Visitons Paris - Wolfgang Willems - E-Book

Visitons Paris E-Book

Wolfgang Willems

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Beschreibung

Als Reiseleiter lässt sich vieles erleben, so dass man sich zuguterletzt über nichts mehr wundert: alles ist möglich! So setzte ich mich schließlich hin und begann, Erinnerungen aufzuschreiben.

Doch dann kamen mir Bedenken; zum einen waren die wiedergegebenen Geschichten nicht alle jugendfrei - nicht meine, die der anderen - und zum anderen kamen die "Drohbriefe" der Betroffenen, als ich das Manuskript zur Veröffentlichung ankündigte.

Und so kam die "Zensur": Aus der Geschichte zu Paris wurden alle persönlichen Ereignisse gestrichen. Aus dem Roman wurde ein Sachbuch! Damit entstand ein "Arbeitsbuch für Reiseleiter", das sich sowohl an den Touristen wendet, der in aller Ruhe nachlesen will, was er in Paris gehört hat, wie auch an den Reiseleiter-Nachwuchs, der - mit etwas Vorbereitung - mit diesem Text jede Reise zum Gelingen bringen kann.

Damit ist dieser Reiseführer ein "Fahrplan" für eine Städtereise nach Paris

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Wolfgang Willems

Visitons Paris

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Paris

 

 

 

 

V I S I T O N S   P A R I S

 

 

 

Der Parisführer für deutsche Touristen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

von Wolfgang Willems

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Chacun a deux patries: la sienne et Paris

 

Jeder hat zwei Vaterländer:

das seinige und Paris

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

 

   

 

Von Saarbrücken nach Paris

Informationen, Tipps und Hinweise

 

Besuch im Louvre

von der Nike von Samothrake zur Mona Lisa

 

Tour Montparnasse

Paris von ganz oben

 

Stadtrundfahrt

von Sacre Coeur bis Notre Dame

 

Lichterrundfahrt

von Pigalle bis Quartier Latin

 

Bootsfahrt auf der Seine

bis zur Freiheitsstatue von "Manhattan sur Seine"

 

Versailles

Das Schloss von Ludwig XIV mit Trianon und Hameau

 

Flohmarkt

 

Rückfahrt

Paris ist ein Fest

 

Verabschiedung

 

 

V O R W O R T

 

Als Reiseleiter lässt sich vieles erleben, so dass man sich zuguter­letzt über nichts mehr wundert: alles ist möglich! So hat man mich auch immer wieder gefragt, ob ich nicht einmal ein Buch darüber schreiben wollte. Deshalb setzte ich mich schließlich hin und begann, Erinne­rungen aufzuschreiben. Mit Touristen, vor allem Pauschalreisenden - und Fahrern -, erlebt man einiges. Vor allem in Paris, der Stadt der Liebe.

 

Aber nach mehrfacher Durchsicht des Manuskriptes kamen mir Beden­ken; zum einen waren die wiedergegebenen Geschichten nicht alle jugendfrei - nicht meine, die der anderen - und zum anderen kamen die "Drohbriefe" der Betroffenen, als ich das Manuskript zur Ver­öffentlichung ankündigte. Nicht zuletzt ist manches so unwahr­scheinlich, dass Sie es ohnehin nicht glauben würden - aber es wäre die Wahrheit!

 

Und so kam die "Zensur": Aus der Geschichte zu Paris wurden alle persönlichen Ereignisse gestrichen und durch touristische Hinweise ersetzt, so dass jetzt ein Führer für diese Städte-Reise vorliegt. Aus dem Roman wurde ein Sachbuch! Und das war wohl auch von Anfang an meine Absicht, denn es ist schade, wenn der Reiseleiter am Mikrofon Geschichte und Erklärungen zu Paris erzählt, die Touristen zwar hören und aufnehmen, aber nicht behalten (können). Damit entstand dieses "Arbeitsbuch für Reiseleiter", das sich sowohl an den Touristen wendet, der in aller Ruhe nachlesen will, was er in Paris gehört hat, wie auch an den Reiseleiter-Nachwuchs, der - mit etwas Vorbereitung - mit diesem Text jede Reise zum Gelingen bringen kann.

