Virus Australia - Thomas Kreutziger - E-Book

Virus Australia E-Book

Thomas Kreutziger

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Beschreibung

VIRUS AUSTRALIA ist nicht nur eine Zusammenfassung aus drei einzelnen, vollen Reisejahren, nein, es ist vielmehr ein sehr fundiert und umfangreich zusammengetragenes Gesamtwerk, ja auch Reiseführer, der mit vielen Fakten, Zahlen und eigenen spannenden Reiseerlebnissen eine bunte Mischung aus Ausstattungs-Ratgeber und Routen-Planer, dein Reiseprojekt Down Under unterstützt. Von der Reiseidee über die Reisevorbereitung bis hin zur Reiseumsetzung. Ob mit eigener Fahrzeug-Verschiffung, einem Fahrzeug-Vorort-Kauf oder nur einer Fahrzeug-Anmietung, bis hin mit welchen Fahrzeugen man denn überhaupt am besten Australien bereisen kann. Viele wertvolle, nützliche Tipps findet der Interessierte dazu in diesem Nachschlagewerk. Wer das Buch gründlich durch liest, wird es danach deutlich leichter haben, eine Reise genauer auf seine Bedürfnisse zu zuschneiden wie zu planen. All das untermalt, mit brillianten Fotos und eigenen, lebendigen Reisegeschichten des Autors, der die dreizehn abenteuerlichsten 4x4 Pisten des gesamten Kontinentes befahren hat.

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Seitenzahl: 476

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Über den Autor:

Thomas Kreutziger, Jahrgang 1956 und echtes "Hamburger Nordlicht", hat mit 45 Jahren den Ausstieg in's Ungewisse gewagt und seine berufliche Karriere "an den Nagel gehängt", um "das Neue“ zu entdecken.

Nach erfolgreicher Fahrzeugbauerkarriere für Expeditionsmobile, hat er seinem Leben einen Neuen Drall gegeben.

Anstatt sich an jahrzehntelange Finanzierungen für "Paläste" zu binden, versuchte er, seine jugendliche Erwachsenenphase auszuleben. Wenn nicht jetzt - wann dann?!

Keine Versicherung der Welt kann einem garantieren, dass du es auch noch zum staatlich festgelegten Renteneintrittsalter schaffst und es gesundheitlich auch kannst.

Vorwort:

Das erste Reisejahr im selbst umgebauten Land Rover 110er Allrad-Wohni unterwegs. Dann später 2 x ein Jahr mit einem 40 Jahre alten, angepassten Land Cruiser Krankenwagen weiter auf den Spuren der ersten Pioniere, Goldschürfer und Opalsucher unterwegs. Mit lustigen Kontakten zu den Ureinwohnern, den Aborigines und all den Facetten ihrer einzigartigen, stark spirituellen Kultur.

Und natürlich „Angeln bis der Papst kommt", denn 25.760 km Küstenlinie wollen entdeckt und erobert werden.

Mit einem Satz - die totale Camper Freiheit!

Auf den Wegen seiner "Weltreise Scheibchenweise" haben es ihm besonders zwei Kontinente angetan.

Im Wechsel zwischen Afrika und Australien treibt es Tom und seine Lebenspartnerin drei mal für je ein volles Jahr auf den roten Urkontinent „Pangäa" - Australien, um das zu erleben, was es so auf unserem Planeten kaum noch zu finden gibt:

WEITE & RUHE & FRIEDEN.

Obendrein all das ohne ständige Grenzwechsel oder Sprachen-Wirrwarr, bei bester Infrastruktur, perfekter Medizinischer Grundversorgung und minimalster Landeskriminalität.

Prolog

VIRUS AUSTRALIA

Man muss sich schon fragen.., WAS macht Australien so besonders, so interessant und gerade reisetechnisch so beliebt?

Jeder, aber auch jeder, der schon mal eine nur kurze Berührung mit diesem fantastischen Kontinent erleben durfte, ist in der Regel begeistert, ausser er hat zu wenig Zeit mitgebracht, oder er hat sich nur an der modernen, stark belebten Ostküste rum getrieben.

Für mich liegt es klar auf der Hand...

Vergleichst du Australien mit Afrika, Südamerika, Europa oder gar den USA und Kanada, zeichnet Australien eines ganz besonders aus.

Du benötigst nur einen Anflug, nur ein Visum, nur eine Einreise, nur eine Zollabwicklung, nur eine Sprache und auch nur eine Währung - und diese gigantisch riesige, rötliche „Sandscholle" liegt dir für die ersten 6 Monate Visumzeit zu Füßen. Das ist einfach unglaublich und genial. Ausserdem ist es erstaunlich dass Australiens Bewohner so was von freundlich und hilfsbereit sind, sowie häufig gerne ein Späßchen auf den Lippen haben, dass man sich daheim dann wieder fragen muss: wieso funktioniert dass bei denen so gut und bei uns wirkt vieles so verkrampft, hektisch und Neid erweckend, obwohl gerade wir Deutschen global gesehen ja im Schlaraffenland leben.

Auch das ist kurz erklärt...

Australien hat mit seiner gewaltigen Landmasse von 7,6 Millionen km2 und einer nicht weniger beachtlichen Küstenlinie von 25.760 km eine Größe, wo unser Europa mal locker rein passen würde. Es hat aber nur eine Bevölkerungsdichte von rund 26,01 Millionen Menschen. Verglichen zu Europa mit gerne mal 452,90 Millionen Bewohnern - also ein Witz. Ergo bleibt ausreichend Platz für Freiraum und Privatsphäre. Da wo es weitläufige Entfernungen zwischen den Siedlungen, heute ja mehr Orten oder Städten gibt, sind die Menschen einfach anders und wissen es zu schätzen, möglichst schnell Hilfe zu bekommen, wenn sie in welcher Situation auch immer, dringend benötigt wird. Das zeigen zum Beispiel solche simplen Reisesituationen, wie sie uns persönlich mehrmals widerfahren sind.

Du staubst da draussen irgendwo im unendlichen Outback über die Wellblechpisten, um zum Beispiel einen dieser vielen, interessanten Off Road Tracks zu erkunden oder Nationalparks zu besuchen, hältst hier und da mal für einen Pinkel-Stopp oder für ein weiteres Foto an, um eine dieser bunt blühenden, botanischen Schönheiten am Wegesrand zu fotografieren. Kaum biste fertig, kommt gerade in diesem Moment ein Fahrzeug vorbei, stoppt kurz und fragt so ganz selbstverständlich...

>hey mate, everything all right?<

DAS ist Australien und es vermittelt dir umgehend das Gefühl von Geborgenheit, oh, hier passt man aufeinander auf - welch ein schönes Gefühl.

Zum Vergleich in Afrika unterwegs, die selbe Situation.., es kommen Einheimische vorbei, fragen auch ob sie helfen können, wollen aber in der Regel sofort Geld für die nur kleinste Hilfeleistung.

Oder gar Daheim mal bei miesem Regenwetter im dunkeln liegen geblieben und den Versuch gestartet, eine halbe Stunde lang vorbeifahrende Autos wegen einem Kanister Benzin anzuhalten, weil du es glatt verpennt hast, auf die Warnsignale deiner Tankanzeige zu reagieren. Ne, da muss dann doch der ADAC kommen, um diese peinliche Situation zu regeln.

Okay, Afrika ist Afrika, Europa ist Europa und Australien ist nun mal Australien, aber es ist einfach anders,

„anders normal".

Damit das auch glaubwürdig rüber kommt, darf ich hier verraten, dass ich bisher das verdammt große Glück hatte, bereits 3 x ein ganzes Jahr lang diesen maximal friedlichen und bunten Kontinent mit dem eigenen Fahrzeug bereisen zu können und auch zu dürfen. So etwas gelingt nur ganz selten den Einheimischen und das auch nur einmal in ihrem ganzen Leben.

"VIRUS AUSTRALIA"

mich hat er gepackt ;-)

Das erste Jahr hab ich noch den Irrsinn betrieben, um meinen in Hamburg gerade frisch selber zusammen "getackerten" Landrover 110er PickUp (heute Defender genannt) mit Aufsatzwohnkabine von Hamburg nach Freemantle/Perth und zurück von Sydney nach Piräus/Griechenland zu verschiffen.

Dieser Spass hatte zu diesen Tagen noch für mich utopische 12.000,-DM verschlungen und obendrein bei jeder der sechswöchigen Schiffspassagen auch noch Transportschäden hinterlassen.

Bei der zweiten, einjährigen Auszeit, gute 12 Jahre später sind wir es deutlich schlauer angegangen und haben nur den Jahres Hin-/Rückflug gebucht, um dann vor Ort ein geeignetes Allradfahrzeug zu kaufen. Nun hatten wir ja Vorkenntnisse und erste Bekanntschaften schlummerten auch schon in unserem Adressbuch. Das zum Glück richtig entdeckte und ausgesuchte Fahrzeug vor Ort gekauft und binnen 2 Wochen schnell und simpelst vor dem "Bunnings Baumarkt" ausgebaut, denn brauchen tut man in Australien nicht wirklich viel, wählt man für seine Reiseroute, zu den verschiedenen Jahreszeiten, die richtige Kontinentecke aus.

Ergo: Dauer-Sommer, wenn man so will ;-)

Mein drittes Jahr Auszeit war dann mit dem selben ja schon reiseerprobten und bis auf Widerruf auf einer Farm eingemotteten Geländewagen eine Lachnummer - in Puncto Vorbereitung.

So konnten wir wieder nur mit einem Jahresticket bestückt einfliegen. Einfach unsere bescheidenen Reisetaschen in den Wagen verstauen, die "Büchse" geschwind durch säubern, auch noch etwas Standschäden reparieren, aber dann endlich voll tanken und mit frischen Proviant aufstocken. Nun konnten wir erneut in die Tiefen des Urkontinentes eintauchen. Bequemer und sicherer geht's dann wirklich nicht mehr. Natürlich lagen auch dazu noch die einen und anderen kleinen Vorbereitungen auf der Organisationsliste, bis wir endlich losfliegen konnten. Die Pässe mussten nach langem mal wieder erneuert werden und passende Auffrischungsimpfungen waren auch angesagt.

