Vermischte Zeiten - Ingrid Rathje-Kohn - E-Book

Vermischte Zeiten E-Book

Ingrid Rathje-Kohn

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Beschreibung

"Vermischte Zeiten" enthält ein buntes Alltags-Puzzle in klassischem Reim und harmonischem Sprach-Rhythmus. Für jede Stimmung und für jede Lebenslage findet man passende Gedichte aus Erfahrungen eines langen Lebens und aus offenem Sinn für das Hier und Heute. - Angesprochen werden: Erinnerungen, Jahres- und Tageszeiten, Weihnachten, Kinder, Tiere, Natur, sowie das Schreiben, Zweisamkeit und Liebe, Lebensfreude und Spaß. Menschen, die Gedichte in klassischer Form lieben, werden viel Freude an diesem Buch in ihrem Regal haben.

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Inhalt

Cover

ERINNERUNGEN

HEIMAT/NATUR

KINDER

ZWEISAMKEIT

LEBENSFREUDE

ESSEN UND TRINKEN

WAS MAN SO MACHT

DAS LEBEN

KRITISCHES

NACHDENKLICHES

SCHREIBEN/LESEN

INTERNET

TIERE

MORGEN

ABEND

JAHRESZEITEN

HERBST

WINTER

SAGE, GESCHICHTE, GLAUBE

SPASS

WEIHNACHTEN

ALLERLEI

Vermischte Zeiten

Cover

ERINNERUNGEN

ALLERLEI

Vermischte Zeiten

Cover

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ERINNERUNGEN

Es wirkt nach

-

Ich schreibe auf für Kinder und Enkel,

erinnere, was uns davon ward erzählt,

Legenden, Erlebtes von unseren Eltern,

wenn auch Verschwiegenes uns doch so fehlt.

-

So nebelhaft war dieses Schweigen der Alten,

die Antworten nahmen sie mit sich ins Grab.

Was ich davon weiß, was waren die Folgen?

WILL aber nicht anklagend brechen den Stab.

-

Doch wissentlich seiner Verantwortung fliehen,

bis andere nehmen die Mutter in Pflicht,

das Schweigen darüber kann ich wohl verstehen,

verzeihen kann ich es doch eigentlich nicht.

-

Vertrauen gebrochen, geliebt sein wird fraglich,

das Mißtrauen wirkt in den Kindern noch nach,

"Gehör nicht dazu" sitzt tief in der Seele,

verdienen man wollte die Liebe danach.

-

Die Seelen-Verletzung vererbt in den Genen

die Kenntnis darüber lässt heilend verstehn,

verlassen als Kind unsre treueste Mutter,

auch härteste Not ließ SIE nie von uns gehn.

26.9.2022

Vor meinem Vaterhaus

-

Ach, du dicker, dicker Baum,

niemand hat so lange Arme,

dass er dich umfangen kann,

brauchst noch einen Freund dazu,

der die Bäume liebt wie du.

Und kommt noch ein Dritter, Vierter,

könnt Ihr tanzen voller Lust,

um den schönen, dicken Baum

aus freier Kehl und frischer Brust.

-

Alte Linde ist verschwunden,

die uns Schatten gab einmal,

und die Bank, auf der wir spielten,

weggeräumt im selben Fall.

Keine Katze sitzt dort wartend

bis sie aufging, deine Tür,

maunzend kam sie um die Ecke,

"hallo, Mau, wo ist mein Futter,

bin vom Jagen wieder hier."

-

Und des Nachts - Oh, diese Klänge

von der Nachtigall im Baum,

wachte man so Nachts um drei,

schlafen ging dann grade kaum.

Nachterfüllend - diese Töne

von der kleinen Nachtigall,

stand das Fenster auch noch offen,

war´s des Glückes Wiederhall.

-

9.2.2023

Hab den Regenbogen gesucht

-

Den Regenbogen wollt ich fangen,

ging er vor mir am Himmel auf,

so einmal mitten drunter stehen,

ich hoffte doch so sehr darauf.

-

Das große Tor zu andern Welten,

so himmelsweit es breitet sich,

ich lief und lief, so schnell ich konnte,

doch grad so schnell der Bogen lief.

-

Ich wollt es EINMAL nur erreichen

den Bogen grad so über mir,

die Arme wollte ich ausbreiten,

zu huldigen mir diese Zier.

-

Doch aber nein, ich schaffte es

nicht EINMAL ward es "Lauf und Sieg",

wenn auf der langen, graden Tour

der Zauberbogen vor mir stieg -

-

ich gab es auf, der Lehrer sprach:

erzählte uns vom Prismenglas,

im Winkel bleibt der Bogen stets,

wenn Wirkung kommt vom Regen-Nass.