 

Dieses Buch ist dementsprechend kein Reiseführer im herkömmlichen Sinn. Damit kann jeder sein eigener Reiseleiter sein. Angefangen von den kleinen praktischen Tipps, die ansonsten nur von Mund zu Mund wandern, bis hin zu auflockernden Geschichten, die eine lange Reise verkürzen, findet sich alles in präziser und chronologischer Reihenfolge einer Mehrtagesfahrt nach Paris, in Paris und aus Paris niedergeschrieben - solange alles gut geht. Doch den wahren Reiseleiter macht sein Improvisationstalent aus, die Fähigkeit, eine Reise immer noch zum Erfolg zu führen, selbst wenn alles schief gehen sollte: die Hotels belegt sind, das Essen schlecht ist und der Bus eine Panne hat.

 

Damit ist dieser Reiseführer ein "Fahrplan" für eine Städtereise nach Paris. Dem professionellen Reiseleiter gibt dieses Buch eine Leitlinie vor, die er eigentlich gar nicht braucht, denn ein guter Reiseleiter hat seinen "Stoff" im Kopf - aber es ist immer beruhigend, nachschlagen zu können, dass man "im Plan" fährt. So bleibt dann nur noch, Ihnen bei der "Kontrolle" ihres Reiseleiters viel Vergnügen zu wünschen.

 

 

 

 

 

 

Im Text finden sich auch Preis-Angaben, die jedoch wegen der sich ständig ändernden Preise nicht immer der notwendigen Aktualität entsprechen.

 

Originalausgaben der Erstauflage werden gegen Zahlung von 3,70 Euro zugunsten des Paypal-Kontos "[email protected]" portofrei zugeschickt. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von Saarbrücken nach Paris

Informationen, Tipps und Hinweise

 

Eins, zwei, drei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit. Schaffen, schuften, werden älter, träger, müder und auch kälter. Bis auf einmal man erkennt, dass das Leben geht zu End'. Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist's, reise, reise!

 

Mit diesem Gedicht von Wilhelm Busch möchte ich Sie, meine Damen und Herren, auf unserer Fahrt von Saarbrücken nach Paris begrüßen. Der Name Ihres Fahrers ist ......................., mein Name, der Name Ihres "Mädchens für (fast) alles", Wolfgang Willems. Die französische Hauptstadt werden wir am frühen Nachmittag erreichen. Das Wetter in Paris ist gut, angesagt sind .... Grad.

 

Im Bus bekommen Sie auch Getränke: Wir haben hier Bier für 2,50 Euro, Limonade und Cola für 2,00 EURO und Sprudelwasser zu 1,50 EURO sowie Sekt in der Piccoloflasche für 3,50 EURO.

 

Dann ein wenig Technik zu Beginn unserer Reise: Sie haben Liegesitze: Durch Drücken gegen die Rücklehne bei gleichzeitigem Betätigen eines Hebels neben dem Sitz können Sie Ihre Position verändern. Um den hinter Ihnen Sitzenden nicht zu verärgern, sollten Sie solche Bewegungen bitte ankündigen. Sollte Ihnen Ihr Nachbar zu nahe kommen, können Sie auch "abrücken", indem die zum Flur Sitzenden einen weiteren seitlichen Hebel betätigen und dann ruckartig ihre Position Richtung Busmitte verschieben. Diese Stellung wollen Sie bitte beim Aussteigen zurückfahren, um den Mittelgang breiter zu machen. Arm- und Fußlehnen können Sie arretieren, indem Sie sie dezent bis zum Anschlag bewegen und dann klickend zur gewünschten Position fahren. Die Frischluftzufuhr lässt sich durch einfaches Drehen der Öffnungsmechanik über Ihnen regulieren. Dort oben befinden sich auch Lichtschalter und ein roter Knopf für den Fall, dass Sie Wünsche oder Fragen haben. Jede zweite Sitzreihe verfügt zudem über einen Lautstärkeregler für die Musik. Für größeren Abfall und Essensreste gibt es im Flur einige Eimer beziehungsweise einen am Boden befindlichen Müllschlucker gegenüber der hinteren Tür. Dort befindet sich auch die Toilette, die aus Sicherheits- und Reinlichkeitsgründen auch von Männern sitzend benutzt werden sollte. Mit dem Licht schalten Sie dort auch die Lüftung ein.