Aber dazu dann später Genaueres und mehr.

Lieber Leser & Reisefreund,

und wie schafft man, wie schaffst du das, solch einen Reise und ja auch Ausstiegstraum zu verwirklichen?

In diesem Buch möchte ich versuchen euch einige Ideen und Reiseerfahrungen mit auf den Weg zu geben, auf die man ohne Vorkenntnisse einfach kaum kommen wird. Auch nicht durch tiefste Internet Recherche, denn das was ich erleben durfte, findet man nicht einfach so auf Webseiten anderer Reisender, auch nicht bei den mittlerweile tausenden von Youtube Selbstdarstellern und "Super Reiseprofis".

Gerne möchte ich versuchen mit meinem Buch auch bei dir diesen unbeschreiblichen "Virus Australia" weiter zu reichen - ein Versuch ist es ja wert ;-))

Zumal es ein verdammt gesunder "Virus" ist, im Gegensatz zur überstandenen "Corona Pandemie".

Go Australia - Live Your Life, Live Your Dreams - Go Now!

Kapitel Übersicht:

Über den Autor

Vorwort

Prolog

Kapitel Übersicht - „Virus Australia"

Kapitel 01 - Der Impuls und Danksagung

Kapitel 02 - Wie denn, mit Was denn?

Kapitel 03 - Fahrzeugwahl

Kapitel 03.1 - mit dem Rad unterwegs

Kapitel 03.2 - mit dem Motorrad unterwegs

Kapitel 03.3 - mit dem Auto unterwegs

Kapitel 03.4 - mit dem Lkw unterwegs

Kapitel 03.5 - zu den gängigsten 3,5t. Grössen

Kapitel 04 - Fahrzeug Verschiffung o. VorOrt-Kauf?

Kapitel 05 - Fahrzeug Verschiffung

05.1 - Schiffs-Routen

05.2 - Verschiffung's Anfragen

05.3 - Container Verschiffung

05.4 - Ro-Ro Verschiffung

05.5 - Transportversicherung & Tipps

05.6 - Zollfreie Einfuhr von Oldtimer Fahrzeugen

05.6.1 - Fahrzeug Deklarierung & Einfuhr Proc

.

Tipp: Foto Dokumentation

Tipp: Quarantäne Zoll

Tipp: Einfuhr Zoll

Merke: "Carnet de Passage" Laufzeit & Verlängerung

Tipp: Fahrzeug Abmeldung

Tipp. Fahrzeughalter

Tipp: Kfz.-Versicherung

Tipp: Automobil Club's

Tipp: Miet-Wagen o. Miet-Wohnmobil

Tipp: Linksverkehr

Tipp: Beste Reisestart Zeit

Tipp: Best New Year Scenic View

Kapitel 06 - Australien's Camper Service

Kapitel 07 - Fahrzeug Transport Versicherung

Tipp: Bonitätsnachweis & Reisegeld

Tipp: Sachverständigen Büro

Tipp: Frachtpapiere "Bill of Loading"

Tipp: Bonitätseinheit/Reisegeld

Kapitel 08 - Flug Anreiserouten + Ticket Kauf

Tipp: Flugrouten Wahl

Tipp: Flugticket Kauf

Tipp: Warum ist das so?

Tipp: Flug-/Handgepäck Feinheiten

Tipp: Reisegepäck Verlust

Kapitel 09 - Wareneinfuhr

Kapitel 10 - Einreisetipps mit Turbo Zollabwicklung

Kapitel 11 - Fahrzeug-Kauf vor Ort

Tipp: Reisestart Sydney m. Kfz.-Kauf

Tipp: find & book a Down Town Hotel

Tipp: rent a Scooter oder grösser

Tipp: GPS-Navigation

Tipp: Privatwagen oder Händlerkauf?

Tipp: privates Werkstatt Gutachten

Tipp: Händler Angebote

Tipp: Lane Cove Caravan Park Deal's

Kapitel 12 - Fahrzeug-Überholung vor Ort

Tipp: die "Nichtschrauber Schiene"

Tipp: die "Handwerker Schiene"

Tipp: Reise Werkzeuge

Tipp: Reise Ersatzteile

Tipp: Fahrzeug Grundreinigung

Tipp: Fahrtenbuch

Tipp: Material Kauf & Bezugsquellen

Tipp: Material Logistik

Tipp: Getriebe Spülung & Öle & mehr

Tipp: Differenziale & Achsen & Öle

Tipp: Kraftstoff Filter

Tipp: Bremsanlage

Tipp: Radlager

Tipp: Akku Kauf

Tipp: Batterie Typen

Tipp: LiFePo4 Generation

Tipp: Kühlboxen

Tipp: Kühlgeräte Hersteller & Marktführer

Tipp: Solar Hinterlüftung

Tipp: Füllgrad

Tipp: Verdunstungskälte

Tipp: Solar Technik

Tipp: LED Beleuchtung

Kapitel 13 - Fahrzeug-Ausbau vor Ort

Tipp: die günstigste Domzelt Variante

Tipp: die Dachzelt Schlafvariante

Tipp: Fahrzeug Innenschlafvariante

Tipp: Kombiwagen Ausbauvariante

Tipp: Gewichtsaufteilung

Tipp: Campingstühle & Tische & mehr

Tipp: Heck Flügeltüren Variante

Tipp: Heck Klappen Variante

Tipp: Dachgepäckträger/Roof-Rack

Tipp: Gaskocher & Gasflaschen

Kapitel 14 - Fahrzeug Anmeldung vor Ort

Kapitel 15 - Fahrzeug TÜV/Pink Slip vor Ort

Kapitel 16 - Fahrz. Wiederverkauf & Übergabe Proc

.

Tipp: rechtzeitig Werbung schalten

Tipp: Material Auflistung

Tipp: Verkaufsplatz Lane Cove NP Camping

Tipp: Airport Verkauf

Tipp: Last Chance

Tipp: lokaler "Aftermarket Verkauf"

Kapitel 17 - Reise-Kleidung

Kapitel 18 - Off-Road Vorbereitungen & Tipps

Tipp: Wellblechpisten

Tipp: Luft ablassen

Tipp: Campingplatz Laundry

Tipp: Town Laundrette

Kapitel 19 - Reise-Apotheke & Impfungen

Tipp: Unsere Notfall Medikamente

Kapitel 20 - Reise-Kranken-Versicherung

Tipp: Deutsche Flugrettung DRF e.V.

Kapitel 21 - Royal Flying Doctor Service RFDS

Kapitel 22 - Aboriginal Kultur & Lebensräume

Kapitel 23 - Land & Leute

Kapitel 24 - Klima & Zeitzonen & Reisetabelle

Kapitel 25 - Regenzeit

Kapitel 26 - Tankstellennetz

Kapitel 27 - Baumärkte & Food Discounter

Kapitel 28 - Australia's 13 best 4 x 4 Tracks

Kapitel 29 - Rock Art Kunst

Kapitel 30 - Testgelände

Wanagarren Natur Reserve

Kapitel 31 - Die Pinnacles /"Hinkelsteine" -

Nambung N.P.

Kapitel 32 - Schnorchel Adventure -

Ningaloo Reef

Kapitel 33 - Die Delfine von

Monkey Mia

Kapitel 34 - Die Road Train Geschichte

Kapitel 35 - Turtle Rescue

Kapitel 36 - Der kollektive Massenwahnsinn

Kapitel 37 - 24km zwischen Leben und Tot

Kapitel 38 - Die Pancake's vom

Purululu N.P.

Kapitel 39 - Die Opalgräber von

Coober Pedy

Kapitel 40 - Outback Kunst

Kapitel 41 - Die 12 Apostel

Kapitel 42 - Ameisen & Termiten und ihre Probleme

Kapitel 43 - Krokodile und deren Problematik

Kapitel 44 - Angeln & Golf & Wasser-Sport

Kapitel 45 - Briefkästen

Kapitel 46 - Bier & Wein & Mineralwasser

Kapitel 47 - Reifenreparatur unterwegs

Kapitel 48 - Auswandern

Kapitel 49 - Brot & Pizza & Djapatties backen

Kapitel 50 - Resümee - Exploring Australia

Kapitel 01 - Der Impuls und Danksagung

Wie schon kurz im Prolog angerissen, braucht es häufig eine gewisse Anschubhilfe, um etwas besonderes in Gang zu setzen. Zu meinen ersten Australien Gedanken kam es durch meine Scheidung, meiner ersten Langzeitbeziehung und ja auch wirklich fantastischen Liebe. Ihr kennt das ja, da hast'e endlich deine "Super Perle" gefunden, lebst die ersten, aufregenden Jahre der gemeinsamen "Entdeckerzeit", erkundest die sanften Oberflächen und Tiefen deiner Körperteile, richtest dein heimisches Nest sorgsam ein und fast schon synchron wächst der Druck der Familie, doch endlich eine Familie gründen zu müssen.

Aber irgendwie war das noch nicht so wirklich mein Ding, „jetzt schon auf festen Schienen", gebunden für die nächsten, unendlich lang erscheinenden 20 - 25 Jahre eine massive Verpflichtung mit allen Konsequenzen der Kindererziehung auf mich zu nehmen. Eine innere Stimme sagte mir:

BLOß JETZT NOCH NICHT!

So zerbrach die grosse Jugendliebe wie erste Ehe. Ich wollte lieber die Luft der großen, weiten Welt entdecken.

Ist das verwerflich und egoistisch?!?

Das Gute der Geschichte: Nach einem Ende folgt auch immer wieder ein Anfang, ein Neustart. Der ergab sich durch Zufall aus alten Hamburger Hafen Kontakten. Danke für Alles - Andrea!

>Hey Thomas, da wird auf den Malediven gerade ein Job frei, da soll ein neu entstandenes Touristik Resort fertig gebaut und in Betrieb genommen werden. Das wäre doch bestimmt was für dich, so als flexibler Allround-Techniker mit fundierten Basis-Kenntnissen!<

Gesagt getan, zum grossen Erstaunen meines "HeWiMatic" Chefs, Herbert W. kurz vorm 10jährigen Jubiläumstag den sicheren Techniker Job an den Nagel gehängt, die Wohnung unter vermietet und geschwind zwei Alukisten gepackt. Auch wenn ich ehrlich gesagt nur einen Hauch von Schimmer hatte, was mich dort erwarten wird, es kann nur spannend werden. Also auf geht's zu frischen Taten mit spannenden Abenteuern.

