang seiner Stimme, die sie so ruhig und sicher wie immer fand.
Es war in den letzten Minuten der Stunde, als sie ihm begegnete. Eva hatte gerade die Klasse entlassen, und Luca war der letzte, der noch im Raum blieb. Er stand am Fenster, den Blick nach draußen gerichtet, als ob er auf etwas wartete. Eva spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie auf ihn zuging.
„Luca, es ist besser, wenn du jetzt gehst. Wir müssen uns beide auf unseren Weg konzentrieren“, sagte sie, als sie ihn erreichte. Ihre Stimme war leise, fast entschuldigend, aber es war auch eine Warnung. Sie wusste, dass sie sich von ihm fernhalten musste.
Doch Luca drehte sich langsam zu ihr um, sein Blick war tief, fast durchdringend. „Warum tust du das, Eva? Warum versuchst du, uns auseinander zu halten?“
Die Worte trafen sie wie ein Schlag. Sie öffnete den Mund, um zu antworten, doch nichts kam heraus. Was konnte sie ihm sagen? Dass sie verheiratet war? Dass sie Kinder hatte? Dass sie sich in einer Situation befand, in der sie keine Fehler machen konnte?
„Weil es richtig ist“, sagte sie schließlich, mehr zu sich selbst als zu ihm. „Es ist das Richtige.“
Aber in ihrem Inneren wusste sie, dass sie diese Entscheidung nicht mehr länger aufrechterhalten konnte. Sie wollte nicht die Konsequenzen dessen tragen, was sie fühlte. Doch die Wahrheit war, dass die Anziehungskraft zu ihm zu stark war. Luca hatte etwas in ihr geweckt, und sie wusste, dass sie es nicht mehr ignorieren konnte.
Kapitel 5: Der schmale Grat
Die Woche verstrich, und Eva fand sich immer wieder in einem Zustand zwischen Konflikt und Verlangen. Die Gedanken an Luca ließen sie nicht los, aber sie war entschlossen, sich von ihm fernzuhalten. Jeder Tag in der Schule wurde zu einer Art Bewusstseinsübung, in der sie versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und die Gedanken an den jungen, anziehenden Schüler zu vertreiben. Doch es war, als würde jeder Blick, jede Berührung von ihm sie tiefer in den Strudel ziehen. Sie wusste, dass es gefährlich war, dass es falsch war, aber sie konnte sich nicht dagegen wehren.
Es war an einem dieser trüben Nachmittage, als das Unvermeidliche passierte.
Eva war gerade auf dem Weg ins Lehrerzimmer, ihre Tasche fest in der Hand, als sie ihn sah. Luca stand am Ende des Korridors, seine Figur von den warmen Lichtern des Flurs erleuchtet. Für einen Moment dachte sie, es sei nur ihre Vorstellung, doch als sie näher kam, bemerkte sie, dass er sie tatsächlich ansah. Dieser Blick – intensiv, unergründlich, wie immer – ließ ihre Knie fast nachgeben. Ihre Schritte verlangsamten sich, als sie versuchte, ihre Kontrolle zu wahren, doch etwas in ihr zog sie zu ihm.
„Frau Pollmann“, sagte Luca, als sie sich näherten. „Haben Sie einen Moment?“
Es war eine Frage, aber die Art, wie er sie stellte, klang eher wie eine Aufforderung. Eva hielt für einen Moment inne, ihre Hände zitterten leicht, als sie versuchte, ihre Fassung zu bewahren. „Natürlich, Luca. Was gibt es?“
„Ich wollte mit Ihnen über das nächste Projekt sprechen“, antwortete er, doch auch sein Blick verriet, dass es nicht nur um das Projekt ging. Es war mehr in der Luft, etwas, das sie beide spürten, aber keiner von ihnen laut aussprach. Eine Spannung, die nicht mehr ignoriert werden konnte.
„Kommen Sie“, sagte sie schließlich und nickte in Richtung des Lehrerzimmers. Sie wusste, dass sie sich nicht länger diesem ständigen Ziehen entziehen konnte. Aber sie konnte auch nicht einfach so mit ihm gehen, als wäre nichts gewesen. Ihre Gedanken rasten. Was würde sie tun, wenn er sie noch weiter herausforderte? Wenn die Anziehung zwischen ihnen noch stärker wurde?
Sie gingen nebeneinander her, und jeder Schritt fühlte sich wie ein Wettlauf gegen die Zeit. Der Abstand zwischen ihnen war minimal, aber dennoch spürte sie die magnetische Anziehungskraft, die sie immer wieder zueinander zog. Sie vermied es, ihn anzusehen, doch sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Augen immer wieder zu ihm glitten.
Als sie das Lehrerzimmer erreichten, hielt sie kurz inne und sah ihn an. „Luca, was genau wollen wir besprechen?“ Ihre Stimme klang kühler, als sie beabsichtigt hatte, doch sie hoffte, dass sie damit die aufkommende Spannung ein wenig dämpfen konnte.
„Es geht um die Aufgabenstellung für das nächste Thema. Ich wollte sichergehen, dass ich alles richtig verstanden habe“, sagte er, doch auch er wusste, dass es nicht nur um das Projekt ging. Es war das, was zwischen ihnen hing – unausgesprochen, aber völlig unübersehbar.