 

Gleich zu Beginn unserer Fahrt auch ein Gedicht zu Paris - von Jacques Prévert:

 

Jedes Jahr, jede Jahreszeit

wünscht ihre Feier in der Stadt zu ihrer Zeit auf ihre Art;

nach dem Herbst der Winter, nach dem Sommer der Herbst.

Doch möchte man meinen, der Frühling persönlich

wünscht in Paris nur sein Geburtstagsfest,

das Fest einer Jugend, die man vom Zügel lässt.

Und Paris, das im Grunde Galapremieren nicht mag,

nicht die Beweihräucherung, keinen Gedächtnistag -

auch nicht langes Trauern,

das mit souveräner Lässigkeit teilnimmt an der großen Lustbarkeit, wenn man am Arc de Triomphe das Gewehr präsentiert vor dem Leid - und die Sonne dazu das Messing poliert,

damit die Parade auf der Esplanade

sich noch martialischer präsentiert.

Paris ist toll vor Freude, wenn der Frühling kommt.

Sein natürlicher Sohn, der Liebste der Lieben.

Paris malt den Namen auf alle Wände: Grand Bal du Printemps.

Wie ein Herz in die Rinde der Bäume

ist er auf den Stein geschrieben.

Frühling in der Kinderschule, immer der erste in der Klasse.

Von den Ferien zu sprechen, immer bereit, das Eis,

niemals die Lanze zu brechen.

Grand Bal du Printemps, des Namens Melodie,

auf allen Lippen findet man sie.

Ein verlorener Garten, den man wieder fand,

vollständiger und noch lebendiger.

 

Das Programm in Paris sollten Sie kennen. Ich werde Ihnen aber auch später noch einmal den genauen Programmablauf darstellen, so dass Sie Ihren Paris-Aufenthalt genau nach Ihren Vorstellungen planen können. Zunächst einmal wünschen wir Ihnen eine angenehme Fahrt und dann einen schönen Aufenthalt in der französischen Hauptstadt.

 

Noch einmal einen „Guten Tag, meine Damen und Herren“ - oder besser: „Bonjour mesdames, bonjour messieurs“, wie es heute eigentlich richtiger heißen sollte, denn auf dieser Reise sollen Sie ein Portrait der Stadt Paris erleben. Und doch weiß ich schon jetzt, dass es notgedrungen ein unvollständiges Portrait sein wird, ja, sein muss, denn wer einmal in Paris war, wird das Paris seiner ureigensten Erinnerung mit nach Hause nehmen. Und wer sich mit dieser Reise einen Traum erfüllt, hat seine ureigenen Vorstellungen, wie Paris sein sollte. Diese Vorstellungen möchte ich Ihnen keineswegs nehmen. Denn Paris, das habe ich erfahren, wird erst durch eigenes Erleben zum eigentlichen Paris des einzelnen Betrachters, des ein­zelnen Besuchers. Aber wenn man von Paris spricht, hellen sich die Mienen auf und alle Menschen lächeln.

 

Aber warum fährt man nach Paris? Wegen des Flairs von "Paname", wie die Franzosen ihre Hauptstadt liebevoll nennen? Um das typisch pariserische, den ausgefallenen Charme der reinen Exzentrik, den Treffpunkt aller Talente, jenen Ort, wo sich verrückte Einfälle und die Lust auf Verrücktes unweigerlich begegnen, kennen zu lernen? Oder um sich an einer der schönsten Großstädte zu erfreuen, um so viel Gelesenes, in Bildern Gesehenes, immer wieder Gehörtes, aus Flaschen Gerochenes, aus Liedern Bekanntes wirklich bestätigt zu finden, selbst zu erleben? Um sich in einer Atmosphäre von Charme und Leichtigkeit zu erfrischen, um den Geist zu bereichern an einer der reichsten Quellen des Geistes, um sich an der traditionellen Stätte des Amüsement traditionell zu amüsieren, um den Erfahrungen anderer eigene Erfahrungen beizufügen, um unvergessliche Eindrücke heimzutragen, um die Freuden des Gaumens in allen denkbaren Variationen zu genießen, oder einfach, um endlich sagen zu können, dass man in Paris war? An einem Ort, an dem man sich niemals langweilt und der jung erhält. Aber schlussendlich reist doch jeder mit seinen eigenen Phantasien nach Paris, um die versteckte Sinnlichkeit der Stadt in der Poesie der Straßen zu spüren, wo aber auch die Zerbrechlichkeit des Alltags anzutreffen ist. Paris ist ein Ort der Lebenskunst.