Nur wer Neues riskiert, kann auch die Früchte der frischen Erlebnisse ernten!

Aus Rückschlägen wird man schlauer, auch wenn sie manches Mal schmerzen.

So spült es mich beruflich für ein halbes Jahr und für einen maximalen Vollzeitjob auf die Malediven. Genauer "Villi Gandu Hura", ein Spiegelei rundes Palmen Juwel mitten im Indischen Ozean des Nord-Male Atolls. Meer und Luft immer um die 30°C. Also global gesehen nicht die schlechteste Ecke, um über seine Vergangenheit und bisheriges Leben nachdenken zu können. Darüber hinaus auch nicht wirklich der unangenehmste Platz, um die Zeit mit Arbeit und Geldverdienen zu gestalten. Zum Glück gibt es da einen Job, der mich maximal auf Trapp hält und kaum zeitlichen Spielraum für Trübsal und Verzweiflung lässt. Nase in den Wind, Arbeit befreit und schafft neuen Raum für frische Impulse.

Während mich jeden Morgen, zum ersten Kaffeebecher der Blick auf meine ADAC-Weltkarte an der Wand meines Bungalows daran erinnert, wo ich gerade bin und was ich überhaupt bisher global erleben durfte, keimt in mir mit zunehmender Betrachtungszeit, so fern meiner Perle Hamburg, mehr und mehr ein Wunsch auf:

>wenn ich diese Prüfung hier überstanden habe, spare ich weiter Geld zusammen und bereise zuerst den Kontinent, der am weitesten von Hamburg entfernt liegt - Australien<.

So in etwa ging es mir zu diesen tropisch zauberhaften Arbeitstagen durch den Kopf. Europa, Kanada, die USA, ja auch Südamerika kannst du dir später noch als Vollzeitrentner ansehen, wenn du die 65 geknackt hast. Besser mache in jungen Jahren dass, was anstrengend ist und am weitesten entfernt liegt, solange in dir noch genügend Tatendrang, Unbefangenheit und Energie steckt.

Ein kleines, finanzielles Polster vorausgesetzt.

Diese 6 Monate Dauerarbeitszeit auf den Malediven unbeschadet und extrem lehrreich überstanden, obendrein noch etwas Englisch dazu gelernt und als Bonus sogar eine Neue Liebe gefunden (danke auch dir liebe Marina, für die tolle Zeit mit dir) und schon kann es nach wenigen Monaten des heimischen Geldverdienens, los gehen.

Wie lautet ein norddeutsches Sprichwort:

>Ein Mann, ein Wort, ein Bier<...

Tja, so in etwa mit dieser Kurzfassung, wurde mein persönlicher Australien-Traum geboren und konnte kaum eineinhalb Jahre später doch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden.

Welch ein Glück!

Kapitel 02 - Wie denn und mit was denn überhaupt reisen?

Nach diesem 6-monatigen "Malediven Gehirn-Flash" mit "Turbolader und Nachbrenner Effekt", wie einem Sack voller neuer Impulse, konkretisierte sich der erste, einjährige Australien Ausstieg in greifbare Reichweite. Das Ganze beflügelt durch eine neue Liebe.

Oh ja.., in Ruhe ein Jahr lang Down Under bereisen...

JUP, DAS wäre schon der Hit!

So sind wir uns einig und geben beide nach Rückkehr in unseren Geburtsorten Basel/Hamburg beruflich Vollgas, damit wieder "Knete" in die neu gegründet Reiseidee, sprich Kasse fliesst. Tja und ihr glaubt ja gar nicht, wie schnell das geht, wenn zwei Menschen an einem Strang ziehen, um "das Licht am Ende des Tunnels" zu erreichen.

Während ich in Hamburg wieder als Antriebstechniker ordentlich Stunden kloppe, arbeitet Marina in Basel an ihrer Immobilien Kundschaft, um zu ihrem Grundsalär ordentliche Provisionen einzustreichen.

Verzichtest du weiter gezielt auf den sonst so üblichen Großstadt Feierabend Schnick-Schnack wie: Essen gehen, Kino Abende, Diskotheken Besuche und Kumpel Tours, füllt sich diese Reisekasse durch dieses eingesparte „Kleingeld" nochmals einen Gang schneller. Mann/Frau muss auch nicht ständig neue Klamotten wie Jeans, T-Shirts und Schuhe kaufen, der jetzige Bestand hält locker noch 2-3 gute Jahre durch, bevor es wirklich Ersatz bräuchte, ausser man will ständig hip sein.

Nicht ganz ohne ist, auch die Tatsache, dass wir beide absolute Nichtraucher sind. Bei 2 Rauchern pro Tag x 2 Schachteln x 365 Tage, wären das nach heutigem Rechenbeispiel runde 12.000,-€. Also ein Haufen verbrannter Extra Kohle, die so auch positiv zum tragen kommen. Genau so geht das, wenn man, wenn DU es willst und dir ein Ziel, ein Starttermin gesetzt hast. Ganz einfach möchte man meinen.

Leider schaffen gerade DAS nur die wenigsten.

Aber auch hier entwickeln sich durch's Internet und seinen vielen Selbstdarsteller Plattformen, neue „VANLIFE" Lebensformen, die es eigentlich und tiefer betrachtet in anderer Form schon lange vor dem Mauerfall gab, nur eben nicht in dieser Masse und nicht mit solch modernen, deutsch-englischen Sprachkombinationen.

Aus der Berliner „Rollheimer Szene" und der Hamburger „Hafenstrassen Hausbesetzer Szene" entsteht wohl die aller erste Aus-/Umsteiger-Generation auf mobilen Wohnmöglichkeiten, meist in Form von umgebastelten Bauwägen, Reisebussen oder Ex-Militärfahrzeugen. Heute unter dem globalen Begriff - Tinyhouse.

Einige wenige werden sich sicherlich mit etwas schmunzeln an diese zügellose, ja verrückt bunte Zeit erinnern.

Zu diesen schrägen, aufsässigen Hippie & Blümchen-Zeiten der Atomkraftgegner "ATOMKRAFT NEIN DANKE" wurden alte Militär, Feuerwehr, THW, Krankenwagen, Möbel-Transporter und Sonderfahrzeuge der Deutschen-Bahn ausgemustert. Es war für viele mit wenig Geld der Einstieg zum "anders Leben", indem man sich solch ein Fahrzeug für kleines Geld kaufte und nach eigener Fasson dann umbaute. Natürlich mit TÜV-Segen. Aber der war da noch sehr flexibel. Die HU (Hauptuntersuchung) war noch lange nicht so streng und ausgefeilt, wie sie heute praktiziert wird und Abgasnormen gab es zu diesen Tagen auch noch nicht. „Er qualmt.., oder läuft rund und sauber und nimmt sofort Gas an", waren die klaren Aussagen von Automechanikern.

Die ersten Mutigen schweissten stumpf auf das aufgeflexte Wagendach ihres frisch erworbenen Wunschfahrzeuges einen weiteren Fensteraufbau, häufig die Oberteile von ausgedienten VW-Bussen oder Käfern, um mehr Raum und Lichtgefühl in die fahrenden Blechbüchsen zu kriegen. Zur alternativen Isolation wurden gerne Kork und Kokosmatten oder Styropor verwendet, wer wenig "Kohle" hatte. Über die Probleme mit Schwitzwasser zwischen den Wandschichten, hat Mann/Frau noch nicht tiefer nachgedacht.

"Rollheimer" Wagenburg - Hamburg Zu diesen Tagen wurde der Grundstein zum "Vanlife" gelegt.

Ganz Verrückte ersteigerten alte Bauwagen und tuckerten, diese frisch zum Wohnwagen umgestrickt, mit einem alten Trecker vorgespannt, durch die Lande. Das Ganze schön mit einer steuerbefreiten, „grünen Nummer" (Schausteller/Landwirtschaft) hinten dran und natürlich voll umweltbewusst, die Zugfahrzeuge mit Raps- oder Sonnenblumenöl befeuert. Das roch dann nach fahrender Pommesbude. Später entwickelte sich mit der ersten Erdölkrise die „Pöl-Generation". Fahren mit recyceltem Fritten Fett.

Ja, so etwas ging da alles noch.

Ferner gab's die Extrem-Künstler, die dachten einen Schritt weiter voraus, so für die alten Tage und kauften gleich 2-3 ausgemusterte Berliner oder Lübecker Doppeldecker Busse, um diese im U eng zusammen gestellt als kompletten Wohnpark zu nutzen. Eine Buseinheit diente da zum wohnen, eine zweite zum arbeiten und der dritte wurde als Zwischenlager und Gästezimmer ausgebaut. In der Mitte dann die Holzveranda mit Yucca und Palmenhain und Eigenbau Jacuzzi / Whirlpool. Nichts mit Plastik-Fertigprodukten aus den Baumärkten.

Hey da ging noch was und nichts von deren Ideen wurde aus dem Internet kopiert, denn das war ja noch gar nicht geboren.

Tja und heute wird da ein Hype draus gemacht, als wenn man das Rad gerade neu erfunden hätte und man es jedem auf die Nase binden müsste. Es ging einfach um's machen, sich neu entdecken, mal anders zu leben, wie die Eltern oder Großeltern und nicht um Klicks mit Daumen hoch zu generieren. Man ist gereist, um was Neues zu entdecken und hat sich danach, Monate später am Lagerfeuer oder bei organisierten Diavorträgen darüber ausgetauscht. Das war noch "Social Life" pur - von Angesicht zu Angesicht.

Aber gut, alte Zeiten, nun wieder zum hier und jetzt im 2024er Zeitfenster und zurück zu Australien.

Tja und solche Freiheitskünstler entdecken wir dann auch gleich auf unser ersten, einjährigen Australien Auszeit, in der Kimberley Region der Northern Territory.