-

Versteh es nun, ich kann es nicht

erreichen nur EINMAL für mich,

der Regenbogen bleibt mir fern

auch wenn mein Wunsch dagegen spricht,

-

doch irgendwann gelingt es mir

wenn er dort steht im Himmelsraum,

dann werd ich stehen unter ihm - !

Das wird mein allerschönster Traum.

23.9.2022

Mein Teddy

--------------

Mein Teddy war ein kleiner Hund,

mit Wackelkopf und Pelz zerschlissen,

mit ohne Ohren, nur ein Auge,

Füße platt und lang gebissen.

Vier Jahre war ich grade alt,

da saß er unterm Tannenbaum,

die Tante Vera schickte ihn,

er war mein liebster Kinder-Traum.

-

Ich hatte gleich ihn herzlich lieb,

die Mutter sagt: "Das währt nicht lang,

von Spiel zu Spiel sie flitzt herum,

in ihrem Neu-Erlebenszwang,

bald liegt er irgendwo vergessen,

dann hat sie anderes im Sinn,

das Hündchen sitzt dann da verlassen."

Doch er saß mir im Herzen drin.

-

Hat mich begleitet Jahr um Jahre

gestopft mit krausem Kern aus Holz,

war keine kuschelweiche Ware,

doch war er einst mein ganzer Stolz.

Hab ihn geherzt und auch beschützt,

und faßte wer ihn unsanft an,

dann war kein Halten für die Hand,

da klatschte sie auch mal wo ran.

-

Fast dreißig Jahre wurde er,

war überall bei mir zu Haus,

bis irgendwann ein Nicht-Versteher

mit sowas kannte sich nicht aus.

"Was ist denn das, gehört entsorgt,

und warf ihn einfach an die Wand,

mein blutend Herz für meinen Teddy,

das ging ihm über den Verstand.

3.10.2022

HEIMAT/NATUR

Nach Hause

-

Trautes Heim, gleich bin ich da,

müde sind die alten Glieder,

dunkel ist es draußen schon,

und es regnet immer wieder,

kurz nur noch am Haus vorbei,

Schlüsselbund schon in der Hand,

schüttel Wasser von dem Schirm,

Tür jetzt auf: Hier ist mein Land!

-

Schirm und Tasche, Jacke, Schuhe:

abgelegt und weggehängt,

Licht gemacht, die Heizung an,

in die Puschen reingezwängt.

Wollig Lammfell wärmt die Füße,

heißer Tee wärmt mir den Mund,

Kerzen schmeicheln mir die Seele - Ruhe

eine Viertelstund. -

-

Hab ein Buch vor meiner Nase,

freie Auswahl, Stimmungsfrei,

Märchen oder kluger Wälzer,

sind in meinem Heim dabei,

alt-Geschichte, neue Werke,

Fachbuch oder Fantasy,

so viel hat sich angesammelt,

Lesestoff erschöpft sich nie.

12.10.2022

Mein Licht im Dunkeln

-

Dort unten liegt es, mein Zuhause,

das ganze Dorf ist mir so lieb,

ich seh es durch ein Zeiten-Fenster

so wenig davon mir noch blieb.

Die Hohen Bäume und die Hecken,

der Flieder-Duft gehört dazu,

vor sechzig Jahren zog ich aus,

die Zeit verging in einem Nu.

-

Die alten Freunde sind gegangen,

für viele war das Dorf zu klein,

jetzt leben neue Menschen dort,

und manche nur im Urlaubs-Schein.

Vereinzelt gibt es noch die Namen,

die felsenfest sind dort zu Haus,

und selbst die Straßen laufen anders,

ich kenn mich heut fast nicht mehr aus.

-

Doch meine Wurzeln stecken tief

im kleinen Dorf hier an der Schlei,

Verbundenheit wird stärker mir,

Erinnerung macht mein Dorf frei.

Genieße es, dort zu verweilen

in MEINEM schönsten Ort der Welt,

doch nur im Geiste und alleine,

wenn Wirklichkeit den Abstand hält.

23.11.2022

Land-Ei

-

Land-Ei bin ich, so von Herzen,

Freiheit pur, ein Hochgenuss.

Stille in dem heißen Sommer,

barfuss laufen ist ne Wucht.

Bienen summen in der Linde,

Murmel-Spiel im weichen Sand,

Murmelloch, das ist ein Schlagloch - mitten

auf dem Weg erkannt.