  

Viele Menschen "aus dem Reich" glauben, der "Saar-Franzose" könne gar kein Deutsch. Um dies zu widerlegen - und um Ihnen die Menta­lität der durchaus liebenswürdigen Saarländer etwas nahe zu brin­gen - will ich Ihnen ein Gedicht vortragen. Ewald Klein schrieb es für einen vom Saarländischen Rundfunk veranstalteten Mundart-Wettbe­werb.

 

Dehemm (Daheim)

 

Ich sans grad so, wie ich's menn:

in Aldekessel - einem kleinen Ort bei Saarbrücken - bin ich dehemm,

in Aldekessel bin ich geboor, hann viel gewunn - unn viel valor.

Fünf Buwe ware ma gewähn, do war ma werklich nie allähn;

ich werres im Lewe nitt vagesse, ma hodde meischdens satt ze esse.

Heit lewe von denne fünf noch drei.

Mei Vadda war nie in da Padei,

awa unna Daach, 42 Joor,

kaum in Pension - hamme ne valor!

In da schlecht Zeit hadda Supp unn Budda

von da Grub mitgebrung zu da Mudda.

Die hat alles uffgedält - gerecht -

das war für uns Pänns wie è Feschd.

Schdeia issa genn, gutt bekannt,

È Mensch - unn doch Grussel genannt -

hart wollt a sinn, ich siehn ne noch heit.

'62 - das Jahr des großen Grubenunglücks in Luisenthal -

Rotz unn Wasser - 300 Leit!

Von uns aus sieht ma se ganz schmal,

die Schachtböck von Luisedal.

Aus unserem Ort ware viel debei,

die leie jetzt all in ena Reih.

Die Gräwa sinn all - bis auff è paar -

gefleecht und wirke wunnabar.

Wie de Soldade ihre - scheen grien -

ma konn von doo bis Frankreich siehn.

600 Meda diefer gebt's kee Ruh' -

die Berschschäde nemme stännisch zu.

's Öl is ze deier - die Kolle muss raus,

wehne störe schunn die Risse am Haus?

Unn weil's angeblich billicher iss,

wird so manches Heisje abgeriß.

Dass ähne war emme alde Mann,

der iss jetzt im Hochhaus - nett gutt drann.

In Aldekessel bin ich geboor,

hann viel gewunn - unn viel valor.

Ich sans grad so, so wie ich's menn,

do bin un bleiwe ich dehemm!

 

Die französische Nationalfahne, die Trikolore wird bestimmt von den Farben blau-weiß-rot. Diese Farbenkombination kommt aus Paris und lässt sich zurückverfolgen bis zur französischen Revolution. Damals wurde die Macht des Königs entscheidend beschnitten. Um das auch draußen zu zeigen, wurde die Farbe der Bourbonen, das heraldische Weiß, von den Stadtfarben von Paris - blau und rot - umrahmt.

 

Vorbei kommen wir hier an Forbach, das am Rande des deutschen Warndt-Waldes an der früheren Römerstraße Metz-Worms gelegen ist. Von einem kleinen Dorf, in dem etwa 100 Einwohner im 10. Jahrhundert lebten, hat sich Forbach mit inzwischen 25.000 Einwohnern (1999) zur drittgrößten Stadt des Departement Moselle entwickelt. Heute dehnt sich die Stadt aus zwischen der Bahnlinie Paris-Frankfurt und der Autobahn Saarbrücken-Paris. Wahrzeichen von Forbach ist der mittelalterliche Turm des Schlossberges, der aus einem großen Park heraus die Stadt überragt und an ihre bewegte Geschichte erinnert. Nach rechts über das Oettinger Tal blickend haben Sie eine schöne Aussicht auf den Schlossberg.