Einige ehemalige Bauern und nun Senioren haben doch glatt ihre alten "Schätzchen" zum halbwegs komfortablen Reisetrecker aufgerüstet. Ihn ordentlich gegen den Motorlärm gedämmt, für Mutti einen bequemen Beifahrer Sitzplatz eingebaut und wichtig, eine kräftige Soundanlage integriert, damit die Schneckentempofahrt auch wirkliche Freuden bringt.

Trecker-Camping auf australische Art. „In der Langsamkeit liegt die Kraft der Erholung"

Tja, darauf muss man auch erst mal kommen, um mit einem Trecker und Wohnwagen auf Reisen zu gehen. In Europa würde das Dauerstau bedeuten, aber hier im Outback, mit den weit verzweigten, einsamen Querpisten funktioniert es.

Kapitel 03 - Fahrzeugwahl

Natürlich sollte man sich schon im Vorfelde tiefere Gedanken machen, mit was man denn diesen riesigen Kontinent überhaupt bereisen möchte, um all seinen Bedürfnissen und denen seines Partners, auch im Minimum gerecht zu werden.

Frauen und Männer haben da doch gerne mal total unterschiedliche Ansichten, wie andere Bedürfnisse.

Grundsätzlich sollte sich jeder zuerst mal fragen, wie viel Luxus er eigentlich braucht, um seinem Sicherheitsempfinden und wohl wichtiger, seiner hauseigenen Hygiene gerecht zu werden.

Ich kenne da Reisende, bei denen besteht das halbe Fahrzeug aus Liegefläche, also "Spielwiese". Für die Küche, wie Sitzgelegenheit bleibt da kaum noch Platz übrig und ein alternativer Holzofen steht da noch häufig platztechnisch vor einem Dusch und WC-Raum.

Die "Spartanos" kommen dagegen mit paar wenigen "Feuchtis" und einer Plastikflasche Sprudelwasser aus. Den anderen reicht ein nasserer Waschlappen mit einer halben Schüssel Wasser voll, nach dem Motto: >Oma & Opa wuschen sich auch nicht anders und waren immer sauber<, oder unsere ganz modernen Neuaussteiger die täglich zwingend wie Daheim ihre satte Dusche brauchen.

Soll es mit dem Fahrrad los gehen? Oder besser mit einem Motorrad? Oder zu zweit sicher doch bequemer mit dem eigenen Wagen? Einige wenige gehen solche Reiseprojekte auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Aber Australien? Der Nr.1 der Ringroad ginge ja eventuell noch, auch der sehr gerade wie öde verlaufende Steward Highway zwischen Darwin - Alice Springs - Adeleide, aber sicher nicht kreuz und quer durchs Outback, denn da gibt's schlichtweg keine Transportmittel.

Ha werden jetzt die ganz Cleveren widersprechen, doch doch. Klar könnte man hier und da einen Profi Tour Operator buchen, um mit deren gut ausgerüsteten Allradkisten durch den Busch zu reisen, aber bezahlbar ist so was nur für wenige Tage, aber nicht für Monate. Alleine wäre man dann auch nicht, um die Schönheiten dieses Kontinentes für sich oder in Zweisamkeit zu geniessen,

denn DAS ist für mich der pure Luxus, nach dem Motto: Weniger ist mehr - aber Intensiv sollte es sein.

Kapitel 03.1 - Mit dem Rad unterwegs

Hier fange ich mal mit dem kleinsten Transportmittel an und greife auch die Erfahrungsgeschichte von unserem Uwe P. aus B. auf. Ihm kam es eines Tages in den Sinn, mit seiner Frau Nicole doch endlich mal das zu tun, worüber man auf all den sommerlichen Europa weiten Wohnmobilreisen zwischendurch geplaudert hatte. Endlich mal etwas für die Gesundheit tun.

WARUM nicht einmal im Leben mit dem Rad Australien umrunden?!?

Um es vorweg zu nehmen. Uwe & Nicole sind nur Gelegenheits-Radfahrer, so was für Monate konnten sich beide bis zu diesen Tagen absolut nicht vorstellen. Uwe's simple Antwort auf meine vielen Fragen der Planung und späteren Durchführung war vollkommen ernüchternd.

>Hey Tom, du strampelst einfach mal los, das schafft jeder Depp und dazu braucht es auch nicht ein mega teures Spezialrad. Die ersten Tage schaffste halt nur wenige Kilometer, der Arsch brennt zwar wie beim Pavian nach einer falschen Klettertour, aber über die ersten 2-3 Wochen bekommst du unweigerlich mehr und mehr Kondition, bis aus 30 Tageskilometern, plötzlich 100 und mehr werden. Hauptsache du trinkst genug und hast immer zu futtern dabei, eine gute Sonnenbrille und einen Kopfschutz gegen die heftige Sonnenbestrahlung auf. Schlafen wirst du nach solchen Fahrrad-Strampeltagen, fest wie eine Betonplatte<.

So in etwa Uwe's Worte. Nichts mit E-Bike! Seine Begegnungen waren grandios, denn Radfahrer werden gerade in Down Under mit seinen enormen Entfernungen, als "arme Schweine" empfunden und somit häufig bemitleidet, weil man sich wohl kein Auto leisten kann. Meistens wird man eingeladen oder sonst wie unterstützt. Ganz selten trifft man auf Fahrrad-Hasser, aber die gibt es ja auch hier in Europa - leider.

Nicole & Uwe mit ihren beiden Drahteseln aus Stahl

Wer mehr dazu erfahren möchte... guckst du hier: https://www.karifa.de

Eine weitere Geschichte, die uns auf der 2. einjährigen Umrundung widerfahren ist, war die Begegnung mit Heinz Stücke (2 facher Welt-Umrunder der Extraklasse mit mehrmaligen Eintrag in's Guinnes Book of Reckords) am Tip von Cape York Pininsular.

Wir stehen gerade am äquatorial südlichsten Zipfel Australiens unter Kokospalmen, vor uns läuft die sanfte Brandung des türkisfarbenen Torres Street auf den schneeweissen Korallenstrand, fast in Sichtweite liegt uns Papuar Neu Guinea gegenüber, ich entfache gerade unser abendliches Koch-/Lagerfeuer und plötzlich steht da, wie aus dem Nichts lautlos herbei gezaubert, Karl-Heinz mit seinem schwer bepackten Klapprad, zwei Palmen weiter neben uns. Ich denke mir so.., na wie ein Chinese schaut der nicht gerade aus, könnte eher noch ein verrückter Käskopp oder Franzose sein, denn wie bekloppt muss man denn sein, um in dieser tropischen Einöde, bei dieser Hitze, mit einem lächerlichen Klapprad unterwegs zu sein.

Auch seine Erklärung ist später simpel.

Karl-Heinz klappert dieses mal mit seinem Faltrad bestückt die letzten Ecken der Erde ab, um nun auch noch die einzelnen Protektorate diverser Kolonialstaaten abzuarbeiten. All das nur, um einmal kurz diese betreten zu können, damit er so einen erneuten Eintrag in's "heilige" Guinnes Book schafft. Tja und das eben geht nur per Hubschrauber oder Mini-Flugzeug und die nehmen nur kompakte Klappräder mit - is doch logisch oder?!?

Wärt ihr darauf gekommen?

Heinz Stücke schon wieder Startklar...

Auch hierzu der Link zu seinem beeindruckenden Radleben: https://www.radfahren.de/story/heinz-stuecke-im-interview/

Eine weitere Begegnung fällt mir auch noch dazu ein. Auch wieder, aber zwei Jahre darauf in einer traumhaften, tropischen Region in Queensland, treffen wir eines Tages auf dem unter Offroadern sehr beliebten "Old Telegraph Track".

Zwei junge Studenten mit ihren 26" Zoll Mountain Bike's inklusiv einrädrigen Gepäckhängern hinten dran. Vorweg muss ich betonen, dass es nur sehr wenige Off-Road Pisten gibt, auf denen eine stetige Frischwasserversorgung durch kleine Wasserläufe oder Quellen gegeben ist. Der "Old Telegraph Track" gehört dazu und bietet diesen unglaublich und schönen Naturluxus. So haben die zwei sich in ihrer Studienpause entschieden, mal eben 1200km (je vor & je zurück) diesem sehr holprigen Allrad-Pistenverlauf zu folgen. Das Meiste der überwiegend getrockneten Lebensmitteln in Vakuumtüten gepresst, konnte ausser eben dem Frischwasser, durch kleine Depots erfolgen, die man vorausfahrenden Fahrzeugreisenden mit auf den Weg gab, um das Zeug nach GPS-Koordinaten punktgenau, Raubtier sicher, hochgehängt an Bäumen zu deponieren.

Also in Australien funktioniert so was.

Damit sie mit ihren Drahteseln im sehr hügelig, holprigen Gelände agiler und nicht so „kopflastig" fahren können (erhöhte Sturzgefahr), haben sie sich für diese Hängervariante entschieden. Einfach weil die leichten Aluhänger gut ausbalanciert und mitdrehend wie ein Pendel selbstlagernd dem Zugrad folgen. Egal ob mit 20.., 30.., 40 oder mehr Kilos bepackt. Leuchtet irgendwie ein. Also die zwei waren zumindest mit ihrer Lösung hoch zu frieden.

Ergo: Reisen mit dem Rad geht auch, aber das Klientel dafür wird eher nur eine sehr kleine Schicht von Reisehungrigen beflügeln.

Aktuell dagegen steht derzeit die massive Entwicklung des gesamten e-Bike Marktes. DAS nämlich mischt den rein manuellen Fahrradmarkt kräftig auf und lässt vollkommen neue Radkombinationen entstehen, die nun auch normal konditionierte, kräftige Menschen, längere Etappen erlauben, ohne gleich ein Extremsportler zu sein.

Sollte die Akkutechnik in Kürze nochmals zur LifPo4 Generation einen Quantensprung in punkto Energiedichte und Bauform schaffen, dann werden bestimmt bald Lasten-Reiseräder entstehen, die deutlich mehr Zuladung, Reichweite und Komfort ermöglichen, sowie ultraleichte Hängervariationen in den man nicht nur sein Gepäck transportieren kann, sondern sie auch kombiniert bei jedem Wetter zum überdachten Schlafen nutzen kann, wäre dann der perfekte Spagat zum Zelten am Boden.