-

Täglich fährt da nur ein Auto,

wird die Post ins Dorf gebracht,

Bela-Auto nur am Samstag,

legt für Minnas Laden nach,

"Auto kommt", wird dann gerufen,

kurz geht man dann abseits nur,

winkt dem wohlbekannten Fahrer,

geht dann wieder in die Spur.

-

Anders dann so in der Großstadt,

Trubel, Lärm und Lichterglanz.

Schlängeln auf dem Bürgersteig,

sonst stößt man in Hans und Franz.

Kurvt dann durch die Menschen-Massen,

schaut in die Geschäfte rein,

dieses Leben in der Großstadt

kann auch so erfrischend sein.

-

In der Kleinstadt jetzt zu Hause,

auch noch nah an der Natur,

kann hier alles gut erreichen,

bin nicht Land-Ei so ganz pur.

Kann zu Fuß es gut erreichen:

Bäcker, Bank und Bibliothek,

Arztbesuch macht kein Problem,

Stadtbus vor der Türe steht.

-

Kinderlärm und Krähen-Tänze,

Spatz und Meise am Balkon,

Eimersee für tausend Fotos,

Freude viele Jahre schon.

So vertraut, doch immer anders

neues zeigt sich jedes mal.

So am Rande dieser Kleinstadt

ist für mich die beste Wahl.

27.10.2022

Lebens-Zeit

-

Ein neuer Tag, ein neuer Morgen,

so viel vorbei, Erinn´rung lebt,

so viel gewollt, so viel gelungen,

doch auch so viel nicht angestrebt.

Mal meint das Schicksal es so gut,

mal zeigt es dir den bösen Finger,

zeigt dir, wo deine Grenzen sind,

bist nicht der große Weltbezwinger.

-

Das Leben ist ein Labyrinth,

so viele Wege sind gegeben,

doch Mauern bauen sich dort auf,

und mancher Weg geht auch daneben.

Mal geht es weiter gradeaus,

manchmal die Wege sich verzweigen,

und manchmal stehst du vor ´ner Wand,

kehrst um und tanzt den andern Reigen.

-

Am Ende schaust du dann zurück,

dann kannst du es für dich entscheiden,

genießt du noch vergangnes Glück,

verweilst du bei vergangnem Leiden?

So vieles hast du doch bewältigt,

es gab dir Kraft und Zuversicht,

und all die kleinen Glücksmomente

sind Wärme für dein Lebenslicht.

27.1.2023

Wasser satt

-

Der Rhein ist groß, der Rhein ist lang,

doch bis zu uns kommt er nicht her,

wir haben Wasser satt bei uns,

denn uns umschlingt das weite Meer.

Wir haben sogar zwei davon

und Auen durch das Hügelland,

wir lieben unsern Norden sehr,

wir Leute von der Waterkant.

-

Der Wetter-Nerz ist gelb und dicht,

mit Island-Pulli noch da drunter,

da sind wir trocken und auch warm,

und sind im Innern frisch und munter.

Das Haar mit schöner Sturmfrisur

zeigt uns, woher der Wind wohl weht,

der zapft die Wilde Nordsee an,

denn meistens hier der Westwind weht.

27.2.2023

Freier Blick

-

Einmal sah ich sie, die Alpen,

faszinierend, wunderbar,

solche Felsen ganz aus Stein,

schien mir einfach sonderbar.

Schaute staunend gehen Wände,

Steine kilometerdick,

rings-herum im ganzen Städtchen:

Wo man hinsah - Berge-Blick.

-

Freie Aussicht will mein Auge,

irgendwo und irgendwie,

seh ich einmal nur noch Häuser,

ich paar Strassen weiterzieh.

Kann den Horizont erblicken,

irgendwo ist auch das Meer,

Nordseewellen treiben Winde

übers Land zu mir hierher.

-

Weites Meer nur hin und wieder,

Heimat - ist die lange Schlei,

Schwansen und dann auch mal Angeln,

ich hab meinen Blick so frei.

Heimatlich die ganze Landschaft,

Land in Wellen schön geformt,

Wald und Wiesen, Auen fließen

stets im Wechsel, ungenormt.

-

Eckernförde, Bucht und Hafen,

weiter zieht sich hier der Blick,

ist viel breiter als die Schlei, - von

der Ostsee noch ein Stück.

Möwen schreien Melodien,

schön nur dann, wenn man es liebt,

Bernstein kann man auch noch finden,

wenn den Sand man richtig siebt.

28.1.2023

Durst

Es feuchtet in der lauen Luft,

es nebelt zartgrau in den Zweigen,

der trockne Wald auf Regen hofft,

dass in dem Grund die Wasser steigen.

Versunken ist das Lebens-Nass,