 

Ein Urenkel von Karl dem Großen, Lothar II, hat dem Land an der deutsch-französischen Grenze im 9. Jahrhundert mit den Namen gebracht: Lorraine nennen die Franzosen die Region, die Deutschen sagen Lothringen. 1766 übernahm Frankreich das Land, das 1871 nach dem Krieg zwischen Frankreich und Deutschland als Reichsland vom Kai­serreich übernommen wurde. Aber schon 1918 kamen das Elsass und Mo­selle wieder nach Frankreich. Nach 1940 wurden die Lothringer vom Gau Westmark regiert, was aber nicht lange vorhielt, denn nach dem verlorenen 2. Weltkrieg waren die Lothringer schon wieder – bis heute – französisch.

 

Seit Jahren ist Paris für deutsche Touristen erfreulich nah: Mit einem schnellen Wagen ist man in gut vier Stunden ab Saarbrücken in der französischen Hauptstadt. Allerdings nicht gerade billig, denn an drei Schaltern (Carling, Reims und Paris-Banlieu) sind Mautgebühren zu zahlen: Für die einfa­che Fahrt kostet ein Omnibus 65,30 Euro (2011), der PKW 29,40 Euro (2015). Mit der schnellen ICE/TGV-Verbindung Frankfurt-Paris sind Sie ab Saarbrücken in weniger als zwei Stunden in der französischen Metropole!

 

In Paris ist die 1900 erbaute Métro "das" Verkehrsmittel. Nicht zuletzt deswegen, weil sie viel schneller ist als das Auto, dem sich in der französischen Hauptstadt alle 150 Meter eine Ampel in den Weg stellt. In den Hauptverkehrszeiten ist die Métro zwar oft qual­voll überfüllt, doch ist diese Unbequemlichkeit meist rasch über­wunden, denn so weit fahren Sie nicht. Mit einem Fahrschein können Sie beliebig lange beliebig weit fahren, sofern Sie "im Unter­grund" bleiben. Einzelfahrscheine kosten 2 Euro (2020). Empfeh­lenswert ist der Kauf eines Carnets, das sind zehn einzelne Tickets zum Preis von 16,90 Euro (2020 / Tagesticket Mobilis 7,50 Euro / 2020). Verkaufsstellen befinden sich bei jedem Métro-Eingang, wo Sie inzwischen aber auch an (deutsch­sprachigen) Automaten Tickets ziehen können. Mit den Métro-Fahr­scheinen können Sie aber auch die städtischen Omnibusse benutzen, deren Strecke immer außen am Bus angeschrieben steht, des weiteren die Standseilbahn hoch zu Montmartre und die Vorortbahn RER - Réseau Express Régional, die, vergleichbar der deutschen S-Bahn, das Pariser Umland mit der Hauptstadt verbindet, und, da Métro und Kanali­sation bereits Paris unterhöhlt hatten, ganz tief unten ver­kehrt. 

 

Damit Sie die anfängliche Angst vor angeblicher Dunkelheit, wirren Gängen und fremder Umgebung verlieren, werde ich Ihnen in Paris eine „Einführung“ zur Métro geben. Dabei erkläre ich Ihnen genau, wie Sie Ihr Reiseziel finden, wie Sie Tickets kaufen, umsteigen und auch wieder aus dem Untergrund heraus finden. Damit das auch wirklich funktioniert, machen wir dann eine „Probe-Fahrt“, denn die Métro ist wirklich das optimale Verkehrsmittel für Paris, das Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.

 

„La Grande et la Belle“, dass diese Bezeichnung – groß und schön - für die französi­sche Metropole stimmt, sehen Sie nicht nur vom Eiffelturm aus. Die Pariser nennen ihn – oder besser sie – „la dame de fer“, die eiserne Dame. Auch der 56. Stock des 1973 erbauten Maine-Montparnasse-Wolkenkratzers (18 € (2020) / Jugendliche 11,70 € / Kinder bis 15 Jahre 9,50 € / 2016) zeigt Ihnen ausgiebig das Häusermeer. Aber auch von der Kir­che Sacre Coeur auf dem Montmartre-Berg, vom Turm der Kirche Notre Dame (früher: 8 €) und im Sommer von den Dachterrassen der Kaufhäuser Printemps und Lafayette ergeben sich reizvolle Aus- und Übersichten. Und dann können Sie sich fühlen wie Gott, wenn Sie an den Spruch denken: „Wenn sich Gott im Himmel langweilt schaut er auf die Straßen von Paris.“

 

Der Sage nach soll die Mirabelle durch einen Zauber nach Lothringen gekommen sein, denn die schöne Prinzessin Mira gewährte einst einer als alten Frau verkleideten Fee großzügige Gastfreundschaft. Zum Dank zog diese ihren Wunderstab und zauberte Bäume herbei, die goldene Früchte trugen: nach der schönen Prinzessin „Mira belle“ genannt.