Denn das tägliche Zelt auf und abbauen, ist schon nach wenigen Tagen, spätestens Wochen doch sehr nervig, erst recht, wenn das Wetter nicht mit spielt und alles feucht bleibt.

So, let's hope & pray... ;-))

Mittlerweile gibt es auch begleitete Fahrradtouren von Cairns zum Tip hoch. Was anfänglich mit den Motorradtouren gestartet wurde, geht jetzt auch organisiert mit Fahrrädern.

Guckst du hier:

www.topbike.com.au

www.capeyorkemtb.com.au

www.mulgabicycletours.com.au

www.cycletrailsaustralia.com.au

Simon mit seinem Off Road Radgespann.

Geht da mal drauf und klickt Euch durch deren Webseiten, alles sehr inspirierend. Abends als kleine Gruppe gemeinsam zu kochen und mit einem kalten Bier am Campfeuer zu sitzen hat ja auch seinen Reiz. Wer möchte kann sich zwischendurch auch mal absondern, um seine ganz persönlichen Stunden zu geniessen.

Es ist alles erlaubt und kostet nichts extra.

Für diejenigen, die mehr Sicherheit in einer geführten Reisegruppe suchen, damit sie besser schlafen können, ist solch eine Reiseoption sicher die bessere Wahl. Wer es bisher eh schon gewohnt war total alleine seine Radstrecken zu planen, wie zu bereisen, für den wird es bestimmt der perfekte Abenteuertrip, da man ja täglich an frisches Trinkwasser kommt.

Geht immer zwischendurch - eine Runde Hängematten Bubbu im Halbschatten eines Baumes - herrlich!

Unsere Natur hält immer wieder Kunstwerke parat, wie hier dieser eingeschlungene Baumstamm.

Kapitel 03.2 - Mit dem Motorrad on Tour

Kommen wir zu unseren motorisierten Zweirädern und Gasgriff-Akrobaten. Auch hier spielt Grösse und Gesamtgewicht eine ganz immense Rolle, denn Leistung alleine mit tollen Stollen-Profil und coolem Outfit ist nicht das wirklich ausschlaggebende Kriterium, um problemlos und sicher reisen zu können.

Gerade für alle 2-rädrigen Fahrzeuge gilt:

Bodenbelastung pro cm2, sonst geht's

gen Erdmittelpunkt und nicht mehr vorwärts!

Ergo:

entweder ein niedriges Gesamtgewicht, überbreite Reifen oder mehr Geschwindigkeit. Aber das wiederum verschlechtert den Kontrollfaktor über sein Fahrzeug.

Eine gut beladene Enduro, wenn man sie alleine fährt, bringt gerne 280 - 380 Kg auf den Boden. Habt ihr schon mal versucht, solch ein Gewicht ALLEINE, nach einem Sturz wieder auf die Senkrechte zu hebeln?

Also DAS funktioniert nur dann, wenn du Hilfe bekommst oder der Bock zuvor vollständig abgeladen wird, um ihn "blanko" wieder hoch gestemmt zu kriegen - ALPTRAUM!

Also meine geliebte Suzuki DR350S war da schon ein Fliegengewicht, aber dennoch hab ich es nicht ohne Abladen geschafft, sie nach einem leichten Sturz wieder hoch zu bekommen.

Wie auch immer, selbst bei magerster Bestückung von Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kochgeschirr, Ersatzteilen, Kleinwerkzeug und wichtiger Treibstoff, Wasservorrat und Proviant, kommen da gewaltige Kilos zusammen. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Aber der grösste Feind aller 2-Rädler sind von ganz anderer Dimension!

Bei allem Geschick von Planung, Materialwahl und Minimalismus, gibt es 3 ganz wichtige Parameter, die häufig vergessen und total unterschätzt werden!!!

1. Die extrem heftige UV-Berieselung mit ihren daraus resultierenden, hohen Tagestemperaturen für Mensch und Material...

2. die gnadenlosen Wellblechpisten, die sich nicht selten über hunderte von Kilometern durchs Land fressen und leider viel zu selten glatt geschoben (gegradert) werden, um das Fahren angenehm, Materialschonend wie auch sicherer zu gestalten...

3. die ebenso reichlichen Weichsandpisten, die leider immer dann kommen, wenn man die schönsten "Sahnestücke" von Australiens Traumstrände unbedingt erreichen möchte.

Gerade als Biker auf solch einsamen Strecken nur einmal heftig lang gemacht und dein Urlaub ist schlagartig zu Ende! Egal ob du ne fette BMW1200GS, eine fast ebenso schwere Honda Afrika-Twin oder ne hoch aggressive KTM-Hummel unterm Arsch bewegst. Schnelle Hilfe ist da weit, weiiiiiiiiit weg!

Ausser du fährst solche Strecken im Konvoi oder hast zumindest einen Notruf-Peilsender (LUANDA 4G Pro) dabei, der wiederum die Küstenwache und den Royal Flying Doctor Service aktiviert, nach Bedarf und natürlich nur im ECHTEN NOTFALL!!!

Vorausgesetzt man schliesst diesbezüglich eine extra Unfallversicherung ab, ansonsten wird „der Spaß" extrem kostspielig.

"Honda Afrika-Twin" mit Jumbotank & Alu-Stauboxen.

Kleiner Tipp: Wer unbedingt mit dem eigenen Bike so etwas unternehmen möchte und keine eigene Gruppe zusammen bekommt, oder zumindest einen 2. Reisepartner, der kann sich auch professionellen Tour-Company's anschliessen. Diese begleiten und versorgen eine begrenzte Anzahl von Selbstfahrern, nehmen ihr Gepäck mit und sorgen auch bei einem möglichen Sturz für die erste Soforthilfe mit Rücktransport, auch der beschädigten Maschine. Im Notfall organisieren sie den medizinischen Kranken-Rückflugtransport von schwer Verunglückten.

Der Vorteil, ihr habt nur einen kleinen, Tages-Not-Rucksack dabei, das schwere Hauptgepäck wird euch mit einem Geländewagen von Campspot zu Campspot gefahren, auch die ganzen Getränke mit dem Essen. Ebenso werden alle nötigen Betriebsmittel für einen transportiert, so das man sich um fast nichts mehr kümmern muss. Das allerdings hat seinen Preis.

Dafür fährt es sich solo und fast nackt deutlich entspannter. Es ist das pure Off Road Erlebnis mit vielen, wunderschönen Campspot's, häufig den Flüssen entlang.

Guckst du hier:

www.moatours.com.au

www.trapptours.com.au

www.cairnsaustralia.com.au

www.trailbikeadventure.com.au

www.fairdinkumbiketours.com.au

www.capeyorkemotorcycles.com.au

Zwischendurch kann eine kleine, erfrischende "Billabong Badeeinlage" auch nicht schaden, während man auf solch einsamen Pisten seine Teepausen zelebriert.

Das gilt natürlich auch für alle Rad und Motorradfahrer, denn keiner kann einem sagen, wann es wieder solch eine Gelegenheit gibt, da einfach zu wenige Fahrzeuge unterwegs sind.

Kapitel: 03.3 - Mit dem Auto unterwegs

Das wohl sicherste Transportmittel ist und bleibt ein Fahrzeug auf 4 Rädern, weil es genug Reserven bietet, um für 2 - 4 Personen ausreichend Wasser, Treibstoff, Verpflegung inklusiv dem Gepäck, transportieren zu können.

Eine weitere Frage stellt sich zur Art und Antriebsweise des Fahrzeuges. Reicht ein normaler PKW, ob Kombi oder Kleinbus mal dahin gestellt und mit 4x2 Antrieb, oder soll es doch besser ein vollwertiger 4x4 Geländewagen mit stabilem Fahrwerk, guter Bodenfreiheit und großen Reifen sein?

Für die ganz unbefleckten versuch ich das mal so zu formulieren...

Willst du Europa nur auf Autobahnen und Schnellstrassen erkunden? Oder besteht der Wunsch auch mal auf unbefestigten Waldwegen und Strandabschnitten unterwegs sein zu wollen, um seinen ganz privaten Naturdrang auszuleben?

So in etwa funktioniert das auch auf Tour in Australien. Die wirklich interessanten Highlights lassen den Zutritt nur mit 4x4 Fahrzeug zu. Für touristisch stark frequentierte Anlaufpunkte wird das an den fahrtechnischen Einstiegsstellen extra mit klaren Warnschildern gekennzeichnet. Dazu gehören, um mal einige wenige zu nennen: Das tiefere Befahren der "Bungle Bungle - Pfannkuchen-Bergregion", einige Zugangspisten der landesweit verteilten Wasserfälle "Twinn Falls", "Jim Jim Falls" der KimberlayRegion und des Kakadu-Nationalparks mit deren Nebenstrecken und diverse Kreuz & Quer-Verbindungen von extrem weichsandigen Küsten & Strand-Befahrungen, denn die gibt es reichlich auf den unendlich langen 25.760 km Küstenregionen (ohne Tasmanien, Fraser Island und weiteren vorgelagerten Inselgruppen dazu gerechnet).

Auf die von Touristen extrem angesagte Sandinsel „Fraser Island" bekommt man ausschließlich nur mit Off-Road Fahrzeug den Zugang, da schon der Einstieg über die Auffahrrampen der Fähre mit extremen Weichsand direkt am breiten Strand beginnt. Da machst du absolut nichts mehr mit einem normalen Camper, da schon die zu niedrige Bodenfreiheit und die zu kleinen Reifen dem Untergrund nicht gerecht werden.

Wer also noch kein Fahrzeug hat, sollte sich nun Gedanken machen, mit welcher Art von Fahrzeug er sich auf seiner Australienrundreise überhaupt bewegen möchte. Dies bedingt im Minimum für mich logische 9 Kriterien:

verfügt man über technische Schrauberkenntnisse?

maximale Gesamtreisezeit?

mit wie vielen Personen unterwegs?

maximales Fahrzeug Budget?

schon reisefertig ausgerüstet oder nicht?

ein schlichter Kombi?

ein geräumiger Kleintransporter?

ein leerer Geländewagen?

ein fertig umgebautes Allradfahrzeug?

Versucht man seine Rundreise in die jahreszeitlich bestmöglichen Klimazonen zu legen, um möglichst der Regenzeit zu entgehen, braucht es ausser T-Shirt, Shorts und Flip-Flop's kaum mal andere Kleidung.

Doch, Sonnenschutzcreme und die in Unmengen! Möchtest du dich zuerst mal „nur" auf die australischen Highlights konzentrieren, braucht es auch nicht zwingend ein Off-Road-Fahrzeug.

Ein normaler PKW-Kombi, den sich auch die meisten Low Budget Backpacker zulegen, würde reichen und ist um die 1500 - 3000,- AU$ günstig zu bekommen. Dort eine Matratze rein + je 2 Wasserkanister, 2 Treibstoffkanister und 2 Ersatzreifen auf's Dach verzurrt, wie eine Box für Lebensmittel mit seinem Reisegepäck hinten rein und los kann es gehen.

Karin und Ute mit ihrem "Ford Falcon" Kombiwagen, zu zweit und wenn die Chemie stimmt, vollkommen ausreichend.

Die Steigerung dazu wäre ein Kastenwagen oder Kleinbus, sprich ausgedienter Handwerker Kastenwagen, der natürlich deutlich mehr Raumvolumen für umfangreiches Gepäck bietet, schlussendlich aber fahrtechnisch nicht mehr kann. Ebenso werden ständig zeitlich ausgemusterte Zustellerwagen von UPS, FedEx und der Post auf den freien Markt gestellt, natürlich mit mehr oder weniger hohen Kilometerleistungen. Diese Fahrzeuge bekommt man zwischen 3000 - 6000,-AU$ und eventuell sogar direkt bei Firmen, die ihre alten "Lastenesel" gerade ausmustern und am Strassenrand zum Kauf anbieten.

Sabine mit ihrem "Ford Ecovan" Minibus alleine unterwegs, bietet dieser schon enorm viel Raumangebot.

Wer aber Down Under ernsthaft und gleich für ein ganzes Jahr erleben, sprich befahren will und nicht nur auf den geteerten und geschotterten Hauptrouten die Kilometer abspulen möchte, um intensiver das Land zu erkunden, der kommt um einen SUV oder echten Offroader schlichtweg nicht herum. „Butter bei die Fische", wie die Norddeutschen so sagen, sonst bleibt die „Ausbeute des Fangs recht mager".

Denn die eigentlichen Schönheiten, ja "Perlen" dieses fantastischen Kontinentes erreicht man leider oder besser Gott sei dank, NUR über häufig feinsandige, schmale Sandpisten, die zur Gründerzeit von Anglern und Protektoren mühselig mit Axt, Schaufel von Hand und mit kleinen Allradfahrzeugen, wie schon angerissen, angelegt und in den Busch geschlagen wurden.

Der stolze Gary mit seinem VW T2 Urgestein & Klassiker.

Lotti & Heike mit ihrem T2 extra aus Deutschland verschifft.

Der VW-T2 geht mit seinem Benzin-Heckantrieb auch da noch durch (bei abgesenktem Reifendruck), wo alle Fronttriebler mit schnell durchdrehenden Vorderreifen die Karten streichen.

Im sanften Gelände einen Spagat, bieten dann noch 2 Kleinbustypen mit Allradantrieb. VW hat leider den Australischen Markt dahingehend nie wirklich bedient, womit man nur mal selten auf VW-Kleinbusse trifft - bisher zumindest.

Aber der spannendste Kleinbus mit 4x4 Allrad und guter Bodenfreiheit dürfte wohl der Hyundai Starrex H1 sein. Ein vollkommen unterschätztes Allradfahrzeug in der selbsttragenden Leichtbauweise. Perfekt für 2 Personen.

HYUINDAI Starrex H1 4 Zyl. / 2,5L Turbodiesel 103kW/140Ps / 392Nm

Den Minizwerg unter den Allrad-Bussen bietet dann als einziger Hersteller SUBARU mit seinem Libero 1200 Modell an. Ein echtes Raumwunder in kompaktester Bauweise, sogar Werksseitig mit zum Schlafen verstellbaren Rücksitzbänken und riesigem Glasschiebedach und zwei gegenüber liegenden Schiebetüren ausgeliefert. Kommt mit permanentem Allrad und Traktionshilfe und hat ein sehr solides Fahrwerk, auch wenn der Wagen so unscheinbar ausschaut.

Da noch einen Dachträger mit Solarzellen drauf und du hast guten Sonnenschutz. Oder doch gleich ein Dachzelt und der ganze Platz unten kann zum sitzen, kochen und für Gepäck genutzt werden. Einfache Optionen zum bezahlbaren Preis, wo man selbst mitten in Kleinstädten easy einen Nachtplatz findet.

SUBARU Libero 4x4 Minibus 3Zyl. 1,2L Benziner 38kW/52Ps/ 97Nm

Aber Vorsicht, dieser Winzling von Bus, der mit einem 3zylinder Benzinmotor ausgestattet wurde, ist bautechnisch bedingt kein Laufwunder. Ähnlich wie die heutigen "Smart's" auch, die eher für Kurzstrecken und Städtetouren ausgelegt wurden. Also immer lieber zu früh den Ölwechsel mit bestem Synthetik-Öl und neuem Filterelement durchführen, als später im Outback liegen zu bleiben!

Karosserietechnisch hat SUBARU in dieses Model fast null Aufwand in die Rostbekämpfung gesteckt, womit man fast nur noch total vergammelte Libero's auf dem freien Markt findet. Ausser einer der Vorbesitzer hat rechtzeitig Geld in eine Hohlraumwachs Versiegelung investiert.

Kapitel 03.4 - mit dem LKW & Reisetruck unterwegs

Für alle Dickschiff Freunde nun zu der Königsklasse. Ob es Sinn macht einen grossen LKW, ob 2.., 3... oder 4-Achser umzubauen, um schlussendlich ein Bett, eine Küche und sein Badezimmer durch die Gegend zu schaukeln, diese Überlegung muss sich jeder selber beantworten oder sie schlichtweg einmal aufwändigst durchleben. Denn genauer betrachtet, spielt sich ja die meiste Reisezeit draussen, neben dem Fahrzeug und in der Natur ab. Aber jeder wie er mag und finanziell auch kann.

Was nun der grosse Unterschied zum Befahren der meisten Strand Zugangspisten ist, sind die unterschiedlich breiten Spurverläufe der Naturpisten. Hier machen 50 - 80 cm mehr an Spurbreite gewaltig viel aus, denn nicht nur der Pistenverlauf gibt da die echte Fahrspur vor, nein auch der Bewuchs links und rechts davon, einschliesslich möglicher Felsen oder Baumbestände trennen dann die "Spreu vom Weizen". Ob es noch weiter vorwärts geht oder du umdrehen musst und gar nicht erst das anvisierte Ziel oder den gesuchten Traumstrand erreichen wirst, merkt man leider erst wenn man fest steckt.

Egal, nun zu den mittelschweren LKW Varianten.

Australien ist da leider anders gestrickt wie Europa. Weiter kommt noch eine Tatsache hinzu, es wird "links" gefahren. Das bedeutet, dass jeder der seinen eigenen LKW mit bringt, also rüber verschifft, hier in Down Under kaum bis gar keine Ersatzteile bekommen wird, da Linkslenker mit markengleichen Rechtslenkern baulich in vielen Konstruktionsteilen nicht identisch sind, da Spiegelverkehrt.

Ergo: Wer seinen Expeditionstruck verschiffen und unbedingt mitbringen will, sollte sich zwingend mit allen, für sein Fahrzeugtyp, spezifischen Verschleißteilen Daheim noch eindecken!

Australien's gängigsten Klein LKW Marken...

Die kleinste LKW-Marke mit um die 5,0 - 7,0T Gesamtgewicht kommt vom australischen Hersteller OKA. Leider ging die Firma inzwischen Konkurs, wurde aber von neuen Investoren wieder aufgefangen und weiter betrieben. Ob das aktuell immer noch so ist, kann ich nicht sagen.

Aber wer solch ein Fahrzeug privat erwerben will, oder zufällig für bezahlbares Geld entdeckt, muss sich klarmachen, dass er sich fast ein Unikat zu legt hat und nur über die OKA-Zentrale in PERTH - Bibra Lake die Fahrzeugspezifischen Ersatzteile bekommen wird. Denn nur 500 bescheidene Einheiten sind von diesem Fahrzeugtyp je gebaut worden. Ergo muss alles per Post oder Luft-Cargotransport geordert werden. Ansonsten ist der OKA eine prima Fahrzeuggrösse um ihn für 2 - 4 Personen als Reisefahrzeug umbauen und reisetechnisch nutzen zu können. Der verbaute 4,0L Cummings Turbodiesel ist perfekt, mega kräftig und wird ewig halten, von dem Getriebe kann ich leider nichts berichten.

OKA 4x4 mit 4,0L/170Ps/700Nm Cummings Turbo-Diesel

Aber der gängigste Klein-Lkw in der 7,5T Klasse dürfte der MITSUBISHI-Canter sein. 4Zyl. 3,0L/175Ps/430Nm TurbodieselWer es grösser braucht, sollte dann eher nach einem MITSUBISHI Fuso Truck ab 7,5T und grösser suchen (läuft seit 2011 unter Mercedes), den es in verschiedenen Chassilängen und Gewichtsklassen, wie Aufbauvarianten gibt. Auch werden die Fahrerhäuser als Doppelkabiner angeboten, was für Familien mit Kindern sicher mehr Sinn macht und praktikabler ist.

MITSUBISHI 4x4 Canter, hier mit Pop-Up-Camper Aufbau der ersten Generation, simpelst auf eine Pritsche montiert.

Schaut man unter den Tour-Veranstaltern, was die so täglich einsetzen und dieses ja einem grösseren Massentest gleich kommt, werden da fast ausschließlich 4x4 HINO-Busse gefahren. Ob solche Fahrzeuge für einen Privatkauf gerade zu eurem Reisezeitfenster vor Ort angeboten werden, sollte jeder schon kurz vor seinem Anflug im Internet recherchieren.