 

An Metz vorbeifahrend überqueren wir jetzt die Mosel. 545 Kilome­ter lang besitzt die Mosel ein Wassereinzugsgebiet von rund 28.000 Qua­dratkilometern. Dazu gehört auch die Saar mit ihren 7.300 Quadrat­kilometern, wobei Ihnen diese Zahlen wohl erklären, woher das all­jährliche Hochwasser kommt. Nicht zuletzt auch aus den Vogesen, wenn auf 735 Metern die Schneeschmelze beginnt.

 

Etwa fünf Kilometer zu unserer Linken befindet sich die ehemalige Hauptstadt des König­tums von Austrasien zu Zeiten der Karolinger. Die günstige Lage der Stadt am Moselufer hatte schon lange vor den Römern Menschen angelockt. „Burg der Götter“ nannten die keltischen Mediomatriker den für sie besonderen Ort. Als die Römer 51 vor Christi die Region eroberten, war Metz bereits eine der größten Städte Galliens. Im Mittel­alter war Metz eine von Kaufherren regierte Freistadt, die 1559 von Frankreich annektiert wurde. Auf dem bereits von den Kelten bewohnten Hügel über der Mosel, sogar von der Autobahn aus sichtbar, thront noch heute die Kathedrale von Metz. Sie stammt aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Es gibt in Frankreich über 90 gotische Kathe­dralen. Neben der Schatz­kammer sind in dieser Kathedrale – auch „Laterne Gottes“ genannt, sehenswert schöne Fenster von Marc Chagall. Zudem besitzt die Kathedrale von Metz die größte Kirchenfensterfläche (6.500 Quadratmeter) der Welt. Markante­ster Teil der alten Stadtbefestigung in der Bi­schofsstadt Metz ist das Tor der Deutschen.

 

Rechts und links der Autobahn sehen Sie ehemalige Kiesfelder, die heute als Fischweiher genutzt werden. Und schon geht es über die mehr als 50 Gleise des Güterbahnhofs Woippy, auf denen – zu besten Zeiten – über 100 Züge mit 4.000 Waggons täglich bewegt wurden

 

Zum ersten Mal nach Paris, wo es Busse und vor allem die Métro gibt, die von den häufig verstopften Straßen unabhängig macht. Die Métro ist, trotz Gedrängels in den Wagen und langer Laufereien treppauf und -ab, durch Tunnelgänge beim Umsteigen, einfach das ideale Verkehrsmittel in Paris. Sie sollen an einem Wochenende so viel Paris wie möglich sehen und erleben: Champs Elysées, Montmartre, Ile de la Cité, St. Louis, St. Germain des Près, Kunst, Kul­tur, Mode, Kirchen, Straßen und natürlich Restaurants, Bistrots, Brasserien, Cafés - und all' das kräftig belebt von Franzosen.

 

Doch auf den Champs Elysées bestimmen immer die Touri­sten das Bild. So ein Mammutvorhaben ist auch, wie Sie feststellen werden, nicht zu empfehlen. Besser ist es, nach einer orientierenden, mehr­stündigen Stadtrundfahrt einige Quartiers gründlicher zu durch­streifen und sich dann den großen Rest häppchenweise für die näch­sten Paris-Reisen aufzuheben. Aber was bekommt der Paris-Neu­ling trotz des kurzen Aufenthaltes mit von dieser Stadt? Vor allem einen sehr positiven, ästhetischen Eindruck von Straßen, Vier­teln, ja, fast dem ganzen inneren Zirkel der Stadt. Diese Straßen­züge sechs-, siebengeschossiger Etagenhäuser haben überdies oft ein reizvolles Innenleben: in den Höfen nämlich, die ihrerseits kleine Sträßchen bilden.