ISUZU 4X4 Truck 6Zyl. Turbodiesel 7,8L/223Ps/668Nm

Auch sehr interessant wären dann gebrauchte Kühl- / Möbel-Koffer im Leerzustand, da gegen Hitze perfekt isoliert und zum schnellen Umbau gut vorbereitet. Aber auch die wird es eher selten Privat geben und wenn doch, dann selten mit Allrad.

LKW Oltimer...

Dieses Thema möchte ich auch kurz anschneiden, obwohl Australiens Fahrzeugmarkt nicht annähernd das Potential von ausgemusterten ex. Militär- und Kommunalfahrzeugen bietet, wie wir es von Deutschland her gewohnt sind. Vereinzelte Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

Eines der ersten, alten Urgesteine, ein uralter Frontlenker 2-Achser Volvo 4x4, der auch sehr häufig als 3-Achser 6x6 für schwere Haubitzen und Raketenwerfer genutzt wurde. Die Facetten des Umbaus sind vielseitig. Hier wurde auf die bestehende Pritsche eine sehr spezielle Wohnkabine fixiert.

Ex. Volvo 4x4 Pritschen-Militärtruck mit Eigenbau-Wohnkabine.

Ex.Land Rover 6x6 Perentie Militärtruck, 4L ISUZU Turbodiesel

Hier ein historisch steinalter, zum Wohnmobil umgebauter Linienbus aus den 60zigern. Hauptsache Bullbar vorne dran.

Den Namen hatte ich mir leider nicht notiert, aber interessant ist, dass der Motor mit Kupplungs- und Getriebeeinheit sehr zentral, unten im Mittelrahmenbereich angeordnet wurde.

Daheim würden sie uns mit solch einem riesigen Bullbar glatt verhaften und jegliche TÜV-Freigabe verweigern, aber in Australien gehen sie damit immer noch voll entspannt um, da im Outback Känguru wie Kamel und Rinder Kollisionen (meist Nachts) nicht selten vorkommen und somit ein kräftiger Rammschutz seinen Namen zu recht trägt. Zum Einparken in Großstädten ist es natürlich der Horror, sofern man nicht seinen Beifahrer und Einweiser dabei hat, beziehungsweise eine Frontkamera montiert wurde.

Ergo Sicherheit wie Schutz des Fahrers geht vor!

Aber weiter zu der gängigsten 3,5T Allrad-Klasse...

Ich rede jetzt ausschließlich über „vollwertige 4X4 Geländewagen" mit Kastenrahmen und Verteilergetriebe, so aus meiner Kfz.-Techniker und Fahrzeugbauer Zeit, sowie aus rein persönlicher Überzeugung. Also Geländewagen mit selbsttragenden, stabilem Unterrahmen und schwingend, gelagerten Aufbauten.

Also was sind so die besten Allradfahrzeuge des Landes, für die es auch flächendeckend Ersatzteile gibt?

Die Nummer 1. der Off-Road Fahrzeug-Wahl...

ist in Australien uneingeschränkt der TOYOTA Land Cruiser des Typ's HZJ, gerne auch "Buschtaxi" genannt, aber im Fachjargon als "Troop-Carrier" (ursprünglich als 10 Personen Transporter für Militär und Minenfirmen eingesetzt) gelistet, weil technisch ultra simpel, ohne Elektronik-Schnick-Schnack und sehr robust ausgelegt. Aber bequem ist er nicht wirklich, da auf der Hinterachse schwere Blattfederpakete mit Trommelbremsen verbaut wurden und auch tatsächlich immer noch werden.

Dieser Geländewagen ist weltweit der meist verbreitete Allradler überhaupt, da auch gerne als wendiger Pick-Up von Camper Umbaufirmen und Farmern und vor allem beim Militär als Waffenträger für schwere MG-Gewehre und Kleinraketen-Werfern uvm. beliebt.

Ich könnte ein ganzes Buch alleine über diesen Wagentyp schreiben, aber verkneife es mir, da ja meine Fahrzeugempfehlungen nur einen Gesamtüberblick des hiesigen Marktes reflektieren sollen. Hervorgehoben haben sich seit rund zwei Jahrzehnten, die allerersten "BRITZ Cruiser" mit Camper-Hochdach, Dachluke und Fenstern drin.

TOYOTA HZJ 78 vom grössten Autoverleiher BRITZ... 4,2L / 6Zyl.-Saugdiesel / 130Ps / 285Nm / 3,5T

hier mit festem Glasfaser Schlaf-Hochdach und Campingausbau, auf der VA-Schraubenfedern mit Scheibenbremse, auf der HA-Blattfedern mit Trommelbremse und rund 200L Kraftstoff Doppeltank-Anlage für extra grosse Reichweiten.

Die Nummer 2. der 4x4 Fahrzeuge..,

kommt dem mittlerweile sehr beliebten TOYOTA Hi Lux zu, da er deutlich mehr auf Fahrkomfort & Luxus getrimmt wurde. Natürlich immer mit Klimaanlage. Auch den Hi Lux gibt es als Cab-Chassi oder Pick-Up oder Station-Wagon.

Wie ihr dem Foto entnehmen könnt, hat sich der zweit grösste Autovermieter "APOLLO" mit einer Eigenbauvariante für die High-Lux Cab-Chassie Variante entschieden, die in Brisbane unter eigener Regie gefertigt und auch vermarktet wird.

TOYOTA - Hi Lux von "APOLLO Campers" mit Pop-Up-Dach, um den Schwerpunkt niedrig zu halten... 2,5L 4Zyl.-Turbodiesel / 144Ps / 344Nm / 3,2T

Eine extrem begehrte "All-Season" Variante, hier mit voll isolierter parallel geführter pop up Aufstelldach-Sandwichkabine, die es mittlerweile als ausgemusterte Fahrzeuge privat zu erwerben gibt. Mit Klimatronik und weicherem Fahrwerk und richtig viel Wohnraumangebot, schon fast ein vollwertiges Wohnmobil, nur eben mit permanentem 4x4 Antrieb.

Ehrlich gesagt, wäre das derzeit mein persönlicher Favorit, der aber sicher immer noch recht teuer gehandelt wird.

Meine 3. Wahl..,

wäre der Nachfolgetyp, der Edel Land Cruiser HDJ80-GX oder VX (4,2L / 6 Zyl. Turbodiesel / 176Ps / 360Nm / 3,35T) in UK und Australien auch "Amazon" genannt ist ein Laufwunder und die perfekte Wahl in bezahlbarer Größenordnung.

TOYOTA Land Cruiser HDJ80 Station Wagen.

Der J8 mit permanentem Allrad, 3 Sperren, rings rum Service freundlichen Schraubenfedern, belüfteten Scheibenbremsen und serienmässig mit Klimatronik. Er wurde bis 1998 ohne Elektronik-Schnickschnack produziert, ab 95 mit AirBags, ist aber deutlich komfortabler und leiser auf Luxus getrimmt, was man gerade bei Wellblechpisten deutlich merkt. Der Kastenrahmen und die Starachsen sind, wie der robuste Fahrwerksaufbau des J7, fast identisch. Beide Modelle sind privat von den Farmern und Handwerkern, wie auch von vielen, mehr exklusiven Tour-Operator'n sehr begehrt und somit die meist gefahrenen Allrad-Edelkutschen des Kontinentes. Nebenbei bemerkt auch die sehr gerne gefahrenen Safari-Fahrzeuge im südlichen Afrika.

Der HDJ80 unterscheidet sich dann nochmals gravierend in der Führung der Hinterachse. Ganze 4 Längslenker (2 kurze oben, 2 lange unten) halten mit einem sehr stabilem Querlenker die Starachse in Position. Sprich alle Schub- und Wechselkräfte verteilen sich auf 8 Gummi-Lagerbuchsen mit kräftigen M16 Bolzen! Das Aufbaugewicht wird dabei ausschließlich und separat von allen 4 Schraubenfedern getragen. DAS ist gigantisch über konstruiert, wenn man bedenkt, das ALLE Blattgefederten Fahrzeuge nur mit 4 winzigen Gummilagerbuchsen an den Federenden gehalten werden, deren M16mm Bolzen auch noch gleichzeitig zur Achsführung, das Aufbaugewicht tragen müssen.

Sorry - Feinheiten (;-)(

Einziger Haken, diese J8 Land Cruiser Typen werden selbst mit sehr hohen Kilometer-Laufleistungen im und über der 500.000 km Marke, immer noch teuer gehandelt.

Meine 4. Wahl..,

würde heute auf einen NISSAN Patrol Station oder Pick-Up mit 3,0L Saug-Diesel fallen, da die meisten Kommunikations-Servicefirmen in Australien dieses Modell als Pick-Up Arbeitstier benutzen, um ihre Richtfunk und Handy-Türme regelmässig zu warten. Da allerdings als Pick-Up mit Alu-Heckaufbau für das ganze Ersatzmaterial. Natürlich wohl auch, weil die "Flottenrabatte" bei NISSAN günstiger ausfallen, als wie bei Toyota.

Wie auch immer, er ist ebenso ein sehr geräumiges Allradfahrzeug mit Starachsen, welches sich mit wenig Aufwand zum Reisefahrzeug aufrüsten lässt, wenn das nicht schon der Vorbesitzer für Urlaubsreisen so umgesetzt hat.

nächste Seite, der NISSAN Patrol - Station Wagen... 3,0L / 6Zyl. Turbodiesel / 158Ps / 354Nm / 3,5T.

Meine 5. Wahl..,

wäre dann ein MITSUBISHI - Pajero, ebenfalls mit leistungsstarkem 3,6L Turbo-Diesel Motor und geräumigem 5-Türer Station Aufbau. Da passt hinten locker eine 2m lange Matratze rein, ohne das man die vorderen Sitzlehnen maximal nach vorne quälen muss. Leider verbaut MITSUBICHI nur sensiblere Dreiecks-Vorderachslenker an seinen Modellen, die viel schneller verschleissen, als wie alle Starachsenmodelle. Na ja, auch wieder Feinheiten ;-)(

Aber auch dieser nochmals etwas geräumigere Kombiwagen, wie der NISSAN Petrol, wäre eine solide Reisekutsche, nachdem man nach seiner Fasson seine eigenen Wunschumbauten durchgeführt hat. Auch hier wieder gerne mit Dachzelt oben drauf, um drinnen den Raum als Gepäckfläche nutzen zu können. Auch MITSUBICHI bietet eine gute Ersatzteilversorgung - Landesweit und es gibt günstige Aftermarket-Teile aller gängigsten Verschleißteile.

Nächste Seite der MilTSUBISHI-Pajaro - Station Wagen... 3,2L / 6Zyl-Turbodiesel / 170Ps / 373Nm / 3,5T.

Meine 6. Wahl..,

wäre dann der LAND ROVER Defender (110er mit langem Radstand, oder als 130er mit extra langem Radstand), der zwar absolut authentisch ausschaut, vom Fahrwerk extrem robust ist, auch ringsum Schraubenfedern mit Scheibenbremsen hat. Leider ist er kein grosses Laufwunder, da die 2,5L Turbomotoren schon zu sehr überzüchtet sind und kaum mal 250.000 - 300.000km schaffen und schon als Neuwagen eine Dauerbaustelle bedeuten. Von den seit Anbeginn an bekannten Undichtigkeitsproblemen der Fahrerkabine & Servopumpe ganz zu schweigen. Wie hiess es noch zu meiner 12 Jährigen Land Rover Zeit: "die läufigen Bergziegen"...

<wenn er nicht leckt - ist was faul> ;-)(

Leider wurden Werksseitig nie Achssperren verbaut, nur eine zentrale Differentialsperre. Dafür bietet die 130er Langversion extrem viel Aufbauplatz, um reichlich Gepäck und Ladung unter zu bringen oder Personen zu transportieren.

LAND ROVER Defender 130er - Doppelkabiner - Pritsche 2,5L / 4-Zyl. Turbodiesel / 113Ps / 265Nm / 3,5T mit einem landestypischen Tiny-Aluboot dabei.

Meine 7. Wahl..,

wäre aus der gleichen, britischen Familie die leichtere Bauweise (ähnlich dem Hi Lux), der Landrover Discovery3, auch kurz "Disco" genannt. Er ist eine deutlich schwächere Variante des 110ers, dafür aber sehr pfiffig und komfortabler ausgelegt. Auf beiden Achsen mit Einzelradaufhängung und Schraubenfedern (später mit Luftfedern) und Scheibenbremsen bestückt.

Der 5-Türer Aufbau sehr praktisch und modern frisch plus peppig durchgestylt, aber leider in der Gesamtlaufleistung (Motor / Getriebe) genau so schwach wie die Defender Modelle. Alles was über 250.000km an echten Tachostand anzeigt, kommt in den Bereich einer "fahrenden Zeitbombe", da beißt die Maus keinen Faden ab. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Super schick, der LAND ROVER Discovery - Station... 3,0L / V6 Zyl. Turbodiesel / 256Ps /450Nm / 3,3T.

Diese Modellreihe hat leider auch enorme Elektronikprobleme, wovon die Fahrzeugeigner eher nicht gerne berichten. Dennoch werden gerade die Landy’s beim Verkauf in Down Under fast mit "Gold" aufgewogen und sind somit auf dem Gebrauchtwagenmarkt extrem teuer. Für mich, aus technischer Sicht, überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber wer schlau ist und nicht so viel technisches Verständnis hat, tut gut daran sich für die 1. , 2. , 3. , 4. oder gar 5. Fahrzeugempfehlung zu entscheiden, denn australische Werkstätten sind heute genauso teuer wie die bei uns in Europa. Bitte glaubt auch nicht, das es dort wie bei uns geschulte "Meisterbetriebe" sind, das gibt es nicht in Australien. Alles "Anlernbutzen", Familienbetriebe, wo das Wissen vom Vater auf den Sohn übertragen wurde. Okay, einen 6 - 12 monatigen Crashkurs auf einem Technikcollege gibt es schon. Aber mit unser deutsch gründlich fundierten, gut 3 jährigen Gesellenausbildung + 1 jährigen Meisterbrief Erweiterung bis zur Selbstständigkeit, hat das hier nichts zu tun. In den letzten 20 Jahren ist der australischen Regierung dann auch klar geworden, dass es so, nur mit Anlernkräften nicht mehr lange weiter gehen kann, da der Druck auf dem immer moderner werdenden Fahrzeugmarkt enorm zugenommen hat und die Modellvielfalt langsam unüberschaubar geworden ist.

Sonstige Allradfahrzeuge, wie zum Beispiel die Mercedes-G Klasse, 4x4 Sprinter oder VW-Syncro oder die IVECO - Daily Baureihen sieht man nur extrem selten mal und das eher nur in Großstädten. Auch nur vereinzelte Jeep und Hammer Modelle, aber diese wiederum mehr als Show-Fahrzeuge und somit eher selten zum Reisefahrzeug umgebaut. "MITSUBISHI Canter" und leichte "HINO's" bestimmen den täglichen Markt der 4x4 Kleintransporter Branche.

Weitere, mögliche Allradfahrzeuge...

Die Fahnenstange von Off-Road / SUV-Fahrzeugen ist natürlich noch viel länger. Selbstverständlich fahren in Down Under auch einige "JEEP-Cherokee" der alten und neuen Generation und immer als Station (5 Türer) umher, "FORD-Ranger" kommt als PickUp mit Doppelkabine daher, ebenso der "VW-Amarock" der dem "TOYOTA Hi-Lux" unten rum fast baugleich kommt und der aktuellere "MITSUBISHI-L200". Des weiteren fallen mir noch der sehr kompakte "HYUNDAI Kombiwagen-Terracan" ein, aber so ultra kompakte Mini-Geländewagen wie der "SUZUKI Jimny" oder der "LADA Niva", sind ehrlich gesagt ganz nett, aber leider viel zu klein wie zu kurz, um sie ernsthaft als Reisefahrzeuge nutzen zu können, da deren Treibstoff- wie Zulandungskapazitäten für die weiten Reiseetappen viel zu klein sind.

Und bitte all diese Infos nur als grobe Richtschnur & Kaufhilfe betrachten.

Kapitel 03.5 - mit dem Lkw unterwegs

Unsere LKW Freunde möchte ich auch nicht vergessen, da ich selber in Europa & Afrika über gut 2 Jahrzehnte lang meinen 12t. DEUTZ Expeditions-Truck mit Freude bewegt habe. Da aber kostete der Liter Diesel noch weit unter 1€!

MAGIRUS Deutz Expeditionstruck 8,5L / V6Zyl.-Diesel-Direkteinspritzer / 140kW/190Ps / 480Nm / 12T

Damals bin ich noch davon ausgegangen, dass man global ALLES auch mit einem geländegängigen Lastkraftwagen, egal wie schwer und mit wie vielen Achsen auch immer, unseren bunten Globus erkunden kann - so auch sicher Australien.

FALSCH!

Um es kurz zu fassen, nicht nur die LKW-Verschiffung seines Lieblings ist rüber nach Australien exorbitant teuer, da ordentlich Kubikmeter an Frachtraum benötigt werden, (Gewicht spielt dabei eher keine Rolle). Schlimmer noch ist die Tatsache, dann drüben angelandet, das man eben NICHT alle Zubringerpisten entlang der begnadeten Küstenführung befahren kann. Das sind wirklich mehr wie nur paar hundert, spannende wie schmale Strecken, die einen nach einem Abstecher von den Haupt-Verbindungs-Highway's an die Superperlen australischer Buchten bringen.

Aber WARUM soll das denn nicht gehen, werden sich jetzt einige fragen?

Australien ist Stück für Stück mit zunehmender Besiedlungsdichte von deren ersten Pionieren, Farmern, Fischern und Landvermessern (Prospektoren/Schürfern) per Kleingeländewagen erkundet worden. Allein schon um an die besten Anglerplätze zu gelangen. Da hat man sich mit 2-3 Allradfahrzeugen der 1. Generation, also Land Rover Serie I + II plus Land Cruiser der J4 Baureihe, wie einigen ausgemusterten US-Willis-Militär Jeeps im Konvoi und mit Axt, Hacke, Schaufel und Machete "bewaffnet" auf den Weg gemacht, um neue Zufahrtswege durch den Busch, oder oben im Tropischen, durch dicht bewachsene Mangrovenwälder zu schlagen. So was ging über Wochen bis man die 20 - 60 Rest-Kilometer an die Buchten und Strände der Küste geschafft und erreicht hat.

All diese Naturpisten quer durch das Unterholz geschlagen, wurden über die Jahrzehnte kontinuierlich weiter und weiter ausgefahren und durch die stetigen Befahrungen verfestigt. Dennoch sind sie nie breiter, wie die einer Kleinwagenspur von 180 - 200cm geworden. Nicht nur Baumstämme, sondern auch Felsbrocken und Termitenhügel begrenzen den Spurverlauf, von einer engen Kurvenführung mal abgesehen. Fährst du nun mit einem 2,5m breiten Expeditions-Lkw daher, evtl. einen drei- oder Vierachser, weil "is ja so sicher und komfortabel", kommst du ganz schnell an deine Grenzen des machbaren, nicht nur in der Breite, auch häufig in der Höhe unter den Bäumen durch. Schlimmer sind dann noch die Kollegen, die ganz knapp über'n Boden Kleingestrüpp wie Minibäume und Gestrüpp geschwind, schräge mit der Machete abhacken, um schneller oder von der Streckenführung leichter voran zu kommen. Diese Baumstammreste von frischem Grünzeug umwachsen, sind die perfekten Reifenkiller für alle nachfolgenden Fahrzeuge.

Seitlicher Karkassenschaden durch Hartholzsplitter beim streifen eines rausragenden Baumstammrestes.

Merke: auch scheinbar riesige Lkw-Reifen sind in den Seitenflanken kaum 1cm stark und sehr empfindlich!

Also ich habe mehrmals meine Karkassen seitlich aufgeschlitzt, weil ich zu meinen Anfängen, solch speziellen Fahrsituationen nicht kannte und dachte: <och, da fahr ich doch einfach mal drüber, über das bisschen Gestrüpp und mach den Busch platt - ARSCHKARTE!!!> Das war teures Leergeld, wenn